[0001] Die Erfindung betrifft eine Kokille zum vertikalen Stranggießen von Stahlband, mit
gekühlten Breitseitenwänden und Schmalseitenwänden, wobei die Breitseitenwände einen
nur auf einen Teil der Kokillenhöhe beschränkten erweiterten Eingießbereich formen,
der zu den Schmalseiten und in Gießrichtung auf das Format des gegossenen Bandes reduziert
ist und die Breitseitenwände seitlich des Eingießbereichs in einem etwa der Banddicke
entsprechenden Abstand bis zu der jeweiligen Schmalseitenwand verlaufen.
[0002] Bei dieser durch die EP-A1-14 97 34 bekannt gewordenen Kokille verlaufen die Breitseitenwände
seitlich des Eingießbereichs in einem der Banddicke entsprechenden Abstand parallel
zueinander.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Stranggießkokille der obenbezeichneten
Gattung, bei der ein Stahlband mit über die Bandbreite gleichmäßig fehlerfreier Oberfläche
erzeugt wird. Insbesondere soll die Reibung zwischen Kokillenwand und erstarrender
Strangschale vermindert werden.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Breitseitenwände beidseits
des Eingießbereichs aus unteren,parallel zueinander stehenden Abschnitten B, B′ und
oberen, die Sollbadspiegelebene überdeckenden Abschnitten C, C′ gebildet sind, die
Abschnitte C, C′ zur Vertikalen in einem Winkel α = 1 bis 3° im Sinne einer Erweiterung
des Kokillenhohlraumes geneigt sind und die Breite der Schmalseitenwände dieser Erweiterung
angepaßt ist.
[0005] Auf diese Weise kann die den Gießspiegel abdeckende Gießschlacke besser zwischen
Kokillenwand und Strangschale fließen, wodurch die Reibung vermindert wird. Mit der
erfindungsgemäßen Kokille können Stahlbänder mit über die gesamte Strangbreite gleichmäßig
fehlerfreier Oberfläche gegossen werden, da das Entstehen von Oszillationsmarken und
damit die Gefahr einer Bildung von Querrissen im Oszillationsmarkengrund vermieden
wird.
[0006] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung reichen die oberen Abschnitte C, C′ vorteilhaft
bis zu einer Tiefe t = 20 bis 60 mm unter der Sollbadspiegelebene.
[0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Stahlbandgießkokille im Längsschnitt gemäß der Linie I - I in Fig. 2,
Fig. 2 die Draufsicht der Stahlbandgießkokille und
Fig. 3 vergrößert einen Querschnitt der Stahlbandgießkokille gemäß der Linie III -
III in Fig. 1.
[0008] Bei der dargestellten Bandgießkokille bilden zwei gegenüberliegende Breitseitenwände
1, 2 und zwei zwischen Seitenbereichen der Breitseitenwände 1, 2 angeordnete Schmalseitenwände
3, 4 den Formraum. Die Schmalseitenwände 3, 4 sind durch Spindeln 5 zwischen den Seitenbereichen
der Breitseitenwände 1, 2 verstellbar.
[0009] Die Breitseitenwände 1, 2 formen zu ihrer Mitte einen erweiterten Eingießbereich
6 in den ein den flüssigen Stahl einleitendes Gießrohr 7 hineinragt. Der Eingießbereich
6 wird in Gießrichtung und zu den Schmalseitenwänden 3, 4 auf das Format des zu gießenden
Bandes reduziert.
[0010] Durch das Gießrohr 7 wird flüssiger Stahl bis zur Sollbadspiegelebene 8 in die Kokille
geleitet. Der Gießspiegel wird durch zu Gießschlacke schmelzendes Gießpulver abgedeckt.
Unterhalb des Gießspiegels 8 bildet sich an den gekühlten Breitseitenwänden 1, 2 und
Schmalseitenwänden 3, 4 eine Strangschale. Die sich im Eingießbereich 6 bildende
Strangschale wird beim Absenken auf das Bandformat reduziert. Um die dabei auftretenden
Biegedehnungen der Strangschale möglichst gering zu halten, sind die seitlichen Teile
des Eingießbereichs 6 als rechteckige Übergangsflächen 9 ausgebildet. Der Übergang
auf die formatbestimmenden unteren Teile A der Breitseitenwände 1, 2 erfolgt an horizontal
verlaufenden Rundungen 10.
[0011] Beidseits des Eingießbereichs 6 bestehen die Breitseitenwände 1, 2 aus unteren,
parallel zueinander stehenden Abschnitten B, B′ und oberen, die Sollbadspiegelebene
8 überdeckenden Abschnitten C, C′. Zur Erzielung einer fehlerfreien Bandoberfläche
sind die Abschnitte C, C′ zur Vertikalen in einem Winkel α = 1 bis 3° im Sinne einer
Erweiterung des Kokillenhohlraumes geneigt. Die Breite der Schmalseitenwand 4 ist
im Bereich der Abschnitte C, C′ der Kontur der Breitseitenwand 1, 2 angepaßt. Die
Abschnitte C, C′ reichen bis zu einer Tiefe t bis unter die Sollbadspiegelebene 8.
1. Kokille zum vertikalen Stranggießen von Stahlband mit gekühlten Breitseitenwänden
und Schmalseitenwänden, wobei die Breitseitenwände einen nur auf einen Teil der Kokillenhöhe
beschränkten erweiterten Eingießbereich formen, der zu den Schmalseiten und in Gießrichtung
auf das Format des gegossenen Bandes reduziert ist und die Breitseitenwände seitlich
des Eingießbereichs in einem etwa der Banddicke entsprechenden Abstand bis zu der
jeweiligen Schmalseitenwand verlaufen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breitseitenwände (1, 2) beidseits des Eingießbereichs (6) aus unteren, parallel
zueinander stehenden Abschnitten B,B′ und oberen, die Sollbadspiegelebene (8) überdeckenden
Abschnitten C, C′ gebildet sind, die AbSchnitte C, C′ in einem Winkel α = 1 bis 3°
im Sinne einer Erweiterung des Kokillenhohlraumes geneigt sind und die Breite der
Schmalseitenwände (3, 4) dieser Erweiterung angepaßt ist.
2. Kokille nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschnitte C, C′ bis zu einer Tiefe T = 20 - 60 mm unter die Sollbadspiegelebene
(8) reichen.