(19)
(11) EP 0 299 423 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.01.1989  Patentblatt  1989/03

(21) Anmeldenummer: 88111116.5

(22) Anmeldetag:  12.07.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 5/56
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 14.07.1987 DE 3723192

(71) Anmelder:
  • UNILEVER N.V.
    3013 AL Rotterdam (NL)

    BE CH DE ES FR GR IT LI NL SE AT 
  • UNILEVER PLC
    London EC4P 4BQ (GB)

    GB 

(72) Erfinder:
  • Riess, Ludwig
    D-3406 Bovenden (DE)

(74) Vertreter: Hutzelmann, Gerhard et al
Duracher Strasse 22
87437 Kempten
87437 Kempten (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kartonschale mit tiefgezogenem Kunststoffteil


    (57) Kartonschale (1) aus einem einteiligen, flachliegenden Karton­zuschnitt aufgerichtet und mit einem tiefgezogenen Kunst­stoffteil ausgekleidet. Am Übergang der Eckbereiche (4) der Schalenwandung (2) zum Boden (3) sind Kartonteile vorgesehen, die den Übergangsbereich abschrägen und/oder abdichten.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kartonschale, die aus einem einteiligen, flachliegenden Kartonzuschnitt aufgerich­tet ist und einen Boden sowie vier Wandabschnitte zur Bil­dung der Wandung aufweist und die innen mit einem tiefgezo­genen Kunststoffteil ausgekleidet ist.

    [0002] Aus der DE-AS 19 48 657 ist eine derartige Kartonschale bekannt, die sehr stabil, standfest und im allgemeinen dicht ist. Sie hat gleich vier Schwachstellen, nämlich im Bereich des Übergangs der Wandungsecken zum Boden hin. In diesem Bereich wird das Kunststoffteil beim Tiefziehen besonders stark verdünnt, darüber hinaus stoßen Wand und Boden nur aneinander und geben damit dem Kunststoffteil keine ausrei­chende Abstützung.
    In diesen vier Eckbereichen ist daher die Gefahr, daß Un­dichtigkeiten auftreten, sehr groß.

    [0003] Hier setzt nun die Erfindung ein; ihr liegt die Aufgabe zugrunde, die Kartonschale so auszugestalten, daß Undichtig­keiten vermieden werden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Übergang der Eckbereiche der Wandung zum Boden Kartonteile vorgesehen sind, welche eine Verbin­dung von Boden und Wand bzw. eine Abschrägung des Überganges bewirken.

    [0004] Dadurch erfährt das tiefgezogene Kunststoffteil eine wirk­same Unterstützung, so daß trotz seiner in diesem Bereich sehr dünnen Ausgestaltung keine Undichtigkeit eintritt.

    [0005] Eine sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß zwischen zwei benachbarten Wandabschnitten je­weils ein Lappen über eine Faltlinie angelenkt ist. Dabei stützen sich die Kartonteile bzw. lappen erfindungsgemäß sowohl am Boden als auch an der Wand ab.

    [0006] Sehr vorteilhaft ist es, wenn erfindungsgemäß die Karton­teile bzw. Lappen am Boden angelenkt sind und mit ihrem freien Ende an der Innenseite der Wandung anliegen.

    [0007] Gemäß der Erfindung ist es aber auch möglich, daß die Kar­tonteile bzw. Lappen an der Wandung angelenkt sind und mit ihrem freien Ende an der Oberseite des Bodens anliegen.
    Damit wird in jedem Fall eine Abschrägung und eine Unter­stützung des Kunststoffteils erzielt, was für dessen Festig­keit sehr günstig ist.

    [0008] In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Dabei zeigen:

    Fig. 1 eine schaubildlich dargestellte Kartonschale, deren vier Ecken am Übergang zwischen Boden und Wand abgeschrägt sind,

    Fig. 2 einen Querschnitt durch den abgeschrägten Eck­bereich,

    Fig. 3 eine Ansicht eines flachliegenden Kartonzuschnit­tes zum Herstellen der Kartonschale nach Fig. 1,

    Fig. 4 und 5 Querschnitt und Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles

    Fig. 6 und 7 Querschnitt und Ansicht eines Ausführungsbeispieles, bei dem die Ecken abgedichtet sind,

    Fig. 8 und 9 ein Ausführungsbeispiel in Querschnitt und Ansicht, bei dem die Abdichtung der Ecken von der Wand her erfolgt.



    [0009] Mit 1 ist in Fig. 1 eine Kartonschale bezeichnet, die eine aus vier Wandabschnitten gebildete Wandung 2 sowie einen Boden 3 aufweist. Im Bereich der Wandungsecken 4 ist der Übergang zwischen Boden 3 und Wandung 2 abgeschrägt.

    [0010] In Fig. 2 ist dieser Bereich der Wandungsecke 4 im Quer­schnitt dargestellt. Am Boden 3 ist über eine Faltlinie 5 ein Lappen 6 angeformt, der sich mit seinem freien Ende an der Innenseite der Wandung 2 abstützt. Auf der Innenseite ist die gesamte Kartonschale mit einem tiefgezogenen Kunst­stoffteil 7 ausgekleidet, das die Dichtigkeit der Karton­schale erbringt.

    [0011] In Fig. 3 ist ein Abschnitt eines flachliegenden Kartonzu­schnittes dargestellt, aus dessen Boden 3 Abschnitte 8 und 9 der Wandung 2 über Faltlinien 10 bzw. 11 angelenkt sind. An dem einen Abschnitt 8 ist ein Ansatz 12 angeformt, der die Verbindung zum gegenüberliegenden Abschnitt 9 herstellt und diesen im aufgerichteten Zustand teilweise überdeckt. Das untere Ende des Ansatzes 12 ist mit einer Aussparung 13 versehen, wodurch die untere Ecke wie in Fig. 2 dargestellt hochgezogen ist, wobei sich der am Boden 3 über die Faltli­nie 5 angelenkte Lappen 6 oberhalb dieser Aussparung 13 am Ansatz 12 abstützt.

    [0012] Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 unterscheidet sich im wesentlichen dadurch, daß die Faltlinie 15 zwischen Boden 3 und Lappen 16 bogenförmig verläuft, wodurch der Lappen 16 beim Hochfalten in sich verspannt wird und damit einen besseren Halt erfährt. Gleichzeitig ist bei diesem Ausführungsbeispiel eine sehr viel kleinere Aussparung 17 im Ansatz 12 vorgesehen, die nur so groß ist wie es sich durch die Form des Lappens 16 ergibt, der - wie aus Fig. 5 er­sichtlich - zum Teil aus dem Bereich des Ansatzes 12 ausge­stanzt ist.

    [0013] Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 und 7 ist der Boden 3 voll ausgebildet, und an seiner Außenkante, die als Falt­linie 25 ausgebildet ist, sind zwei Lappen 26 und 27 ange­formt, die sich beide vollflächig an den Ansatz 12 anlegen, wie dies besonders aus Fig. 6 ersichtlich ist. Auch hierbei ist nur eine sehr kleine Aussparung 17 vorgesehen.

    [0014] Eine weitere Ausgestaltung ist in den Fig. 8 und 9 darge­stellt, bei der der Boden 3 im Bereich der Ecken entlang einer Schnittlinie 34 abgeschrägt ist. Am Ansatz 12 ist über eine bogenförmige Faltlinie 35 ein Lappen 36 angeformt, von dem durch eine weitere Faltlinie 37 ein Teillappen 38 abge­teilt ist. Im aufgerichteten Zustand der Kartonschale liegt dieser Teillappen 38 auf dem Boden 3 vollflächig auf, wie dies in Fig. 8 sichtbar ist.


    Ansprüche

    1. Kartonschale, die aus einem einteiligen, flachliegenden Kartonzuschnitt aufgerichtet ist und einen Boden sowie vier Wandabschnitte zur Bildung der Wandung aufweist und die innen mit einem tiefgezogenen Kunststoffteil ausgekleidet ist, dadurch gekennzeichnet, daß am Übergang der Eckbereiche der Wandung (2) zum Boden (3) Kartonteile vorgesehen sind, welche eine Verbindung von Boden und Wand bzw. eine Abschrägung des Überganges bewirken.
     
    2. Kartonschale nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei benachbarten Wandabschnitten (8,9) jeweils ein Lappen (6,16,26,36) über eine Faltlinie (5,15,25,35) angelenkt ist.
     
    3. Kartonschale nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kartonteile bzw. Lappen (6,16,26,36) sowohl am Boden (3) als auch an der Wandung (2) abstützen.
     
    4. Kartonschale nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartonteile bzw. Lappen (6,16,26) am Boden (3) angelenkt sind und mit ihrem freien Ende an der Innenseite der Wandung anliegen.
     
    5. Kartonschale nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartonteile bzw. Lapen (36) an der Wandung angelenkt sind und mit ihren freien Enden an der Oberseite des Bodens (3) anliegen.
     
    6. Kartonschale nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltlinie zum Anlenken der Kartonteile bzw. Lappen gerade verläuft.
     
    7. Kartonschale nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltlinie bogenförmig verläuft, wobei der Scheitelpunkt des Bogens zum Bodeninneren bzw. zum Wandinnern hin gerichtet ist.
     




    Zeichnung