[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kartonschale, die aus einem einteiligen, flachliegenden
Kartonzuschnitt aufgerichtet ist und einen Boden sowie vier Wandabschnitte zur Bildung
der Wandung aufweist und die innen mit einem tiefgezogenen Kunststoffteil ausgekleidet
ist.
[0002] Aus der DE-AS 19 48 657 ist eine derartige Kartonschale bekannt, die sehr stabil,
standfest und im allgemeinen dicht ist. Sie hat gleich vier Schwachstellen, nämlich
im Bereich des Übergangs der Wandungsecken zum Boden hin. In diesem Bereich wird das
Kunststoffteil beim Tiefziehen besonders stark verdünnt, darüber hinaus stoßen Wand
und Boden nur aneinander und geben damit dem Kunststoffteil keine ausreichende Abstützung.
In diesen vier Eckbereichen ist daher die Gefahr, daß Undichtigkeiten auftreten,
sehr groß.
[0003] Hier setzt nun die Erfindung ein; ihr liegt die Aufgabe zugrunde, die Kartonschale
so auszugestalten, daß Undichtigkeiten vermieden werden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß am Übergang der Eckbereiche der Wandung zum Boden Kartonteile
vorgesehen sind, welche eine Verbindung von Boden und Wand bzw. eine Abschrägung
des Überganges bewirken.
[0004] Dadurch erfährt das tiefgezogene Kunststoffteil eine wirksame Unterstützung, so
daß trotz seiner in diesem Bereich sehr dünnen Ausgestaltung keine Undichtigkeit eintritt.
[0005] Eine sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß zwischen zwei
benachbarten Wandabschnitten jeweils ein Lappen über eine Faltlinie angelenkt ist.
Dabei stützen sich die Kartonteile bzw. lappen erfindungsgemäß sowohl am Boden als
auch an der Wand ab.
[0006] Sehr vorteilhaft ist es, wenn erfindungsgemäß die Kartonteile bzw. Lappen am Boden
angelenkt sind und mit ihrem freien Ende an der Innenseite der Wandung anliegen.
[0007] Gemäß der Erfindung ist es aber auch möglich, daß die Kartonteile bzw. Lappen an
der Wandung angelenkt sind und mit ihrem freien Ende an der Oberseite des Bodens anliegen.
Damit wird in jedem Fall eine Abschrägung und eine Unterstützung des Kunststoffteils
erzielt, was für dessen Festigkeit sehr günstig ist.
[0008] In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Dabei
zeigen:
Fig. 1 eine schaubildlich dargestellte Kartonschale, deren vier Ecken am Übergang
zwischen Boden und Wand abgeschrägt sind,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den abgeschrägten Eckbereich,
Fig. 3 eine Ansicht eines flachliegenden Kartonzuschnittes zum Herstellen der Kartonschale
nach Fig. 1,
Fig. 4 und 5 Querschnitt und Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles
Fig. 6 und 7 Querschnitt und Ansicht eines Ausführungsbeispieles, bei dem die Ecken
abgedichtet sind,
Fig. 8 und 9 ein Ausführungsbeispiel in Querschnitt und Ansicht, bei dem die Abdichtung
der Ecken von der Wand her erfolgt.
[0009] Mit 1 ist in Fig. 1 eine Kartonschale bezeichnet, die eine aus vier Wandabschnitten
gebildete Wandung 2 sowie einen Boden 3 aufweist. Im Bereich der Wandungsecken 4 ist
der Übergang zwischen Boden 3 und Wandung 2 abgeschrägt.
[0010] In Fig. 2 ist dieser Bereich der Wandungsecke 4 im Querschnitt dargestellt. Am Boden
3 ist über eine Faltlinie 5 ein Lappen 6 angeformt, der sich mit seinem freien Ende
an der Innenseite der Wandung 2 abstützt. Auf der Innenseite ist die gesamte Kartonschale
mit einem tiefgezogenen Kunststoffteil 7 ausgekleidet, das die Dichtigkeit der Kartonschale
erbringt.
