(19)
(11) EP 0 300 148 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.01.1989  Patentblatt  1989/04

(21) Anmeldenummer: 88107190.6

(22) Anmeldetag:  05.05.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63C 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR LI

(30) Priorität: 24.07.1987 AT 1879/87

(71) Anmelder: HTM Sport- und Freizeitgeräte Aktiengesellschaft
A-2320 Schwechat (AT)

(72) Erfinder:
  • Stritzl, Karl
    A-1020 Wien (AT)
  • Freisinger, Henry
    A-1210 Wien (AT)
  • Riegler, Andreas
    D-8000 München 71 (DE)
  • Würthner, Hubert
    A-2410 Hainburg/Donau (AT)

(74) Vertreter: Szász, Tibor, Dipl.-Ing. 
HTM Sport- und Freizeitgeräte AG Tyroliaplatz 1
A-2320 Schwechat
A-2320 Schwechat (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Grundkörper für Skibindungen


    (57) Die Erfindung betrifft einen Grundkörper für Skibindungen, in welchem zumindest eine Aufnahmestelle für eine Befestigungsschraube vorgesehen ist. Die Wand der Aufnahmestelle weist zum Festhalten der eingesetzten Befestigungsschraube in deren nicht montiertem Zustand Ansätze auf, welche sowohl entlang des Umfanges der als Bohrung ausgebildeten Aufnahmestelle als auch in Höhenrichtung relativ zueinander versetzt angeordnet sind.
    Erfindungsgemäß ist die Aufnahmestelle (3) mit den Ansätzen (4) für die Befestigungsschraube (10) im Inneren eines Einsatzes (5) vorgesehen. Der Einsatz (5) ist seinerseits in einer Bohrung (8) im Grundkörper (2) angeordnet. Wahlweise kann der Einsatz (5) mit einem Flansch (7) ausgestattet sein, welcher Flansch (7) dann an einer entsprechenden Stufe (9) der Bohrung (8) des Grundkörpers (2) anliegt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Grundkörper für Skibindungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Ein derartiger Grundkörper ist aus der AT-PS 372.863 bekannt. Dieser Grundkörper ist mit Bohrungen für Befestigungsschrauben versehen, wobei die Wand jeder Bohrung Ansätze zum Festhalten der Befestigungsschraube in deren nicht montiertem Zustand aufweist. Diese bekannte Ausge­staltung eines Skibindungsgrundkörpers hat sich in der Praxis bewährt, stellt aber hohe Anforderungen an die Gestaltung der Spritzgußform. Falls bei Verpackung, Transport oder Montage der mit diesen bekannten Ansätzen versehenen Skibindung bzw. eines solchen Skibindungsteiles die Ansätze beschädigt werden, wird die Befestigungsschraube nicht länger zuverlässig gehalten, was die Montage erschwert.

    [0003] Eine ähnliche Lösung ist weiters von einer am Markt befindlichen Skibindung bekannt. Bei dieser bekannten Lösung sind in den einzelnen Bohrungen je drei Ansätze vorgesehen, welche entlang eines Gewinde­ganges ausgestaltet sind. Dabei verläuft die Oberfläche jedes Ansatzes in der Richtung des Gewindeganges und auch der Steigung des Gewinde­ganges entsprechend. Für die Herstellung solcher Gewindegangabschnitte muß eine Vorrichtung mit Spezial werkzeugen verwendet werden, was die Produktion sehr verteuert. Außerdem sind so ausgebildete Ansätze besonders anfällig für Beschädigungen.

    [0004] Eine etwas andere Lösung ist aus der DE-PS 23 59 489 bekannt. Dabei werden in die einzelnen Bohrungen für die Befestigungsschrauben buchsen­förmige Halteelemente aus einem verformbaren Material eingesetzt. Diese halten die Schrauben während des Transportes und der Montage durch Reibung fest. Beim Festschrauben der Skibindung werden die buchsenförmigen Halteelemente deformiert und haben somit keinerlei Wirkung mehr, falls es notwendig sein sollte, die Skibindung vom Ski abzunehmen und neu zu montieren. Außerdem ist das Einsetzen der buchsenförmigen Halteelemente in die Bohrungen sehr arbeitsaufwendig.

    [0005] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Lösungen zu beseitigen und einen Grundkörper für Skibindungen oder Skibindungsteile zu schaffen, der einfach und mit geringem Aufwand hinsichtlich der Formen und der Arbeitszeit produziert werden kann und der auch dann noch verwendet werden kann, wenn eine Bohrung bzw. Aufnahmestelle für eine Befestigungsschraube versehentlich beschädigt worden ist. Ein weiters Ziel der Erfindung ist es, dem Konstrukteur eine größere Freiheit hinsichtlich der Materialauswahl zu geben.

    [0006] Ausgehend von einem Grundkörper gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles dieses Anspruches gelöst. Dadurch, daß sich die Aufnahmestelle mit den Ansätzen für die Befestigungsschraube im Inneren eines Einsatzes befindet, kann die Materialauswahl für die Aufnahmestelle für die Befestigungsschraube unabhängig vom Material des Grundkörpers getroffen werden. Weiters kann im Falle einer Beschädigung der Auf­nahmestelle bzw. der Ansätze der einzelne Einsatz ausgewechselt werden, wobei der Grundkörper unverändert erhalten bleibt. Außerdem wird durch die nunmehr einfachere Gestaltung der Bohrung im Grundkörper, in welche der Einsatz eingefügt ist, die Fertigung des Grundkörpers ver­einfacht.

    [0007] Durch die Maßnahme des Anspruches 2 kann die Lage des Einsatzes gegenüber dem Grundkörper in Höhenrichtung festgelegt werden. Eine Ausgestaltung gemäß dem Merkmal des Anspruches 3 gewährleistet, daß der Einsatz im Grundkörper während der Montage sicher gehalten ist und nicht herausgedrückt werden kann.

    [0008] Die Maßnahme des Anspruches 4 ermöglicht est, daß der Einsatz nach der Montage vom Kopf der Schraube bedeckt ist. Durch die Maßnahme des Anspruches 5 wird ein Verdrehen des Einsatzes gegenüber dem Grund­körper beim Einschrauben der Befestigungsschraube vermieden. Durch den Gegenstand des Anspruches 6 wird eine durchgehend ebene Oberseite des befestigten Bindungskörpers gewährleistet.

    [0009] Die Maßnahme des Anspruches 7 ermöglicht eine Verankerung des Ein­satzes im Grundkörper unter Verwendung einer Pressvorrichtung, wodurch gleichzeitig gewährleistet ist, daß der Einsatz während des Transportes und der Montage sicher im Grundkörper festgehalten ist.

    [0010] Die Maßnahme des Anspruches 8 zielt in eine ähnliche Richtung, wobei hier geringere Anforderungen an die Fertigungstoleranzen gestellt werden als bei der vorgenannten Lösung. Durch eine Ausgestaltung nach den Merkmalen des Anspruches 9 wird eine besonders kompakte Ausbildung und eine einfache Montage ermöglicht.

    [0011] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung, die zwei Ausführungsbeispiele darstellt, näher beschrieben. Es zeigen: Fig.1 einen erfindungsgemäßen Grundkörper eines Vorderbackens einer Skibindung in Draufsicht, Fig.2 einen Schnitt eines Details entlang der Linie II-II der Fig.1, Fig.3 eine Darstellung gemäß der Fig.2 mit einer eingesetzten Befestigungsschraube und Fig.4 einen Schnitt eines Details entlang der Linie IV-IV der Fig.1.

    [0012] Auf einem Ski 1 ist ein Grundkörper 2 eines Skibindungsteiles mittels Befestigungsschrauben 10 gehalten. In Fig.1 ist der erfindungsgemäße Grundkörper 2 am Beispiel eines vereinfacht dargestellten Vorderbackens gezeigt, wobei hier die Befestigungsschrauben der besseren Übersichtlich­keit halber nicht eingezeichnet sind.

    [0013] In den Fig.2 und 3 ist eine erste Ausführungsform eines Details des erfindungsgemäßen Grundkörpers 2 näher gezeigt. Im Grundkörper 2 ist eine Bohrung 8 ausgeführt, in welcher ein beispielsweise aus Metall oder Kunststoff bestehender Einsatz 5 eingefügt ist. Der Einsatz 5 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Buchse ausgestaltet und hat in seinem oberen Bereich einen Flansch 7, wobei der Flansch 7 auf einer Stufe 9 der Bohrung 8 aufliegt. Im Inneren des Einsatzes 5 sind Ansätze 4 zum Festhalten der eingesetzten Befestigungsschraube 10 in deren nicht montiertem Zustand vorgesehen. Die Ansätze 4 sind bekannt (s.AT-PS 372.863) und daher nicht näher beschrieben. Der Flansch 7 des Einsatzes 5 ist mit einer Senkung 6 für den Kopf 11 der Befestigungsschraube 10 versehen.

