[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum förderstromgesteuerten Dosieren verschiedenartig
fließfähiger Medien im Viskositätsbereich unterhalb 500 mPa.s mit Hilfe eines Pumpenantriebes.
Sie ist einsetzbar für das Abfüllen von Lösungen, Dispersionen, Emulsionen, z.B. in
der Lebensmittelindustrie und in der Chemie, besonders auch für Anstrichstoffe.
[0002] Es ist bekannt, den Förderstrom des Füllgutes durch Pumpen zu erzeugen, die taktweise
Volumina verdrängen. Es handelt sich dabei um Verdränger-, Kolben- oder Membran-Pumpen.
Mittels derselben wird dementsprechend volumengesteuert dosiert.
[0003] Mit diesen oder anderen Pumpen und auch mittels Niveausteuerung wird die Menge des
Füllgutes im Gebinde über eine Füllstandskontrolle dosiert. Die Charakteristik Volumensteuerung
wird also vorrichtungsorientiert, die als Niveausteuerung bezeichnete dagegen gebindeorientiert
gebraucht. Filling for profit (Abfüllen mit Gewinn)-Roberts, T.P.-Modern Paint and
Coatings-New York 71 (1981)5., S. 58-60.
[0004] Auf der Basis des Verdränger-Kolbenfüllmaschinen-Prinzips arbeiten auch die Abfüllmaschinen
der auf dem Anstrichstoffsektor sehr bekannten Herstellerfirma De Vree (Belgien).
By appointment to the paint industry filling machines by "De Vree"-Polym. Paint Col.
J.-Reelhill 173 (1983) 4091, S. 177-178.
[0005] Bestimmte Kolbenfüllmaschinen von "De Vree" weisen einen pneumatischen Antrieb auf.
Bei dieser Dosiertechnik ist der erforderliche Energieaufwand erheblich. Dieser Nachteil
wird noch verstärkt, wenn bei der Förderung nichtschmierender Medien zur Abfüllung
eine erhebliche Reibung überwunden werden muß.
[0006] Verdränger-Füllmaschinen arbeiten mit Zulaß- und Auslaßventilen (Saug- und Druckventilen).
Das Auslaßventil sitzt in der Regel in einem Füllstutzen, der den Füllstrahl richtet.
Bei Ventilschluß verbleibt in dem toten Raum zwischen Ventilsitz und Auslaufende regelmäßig
ein größerer undefinierbarer Füllgutrest, der durch Nachtropfen und -kleckern die
Füllstation und die Gebinde verunreinigt sowie auch einen Füllgutverlust bewirkt.
[0007] Soweit Abhilfsmaßnahmen dazu bekannt sind, laufen sie alle prinzipiell auf eine Fixierung
des Füllgutrestes zwischen den Fülloperationen im Stutzen durch eine zusätzliche Querschnittsverengung
hinaus. Durch denselben noch Füllgut zu pressen, bedeutet einen weiteren erheblichen
Energieaufwand.
[0008] Bei Kolbenabfüllmaschinen nimmt die Dosiergenauigkeit infolge Ventil- und Kolben-Zylinderwand-Verschleiß
sehr schnell deutlich ab. Das flüssige Füllgut tritt an bestimmten Stellen unnötigerweise
aus, verschmutzt die Maschine und bewirkt auch dadurch einen Füllgutverlust.
[0009] Um diese drohenden Dosierungsungenauigkeiten zu kompensieren, ist bei der Kolbenabfüllmaschine
auf die Definition der Füllgutmenge durch das Hubvolumen verzichtet und stattdessen
eine "Niveaufüllung" mit Ultraschallfüllstandsmessung in Gebinde und Schaltung des
Signals "Füllende" bei Erreichen der Füllmarke auf einen Auslaßventilmechanismus
eingeführt worden. Controlli ultrasourici accrescoulo le precisione velle operationioni
de riempimento (Ultraschallkontrollen steigern die Genauigkeit bei Füllverfahren)-Euaneler,
B.-Pitture e Vernici, Milano (1986) 12., S. 44-46.
[0010] Es ist zusammenzufassen, daß in allen Fällen zum Stoppen des Füllstromes der Querschnitt
der Fülleitung auf den Wert Null zu bringen ist und Dosierintervalle auf den Förderstrom
des Füllgutes durch Ventilbetätigungen aufgezwungen werden.
