[0001] Die Erfindung betrifft eine Löschkammer zur Unterbrechung von Lastströmen nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein mit einer solchen Löschkammer ausgerüsteter
Schalter ist aus der DE-AS 15 90 296 bekannt.
[0002] In der bekannten Löschkammer werden die beiden sich gegenüberstehenden Kontakte
beim Unterbrechungsvorgang durch einen aus Isolierstoff besthenden Flachschieber,
der in Achsrichtung der Löschkammer bewegbar ist, getrennt und der entstehende Lichtbogen
in dem zwischen dem Schieber und dem umgebenden Löschkammerwerkstoff vorhandenen Spalt
gelängt. Die den Spalt umgebenden Isolierstoffteile verbessern das Löschvermögen durch
Abgabe eines wirksam den Lichtbogen entionisierenden Gases.
[0003] Für die Bewegung des Schiebers ist ein in achsialer Richtung an den Schieber angebauter
Federspeicher vorgesehen, der die Löschkammer beträchtlich verlängert. Die Speicherfeder
wird durch eine externe Schalteinrichtung gespannt und freigegeben, um den Schieber
in die Unterbrechungsstellung zu bewegen.
[0004] Der bekannte Schalter weist bei größeren Spannungen wegen der notwendigen Lichtbogenlänge
große Abmessungen auf. Der in Bewegungsrichtung des Flachschiebers vorgesehene Federspeicher
vergrößert die Löschkammer noch weiter.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Löschkammer der vorgenannten Art
so auszuführen, daß sie bei gegebenem Schaltvermögen kleinere Abmessungen erhält und
die erforderliche mechanische Energie für die bewegbaren Teile dabei geringer wird.
Zur Lösung der Aufgabe wird eine Löschkammer mit folgenden Merkmalen vorgeschlagen:
a) Die Unterbrechung der Kontaktstücke erfolgt durch zwei gegenläufig bewegbare Isolierstoffteile,
b) die beiden Isolierstoffteile weisen jeweils einen Bereich auf, in dem sie sich
während des Unterbrechungsvorgangs zunehmend überdecken und einen anderen Bereich,
in dem sie sich allseitig an der Innenwandung der Löschkammer abstützen,
c) die beiden Isolierstoffteile bilden im Überdeckungsbereich (d) zusammen mit der
benachbarten Innenwandung der Löschkammer einen spaltförmigen Lichtbogenweg, der
in mindestens drei parallel liegenden Ebenen verläuft,
d) die beiden Isolierstoffteile sind mittels eines vom Lichtbogenweg (L) abgetrennt
angebrachten Verzweigungsgetriebes über ein Verbindungsteil mit einem Antrieb gekoppelt
und während des Unterbrechungsvorgangs synchron um denselben Weg bewegbar,
e) das Verbindungsteil ist mit dem Verzweigungsgetriebe in der senkrecht zur Bewegungsrichtung
der Isolierstoffteile liegenden Symmetrieebene oder in einer unweit davon liegenden
Ebene im Eingriff, und
f) die Löschkammer und das Verzweigungsgetriebe sind in einem bis auf Entlastungsöffnungen
geschlossenem Gehäuse untergebracht.
[0006] Durch die Verwendung von zwei gegenläufig bewegbaren Isolierstoffteilen, die sich
beim Unterbrechungsvorgang zunehmend überdecken, wird der Lichtbogen zwischen den
Kontaktastücken in mindestens drei hintereinander geschaltete, räumlich parallel
angeordnete Teilbögen aufgeteilt. Bezogen auf die bekannte Löschkammer entsteht so
bei gleichem Weg eines Isolierstoffteils ein Lichtbogen doppelter Länge, ohne daß
sich dabei die Löschkammerlänge erhöht. Die gegenläufig bewegbaren Isolierstoffteile
können gemäß den Unteransprüchen beispielsweise als axial verschiebbare Trennschieber
oder als schwenkbare Trennschirme ausgebildet werden, die über ein zentral, d. h.