    [0014] Der Einsatz 5 kann zweckmäßiger Weise an seiner Mantelfläche ein Übermaß gegenüber der Bohrung 8 aufweisen, um einen Preßsitz des Einsatzes 5 im Grundkörper 2 zu ermöglichen. Es ist aber auch denkbar, den Einsatz 5 durch Kleben in der Bohrung 8 des Grundkörpers 2 festzuhalten.

    [0015] In der Fig.4 ist eine zweite Ausführungsform dargestellt, wobei nur jene Teile beschrieben werden, welche sich von der ersten Ausführungsform unterscheiden. Der Einsatz 5a hat in seinem unteren Bereich den Flansch 7a, welcher an der Stufe 9a der Bohrung 8a anliegt. Ansonsten ist der Einsatz 5a wie der zuvor beschriebene Einsatz 5 ausgestaltet.

    [0016] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele einge­schränkt. Es sind vielmehr weitere Abwandlungen denkbar, die durchaus im Rahmen des Schutzumfanges liegen. So kann z.B. der Einsatz oder sein Flansch in der Draufsicht eine von der Kreisform abweichende Gestalt aufweisen.

    [0017] Es ist weiters möglich, die Ansätze zum Festhalten der eingesetzten Befestigungsschraube in einer anderen als der vorstehend beschriebenen Weise auszugestalten. So könnten z.B. im Inneren des Einsatzes drei oder mehr entlang eines Gewindeganges ausgestaltete und der Steigung des Gewindeganges folgende Ansätze angebracht sein. Es ist aber auch denkbar, den Einsatz innen mit einem Mutterngewinde zu versehen.

    [0018] Auch können in einem Einsatz Aufnahmestellen für zwei oder mehr Befestigungsschrauben angeordnet sein. Natürlich kann der erfindungs­gemäße Grundkörper nicht nur, wie hier dargestellt, Bestandteil eines Vorderbackens sein, sondern auch Bestandteil eines jeden anderen Ski­bindungsteiles, wie z.B. eines Fersenhalters.


    Ansprüche

    1. Grundkörper, insbesondere für Skibindungen, mit mindestens einer Aufnahmestelle für eine Befestigungsschraube, wobei die Wand der Aufnahmestelle zum Festhalten der eingesetzten Befestigungs­schraube in deren nicht montiertem Zustand Ansätze aufweist, welche sowohl entlang des Umfanges der Aufnahmestelle als auch in Höhenrichtung relativ zueinander versetzt angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmestelle (3,3a) mit den Ansätzen (4,4a) für die Befestigungsschraube (10) im Inneren eines Einsatzes (5,5a) vorgesehen ist, welcher Einsatz (5,5a) seinerseits in einer Bohrung (8,8a) im Grundkörper (2,2a) angeordnet ist.
     
    2. Grundkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Einsatz (5,5a) mit einem Flansch (7,7a) versehen ist, welcher Flansch (7,7a) an einer Stufe (9,9a) der Bohrung (8,8a) des Grundkörpers (2,2a) anliegt.
     
    3. Grundkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (7) im oberen Bereich des Einsatzes (5) angeordnet ist.
     
    4. Grundkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (7a) im unteren Bereich des Einsatzes (5a) angeordnet ist.
     
    5. Grundkörper nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeich­net, daß der Flansch (7,7a) in Draufsicht eine von der Kreisform abweichende Gestalt aufweist.
     
    6. Grundkörper nach einem der Ansprüche 2,3 oder 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Einsatz (5) mit einer konischen oder zylindrischen Senkung (6) zur Aufnahme des Kopfes (11) der Befestigungsschraube (10) versehen ist.
     
    7. Grundkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich­net, daß der Einsatz (5,5a) im Bereich seiner Mantelfläche ein Übermaß aufweist und in die Bohrung (8,8a) des Grundkörpers (2,2a) eingepreßt ist.
     
    8. Grundkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich­net, daß der Einsatz (5,5a) in die Bohrung (8,8a) des Grundkörpers (2,2a) eingeklebt ist.
     
    9. Grundkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich­net, daß der Einsatz (5,5a) zwei oder mehr Aufnahmestellen (3,3a) mit Ansätzen (4,4a) für die Befestigungsschrauben (10) aufweist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht