[0001] Die Erfindung betrifft ein Fußbodenwischgerät mit einer an einem großflächigen Wischer
mittig angeordneten, gelenkig gelagerten Stielhalterung für einen Gerätestiel.
[0002] Fußbodenwischgeräte mit Feuchtwischbezügen, wie Mops, werden in letzter Zeit in
zunehmendem Maße zum Feucht-, Halbnaß- und Naßwischen, zur Fußbodendesinfektionsreinigung
in Krankenhäusern sowie zum Emulsionsauftrag auf Fußböden verwendet.
[0003] Derartige Wischgeräte müssen während des Wischvorganges häufig aufgrund arbeitsbedingter
Unterbrechungen abgestellt oder abgelegt werden. So werden beispielsweise beim Emulsionsauftragen
jeweils portionsweise aus einem Großgebinde (etwa 10 1-Kanne) Emulsionen auf den
Boden gegossen und anschließend abschnittsweise mit dem Wischgerät verteilt. Während
des Aufgießens der Emulsion muß das Wischgerät aber jedesmal wieder zur Seite gestellt
werden. Zu diesem Zwecke kann das Wischgerät in seiner gesamten Länge, d.h. auch
mit seinem Stiel, auf dem Boden abgelegt werden. Diese Vorgehen ist aber sehr umständlich,
da bei jeder Wischunterbrechung ein Bücken des Reinigungspersonals beim Ablegen und
ein Wiederaufnehmen des Wischgerätes für den weiteren Wischvorgang erforderlich ist.
Außerdem be steht durch das auf dem Boden herumliegende Wischgerät eine erhöhte Stolper-
und somit Unfallgefahr.
[0004] Das Wischgerät kann natürlich auch aufrecht abgestellt werden. Dazu muß der Stiel
an eine Wand oder eine andere vertikale Fläche angelehnt werden. Gerade in großen,
zu reinigenden Räumen bedeutet das ein häufiges unproduktives Hin- und Herlaufen
des Reinigungspersonals. Außerdem ist ein Anlehnen des Wischgerätes an eine glatte,
vertikale Wand durch die zumeist kardanische Verbindung der Wischgeräte mit den Gerätestielen
äußerst labil. Aufgrund der Schwerkraft neigt sich der Stiel nämlich nicht nur in
der angelehnten Richtung, sondern zusätzlich auch seitlich, so daß bei einer nicht
absolut gerade ausgerichteten Anlehnung der Stiel kippen und zu Boden fallen kann.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist deshalb die Schaffung einer Lösung, die ein sicheres,
aufrechtes Abstellen eines Fußbodenwischgerätes ohne zusätzliche vertikale Unterstützung
ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einem Fußbodenwischgerät der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß in einer horizontalen, zur Längsrichtung des Gerätes um 90° versetzten
Bohrung durch den Gerätestiel unmittelbar über der gelenkig gelagerten Stielhaltung
eine Achse mit einem U-förmigen Bügel derart gelagert ist, daß der U-Steg des Bügels
auf dem Wischer aufliegt, wobei in Abstand von der Stielhalterung an der Wischeroberfläche
eine Stützfläche für den U-Steg des Bügels vorgesehen ist.
[0007] Das erfindungsgemäße Wischgerät kann mit aufrechtstehendem Stiel auf horizontaler
Fläche ohne zusätzliche vertikale Unterstützung abgestellt werden, wobei vorausgesetzt
ist, daß die Fläche des Wischers ausreichend groß ist. Dazu wird der Stiel soweit
aus der vertikalen Lage ausgelenkt, bis der auf der Wischeroberfläche mitgleitende
U-Steg die Stützfläche erreicht. Der U-Steg lehnt sich an dieser Stützfläche an, so
daß der Stiel des Wischgerätes in aufrechter Lage stehen bleibt.
[0008] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß die Stützfläche
als eine quer zur Längsachse des Wischers verlaufende Aussparung in der Wischeroberfläche
vorgesehen ist, deren Breite mit dem Durchmesser des U-Steges des Bügels derart korrespondiert,
daß der U-Steg in der Aussparung einrastbar ist. Nach dieser Ausgestaltung der Erfindung
kann sich der U-Steg des Bügels nicht nur an der Stützfläche anlehnen, sondern rastet
zusätzlich in der Aussparung ein, so daß eine feste Verbindung entsteht. Zum Lösen
dieser Standverbindung wird der Stiel aus der leichten Neigung in seine vertikale
Position zurückgebracht. Dadurch gleitet der Bügel aus der Aussparung und das Gerät
ist wieder einsatzbereit.
[0009] In weiterer Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß die Achse mit dem U-förmigen
Bügel in einer Stielhalterungsbohrung lagerbar ist. Die Achse dient dabei gleichzeitig
als Verbindungselement zwischen der Stielhalterung und dem Wischerstiel.
[0010] Die Erfindung sieht unterschiedliche Materialien für den U-förmigen Bügel vor. Neben
einem Rundstahl ist auch ein rechteckiger Flachstahl sowie ein schlagzäher Kunststoff
geeignet.
[0011] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert,
diese zeigt in
Fig. 1 in schematischer Darstellung in einer Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Wischgerät
mit einem U-förmigen Bügel und in
Fig. 2 dasselbe Wischgerät in einer Draufsicht.
[0012] Ein Fußbodenwischgerät 1 besteht aus einem großflächigen Wischer 2 mit einer mittig
angeordneten, gelenkig gelagerten Stielhalterung 3 mit einer Stielhalterungsbohrung
4 und aus einem Gerätestiel 5 mit einer horizontalen, zur Längsrichtung des Gerätes
um 90° versetzten Bohrung 6. Das Wischgerät 1 weist zusätzlich auf der Oberfläche
des Wischers 2 eine zur Längsachse des Wischers 4 quer verlaufende Aussparung 7 sowie
einen U-förmigen Bügel 8 mit einem Steg 9 und mit einer in der Stielbohrung 6 gelagerten
Achse 10 auf.
[0013] Die Wirkungsweise der Erfindung ist die folgende:
[0014] Beim Arbeitseinsatz befindet sich der Gerätestiel 5 in vertikaler Lage. Der Steg
9 des U-förmigen Bügels 8 liegt dabei auf der Oberfläche des Wischers 2 zwischen
der Stielhalterung 3 und der Aussparung 7 auf. Zum Abstellen des Wischgerätes 1 wird
der Gerätestiel 5 nun in Richtung zur Aussparung 7 aus der Vertikalen ausgelenkt.
Dabei gleitet der Steg 9 des U-förmigen Bügels 8 auf der Oberfläche des Wischers 2
in Richtung zur Aussparung 7. Sobald der Gerätestiel 5 weit genug ausgelenkt ist,
erreicht der Steg 9 die Aussparung 7 und rastet in dieser ein. Dadurch bleibt der
Stiel 5 mit und auf dem großflächigen Wischer 2 in einer leichten Neigung stehen.
Sobald das Wischgerät 1 wieder benutzt werden soll, wird der Gerätstiel 5 aus seiner
geneigten Lage wieder in die Vertikale zurückbewegt, wodurch der Steg 9 aus der Aussparung
7 herausgleitet, so daß das Wischgerät 1 wieder einsatzbereit ist.
[0015] Die Erfindung ist nicht auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. So sind weitere Ausgestaltungen der Erfindung möglich, ohne den Grundge
danken zu verlassen. Anstelle der Aussparung in der Wischeroberfläche kann beispielsweise
auch ein entsprechend ausgestalteter Steg an derselben Stelle der Wischeroberfläche
vorgesehen sein.
1. Fußbodenwischgerät mit einer an einem großflächigen Wischer mittig angeordneten,
gelenkig gelagerten Stielhalterung für einen Gerätestiel,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer horizontalen, zur Längsrichtung des Gerätes um 90° versetzten Bohrung
(6) durch den Gerätestiel (5) unmittelbar über der gelenkig gelagerten Stielhalterung
(3) eine Achse (10) mit einem U-förmigen Bügel (8) derart gelagert ist, daß der U-Steg
(9) des Bügels (8) auf dem Wischer (2) aufliegt, wobei im Abstand von der Stielhalterung
(3) an der Wischeroberfläche eine Stützfläche für den U-Steg (9) des Bügels (8) vorgesehen
ist.
2. Fußbodenwischgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützfläche als eine quer zur Längsachse des Wischers (2) verlaufende Aussparung
(7) an der Wischeroberfläche vorgesehen ist, deren Breite mit dem Durchmesser des
U-Stegs (9) des Bügels (8) derart korrespondiert, daß der U-Steg (9) in der Aussparung
(7) einrastbar ist.
3. Fußbodenwischgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse (10) mit dem U-förmigen Bügel (8) in einer Stielhalterungsbohrung (4)
lagerbar ist.
4. Fußbodenwischgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der U-förmige Bügel (8) aus einem Rundstahl gebildet ist.
5. Fußbodenwischgerät nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der U-förmige Bügel (8) aus einem rechteckigen Flachstahl gebildet ist.
6. Fußbodenwischgerät nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der U-förmige Bügel (8) aus einem schlagzähen Kunststoff gebildet ist.