in Nähe der Symmetrieebene angeordnetes Verbindungsteil von einem Antrieb oder dergleichen
betätigt werden. Besonders vorteilhaft erweist sich bezüg lich der Abmessungen eine
Ausführung, bei der die Trennschirme um eine gemeinsame Achse schwenkbar sind, deren
Mittelpunkt gleichzeitig der Mittelpunkt der die Schirme begrenzenden Kreisbögen ist,
und bei der die Bewegung der Schirme durch eine zentral durch die Achse geführte Schubstrange
erfolgt. Weitere Vorteile ergeben sich durch den an sich bekannten Einbau von Kontaktplatten
in die bewegbaren Isolierstoffteile, die zusammen mit den Kontaktstücken einen Strompfad
bilden und die Unterbrechung eines Lichtbogens ohne Spreizvorgang der Kontaktstücke
ermöglichen. In weiteren Unteransprüchen ist noch eine Anzahl zusätzlicher vorteilhafter
Weiterentwicklungen des Erfindungsgedankens angegeben.
[0007] Zum besseren Verständnis wird die Erfindung im folgenden an Hand von schematischen
Zeichnungen erläutert.
[0008] So zeigt:
Figur 1 Löschkammer mit gegenläufigen Trennschiebern bei geschlossener Stellung der
Kontaktstücke.
Figur 2 wie Figur 1; während des Unterbrechungsvorgangs.
Figur 3 wie Fig. 1; in Unterbrechungsstellung.
Figur 4 wie Fig. 1; in Seitenansicht, mit Verzweigungsgetriebe.
Figur 5a Querschnitt zu Figur 3.
Figur 5b Querschnitt zu Figur 3.
Figur 6a Löschkammer mit Trennschirmen, vordere Gehäuseschale entfernt, bei geschlossenen
Kontaktstücken.
Figur 6b wie Fig.6a, Trennschirme in Unterbrechungsstellung.
Figure 7a Schnitt zu Fig. 6a.
Figur 7b Schnitt zu Fig. 6b.
Figur 8 Löschkammer mit gegenläufigen Trennschiebern und fest eingebauter Isolierstoffplatte.
Figur 9 Schnitt durch eine Löschkammer bei geschlossener Stellung der Kontaktstücke,
Trennschieber mit Kontaktplatten.
Figurg 10 Schnitt durch Löschkammer mit Trennschirmen bei geschlossener Stellung
der Kontaktstücke, Stromzuführung über Schlieifkontakt und Schubstange.
[0009] In den Figuren 1 bis 5 wird der Erfindungsgedanke an Hand einer Löschkammer mit zwei
transversal bewegbaren Trennschiebern aus Isolierstoff erläutert. Der Strom durchfließt
nach Figur 1 dabei die Löschkammer von einer Anschlußfläche 17 über die miteinander
in Eingriff befindlichen angefederten Kontaktstücke 1 und 2 zur anderen Anschlußfläche
17. Die Trennschieber 3 und 4 befinden sich dabei in einer auseinander gezogenen Stellung,
wobei ihre Öffnungskanten 3b und 4b die gewölbten Spitzen der Kontaktstücke 1 und
2 berühren oder in geringem Abstand zu ihnen stehen und ihre Enden 3a und 4a am weitesten
in das Gehäuse 10 ragen und dessen Länge ℓ bestimmen. Das Gehäuse 10 beinhaltet neben
der Löschkammer auch ein Verzweigungsgetriebe. Die Trennschieber 3 und 4 sind in der
Innenwandung 5 der Löschkammer formschlüssig geführt, wobei nach den Figuren 5a bzw.
5b Nasen 14 bzw. Rippen 16 diese Führung auch im Überdeckungsbereich d der Trennschieber
3 und 4 verformungsfrei sicherstellen. In diesem Bereich sind die Schieber 3, 4 auf
die halbe Höhe reduziert, um während des Unterbrechungsvorganges ein Übereinandergleiten
zu ermöglichen. Die Nasen 14 bzw. die Rippen 16 verhindern dabei eine Verformung der
Trennschieber durch die Kontaktkräfte der Kontaktstücke 1, 2. Die nach Figur 5b vorgesehenen
Rippen 16 verlängern außerdem den Weg zwischen den geöffneten Kontaktstücken 1 und
2 in Form einer Labyrinthdichtung und verhindern so Neben durchschläge, die den Schaltlichtbogen
kurzschließen würden.
[0010] Die Dicke der beiden Trennschieber 3 und 4 und somit auch die Breite des Spaltes,
in dem die Schieber geführt sind, liegt vorzugsweise im Bereich von 10 bis 20 mm,
ebenso die Entfernung b der geöffneten Kontaktstücke 1 und 2. Um eine wirkungsvolle
Stromunterbrechung auch bei Nennspannungen von 10 kV und 20 kV ermöglichen, ist vorgesehen,
daß die Überdeckung d ein Mehrfaches der Entfernung b sein soll. Die maximal mögliche
Länge des Lichtbogens L entspricht der zweifachen Überdeckung d. Der Lichtbogen entwickelt
sich dabei nach Figur 2 in drei parallelen Ebenen.
[0011] Erfindungsgemäß sind die Auslaßöffnungen 15 für die Schaltgase in den seitlichen
Gehäuseteilen so angebracht, daß die Gase vorwiegend in Längsrichtung der Abschnitte
des Lichtbogens L gemäß den in Figur 2 angegebenen Pfeilen strömen.
[0012] Nach Figur 4 sind außerhalb der Löschkammer, an den Enden 3a und 4a der Schieber
Teile eines Verzweigungsgetriebes befestigt, das während des Unterbrechungsvorganges
eine synchrone, gegeläufige Bewegung der Trennschieber 3 und 4 um den Weg a erzeugt.
Im dargestellten Fall besteht dieses Getriebe aus je einer Zahnstange 6, die mit einem
Ritzel 8 zusammenwirken. Dieses Ritzel 8 ist auf der Welle 7 befestigt und wird von
dem außerhalb des Gehäuses 10 auf derselben Welle befestigten Hebel 9 zwischen der
Einschalt- und der Ausschaltstellung des Schalters, zu dem die erfingungsgemäße Löschkammer
gehört, bewegt.
[0013] Der Antrieb zum Hebel 9 erfolgt entweder direkt von einem Engergiespeicher, wenn
die Kontaktstücke 1 und 2 zur Hauptstrombahn des Schalters gehören, oder mittelbar
über die beweglichen Schaltglieder eines Lasttrennschalters, wenn die Löschkammer
lediglich kurzzeitig, nach der galvanischen Trennung der Lasttrennschalter-Hauptkontakte,
den Schaltstrom bis zu dessen Unterbrechung zu führen hat. Der hierzu gehörige Mechanismus
gehört nicht zum eigentlichen Erfindungsgedanken und ist daher hier auch nicht näher
beschrieben.
[0014] Der Ablauf einer Stromunterbrechung mit der erfindungsgemäßen Löschkammer erfolgt
in der Reihenfolge:
a) Eine Drehung des Hebels 9 im Gegenuhrzeigersinn bewirkt gemäß Figur 4 über das
Ritzel 8 und die Zahnstangen 6 eine gleichmäßige Verschiebung der beiden Trennschieber
3 und 4 zur Mitte der Löschkammer hin.
b) Die schrägen Öffnungskanten 3b und 4b (Fig. 1) drücken die Kontakstücke 1 und 2
auseinander. Der über die Anschlußflächen 17 zu- und abfließende Strom bildet dabei
nach Figur 2 einen Lichtbogen L, der mit zunehmender Verschiebung rasch länger wird
und aus den Innenwandungen 5 der Löschkammer und der Trennschieber 3 und 4 Gase emittieren
läßt, die den Lichtbogen kühlen und entionisieren, bevor sie durch die Auslaßöffnungen
15 in Pfeilrichtung entweichen. Die aufgezeigte Lösung ergibt für die Teillichtbögen
eine im wesentlichen sehr wirksame axiale Löschgasströmung, die den Strom im ersten
Nulldurchgang unterbricht.
c) Die Trennschieber 3 und 4 erreichen nach Figur 3 ihre Endstellung, wobei restliches
Schaltgas und Zersetzungsprodukte ebenfalls durch die Auslaßöffnungen 15 entweichen
können.