[0011] Ventile stellen jedoch Hindernisse im Förderstrom des Füllgutes dar, deren Passierung
einen zusätzlichen Energieaufwand erfordert und bei denen der Maschinenverschleiß
prinzipiell beginnt.
[0012] Die damit verbundenen Auswirkungen können beträchtlich sein, die Beherrschung der
Schwierigkeiten des Verschleißes der Pumpen durch abrasive Medien stellt den Konstrukteur
von besondere technische Probleme. Förderung bei hohem Druck beherrschbar, G. Vetter-Chemische
Rundschau-Düsseldorf 109 (1986), S. 944-950.
[0013] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zum Einfüllen und Dosieren von Flüssigkeiten
mittels eines Pumpenantriebes zu schaffen, die förderstromgesteuert dosiert, den
Förderstrom mit geringerem Energieaufwand erzeugt und den Reibungswiderstand herabsetzt,
wobei Querschnittsverengungen im Leitungs- und Fördersystem vermieden und ein Nachtropfen
am Füllgutaustritt auf ein Minimum reduziert werden soll.
[0014] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem automatisch niveaugeregelten
Füllgutbehälter, der aus einem Vorratsreservat gespeist wird, im Füllgut eine Kreiselpumpe
angeordnet ist, an deren Druckseite ein aufsteigendes Füllrohr anschließt mit einem
im Gipfel desselben verlaufenden Krümmer von ca. 180 ° und einem abwärts gerichteten
kürzeren Auslaufstutzen, das durchgehend den gleichen Querschnitt aufweist. Von der
Saugseite her ist die Kreiselpumpe frei zugänglich. Ihr Flügelrad ist pumpenseitig
nicht gelagert, ohne Dichtung und mit einer relativ kurzen Welle mit dem Antriebsmotor
verbundenen. Flügelrad und Welle sind leicht demontierbar.
[0015] Die Niveaukonstanthaltung des Füllgutes im Füllgutbehälter erfolgt mit verschiedenen,
an sich wählbaren Methoden der gleichen Charakteristik wie die Dosierung des Füllgutes
in die Gebinde, so daß während der Fülloperation ständig die Niveaukonstanz gewahrt
bleibt.
[0016] Dieses konstante Füllgutniveau im Füllgutbehälter, des die Saug- und Druckseite umfaßt
und auch im aufsteigenden Füllrohr anliegt, ist die Voraussetzung dafür, daß jedem
Füllvorgang durch den Start vom gleichen Ausgangsniveau des Füllgutspiegels im Füllrohr
aus besondere Konstanz verliehen wird und dies durch ein ständig ausreichendes Füllgutangebot
an der Saugseite, also einen konstanten Förderstrom, noch gestützt wird.
[0017] Die automatische Niveaukonstanthaltung des Füllgutes im Füllgutbehälter erfolgt dadurch,
daß in demselben als Zwischenbehälter ein ständig beschickter Überlaufbehälter angeordnet
ist, in den die Kreiselpumpe eintaucht und von dem druckseitig das aufsteigende Füllrohr
ausgeht.
[0018] Die von der Füllgutdosierpumpe (Kreiselpumpe) aufzuwendende Energie bis zu der Förderhöhe,
ab der der Füllstrahl frei ins Gebinde fließt, ist relativ gering. Der Dosiervorgang
läßt sich ohne Verzug starten. Zur Realisierung des Füllendes ist es allerdings erforderlich,
den Antriebsmotor nicht nur abzuschalten, sondern künstlich zu stoppen. Dies erfolgt
durch eine in die Ablaufsteuerung integrierte Stoppschaltung.
[0019] Diese ist so geschaltet, daß ein Betriebsschütz, das eingeschaltet ist, über einen
Schließer ein neutrales Relais aktiviert, welches wiederum über einen Schließer ein
Bremsschütz einschaltet. Damit ist dafür Sorge getragen, daß am Bremsschütz im Vergleich
zum Förderantrieb in zwei Phasen vertauschte Drehstromspannung anliegt, welche als
Bremsstrom des Förderstromantriebsmotors sofort wirksam wird, wenn infolge des programmierten
Füllendes der Abfüllvorrichtung das Betriebsschütz abgeschaltet wird.
[0020] Die Abschaltung des Betriebsschützes hat die Abschaltung des neutralen Relais und
dieser Vorgang wiederum die Abschaltung des Bremsschützes, das die phasenvertauschte
Spannung zum Bremsen vom Antriebsmotor trennt, zur Folge. Der Motor wird daraufhin
nicht mehr gebremst. Dabei wird durch die Schaltträgheit des neutralen Relais und
des nachgeschalteten Bremsschützes im Millisekundenbereich zwischen der Abschaltung
des Betriebsschützes und der des Bremsschützes überraschenderweise eine zur Absenkung
der Drehzahl von Drehstrommotoren der Leistung bis zu 250 Watt und einer realisierbaren
Drehzahl von maximal 1400 min⁻¹ in den förderstromunwirksamen Bereich ausreichende
Bremszeit bewirkt, also ausreichend lange ein phasenverkehrter Bremsstrom durchgelassen,
ohne daß der Antriebsmotor im Gegendrehsinn merklich wieder anläuft.
[0021] Es wurde gefunden, daß durch die Lösung nach der Erfindung bei der oben charakterisierten
Klasse leistungsschwächerer Drehstrommotore zusätzlich zu ihrer eigentlichen Abschaltfunktion
eine Zeitverzögerung der Abschaltung des Bremsstromes, auch ein Zeitglied, im Millisekundenbereich
vorgenommen wird.
[0022] Wenn der Füllstrahl gestoppt wird, fällt automatisch die gesamte im Füllrohr befindliche
zusammenhängende Flüssigkeitssäule auf das Niveau des Füllgutbehälters infolge des
in diese Richtung wirkenden Saughebereffektes zurück. Damit wird die Gefahr des Nachtropfens
des Füllgutes aus dem Auslaufende heraus auf ein Minimum reduziert, denn es verbleibt
in dem Auslaufende kein größerer Flüssigkeitsrest.
[0023] Zur Verhinderung des Nachtropfens ist ein Auslaufkrümmer so gestaltet, daß der Querschnitt
der Druckleitung quadratisch geformt ist. An diesen schließt der Krümmer in der Form
an, daß sich die Begrenzungsfläche des inneren Bogens desselben vom Betrag einer Seite
des quadratischen Eintrittquerschnittes bis auf den Betrag Null am Krümmerende verjüngt,
also abgewickelt ein angenähert gleichschenkliges Dreieck ergibt. Die Begrenzungsfläche
des äußeren Bogens desselben schließt, ebenfalls von der quadratischen Seitenlänge
des Eintrittsquerschnitts ausgehend, am Krümmerende mit einer Seitenkante von annähernd
dem doppelten Betrag ab, stellt also abgewickelt ein Trapez dar. Die innere und die
äußere Begrenzungsfläche werden abgestrakt glatt oder leicht gerundet verbunden, wobei
sich der Krümmer gegen sein Ende hin im Querschnitt etwas erweitert.
[0024] Der wesentliche letzte Abschnitt der äußeren Begrenzungsfläche des Krümmers wird
in einem Bogen geführt, dessen Radius kleiner als derjenige des Bogens der inneren
Begrenzungsfläche ist, und endet früher als der untere Krümmerabschluß, bezogen auf
die Senkrechte durch den Endpunkt der inneren Begrenzungsfläche.
[0025] Der Krümmungsbogen der äußeren Begrenzungsfläche weist einen Gipfel mit anschließender
Abwärtsneigung auf, wobei die Tangente durch den Endpunkt desselben einen Winkel von
50° bis 45° mit der Horizontalen bildet. Der Krümmungsbogen der inneren Begrenzungsfläche
steigt dagegen bis zum Ende stetig an.
[0026] Der von der äußeren, der inneren und je einer abgestrakten seitlichen Fläche begrenzte
Krümmerabschluß stellt die Füllmündung dar, aus der das flüssige Füllgut von der Abfüllanlage
abgegeben wird. Sie hat die Form eines auf die Spitze gestellten annähernd gleichschenkligen
Dreiecks, das mit der Senkrechten aus dem unteren Abschluß ihrer Kante einen Winkel
von 1° bis 10° bildet.
[0027] Mit diesem konstruktiven Maßnahmen werden folgende Wirkungen erzielt:
1. In den Füllpausen haften gebliebene, herabrinnende flüssige Füllgutreste tropfen
nicht aus der Füllmündung heraus, sondern werden von der unteren, vorstehenden,
nach innen abwärts geneigten Bodenfläche aufgefangen und in die Abfülleitung zurückgeführt.
2. Die entlang der gekrümmten äußeren Begrenzungsfläche geförderten flüssigen Füllgutströme
werden mittels des dorthin verlagerten größeren Querschnitts der Druckleitung durch
Verzögerung beruhigt.
