[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur pulvermetallurgischen Herstellung eines
Sammelrohrabschnittes eines Wärmetauscherblockes und dessen Verbindung mit einer Vielzahl
unlösbar daran angeschlossener Profilrohre.
[0002] Aus der DE-PS 33 24 915 ist ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Wärmetauscherblockes
bekannt. Hierbei werden die Profilrohre in vorgegebene Durchbrüche einer Hohlform
gesteckt und letztere mit Sinterpulver gefüllt. Nach dem Sintervorgang bildet dieses
einen Wandabschnitt des Sammelrohres, wobei die Profilrohre fest und gasdicht mit
dem Wandabschnitt verbunden sind.
[0003] Nachteilig bei dieser Anordnung wirkt sich aus, daß durch die Hohlform lediglich
eine Begrenzungsfläche des zu bildenden Wandabschnittes festgelegt ist. Die Wanddicke
ist durch die Schüttmenge vorgegeben, wobei eine Schwierigkeit darin besteht, die
Wandstärketoleranzen gering zu halten. Dies wird vor allem durch die enge Anordnung
der Vielzahl von Profilrohren erschwert.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches
zu schaffen, bei der eine unkomplizierte, schnelle und wirtschaftliche Herstellung
eines Wärmetauscherblockes ermöglicht wird, wobei gleichzeitig eine genau festgelegte
Wandstärke der Sammelrohre erzielbar ist.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs aufgeführten
Merkmale.
[0006] Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Profilrohre schnell
in die entsprechende Position zu bringen sind und exakt positioniert sind. Die Profilrohre
werden dabei auf die Zapfen aufgesteckt und erfahren dadurch eine Stützung von innen,
wodurch der in den Hohlraum einzufüllende pulvermetallurgische Werkstoff mit hohem
Druck eingefüllt bzw. verdichtet werden kann, ohne daß eine Verformung der Profilrohre
zu befürchten ist.
[0007] Gleichzeitig ist der Hohlraum in seinen Ausmaßen festgelegt, so daß die Wandstärke
des herzustellenden Sammelrohr-Wandabschnittes mit geringen Toleranzen herstellbar
ist. Schließlich ist eine schnelle und leichte Öffnung der Vorrichtung und Entnahme
des gefertigten Bauteiles gewährleistet.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform ragen die Zapfen bis in die Aussparungen der
Halbringe hinein. Hierdurch wird erreicht, daß eine Stützung der Profilrohre von innen
im gesamten Bereich des Durchtritts durch den Hohlraum erreicht wird.
[0009] In einer weiteren Ausführungsform sind 2 Innenschalen vorgesehen, wobei die Aussparungen
der radial inneren Innenschale eine Form und Größe aufweisen, daß die Zapfen, nicht
jedoch die Profilrohre, hindurchpas sen. Hierdurch läßt sich eine einfache Öffnung
der Vorrichtung unterstützen und die Profilrohre ragen etwas über den Wandabschnitt
hinaus, so daß zusätzliche Lötverbindungen zwischen Profilrohr und Wandabschnitt
vorgenommen werden können.
[0010] Vorzugsweise wird der Hohlraum durch ein Spritzverfahren mit sinterfähigem Pulver
gefüllt, wobei dieses mit Kunststoff ummanteltes Metallpulver ist. Hierdurch wird
eine schnelle Füllung und gute Verdichtung des Hohlraumes erreicht.
[0011] Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen weiter beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht eines Wärmetauscherblocks,
Fig. 2 eine teilgeschnittene Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer Anzahl Halbringe,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht zweier konzentrischer Innenschalen,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht des Halbzylinders,
Fig. 6 eine geschnittene Detailansicht eines Aussichnittes aus Fig. 2.
[0013] Ein in Fig. 1 gezeigter Wärmetauscherblock 1 besteht im wesentlichen aus einem Eintrittssammelrohr
2 und einem achsparallelen Austrittssammelrohr 3, die durch eine Vielzahl U-förmig
gekrümmter Profilrohre miteinander verbunden sind. Im Betrieb strömt eine Fluid vom
Eintrittssammelrohr 2 durch die Profilrohre 4 bis zum Austrittssammelrohr 3. Gleichzeitig
wird ein Gasstrom 15 senkrecht zu den Profilrohren 4 geleitet (Kreuz/Gegenstrom),
wobei ein Wärmeaustausch zwischen den beiden Fluiden über die Wände der Profilrohre
4 stattfindet. Die Profilrohre 4 können dabei runde, ellipsenartige, oder sonstige
stromlinienförmige Querschnitte aufweisen. Im Abstand von den Sammelrohren 2 und
3 werden die Profilrohre 4 von Abstandshaltern 16 positioniert.
[0014] Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der eine Anzahl Halbringe 5 nebeneinander
auf ein Fundament 14 angeordnet sind. Dabei sind die Halbringe 5 durch Spannvorrichtungen
8a und 8b gegeneinander verspannt und über Verspannvorrichtungen 7a und 7b auf den
Fundament 14 festgelegt. Radial innerhalb der Halbringe 5 sind durch einen hülsenteilartigen
Hohlraum 9 beabstandet, zwei konzentrische Innenschalen 10a und 10b angeordnet. Radial
innerhalb der Innenschale 10b ist wiederum ein Halbzylinder 12 vorgesehen, welcher
nicht am Fundament 14 festgelegt ist, sondern nach unten wegziehbar bleibt.
[0015] Die Halbringe 5 sind - wie in Fig. 3 zu erkennen - mit einer Anzahl Aussparungen
6 versehen, die jeweils an den Trennfugen zweier benachbarter Halbringe 5 vorgesehen
sind. Die Aussparungen 6 haben dabei eine Form, die exakt der äußeren Kontur der Profilrohre
4 entspricht, so daß die Profilrohre 4 durch die Aussparungen 6 hindurchgesteckt werden
können.
[0016] Axialfluchtend mit den Aussparungen 6 der Halbringe 5 sind in den Halbschalen 10a
und 10b ebenfalls Aussparungen 11a und 11b vorgesehen. Dabei weisen die in der radial
äußeren Halbschale 10a befindlichen Aussparungen 11a die gleiche Form und Größe auf,
wie die Aussparungen 6, so daß die Profilrohre 4 auch hier durchzustecken sind. Demgegenüber
haben die Aussparungen 11b die Form der Innenkontur der Profilrohre 4, so daß die
Innenschale 10b als Anschlag für die durchgesteckten Profilrohre 4 dient.
[0017] Am Halbzylinder 12 sind Zapfen 13 angebracht, die ebenfalls die Form der Innenkontur
der Profilrohre 4 aufweisen. Diese Zapfen 13 sind durch die Aussparungen 11a und 11b
hindurchgesteckt und ragen bis in die Aussparungen 6 der Halbringe 5 hinein. Ein in
der Fig. 2 gezeigtes Profilrohr 4 ist durch die Aussparung 6 und 11a hindurchgesteckt,
wobei es gleichzeitig in seinem Endabschnitt einen Zapfen 13 umschließt und an der
Innenschale 10b abgestützt ist.
[0018] Fig. 4 zeigt die zwei konzentrischen Innenschalen 10a und 10b perspektivisch, wobei
beide mit einer Anzahl regelmäßig verteilter, koaxialer Bohrungen 11a und 11b versehen
sind.
[0019] Fig. 5 zeigt perspektivisch den Halbzylinder 12 mit den befestigten Zapfen 13, wobei
diese der Innenkontur der Profilrohre 4 angepaßt sind.
[0020] In Fig. 6 ist ein Axialschnitt durch einen Zapfen 13 gezeigt. Dabei sind ober- und
unterhalb der Mittellinie 17 verschiedene Ausführungsformen zu sehen. Oberhalb der
Mittellinie 17 ist eine Ausführung mit nur einer Innenschale 10b zu sehen, wobei die
Profilrohre 4 mit der Innenfläche des in der Hohlform 9 gebildeten Wandabschnittes
abschließen. Die Zapfen 13 sind mittels Schweißverbindungen 18 mit dem Halbzylinder
12 verbunden. In anderen Ausführungsformen sind andere Verbindungsarten wie Löten,
Schrauben, Kleben oder Sintern denkbar.
[0021] In der Ausführungsform unterhalb der Mittellinie 17 sind zwei Innenschalen 10a und
10b vorgesehen, wobei die Profilrohre 4 nur durch die radial äußere Innenschale 10a
hindurchragen und sich auf der zweiten Innenschale 10b abstützen.
[0022] Beim Herstellungsverfahren wird ein mit Kunststoff ummanteltes Metallpulver über
nicht dargestellte Zuführungsöffnungen unter hohem Druck in den Hohlraum 9 eingespritzt.
Nachdem eine gewisse Verfestigung stattgefunden hat, wird der Halbzylinder 12 mit
den befestigten Zapfen 13 nach unten weggezogen. Gleichzeitig werden die Spannvorrichtungen
7a, 7b und 8a, 8b gelöst. Jetzt läßt sich jeder einzelne Halbring zunächst nach oben
wegziehen und anschließend unter elastischer Verformung der Profilrohre 4 ganz entfernen.
Bei dem anschließenden Sintervorgang tritt eine gasdichte Verbindung zwischen den
Profilrohren 4 und dem gebildeten Wandabschnitt ein.
[0023] Die auf diese Weise hergestellten Wandabschnitte mit befestigten Profilrohren werden
zusammengefügt, wodurch die Sammelrohre 2 und 3 gebildet werden. Die Verbindung kann
dabei mittels sintern, löten oder schweißen erfolgen.
[0024] Zweckmäßigerweise haben die Wandabschnitte etwa 1/4 der Länge der Sammelrohre 2 bzw.
3, so daß 8 Bauteile zusammen einen Wärmetauscherblock 1 bilden.
[0025] Es sei betont, daß sich die Erfindung nicht nur auf die gezeigte Ausführungsform
beschränkt, sondern für jede denkbare Sammelrohrform analog anzuwenden ist, ohne daß
der Grundgedanke der Erfindung verlassen wird. So könnten beispielsweise bei etwa
rechteckigem Sammelrohrquerschnitt die Innenschalen 10a, 10b die Halbringe 5 und
der Halbzylinder 12 in ihrem Mittelabschnitt ebene Form aufweisen.
1. Vorrichtung zur pulvermetallurgischen Herstellung eines Sammelrohrabschnittes eines
Wärmetauscherblocks und dessen Verbindung mit einer Vielzahl unlösbarer daran angeschlossener
Profilrohre, dadurch gekennzeichnet, daß:
a) eine Anzahl Halbringe (5) stirnseitig nebeneinander angeordnet sind und diese an
den Berührungsflächen Aussparungen (6) aufweisen, die der Aueßnkontur der Profilrohre
(4) angepaßt sind,
b) die Halbringe (5) durch Spannvorrichtungen (8) zu einer Halbschale zusammengespannt
sind,
c) konzentrisch innerhalb der Halbschale mit Abstand eine oder mehrere halbzylinderförmige
Innenschale(n) (10a, 10b) vorgesehen sind, die Aussparungen (11a, 11b) aufweisen,
die wiederum mit den Aussparungen (6) in den Halbringen (5) fluchtend angeordnet sind,
d) der zwischen der Halbschale und der Innenschale (10a) gebildete Hohlraum (9) die
Negativform eines Wandabschnittes des Sammelrohres (2) darstellt, wobei der Hohlraum
(9) über eine oder mehrere Einfüllöffnungen (19) mit sinterfähigem Pulver füllbar
ist.
e) radial innerhalb der Innenschale(n) (10a,10b) ein Halbzylinder (12) vorgesehen
ist, an dem Zapfen (13) angebracht sind, welche die Form der Innenkontur der Profilrohre
(4) aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (13) bis in
die Aussparungen (6) der Halbringe (5) hineinragen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Innenschalen
(10a, 10b) vorgesehen sind, wobei die Aussparungen (11b) der radial inneren Innenschale
(10b) eine Größe aufweisen, daß die Zapfen (13), nicht jedoch die Profilrohre (4)
hindurchpassen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Halbzylinder
(12) nach radial innen entfernbar ist.
5. Verfahren zur Herstellung eines Wärmetauscherblocks mit wenigstens einem Sammelrohr
und einer Vielzahl unlösbar daran angeschlossener Profilrohre mit Hilfe einer Vorrichtung
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum
(9) durch Spritzen mit sinterfähigem Pulver gefüllt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennnzeichnet, daß das sinterfähige Pulver
mit Kunststoff ummanteltes Metallpulver ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Spritzvorgang
der Halbzylinder (12) und die Halbringe (5) entfernt werden und das gespritzte Formteil
mittels Sinterung ausgehärtet, und mit den Profilrohren (4) gasdicht verbunden wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die einen Wandabschnitt
des Sammelrohres (2) bildenden gesinterten Formteile zu einem Wärmetauscherblock
zusammengefügt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusammenfügn mittels
Sintern, Löten oder Schweißen erfolgt.