[0015] Eine besonders vorteilhafte Ausführung des Erfindungsgedankens läßt sich gemäß den
Figuren 6a, 6b, 7a und 7b durch die Verwendung von zwei gegeneinander schwenkbaren
Trennschirmen 21 and 22 erreichen. Die beiden Schirme 21 und 22 haben die Achse 23
bzw. die in den Gehäuseschalen 34 und 35 untergebrachten Stützzapfen 23a und 23b als
gemeinsamen Drehmittelpunkt.
[0016] Die Trennschirme 21 und 22 sind in Form von Kreissektorflächen ausgebildet, deren
bogenförmige Begrenzung an entsprechen geformten Flächen des Gehäuses 10 bzw.der Gehäuseschalen
34 und 35 als Dichtkante 37 anliegen. Auf diese Weise entsteht an der Außenseite der
Trennschirme 21 und 22 eine lange, bogenförmige Abdichtung, die nach Figur 7b einen
Übertritt heißer Gase zwischen den geöffneten Kontaktstücken 1, 2 und somit ein Kurzschließen
des Schaltlichtbogens verhindert. Eine weitere Verbesserung ist ähnlich wie in Figur
5b durch geeignet ausgebildet Rippen zur Führung möglich.
[0017] Die Bewegungsübertragung von einem Antrieb auf das Verzweigungsgetriebe erfolgt
mit einer isolierenden Schubstange 26, deren Stangenkopf 24 mittels eines Langlochs
25 durch die Achse 23 bzw. Stützzapfen 23a, 23b geführt ist. Das Verzweigungsgetriebe
besteht in einfachster Weise aus zwei am Strangenkopf 24 gegenüberliegend angebrachten
Nasen 27, die in je eine in die Trennschirme 21 und 22 eingearbeiteten Kulissen
28 und 29 eingreifen. Die Kulissen 28 und 29 sind in Figur 6b dargestellt, wobei in
der Umgebung des Stangenkopfes 24 der vorn liegende Trennschirm 21 aufgebrochen ist
und den Blick auf die Kulisse 29 des Trennschirmes 22 freigibt. Oberhalf der Bruchlinie
ist rechts der Mitellinie die zu Trennschirmen 21 gehörende Kulisse 28 gestrichelt
angegeben.
[0018] Die Kulissen 28 und 29 weisen entgegengesetzt gerichtete Neigungen gegenüber der
Achse der Schubstange 26 auf, durch die deren Schubbewegung in eine synchrone, gegeläufige
Schwenkbewegung der Trennschirme 21, 22 umgeformt wird. Durch die Anwendung des soeben
beschriebenen Verzwigungsgetriebes läßt sich eine Löschkammer mit besonders geringer
Länge ℓ angeben. Bei Lasttrennschaltern mit parallel zur Löschkammer geschalteter
Hauptstrombahn kann eine Feder 33 für eine selbsttätige Rückführung der Trennschirme
21, 22 in die geschlossene Stellung der Kontaktstücke 1, 2 nach erfolgter Ausschaltung
vorgesehen werden. Bei umgekehrt geneigten Kulissen 28, 29 kann die Feder 33 auch
als Ausschaltfeder angewendet werden, deren Freigabe durch einen Impuls vom Schalterantrieb
oder von einem Schaltglied der Hauptstrombahn erfolgt.
[0019] Die beiden Ausführungen der erfindungsgemäßen Löschkammer lassen sich auch mit einem
Gehäuse, das, wie in Figur 7a angegeben, aus zwei Schalen 34 und 35 besteht, herstellen,
die im Betrieb gasdicht miteinander verbunden sind. Dadurch ergeben sich Vorteile
bei der Fabrikation des Gehäuses und vor allem beim Einbau der Löschkammerteile und
des Verzweigungsgetriebes, da diese Teile durch bloßes Einlegen zwischen den Schalen
34, 35 fixiert werden können.
[0020] Eine stabile Führung der beiden Trenschieber 43, 44 bei einfachster Formgebung läßt
sich gemäß Figur 8 durch den Einbau einer Isolierstoffwand 11 zwischen erstere erzielen,
in die vorteilhafterweise eine feste Kontaktplatte 12 eingesetzt ist. Der Lichtbogen
L brennt dann in 4 parallelen Zweigen, wobei die beiden mittleren Zweige durch die
Kontaktplatte 12 stabilisiert werden.