3. Die geförderten flüssigen Füllgutströme werden zusätzlich durch den bis zur Füllmündung
allmählich zunehmenden Gesamtquerschnitt der Druckleitung beruhigt, vergleichbar
der an sich bekannten Wirkung von Diffusoren.
4. Der Strahl des flüssigen Füllgutes, der von einer um 91° bis 100° gegenüber der
Senkrechten rückwärts geneigten Austrittsöffnung in die waagerechten Öffnungen der
zu befüllenden Gebinde abgegeben wird, läßt sich definiert in die verschieden weiten
Öffnungen der Ge binde richten ohne zu spritzen, zusammenzufallen u.ä.
[0028] Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung können sämtliche Arten von relativ weit offenen
Gebinden, wie Dosen, Hobbocks, Kannen u.a., gefüllt werden.
[0029] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0030] In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1: die Dosier- und Abfülleinrichtung in einer axonometrischen Darstellung;
Fig. 2 und 3: die Steuerung, die beispielsweise aus elektrischen oder aus pneumatischen
Schaltelementen aufgebaut werden kann;
Fig. 4 und 5: die Stoppschaltung des Pumpenantriebes;
Fig. 6: den Auslaufkrümmer in einer Vorderansicht;
Fig. 6a: den Krümmer nach Fig. 6 in einer Seitenansicht;
Fig. 6b: den Krümmer nach Fig. 6 in einer Draufsicht.
[0031] Wenn nach den Figuren 1 und 2 eine Energiezuführung 7 aktiviert ist, Hilfsenergie
für die Steuerung und Meldung 9 bereitgestellt wird, transportiert ein Gebindeförderer
13 ein Gebinde 18 an den Wirkungsbereich einer Gebindeerkennung 15. Wenn der Sensor
zur Gebindeerkennung 1 das Gebinde 18 erfaßt hat, wird über eine Wegumschaltung 2
und einen Verstärker 5 ein Antrieb 6 des Gebindeförderers 13 so gestoppt, daß das
Gebinde 18 unter einem Auslauf krümmer 17 zum Stehen kommt.
[0032] Die Ausrollzeit des Antriebes des Gebindeförderers 6 ist kürzer als die Zeitspanne,
die eine Kreiselpumpe 14 benötigt, um das Füllgut vom Niveau im Füllgutbehälter 16
bis auf das Niveau des Auslaufkrümmers 17 zu heben, so daß die Füllung eines Gebindes
18 immer erst nach dessen Stillstand beginnt.
[0033] Gleichzeitig mit dem Start eines Kreiselpumpenantriebes 11 wird ein Füllmengenprogramm
3 gestartet.
[0034] Dazu schaltet ein Anlaufbefehl 25 über eine programmierte Laufzeitsteuerung 26 ein
Betriebsschütz 21 ein, und ein Drehstrommotor 24, welcher eine Leistung bis maximal
250 Watt und eine maximale Drehzahl von 1400 min⁻¹ aufweist, läuft an (Füllvorgang).
Über einen Schließer 27 des Betriebsschützes 21 wird ein neutrales Relais 28 aktiviert,
das über einen Schließer 29 ein Bremsschütz 20 einschaltet und somit für die Bremsung
vorbereitet.
[0035] Die programmiert Füllbeendigung schaltet das Betriebsschütz 21 ab, und seine Leistungskontakte
23 schalten in Öffnerstellung. Wenn das neutrale Relais 28 und das Bremsschütz 20
typbedingt nacheinander, bezogen auf das ihnen vorgeschaltete Betriebsschütz 21, innerhalb
von Millisekunden verzögert abschalten, also für die Schaltung des Bremmstromes noch
kurzzeitig aktiviert sind, werden die Hauptstrompfade für einen solchen Strom mit
entgegengerichtetem Drehsinn über einen Kontaktsatz 22 des noch angezogenen Bremsschützes
20 und den Kontaktsatz 23 des bereits abfallenden Betriebsschützes 21 geschlossen,
wodurch die Bremsung durch Gegenstrom bewirkt wird. Die im Millisekundenbereich sequentiell
abfallenden Relais 28 und Bremsschütz 20 trennen abschließend den Motor wieder vom
Netz.
[0036] Ein Weiterdrehen des Motors in Förderrichtung oder in entgegengesetzter Richtung
bis zu einer Drehzahl, die den Förderstrom der Dosierpumpe bewirken würde, läßt sich
damit sicher unterbinden.
[0037] Nach Erreichen der Füllmenge wird durch ein Füllmengenprogramm 3 über den Verstärker
10 der Kreiselpumpenantrieb 11 gestoppt. Die Zeitspanne, die zum Abriß des Flüssigkeitsquerschnitts
vom Auslaufkrümmer 17 erforderlich ist, ist in der Anlaufverzögerung des Gebindeförderers
4 programmiert.
[0038] Nach Ablauf dieses Zeitprogrammes startet der Verstärker 5 den Antrieb des Gebindeförderers
6 und transportiert das gefüllte Gebinde 18 aus dem Wirkungsbereich des Sensors 1.
Dadurch werden alle Schaltfunktionen zurückgesetzt.
[0039] Bei erneuter Erkennung eines Gebindes 18 am Sensor 1 wird das beschriebene Programm
erneut zum Ablauf gebracht.
[0040] Der Auslaufkrümmer 17 verhindert das Nachtropfen. Er ist so gestaltet, daß der Querschnitt
eines Eintrittsteiles 30 quadratisch gewählt ist, sein Auslaßquerschnitt 33 dagegen
annähernd gleichschenklig dreieckig. Das Auslaßleitungsendstück, das gekrümmt ist,
wirkt als Diffusor.
[0041] Die Krümmung einer Deckfläche 31 erfolgt bis kurz vor dem Scheitelpunkt, dem Radius
R 1 und geht dann in den Radius R 2 über. Das Verhältnis der Radien R 1 : R 2 ist
annähernd 4.
[0042] Am Endpunkt der Deckfläche 31 bildet eine Tangente mit der Horizontalen einen Winkel
von 50 ° bis 45°. Die Abwicklung der Deckfläche 31 ist ein Trapez, wobei die Parallelen
von einer Seite des quadratischen Eintrittsteiles 30 und einer Kante 34 der Deckfläche
31 gebildet werden. Das Längenverhältnis zwischen einer Seite des Eintrittsteiles
30 und der Kante 34 der Deckfläche 31 beträgt ca. 0,6. Die Abwicklung der Kreisbögen
R 1 und R 2 bildet die Länge der Symmetrieachse des Trapezes.
[0043] Die Bodenfläche 32 folgt dem Radius R 3, wobei sich die Länge aus dem Verhältnis
R 3 : R 1 ca. 0,5 ergibt.
[0044] Am Beginn des Auslaßleitungsendstückes steigt die kreisförmig gekrümmte Bodenfläche
32 senkrecht an und endet ca. 3 bis 5 mm vor Erreichen eines horizontalen Verlaufes,
so daß die Bodenfläche 32 immer in Richtung des Steigrohres geneigt ist.
[0045] Die Abwicklung der Bodenfläche 32 ist annähernd ein gleichschenkliges Dreieck, dessen
Grundlinie gleich einer Seite des Eintrittsteiles 30 ist und dessen Höhe die Abwicklung
des Kreisbogens mit dem Radius R 3 ist.
[0046] Auf diese Weise wird ein Auslaufquerschnitt von der annähernden Form eines gleichschenkligen
Dreieckes gebildet, das auf der Spitze steht und mit der Ebene der Einfüllöffnung
der zu befüllenden Gebinde 18 einen Winkel von 91° bis 100° bildet.
[0047] Die beiden Seitenflächen 35 des Auslaßleitungsendstückes werden durch abgestraktes
Verbinden der beschriebenen Deckfläche 31 und Bodenfläche 32 gebildet. Die so gebildeten
Seitenflächen können auch außen gerundet sein. Boden-, Deck- und Seitenflächen umschließen
die sich zur Füllmündung hin vergrößernden Querschnitte, was zur oben genannten Diffusorwirkung
führt.
[0048] Diese Konfiguration bewirkt weiterhin, daß die Geschwindigkeitsprofilverschiebung
infolge der Krümmung mit größeren Beträgen in Richtung Deckfläche und mit kleineren
Beträgen in Richtung Bodenfläche durch ein größeres Querschnittsangebot an den Stellen
größerer Geschwindigkeit zum Zwecke der Verzögerung und Querschnittsverringerung
an den Stellen kleinerer Geschwindigkeit zum Zwecke der Beschleunigung kompensiert
wird, damit ein glatter Ausflußstrahl, der unter der Einwirkung der Füllmündungsgestaltung
und der Gravitation in Richtung der Gebindeöffnung frei fällt und beim Stopp des Förderstromantriebes
sofort abreißt.
