[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Übertragung von Hochfrequenz-Signalen nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zur Übertragung von hochfrequenten Signalen in Gebieten mit ungünstigen Ausbreitungsbedingungen
sind strahlende Kabel in Gebrauch. Von diesen Kabeln werden Wellen abgestrahlt, beispielsweise
dadurch daß eine Koaxialleitung mit Öffnungen versehen wird. Ein solches strahlendes
koaxiales Hochfrequenz-Kabel ist aus der DE-OS 28 12 523 bekannt. Zur Erzielung
eines gleichmäßigen Verlaufs der Strahlungsintensität in Achsrichtung, ist in dem
Außenleiter eine Anzahl von Löchern vorgesehen. Diese Löcher bilden ein Muster, welches
sich periodisch wiederholt (Leckkabel).
[0003] Ein ähnliches Kabel geht aus der US-PS 3,795,915 hervor. Durch Anbringung vieler
Schlitze unterschiedlicher Länge und Neigung zur Kabelachse, deren Anordnung sich
periodisch wiederholt, ist ein solches Kabel in einem größeren Frequenzbereich zu
betreiben.
[0004] Bei den bisher bekannten Leckkabeln werden durch die Öffnungen in erster Linie Leckwellen
oberhalb einer konstruktionstypischen Grenzfrequenz abgestrahlt. Unterhalb der Grenzfrequenz
des Kabels wird wegen der relativ kleinen Öffnungen nur eine schwache Oberflächenwelle
angeregt.
[0005] Es sind auch Hochfrequenzleitungen mit einem durchgehenden Längsschlitz bekannt (Schlitzkabel).
Durch den Längsschlitz werden Oberflächenwellen angeregt.
[0006] Eine konstruktionstypische Grenzfrequenz existiert nicht, jedoch wird durch den starken
Anstieg der Kabeldämpfung bei steigender Frequenz der Einsatzbereich dieser Schlitzkabel
auf den Frequenzbereich unterhalb 200 - 300 Mhz eingeschränkt. Hinzu kommt, daß die
Kabeldämpfung und die Abstrahleigenschaften der Schlitzkabel durch Umwelteinflüsse
wie z. B. Ablagerungen auf dem Kabelmantel beeinträchtigt werden.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein strahlendes Kabel mit verbesserten
Abstrahlungseigenschaften anzugeben. Eine solche Hochfrequenzleitung soll in ihren
Abstrahlungseigenschaften von Umwelteinflüssen weitgehend unabhängig sein und ein
breites Frequenzband abstrahlen. Diese Aufgabe wird bei einer Anordnung der eingangs
erwähnten Art nach der Erfindung durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale
gelöst. Die Erfindung stellt eine Kombination der Konstruktionsmerkmale beider Prinzipien
dar, so daß im unteren Frequenzbereich die guten Eigenschaften des Schlitzkabels und
im oberen Frequenzbereich die Vorteile des Leckkabels zum Tragen kommen. Die Kombination
beider Prinzipien erlaubt es, den Längsschlitz im Vergleich zum reinen Schlitzkabel
schmaler zu gestalten (30° Öffnungswinkel gegenüber 80°).
[0008] Weiterbildung der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert; dabei zeigt die Figur ein
Hochfrequenzkabel, welches aus der Hochfrequenzleitung 6 und dem Mantel 7 besteht.
Die Hochfrequenzleitung ist aus einem Innenleiter 1, einem Außenmantel 2 und einem
Dielektrikum 3 aufgebaut. Der Außenleiter ist mit Öffnungen versehen. Diese haben
auf der einen Seite die Form von periodischen Konfigurationen von Löchern 4, deren
Durchmesser kleiner als der Durchmesser der Hochfrequenzleitung ist, und auf der
anderen Seite die Form von Schlitzen 5, welche eine Länge besitzen, die größer ist
als der Durchmesser der Hochfrequenzleitung 6. Die Längsschlitze haben eine Breite,
welche bei einem Schnitt senk recht zur Achse einem Öffnungswinkel von beispielsweise
30 Grad entspricht. Löcher und Schlitze sind beispielsweise wendelförmig mit großem
Schlag um die Achse herumlaufend angeordnet, so daß im Abstand von wenigen Metern
sich jeweils Löcher und Schlitze auf der der Fahrbahn zugewandten Seite der Hochfrequenzleitung
befinden.
[0009] Um die Hochfrequenzleitung ist ein Schutzmantel 7 extrudiert, welcher aus einem
Material mit möglichst geringen dielektrischen Verlusten besteht. Ein solches Material
ist beispielsweise Polyethylen.
[0010] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, die Schlitze
sehr lang gegenüber dem Durchmesser der Hochfrequenzleitung zu gestalten und beispielsweise
in großen Abständen lediglich kurze leitende Stege zwischen den Schlitzen vorzusehen.
Im Grenzfall verschwindend schmaler Stege bzw. sehr langer Schlitze ist nur noch ein
einziger Schlitz vorhanden. Dies kann aus fertigungstechnologischen Gründen geboten
sein. In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, den Längsschlitz ebenfalls
wendelförmig auszugestalten, so daß der Außenleiter das Dielektrikum besser umfaßt.
Außerdem wird durch die wendelförmige Anordnung erreicht, daß der Schlitz einmal
auf der fahrbahnabgewandten Seite, und das andere Mal auf der fahrbahnzugewandten
Seite abstrahlen kann.
[0011] Das erfindungsgemäße strahlende Kabel ist in der Lage, in einem weiten Frequenzbereich,
beispielsweise in den viel benutzten Bändern (4m-, 2m-, 0,7m-Band) möglichst gute
und gleichmäßige Abstrahlung zu erzeugen, bei verringerter Umweltempfindlichkeit.
Die Erfindung wird hauptsächlich zur Nachrichtenübermittlung in Tunneln eingesetzt
sowie zur Übertragung von Signalen zur Verkehrsleitung bei Bahnen, in Zukunft auch
auf Straßen und Autobahnen.
[0012] Es ist für den Datenaustausch vorgesehen, ein solches Kabel auch als Empfangsantenne
einzusetzen. Wie aus der Antennentechnik bekannt, ist es günstig, die Hochfrequenzleitung
im Abstand von leitenden Flächen zu verlegen. Als leitende Flächen kommen Schienen,
Leitplanken o. ä. in Betracht, welche als Reflektor oder Direktor bezüglich der Empfangs-
oder Sendeantenne dienen.
[0013] Das in der Beschreibung beispielhaft behandelte strahlende Kabel kann selbstverständlich
auch mehr als zwei Gruppen von längslaufenden Öffnungen aufweisen. Beispielsweise
bei 3 Gruppen beträgt der Winkelabstand zweier Gruppen 120°.
1. Anordnung zur Übertragung von Hochfrequenz-Signalen zwischen einer Wellen aussendenden
Hochfrequenzleitung und einer mobilen Antenne, wobei die Hochfrequenzleitung einen
Innenleiter (1), einen koaxialen Außenleiter (2) und ein Dielektrikum (3) aufweist,
und wobei im Außenleiter der Hochfrequenzleitung Öffnungen zum Abstrahlen oder Empfangen
von Wellen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß sich in Längsrichtung der
Hochfrequenzleitung auf unterschiedlichen Mantellinien verschiedenartige Gruppen
von Öffnungen (4, 5) befinden, und daß die Einzelöffnung in Längsrichtung der Hochfrequenzleitung
bei einer Gruppe von Öffnungen mindestens um den Faktor zwei länger ist als bei einer
anderen.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen einer Gruppe
Löcher (4) sind, und daß die Öffnungen einer anderen Gruppe Schlitze (5) sind, die
sich im wesentlichen in Längsrichtung der Hochfrequenzleitung (6) erstrecken.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Schlitze (5)
größer ist als der Durchmesser der Hochfrequenzleitung (6) und daß der radiale Öffnungswinkel
der Schlitze 10 bis 40 Grad beträgt.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppe
der öffnungen mit kleinerer Längenerstreckung aus kreisrunden Löchern besteht, welche
im wesentlichen parallel zur Achse der Hochfrequenzleitung (6) angeordnet sind.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen
jeder Gruppe ein sich wiederholendes Muster bilden.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochfrequenzleitung
von einem Mantel (7) aus einem Material mit möglichst geringen dielektrischen Verlusten
umgeben ist.
7. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochfrequenzleitung
nur einen längslaufenden Schlitz aufweist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Gruppe
von Öffnungen (4, 5) sich abwechselnd einmal auf der fahrbahnabgewandten Seite und
in einem Nachbarabschnitt auf der fahrbahnzugewandten Seite der Hochfrequenzleitung
(6) befindet.