[0021] Auch die schon bekannte Anwendung von Kontaktplatten 12 als Einbauteile der Trennschieber
3, 4 kann bei der vorliegenden Erfindung als vorteilhaftes, zusätzliches Merkmal eingesetzt
werden. Dabei werden die Kontaktstücke 1 und 2 nach Fig. 9 mit je einem Absatz 18
versehen, der sich an einer Gegenfläche im Gehäuse abstützt, so daß die Kontaktstücke
1, 2 während des Unterbrechungsvorganges keine Schleifspuren auf den Trennschiebern
3, 4 hervorrufen können. Dazu muß das Maß t größer sein als die Dicke s der Trennschieber.
Die auf Figur 8 und Figur 9 angegebenen Maßnahmen lassen sich auch für Löschkammern
mit schwenkbaren Trennschirmen verwenden, wie sie in den Figuren 6a, 6b, 7a und 7b
gezeigt worden sind, wobei die geschilderten Vorteile auch dort erzielt werden können.
[0022] Soll die erfindungsgemäße Löschkammer mit schwenkbaren Trennschirmen zur Stromunterbrechung
an Lasttrennschalter strombahnen angebaut werden, so kann die Stromzuführung zu einem
der beiden Kontaktstücke, hier z.B. Kontaktstück 1, nach Figur 10 über einen Schleifkontakt
30 und einen leitfähigen Überwurf 31, der auf der Schubstange 26 montiert ist und
mit dieser bewegt wird, erfolgen. Die Schubstange kann in solchen Anwendungsfällen
auch ganz aus Metall sein. Die angegebene Stromzuführung ermöglicht während des Zeitintervalls
bis zur Stromunterbrechung einen direkten Stromzufluß von der Hauptstrombahn des
Lasttrennschalters über die für die mechanische Bewegung der Schubstange 26 erforderlichen
Bauteile. Die in Figure 10 angegebene Löschkammer hat sonst fast alle bereits beschriebenen
Merkmale; sie weist jedoch Trennschirme 45 und 46 auf, die am Bogenrand in einen trichterförmiger
Raum 47 mit einer durch ein Kühlgitter 32 abgeschlossener Auslaßöffnung 36 münden.
Während des Unterbrechungsvorganges wird der Lichtbogen auch hier mäanderförmig
gelängt, analog zur Darstellung in den Figuren 2 und 3, die Schaltgase entweichen
dabei jedoch quer zur Lichtbogenachse in Richtung Auslaßöffnung 36. Die anderen Funktionsteile
sind analog zu den Figuren 7a und 7b angegeben.
Liste der Bezugszeichen
[0023] 1, 2 Kontakstück
3, 4 Trennschieber
3a, 4a Aus der Löschkammer ragende Enden der Trennschieber.
3b, 4b Öffnungskante des Trennschiebers
5 Innenwandung
6 Zahnstange
7 Welle
8 Ritzel
9 Hebel
10 Gehäuse
11 Isolierwand
12 Kontaktplatte
13 Spalt
14 Nase
15 Auslaßöffnung
16 Rippe
17 Anschlußfläche
18 Absatz
21, 22 Trennschirm
23 Achse
23a, 23b Stützzapfen
24 Stangenkopf
25 Langloch
26 Schubstange
27 Nase
28, 29 Kulisse
30 Schleifkontakt
31 leitfähiger Überwurf
32 Kühlgitter
33 Feder
34, 35 Gehäuseschale
36 Auslaßöffnung
37 Dichtkante
43, 44 Trennschieber
45, 46 Trennschirme
47 trichterförmiger Raum.
a Weg eines Trennschiebers
b Abstand der geöffneten Kontaktstücke
d Überdeckungsbereich
L Lichtbogen, Lichtbogenweg
ℓ Länge des Gehäuses
s Dicke des Trennschiebers
t Länge der Kontaktplatte.
