[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verarbeiten
von flächigen Erzeugnissen, insbesondere Druckprodukten, gemäss dem Oberbegriff des
Anspruches 1 resp. 4.
[0002] Bei Schuppenformationen, in denen jedes Erzeugnis auf dem nachfolgenden Erzeugnis
aufliegt. besteht das Problem, dass der vorlaufende Bereich jedes Erzeugnisses vom
vorangehenden Erzeugnis überdeckt ist. Der vorlaufende Bereich der Erzeugnisse ist
daher nicht frei zugänglich. Aus der EP-OS 136 498 und der entsprechenden US-PS 4
595 192 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt, nach welchem resp. mit der
die Druckprodukte einer obengenannten Schuppenformation so umgeschuppt werden können,
dass in der weggeführten Schuppenformation jedes Druckprodukt auf dem vorangehenden
aufliegt. Die Druckprodukte der anfallenden Schuppenformation werden mittels Beschleunigungseinrichtungen
voneinander getrennt und zu einer neuen Schuppenformation formiert. Bei dieser ist
der vorlaufende Bereich jedes Druckproduktes frei zugänglich und kann von oben erfasst
werden. Nachteilig ist dabei, dass die Druckprodukte beim Beschleunigen ohne Kontrolle
aus dem Schuppenverband gelöst, d.h. vereinzelt werden. Dabei geht der Bezug zu den
benachbarten Druckprodukten verloren. Beim Auflaufen auf die Beschleunigungseinrichtung
wird zudem jedes Druckprodukt ruckartig von nachfolgenden Druckprodukten weggezogen,
was auch bewirken kann, dass dieses etwas mitgenommen und in seiner Lage verändert
wird. Es ist daher nicht sichergestellt, dass in der neugebildeten Formation die
Bezugslage zwischen den Druckprodukten noch gleich ist, sie geraten ausser Kontrolle.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung vorzuschlagen,
bei dem resp. der die gegenseitige Lage der Erzeugnisse jederzeit unter Kontrolle
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1
resp. 4 gelöst.
[0005] Da die Erzeugnisse in ihrem vorlaufenden Bereich einzeln von Greifern erfasst werden
und dann anschliessend der Abstand zwischen zwei hintereinander angeordneten Greifern
vergrössert wird, sind die Erzeugnisse gezwungen, die durch die Greifer vorgegebene
Lage einzunehmen, sie sind immer unter Kontrolle. Da der Abstand zwischen den Greifern
kontinuierlich vergrössert wird, sind die Beschleunigungen auf die Erzeugnisse gering.
Da die Erzeugnisse von Greifern gehalten werden, können diese in jeder beliebigen
Richtung weggefördert werden. Dies führt auch dazu, dass die anfallende Schuppenformation
mit grosser Geschwindigkeit verarbeitet werden kann.
[0006] Da nach erfolgter Trennung aufeinanderfolgender Erzeugnisse der Abstand der Greifer
wieder verkleinert wird, ist die Uebergabe der Erzeugnisse an Wegförderer mit verkleinertem
Erzeugnisabstand problemlos möglich. Werden die Erzeugnisse in Hängelage verbracht,
so können sie von oben mit Greiffingern eines Wegförderers erfasst werden.
[0007] Vorzugsweise ist das Zugorgan eine umlaufende Pufferkette mit gelenkig miteinander
verbundenen Laschen. Werden die Gelenkbolzen der Laschen abwechslungsweise an ersten
und zweiten Führungen gelagert, so kann durch Veränderung des Abstandes dieser Führungen
in einer Richtung rechtwinklig zu den Gelenkbolzen und zu einer Förderrichtung der
Abstand, der an der Pufferkette befestigten Greifer verändert werden. Vergrössert
sich der Abstand zwischen den Führungen, so verkleinert sich der Abstand zwischen
den Greifern. Wird hingegen der Abstand zwischen den Führungen verkleinert, so vergrössert
sich der Greiferabstand.
[0008] Vorzugsweise sind die Greifer auf Lagerböcken, welche an den ersten Führungen gelagert
sind, angeordnet. Die Lagerböcke sind in diesem Fall vorteilhafterweise mittels je
einem Gelenkbolzen mit der Pufferkette wirkverbunden. Eine Lagerung der dem Lagerbock
benachbarten Laschen an der ersten Führung ist nicht mehr notwendig.
[0009] Bevorzugterweise wirkt in einem Vereinzelungsbereich, in dem aufeinanderfolgende
Greifer den grössten Abstand aufweisen, ein Schleppantrieb auf die Laschen ein. Das
Vergrössern und anschliessende Verringern des Abstandes zwischen Greifern wird dadurch
auf sehr einfache Weise ermöglicht.
[0010] Vorzugsweise sind die Greifer an den Lagerböcken um eine Achse parallel zu den Gelenkbolzen
schwenkbar gelagert. Die Greifer können mittels Kulissen verschwenkt werden, so dass
die Erzeugnisse für die Uebergabe an einen Wegförderer in die richtige Lage gebracht
werden können. Wenn die Greifer nicht in den Kulissen geführt sind, werden sie von
Federn in ihrer Ruhelage gehalten.
[0011] Vorzugsweise werden zwei Zugorgane, die synchron umlaufen, parallel und voneinander
beabstandet angeordnet. Die Erzeugnisse können so an ihrem vorlaufenden Bereich an
beiden seitlichen Enden erfasst und weiter verarbeitet werden, was ein Knicken der
Erzeugnisse verhindert.
[0012] Bevorzugte Weiterausbildungen der Vorrichtung sind in weiteren abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0013] Eine Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens und der Vorrichtung wird anhand
einem in den Figuren gezeigten Beispiel näher beschrieben.
[0014] Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1 in Seitenansicht den Hauptteil einer Vorrichtung zum Verarbeiten von gefalteten
Druckereierzeugnissen, mit einer teilweise dargestellten Zubringeinrichtung, einer
Anordnung zum Trennen von sich überlappenden Erzeugnissen und einem teilweise dargestellten
Wegförderer für die Erzeugnisse,
Fig. 2 in gegenüber Fig. 1 vergrössertem Massstab den Uebernahmebereich der Trennanordnung,
in dem die Erzeugnisse von der Trennanordnung von der Zubringeinrichtung übernommen
werden,
Fig. 3 in gleichem Massstab wie Fig. 2 den Vereinzelungsbereich der Trennanordnung
gemäss Fig. 1.,
Fig. 4 in demselben Massstab den Uebergabebereich der Trennanordnung, in dem die Erzeugnisse
von der Trennanordnung an den Wegförderer übergeben werden,
Fig. 5 eine teilweise geschnittene Ansicht in Pfeilrichtung F der Trennanordnung gemäss
Fig. 1,
Fig. 6 in Draufsicht einen Teil einer Pufferkette mit gelenkig miteinander verbundenen
Laschen in gestrecktem Zustand
Fig. 7 in Seitenansicht dieselbe Pufferkette wie in Fig. 6, wobei jedoch in gestauchtem
Zustand jeweils zwei benachbarte Laschen V-förmig verschwenkt sind,
Fig. 8 in Seitenansicht einen mit der Pufferkette wirkverbundenen Greifer und
Fig. 9 denselben Greifer in einer Draufsicht.
[0015] In der Fig. 1 ist eine Zubringeinrichtung 10 nur andeutungsweise dargestellt. Sie
fördert gefaltete Druckerei erzeugnisse 12, d.h. Zeitschriften, Zeitungen oder Teile
davon, die in einer Schuppenformation S dachziegelartig übereinander liegend angeordnet
sind zu einer Fördereinrichtung 14. Von zwei parallel angeordneten Fördereinrichtungen
14 ist nur eine dargestellt, vergl. Fig. 5. Der Fördereinrichtung 14 ist ein Wegförderer
16 nachgeschaltet, der die voneinander getrennten und in Hängelage verbrachten Druckprodukte
12 von der Fördereinrichtung 14 übernimmt und wegfördert.
[0016] Die Fördereinrichtung 14 ist an Streben 18 eines nur teilweise dargestellten Gestells
19 befestigt. Das Zugorgan der Fördereinrichtung 14 besteht aus einer Pufferkette
20 mit gelenkig miteinander verbundenen Laschen 22. Die Pufferkette 20 ist in in sich
geschlossenen ersten und zweiten Führungen 24, 26 mittels Antriebsrädern 28 und 30
sowie einem Schleppantrieb 32 umlaufend angetrieben. In Bewegungsrichtung der Pufferkette
20 sind an dieser hintereinander Greifer 34 angeordnet. Der besseren Uebersicht wegen
sind in der Fig. 1 nur einzelne Greifer 34 dargestellt. Mit den Bezeichnungen A bis
E sind fünf Teilbereiche der Fördereinrichtung 14 angegeben. Es bedeuten:
A einen Uebernahmebereich,
B einen Beschleunigungsbereich,
C einen Vereinzelungsbereich,
D einen Verzögerungsbereich und
E einen Uebergabebereich.
[0017] Bei der Beschreibung der weiteren Figuren wird jeweils auf diese Bereiche Bezug genommen.
In Förderrichtung F gesehen, verlaufen die Führungen 24, 26 im Uebernahmebereich
A schräg nach unten, im Vereinzelungsbereich C horizontal und im Uebergabebereich
E schräg nach oben.
[0018] In den weiteren Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern wie in der
Fig. 1 bezeichnet.
[0019] Fig. 2 zeigt in vergrössertem Massstab in Seitenansicht den Uebernahmebereich A,
der in der Fig. 1 dargestellten Fördereinrichtung 14. Die ersten und zweiten Führungen
24, 26 sind an Abstützorganen 36, 36′ mittels Schrauben 38 befestigt. An der Strebe
18 ist ein Lagerflansch 40 angeschweisst, in dem ein am Abstützorgan 36′ angeordneter
Bolzen 42 gelagert ist. Zwischen dem Lagerflansch 40 und dem Bolzen 42 ist ein Dämpfungsorgan
44 angeordnet. Am Abstützorgan 36 ist eine Antriebswelle 46 des Antriebrades 28 drehbar
gelagert. Die Antriebswelle 46 ist mittels einem strichpunktiert dargestellten Kettentrieb
48 mit einer Abtriebswelle 50 eines nichtdargestellten Antriebsmotores wirkverbunden.
Die Abtriebswelle 50 ist an einem weiteren Lagerflansch 52 des Gestells 19 drehbar
gelagert.
[0020] Die Laschen 22 der Pufferkette 20 sind mittels Gelenkbolzen 54 miteinander schwenkbar
verbunden. Die Gelenkbolzen 54 sind abwechslungsweise in den ersten und zweiten Führungen
24, 26 verschiebbar gelagert. N bezeichnet den Abstand der Führungen 24, 26 in einer
Richtung rechtwinklig zu den Gelenkbolzen 54 und der Förderrichtung F. Die Führungen
24, 26 umschliessen das Antriebsrad 28 konzen trisch um ca. 180° und am Umfang des
Antriebsrades 28 sind in gleichen Abständen radiale Mitnehmereinschnitte 56 angeordnet.
Da ein mittlerer Radius G des Antriebsrades 28 gleich gross ist wie der Mittenabstand
zwischen der Antriebswelle 46 und den in der zweiten Führung 26 im Bereich des Antriebsrades
28 geführten Gelenkbolzen 54, kommen die Mitnehmereinschnitte 56 mit den Gelenkbolzen
54 in Eingriff. Wie weiter unten noch zu beschreiben sein wird, ist die Pufferkette
20 so ausgebildet, dass der kürzeste Abstand von zwei benachbarten Gelenkbolzen 54,
welche in der zweiten Führung 26 gelagert sind, gleich gross ist wie der Abstand zwischen
zwei Mitnehmereinschnitten 56.
[0021] Die Greifer 34 sind mit der Pufferkette 20 wirkverbunden. Um die Fig. 2 nicht zu
überlasten, sind nur drei Greifer 34 dargestellt. Am oberen Ende des Abstützorganes
36 ist ein Kulissenträger 58 angeordnet, an dem eine Schliesskulisse 60 befestigt
ist. An den Abstützorganen 36, 36′ ist ebenfalls eine Drehkulisse 62 befestigt. An
einem nicht dargestellten Nockenrundlaufträger sind zwei Lagerwellen 64, 64′ eines
Nockenrundlaufes 66 drehbar gelagert. Die Lagerwelle 64 ist mittels einem strichpunktiert
dargestellten weiteren Kettentrieb 68 mit der Abtriebswelle 50 wirkverbunden. An
den Lagerwellen 64, 64′ sind Führungsräder 70, 70′ angeordnet, um welche ein Förderglied,
eine Endloskette 72, geführt ist, diese ist strichpunktiert angedeutet. Die Endloskette
72 weist in Umlaufrichtung hintereinander angeordnete Nocken 74 auf. Der Abstand von
zwei aufelnanderfolgenden Nocken 74 ist genau gleich gross wie der Abstand von zwei
Greifern 34 im Uebernamebereich A. Ein von der Endloskette 72 abste hendes freies
Ende 76 jedes Nockens 74 ist in Umlaufrichtung der Endloskette 72 gesehen nach hinten
abgebogen. Am vorlaufenden freien Ende jedes Nockens 74 ist eine Mitnehmerrolle 78
drehbar gelagert. Die Mitnehmerrolle 78 besteht vorzugsweise aus Kunststoff. Die
Endloskette 72 ist im Bereich ihres förderwirksamen Trums 80 in einer Kettenführung
82 geführt. Der Nockenrundlauf 66 ist unterhalb dem Schuppenstrom S im Uebernahmebereich
A angeordnet, so dass die Nocken 74 beim Umlaufen um das Führungsrad 70, zuerst
mit der Mitnehmerrolle 78 und dann auch mit dem freien Ende 76 von unten an den Druckprodukten
12 zur Auflage kommen. Die Druckprodukte 12 werden in ihrem Mittelbereich von den
Nocken 74 angehoben, während eine Vorderkante 84 jedes Erzeugnisses am hinteren Ende
des vorangehenden Nockens zur Anlage kommt. Der Nockenrundlauf 66 wirkt als Richteinrichtung
auf die Druckprodukte 12 ein, wie dies weiter unten zu beschreiben sein wird.
[0022] In der Fig. 3 ist der Vereinzelungsbereich C vergrössert dargestellt. An Abstützorganen
36˝ und 36′′′, welche ebenfalls in bekannter und nicht dargestellter Weise an der
Strebe 18 befestigt sind, ist ein Schleppantrieb 32 angeordnet. Eine Schleppantriebtragplatte
88 ist mittels Schrauben 90 mit den Abstützorganen 36˝, 36′′′ verbunden. An ihr sind
Drehbolzen 92, 92′ drehbar gelagert. An jedem Drehbolzen 92, 92′ ist ein Umlenkrad
94 resp. 94′ angeordnet. Um diese ist ein endloses umlaufendes Schleppband 96 geführt.
Das Schleppband 96 ist beidseitig profiliert ausgebildet, so dass es einerseits an
den Umlenkrädern 94, 94′ nicht schlüpfen kann und anderseits mit an den Laschen 22
angeordneten Mitnahmenocken 98 in Eingriff gebracht werden kann. Der Drehbolzen 92′
ist mittels einem strichpunktiert dargestellten weiteren Kettentrieb 100, einer Umlenkung
102 und einem weiteren Kettentrieb 104 mit der in Fig. 2 dargestellten Abtriebswelle
50 wirkverbunden.
[0023] An den Abstützorganen 36˝, 36′′′ sind auch die Führungen 24, 26 und die Drehkulisse
62 befestigt. Die Führungen 24, 26, deren gegenseitiger Abstand N sich im Beschleunigungsbereich
B verkleinert hat, (vergleiche Fig. 1), fallen im Vereinzelungsbereich c zusammen
zu einer einzigen Führung 24, 26. Dadurch sind die Laschen 22 der Pufferkette 20
gestreckt und der Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Greifern 34 hat sich auf
das grösst mögliche Mass vergrössert, so dass die von den Greifern 34 gehaltenen
Druckprodukte 12 vereinzelt sind und in diesem Bereich durch das Eigengewicht schräg
nach unten hangen.
[0024] Eine weitere Umlenkung 102′ ist am Abstützorgan 36′′′ drehbar gelagert. Diese ist
mit der am Abstützorgan 36˝ gelagerten Umlenkung 102 mittels einem weiteren Kettentrieb
106 wirkverbunden und steht mittels einem Kettentrieb 108 mit dem Antriebsrad 30
im Uebergabebereich E, welcher in Fig. 4 vergrössert dargestellt ist, in Wirkverbindung.
[0025] Aehnlich wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt und in den dazugehörigen Beschreibungsteilen
erläutert, sind auch hier (Fig. 4) die Führungen 24, 26, die Drehkulisse 62 und das
Antriebsrad 30 an Abstützorganen 36′′′′ und 36′′′′′ befe stigt. Die Führungen 24
und 26 sind auch hier wie in Fig. 2 in einem Bereich von ca. 180° konzentrisch zum
Antriebsrad 30 geführt und Mitnehmereinschnitte 56 kommen auch hier mit den in der
zweiten Führung 26 gelagerten Celenkbolzen 54 in Eingriff. Der Abstand zwischen der
Drehkulisse 62 und den Führungen 24, 26 verkleinert sich in Förderrichtung F, so dass
wie weiter unten beschrieben ist, die Greifer 34 gegenüber der Führung 24 verdreht
werden. Die Greifer 34 werden soweit gedreht, bis die Erzeugnisse von Greiffingern
110 eines Wegförderers 16, der sich in Pfeilrichtung M bewegt, in Hängelage übernommen
werden können. Am Abstützorgan 36′′′′′ ist eine Oeffnungskulisse 114 angeordnet,
an welcher Klemmorgane 116 der Greifer 34 auflaufen. Die Oeffnungskulisse 114 ist
so angeordnet, dass sie auf die Klemmorgane 116 einwirkt, sobald die Greiffinger
110 des Wegförderers 16, die in Hängelage verbrachten Druckprodukte 12 erfasst haben.
Die Drehkulisse 62 erstreckt sich bis in den Bereich der Oeffnungskulisse 114. Im
Rücklauf der Pufferkette 20 und der Greifer 34 vom Uebergabebereich E zurück zum Uebernahmebereich
A ist keine Drehkulisse 62 notwendig.
[0026] In der Fig. 5 sind zwei gleich ausgebildete Fördereinrichtungen 14 mit spiegelbildlich
angeordneten Greifern 34 gezeigt. Die Fördereinrichtungen 14 sind teilweise geschnitten
dargestellt, insbesondere sind die Pufferketten 20 sowie die Führungen 24, 26 im Bereich
der Antriebsräder 28 weggelassen worden. Die mittels den Schrauben 38 am Abstützorgan
36 befestigten ersten und zweiten Führungen 24, 26 sind paarweise symmetrisch zur
Pufferkette 20 angeordnet. Die Führungen 24, 26 bestehen aus einem gegeneinander
gerichteten C-förmigen Profil in denen die Gelenkbolzen 54 mittels Führungsrollen
118 geführt sind.
[0027] Das Antriebsrad 28 besteht aus zwei mittels Abstandhaltern 120 voneinander beabstandeten
miteinander umlaufenden Scheiben 122. Die an den Scheiben 122 angeordneten Mitnehmereinschnitte
56 wirken auf die in den zweiten Führungen 26 geführten Gelenkbolzen 54 ein. Die Scheiben
122 sind so weit voneinander beabstandet, dass die Laschen 22 dazwischen Platz finden.
Die ersten Führungen 24 sind, in Richtung des Gelenkbolzen 54, voneinander weiter
beabstandet als die zweiten Führungen 26. Dasselbe gilt für die Führungsräder 118,
die an den entsprechenden Gelenkbolzen 54 gelagert sind. In den ersten Führungen
24 sind Lagerböcke 124 geführt. Die Lagerböcke 124 sind mittels Gelenkbolzen 54 mit
der Pufferkette 20 wirkverbunden, siehe auch Fig. 6 und 7. An den Lagerböcken 124
sind die Greifer 34 um eine Achse 126, die parallel zu den Gelenkbolzen 54 verläuft,
schwenkbar gelagert. Die Greifer 34 sind weiter unten näher beschrieben. Am Kulissenträger
58 ist die Drehkulisse 62 befestigt, welche ebenfalls aus einem C-förmigen Profil
besteht. In diesem sind Führungsrollen 128, welche auf den Greifer 34 einwirken, gelagert.
Am Kulissenträger 58 sind ebenfalls wie schon weiter oben beschrieben, die Schliesskulisse
60 und die Oeffnungskulisse 114 (vergleiche dazu auch Fig. 2 und 4) angeordnet.
[0028] Der Nockenrundlauf 66 ist mittels Trägern 130 am Abstützorgan 36 abgestützt. Ebenfalls
am Träger 130 sind die Kettenführungen 82 mittels den Kettenführungsträgern 132 befestigt.
Die Kettenführung 82 besteht aus zwei Teilen, welche mittels einem Schraubenbolzen
134 zusammengehalten und am Kettenführungsträger 132 befestigt sind. Im Bereich der
Trennung dieser beiden Teile ist eine Führungsnut 136 angeordnet, in der das förderwirksame
Trum 80 in einer leicht konkav geformten Bewegungsbahn geführt ist (vergleiche auch
Fig. 1 und 2). Seitlich versetzt sind an der Endloskette 72 die Nocken 74 angeordnet.
Die in der linken Figurenhälfte gezeigte Nocke 74 ist geschnitten dargestellt, wobei
die Mitnehmerrolle 78 von unten am vorangehenden Druckprodukt 12 zur Anlage kommt.
Während der rechte Nocken 74 nicht geschnitten dargestellt ist und das freie Ende
76 auch am selben Druckprodukt 12 anliegt. Die Vorderkante 84 des unteren Druckprodukt
12 liegt an den hinteren Enden der beiden Nocken 74 an.
[0029] Die weiteren hier nicht mit Bezugsziffern versehenen Teile sind in der Beschreibung
zur Fig. 1 und 2 näher angegeben.
[0030] In der Fig. 6 ist ein Teil der Pufferkette 20 vergrössert dargestellt. Am Lagerbock
124 sind seitlich vorstehende Wellenstummel 138 paarweise angeordnet, an welchem je
eine Führungsrolle 118 drehbar gelagert ist. Diese Führungsrollen 118 sind in der
ersten Führung 24 (gestrichelt angedeutet) geführt. Ein Gelenkbolzen 54 durchdringt
die Seitenwände des im Querschnitt C-förmigen Profils des Lagerbocks 124 und in seinem
Mittelbereich sind zwei Laschen 22 schwenkbar gelagert.
[0031] An jeder Lasche 22 ist einerends eine Laschennut 140 und andernends ein Fortsatz
142 angeordnet. Die Laschennut 140 einer Lasche 22 ist so breit, dass der Laschenfortsatz
142 der Nachbarlasche darin Platz findet. Im Ueber lappungsbereich eines Fortsatzes
142 und einer Laschennut 140 ist jeweils ein Gelenkbolzen 54 angeordnet. Die Laschen
22 sind einerends in den zweiten Führungen 26, und andernends in den ersten Führungen
24 mit oder ohne Lagerbock 124 geführt. In dieser Fig. 6 ist ein Teil der Pufferkette
20 gestreckt dargestellt, wie dies im Vereinzelungsbereich C der Fall ist.
[0032] In der Fig. 7 ist die Pufferkette 20 hingegen zusammengefaltet dargestellt, wie
dies beispielsweise im Uebernahmebereich A, im Uebergabebereich E und in der Rückführung
vom Uebergabebereich E zum Uebernahmebereich A der Fall ist (vergleiche dazu Fig.
1). Auf die in der Beschreibung zur Fig. 6 bereits beschriebenen Teile wird hier nicht
mehr weiter eingegangen. Jede Laschennut 140 sowie der in diese eingreifende Fortsatz
142 sind so ausgebildet, dass der Abstand zweier Gelenkbolzen 54, welche in derselben
Führung 24 oder 26 geführt sind, einen genau definierten kleinsten Abstand einnehmen
können, wobei die Führungsräder 118 nie aneinander zur Auflage kommen, wie das aus
Fig. 7 ersichtlich ist. Die Führungen 24, 26 sind nur gestrichelt angedeutet. An jeder
Lasche 22 ist ein Mitnahmenocken 98 mittels strichpunktiert angedeuteten Schrauben
befestigt. Sie stehen im Bereich der Führungsräder 118, welche in den zweiten Führungen
26 gelagert sind, ungefähr rechtwinklig zur Laschenlängsachse und in einer Ebene
senkrecht zu den Führungsbolzen 54 von der Lasche 22 ab. Bei der gegeneinander verschwenkten
Lage der Laschen 22, wie dies in der Fig. 7 dargestellt ist, kommen jeweils zwei Mitnahmenocken
98 von aufeinanderfolgenden Laschen 22 aneinander zur Auflage, während bei gestreckter
Pufferkette 20 die Mitnahmenocken 98 ungefähr parallel zueinander von der Pufferkette
20 abstehen (siehe auch Fig. 3).
[0033] Am Lagerbock 124 ist ein Lagerbockaufsatz 144 befestigt, an dem ein Anschlag 146
angeordnet ist. Im Lagerbockaufsat= 144 ist eine Schwenkwelle 148 schwenkbar gelagert,
die die Schwenkachse 126 (Fig. 5) festlegt. Diese Schwenkachse 126 verläuft wie bereits
erwähnt parallel zu den Lagerbolzen 54.
[0034] In den Fig. 8 und 9 ist ein Greifer 34 vergrössert dargestellt. Mittels zweier Schrauben
150, 150′ ist der Lagerbockaufsatz 144 am Lagerbock 124 befestigt. An der Schwenkwelle
148 ist einerends ein Schwenkhebel 152 und andernends eine Trägerplatte 154 angeordnet
und mit dieser drehfest verbunden. Am freien Ende des Schwenkhebels 152 ist mittels
einem Bolzenstummel 156 die Führungsrolle 128 drehbar gelagert. Um die Schwenkwelle
148 ist zwischen dem Lagerbockaufsatz 144 und dem Schwenkhebel 152 eine Drehfeder
158 angeordnet. Die Drehfeder 158 stützt sich einerends am Schwenkhebel 152 und andernends
am Lagerbockaufsatz 144 ab; sie ist vorgespannt und wirkt in der Richtung, dass der
Schwenkhebel 152 im Uhrzeigersinn belastet wird (vergleiche Fig. 8). Mit der Trägerplatte
154 ist ein Anschlagbolzen 160 verbunden, welcher in Normallage des Greifers 34 durch
die Drehfeder 158 am Anschlag 146 zum Anstehen gebracht wird. Da der Anschlag 146
beidseitig vom Lagerbockaufsatz 144 vorsteht, kann die Trägerplatte 154 nur um einen
Winkel von 180° im Gegenuhrzeigersinn gegenüber der in Fig. 8 dargestellten Lage verschwenkt
werden. In der Ruhestellung ist die Lage der Trägerplatte 154 und somit des Schwenkhebels
152 durch die Kraft der Drehfeder 158, den Anschlagbolzen 160 und den Anschlag 146
genau definiert. Diese Stellung ist in Fig. 8 mit ausgezogenen Linien dargestellt.
Strichpunktiert ist eine um ca. 70° im Gegenuhrzeigersinn verschwenkte Lage angegeben.
[0035] Die Trägerplatte 154 besteht aus einem ungleichseitigen sechseckigen Blech, dessen
nach unten gerichtete Seitenkanten, welche in einem spitzen Winkel zusammenlaufen
von einer unteren Kante, die ungefähr parallel zur gestreckten Pufferkette 20 verläuft,
begrenzt wird; sie liegt in einer Ebene senkrecht zur Schwenkwelle 148. An der Trägerplatte
154 ist eine Klemmbacke 162 angeschweisst. Sie besteht aus einem C-förmig gebogenen
nach unten offenen Blech, an dem in Förderrichtung F gesehen am nachlaufenden Ende,
ein Klemmbackenvorsprung 164 angeformt ist. Aus der Fig. 5 ist besonders gut ersichtlich,
dass der Klemmbackenvorsprung 164 in den Bereich der Druckprodukte 12 der Schuppenformation
S reicht und er ist dort mit einer Backenauflage 166 versehen.
[0036] Am unteren Ende der Trägerplatte 154 ist eine Führungsplatte 168 angeordnet, an
dieser ist ein Schwenkbolzen 170 befestigt, um dessen Achse ein Klemmfinger 172 schwenkbar
gelagert ist.
[0037] Ein Stössel 174 ist in der Klemmbacke 162 und in der Führungsplatte 168 ungefähr
quer zur Förderrichtung F gleitend geführt, um den Stössel 174 ist eine Druckfeder
176 angeordnet, welche sich einerends auf der Klemmbacke 162 und andernends an einem
am Stössel 174 befestigten Stösselkragen 178 abstützt. Am oberen Ende des Stössels
174 ist an diesem eine Folgerolle 180 drehbar gelagert. Am unteren Ende des Stössels
174 ist eine Anschlagscheibe 182 befestigt. Die Anschlagscheibe 182 liegt an der Führungsplatte
168 an und verhindert eine Bewegung des Stössels 174 in Pfeilrichtung J. Am Stössel
174 ist eine Gleitebene 184 angefräst, welche an einem Gleitschuh 186 lagert. Der
Gleitschuh 186 besteht aus einem Kunststoff und ist mittels Schrauben an der Trägerplatte
154 befestigt. Er verhindert ein Verdrehen des Stössels 174 um seine Längsachse.
Gegenüber der Gleitebene 184 ist am Stössel 174 eine Verzahnung 188 angeordnet. Diese
wirkt mit einem Zahnritzel 190 zusammen. Mit dem Zahnritzel 190 ist eine Kurbel 192
in Form einer Scheibe drehfest verbunden. Das Zahnritzel 190 und die Kurbel 192 sind
an einer Welle 194, welche an der Trägerplatte 154 angeordnet ist, drehbar gelagert.
[0038] Der dem Schwenkbolzen 170 entfernte Endbereich des Klemmfingers 172 ist abgebogen
und bildet eine Klemmfingerbacke 196. Im Mittelbereich ist der Klemmfinger 172 mittels
einer Welle 198 an der Kurbel 192 drehbar gelagert. Der Klemmfinger 172 bildet folglich
eine Koppel 200 eines Kurbelgetriebes, dessen als Langloch ausgebildete Kurbelschleife
202 am Schwenkbolzen 170 gelagert ist.
[0039] Am in Förderrichtung F gesehen vorlaufenden nach unten gebogenen Teil der Klemmbacke
162 ist das Klemmorgan 116 schwenkbar gelagert. Einerends ist am Klemmorgang 114 ein
Gleitbogen 206 ausgebildet und andernends ist das Klemmorgan 116 an einem an der
Klemmbacke 162 angeordneten Führungsbolzen 208 gleitbar gelagert. Zu diesem Zweck
ist das Klemmorgan 116 am diesseitigen Ende mit einem Ein schnitt 210 versehen, dessen
Seitenkanten an Führungsbolzen 208 gleiten. Eine an der Klemmbacke 162 abgestützte
und um den Führungsbolzen 208 angeordnete weitere Druckfeder 212 wirkt auf das Klemmorgan
116 im Bereich des Einschnittes 210 ein. Der Stössel 174 durchdringt das Klemmorgan
116 in einer Klemmöffnung 214.
[0040] Die Funktion des Greifers 34 wird nun anhand der Figuren 8 und 9 beschrieben. Er
ist in diesen Figuren in einer Oeffnungsstellung dargestellt, während eine Schliessstellung
strichpunktiert angedeutet ist. Der Durchmesser der Klemmöffnung 214 ist nur wenig
grösser als der Durchmesser des Stössels 174. Durch die Verschwenkung des Klemmorganes
116 im Uhrzeigersinn infolge der Kraft der Druckfeder 212, steht der Rand der Klemmöffnung
214 am Stössel 174 an, so dass dieser in der dargestellten Lage verklemmt ist. Durch
Einwirkung einer Kraft in Pfeilrichtung K wird das Klemmorgan 116 entgegen der Kraft
der Druckfeder 212 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt. Die Klemmöffnung 214 gibt
den Stössel 174 frei. Durch Krafteinwirkung auf die Folgerolle 180 entgegengesetzt
der Pfeilrichtung J gleitet der Stössel 174 entgegen der Kraft der Druckfeder 176
nach unten bis in die strichpunktiert dargestellte Lage. Die Verzahnung 188 führt
zu einer Drehung des Zahnritzels 190 und somit der Kurbel 192 im Gegenuhrzeigersinn.
Die Klemmfingerbacke 196 folgt einer Bewegungsbahn entgegen der Förderrichtung F
und nach oben. Ein Scheitelpunkt dieser Bewegungsbahn liegt oberhalb einer Bewegungsbahn
der Klemmbacke 166. Nach Erreichen des Scheitelpunktes verläuft die Bewegungsbahn
der Klemmfingerbacke 196 weiter entgegen der Föderrichtung F und nach unten gegen
die Backenauflage 16. Durch Freigabe des Klemmorganes 116 bewegt sich dieses unter
der Kraft der Druckfeder 212 im Uhrzeigersinn bis der Rand der Klemmöffnung 214 am
Stössel 174 wieder ansteht und diesen in der Schliessstellung festhält.
[0041] Für die Ueberführung des Klemmfingers 172 in die Oeffnungsstellung wird das Klemmorgan
116 wie schon oben beschrieben wurde, wieder im Gegenuhrzeigersinn bewegt. Unter der
Kraft der Druckfeder 176 bewegt sich der Stössel 174 aus der strichpunktiert gezeigten
Lage in Pfeilrichtung J, bis die Anschlagscheibe 182 an der Führungsplatte 168 anschlägt,
in die ursprüngliche Lage zurück, wobei die Kurbel 192 im Uhrzeigersinn angetrieben
wird und sich die Klemmfingerbacke 116 entlang derselben Bewegungsbahn aber nun in
Förderrichtung F in die Oeffnungsstellung zurückbewegt.
[0042] Mit Hilfe der Fig. 1 wird nun die Vorrichtung zum Verarbeiten von flächigen Erzeugnissen
näher erläutert. Dabei wird ein einzelnes Druckprodukt 12 von der Zubringeinrichtung
10 bis zum Wegförderer 16 begleitet. Im Uebernahmebereich A kommt zuerst die Mitnehmerrolle
78 eines Nockens 74 des Nockenrundlaufes 66 von unten im Mittelbereich des Druckproduktes
12 zur Auflage. Die Umlaufgeschwindigkeit der Endloskette 72 ist gleich gross oder
kleiner wie die Fördergeschwindigkeit der Zubringeinrichtung 10. Da aber der Nocken
74 bei der Umlenkung um das Führungsrad 70 einen grösseren Weg macht als die Endloskette
72 selber, wird das Druckprodukt 12 mittels der Mitnehmerrolle 78 gegen den vorangehenden
Nocken 74 gestossen, bis seine Vorderkante 84 an diesem anstösst (verleiche Fig. 2).
Da wie aus der Fig. 5 ersichtlich zwei Nockenrundläufe 66 parallel angeordnet sind
und somit gleichzeitig zwei Nocken 74 auf das Druckprodukt 12 einwirken, wird das
Druckprodukt 12 ausgerichtet und in einen genauen Abstand zum vorangehenden Druckprodukt
12 gebracht, der dem Abstand von jeweils zwei aufeinanderfolgenden Nocken 74 entspricht.
Sobald das förderwirksame Trum 80 sich vom Führungsrad 70 ablöst, kommt das freie
Ende 76 auch mit dem Druckprodukt 12 zur Anlage. In dieser Lage, in der jeweils die
Vorderkante 84 durch Anheben des vorangehenden Druckproduktes 12 freigelegt wird,
werden die Erzeugnisse in Förderrichtung F durch den Nockenrundlauf 66 weiter gefördert.
[0043] Das Antriebsrad 28 bewegt sich in Pfeilrichtung L. Die Pufferkette 20 ist im Uebernahmebereich
A gefaltet, so dass zwischen den Greifern 34 ein kurzer Abstand vorhanden ist. Die
Mitnehmereinschnitte 56 übertragen die Drehbewegung des Antriebsrades 28 auf die
Gelenkbolzen 54 der Pufferkette 20, wobei sich in der Krümmung der Führungen 24,
26 der Abstand der Gelenkbolzen 54, welche in der ersten Führung 24 gelagert sind,
leicht vergrössert. Dieser Abstand wird aber wieder verkleinert und ausgeglichen,
sobald die Pufferkette 20 den Bereich des Antriebsrades 28 verlässt. Zwischen zwei
Greifern 34 sind jeweils vier Laschen 22 angeordnet. Der Abstand dieser Greifer 34
ist in Umlaufrichtung der Pufferkette 20 gesehen, nach Verlassen des Antriebsrades
28, genau gleich gross wie der Abstand von zwei aufeinanderfolgenden Nocken 74 des
Nockenrundlaufes 66.
[0044] Die Greifer 34 erreichen den Uebernahmebereich A in geöffneter Stellung, dadurch
kommt die Backenauflage 166 von unten, im Bereich der Forderkante 84, an das Druck
produkt 12 zur Anlage. Gleichzeitig läuft die Führungsrolle 128 in den erweiterten
Einlauf der Drehkulisse 62 ein (Position I in Fig. 2). Der Gleitbogen 206 des Klemmorganes
116 läuft auf die Oeffnungskulisse 114, Fig. 5, auf und wird dadurch gelöst; die Folgerolle
180 kommt an der Schliesskulisse 60 zur Anlage. Der Abstand zwischen der Führung 24
und der Schliesskulisse 60 veringert sich in Förderrichtung F. Dadurch wird der Stössel
174 des Greifers 34 senkrecht zur Förderrichtung F nach unten gedrückt, was die Schliessbewegung
des Klemmfingers 172 zur Folge hat. Das Druckprodukt 12 wird zwischen der Backenauflage
166 und der Klemmfingerbacke 196 eingeklemmt (Position II in Fig. 2). Das Klemmorgan
116 wird von der Oeffnungskulisse 114 freigegeben, womit der Stössel 174 in der Schliessstellung
festgeklemmt ist und die Folgerolle 180 von der Schliesskulisse 60 ablaufen kann,
ohne dass der Klemmfinger 172 in die Oeffnungsstellung überführt würde. Die Drehkulisse
62 ist parallel zur Führung 24 geführt, so dass die Schwenklage des Greifers 34 gegenüber
der Führung 24 erhalten bleibt. Der Nocken 74 hat den Bereich des Führungsrades 70′
erreicht und entfernt sich nun vom Druckprodukt 12.
[0045] Wie aus der Fig. 1 besonders gut ersichtlich ist, verringert sich im Beschleunigungsbereich
B der Abstand N zwischen den Führungen 24, 26 was zur Folge hat, dass die Pufferkette
20 in diesem Bereich gestreckt wird und sich der Abstand zwischen den Greifern 34
vergrössert. Sobald der Abstand zwischen zwei Greifern 34 genügend gross ist, löst
sich das vorangehende Druckprodukt 12 vom nachlaufenden und fällt in eine schräg
nach hinten gerichtete Hängelage. Gegen Ende des Beschleunigungsbereiches B lau fen
beide Führungen 24, 26 ineinander, so dass die Pufferkette 20 in diesem Bereich total
gestreckt ist und die Greifer 34 maximalen Abstand einnehmen.
[0046] Im nachfolgenden Vereinzelungsbereich C kommt der Schleppantrieb 32 mit den Mitnahmenocken
98 der Laschen 22 in Wirkverbindung (vergleiche auch Fig. 3). Die Umlaufgeschwindigkeit
des Schleppantriebes 32 ist grösser als die Umfangsgeschwindigkeit des Antriebsrades
28. Somit übt er auf die Pufferkette 20 eine Zugkraft aus, was zu einer problemlosen
Ueberführung derselben in die Strecklage ermöglicht.
[0047] Der Schleppantrieb 32 übt aber auch auf die in Förderrichtung F gesehen weiter geförderten
Laschen 22 eine Druckkraft aus, so dass die im Verzögerungsbereich D erfolgende Zusammenfaltung
der Pufferkette 20 ermöglicht wird. In diesem Bereich laufen die beiden Führungen
24, 26 wieder auseinander, wodurch der Abstand zwischen den Greifern 34 verringert
wird, bis gegen Ende des Verzögerungsbereiches D der Abstand der Greifer 34 wieder
minimal geworden ist. In diesem Bereich nähert sich die Drehkulisse 62 langsam der
ersten Führung 24, was eine Drehung der Greifer 34 im Gegenuhrzeigersinn zur Folge
hat. Die Druckprodukte 12 werden dadurch in eine gestreckte Hängelage überführt.
[0048] Im Uebergabebereich E ist die Förderrichtung F von unten nach oben gerichtet und
die nun nach oben freiliegenden Vorderkanten 84 der Druckprodukte 12 werden in die
geöffneten Greiffinger 110 des Wegförderers 116 eingeführt. Die Fördergeschwindigkeit
des Wegförderers 116 ist gleich gross wie die Geschwindigkeit der Gelenkbolzen 54
in der zweiten Führung 26 im Uebergabebereich E. Weil die Greifer 34 in der Krümmung
um das Antriebsrad 30 aber eine grössere Geschwindigkeit aufweisen, wird das Druckprodukt
12 an den vorlaufenden Greiffinger 110 herangeführt (vergleiche auch Fig. 4). Mittels
einer weiteren Schliesskulisse 216 werden die Greiffinger 110 geschlossen und die
Vorderkante 84 darin festgehalten. Das Klemmorgan 116 stösst an der Oeffnungskulisse
114 an, wodurch es im Gegenuhrzeigersinn bewegt wird, was zur Freigabe des Stössels
174 und der damit verbundenen Oeffnungsbewegung des Klemmfingers 172 mit sich bringt.
Die geöffneten Greifer 34 werden nun zusammen mit der gefalteten Pufferkette 20 um
das Antriebsrad 30 umgelenkt und gelangen zurück zum Antriebsrad 28 in den Uebernahmebereich
A.
[0049] Die Fördereinrichtung 14 ist nicht an die gezeigte bananenartig gekrümmte Form gebunden,
so ist es auch durchaus denkbar, dass die Führungen 24, 26 zwischen den Antriebsrädern
28, 30 geradlinig verlaufen. Die Bananenform hat den Vorteil, dass der Platzbedarf
klein ist, dass durch die Krümmung der Führungen 24, 26 im Uebernahme- und Uebergabebereich
A resp. E gewünschte Relativgeschwindigkeiten zwischen der Zubringeinrichtung 10
und den Greifern 34 resp. den Greifern 34 und den Greiffingern 110 erzielt werden
und dass vorallem im Verzögerungsbereich D, infolge der Zentrifugalkräfte, die entsprechenden
Gelenkbolzen 54 problemlos in die zweite Führung 26 einlaufen.
1. Verfahren zum Verarbeiten von flächigen Erzeugnissen, insbesondere gefalteten Druckprodukten,
die in einer Schuppenformation anfallen, in der jedes Erzeugnis auf dem nachfolgenden
Erzeugnis aufliegt, bei dem die sich überlappenden Erzeugnisse voneinander getrennt
werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugnisse (12) in ihrem vorlaufenden Bereich
(84) einzeln von entlang einer Förderstrecke bewegten, in Bewegungsrichtung hintereinander
angeordneten Greifern (34) erfasst werden und dass anschliessend der Abstand zwischen
jeweils aufeinanderfolgenden Greifern (34) so weit vergrössert wird, dass jedes Erzeugnis
(12) ausser Ueberlappung mit dem nachfolgenden Erzeugnis gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach erfolgter Trennung
aufeinanderfolgender Erzeugnisse (12) der Abstand zwischen den Greifern (34) wieder
verkleinert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugnisse
(12) nach erfolgter Trennung in eine Hängelage verbracht werden.
4. Vorrichtung zum Verarbeiten von flächigen Erzeugnissen, insbesondere gefalteten
Druckprodukten, mit einer Zubringeinrichtung zum Zubringen der Erzeugnisse in einer
Schuppenformation, in der jedes Erzeugnis auf dem nachfolgenden Erzeugnis aufliegt,
und einer Anordnung zum Trennen der sich überlappenden Erzeugnisse, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anordnung zum Trennen sich überlappender Erzeugnisse eine der Zubringeinrichtung
(10) nachgeschaltete Fördereinrichtung (14) aufweist, die in Abständen an wenigstens
einem umlaufend angetriebenen Zugorgan angebrachte einzeln steuerbare Greifer (34)
zum Erfassen jeweils eines der zugeführten Erzeugnisse (12) in deren vorlaufenden
Bereich (84) aufweist und dass Mittel (20, 24, 26, 32, 54) zum Vergrössern des Abstandes
zwischen jeweils aufeinanderfolgenden Greifern (34) nach erfolgtem Erfassen der Erzeugnisse
(12) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugorgan eine Pufferkette
(20) mit gelenkig miteinander verbundenen Laschen (22) ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Gelenkbolzen (54) der
Laschen (22) abwechslungsweise, vorzugsweise beidseitig, an ersten und zweiten Führungen
(24, 26) geführt sind und dass in einem Beschleunigungsbereich (B) ein Abstand (N)
zwischen den Führungen (24, 26) in einer Richtung rechtwinklig zu den Gelenkbolzen
(54) und zu einer Förderrichtung (F) sich verkleinert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Greifer (34) an
einem Lagerbock (124) angeordnet ist, die Lagerböcke (124) an den ersten Führungen
(24) geführt und mittels Gelenkbolzen (54) mit der Pufferkette (20) wirkverbunden
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass in einem Uebernahmebereich
(A), in dem die Erzeugnisse (12) von der Zubringeinrichtung (10) an die Fördereinrichtung
(14) übergeben werden, eine Richteinrichtung (66) angeordnet ist, die vorzugsweise
mit an zwei parallel umlaufenden Fördergliedern (72) in festen Abständen angeordneten
Nocken (74) von unten auf die Erzeugnisse (12) einwirkt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Vereinzelungsbereich
(C) in dem jeweils aufeinanderfolgende Greifer (34) den grössten Abstand aufweisen,
ein auf die Laschen (22) einwirkender Schleppantrieb (32) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem Vereinzelungsbereich
(C) ein Verzögerungsbereich (D) nachgeschaltet ist, in dem sich der Abstand (N)
der Führungen (24,26) vergrössert.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer (34) an
den Lagerböcken (124) um Achsen parallel zu den Gelenkbolzen (54) schwenkbar gelagert
sind und mindestens in einem Uebergabebereich (E), in dem die Erzeugnisse (12) von
der Fördereinrichtung (14) an einen Wegförderer (16) übergeben werden, je eine die
Greifer (34) verschwenkende Drehkulisse (62) und eine den Greifer (34) öffnende Oeffnungskulisse
(114) angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8, 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
Führungen (24, 26) in Förder richtung (F) im Uebernahmebereich (A) schräg nach unten,
im Vereinzelungsbereich (C) ungefähr horizontal und im Uebergabebereich (E) schräg
nach oben verlaufen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Uebernahmebereich
(A) und im Uebergabebereich (E) angeordnete Antriebsräder (28, 30) auf die in den
zweiten Führungen (26) geführten Gelenkbolzen (54) einwirken.
14. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch zwei
synchron umlaufende, parallele und voneinander beabstandete Zugorgane.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch Federn (158) die die Greifer
(34) in ihrer Ruhestellung gegenüber den Lagerböcken (124) halten.