[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter, insbesondere eine Menüschale,
mit einem Deckel aus Folienmaterial zum allseitigen Verbördeln mit einem umlaufenden
Randflansch des Behälters, welcher Deckel aus einem im wesentlichen rechteckigen,
nicht eingeschnittenen Folienzuschnitt besteht, dessen vier Ecken zur Bildung von
Aufziehlaschen um schräg zu den Rändern des Folienzuschnitts verlaufende Falzlinien
auf dessen Oberseite umgefalzt sind.
[0002] Derartige Behälter werden aus Aluminiumfolie hergestellt und dienen als Menüschale
zur Aufnahme von Fertiggerichten usw.
[0003] Bei früheren rechteckigen Behältern (DE-P 12 70 485), wies der ebenfalls aus Aluminiumfolie
bestehende Deckel an den Schmalseiten Griffzungen auf, die auf die Oberseite des
Deckels zurückgefalzt sind. Zur Bildung der Griffzungen wird bei der Herstellung
des Deckels von einem rechteckigen Folienzuschnitt ausgegangen, dessen vier Ecken
abgeschnitten werden. Der Umbördelungsbereich ist an vier paarweise gegenüberliegenden
Stellen eingeschnitten, wobei die Einschnitte paarweise durch Knicklinien verbunden
sind. Hierdurch soll erreicht werden, daß beim Öffnen des Behälters nach dem Aufziehen
der beiden Griffzungen diese an den vorbereiteten Reißlinien aufgerissen werden können.
[0004] Neben der aufwendigen Herstellung der Folienzuschnitte für einen solchen Deckel erweist
sich auch die Handhabung eines solchen bekannten Behälters als problematisch. Beim
Abziehen des Deckels, der während des Öffnungsvorganges in mehrere Teile zerfällt,
ist eine Beschmutzung des Eßplatzes unvermeidlich, da an der Unterseite des Deckels
Speisereste hängen, die während des Abziehvorganges abtropfen.
[0005] Aus der DE-OS 31 00 761 ist ein Behälter der eingangs genannten Art bekannt geworden,
bei dem das Öffnen des Deckels wesentlich erleichtert wird. Es handelt sich um einen
rechteckigen Behälter, der in der Draufsicht einen ebenfalls rechteckigen Randflansch
aufweist, dessen Ecken abgerundet sind. Der Deckel besteht aus einem rechteckigen
Folienzuschnitt.
[0006] Der Deckel ist in der Weise hergestellt, daß man bei einem im wesentlichen rechteckigen,
nicht eingeschnittenen Folienzuschnitt zunächst die vier Ecken um schräg zu den Rändern
des Folienzuschnittes verlaufende Falzlinien auf dessen Oberseite falzt. Hierdurch
bilden sich Aufziehlaschen, die auf der Oberseite des Behälters ergreifbar sind.
Anschließend wird der Deckel um den Randflansch des Behälter nach unten umgebördelt.
[0007] Deckel gemäß DE-OS 31 00 761 werden bisher nur für Rechteckbehälter verwendet. Kreisrunde
Menüschalen werden heutzutage immer noch mit aufwendig hergestellten, zumeist ebenfalls
kreisrunden Deckelzuschnitten verschlossen. Die Herstellung solcher Deckelzuschnitte
erfordert aufwendige Formschnittwerkzeuge, insbesondere wenn der kreisrunde Deckelzuschnitt
auch Aufreißlaschen aufweisen soll.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Behälter mit Deckel der eingangs
genannten Art so zu verbessern, daß die oben erläuterten Vorteile auch bei im wesentlichen
kreisrunden Behältern erzielt werden können.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Randflansch des Behälters
in der Draufsicht im wesentlichen kreisrund und der Deckelzuschnitt im wesentlichen
quadratisch ausgebildet sind.
[0010] Diese Lösung ist verblüffend einfach, ermöglicht jedoch in gleicher Weise wie bei
rechteckigen Behältern das einfache Öffnen des Deckels bei einem kreisrunden Behälter.
Durch Verwendung quadratischer Deckelzuschnitte ist auch das Herstellen der Deckelzuschnitte
einfacher und kostengünstiger.
[0011] Da das Falten und Verbördeln eines quadratischen Deckelzuschnitts gemäß DE-OS 31
00 761 bei einem kreisrunden Randflansch zu relativ langen Aufziehlaschen führt, die
sich weit über die Deckelfläche erstrecken, ist es vorteilhaft, wenn die Aufziehlaschen
jeweils mindestens einmal auf die Oberseite des Deckels rückgefaltet sind. Dieses
Rückfalten der Aufziehlaschen macht die Herstellung der erfindungsgemäßen Behälter
in vielen Fällen überhaupt erst interessant, weil dadurch die mit den langen Aufziehlaschen
verbundenen Nachteile aufgehoben werden.
[0012] Die langen Eckzipfel bewirken einerseits durch ihre seitlichen scharfen Schnittkanten
wie auch durch ihre Spitzen eine Verletzungsgefahr für den Benutzer, andererseits
wirken sie optisch störend, weil die für Werbeaufdrucke zur Verfügung stehende Deckelfläche
reduziert wird und zudem die Gefahr besteht, daß beim Transportieren und Stapeln der
Behälter die langen Eckzipfel verschoben und beschädigt werden.
[0013] Durch das Zurückfalten wird in vorteilhafter Weise die für Werbeaufdrucke zur Verfügung
stehende Deckelfläche vergrößert. Außerdem können die Behälter gut transportiert
und gestapelt werden, ohne daß die Aufziehlaschen verschoben oder beschädigt werden.
Dennoch sind die Aufziehlaschen lang genug, um ein bequemes Abziehen des Deckels
von dem Behälter zu ermöglichen. Die Gefahr einer Verletzung durch die Schnittkanten
ist vermindert.
[0014] Das Öffnen des Behälters wird bei weiterer Vergrößerung der zur Verfügung stehenden
Werbefläche auf dem Deckel noch einfacher, wenn die Aufziehlaschen mehrfach, ziehharmonikaartig
umgefalzt sind, weil dadurch die Griffstelle der Aufziehlasche dicker und besser
greifbar wird.
[0015] Hierdurch lassen sich die Aufziehlaschen bis nahe an den Randflansch falten, so daß
praktisch die gesamte Deckelfläche für Werbeaufdrucke zur Verfügung steht. Die große
Steifigkeit der mehrfach gefalteten Grifflasche erlaubt es auch, Etiketten oder Informationen
für die Verbraucher darunter klemmend zu halten.
[0016] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in einer perspektivischen Draufsicht einen mit einem Deckel verschlossenen
Behälter,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Wandbereich des Behälters aus Fig. 1 entlang der Linie
II-II,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Wandbereich entlang der Linie III-III,
Fig. 4 einen Schnitt durch den Wandbereich entlang der Linie IV-IV,
Fig. 5 einen Schnitt durch den Wandbereich entlang der Linie V-V und
Fig. 6 einen Schnitt durch den Wandbereich entlang der Linie VI-VI.
Fig. 7 eine Draufsicht auf einen Foliendeckel quadratischen Zuschnitts mit aufliegenden
Aufziehlaschen.
[0017] Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Draufsicht einen erfindungsgemäßen kreisrunden
Behälter 1. Der kreisrunde Behälter 1 ist mit einem Foliendeckel 2 aus einem quadratischen
Folienzuschnitt abgedeckt (vgl. Fig. 7). Die vier Ecken 3, 4, 5 und 6 des Folienzuschnitts
sind zur Bildung von Aufziehlaschen um schräg zu den Rändern des Folienzuschnitts
verlaufende Falzlinien auf die Oberseite des Foliendeckels 2 umgefaltet.
[0018] Wie besonders gut aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist der Foliendeckel 2, nachdem die
Ecken 3, 4, 5 und 6 auf die Oberseite des Foliendeckels 2 gefaltet sind, um einen
Randflansch 7 des Behälters 1 umgebördelt.
[0019] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist der Randflansch 7 der Behälterform angepaßt und
in der Draufsicht ebenfalls kreisrund ausgebildet.
[0020] Wie besonders gut aus Fig. 3 bis 6 ersichtlich ist, ist der Foliendeckel 2 im Bereich
der umgeschlagenen Ecken 3 bis 6 durch Umschlagen doppellagig ausgebildet, so daß
auf der Unterseite des Randflansches 7 die doppelte Folienstärke vorhanden ist.
[0021] Die Fig. 3 zeigt eine erste Ausführungsvariante einer zur Aufziehlasche umgefalzten
Ecke 3. Diese Ecke 3 entspricht der in Fig. 1 gezeigten an der Stelle III-III. Es
ist zu erkennen, daß die Ecke 3 lediglich einmal auf die Oberseite des Foliendeckels
2 umgefaltet wurde. Die Ecke 3 ragt relativ weit auf die Oberseite des Deckels vor
und läßt sich daher leicht ergreifen. Allerdings schränkt die Ecke 3 die für Werbeaufdrucke
zur Verfügung stehende Oberfläche des Foliendeckels 2 ein. Schnittkante und Spitze
der Aufziehlasche können für den Benutzer unter ungünstigen Umständen eine Verletzungsgefahr
darstellen.
[0022] In Fig. 4 ist eine zweite Ausführungsvariante einer zur Aufziehlasche ausgebildeten
Ecke 4 dargestellt. Diese Ecke 4 ist in Fig. 1 an der Stelle IV-IV zu erkennen. Die
Fig. 4 zeigt deutlich, daß die Ecke 4 zunächst ebenso wie die Ecke 3 auf die Oberseite
des Foliendeckels 2 umgefalzt ist, daß aber ein Eckzipfel 8 auf die Oberseite der
Ecke 4 zurückgefaltet ist. Die als Aufziehlasche ausgebildete Ecke 4 ist daher insgesamt
ausreichend groß, um ein einfaches Öffnen des Behälters zu ermöglichen, andererseits
verdeckt sie bereits wesentlich weniger von der Oberseite des Foliendeckels 2. Die
Verletzungsgefahr für den Benutzer ist reduziert.
[0023] Die Fig. 5 zeigt eine dritte Ausführungsvariante einer Ecke 5, die in Fig. 1 an der
Stelle V-V zu sehen ist. Die Ecke 5 ist im wesentlichen gleich gestaltet wie die Ecke
4, jedoch mit dem Unterschied, daß der Eckzipfel 8 nicht auf die Oberseite der Ecke,
sondern auf die Unterseite der Ecke 5 gefaltet ist. Das hat den Vorteil, daß die Spitze
des Eckzipfels 8 von dem breiteren Fußbereich der Ecke 5 abgedeckt ist.
[0024] Schließlich zeigt Fig. 6 eine vierte Ausführungsvariante einer Ecke 6, die in Fig.
1 an der Stelle VI-VI dargestellt ist. Die Ecke 6 ist praktisch ziehharmonikaförmig
gefaltet. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, daß sich die Ecke 6 von der Ecke 5 im
wesentlichen nur dadurch unterscheidet, daß die aus Fig. 5 ersichtliche Ecke nochmals
um eine Falzlinie umgefaltet und der radial nach innen stehende Abschnitt der Ecke
auf die Unterseite des Fußbereiches der Ecke 6 gefaltet ist.
[0025] Die Ecklösung gemäß Fig. 6 ist von allen hier gezeigten Ecklösungen die platzsparenste.
Die Ecke 6 läßt sich dennoch hervorragend als Aufziehlasche verwenden, da die tangentiale
Länge der Ecke 6 genausogroß wie die der anderen Ecken 3, 4 und 5 ausgebildet ist.
Es ist sogar möglich, größere quadratische Folienzuschnitte für einen Foliendeckel
zu verwenden, ohne daß die Oberseite des Foliendeckels allzusehr verdeckt und optisch
beeinträchtigt wird. Eine Verletzungsgefahr für den Benutzer ist bei dieser Art der
Faltung weitgehend ausgeschlossen.
[0026] Im folgenden wird die Wirkungsweise der Erfindung näher erläutert.
[0027] Zum Verschließen eines Behälters 1, z.B. einer Menüschale, wird zunächst ein quadratischer
Folienzuschnitt genommen, dessen Ecken 3, 4, 5 und 6 entlang einer zu den Folienrändern
schräg verlaufenden Falzlinie auf die Oberseite umgefalzt werden. Der Folienzuschnitt
bzw. der Foliendeckel 2 wird dann mit einer Unterseite auf den Randflansch 7 des
Behälters 1 aufgelegt, wonach die Ränder des Foliendeckels 2 durch Umlegen um den
Randflansch 7 mit dem Behälter 1 verbördelt werden. Auf der Oberseite des Foliendeckels
2 befinden sich nun je nach Häufigkeit des Umfalzens als Aufziehlaschen ausgebildete
Ecken 3, 4, 5 oder 6.
[0028] Zum Öffnen des Behälters 1 wird der Foliendeckel 2 abgezogen. Hierzu ergreift man
zunächst zwei diametral gegenüberliegende Ecken, beispielsweise die Ecke 3 und die
Ecke 5 zieht die als Ausziehlaschen ausgebildeten Ecken auseinander. Dadurch löst
sich die Verbördelung an dem Randflansch im Bereich dieser Ecken.
[0029] Obwohl bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel vier verschiedene Ecklösungen an
einem Behälter gezeigt wurden, wird man üblicherweise bei einem Behälter einen Foliendeckel
vorsehen, der vier gleichgestaltete Aufzieh laschen aufweist.
[0030] Danach erfaßt man die beiden verbliebenen Eckzipfel, z.B. 4 und 6, und löst auch
hier die Verbördelung am Randflansch, so daß der Foliendeckel 2 als Ganzes von dem
Behälter 1 abgenommen werden kann.
[0031] Der abgenommene Deckel läßt sich nun leicht mittig zusammenknicken, so daß die vorher
behälterinnere Seite aufeinander zu liegen kommt.
[0032] Damit ist ausgeschlossen, daß etwaige, an der Unterseite des Foliendeckels hängengebliebene
Speisereste neben den Behälter tropfen und den Eßbereich verschmutzen, wie es bei
allen Deckeln, die durch Zerreißen auf dem Behälter abgenommen werden, der Fall ist.
1. Behälter, insbesondere Menüschale, mit einem Deckel (2) aus Folienmaterial zum
allseitigen Verbördeln mit einem umlaufenden Randflansch (7) des Behälters (1), welcher
Deckel (2) aus einem im wesentlichen rechteckigen, nicht eingeschnittenen Folienzuschnitt
besteht, dessen vier Ecken zur Bildung von Aufziehlaschen (4, 5, 6) um schräg zu den
Rändern des Folienzuschnitts verlaufende Falzlinien auf dessen Oberseite umgefalzt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Randflansch (7) des Behälters (1) in der Draufsicht im wesentlichen kreisrund
und der Deckelzuschnitt im wesentlichen quadratisch ausgebildet sind.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufziehlaschen (4, 5, 6) jeweils mindestens einmal rückgefaltet sind.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufziehlaschen (6) mehrfach, ziehharmonikaartig umgefalzt sind.