(19)
(11) EP 0 299 178 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.01.1989  Patentblatt  1989/03

(21) Anmeldenummer: 88108377.8

(22) Anmeldetag:  26.05.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 9/15
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 09.07.1987 DE 8709443 U

(71) Anmelder: REHAU AG + Co
95111 Rehau (DE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Profilstab für Rolladenpanzer


    (57) Die Erfindung betrifft einen Profilstab für Rolladenpanzer mit einem Verbindungshaken an dem einen freien Ende und einer Gelenkkammer am gegenüberliegenden freien Ende. Der Verbindungshaken trägt an einem Abstandsteg (2) ein halb­kreisförmiges Gelenkelement (3). An den gegenüberliegenden freien Enden (31, 32) des halbkreisförmigen Gelenkelementes (3) sind nach außen abstehende Winkelstege (33, 34) ange­formt. Die Gelenkkammer (4) ist eine kreisförmige Aufnahme mit nach außen gerichteter Öffnung, an deren freien Enden (141, 142) zum Öffnungsmittelpunkt gerichtete Winkelstege (143, 144) angeformt. Diese Winkelstege (143, 144) ent­sprechen in ihren äußeren Abmessungen und in ihrer Winkel­stellung den Winkelstegen (33, 34) des Gelenkelementes (3).




    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung betrifft einen Profilstab für Rolladenpanzer mit einem Verbindungshaken an dem einen freien Ende und einer Ge­lenkkammer am gegenüberliegenden freien Ende.

    [0002] Derartige Profilstäbe sind in vielfachen Ausführungsformen bekannt. So beschreibt die DE-AS 2 111 317 einen Rolladen­hohlprofilstab aus stranggepreßtem Kunststoff, der im Quer­schnitt aus mindestens einer in sich geschlossenen Kammer mit zwei gleichsinnig gekrümmten, in gerigem Abstand zueinander angeordneten Hauptwandungen besteht. Die Krümmungsmittelpunk­te liegen dabei auf der der Rolladenwalze zugewandten Seite. Die Hauptwandungen sind durch Verbindungsstege miteinander verbunden, wobei einer der Verbindungsstege einen zur Rolla­denwalze abgebogenen Haken aufweist, während an dem anderen Verbindungssteg eine mit einem Einhängeschlitz für den Trag­steg des benachbarten Profilstabes versehene Gelenkkammer an­geformt ist.

    [0003] In ähnlicher Weise sind die anderen bekannten Ausführungsfor­men solcher Rolladen-Profilstäbe gestaltet. Der Nachteil die­ses Aufbaus wird darin gesehen, daß die Führung des Verbin­dungshakens in der Gelenkkammer lediglich entlang einer Anla­gelinie erfolgt. Dadurch kann es bei extremen Belastungen zum Bruch des Führungshakens in der Gelenkkammer und damit zur Zerstörung des gesamten Gelenkmechanismus kommen. Hier setzt die Neuerung ein, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, die Führung des Verbindungshakens in der Gelenkkammer derart zu optimieren, daß auch bei Überlast ein Bruch an der Verbin­dungsstelle nicht mehr zu befürchten ist.

    [0004] Neurungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, daß der Verbindungs­haken an einem Abstandssteg ein halbkreisförmiges, nach außen offenes Gelenkelement trägt, an dessen gegenüberliegenden freien Enden nach außen abstehende Winkelstege angeformt sind, und daß die Gelenkkammer eine kreisförmige Aufnahme mit nach außen gerichteter Öffnung ist, an deren freien Enden zum Öffnungsmittelpunkt gerichtete Winkelstege angeformt sind, welche in ihren äußeren Abmessungen und in ihrer Winkelstel­lung den Winkelstegen des Gelenkelementes entsprechen.

    [0005] Die Vorteile der neuerungsgemäßen Ausführungsform sind darin zu sehen, daß die Verbindungshaken der Profilstäbe nunmehr in doppelter Linienanlage kreisbogenförmig geführt sind. Dies wird dadurch bewirkt, daß die Winkelstege des Gelenkelementes linienförmig an der kreisförmigen Aufnahme der Gelenkkammer anliegen und andererseits die freien Enden der Winkelstege an der Gelenkkammer ebenfalls linienförmig am halbkreisförmigen Gelenkelement anliegen. Dadurch ergeben sich vier linienför­mige Anlagepunkte zwischen dem Gelenkelement des Abstandsste­ges und der Gelenkkammer. Neben einer optimalen Führung im Rollradius der Profilstäbe ergibt sich dadurch eine extrem hohe Ausreißfestigkeit der Profilstäbe untereinander. Es ist weiterhin von Vorteil, daß als Drehpunkt der exakte Mittel­punkt der Gelenkkammer dient, und daß es keine Verschiebemög­lichkeit des Verbindungshakens innerhalb der Gelenkkammer mehr gibt. Dieser Nachteil der bestehenden Systeme kann noch dadurch unterstützt werden, daß der Abstandssteg mit dem Ge­lenkelement einen Abstand von der zugeordneten äußeren Stirn­fläche des Profilstabes aufweist, der der Höhe der Winkelste­ge an den freien Enden der Gelenkkammer entspricht. Dadurch werden die freiliegenden Teilbereiche der Gelenkkammer bei der Verschwenkung zweier benachbarter Profilstäbe zusätzlich an den entsprechend gestalteten Außenseiten der Stirnflächen des zugeordneten Profilstabes geführt.

    [0006] Diese Führung kann ebenfalls eine linienförmige Anlage sein, sie kann jedoch auch über eine mehr oder weniger große Fläche der Außenwandbereiche der Gelenkkammer einerseits und der Au­ßenwandbereiche der zugeordneten Stirnfläche des Profilstabes andererseits sein.

    [0007] Vorteilhaft ist der Profilstab der Neuerung ein Hohlprofil. Dieses Hohlprofil kann in seinem Inneren beispeilsweise durch Verrippungen, welche einstückig mit dem Hohlprofil gefertigt sind, verstärkt sein.

    [0008] Der Profilstab der Neuerung kann aus polymerem Werkstoff be­stehen, er kann jedoch gleichermaßen auch ein aus Metall ge­rollformtes Profil sein. Der das Gelenkelement tragende Ab­standssteg kann zweckmäßigerweise außermittig an der Basis eines Rücksprungs in der Stirnwand des Profilstabes angeformt sein. Durch eine solche Maßnahme kann die Drehbeweglichkeit der ineinander gelenkig gelagerten Profilstäbe erhöht werden. Das gilt auch für den Umstand, daß die Gelenkkammer ebenfalls außermittig in der entgegengesetzten Stirnwand des Profilsta­bes eingeformt ist.

    [0009] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des neuerungsgemä­ßen Profilstabes schematisch dargestellt; es zeigt:

    Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Hohlprofilstab mit Ver­stärkungsstegen in seinem lichten Innenraum.

    Fig. 2 einen Hohlprofilstab anderer Gestaltung in gelenkiger Verbindung mit entsprechenden Hohlprofilstäben



    [0010] Fig. 1 zeigt den Profilstab 1 als Hohlprofil mit Verstär­kungsstegen 11, 12 in seinem Inneren.

    [0011] An der unteren Stirnseite 13 ist der Abstandssteg 2 ange­formt, welcher an seinem freien Ende 21 das nach außen offene Gelenkelement 3 trägt.

    [0012] Das Gelenkelement 3 ist halbkreisförmig gestaltet und besitzt an seinen freien Enden 31, 32 die nach außen abstehenden Win­kelstege 33, 34.

    [0013] Die gegenüberliegende Stirnwandung 14 des Profilstabes 1 ist als Teil der Gelenkkammer 4 ausgebildet. An den freien Enden 141, 142 sind nach innen zum Mittelpunkt der Gelenkkammer ge­richtete Winkelstege 143, 144 angeformt. Die Außenwand 15 des Profilstabes 1 ist leicht nach außen gewölbt dargestellt, während die Innenwand 16 von einer Basis nach außen divergie­rend in den Außenwandbereich 161 zur Stirnwand 13 und in den Außenwandbereich 162 zur Stirnwand 14 verläuft.

    [0014] Die Funktion des neuerungsgemäßen Profilstabes 1 wird anhand der Darstellung in Fig. 2 beschrieben. Dort sind mehrere Pro­filstäbe 1 in gelenkiger Verbindung miteinander dargestellt. Die gezeigten Profilstäbe sind mit den Verbindungsmerkmalen ausgestattet, wie sie zu Fig. 1 beschrieben worden sind. Gleiche Merkmale haben hier gleiche Bezeichnungen erhalten. Jeweils zwei Profilstäbe 1 sind hier in gelenkiger Verbindung miteinander dargestellt, wobei die Profilstäbe 1, 1′ in abge­bogener Darstellung gezeigt sind, während die Profilstäbe 1′, 1˝ in einer Ebene gradlinig verlaufen.

