[0001] Die Erfindung betrifft eine Hubkolbenbrennkraftmaschine mit mindestens einem Zylindereinsatz,
in dem ein mehrere Kolbenringe aufweisender Kolben beweglich angeordnet ist, und mit
einer im wesentlichen in einer rechtwinklig zur Längsachse des Zylindereinsatzes liegenden
Ebene angeordneten Reihe von Schmierölbohrungen, die an eine gemeinsame Schmierölzuführung
angeschlossen sind und die in Schmiernuten enden, die in der dem Kolben benachbarten
Mantelfläche des Zylindereinsatzes angebracht sind.
[0002] Bisher war es üblich, nur eine Reihe von Schmierölbohrungen mit -nuten im Zylinder
anzubringen, und zwar entweder in dessen oberen Endbereich oder relativ weit unten
am Zylindereinsatz. Hierdurch wurde die Schmierung in verschiedener Weise beeinflusst.
Im erstgenannten Fall werden durch die Verbrennungsprodukte bedingte Korrosionsangriffe
im Zylindereinsatz vermindert oder sogar verhindert, wobei dann die Schmierung im
unteren Bereich des Zylindereinsatzes ungenügend sein kann, was grosse Abnutzung bedeutet.
Bei Anordnung der Schmierölbohrungsreihe im unteren Bereich des Zylindereinsatzes
wird eine gute Schmierung des unteren Abschnitts des Zylindereinsatzes gewährleistet,
jedoch ist der Schutz gegen Korrosionsangriffe im oberen Bereich des Zylindereinsatzes
unbefriedigend. Für die Schmierung wird in beiden Fällen ein Schmieröl mit einer hohen
TBN (total base number) angewendet, d.h. ein hochalkalisches Schmieröl mit Additiven.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Hubkolbenbrennkraftmaschine der
eingangs genannten Art die Schmierung so zu verbessern, dass sowohl der Korrosionsangriff
als auch die Abnutzung drastisch verringert werden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass im Zylindereinsatz eine
weitere, im wesentlichen in einer rechtwinklig zur Längsachse des Zylindereinsatzes
liegenden Ebene angeordnete Reihe von Schmierölbohrungen vorgesehen ist, die an eine
gemeinsame Schmierölzuführung angeschlossen sind und die in Schmiernuten enden, die
in der dem Kolben benachbarten Mantelfläche des Zylindereinsatzes angebracht sind,
dass die Schmierölzuführung zur weiteren Reihe von der zur erstgenannten Reihe unabhängig
ist und dass die erstgenannte Reihe von Schmierölbohrungen in einem Bereich liegt,
der - bezogen auf die Lage des obersten Kolbenringes im oberen Totpunkt - sich unterhalb
dieser Lage befindet und dessen Grenzen zwischen 5 und 18 % des Kolbenhubes liegen,
und die weitere Reihe von Schmierölbohrungen in einem darunter befindlichen Bereich
liegt, dessen Grenzen zwischen 20 und 40 % des Kolbenhubes liegen. Durch diese Gestaltung
ist man in der Lage, die Schmierölzufuhr zu jedem Schmierbereich den in diesen beiden
Bereichen unterschiedlichen Betriebsbedingungen entsprechend individuell anzupassen.
Dies kann dadurch geschehen, dass den beiden Schmierbereichen gleiche oder unterschiedliche
Mengen desselben Schmiermittels oder gleiche oder unterschiedliche Mengen zweier
verschiedener Schmiermittel zugeführt werden.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der folgenden Beschreibung anhand
der Zeichnung näher erläutert, die einen Längsschnitt durch einen Teil eines Zylindereinsatzes
und die Ansicht eines Teils eines darin befindlichen Kolbens zeigt.
[0006] Gemäss der Zeichnung ist in einem Zylindereinsatz 1, der in bekannter Weise in einen
nicht dargestellten Zylinderblock einer Hubkolbenbrennkraftmaschine der Dieselbauart
angeordnet und wassergekühlt ist, ein Kolben 2 auf- und abbeweglich geführt. In der
dargestellten Stellung hat der Kolben 2 die obere Totpunktstellung inne. Der Kolben
2 ist mit mehreren Kolbenringen 3 versehen, die in bekannter Weise in Ringnuten des
Kolbens untergebracht sind und mit ihrer äusseren Umfangsfläche an der inneren Mantelfläche
1′ des Zylindereinsatzes 1 anliegen.
[0007] Im oberen Bereich des Zylindereinsatzes 1 ist eine Reihe von Schmierölbohrungen 5
vorgesehen, die den Zylindereinsatz durchdringen und in einer im wesentlichen rechtwinklig
zur Längsachse des Zylindereinsatzes liegenden Ebene an der Mantelfläche 1′ enden.
Der Bereich, in dem die Schmierölbohrungen 5 angeordnet sind, liegt unterhalb des
obersten Kolbenringes 3, wenn der Kolben 2 seine obere Totpunktlage inne hat. Die
Grenzen dieses Bereiches liegen zwischen 5 und 18 % des Kolbenhubes. Unterhalb des
so gebildeten Schmierbereiches befindet sich eine zweite Reihe von Schmierölbohrungen
6, die ebenfalls in einer im wesentlichen zur Längsachse des Zylindereinsatzes 1 rechtwinkligen
Ebene in der Mantelfläche enden. Der durch diese Schmierölbohrungen 6 gebildete, zweite
Schmierbereich hat seine Grenzen zwischen 20 und 40 % des Kolbenhubes. Die Schmierölbohrungen
5 und 6 münden in Schmiernuten 5′ bzw. 6′, die in die innere Mantelfläche 1′ des
Zylindereinsatzes 1 eingearbeitet sind und sich quer zur Bewegungsrichtung des Kolbens
2 erstrecken. An jede Reihe der Schmierölbohrungen 5 und 6 ist eine eigene Schmierölzuführung
7 bzw. 8 angeschlossen und jede von diesen enthält ein Einstellorgan 9 bzw. 10, um
die der zugehörigen Schmierölbohrungsreihe zuzuführende Schmierölmenge individuell
einstellen zu können.
[0008] Mit der beschriebenen Anordnung ist es z.B. möglich, sowohl der Reihe von Schmierölbohrungen
5 als auch der Reihe von Schmierölbohrungen 6 je 50 % des selben Schmieröls zuzuführen.
Es ist aber auch möglich, der oberen Reihe 30 % und der unteren Reihe 70 % der gesamten
Schmierölmenge zuzuführen. Andererseits ist es auch möglich, den beiden Schmierölbohrungsreihen
verschiedene Schmierölsorten zuzuführen, z.B. derart, dass der oberen Reihe ein teureres
Schmieröl mit einer hohen TBN zugeführt wird und dass der unteren Schmierölbohrungsreihe
ein billigeres Schmieröl mit einer niedrigeren TBN oder einer höheren Viskosität zugeführt
wird.
Hubkolbenbrennkraftmaschine mit mindestens einem Zylindereinsatz, in dem ein mehrere
Kolbenringe aufweisender Kolben beweglich angeordnet ist, und mit einer im wesentlichen
in einer rechtwinklig zur Längsachse des Zylindereinsatzes liegenden Ebene angeordneten
Reihe von Schmierölbohrungen, die an eine gemeinsame Schmierölzuführung angeschlossen
sind und die in Schmiernuten enden, die in der dem Kolben benachbarten Mantelfläche
des Zylindereinsatzes angebracht sind, dadurch gekennzeichnet, dass im Zylindereinsatz eine weitere, im wesentlichen in einer rechtwinklig zur
Längsachse des Zylindereinsatzes liegenden Ebene angeordnete Reihe von Schmierölbohrungen
vorgesehen ist, die an eine gemeinsame Schmierölzuführung angeschlossen sind und die
in Schmiernuten enden, die in der dem Kolben benachbarten Mantelfläche des Zylindereinsatzes
angebracht sind, dass die Schmierölzuführung zur weiteren Reihe von der zur erstgenannten
Reihe unabhängig ist und dass die erstgenannte Reihe von Schmierölbohrungen in einem
Bereich liegt, der - bezogen auf die Lage des obersten Kolbenringes im oberen Totpunkt
- sich unterhalb dieser Lage befindet und dessen Grenzen zwischen 5 und 18 % des Kolbenhubes
liegen, und die weitere Reihe von Schmierölbohrungen in einem darunter befindlichen
Bereich liegt, dessen Grenzen zwischen 20 und 40 % des Kolbenhubes liegen.