[0001] Die Erfindung betrifft ein Band mit Vliesstoff für Treib- und Antriebsriemen, Transport-
und Förderbänder.
[0002] Treib- und Antriebsriemen, Transport- und Förderbänder werden unter anderem unter
Einsatz von Vliesstoffen hergestellt, die eine möglichst geringe Dehnbarkeit und ggf.
eine gewisse Elastizität aufweisen, um eine Längung des Förderbandes während seines
Einsatzes und ein dadurch notwendiges Nachspannen zu vermeiden.
[0003] Dabei besteht ein Problem in der leicht auftretenden elektrischen Aufladung des
Bandes oder Riemens bspw. in der Art und Weise, wie sie von der Arbeitsweise eines
van der Graff-Generators bekannt ist. Besonders für den Transport empfindlicher, bspw.
elektronischer Teile, ist dieser Effekt äußerst unerwünscht.
[0004] Es ist bereits bekannt, Vliesstoffe antistatisch auszurüsten, so wurde zur Vermeidung
der Aufladung von Teppichböden und anderen, auch kunstfaserhaltigen Materialien bereits
vorgeschlagen, leitfähige Fasern in diese einzuarbeiten.
[0005] In der DE-OS 20 16 403 wurde vorgeschlagen, zur Vermeidung statischer Aufladungen
von Teppichen ein Grundgewebe für Tufting Teppiche und Nadelvliese einzusetzen, das
Filamentgarne oder Fasergarne aus einer Fasermischung mit Metallfasern oder metallisierten
Fasern aufweist.
[0006] Auch in der DE-PS 19 17 587 wird der Zusatz von Metall, bevorzugt Stahlfasern zu
einem Schichtstoff aus verschiedenen Fasermaterialien beschrieben.
[0007] Zur Vermeidung der statischen Aufladung von Drehtellern von Plattenspielern wurde
bereits in der DE-PS 24 57 542 vorgeschlagen, Metallfasern, insbesondere Stahlfasern,
in Filz einzuarbeiten, mit dem diese Teller belegt wurden.
[0008] Leitfähige Tücher aus einem Vlies mit einem Metallfasergehalt für Filterzwecke wurden
in "Textile Institute and Industry",
7, 1972, S.199 beschrieben.
[0009] Im Stand der Technik werden Vliese eingesetzt, die keine besonderen Anforderungen
hinsichtliche Wiederstandsfähigkeit gegen Längenausdehnung unterworfen waren und
für Förderbänder nicht geeignet sind.
[0010] Es wurde auch bereits vorgeschlagen, derartige Förderbänder zur Vermeidung von Aufladungen
mit Bindemitteln oder Beschichtungsmassen herzustellen, denen leitfähige Stoffe, meist
Ruß oder Metallstaub, zugesetzt waren. Dabei war es auch nachteilig, daß hierbei stets
dunkle Förderbänder entstanden, während für viele Einsatzzwecke wie in der Elektronik-
oder Lebensmittelindustrie gerade möglichst helle Bänder erwünscht sind. Die bisherigen
Bänder waren entweder zu aufwendig in der Herstellung oder durch eine rasch verschleißende
Beschichtung nachteilig. Das Problem wurde durch den zunehmenden Einsatz vonaufgrund
ihrer günstigen Eigenschaften gut für den Einsatzzweck längenkonstanter Förderbänder
geeigneter Kunststoffasern verstärkt, die in besonderem Maße zu elektrischer Aufladung
neigen.
[0011] Es ist demzufolge Aufgabe der Erfindung, Bänder mit Vlies stoff für Treib- und Antriebsriemen,
Transport- und Förderbänder so auszurüsten, daß eine Aufladung der Förderbänder
vermieden werden kann.
[0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein ein Vlies aufweisendes Bandmaterial gelöst,
bei dem die Fasermischung des Vliesstoffes etwa l bis 10 Gew.% elektrisch leitfähige
Fasern aufweist.
[0013] Als Faservliese können verschiedenste Vliese eingesetzt werden, bspw. genadelte Vliese,
Wirrfaservliese od. dgl.
[0014] Die Fasermischung des Faservlieses kann synthetische, und/oder natürliche und/oder
Regenerat-Fasern , wie bspw. Polyester-, Polyamid-, Polypropylen-, Polyacryl-, Baumwoll-,
Kokos-, Zellwollfasern oder dgl. aufweisen.
[0015] Es ist besonders bevorzugt, wenn das Band ein oder mehrere hochfeste dehnungsarme
Garne, Filamente, Gewebe oder Gelege aus synthetischen und/oder natürlichen und/oder
Regeneratfasern aufweist. Als geeignete Fasern können unter anderem Polyester-, Polyamid-,
Polypropylen-, Zellwoll-, Polyaramid-, Glas- und Keramikfasern oder Kombinationen
hieraus eingearbeitet sein.
[0016] Als elektrisch leitfähige Fasern können solche eingesetzt werden, die mindestens
ein Metall oder elementaren Kohlenstoff aufweisen.
[0017] Bspw. eignen sich Stahlfasern oder Kupferfasern für diesen Zweck, es können aber
auch metallisierte, bspw. verkupferte oder versilberte Fäden eingesetzt werden. Unter
Kohlenstoff werden hier leitfähige Kohlenstoffmodifikationen, wie Graphitwhisker,
verstanden.
[0018] Für diese Zwecke haben sich bei einer bevorzugten Ausführungsform Stahlfasern mit
einen Titer von 0,8 -18 dtex, bevorzugt 3 -10 dtex und einer Stapellänge von 20 -
80 mm als vorteilhaft erwiesen.
[0019] Es ist bevorzugt, daß der Oberflächenwiderstand des Vliesmaterials bei 100 V Spannung
lO² bis 10⁸, bevorzugt 10⁴ bis 10⁶ Ohm beträgt.
[0020] Es können hydrophobe Bindemittel, wie Nitril-Butadien-kautschuk-und/oder Styrol-Butadien-Kautschuk-Latex
eingesetzt werden.
[0021] Ein leitfähiger Vliesstoff für Treibriemen, Transport-und Förderbänder ist bevorzugt
aus einem mechanisch vernadelten synthetischen Faservlies mit eingearbeiteten leitfähigen
Fasern und einem Binder, mit welchem das Basisvlies imprägniert wird. Bei der Herstellung
des Vliesstoffes, der ggfs. ein oder mehrere Gewebe oder Gelege enthalten kann, werden
dem Faservlies leitfähige Fasern beigemischt, sodann wird das mechanisch verfestigte
Vlies mit einer Binderlösung imprägniert und anschließend bei einer Temperatur von
100° C getrocknet.
[0022] Dabei kann die Fasermischung des Faservliesstoffes synthetische und/oder natürliche
und/oder Regenerat-Fasern aufweisen. Als synthetische Fasern haben sich bspw. Polyesterfasern,
Polypropylenfasern bzw. Gemische derselben als günstig erwiesen, insbesondere wegen
ihrer hohen Beständigkeit, aber auch wegen des günstigen Preises.
[0023] Als elektrisch leitfähige Fasern werden besonders bevorzugt solche eingesetzt, die
mindestens ein gut leitfähi ges und flexibles Metall, wie Kupfer, Eisen, Aluminium,
oder mit einem leitfähigen Metall überzogene Fasern oder elementaren Kohlenstoff aufweisen.
[0024] Bevorzugte Bindemittel sind Nitril-Butadien-Kautschuk-und/oder Styrol-Butadien-Kautschuk-Latex.
Als Bindemittel kann man bspw. wäßrige Dispersionen aus Nitril-Butadien-kautschuk-
, Styrol-Butadien-Kautschuk-Latex oder lösemittelgelöste Binder, wie Polyurethan,
Polyvinylchlorid, Polyacrylat oder Mischungen aus denselben einsetzen.
[0025] Dabei kann das Verhältnis Faser zu Binder bevorzugt 1 : 2 bis 2 :1, besonders bevorzugt
1 : 1 Gewichtsteile betragen.
[0026] Der imprägnierte und getrocknete Vliesstoff kann zur Verbesserung der Oberfläche
sodann ein- oder beidseitig, bspw. mit Schmirgelpapier, geschliffen werden.
[0027] Ein für die Herstellung von Treibriemen, Transport- und Förderbänder geeignetes Vlies
kann Stärken von 1 - 8 mm, bevorzugt von 2 - 5 mm und ein Flächengewicht von 300 -
6.000 , bevorzugt 1.000 - 4.000 g/m² besitzen.
[0028] Ein erfindungsgemäßer leitfähiger Vliesstoff für Treibriemen, Transport - und Förderbänder,
besteht aus einem vorzugsweise synthetischen Faservlies, welches mechanisch verfestigt
wurde, Binder und Füllstoffen, Farbstoffen und Vulkanisationsmitteln, bei dem die
Fasermischung 1 - 10 Gewichtsprozent an leitfähigen Fasern aus Stahl, Graphit, Zellwolle
oder an versilberten oder kupferhaltigen Fasern enthält.
[0029] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung erläutert ist, in
der ein erfindungsgemäßes Band dargestellt ist. Dabei zeigt:
Fig.1: einen Teilabschnitt eineserfindungsgemäßen Bandes in der Draufsicht;
und
Fig.2: den Teilabschnitt des Bandes der Fig. 1 im Querschnitt.
[0030] Wie in Fig. 1 gezeigt, ist ein erfindungsgemäßes Band durch eine Faservliesschicht
10, hier mit 10 Gew.% Stahlfasern mit 6 dtex gebildet. Im Querschnitt der Fig. 2
zeigt sich, daß die Stahlfasern gleichmäßig über die gesamte Dicke des Vlieses verteilt
sind.
Beispiel:
[0031] Zu einem Polyester-Gewebe bzw. -Gelege mit einem Flächengewicht von ca 100 g/qm
aus 6 Fäden 1100 dtex in Längsrichtung und 3 Fäden 1100 dtex in Querrichtung werden
beidseitig je 950 g/qm Polyester-Fasern bestehend aus 2 Teilen 6,7 dtex und 1 Teil
17 dtex, denen 2 Gew.% Stahlfasern von 9 dtex beigemischt waren, zugegenadelt, so
daß die Stärke des Vlieses 6mm, das Flächengewicht 2000 g/qm und die Dichte 0. 33
g/Kubikzentimeter beträgt.
[0032] Das Basisvlies wird anschließend mit 100 Gew.% Nitril-Butadien-Kautschuk-Latex,
dem 25 Gew.% Calciumcarbonat als Füllstoff und 5 Gew.% Vulkanisationsmittel aus Schwefel
und Zinkoxid zugesetzt sind,imprägniert, in einem Infrarotschacht koaguliert, ausgewaschen,
entwässert, anschließend bei 150 Grad Celsius getrocknet und vulkani siert. Anschließend
wird der binderverfestigte Vliesstoff beidseitig mit Schmirgelpapier, Körnung 120,
geschliffen, so daß eine gleichmäßig glatte Oberfläche und eine Stärke von 5,5mm entsteht.
[0033] Das Produkt besitzt einen Oberflächenwiderstand von 1x 10⁵ Ohm bei 100 V angelegter
Spannung.
1. Band mit Vliesstoff für Treib- und Antriebsriemen, Transport- und Förderbänder,dadurch
gekennzeichnet, daß die Fasermischung des Vliesstoffes etwa 1 bis 10 Gew.% elektrisch
leitfähige Fasern aufweist.
2. Band nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermischung synthetische,
und/oder natürliche und/oder Regenerat-Fasern aufweist.
3. Band nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächenwiderstand
bei 100 V Spannung lO² bis 10⁸, bevorzugt 10⁴ bis 10⁶ Ohm beträgt.
4. Band nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die leitfähigen
Fasern mindestens ein Metall oder elementaren Kohlenstoff aufweisen.
5. Band nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es ein
oder mehrere hochfeste, dehnungsarme Garne, Filamente, Gewebe oder Gelege aus synthetischen
und/oder natürlichen und/oder Regeneratfasern aufweist.