    [0015] Im ersteren Fall ist das Gelenkelement 3 in die Gelenkkammer 4 eingesetzt. Die freien Enden der Winkelstege 33, 34 des Ge­lenkelementes 3 liegen dabei an den zugeordneten Innenwandbe­reichen 14 der Gelenkkammer 4 linienförmig an. Die freien En­den der Winkelstege 143, 144 der Begrenzungswand 14 der Ge­lenkkammer 4 liegen aufgrund ihrer entsprechenden Abmessungen zu den Winkelstegen 33, 34 des Gelenkelementes 3 an den zuge­ordneten Außenwänden des Gelenkelementes 3 ebenfalls linien­förmig an.

    [0016] Der Steg 2 zwischen der äußeren Oberfläche der Stirnwand 13 und der äußeren Oberfläche des Gelenkelementes 3 besitzt eine Höhe, welche den Längenabmessungen der Winkelstege 143, 144 an den freien Enden 141, 142 der Stirnwand 14 entspricht. Da­durch werden Aufnahmekammern 35, 36 geschaffen. Die Aufnahme­kammer 35 ist in der Verbindungsform zwischen den Profilstä­ben 1, 1′, aufgrund der Abwinkelung des Profilstabes 1 vom Eingriff des Winkelsteges 143 frei. Dagegen ist der Winkel­steg 144 in die Aufnahmekammer 36 eingeführt und berührt lie­nienförmig sowohl die äußere Oberfläche des Gelenkelementes 3 als auch die äußere Oberfläche der Stirnwand 13. Es findet hier also eine Zwangsführung zwischen den freien Enden der Winkelstege 33, 34 des Gelenkelementes 3 und den freien Enden der Winkelstege 143, 144 der Gelenkkammer 4 statt. Diese fünffache Führung bewirkt eine hohe Ausreißfestigkeit zwi­ei Profilstäben 1 und einen äußerst geräuscharmen Lauf eines solchen Rolladenpanzers.

    [0017] Die Verbindung zwischen den Profilstäben 1′ und 1˝ zeigt die freien Enden der Winkelstege 33, 34, 143, 144 in gegengesetz­ter Eingriffstellung. Jetzt ist der Winkelsteg 143 in die Aufnahmekammer 35 eingetreten und liegt dort mit seinen Au­ßenwandbereichen an den Außenwandbereichen der Stirnwand 13 zusätzlich an. Der Winkelsteg 144 ist aus der Aufnahmekammer 36 herausgeschwenkt und liegt nunmehr am Winkelsteg 33 des Gelenkelementes 3 an. Auf diese Weise kommt es zu einem flä­chenbündigen Aufbau zwischen den beiden Profilstäben 1′ und 1˝.


    Ansprüche

    1. Profilstab für Rolladenpanzer mit einem Verbindungshaken an dem einen freien Ende und einer Gelenkkammer am gegen­überliegenden freien Ende, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungshaken an einem Abstandssteg (2) ein halkreis­förmiges Gelenkelement (3) trägt, an dessen gegenüberlie­genden freien Enden (31, 32) nach außen abstehende Winkel­stege (33, 34) angeformt sind, und daß die Gelenkkammer 4 eine kreisförmige Aufnahme mit nach außen gerichteter Öff­nung ist, an deren freien enden (141, 142) zum Öffnungs­mittelpunkt gerichtete Winkelstege (143, 144) angeformt sind, welche in ihren äußeren Abmessungen und in ihrer Winkelstellung den Winkelstegen (33, 34) des Gelenkelemen­tes (3) entsprechen.
     
    2. Profilstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Abstandssteges (2) den Längenabmessungen der Winkelstege (143, 144) entspricht, welche an den freien Enden (141, 142) der Begrenzungswand (14) der Gelenkkammer (4) angeformt sind.
     
    3. Profilstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilstab (1) ein Hohlprofil ist.
     
    4. Profilstab nach Anspruch 1, dadurkch gekennzeichnet, daß der Profilstab (1) aus polymerem Werkstoff besteht.
     
    5. Profilstab nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandssteg (2) außermittig an einer Stirnwand (13) der Profilstabes (1) angeformt ist.
     
    6. Profilstab nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeich­net, daß die Gelenkkammer (4) außermittig in die entgegen­gesetzte Stirnwand (14) des Profilstabes (1) eingeformt ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht