[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Grundkörper für Skibindungen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Ein derartiger Grundkörper ist aus der AT-PS 372.863 bekannt. Dieser Grundkörper
ist mit Bohrungen für Befestigungsschrauben versehen, wobei die Wand jeder Bohrung
Ansätze zum Festhalten der Befestigungsschraube in deren nicht montiertem Zustand
aufweist. Diese bekannte Ausgestaltung eines Skibindungsgrundkörpers hat sich in
der Praxis bewährt, stellt aber hohe Anforderungen an die Gestaltung der Spritzgußform.
Falls bei Verpackung, Transport oder Montage der mit diesen bekannten Ansätzen versehenen
Skibindung bzw. eines solchen Skibindungsteiles die Ansätze beschädigt werden, wird
die Befestigungsschraube nicht länger zuverlässig gehalten, was die Montage erschwert.
[0003] Eine ähnliche Lösung ist weiters von einer am Markt befindlichen Skibindung bekannt.
Bei dieser bekannten Lösung sind in den einzelnen Bohrungen je drei Ansätze vorgesehen,
welche entlang eines Gewindeganges ausgestaltet sind. Dabei verläuft die Oberfläche
jedes Ansatzes in der Richtung des Gewindeganges und auch der Steigung des Gewindeganges
entsprechend. Für die Herstellung solcher Gewindegangabschnitte muß eine Vorrichtung
mit Spezial werkzeugen verwendet werden, was die Produktion sehr verteuert. Außerdem
sind so ausgebildete Ansätze besonders anfällig für Beschädigungen.
[0004] Eine etwas andere Lösung ist aus der DE-PS 23 59 489 bekannt. Dabei werden in die
einzelnen Bohrungen für die Befestigungsschrauben buchsenförmige Halteelemente aus
einem verformbaren Material eingesetzt. Diese halten die Schrauben während des Transportes
und der Montage durch Reibung fest. Beim Festschrauben der Skibindung werden die buchsenförmigen
Halteelemente deformiert und haben somit keinerlei Wirkung mehr, falls es notwendig
sein sollte, die Skibindung vom Ski abzunehmen und neu zu montieren. Außerdem ist
das Einsetzen der buchsenförmigen Halteelemente in die Bohrungen sehr arbeitsaufwendig.
[0005] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Lösungen zu beseitigen
und einen Grundkörper für Skibindungen oder Skibindungsteile zu schaffen, der einfach
und mit geringem Aufwand hinsichtlich der Formen und der Arbeitszeit produziert werden
kann und der auch dann noch verwendet werden kann, wenn eine Bohrung bzw. Aufnahmestelle
für eine Befestigungsschraube versehentlich beschädigt worden ist. Ein weiters Ziel
der Erfindung ist es, dem Konstrukteur eine größere Freiheit hinsichtlich der Materialauswahl
zu geben.
[0006] Ausgehend von einem Grundkörper gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 wird diese
Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles dieses Anspruches gelöst. Dadurch,
daß sich die Aufnahmestelle mit den Ansätzen für die Befestigungsschraube im Inneren
eines Einsatzes befindet, kann die Materialauswahl für die Aufnahmestelle für die
Befestigungsschraube unabhängig vom Material des Grundkörpers getroffen werden. Weiters
kann im Falle einer Beschädigung der Aufnahmestelle bzw. der Ansätze der einzelne
Einsatz ausgewechselt werden, wobei der Grundkörper unverändert erhalten bleibt. Außerdem
wird durch die nunmehr einfachere Gestaltung der Bohrung im Grundkörper, in welche
der Einsatz eingefügt ist, die Fertigung des Grundkörpers vereinfacht.
[0007] Durch die Maßnahme des Anspruches 2 kann die Lage des Einsatzes gegenüber dem Grundkörper
in Höhenrichtung festgelegt werden. Eine Ausgestaltung gemäß dem Merkmal des Anspruches
3 gewährleistet, daß der Einsatz im Grundkörper während der Montage sicher gehalten
ist und nicht herausgedrückt werden kann.
[0008] Die Maßnahme des Anspruches 4 ermöglicht est, daß der Einsatz nach der Montage vom
Kopf der Schraube bedeckt ist. Durch die Maßnahme des Anspruches 5 wird ein Verdrehen
des Einsatzes gegenüber dem Grundkörper beim Einschrauben der Befestigungsschraube
vermieden. Durch den Gegenstand des Anspruches 6 wird eine durchgehend ebene Oberseite
des befestigten Bindungskörpers gewährleistet.
[0009] Die Maßnahme des Anspruches 7 ermöglicht eine Verankerung des Einsatzes im Grundkörper
unter Verwendung einer Pressvorrichtung, wodurch gleichzeitig gewährleistet ist, daß
der Einsatz während des Transportes und der Montage sicher im Grundkörper festgehalten
ist.
[0010] Die Maßnahme des Anspruches 8 zielt in eine ähnliche Richtung, wobei hier geringere
Anforderungen an die Fertigungstoleranzen gestellt werden als bei der vorgenannten
Lösung. Durch eine Ausgestaltung nach den Merkmalen des Anspruches 9 wird eine besonders
kompakte Ausbildung und eine einfache Montage ermöglicht.
[0011] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung,
die zwei Ausführungsbeispiele darstellt, näher beschrieben. Es zeigen: Fig.1 einen
erfindungsgemäßen Grundkörper eines Vorderbackens einer Skibindung in Draufsicht,
Fig.2 einen Schnitt eines Details entlang der Linie II-II der Fig.1, Fig.3 eine Darstellung
gemäß der Fig.2 mit einer eingesetzten Befestigungsschraube und Fig.4 einen Schnitt
eines Details entlang der Linie IV-IV der Fig.1.
[0012] Auf einem Ski 1 ist ein Grundkörper 2 eines Skibindungsteiles mittels Befestigungsschrauben
10 gehalten. In Fig.1 ist der erfindungsgemäße Grundkörper 2 am Beispiel eines vereinfacht
dargestellten Vorderbackens gezeigt, wobei hier die Befestigungsschrauben der besseren
Übersichtlichkeit halber nicht eingezeichnet sind.
[0013] In den Fig.2 und 3 ist eine erste Ausführungsform eines Details des erfindungsgemäßen
Grundkörpers 2 näher gezeigt. Im Grundkörper 2 ist eine Bohrung 8 ausgeführt, in welcher
ein beispielsweise aus Metall oder Kunststoff bestehender Einsatz 5 eingefügt ist.
Der Einsatz 5 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Buchse ausgestaltet und hat in
seinem oberen Bereich einen Flansch 7, wobei der Flansch 7 auf einer Stufe 9 der Bohrung
8 aufliegt. Im Inneren des Einsatzes 5 sind Ansätze 4 zum Festhalten der eingesetzten
Befestigungsschraube 10 in deren nicht montiertem Zustand vorgesehen. Die Ansätze
4 sind bekannt (s.AT-PS 372.863) und daher nicht näher beschrieben. Der Flansch 7
des Einsatzes 5 ist mit einer Senkung 6 für den Kopf 11 der Befestigungsschraube 10
versehen.
[0014] Der Einsatz 5 kann zweckmäßiger Weise an seiner Mantelfläche ein Übermaß gegenüber
der Bohrung 8 aufweisen, um einen Preßsitz des Einsatzes 5 im Grundkörper 2 zu ermöglichen.
Es ist aber auch denkbar, den Einsatz 5 durch Kleben in der Bohrung 8 des Grundkörpers
2 festzuhalten.
[0015] In der Fig.4 ist eine zweite Ausführungsform dargestellt, wobei nur jene Teile beschrieben
werden, welche sich von der ersten Ausführungsform unterscheiden. Der Einsatz 5a hat
in seinem unteren Bereich den Flansch 7a, welcher an der Stufe 9a der Bohrung 8a anliegt.
Ansonsten ist der Einsatz 5a wie der zuvor beschriebene Einsatz 5 ausgestaltet.
[0016] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele eingeschränkt.
Es sind vielmehr weitere Abwandlungen denkbar, die durchaus im Rahmen des Schutzumfanges
liegen. So kann z.B. der Einsatz oder sein Flansch in der Draufsicht eine von der
Kreisform abweichende Gestalt aufweisen.
[0017] Es ist weiters möglich, die Ansätze zum Festhalten der eingesetzten Befestigungsschraube
in einer anderen als der vorstehend beschriebenen Weise auszugestalten. So könnten
z.B. im Inneren des Einsatzes drei oder mehr entlang eines Gewindeganges ausgestaltete
und der Steigung des Gewindeganges folgende Ansätze angebracht sein. Es ist aber auch
denkbar, den Einsatz innen mit einem Mutterngewinde zu versehen.
[0018] Auch können in einem Einsatz Aufnahmestellen für zwei oder mehr Befestigungsschrauben
angeordnet sein. Natürlich kann der erfindungsgemäße Grundkörper nicht nur, wie hier
dargestellt, Bestandteil eines Vorderbackens sein, sondern auch Bestandteil eines
jeden anderen Skibindungsteiles, wie z.B. eines Fersenhalters.
1. Grundkörper, insbesondere für Skibindungen, mit mindestens einer Aufnahmestelle
für eine Befestigungsschraube, wobei die Wand der Aufnahmestelle zum Festhalten der
eingesetzten Befestigungsschraube in deren nicht montiertem Zustand Ansätze aufweist,
welche sowohl entlang des Umfanges der Aufnahmestelle als auch in Höhenrichtung relativ
zueinander versetzt angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmestelle
(3,3a) mit den Ansätzen (4,4a) für die Befestigungsschraube (10) im Inneren eines
Einsatzes (5,5a) vorgesehen ist, welcher Einsatz (5,5a) seinerseits in einer Bohrung
(8,8a) im Grundkörper (2,2a) angeordnet ist.
2. Grundkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Einsatz (5,5a) mit
einem Flansch (7,7a) versehen ist, welcher Flansch (7,7a) an einer Stufe (9,9a) der
Bohrung (8,8a) des Grundkörpers (2,2a) anliegt.
3. Grundkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (7) im oberen
Bereich des Einsatzes (5) angeordnet ist.
4. Grundkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (7a) im unteren
Bereich des Einsatzes (5a) angeordnet ist.
5. Grundkörper nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Flansch (7,7a) in Draufsicht eine von der Kreisform abweichende Gestalt aufweist.
6. Grundkörper nach einem der Ansprüche 2,3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einsatz (5) mit einer konischen oder zylindrischen Senkung (6) zur Aufnahme des Kopfes
(11) der Befestigungsschraube (10) versehen ist.
7. Grundkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einsatz (5,5a) im Bereich seiner Mantelfläche ein Übermaß aufweist und in die Bohrung
(8,8a) des Grundkörpers (2,2a) eingepreßt ist.
8. Grundkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einsatz (5,5a) in die Bohrung (8,8a) des Grundkörpers (2,2a) eingeklebt ist.
9. Grundkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einsatz (5,5a) zwei oder mehr Aufnahmestellen (3,3a) mit Ansätzen (4,4a) für die Befestigungsschrauben
(10) aufweist.