[0049] Noch an den Innenwänden haftendes Füllgut rinnt dadurch und danach in Richtung der
Bodenfläche 32 zusammen und wird in das Eintrittsteil 30 zurückgeführt.
[0050] Die beschriebene Druckleitung mit speziell gestaltetem Krümmer als Abfülleitungsendstück
wird beispielsweise in einer förderstromgesteuerten Abfüllanlage eingesetzt.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0051]
1 Sensor zur Gebindeerkennung
2 Wegumschaltung
3 Füllmengenprogramm
4 Anlaufverzögerung des Gebindeförderers
5 Verstärker Antrieb des Gebindeförderers
6 Antrieb des Gebindeförderers
7 Energiezuführung
8 Energieverteilung
9 Hilfsenergie für Steuerung und Meldung
10 Verstärker Kreiselpumpenantrieb
11 Kreiselpumpenantrieb
12 Niederhalter
13 Gebindeförderer
14 Kreiselpumpe
15 Gebindeerkennung
16 Füllgetbehälter
17 Auslaufkrümmer
18 Gebinde
19 Steuerung
20 Bremsschütz
21 Betriebsschütz
22 Kontaktsatz
23 Leistungskontakte
24 Drehstrommotor
25 Anlaufbefehl
26 Laufzeitsteuerung
27 Schließer
28 neutrales Relais
29 Schließer
30 Eintrittsteil
31 Deckfläche
32 Bodenfläche
33 Auslaßquerschnitt
34 Kante
35 Seitenflächen
R 1 Radius
R 2 Radius
R 3 Radius
1. Einrichtung zum Einfüllen und Dosieren von Flüssigkeiten in Gefäße mit Hilfe eines
Pumpenantriebes,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Füllgut-Behälter eine Kreiselpumpe (14) mit einer Stoppeinrichtung eingetaucht
angeordnet ist, die druckseitig ein Steigrohr mit einem profilierten Auslaufkrümmer
(17) aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslaufkrümmer (17) des Steigrohres an seinem Einlaßteil (30) einen quadratischen
Querschnitt und an seinem Auslaßende (33) den Querschnitt etwa eines auf die Spitze
gestellten gleichschenkligen Dreiecks hat, wobei die Querschnittsänderung allmählich
und bei gleichbleibendem Strömungsquerschnitt erfolgt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- die Bodenfläche (32) des Auslaufkrümmers (17) sich im Verlauf des inneren Krümmungsbogens
vom Betrag einer Seitenlänge des Eintrittsquerschnitts bis auf den Betrag 0 verjüngt,
- die Bodenfläche (32) ohne Erreichen des Gipfels der Krümmung bis zum Auslaß stetig
ansteigt.
- die Bodenfläche (32), bezogen auf die Richtung des Auslasses, in der Seitenansicht
desselben um 1° bis 10° vom Lot abweichend, weiter vorgezogen als eine Kante (34)
der Deckfläche (31) endet.
- eine Deckfläche (31) desselben sich im Verlauf des äußeren Krümmungsbogens vom Betrag
einer Seitenlänge des quadratischen Eintrittsquerschnittes bis zum angenäherten doppelten
Betrag an der Oberkantenlänge des Auslasses erweitert,
- die Krümmung der Deckfläche (31), beginnend kurz vor dem Gipfel der Krümmung, einen
kleineren Radius als die Krümmung der Bodenfläche (32) aufweist und abwärts mit einer
tangentialen Neigung von 50° bis 45° zur Horizontalen ausläuft.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stoppeinrichtung der lager- und dichtungslosen Kreiselpumpe (14) Schaltmittel
zur Gegenstrombremsung ihres Antriebsmotors (11) aufweist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Betriebsschütz (21), das eingeschaltet ist, über einen Schließer (27) ein
neutrales Relais (28) aktiviert, welcher wiederum über einen Schließer (29) ein Bremsschütz
(20) einschaltet, an dem eine phasenvertauschte Drehspannung zur Gegenstrombremsung
anliegt, die als Bremsstrom des Antriebsmotors wirksam wird, wenn das Betriebsschütz
(21) ausgeschaltet wird, und so lange anhält, wie die typgebundene Schaltträgheit
des neutralen Relais (28) und des Bremsschützes (20) beträgt.