1. Löschkammer zur Unterbrechung von Laststromkreisen in Mittel- oder Niederspannungsnetzen
mit
- zwei an gegenüberliegenden Seiten in der Löschkammer angeordneten Kontaktstücken,
die bei geschlossenem
Schalter mittels Federkraft miteinander in Verbindung stehen und an je eine Stromzuführung
angeschlossen sind,
- die Kontaktstücke während des Unterbrechungsvorgangs trennenden Isolierstoffteilen,
- Innenwandungen aus einem Werkstoff, der wie der der Isolierstoffteile unter
der Einwirkung eines Lichtbogens ein dessen Löschung begünstigendes Gas abgibt,
- einer Innenkontur, die sich im Arbeitsbereich der Isolierstoffteile unter
Berücksichtigung eines kleinen, definierten Spaltes deren Außenabmessungen anpaßt,
- einem nach außerhalb der Löschkammer geführten Verbindungsteil, das die Isolierstoffteile
mit einem Antrieb mittelbar oder unmittelbar verbindet,
- mindenstens einer Öffnung für den Abzug der Lichtbogengase,
gekennzeichnet durch folgende Mermale.
a) Die Unterbrechung der Kontaktstücke (1, 2) erfolgt durch zwei gegenläufig bewegbare
Isolierstoffteile,
b) die beiden Isolierstoffteile weisen jeweils einen Bereich (3a, 4a) auf, in dem
sie sich während des Unterbrechungsvorgangs zunehmend überdecken und einen anderen
Bereich, in dem sie sich allseitig an der Innenwandung (5) der Löschkammer abstützen,
c) die beiden Isolierstoffteile bilden im Überdeckungsbereich (d) zusammen mit der
benachbarten Innenwandung (5) der Löschkammer einen spaltförmigen Lichtbogenweg,
der in mindestens drei parallel liegenden Ebenen verläuft,
d) die beiden Isolierstoffteile sind mittels eines vom Lichtbogenweg (L) abgetrennt
angebrachten Verzweigungsgetriebes über ein Verbindungsteil mit einem Antrieb gekoppelt
und während des Unterbrechungsvorgangs synchron jeweils um denselben Weg bewegbar,
e) das Verbindungsteil ist mit dem Verzweigungsgetriebe in der senkrecht zur Bewegungsrichtung
der Isolierstoffteile liegenden Symmetrieebene oder in einer unweit davon liegenden
Ebene im Eingriff, und
f) die Löschkammer und das Verzweigungsgetriebe sind in einem bis auf Entlastungsöffnungen
geschlossenen Gehäuse (10) untergebracht.
2. Löschkammer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als bewegbare Isolierstoffteile zwei gegenläufig achsial verschiebbare Trennschieber
(3, 4) eingesetzt sind, deren aus der Löschkammer heraus ragende Enden (3a, 4a) mit
einem zu diesen parallel angeordneten Verzweigungsgetriebe verbunden sind.
3. Löschkammer nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verzweigungsgetriebe aus je einer mit einem Trennschieber (3, 4) verbundenen
Zahnstange (6) und einem diese antreibenden Ritzel (8) besteht, das mit einer Welle
(7) drehfest verbunden ist, auf deren außerhalb des Gehäuses (10) befindlichem Teil
ein Hebel (9) oder dergleichen als Verbindungsteil angreift.
4. Löschkammer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als bewegbare Isolierstoffteile zwei gegenläufig schwenkbare, wenigstens angenähert
kreissektorförmig ausgebildete Trennschirme (21, 22) aus Isolierstoff vorgesehen sind,
deren Kreisbogenmittelpunkt mit der gemeinsamen Achse (23) der Trennschirme (21, 22)
zusammenfällt.
5. Löschkammer nach Anspruch 1 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Verbindungsstück eine Schubstange (26) vorgesehen ist, deren Schubbewegung
über die beiden am Stangenkopf (24) angebrachten Nasen (27) und die mit ihnen in Eingriff
stehenden, gegenläufig geneigten Kulissen (28, 29) der Trennschirme (21, 22) letztere
beim Unterbrechungsvorgang synchron gegeninander verschwenkt.
6. Löschkammer nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stangenkopf (24) mit einem Langloch (25) durch eine im Gehäuse (10) befestigte
Achse (23) oder zwei paarweise angeordnete Stützzapfen (23a, 23b) geführt wird und
daß innerhalb des Langlochs (25) eine Feder (33) zur gemeinsamen Rückführung der Trennschirme
(21, 22) in die Ausgangsstellung nach Freigabe einer Sperre vorgesehen ist.
