[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Transporteur mit mehreren, an wenigstens
einem umlaufend angetriebenen Zugorgan in Förderrichtung hintereinander angeordneten,
einzeln steuerbaren Greifern gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Es gibt Schuppenformationen, in denen die Erzeugnisse dachziegelartig aufeinanderliegend
angeordnet sind, und jedes Erzeugnis auf dem nachfolgenden aufliegt, dabei ist die
vorlaufende Kante jedes Erzeugnisses vom vorangehenden Erzeugnis überdeckt. Müssen
die Erzeugnisse solcher Schuppenformationen für den Weitertransport an ihrer vorlaufenden
Kante mittels einem Greifer erfasst werden, so besteht das Problem, dass diese vorlaufende
Kante von oben nicht frei zugänglich ist. Meistens wird in solchen Schuppenformationen
die vorlaufende Kante durch das dem beim Falten der Erzeugnisse entstandenen Falz
gegenüberliegende Ende der Erzeugnisse, der sogenannten Blume, gebildet. Das Erfassen
von Erzeugnissen bei der Blume ist schwierig, weil sie sich auffächern kann.
[0003] Aus der CH-PS 630.583 und der entsprechenden US-PS 4,320,894 ist ein Transporteur
für solche Schuppenformationen bekannt, dessen Greifer die Erzeugnisse an den vorlaufenden
Kanten, welche hier aber durch die Falze gebildet sind, erfassen und mit der gleichen
Anordnung, d.h. die gegenseitige Lage der Erzeugnisse und die vor laufende Kante
bleibt erhalten, weitertransportieren. Die Förderrichtung des Transporteurs verläuft
dabei von unten nach oben und quer zur Ebene der zu erfassenden Erzeugnisse. Das erste
Erzeugnis der Schuppenformation wird von einem Greifer an der nicht überdeckten, vorlaufenden
Kante erfasst und angehoben, so dass die vorlaufende Kante des nächsten zu erfassenden
Erzeugnisses frei wird; die Schuppenformation wird sozusagen abgeschält und die überdeckten,
vorlaufenden Kanten werden freigelegt. Die Greifer müssen am Zugorgan um eine quer
zur Förderrichtung verlaufenden Achse schwenkbar angeordnet sein und mindestens im
Uebernahmebereich so ausgerichtet werden, dass die Klemmbacken und der Klemmfinger
die Erzeugnisse, ohne sie zu verletzen, erfassen können.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen genannten Transporteur gemäss
dem Oberbegriff des Anspruches 1 zu schaffen, bei dem die Erzeugnisse an der vorlaufenden
Kante in der Schuppenformation ohne sie freizulegen erfasst werden können und dies
auch, wenn es sich bei der vorlaufenden Kante um die Blume handelt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Da die Förderrichtung des Transporteurs und die Förderrichtung des Zuförderers gleichgerichtet
sind, erfahren die Erzeugnisse keine Querbeschleunigungen, was die Verletzungsgefahr
der Erzeugnisse erniedrigt. Der Klemmfinger verschafft sich selber den Freiraum zur
vorlaufenden Kante des zu erfassenden Erzeugnisses, indem er den Be reich des vorangehenden
Erzeugnisses, welcher die zu erfassende vorlaufende Kante überdeckt anhebt. Der Greifer
erfasst die Erzeugnisse der Schuppenformation von unten, wobei auch auffächerbare
vorlaufende Kanten von Erzeugnissen erfassbar sind, weil eine Auffächerung durch
das Eigengewicht verhindert wird. Ausserdem ist ein Verschwenken der Greifer gegenüber
dem Zugorgan nicht notwendig, da die beiden obengenannten Förderrichtungen gleichgerichtet
sind.
[0007] Die Schliessbewegung des Klemmfingers ist vorzugsweise eine Schwenkbewegung, die
der Förderrichtung entgegengesetzt ist, und der Scheitelpunkt der Bewegungsbahn des
Klemmfingers liegt höher als die Bewegungsbahn der Klemmbacke. Dadurch wird auf einfache
Weise erreicht, dass das Erzeugnis von oben und an der vorlaufenden Kante erfasst
wird und zugleich das vorangehende Erzeugnis im Bereich, welcher die vorlaufende Kante
des zu erfassenden überdeckt, angehoben wird, so dass der Platz für das problemlose
Erfassen der vorlaufenden Kante frei wird.
[0008] Eine besonders einfache Antriebsanordnung für den Klemmfinger bildet ein Kurbelgetriebe
mit einer schwingenden Kurbelschleife, wobei der Klemmfinger an der Koppel angeordnet
ist. Dadurch ist eine Bewegungsbahn für den Klemmfinger erreichbar, die gegen Ende
der Schliessbewegung nahezu senkrecht zur Ebene der zu erfassenden Erzeugnisse verläuft.
Die Erzeugnisse werden dabei nur auf Druck und nicht auf Scherung beansprucht, was
eine Verletzungsgefahr verkleinert.
[0009] Der Antrieb des Kurbelgetriebes erfolgt vorzugsweise mittels einem schiebbar an einem
Träger gelagerten Stössel, dessen Verzahnung mit einem mit der Kurbel drehfest verbundenen
Zahnritzel in Eingriff ist. Die Längsbewegung des Stössels wird dabei auf einfache
Weise auf die gewünschte Schwenkbewegung des Klemmfingers umgesetzt.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Transporteurs sind zwei synchron umlaufend
angetriebe Zugorgane parallel und voneinander beabstandet angeordnet, wobei die Erzeugnisse
an den beidseitigen Endbereichen ihrer vorlaufenden Kante erfasst werden. Der Platz
zwischen den beiden Zugorganen ist folglich frei und steht für Zuförderer oder Wegförderer
zur Verfügung.
[0011] Vorzugsweise wird der Stössel im Uebernahmebereich mittels einer Kulisse gesteuert,
wobei gleichzeitig eine Entlastungskulisse das Klemmorgan aus seiner Klemmstellung
löst. Die Kulissen sind nur im Uebernahmebereich notwendig und können mit einfachen
Mitteln ausgeführt sein.
[0012] Weitere bevorzugte Ausführungsformen des Transporteurs sind in den weiteren Unteransprüchen
angegeben.
[0013] Im folgenden wird anhand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
näher beschrieben. Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1 in Seitenansicht den Uebernahmebereich der Förderanordnung, wobei derselbe
Greifer in fünf verschiedenen Positio nen während und kurz nach der Schliessbewegung
dargestellt ist,
Fig. 2 eine vergrösserte Ansicht des teilweise geschnittenen Transporteurs in Förderrichtung,
Fig. 3 in Seitenansicht den geöffneten Greifer der Fig. 1 in vergrösserter Darstellung,
und
Fig. 4 denselben Greifer in einer Draufsicht.
[0014] In der Fig. 1 ist ein Uebernahmebereich A des Transporteurs 10 dargestellt. Im Uebernahmebereich
A werden die von einem nur mit einem Pfeil angedeuteten Zuförderer 11 in Schuppenformation
S zugeführten flächigen Erzeugnisse 12 vom Transporteur 10 erfasst und weitergefördert.
Die Erzeugnisse 12 sind in der Schuppenformation S dachziegelartig übereinandergelegt,
wobei jedes Erzeugnis 12 auf dem nachfolgenden aufliegt. Eine nachlaufende Kante jedes
Erzeugnisses 12 wird durch einen Falz 13, um den die Erzeugnisse 12 zusammengefaltet
sind, gebildet, während eine vorlaufende Kante 13′ durch die auffächerbaren, dem
Falz 13 entfernten Enden der Erzeugnisse 12 gebildet werden. Bei den Erzeugnissen
12 handelt es sich vor allem um gefaltete Druckprodukte, wie Zeitschriften oder Zeitungen
oder Teilen davon. Der besseren Uebersicht halber ist in der Fig. 1 nur ein Greifer
14 in fünf verschiedenen Positionen I bis V dargestellt, die er in Förderrichtung
B gesehen nacheinander einnimmt. Auf die Funktion des Greifers 14 und die Bedeutung
der Positionen I bis V wird weiter unten eingegangen.
[0015] An einem nur teilweise dargestellten Rahmen 16 ist eine Drehwelle 18 einer drehbar
gelagerten Umlenkrolle 20 angeordnet. Um die Umlenkrolle 20 ist ein umlaufend antreibbares
Endlosband 22 geführt. Ein förderwirksames Trum 24 dieses Endlosbandes 22 bewegt sich
in Förderrichtung B auf einer am Rahmen 16 befestigten Tragplatte 26. Eine zweite
Umlenkrolle, die in Förderrichtung B vom Uebernahmebereich A weiter entfernt angeordnet
ist, ist in der Fig. 1 nicht dargestellt.
[0016] Am Rahmen 16 ist ebenfalls ein Kulissengestell 28, 28′ befestigt, an welchem zwei
Kulissen, eine Entlastungskulisse 30 und eine Schliesskulisse 32, angeordnet sind.
Die Kulissen 30, 32 erstrecken sich ungefähr über den Uebernahmebereich A. Die Entlastungskulisse
30 verläuft im wesentlichen parallel zur Tragplatte 26. Eine gegen die Platte 26 hin
abgekröpfte Auffahrnase 34 ist dem parallelen Kulissenteil vorgeschaltet. Der Abstand
zwischen der Schliesskulisse 32 und der Tragplatte 26 nimmt hingegen in Förderrichtung
B ab. Im Anfangsrespektive Endbereich der Schliesskulisse 32 sind eine Einfahr- respektive
Ausfahrnase 36, 38 angeformt. Strichpunktiert ist eine Andrückrolle 40 dargestellt.
[0017] In der Fig. 2 sind auf der am Rahmen 16 angeordneten Drehwelle 18 zwei Umlenkrollen
20, 20′ drehbar gelagert dargestellt. Auf der Tragplatte 26 gleiten die förderwirksamen
Trume der Endlosbänder 22, 22′, und auf diesen ist der Schuppenstrom S mit den Erzeugnissen
12 angeordnet. Die Andrückrolle 40 ist an einem Drehbolzen 42 drehbar gelagert, welcher
an einem Andrückhebel 44 befestigt ist. Der Andrückhebel 44 ist in bekannter Art
und Weise am Rahmen 16 schwenkbar gelagert; dies ist in der Figur nicht dargestellt.
[0018] Das Kulissengestell 28 besteht aus einer Gestellplatte 46, einem an dieser angeschweissten
Ausleger 48 und einem Diagonalträger 50 sowie einem, am Ausleger 48 angeschweissten
Entlastungskulissenträger 52. Am Ausleger 48 ist stirnseitig die Schliesskulisse
32 befestigt und am Entlastungskulissenträger 52 die Entlastungskulisse 30, auf
welcher ein Gleitschutz 54 angeordnet ist. Das Kulissengestell 28′ ist gleich ausgebildet
wie das Kulissengestell 28. Es ist einleuchtend, dass das Kulissengestell 28, 28′
nicht zwingend eine Schweisskonstruktion sein muss.
[0019] Die Gestellplatte 46 ist an einem Kanal 56 angeordnet. Dieser hat die Form eines
C, dessen Oeffnung nach oben gerichtet ist. Im Kanal 56 ist ein als Förderkette 58
ausgebildetes Zugorgan verschiebbar geführt. Die Förderkette 58 besteht aus mehreren,
in Förderrichtung B hintereinander angeordneten und miteinander mittels Laschen 60
verbundenen Förderkettengliedern 62. An jedem Förderkettenglied 62 sind an zwei Schraubenbolzen
64 je zwei Führungsräder 66 drehbar gelagert (siehe auch Fig. 3). An jedem Förderkettenglied
62 ist ein Hals 68 angeordnet, der durch die Oeffnung des Kanals 56 vorsteht. Auf
der Höhe der Oeffnung des Kanals 56 ist am Hals 68 eine Führungsrolle 70 drehbar gelagert.
Die Führungsrolle 70 sorgt für die Zentrierung der Förderkettenglieder 62 im Kanal
56 und kann sich dazu an Verdickungen 72 des Kanals 56 beidseits der Oeffnung abstützen.
Die Führungsräder 66 laufen auf dem Boden des Kanals 56. Sie können sich aber auch
an den Verdickungen 72 abstützen. Da die Förderkette 58 in sich geschlossen endlos
ausgebildet ist, ist dies vor allem bei nach unten hängendem Hals 68 im Rücklauf der
Förderkette 58 der Fall.
[0020] An jedem Hals 68 ist mittels zweier Befestigungsbolzen 74, 74′ ein Träger 76 des
Greifers 14 befestigt (vgl. auch Fig. 4). Der Träger 76 ist einstückig L-förmig ausgebildet,
wobei der horizontale Schenkel 76′, wie oben beschrieben, am Förderkettenglied 62
befestigt ist, während der zweite Schenkel 76˝ parallel zu den Stirnseiten des Kanals
56 nach unten gerichtet ist. Der Schenkel 76˝ ist auf jeden Fall soweit vom Kanal
56 beabstandet, dass diese in keinem Fall aufeinander zur Anlage kommen.
[0021] Anhand der Figuren 2 bis 4 soll nun der Greifer 14 näher beschrieben werden. Wie
aus der Fig. 3 besonders gut ersichtlich ist, besteht der Schenkel 76˝ aus einem
ungleichseitigen sechseckigen Blech, dessen nach unten gerichtete Seitenkanten,
welche in einem spitzen Winkel zusammenlaufen, von einer unteren Kante, die ungefähr
parallel zum Boden des Kanals 56 und auf dessen Höhe verläuft, begrenzt wird. Am Schenkel
76˝ ist eine Klemmbacke 78 angeschweisst. Wie die Ansicht der Figur 3 zeigt, besteht
die Klemmbacke 78 aus einem C-förmig gebogenen, nach unten offenem Blech an dem in
Förderrichtung B gesehen, am nachlaufenden Ende ein Klemmbackenvorsprung 80 angeformt
ist. Aus den Figuren 2 und 4 ist besonders gut ersichtlich, dass der Klemmbackenvorsprung
80 in den Bereich der Schuppenformation S reicht und dort mit einer Backenauflage
82 versehen ist. Auf die Backenauflage 82 kommen die Erzeugnisse 12 zur Auflage, wie
dies weiter unten beschrieben ist.
[0022] Am unteren Ende des Schenkels 76˝ ist eine Führungsplatte 84 angeordnet. In dieser
ist ein Schwenkbolzen 86 befestigt, um dessen Achse 88 ein Klemmfinger 90 schwenkbar
gelagert ist.
[0023] Eine ebenfalls am Schenkel 76˝ angeordnete Antriebsanordnung 92 wirkt auf den Klemmfinger
90 ein.
[0024] Die Antriebsanordnung 92 besteht aus einem Kurbelgetriebe und einem auf dieses einwirkenden
Stössel 94. Der Stössel 94 ist in der Klemmbacke 78 und in der Führungsplatte 84
ungefähr quer zur Förderrichtung B gleitend geführt. Um den Stössel 94 ist eine Druckfeder
96 angeordnet, welche sich einerends auf der Klemmbacke 78 und andernends an einem
am Stössel befestigten Stösselkragen 98 abstützt. Am oberen Ende des Stössels 94 an
diesem eine Folgerolle 100 drehbar gelagert. Am unteren Ende des Stössels 94 ist an
diesem eine Anschlagscheibe 102 befestigt. In der in der Fig. 3 gezeigten Stösselposition
liegt die Anschlagscheibe 102 an der Führungsplatte 84 an und verhindert eine Bewegung
des Stössels 94 in Pfeilrichtung C. Am Stössel 94 ist eine Gleitebene 104 angefräst,
welche an einem Gleitschuh 106 lagert. Der Gleitschuh 106 besteht aus einem Kunststoff
und ist mittels Schrauben am Schenkel 76˝ befestigt. Er verhindert ein Verdrehen
des Stössels 94 um seine Längsachse. Gegenüber der Gleitebene 104 ist am Stössel
94 eine Verzahnung 108 angeordnet. Diese Verzahnung 108 wirkt mit einem Zahnritzel
110 zusammen. Mit dem Zahnritzel 110 ist eine Kurbel 112 in Form einer Scheibe drehfest
verbunden. Das Zahnritzel 110 und die Kurbel 112 sind an einer Welle 114, welche
am Schenkel 76˝ angeordnet ist, drehbar gelagert.
[0025] Der Klemmfinger 90 ist einstückig ausgebildet. Sein dem Schwenkbolzen 86 entferntes
Ende ist abgebogen und bildet eine Klemmfingerbacke 116. Im Mittelbereich ist der
Klemmfinger 90 mittels einer Welle 118 an der Kurbel drehbar gelagert. Der Klemmfinger
90 bildet folglich eine Koppel 120 des Kurbelgetriebes, dessen als Langloch ausgebildete
Kurbelschleife 122 am Schwenkbolzen 86 gelagert ist.
[0026] Die Klemmfingerbacke 116 ist V-förmig eingeschnitten, so dass das vorstehende, freie
Ende 117 bei geschlossenem Greifer 14, strichpunktiert dargestellt, auf der Backenauflage
82 der Klemmbacke 78, oder auf der Oberseite des erfassten Erzeugnisses 12 zur Auflage
kommen kann. Das freie Ende 117 ist, in Seitenansicht betrachtet, pfeilförmig geformt.
[0027] Am in Förderrichtung B gesehen vorlaufenden, nach unten gebogenen Teil der Klemmbacke
78 ist ein Klemmorgan 124 schwenkbar gelagert. Einerends ist am Klemmorgan 124 ein
Gleitbogen 126 ausgebildet und andernends ist das Klemmorgan 124 an einem an der
Klemmbacke 78 angeordneten Führungsbolzen 128 gleitbar gelagert. Zu diesem Zweck ist
das Klemmorgan 124 am diesseitigen Ende mit einem Einschnitt 130 versehen, dessen
Seitenkanten am Führungsbolzen 128 gleiten (vgl. insbesondere Fig. 4). Eine an der
Klemmbacke 78 abgestützte und um den Führungsbolzen 128 angeordnete weitere Druckfeder
132 wirkt auf das Klemmorgan 124 im Bereich des Einschnittes 130 ein. Der Stössel
94 durchdringt das Klemmorgan 124 in einer Klemmöffnung 134.
[0028] Die Funktion des Greifers 14 wird nun anhand der Fig. 3 und 4 beschrieben. In diesen
Figuren ist der Greifer 14 in einer Oeffnungsstellung dargestellt, während eine Schliessstellung
strichpunktiert angedeutet ist. Der Durchmesser der Klemmöffnung 134 ist nur wenig
grösser als der Durchmesser des Stössels 94. Durch die Verschwenkung des Klemmorganes
124 im Uhrzeigersinn infolge der Kraft der Druckfeder 132 steht der Rand der Klemmöffnung
134 am Stössel 94 an, so dass dieser in der dargestellten Lage verklemmt ist. Durch
Einwirkung einer Kraft in Pfeilrichtung D wird das Klemmorgan 124 entgegen der Kraft
der Druckfeder 132 im Gegenuhrzeigersinn verdreht. Die Klemmöffnung 134 gibt den Stössel
94 frei. Durch Krafteinwirkung auf die Folgerolle 100 entgegengesetzt der Pfeilrichtung
C gleitet der Stössel entgegen der Kraft der Druckfeder 96 nach unten. Die Verzahnung
108 führt zu einer Drehung des Zahnritzels 110 und somit der Kurbel 112 im Gegenuhrzeigersinn.
Das freie Ende 117 der Klemmfingerbacke 116 folgt einer Bewegungsbahn 136 entgegen
der Förderrichtung B. Ein Scheitelpunkt 138 dieser Bewegungsbahn 136 liegt oberhalb
einer Bewegungsbahn 140 des Klemmfingers 78. Durch Freigabe des Klemmorganes 124 bewegt
sich dieses unter der Kraft der Druckfeder 132 im Uhrzeigersinn bis der Rand der Klemmöffnung
134 am Stössel 94 wieder ansteht und diesen in der Schliessstellung festhält. Für
die Ueberführung des Klemmfingers 90 in die Oeffnungsstellung wird der Klemmfinger
124, wie schon weiter oben beschrieben, wieder im Gegenuhrzeigersinn bewegt. Unter
der Kraft der Druckfeder 96 bewegt sich der Stössel aus der strichpunktiert gezeichneten
Lage in Pfeilrichtung C, bis die Anschlagscheibe 102 an der Führungsplatte 84 anschlägt,
in die ursprüngliche Lage zurück, wobei die Kurbel 112 im Uhrzeigersinn angetrieben
wird und sich das freie Ende 117 der Klemmfingerbacke 116 entlang derselben Bewegungsbahn
136 in die Oeffnungsstellung zurückbewegt. Da dieses freie Zurückbewegen des Stössels
94 in seine Ursprungslage mit erheblichen Beschleunigungen erfolgt, wird die Stösselbewegung
vorteilhafterweise gesteuert, wie dies weiter unten beschrieben ist.
[0029] Die Funktion des Transporteurs 10 wird nun mit Hilfe der Figuren 1 und 2 näher beschrieben.
An der umlaufenden Förderkette 58 sind in Förderrichtung B hintereinander Greifer
14 angeordnet. Jeder Greifer 14 erfasst im Uebernahmebereich A ein Erzeugnis 12 und
transportiert es weiter. Die Greifer 14 sind in gleichen Abständen angeordnet, wie
dies in der Fig. 1 gezeigt ist. Es ist aber zu bemerken, dass in der Fig. 1 derselbe
Greifer 14 in fünf verschiedenen Positionen I bis V dargestellt ist. Um eine bessere
Uebersicht zu bewahren, wurde auf die Darstellung der weiteren Greifer 14 verzichtet.
Die Erzeugnisse 12 der mittels dem Zuförderer 11 zugeführten Schuppenformation S kommen
auf das förderwirksame Trum 24 des Endlosbandes 22, 22′ zur Auflage. Das Endlosband
22 bewegt sich in Förderrichtung B gleich schnell, wie die Förderkette 58. Der Greifer
14 wird in Oeffnungsstellung zum Uebernahmebereich A geführt, wobei die Backenauflage
82 von unten an die vorlaufende Kante 13′ des zu erfassenden Erzeugnisses 12 zur Anlage
kommt. Der Gleitbogen 126 läuft auf die Auffahrnase 34 auf, was zur Folge hat, dass
sich das Klemmorgan 124 (vergleiche jeweils auch Fig. 3) im Gegenuhrzeigersinn bewegt
und der Stössel 94 freigegeben wird. Die Folgerolle 100 kommt zuerst an der Einfahrnase
36 und dann an der Schliesskulisse 32 zur Anlage (Position I), was dazu führt, dass
infolge der Bewegung des Greifers 14 in Förderrichtung B der Stössel 94 in Pfeilrichtung
E nach unten bewegt wird, was die Schliessbewegung des Klemmfingers 90 zur Folge hat.
Da die Klemmfingerbacke 116, wie weiter oben beschrieben, sich nach oben und entgegen
der Förderrichtung B bewegt, wird das vorangehende Erzeugnis 12 im Bereich in dem
es die zu erfassende vorlaufende Kante 13′ überdeckt, nach oben angehoben (Position
II). Dadurch wird die vorlaufende Kante 13′ freigelegt, und durch die Abwärtsbewegung
gegen Ende der Bewegungsbahn 136 wird die vorlaufende Kante 13′ des zu erfassenden
Erzeugnisses 12 zwischen dem Klemmfinger 90 und der Klemmbacke 78 eingeklemmt (Position
III). Die Backenauflage 82 verhindert dabei eine Verletzung des Erzeugnisses 12.
In der Position II ist dargestellt, wie der Klemmfinger 90 das vorangehende Erzeugnis
12 anhebt. Damit nun die Schuppenformation S erhalten bleibt, drückt die Andrückrolle
40 im Mittelbereich der Erzeugnisse 12 auf diese ein und klemmt sie zwischen dem förderwirksamen
Trum 24 und sich fest. In der Position III wird das erfasste Erzeugnis 12 noch festgeklemmt
und anschliessend läuft der Gleitbogen 126 ab der Entlastungskulisse 30 ab, wodurch
der Stössel in der Schliessstellung verklemmt wird. Nun gibt die Schliesskulisse 32
mit der Ausfahrnase 38 die Folgerolle 100 frei (Position IV). Der Stössel kann sich
aber nicht nach oben bewegen, da er vom Klemmorgan 124 in seiner Stellung gehalten
wird, wie dies in den Positionen IV und V dargestellt ist.
[0030] Um den Greifer 14 zu öffnen, werden bevorzugterweise eine Entlastungskulisse 30 und
eine Schliesskulisse 32 so angeordnet, dass die Folgerclle 100 zuerst an der Schliesskulisse
32 zur Anlage kommt und dann mittels der Entlastungskulisse 30 das Klemmorgan 124
gelöst wird. Durch anschliessende Vergrösserung des Abstandes zwischen der Tragplatte
26 und der Schliesskulisse 32 erfolgt ein langsames, kontinuierliches Oeffnen des
Klemmfingers 90.
[0031] Die Andrückrolle 40 kann auch durch einen Rundlauf ersetzt sein. Dieser besteht
beispielsweise aus einer zweiten Andrückrolle 40 und einem zwischen den zwei Andrückrollen
angeordneten und um diese umlaufenden Endlosband.
[0032] Der Schwenkbolzen 86 kann auch am Stössel 94 befestigt sein. Dies hat zur Folge,
dass die Bewegung des Klemmfingers 90 entgegen der Förderrichtung B schneller vor
sich geht.
[0033] Die Träger 76 können auch schwenkbar am Zugorgan befestigt sein, wobei die Schwenkachse
senkrecht zur Förderrichtung B und in einer Ebene parallel zur Tragplatte 26 liegt.
[0034] Die Kulissen 30, 32 sind vorteilhafterweise ortsfest angeordnet, wobei die Schliesskulisse
32 gefedert am Kulissengestell 28, 28′ befestigt ist. Die Federkraft zwischen dem
Kulissengestell 28, 28′ und der Schliesskulisse 32 muss dann so gewählt werden, dass
zuerst der Stössel gegen die Kraft der Druckfeder 96 nach unten bewegt wird, und,
wenn der Klemmfinger 90 die Schliessstellung erreicht hat, die Schliesskulisse 32
nach oben weggedrückt wird. Dadurch können Erzeugnisse 12 verschiedenster Dicke mit
dem Greifer 14 erfasst werden, ohne dass ein Einstellen der Schliesskulisse 32 nötig
ist.
[0035] Es können auch zwei Zugorgane angeordnet sein, die parallel laufen und voneinander
so weit beabstandet sind, dass die entsprechenden Klemmbacken 78 und Klemmfinger 90
die Erzeugnisse an den zwei Endbereichen 144 der vorlaufenden Kante 13′ erfassen.
[0036] Die Antriebsanordnung muss nicht zwingend einen Kurbelantrieb beinhalten. Jede andere
Antriebsanordnung ist denkbar, die der Klemmfingerbacke 116 eine Bewegungsbahn, ähnlich
der Bewegungsbahn 136, aufzwingt.
[0037] Sind die Erzeugnisse 12 länger als der doppelte Abstand von zwei aufeinanderfolgenden
Greifern 14, so wird das vorangehende und das diesem vorangehende Erzeugnis 12 vom
Klemmfinger 90 angehoben (vgl. Fig. 1).
[0038] Es versteht sich von selbst, dass mit dem Transporteur 10 auch Schuppenformationen
S verarbeitet werden können, bei denen die vorlaufenden Kanten 13′ der Erzeugnisse
12 durch die Falze 13 gebildet sind oder bei denen die Erzeugnisse Einzelblätter
sind.
1. Transporteur mit mehreren, an wenigstens einem umlaufend angetriebenen Zugorgan
in Förderrichtung hintereinander angeordneten, einzeln steuerbaren Greifern, mit
je einer Klemmbacke und einem Klemmfinger zum Erfassen von von einem Zuförderer in
Schuppenformation zugeführten flächigen Erzeugnissen, insbesondere Druckprodukten,
an ihren vorlaufenden Kanten, wobei in der Schuppenformation jedes Erzeugnis auf dem
nachfolgenden aufliegt,und in einem Uebernahmebereich das Erzeugnis auf der Klemmbacke
zur Anlage kommt und während einer Schliessbewegung vom Klemmfinger von oben erfasst
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderrichtung (B) des Transporteurs (10) und
die Förderrichtung des Zuförderers (11) im Uebernahmebereich (A) gleichgerichtet
sind und der Klemmfinger (90) während der Schliessbewegung einen Bereich eines vorangehenden
Erzeugnisses (12), welcher die vorlaufende Kante (13′) des zu erfassenden Erzeugnisses
überdeckt, anhebt.
2. Transporteur nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der um eine Achse
(88) quer zur Förderrichtung (B) schwenkbare Klemmfinger (90) so mit einer Antriebsanordnung
(92) gekoppelt ist, dass während der Schliessbewegung die Richtung seiner Schwenkbewegung
der Förderrichtung (B) entgegengesetzt ist und ein Scheitelpunkt (138) seiner Bewegungsbahn
(136) höher liegt als eine Bewegungsbahn (140) der Klemmbacke (78).
3. Transporteur nach einem der Patentansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Klemmfinger (90) an einer Koppel (120) eines Kurbelgetriebes mit einer schwingenden
Kurbelschleife (122) angeordnet ist.
4. Transporteur nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die an einem
Bolzen (86) gelagerte Kurbelschleife (122) einerends der Koppel (120) und der Klemmfinger
(90) andernends, vorzugsweise mit dieser einstückig ausgebildet, angeordnet sind und
die Koppel (120) in einem Mittelbereich mit einer Kurbel (112) gelenkig verbunden
ist.
5. Transporteur nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit der Kurbel
(112) drehfest verbundenes Zahnritzel (110) mit einer Verzahnung (108) an einem an
einem Träger (76) schiebbar gelagerten Stössel (94) in Eingriff ist.
6. Transporteur nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (86)
am Träger (76) oder am Stössel (94) angeordnet ist.
7. Transporteur nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Stössel (94)
entgegen der Kraft einer Druckfeder (96) quer zur Förderrichtung (B) verschiebbar
gelagert und mittels einem Klemmorgan (124) lösbar festgeklemmt ist.
8. Transporteur nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Zugorgan eine in einem Kanal (56) geführte Förderkette (58) ist und die Träger
(76) an dieser Förderkette (58) angeordnet sind.
9. Transporteur nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (76)
um eine Schwenkachse quer zur Förderichtung (B) schwenkbar gelagert an der Förderkette
(58) angeordnet sind.
10. Transporteur nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Uebernahmebereich
(A) eine ortsfest angeordnete Entlastungskulisse (30, 34) das Klemmorgan (124) aus
einer Klemmstellung löst und eine ortsfest angeordnete, vorzugsweise gefederte, Schliesskulisse
(32, 36, 38) auf ein am Stössel (94) angeordnetes Folgeglied (100), derart einwirkt,
dass die Schliessbewegung des Klemmfingers (90) erfolgt.
11. Transporteur nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Uebernahmebereich
(A) ein Andrückorgan, vorzugsweise eine Andrückrolle (40), angeordnet ist.
12. Transporteur nach Anspruch 1, gekennzeichnet, durch zwei voneinander beabstandete,
parallel und synchron umlaufende Zugorgane, wobei jedes Erzeugnis (12) an den Endbereichen
(144) der vorlaufenden Kante (13′) erfasst wird.