[0011] In Fig. 3 ist ein Abschnitt eines flachliegenden Kartonzuschnittes dargestellt,
aus dessen Boden 3 Abschnitte 8 und 9 der Wandung 2 über Faltlinien 10 bzw. 11 angelenkt
sind. An dem einen Abschnitt 8 ist ein Ansatz 12 angeformt, der die Verbindung zum
gegenüberliegenden Abschnitt 9 herstellt und diesen im aufgerichteten Zustand teilweise
überdeckt. Das untere Ende des Ansatzes 12 ist mit einer Aussparung 13 versehen, wodurch
die untere Ecke wie in Fig. 2 dargestellt hochgezogen ist, wobei sich der am Boden
3 über die Faltlinie 5 angelenkte Lappen 6 oberhalb dieser Aussparung 13 am Ansatz
12 abstützt.
[0012] Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 unterscheidet sich im wesentlichen
dadurch, daß die Faltlinie 15 zwischen Boden 3 und Lappen 16 bogenförmig verläuft,
wodurch der Lappen 16 beim Hochfalten in sich verspannt wird und damit einen besseren
Halt erfährt. Gleichzeitig ist bei diesem Ausführungsbeispiel eine sehr viel kleinere
Aussparung 17 im Ansatz 12 vorgesehen, die nur so groß ist wie es sich durch die Form
des Lappens 16 ergibt, der - wie aus Fig. 5 ersichtlich - zum Teil aus dem Bereich
des Ansatzes 12 ausgestanzt ist.
[0013] Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 und 7 ist der Boden 3 voll ausgebildet,
und an seiner Außenkante, die als Faltlinie 25 ausgebildet ist, sind zwei Lappen
26 und 27 angeformt, die sich beide vollflächig an den Ansatz 12 anlegen, wie dies
besonders aus Fig. 6 ersichtlich ist. Auch hierbei ist nur eine sehr kleine Aussparung
17 vorgesehen.
[0014] Eine weitere Ausgestaltung ist in den Fig. 8 und 9 dargestellt, bei der der Boden
3 im Bereich der Ecken entlang einer Schnittlinie 34 abgeschrägt ist. Am Ansatz 12
ist über eine bogenförmige Faltlinie 35 ein Lappen 36 angeformt, von dem durch eine
weitere Faltlinie 37 ein Teillappen 38 abgeteilt ist. Im aufgerichteten Zustand der
Kartonschale liegt dieser Teillappen 38 auf dem Boden 3 vollflächig auf, wie dies
in Fig. 8 sichtbar ist.
1. Kartonschale, die aus einem einteiligen, flachliegenden Kartonzuschnitt aufgerichtet
ist und einen Boden sowie vier Wandabschnitte zur Bildung der Wandung aufweist und
die innen mit einem tiefgezogenen Kunststoffteil ausgekleidet ist, dadurch gekennzeichnet, daß am Übergang der Eckbereiche der Wandung (2) zum Boden (3) Kartonteile vorgesehen
sind, welche eine Verbindung von Boden und Wand bzw. eine Abschrägung des Überganges
bewirken.
2. Kartonschale nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei benachbarten Wandabschnitten (8,9) jeweils ein Lappen (6,16,26,36)
über eine Faltlinie (5,15,25,35) angelenkt ist.
3. Kartonschale nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kartonteile bzw. Lappen (6,16,26,36) sowohl am Boden (3) als auch an
der Wandung (2) abstützen.
4. Kartonschale nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartonteile bzw. Lappen (6,16,26) am Boden (3) angelenkt sind und mit ihrem
freien Ende an der Innenseite der Wandung anliegen.
5. Kartonschale nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartonteile bzw. Lapen (36) an der Wandung angelenkt sind und mit ihren freien
Enden an der Oberseite des Bodens (3) anliegen.
6. Kartonschale nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltlinie zum Anlenken der Kartonteile bzw. Lappen gerade verläuft.
7. Kartonschale nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltlinie bogenförmig verläuft, wobei der Scheitelpunkt des Bogens zum Bodeninneren
bzw. zum Wandinnern hin gerichtet ist.