7. Löschkammer nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennschirme (21, 22) beidseitig vom Stangenkopf (24) angeordnet und im Bewegungsbereich
der Schubstange (26) ausgespart sind.
8. Löschkammer nach einen der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das die Löschkammer und das Verzweigungsgetriebe umgebende Gehäuse (10) durch
eine mit der Berührungsfläche der Trennschieber (3, 4) bzw. Trennschirme (21, 22)
im Überdeckungsbereich (d) wenigstens annähernd zusammenfallende Ebene in zwei im
wesentlichen spiegelbildliche, im Betrieb miteinander dicht verbundene Schalen (34,
35) unterteilt ist.
9. Löschkammer nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den beiden bewegbaren Trennschiebern (3, 4) bzw. Trennschirmen (21, 22)
eine feststehende Isolierwand (11) vorzugsweise aus Löschgas abgebendem Werkstoff
angeordnet ist, die in Höhe der Kontaktstücke (1, 2) eine Verbindungsöffnung oder
eine eingelegte Kontaktplatte (12) aufweist.
10. Löschkammer nach einem der Ansprüche 2 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in an sich bekannter Weise in die Trennschieber (3, 4) bzw. Trennschirme (21,
22) eingelegte Kontaktplatten (12) bei geschlossenem Stromkreis die Kontaktstücke
(1, 2) miteinander verbinden.
11. Löschkammer nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke (t) der eingelegten Kontaktplatten (12) größer ist als die Dicke (s)
der Trennschieber (3, 4) bzw. der Trennschirme (21, 22) und daß während des Unterbrechungsvorgangs
die letztgenannten Teile nicht in Berührung mit den Kontaktstücken (1, 2) sind.
12. Löschkammer nach Anspruch 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenseiten der Gehäuseschalen (34, 35) so ausgebildet sind, daß sie nach
Zusammenbau der Löschkammer der Befestigung und Führung der beweglichen Funktionsteile,
wie der Kontaktstücke (1, 2), Trennschieber (3, 4) bzw. Trennschirme (21, 22) und
des Verzweigungsgetriebes sowie gegebenenfalls auch der Aufnahme der feststehenden
Isolierwand (11) dienen.
13. Löschkammer nach einem der Ansprüche 2 oder 4,
gekennzeichnet durch einen Spalt (13) längs des Lichtbogenwegs (L) in Höhe der Kontaktstücke (1,
2), der als rinnenförmige Vertiefung der Trennschieber (3, 4) bzw. Trennschirme (21,
22) in deren Überdeckungsbereich (d) bzw. an den der Innenwand (5) der Löschkammer
gegenüberstehenden Seiten ausgebildet ist.
14. Löschkammer nach einem der Ansprüche 2 oder 4,
dadurch gekennzeichnet
daß der maximale Überdeckungsbereich (d) der Trennschieber (3, 4) bzw. der Trennschirme
(21, 22) ein Mehrfaches des Abstandes (b) zwischen den geöffneten Kontaktstücken (1,
2) beträgt.
15. Löschkammer nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die bewegbaren Trennschieber (3, 4) im Überdeckungsbereich ( d ) an einander
gegenüber liegenden Seiten jeweils eine die ganze Höhe der Innenkontur (5) ausfüllende
Nase (14) aufweisen, die mit einer entsprechenden Aussparung im anderen Teil (4 bzw.
3) zusammenwirkt.
16. Löschkammer nach Anspruch 1, 2, 4 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Löschkammer zwei Auslaßöffnungen (31) hat, deren Anordnung eine axiale Gasströmung
in den parallelen Teilen des Lichtbogenweges (L) ermöglicht.
17. Löschkammer nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromzuführung für das Kontaktstück (1) mittels Schleifkontakt (30) über die
mit einem leitfähigen Überwurf (31) versehene Schubstange (26) erfolgt.
18. Löschkammer nach einem der Ansprüche 2, 4 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die bewegbaren Trennschieber (3, 4) oder die Trennschirme (21,22) zumindest im
Überdeckungsbereich (d) Rippen (16) aufweisen, die im Zusammenwirken mit entsprechenden
Ausnehmungen im Gehäuse (10) oder in den Gehäuseschalen (34, 35) eine lagersichere
Führung sicherstellen.