(19)
(11) EP 0 299 186 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.01.1989  Patentblatt  1989/03

(21) Anmeldenummer: 88108713.4

(22) Anmeldetag:  31.05.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 77/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 14.07.1987 DE 8709694 U

(71) Anmelder: ALCAN DEUTSCHLAND GMBH
D-37075 Göttingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Stenzel, Peter
    D-5974 Herscheid (DE)

(74) Vertreter: Grünecker, Kinkeldey, Stockmair & Schwanhäusser Anwaltssozietät 
Maximilianstrasse 58
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zipfelverschluss für Rundbehälter


    (57) Es sind Menüschalen bekannt, die mit einem Deckel (2) aus Folienmaterial verschlossen sind, der mit einem umlaufenden Randflansch (7) des Behälters verbördelt ist. Der Deckel (2) besteht aus einem im wesent­lichen rechteckigen Folienzuschnitt, dessen vier Ecken zur Bildung von Aufziehlaschen (4, 5, 6) um schräg zu den Rändern verlaufende Falzlinien auf dessen Oberseite umgefalzt sind.
    Der Randflansch (7) des Behälters (1) ist in der Draufsicht im wesentlichen kreisrund, während der Deckelzuschnitt im wesentlichen quadratisch ausge­bildet ist.
    Der Behälter eignet sich insbesondere als Menüschale




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter, insbe­sondere eine Menüschale, mit einem Deckel aus Folienmate­rial zum allseitigen Verbördeln mit einem umlaufenden Randflansch des Behälters, welcher Deckel aus einem im wesentlichen rechteckigen, nicht eingeschnittenen Folien­zuschnitt besteht, dessen vier Ecken zur Bildung von Auf­ziehlaschen um schräg zu den Rändern des Folienzuschnitts verlaufende Falzlinien auf dessen Oberseite umgefalzt sind.

    [0002] Derartige Behälter werden aus Aluminiumfolie hergestellt und dienen als Menüschale zur Aufnahme von Fertiggerich­ten usw.

    [0003] Bei früheren rechteckigen Behältern (DE-P 12 70 485), wies der ebenfalls aus Aluminiumfolie bestehende Deckel an den Schmalseiten Griffzungen auf, die auf die Obersei­te des Deckels zurückgefalzt sind. Zur Bildung der Griff­zungen wird bei der Herstellung des Deckels von einem rechteckigen Folienzuschnitt ausgegangen, dessen vier Ecken abgeschnitten werden. Der Umbördelungsbereich ist an vier paarweise gegenüberliegenden Stellen eingeschnit­ten, wobei die Einschnitte paarweise durch Knicklinien verbunden sind. Hierdurch soll erreicht werden, daß beim Öffnen des Behälters nach dem Aufziehen der beiden Griff­zungen diese an den vorbereiteten Reißlinien aufgerissen werden können.

    [0004] Neben der aufwendigen Herstellung der Folienzuschnitte für einen solchen Deckel erweist sich auch die Handhabung eines solchen bekannten Behälters als problematisch. Beim Abziehen des Deckels, der während des Öffnungsvorganges in mehrere Teile zerfällt, ist eine Beschmutzung des Eß­platzes unvermeidlich, da an der Unterseite des Deckels Speisereste hängen, die während des Abziehvorganges ab­tropfen.

    [0005] Aus der DE-OS 31 00 761 ist ein Behälter der eingangs ge­nannten Art bekannt geworden, bei dem das Öffnen des Deckels wesentlich erleichtert wird. Es handelt sich um einen rechteckigen Behälter, der in der Draufsicht einen ebenfalls rechteckigen Randflansch aufweist, dessen Ecken abgerundet sind. Der Deckel besteht aus einem rechtecki­gen Folienzuschnitt.

    [0006] Der Deckel ist in der Weise hergestellt, daß man bei einem im wesentlichen rechteckigen, nicht eingeschnitte­nen Folienzuschnitt zunächst die vier Ecken um schräg zu den Rändern des Folienzuschnittes verlaufende Falzlinien auf dessen Oberseite falzt. Hierdurch bilden sich Auf­ziehlaschen, die auf der Oberseite des Behälters ergreif­bar sind. Anschließend wird der Deckel um den Randflansch des Behälter nach unten umgebördelt.

    [0007] Deckel gemäß DE-OS 31 00 761 werden bisher nur für Rechteckbehälter verwendet. Kreisrunde Menüschalen werden heutzutage immer noch mit aufwendig hergestellten, zu­meist ebenfalls kreisrunden Deckelzuschnitten verschlos­sen. Die Herstellung solcher Deckelzuschnitte erfordert aufwendige Formschnittwerkzeuge, insbesondere wenn der kreisrunde Deckelzuschnitt auch Aufreißlaschen aufweisen soll.

    [0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Behälter mit Deckel der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß die oben erläuterten Vorteile auch bei im wesentli­chen kreisrunden Behältern erzielt werden können.

    [0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Randflansch des Behälters in der Draufsicht im we­sentlichen kreisrund und der Deckelzuschnitt im wesentli­chen quadratisch ausgebildet sind.

    [0010] Diese Lösung ist verblüffend einfach, ermöglicht jedoch in gleicher Weise wie bei rechteckigen Behältern das ein­fache Öffnen des Deckels bei einem kreisrunden Behälter. Durch Verwendung quadratischer Deckelzuschnitte ist auch das Herstellen der Deckelzuschnitte einfacher und kosten­günstiger.

    [0011] Da das Falten und Verbördeln eines quadratischen Deckel­zuschnitts gemäß DE-OS 31 00 761 bei einem kreisrunden Randflansch zu relativ langen Aufziehlaschen führt, die sich weit über die Deckelfläche erstrecken, ist es vorteil­haft, wenn die Aufziehlaschen jeweils mindestens einmal auf die Oberseite des Deckels rückgefaltet sind. Dieses Rückfalten der Aufziehlaschen macht die Herstellung der erfindungsgemäßen Behälter in vielen Fällen überhaupt erst interessant, weil dadurch die mit den langen Auf­ziehlaschen verbundenen Nachteile aufgehoben werden.

    [0012] Die langen Eckzipfel bewirken einerseits durch ihre seit­lichen scharfen Schnittkanten wie auch durch ihre Spitzen eine Verletzungsgefahr für den Benutzer, andererseits wirken sie optisch störend, weil die für Werbeaufdrucke zur Verfügung stehende Deckelfläche reduziert wird und zudem die Gefahr besteht, daß beim Transportieren und Stapeln der Behälter die langen Eckzipfel verschoben und beschädigt werden.

    [0013] Durch das Zurückfalten wird in vorteilhafter Weise die für Werbeaufdrucke zur Verfügung stehende Deckelfläche vergrößert. Außerdem können die Behälter gut transpor­tiert und gestapelt werden, ohne daß die Aufziehlaschen verschoben oder beschädigt werden. Dennoch sind die Auf­ziehlaschen lang genug, um ein bequemes Abziehen des Deckels von dem Behälter zu ermöglichen. Die Gefahr einer Verletzung durch die Schnittkanten ist vermindert.

    [0014] Das Öffnen des Behälters wird bei weiterer Vergrößerung der zur Verfügung stehenden Werbefläche auf dem Deckel noch einfacher, wenn die Aufziehlaschen mehrfach, zieh­harmonikaartig umgefalzt sind, weil dadurch die Griff­stelle der Aufziehlasche dicker und besser greifbar wird.

    [0015] Hierdurch lassen sich die Aufziehlaschen bis nahe an den Randflansch falten, so daß praktisch die gesamte Deckel­fläche für Werbeaufdrucke zur Verfügung steht. Die große Steifigkeit der mehrfach gefalteten Grifflasche erlaubt es auch, Etiketten oder Informationen für die Verbraucher darunter klemmend zu halten.

    [0016] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 in einer perspektivischen Draufsicht einen mit einem Deckel verschlossenen Behälter,

    Fig. 2 einen Schnitt durch den Wandbereich des Behälters aus Fig. 1 entlang der Linie II-II,

    Fig. 3 einen Schnitt durch den Wandbereich entlang der Linie III-III,

    Fig. 4 einen Schnitt durch den Wandbereich entlang der Linie IV-IV,

    Fig. 5 einen Schnitt durch den Wandbereich entlang der Linie V-V und

    Fig. 6 einen Schnitt durch den Wandbereich entlang der Linie VI-VI.

    Fig. 7 eine Draufsicht auf einen Foliendeckel quadrati­schen Zuschnitts mit aufliegenden Aufziehlaschen.



    [0017] Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Draufsicht einen erfindungsgemäßen kreisrunden Behälter 1. Der kreisrunde Behälter 1 ist mit einem Foliendeckel 2 aus einem quadra­tischen Folienzuschnitt abgedeckt (vgl. Fig. 7). Die vier Ecken 3, 4, 5 und 6 des Folienzuschnitts sind zur Bildung von Aufziehlaschen um schräg zu den Rändern des Folienzu­schnitts verlaufende Falzlinien auf die Oberseite des Fo­liendeckels 2 umgefaltet.

    [0018] Wie besonders gut aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist der Fo­liendeckel 2, nachdem die Ecken 3, 4, 5 und 6 auf die Oberseite des Foliendeckels 2 gefaltet sind, um einen Randflansch 7 des Behälters 1 umgebördelt.

    [0019] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist der Randflansch 7 der Behälterform angepaßt und in der Draufsicht ebenfalls kreisrund ausgebildet.

    [0020] Wie besonders gut aus Fig. 3 bis 6 ersichtlich ist, ist der Foliendeckel 2 im Bereich der umgeschlagenen Ecken 3 bis 6 durch Umschlagen doppellagig ausgebildet, so daß auf der Unterseite des Randflansches 7 die doppel­te Folienstärke vorhanden ist.

    [0021] Die Fig. 3 zeigt eine erste Ausführungsvariante einer zur Aufziehlasche umgefalzten Ecke 3. Diese Ecke 3 entspricht der in Fig. 1 gezeigten an der Stelle III-III. Es ist zu erkennen, daß die Ecke 3 lediglich einmal auf die Ober­seite des Foliendeckels 2 umgefaltet wurde. Die Ecke 3 ragt relativ weit auf die Oberseite des Deckels vor und läßt sich daher leicht ergreifen. Allerdings schränkt die Ecke 3 die für Werbeaufdrucke zur Verfügung stehende Oberfläche des Foliendeckels 2 ein. Schnittkante und Spitze der Aufziehlasche können für den Benutzer unter ungünstigen Umständen eine Verletzungsgefahr darstellen.

    [0022] In Fig. 4 ist eine zweite Ausführungsvariante einer zur Aufziehlasche ausgebildeten Ecke 4 dargestellt. Diese Ecke 4 ist in Fig. 1 an der Stelle IV-IV zu erkennen. Die Fig. 4 zeigt deutlich, daß die Ecke 4 zunächst ebenso wie die Ecke 3 auf die Oberseite des Foliendeckels 2 umge­falzt ist, daß aber ein Eckzipfel 8 auf die Oberseite der Ecke 4 zurückgefaltet ist. Die als Aufziehlasche ausge­bildete Ecke 4 ist daher insgesamt ausreichend groß, um ein einfaches Öffnen des Behälters zu ermöglichen, ande­rerseits verdeckt sie bereits wesentlich weniger von der Oberseite des Foliendeckels 2. Die Verletzungsgefahr für den Benutzer ist reduziert.

    [0023] Die Fig. 5 zeigt eine dritte Ausführungsvariante einer Ecke 5, die in Fig. 1 an der Stelle V-V zu sehen ist. Die Ecke 5 ist im wesentlichen gleich gestaltet wie die Ecke 4, jedoch mit dem Unterschied, daß der Eckzipfel 8 nicht auf die Oberseite der Ecke, sondern auf die Unterseite der Ecke 5 gefaltet ist. Das hat den Vorteil, daß die Spitze des Eckzipfels 8 von dem breiteren Fußbereich der Ecke 5 abgedeckt ist.

    [0024] Schließlich zeigt Fig. 6 eine vierte Ausführungsvariante einer Ecke 6, die in Fig. 1 an der Stelle VI-VI darge­stellt ist. Die Ecke 6 ist praktisch ziehharmonikaförmig gefaltet. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, daß sich die Ecke 6 von der Ecke 5 im wesentlichen nur dadurch un­terscheidet, daß die aus Fig. 5 ersichtliche Ecke noch­mals um eine Falzlinie umgefaltet und der radial nach in­nen stehende Abschnitt der Ecke auf die Unterseite des Fußbereiches der Ecke 6 gefaltet ist.

    [0025] Die Ecklösung gemäß Fig. 6 ist von allen hier gezeigten Ecklösungen die platzsparenste. Die Ecke 6 läßt sich den­noch hervorragend als Aufziehlasche verwenden, da die tangentiale Länge der Ecke 6 genausogroß wie die der an­deren Ecken 3, 4 und 5 ausgebildet ist. Es ist sogar mög­lich, größere quadratische Folienzuschnitte für einen Fo­liendeckel zu verwenden, ohne daß die Oberseite des Fo­liendeckels allzusehr verdeckt und optisch beeinträchtigt wird. Eine Verletzungsgefahr für den Benutzer ist bei dieser Art der Faltung weitgehend ausgeschlossen.

    [0026] Im folgenden wird die Wirkungsweise der Erfindung näher erläutert.

    [0027] Zum Verschließen eines Behälters 1, z.B. einer Menüscha­le, wird zunächst ein quadratischer Folienzuschnitt ge­nommen, dessen Ecken 3, 4, 5 und 6 entlang einer zu den Folienrändern schräg verlaufenden Falzlinie auf die Ober­seite umgefalzt werden. Der Folienzuschnitt bzw. der Fo­liendeckel 2 wird dann mit einer Unterseite auf den Rand­flansch 7 des Behälters 1 aufgelegt, wonach die Ränder des Foliendeckels 2 durch Umlegen um den Randflansch 7 mit dem Behälter 1 verbördelt werden. Auf der Oberseite des Foliendeckels 2 befinden sich nun je nach Häufigkeit des Umfalzens als Aufziehlaschen ausgebildete Ecken 3, 4, 5 oder 6.

    [0028] Zum Öffnen des Behälters 1 wird der Foliendeckel 2 abge­zogen. Hierzu ergreift man zunächst zwei diametral gegen­überliegende Ecken, beispielsweise die Ecke 3 und die Ecke 5 zieht die als Ausziehlaschen ausgebildeten Ecken auseinander. Dadurch löst sich die Verbördelung an dem Randflansch im Bereich dieser Ecken.

    [0029] Obwohl bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel vier verschiedene Ecklösungen an einem Behälter gezeigt wur­den, wird man üblicherweise bei einem Behälter einen Fo­liendeckel vorsehen, der vier gleichgestaltete Aufzieh­ laschen aufweist.

    [0030] Danach erfaßt man die beiden verbliebenen Eckzipfel, z.B. 4 und 6, und löst auch hier die Verbördelung am Rand­flansch, so daß der Foliendeckel 2 als Ganzes von dem Be­hälter 1 abgenommen werden kann.

    [0031] Der abgenommene Deckel läßt sich nun leicht mittig zusam­menknicken, so daß die vorher behälterinnere Seite auf­einander zu liegen kommt.

    [0032] Damit ist ausgeschlossen, daß etwaige, an der Unterseite des Foliendeckels hängengebliebene Speisereste neben den Behälter tropfen und den Eßbereich verschmutzen, wie es bei allen Deckeln, die durch Zerreißen auf dem Behälter abgenommen werden, der Fall ist.


    Ansprüche

    1. Behälter, insbesondere Menüschale, mit einem Deckel (2) aus Folienmaterial zum allseitigen Verbördeln mit einem umlaufenden Randflansch (7) des Behälters (1), welcher Deckel (2) aus einem im wesentlichen rechteckigen, nicht eingeschnittenen Folienzuschnitt besteht, dessen vier Ecken zur Bildung von Aufziehlaschen (4, 5, 6) um schräg zu den Rändern des Folienzuschnitts verlaufende Falzlinien auf dessen Oberseite umgefalzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Randflansch (7) des Behälters (1) in der Draufsicht im wesentlichen kreisrund und der Deckelzuschnitt im wesentlichen quadratisch ausge­bildet sind.
     
    2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufziehlaschen (4, 5, 6) jeweils mindestens einmal rückgefaltet sind.
     
    3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Aufziehlaschen (6) mehrfach, zieh­harmonikaartig umgefalzt sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht