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EP 0 299 319 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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18.01.1989 Patentblatt 1989/03 |
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Anmeldetag: 04.07.1988 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE ES FR GB IT SE |
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Priorität: |
15.07.1987 DE 3723325
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Anmelder: |
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- VEREINIGTE ALUMINIUM-WERKE AKTIENGESELLSCHAFT
D-53117 Bonn (DE)
- MERCEDES-BENZ AG
70327 Stuttgart (DE)
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Erfinder: |
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- Krüger, Gerhard, Dipl.-Ing.
D-5300 Bonn 1 (DE)
- Griep, Winfried
D-5300 Bonn 3 (DE)
- Flemming, Helmut, Dipl.-Ing.
W-7311 Hochdorf (DE)
- Kleinschmit, Einhard, Dipl.-Ing.
W-Esslingen (DE)
- Hoffmann, Thomas, Dipl.-Ing.
W-7056 Weinstadt (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren und Werkzeug zum Abrunden und Verdichten von Kanten |
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2.1. Bisher werden die Kanten von Strangpressprofilabschnitten durch spanende Bearbeitung
abgerundet. Dies ist aufwendig, da das Werkzeug umgespannt werden muß. Mit dem neuen
Werkzeug sollen die Kanten derart abgerundet und verdichtet werden, daß ein Toleranzfeld
von ± 0,3 %, bezogen auf Länge und Breite des Werkstückes, verarbeitbar ist. Die Dickentoleranz
soll max. bis +4% betragen. Die Dauerfestigkeit des gesägten Profilabschnittes soll
gesteigert werden.
2.2. Zwischen den Flanken (1, 2) bzw. (3, 4) des Obergesenkes (5) bzw. Untergesenkes
(6) und der Gesenkdecke (7) bzw. des Gesenkbodens (8) ist ein Neigungswinkel α = 96-105°
und in den Eckpunkten (9, 10) bzw. (11, 12) der Gesenkdecke bzw. des Gesenkbodens
ein Radius von 1-5 mm angeordnet. Die lichte Weite zwischen Gesenkdecke und -boden
im geschlossenen Zustand beträgt 10-50 mm. Der Strangpressprofilabschnitt weist in
der Dicke ein Übermaß von 1-3 % auf und wird zwischen beiden Gesenkhälften eingelegt,
die schlagartig ohne Zwischenraum gegeneinander gefahren werden.
2.3. Abrunden und Verdichten der Kanten von Strangpressprofilabschnitten aus Aluminium,
insbesondere AlMgSi
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abrunden und Verdichten von Kanten von Strangpreßprofilabschnitten
sowie ein Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bisher werden die Kanten von Strangpreßprofilabschnitten durch spanende Bearbeitung
wie Schleifen, Fräsen oder Polieren abgerundet. Diese Art der Abrundung ist zeitraubend
und aufwendig, da das Werkstück umgespannt werden muß.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Kanten von Strangpreßprofilabschnitten
aus Aluminium, insbesondere vom Typ AlMgSi, derart abzurunden und zu verdichten, daß
ein Toleranzfeld von ± 0,3% bezogen auf Länge und Breite des Werkstücks verarbeitbar
ist. Die Dickentoleranz soll dabei max. bis +4% betragen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in den Patentansprüchen angegebenen
Merkmale gelöst. Es hat sich gezeigt, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine
Steigerung der Dauerfestigkeit des gesägten Strangpreßprofilabschnittes um 20-30%
erreicht werden kann. Dies gilt für alle Beanspruchungsarten wie Biegefestigkeit,
Druck-Zugfestigkeit und Torsionsfestigkeit im Schwellbereich und im Wechselfestigkeitsbereich.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispieles näher erläutert.
[0006] Die Figur zeigt einen Querschnitt durch ein Obergesenk 5 und ein Untergesenk 6 mit
seitlichen Flanken 1, 2 bzw. 3, 4. Zwischen den Flanken 1 bis 4 und der jeweils zugeordneten
Gesenkdecke 7 bzw. Gesenkboden 8 ist ein Neigungswinkel α₁₋₄ eingezeichnet. Dieser
Neigungswinkel ist wichtig für das Kalibrieren der Strangpreßprofilabschnitte bezüglich
deren Toleranfeld für Länge und Breite.
[0007] Die Eckpunkte 9 bis 12 der Gesenkhälften weisen einen Radius von 1-5 mm auf, womit
sichergestellt ist, daß die Strangpreßprofilabschnitte den geforderten Kantenradius
am gesamten Umfang erhalten.
[0008] Zwischen den Gesenkhälften 5, 6 ist ein Werkstück 13 mit 0bermaß eingesetzt. Beim
Zufahren des Gesenks (nicht dargestellt) wird folgendes bewirkt:
Der Strangpreßprofilabschnitt wird schlagartig über die schrägen Flanken in das Werkzeug
gepreßt und insbesondere in den Radius 9 bis 12 und teilweise auch an den Seitenflanken
sowie auf der Ober- und Unterseite verdichtet.
[0009] Um die Genauigkeit des Zusammenfahrens der Gesenkhälften 5, 6 zu verbessern sind
Führungsstifte 14, 15 mit entsprechenden Bohrungen 16, 17 in den Gesenkhälften angebracht.
Die Nuten 18 bis 21 dienen zur Aufnahme der Gesenkhälften im Maschinenteil der Gesamtanlage.
1. Werkzeug zum Abrunden und Verdichten der Kanten von Strangpreßprofilabschnitten,
bestehend aus einem Ober- und einem Untergesenk, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Flanken (1, 2) bzw. (3, 4) des Obergesenkes (5) bzw. des Untergesenkes (6) und
der Gesenkdecke (7) bzw. des Gesenkbodens (8) ein Neigungswinkel α = 96-105° angeordnet
ist, daß in den Eckpunkten (9, 10) bzw. (11, 12) der Gesenkdecke (7) und des Gesenkbodens
(8) ein Radius von 1-5 mm angebracht ist
und daß die lichte Weite zwischen Gesenkdecke (7) und Gesenkboden (8) im geschlossenen
Zustand 10-50 mm beträgt.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer lichten Weite von
<30 mm der Neigungswinkel α = 96-100° bei einem Radius von 1-2,5 mm und einer lichten
Weite von mehr als 30 mm der Neigungswinkel α = 100-105° bei einem Radius von 2,6-5
mm beträgt.
3. Verfahren zum Abrunden und Verdichten der Kanten von Strangpreßprofilabschnitten
unter Verwendung eines Werkzeuges nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Strangpreßprofilabschnitt, der in der Dicke ein Übermaß von 1-3 % aufweist,
zwischen zwei Gesenkhälften eingelegt wird, die schlagartig ohne Zwischenraum gegeneinander
gefahren werden.
