[0001] Die Einfindung betrifft eine Rohrelement für eine Rohrtransporteinrichtung zum Transportieren
von Faserband mittels einer Luftströmung.
[0002] In der Textilindustrie müssen häufig Faserbänder von annähernde rundem oder ovalem
Querschnitt transportiert werden. Eine Transportmöglichkeit besteht darin, das Faserband
durch ein Rohr zu transportieren mit Hilfe einer in diesem fließenden Luftströmung
(DE-OS 27 43 399). Dabei hat es sich jedoch gezeigt, daß der Transport des Faserbandes
insbesondere an Knickstellen des Rohres, etwa an 90 Rohrbögen, nicht reibungslos verläuft
und zu Bandbrüchen und zu Verstopfungen Anlaß geben kann, insbesondere wenn das Rohr
verhältnismäßig lang ist und/oder mehrere Rohrbögen vorhanden sind. Die Zugänglichkeit
in die Rohre zu Wartung, Unterhalt und Kontrollen ist erschwert.
[0003] Die Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Rohrelement der eingangs genannten
Art zu schaffen, das insbesondere die Reibung beim Transport von Faserband herabsetzt,
so daß die Gefahr der Verstopfung und der Bandbrüche reduziert ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Rohrelement mindestens
einen Ausschnitt aufweist und daß eine frei drehbewegliche Scheibe durch den Ausschnitt
in das Rohrelement hineinragt.
[0005] Zwar ist aus der DE-OS 31 05 487 eine pneumatische Fördervorrichtung für Zigaretten
bekannt, bei der in die Rohrleitung Reibräder hineinragen. Diese Reibräder sind jedoch
angetrieben und dienen entweder zu einer Vergleichmäßigung der Geschwindigkeit der
zu fördernden Artikel oder zu einer Beschleunigung derselben. Bei dem erfindungsgemäßen
Rohrelement bewirkt hingegen die frei drehbewegliche Scheibe, daß das Faserband auf
der Mantelfläche der Scheibe aufliegt und diese in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit
des Faserbandes mitgewegt, so daß das Faserband keiner gleitenden Reibung unterliegt.
[0006] Eine Weiterbildung eines Rohrelementes in Form eines Rohrbogens ist darin zu sehen,
daß der Ausschnitt in einem radial innen liegenden Bereich des gekrümmten Teils des
Rohrbogens vorgesehen ist und daß der Radius der Mantelfläche der Scheibe an den Radius
des radial innen liegenden Bereichs des gekrümmten Teils angepaßt ist. Da die Reibung
eines Faserbandes an Biegestellen eines Rohrelementes normalerweise sehr hoch ist,
wird durch die vorgeschlagene Weiterbildung eine erhebliche Reduzierung der Reibung
erreicht.
[0007] Um die Strömungsverhältnisse im Bereich der Scheibe in dem Rohr nicht zu stören,
ist es günstig, wenn der Ausschnitt an die Kontur der Scheibe angepaßt ist und diese
mit einem geringen Zwischenraum umgibt.
[0008] Durch den Spalt zwischen Rohr und Scheibe strömt bei Unterdruck im Rohr Luft in
dasselbe, wodurch dem Austritt von Staub, Fasern usw. und einem Festsetzen der Scheibe
entgegengewirkt wird.
[0009] Gemäß einer Weiterbildung ist die Scheibe schwenkbar gelagert und aus dem Ausschnitt
herausschwenkbar. Dadurch wird ermöglicht, daß man einen leichten Zugang zu dem Rohrelement
und zu den an das Rohrelement angrenzenden Rohrstücken hat, etwa zur Revision oder
zum Beseitigen von Verstopfungen.
[0010] Die Scheibe ist vorzugsweise gewichtminimiert ausgebildet, so daß sie zu Beginn des
Transports eines Faserbandes schnell eine der Transportgeschwindigkeit desselben entsprechende
Umfangsgeschwindigkeit annimmt.
[0011] Vorzugsweise ist der Abstand der Achse der Scheibe von der Längsmittelachse des Rohrelements
einstellbar, um eine Justierung auf eine geringstmögliche Reibung des Faserbandes
zu ermöglichen.
[0012] Gemäß einer anderen Weiterbildung ist die Mantelfläche der Scheibe als konkave Rille
ausgebildet.
[0013] Vorzugsweise ist die Scheibe mit einer Einrichtung für Überwachungs-, Steuerungs-
oder Regelungsfunktionen versehen, die etwa als Markierung auf der Scheibe ausgebildet
sein kann.
[0014] Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen
ergänzend beschrieben.
Fig. 1 ist eine Schnittansicht entlang der Längsmittelebene eines Rohrbogens;
Fig. 2 ist ein Schnitt längs der Linie I-I von Fig. 1;
Fig. 2a ist ein Schnitt entsprechend Fig. 2 einer abgeänderten Ausführungsform;
Fig. 3 und 4 sind Schnittansichten entlang der Längsmittelebene eines geraden Rohrabschnittes,
die unterschiedliche Anordungen mehrerer Scheiben zeigen.
[0015] Der in Fig. 1 dargestellte Rohrbogen 1 mit einem Umlenkwinkel von 90° hat an dem
radial innen liegenden Bereich des gebogenen Teils 2 einen Ausschnitt 3. Auf einen
geraden Teil 4 des Rohrbogens ist eine verschiebbare Klemmuffe 5 befestigt, die als
Lagerung für eine Welle 6 dient, auf der zu beiden Seiten des Bügels zwei Streben
7 befestigt sind, die an ihren Enden eine Achse 8 halten, auf der eine Scheibe 9 drehbeweglich
gelagert ist.
[0016] Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, hat die Mantelfläche 10 der Scheibe 9 die Form einer
flachen Rille. Die Kante des Ausschnitts 3 hat eine solche Kontur, daß sie allseits
nur einen geringen Abstand von der Scheibe hat, so daß zwischen Kante und Scheibe
ein geringer Luftspalt besteht, der dafür sorgt, daß die Scheibe nicht an dem Rohrbogen
schleift.
[0017] Der Abstand der Achse 8 vom Krümmungsmittelpunkt des gebogenen Teils 2 des Rohrbogens,
der das Maß des Hineinragens der Scheibe in diesen Teil bestimmt, kann einstellbar
ausgeführt sein (nicht dargestellt).
[0018] Die Streben 7 sind so geformt, daß sie nicht an dem Rohrbogen 1 anliegen, sondern
frei beweglich sind.
[0019] Die Lagerung der Scheibe 9 kann auch auf beliebige andere Weise erfolgen, wenn gewährleistet
ist, daß die Scheibe 9 den Ausschnitt 3 an keiner Stelle berührt.
[0020] Die Scheibe ist vorteilhaft so ausgebildet, daß ihre Masse sowie die Lagerreibung
in 8 gering sind. Dadurch wird mit Hilfe der vorhandenen Hüllreibung zwischen dem
Faserband und der Scheibenmantelfläche die Scheibe rasch in Drehung versetzt und während
des Betriebes verzugslos mitlaufen.
[0021] Ein derartiges Rohrelement läßt sich verwenden als Teil eines Rohrtransportsystems,
bei dem in einer Rohrleitung durch Unter- oder Überdruck eine Luftströmung erzeugt
wird, die dafür sorgt, daß ein Faserband 11 von dieser Luftströmung mitgenommen bzw.
die Bandbewegung unterstützt wird.
[0022] Es hat sich gezeigt, daß z.B. durch den Rohrbogen gemäß der Erfindung die Behinderung
des Faserbandtransports beseitigt wird. Das Faserband kommt beim Lauf durch den gebogenen
Teil 2 praktisch nicht mit dem radial äußeren Bereich dieses Teils in Berührung, sondern
liegt im wesentlichen auf der Mantelfläche 10 auf. Wegen der freien Drehbeweglichkeit
der Scheibe 9 entsteht keine gleitende Reibung des Faserbandes auf der Mantel fläche
10, sondern diese bewegt sich mit einer Umfangsgeschwindigkeit entsprechend der Transportgeschwindigkeit
des Faserbandes.
[0023] Bei dem in Fig. 3 dargestellten geraden Rohrelement 12 sind drei Scheiben 9 vorgesehen,
die sich in passenden Ausschnitten befinden, welche im Abstand entlang einer Mantellinie
des Rohrelements 12 angebracht sind.
[0024] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform ist das Rohrelement 13 mit drei
Ausschnitten versehen, die abwechselnd auf zwei einander diametral gegenüberliegenden
Mantellinien des Rohrelements liegen.
[0025] Bei der Variante nach Fig. 2a ist die Mantelfläche 10a der Scheibe 9a zylindrisch.
1. Rohrelement für eine Rohrtransporteinrichtung zum Transportieren von Faserband
mittels einer Luftströmung, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrelement mindestens einen Ausschnitt (3) aufweist und daß eine frei drehbewegliche
Scheibe (9) durch den Ausschnitt in das Rohrelement (1) hineinragt.
2. Rohrelement nach Anspruch 1 in Form eines Rohrbogens, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausschnitt (3) in einem radial innen liegenden Bereich des gekrümmten Teils
des Rohrbogens vorgesehen ist und daß der Radius der Mantelfläche der Scheibe (9)
an den Radius des radial innnen liegenden Bereichs des gekrümmten Teils angepaßt ist.
3. Rohrelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausschnitt an die Kontur der Scheibe angepaßt ist und diese mit einem geringen
Zwischenraum umgibt.
4. Rohrelement nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt zwischen der Kante des Ausschnitts und der Scheibe mit einer Abdichtung
versehen ist.
5. Rohrbogen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe schwenkbar gelagert ist und aus dem Ausschnitt herausschwenkbar ist.
6. Rohrbogen nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe gewichtminimiert ausgebildet ist.
7. Rohrbogen nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Achse (8) der Scheibe (9) von der Längsmittelachse des Rohrelements
einstellbar ist.
8. Rohrbogen nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelfläche (10) der Scheibe als konkave Rille ausgebildet ist.
9. Rohrbogen nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden des Rohrelements mittels Schiebemuffen an die angrenzenden Teile der
Transporteinrichtung ankuppelbar sind.
10. Rohrelement nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe eine Einrichtung für Überwachungs-, Steuerungs- oder Regelungsfunktionen
aufweist.
11. Rohrelement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung als Markierung auf der Scheibe ausgebildet ist.