[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufspulen elastisch dehnbarer, dünner Folienbänder,
beispielsweise aus Polyurethan, bei dem Bandmaterial fortlaufend jeweils einer sich
drehenden Spule zugeführt und auf diese Spule unter einer gewissen Längsspannung aufgewickelt
wird. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens,
welche eine Führung für das zulaufende Bandmaterial oder Folienband, eine drehbar
gelagerte, antreibbare Wickelwalze und einen relativ zur Wickelwalze verstellbaren
Schlitten, auf dem die zu bewickelnde Spule frei drehbar und auswechselbar anzuordnen
ist, aufweist.
[0002] Elastisch dehnbare Folienbänder, insbesondere aus Polyurethan bestehende Folienbänder,
werden beispielsweise als elastische Auflage für Windeln benutzt und im gestreckten
Zustand auf die Windeln aufgeklebt, damit diese Bänder beim Entspannen die Windeln
im Kantenbereich kräuseln. Derartige Folienbänder sind äußerst dünn und flexibel.
Sie haben eine Dicke von etwa 25 µ und neigen zur Faltenbildung. Deshalb ist es schwierig,
derartige Folienbänder auf Spulen aufzuwickeln.
[0003] Für eine wirtschaftliche maschinelle Herstellung von Windeln ist es jedoch erforderlich,
derartige Folienbänder in großen Längen auf Spulen zur Verfügung zu stellen, da jeder
Spulenwechsel unwirtschaftliche Produktionsunterbrechungen bedingt. Die Herstellung
von Windeln mit eingeklebten elastisch dehnbaren Folienbändern fordern deshalb Spulen,
die wenigstens 25.000 Meter Folienband aufnehmen. Daher ist es erforderlich, auf jeder
Spule einen verhältnismäßig dicken Wickel aus dem äußerst dünnen und flexibelen Folienband
anzubringen.
[0004] Es hat immer wieder Schwierigkeiten bereitet, Spulen mit derart schwierig zu handhabendem
Folienbandmaterial zu bewickeln, weil das Folienbandmaterial selbst wenig zur Stabilität
der Wicklung beitragen kann und Lufteinschlüsse in der Wicklung entstanden, die zur
Instabilität der Wicklung beitragen, insbesondere im Endbereich der Spulen. Ist aber
eine exakte Wicklung nicht zu erreichen, läßt sich eine derartige Spule nicht problemlos
für die Weiterverarbeitung des Folienbandmaterials einsetzen, weil Abwickelfehler
im maschinellen Betrieb kaum zu vermeiden sind.
[0005] Um die Probleme beim Aufwickeln von dünnem und elastischem Folienband, das schlüpfrig
und beim Wickeln schwer zu handhaben ist, zu vermeiden, insbesondere aber zu vermeiden,
daß sich beim Aufwickeln größerer Längen derartigen Folienbandes auf eine Spule im
Stirnbereich der Wicklung Instabilitäten ergeben bzw. die Wicklung im Stirnbereich
sich auflösen oder zusammenbrechen kann, ist es bekannt (EP 0 086 096 A 1), das Folienband
in Form einzelner scheibenförmiger Wickel auf einen Spulenkörper aufzuwickeln, so
daß das Folienband stufenweise in übereinanderliegenden Lagen spiralförmig aufgewickelt
ist und nur an den übergangsstellen von einer zur nächsten Wickelscheibe eine Querverbindung
herstellt. Auf diese Weise erhält man zwar eine stabile Wicklung auch beim Aufwickeln
größerer Längen des Folienbandmaterials, da sich zwischen den einzelnen Lagen des
spiralförmig aufgewickelten Folienbandes keine Lufteinschlüsse festsetzen können,
weil zwischen den einzelnen Lagen des aufgewickelten Folienmaterials befindliche Luft
zu beiden Stirnseiten der jeweiligen Wickelscheiben entweichen kann. Nachteilig ist
bei einer derartigen Wicklung aber, daß eine sehr genaue schrittweise Steuerung zum
Erzeugen der einzelnen Wickelscheiben benötigt wird und zwischen den Scheiben ein,
wenn auch geringer, Abstand verbleiben soll, der die Wickelkapazität beeinträchtigt.
[0006] Weiterhin besteht das Problem, daß sich zwischen den einzelnen gewickelten Scheiben
ein ungenauer und ungleichförmiger Abstand ergibt, der bis zu einem gegenseitigen
Kontakt führt. Insbesondere stellt sich eine Kräuselung des Bandes in den Randzonen
ein, die zu einer Haftung der einzelnen Bandlagen nach Art einer Schweißung führen
kann. Das hat zur Folge, daß das Bandmaterial beim Abwickeln von der Spule reißen
kann, was einen unerwünschten Stillstand der Verarbeitungsmaschine beim Weiterverarbeiter
bedingt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dünnes und elastisch dehnbares Folienband
in großen Längen von mindestens 25.000 Meter maschinell und wirtschaftlich zu kompakten
Spulen aufwickeln zu können, welche auch im Bereich ihrer Stirnenden stabil sind und
sich dementsprechend auch einwandfrei wieder abwickeln lassen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gelöst, welches die Merkmale
des Patentanspruches 1 aufweist. Außerdem wird diese Aufgabe mit einer Vorrichtung
gelöst, welche Gegenstand des Patentanspruches 3 ist.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Durch die Erfindung ist es möglich, dünne und in sich wenig formstabile Folienbänder
auch in größeren Längen zu einem kompakten Wickel aufzuspulen, der sich zuverlässig
und problemlos auch wieder abspulen bzw. abwickeln läßt. Dieser Wickel hat auch in
den Stirnbereichen eine ausreichende Festigkeit, ohne daß eine genaue Position der
einzelnen Wickellagen eingehalten werden müßte. Vielmehr ist es möglich, das Folienband
fortlaufend wendelförmig auf die Spule aufzuwickeln, ohne dabei auf eine genaue Position
des Folienbandes bzw. der einzelnen Wickellagen achten zu müssen. An den Stirnenden
des Wickels wird dieser vorzugsweise fortlaufend jeweils geringfügig verkürzt, so
daß die Stirnenden wie ein verhältnismäßig steiler Konus bzw. Kegel ausgebildet sind,
wodurch Instabilitäten wirksam verhindert werden. Da das Folienband mit überlappung
wendelförmig aufgewickelt wird, liegen die Ränder des Bandes in den einzelnen Wickellagen
nicht aufeinander, so daß sie sich auch nicht ineinander haken oder sonstwie miteinander
verbinden können und eine Gefahr des gegenseitigen "Verschweißens" nicht gegeben ist.
[0011] Entscheidend für die Erfindung ist, daß das Folienband ohne die Gefahr von Lufteinschlüssen
in einer Art Wirrlage wendelförmig und in überlappender Anordnung auf die Spule bzw.
den auf dieser befindlichen Wickel aufgewickelt wird.
[0012] Da beim Wickelvorgang die Wickelwalze mit deren weichelastischer Oberfläche stets
auf der gesamten Länge des Wickels auf diesen drückend einwirkt, werden Lufteinschlüsse
im Wickel wirksam verhindert, gleichgültig an welcher Stelle das elastische Folienband
gerade auf die Spule aufläuft. Das Folienband kann, ähnlich wie dies beim Aufspulen
textiler Fäden bei Textilmaschinen bekannt ist, wendelförmig hin- und hergehend auf
die Oberfläche des Wickels bzw. der Spule aufgewickelt werden. Dementsprechend ist
der Wickelvorgang einfacher zu steuern. Die Verkürzung der einzelnen aufeinanderfolgenden
Wickellagen läßt sich vorprogrammieren und somit in einfacher Weise steuern.
[0013] Gemäß der Erfindung hergestellte Folienband-Wickel sind sowohl bei der Herstellung
als auch in der Handhabung und beim Abwickeln stabil, d.h. es besteht nicht die Gefahr,
daß der Wickel zusammenbricht, auch nicht im Bereich seiner Stirnenden, obwohl das
Folienbandmaterial wendelförmig und nicht, wie vorbekannt, spiralförmig auf die Spule
aufgewickelt wird.
[0014] Beim Wickelvorgang kann das Folienbandmaterial mit einer axialen Spannung oder Zugspannung
von bis 4 % und vorzugsweise bis 2 % zulaufen, d.h. mit einer axialen Spannung, welche
eine Längung von 4 bzw. 2 % bewirkt. Somit liegt das Folienbandmaterial unter einer
gewissen Längsspannung auf dem Wickel auf, die jedoch geringer als die Längsspannung
oder Dehnung ist, mit der das Folienband später verarbeitet werden soll.
[0015] Obwohl die Erfindung für die Verarbeitung von aus Polyurethan bestehendem elastisch
dehnbaren Folienband besonders geeignet ist, lassen sich auch andere Folien mit vergleichbaren
Eigenschaften bzw. aus anderen Kunststoffen verarbeiten bzw. zu kompakten Wickeln
in großen Längen von 25.000 Meter und mehr aufspulen.
[0016] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Aufwickeln oder Aufspulen von elastischem dünnen Folienband schematisch dargestellt,
und zwar zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht dieser Vorrichtung, die in drei Ebenen übereinander Aufwickelstationen
aufweist, und
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Aufwickelstation in gegenüber Fig. 1 vergrößertem
Maßstab.
[0017] Die Aufwickelvorrichtung (1) enthält in einem Rahmen (2) übereinander insgesamt drei
Aufwickelstationen (3, 4 und 5), die selbst wiederum mehrere Spuleinrichtungen nebeneinander
aufweisen können, so daß gleichzeitig eine Vielzahl von Folienbändern auf eine Spule
aufgewickelt bzw. aufgespult werden kann. Da alle Wickelstationen gleich ausgebildet
sind und in gleicher Weise arbeiten, wird hier nur eine dieser Aufwickelstationen
(3 bis 5) im einzelnen erläutert.
[0018] Jede Aufwickelstation (3 bis 5) hat auf einer im Rahmen (2) befestigten Traverse
(6) über Stehlager (7) abgestützte Antriebsrollen (8), die auf einer mit einem nicht
dargestellten Antrieb versehenen Welle (9) drehfest angeordnet sind. Außerdem ist
auf der Traverse (6) eine Wickelwalze (10) drehbar gelagert, die von den Antriebsrollen
(8) in Drehung versetzt werden kann. Diese Wickelwalze (10) ist an schwenkbar gelagerten
Armen (11) gehalten, welche jeweils an einem auf der Traverse (6) befestigten weiteren
Stehlager (12) schwenkbar abgestützt sind.
[0019] Ferner ist ein senkrecht zur Traverse (6) und damit zu den Antriebsrollen (8) und
der Wickelwalze (10) verschiebbarer Schlitten (13) vorgesehen, der auf einer Schienenführung
(14) verschiebbar sitzt. In diesem Schlitten (13) kann zwischen endständige Ständer
(15) eine Spule (16) frei drehbar eingehängt werden.
[0020] Mittels eines Druckzylinders (17) kann der Schlitten (13) in Richtung zur Traverse
(6) und damit zur Wickelwalze (10) gedrückt werden, so daß die im Schlitten (13) gelagerte
Spule gegen die Wickelwalze (10) angedrückt wird. Da die Wickelwalze (10) ihrerseits
nachgiebig gelagert ist, wird dieselbe dann gegen die starr gelagerten Antriebsrollen
(8) gedrückt, welche die Wickelwalze (10) in Drehung versetzen. Die Wickelwalze (10)
überträgt ihre Drehbewegungen auf die gegen sie gedrückte Spule, so daß dann auch
die Spule (16) in Drehung versetzt wird, sofern die Welle (9) angetrieben ist.
[0021] Wie Fig. 1 zeigt, liegen die Mittelpunkte der Welle (9), der Wickelwalze (10) und
der Spule (16) praktisch in einer Ebene (30), so daß ein wirksamer Antrieb gewährleistet
ist.
[0022] Zum Leiten von auf die Spule (16) aufzuwickelndem Folienband (18) ist ein Führungsarm
(19) vorgesehen, der auf einer Achse (20) befestigt ist, die changierend bewegt werden
kann, so daß der Führungsarm (19) zwischen den Antriebsrollen (8) parallel zur Drehachse
der Wickelwalze (10) hin- und herbewegt werden kann, um das Folienband (18) wendelförmig
auf die Spule (16) aufzuwickeln.
[0023] Am vorderen Ende oder Einlaufende des Führungsarmes (19) befindet sich ein um senkrechte
Achsen drehbares Rollenpaar (21 und 22), um das das zulaufende Folienband (18) geschlungen
ist. An der betreffenden Seite des Führungsarmes (19) ist weiterhin eine feststehende
Stange (23), über die das Folienband (18) geführt ist, um es in horizontale Lage zu
bringen, und eine drehbare Führungsrolle (24) vorgesehen, die eine gerauhte Oberfläche
aufweist und das Folienband (18) auf die Wickelwalze (10) leitet. Die aus dickem Draht
bestehende Stange (23) lenkt das Folienband (18) nicht nur auf die Führungsrolle (24),
sondern übt auch eine gewisse Bremswirkung auf das Folienband (18) aus, die so stark
ist, daß das Folienband beim Wickelvorgang durch Zugspannung eine Längung von etwa
1 % erfährt. Eine weitere Längung von 1 bis etwa 3 bis 4 % erfährt das Folienband
(18) durch den bei der Zufuhr zur Wickelstation und beim Aufwickeln entstehenden Zug.
[0024] Die drehbar gelagerte Wickelwalze (10) hat einen starren Walzenkörper (25) und im
Winkelbereich bzw. mittleren Bereich eine Beschichtung (26) aus elastisch nachgiebigem
weichen Material wie Moosgummi. Die Oberfläche der Beschichtung (26) ist aber abriebarm
ausgebildet.
[0025] Da im Betrieb die Spule (16) gegen die Wickelwalze (10) drückt, schmiegt sich die
Beschichtung (26) wegen ihrer weichelastischen Eigenschaft an die Oberfläche der Spule
(16) bzw. des auf dieser gebildeten Wickels (27) an. Dadurch wird verhindert, daß
sich unter dem auf den Wickel (27) auflaufenden Folienband (18) Lufteinschlüsse bilden
können. Vielmehr wird das Folienband (18) mit ausreichendem Druck auf den Wickel (27)
auflaufen gelassen, um die darunter befindliche Luft herauszudrücken und jegliche
Lufteinschlüsse zu verhindern. Obwohl das Folienband (18) wendelförmig in fortlaufenden
Lagen auf die Spule (16) bzw. den Wickel (27) aufgewickelt wird, entsteht auf diese
Weise ein kompakter fester Wickel.
[0026] Die Stirnenden (28) des Wickels (27) sind konisch ausgebildet, beispielsweise unter
einem Kegelwinkel von 20° bis 40° und vorzugsweise etwa 30°, so daß auch die Stirnenden
(28) des Wickels (27) kompakt sind und der Wickel hier nicht zusammenbrechen kann.
[0027] Dies erreicht man beispielsweise, indem man nach Aufwickeln einer Länge von zwischen
200 und 1800 m des Folienbandes, vorzugsweise einer Länge zwischen 300 und 900 m,
die Breite des Wirrlagen-Wickels um zwischen 3 bis 18 mm, vorzugsweise zwischen 4
und 8 mm, verkürzt. Die Breite des Folienbandes liegt dabei zwischen 6 und 27 mm,
vorzugsweise bei mindestens 12 mm und höchstens bei 20 mm.
[0028] Die Erfindung ist geeignet für sehr dünne Bänder von weniger als 100 µm, vorzugsweise
weniger als 60 µm und besonders bevorzugt von weniger als 40 µm. Die Erfindung ist
sogar anwendbar auf extrem dünne Bändchen mit einer Dicke von weniger als 30 µm, und
in der Technik hat sich die Erfindung als äußerst vorteilhaft anwendbar erwiesen zum
Wickeln von Bändchen mit einer Dicke von etwa 25 µm. Dies sind ganz außerordentlich
dünne Bändchen, und im großtechnischen Maßstab ist dies heute die untere Grenze für
die Dicke von in großtechnischen Maßstab herstellbaren Bändchen. Noch dünnere Bändchen
sind zwar auch herstellbar, und auf sie ist die Erfindung auch anwendbar; jedoch bereitet
heute noch die großtechnische Produktion solcher Bändchen gewisse Probleme. Die untere
Grenze für die Dicke der Bändchen wird ausschließlich bestimmt durch die Möglichkeit,
sie einwandfrei großtechnisch produzieren zu können. Wie erwähnt, liegt sie heute
bei etwa 25 µm oder 20 µm bei der großtechnischen Produktion. Im Technikumsmaßstab
können natürlich noch dünnere Bändchen erzeugt und gemäß der Erfindung gewickelt werden.
[0029] Die Folienbänder bestehen in der Regel aus thermoplastischen Elastomeren, beispielsweise
Polyurethan, aber auch Polyesteramid oder Polyetheresteramid.
[0030] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform hat das Folienband (18) eine
Breite von etwa 17 mm. Der Vorschub des Führungsarmes (19) beträgt dann beispielsweise
5 mm pro Umdrehung der Wickelwalze (10), um die gewünschte überlappung der Folienband-Wendel
auf dem Wickel (27) zu gewährleisten. Der Vorschub muß, um dies zu gewährleisten,
stets ausreichend kleiner als die jeweilige Breite des Folienbandes (18) sein.
[0031] Der Andruck zwischen Spule (16) bzw. Wickel (27) und der Wickelwalze (10) muß ausreichend
hoch sein, um Lufteinschlüsse zwischen den einzelnen wendelförmigen Lagen des aufgewickelten
Folienbandes (18) auszuschließen. Zu diesem Zweck wird in die Druckzylinder (17) Druckmittel
wie Druckluft mit einem Druck von 2 bis 10 bar, vorzugsweise 2,5 bis 6 bar, eingespeist.
[0032] Die Wickelwalze (10) hat zweckmäßig einen Durchmesser von etwa 10 bis 50 cm, wobei
bevorzugt der Durchmesser weniger als 40 cm und besonders bevorzugt weniger als 30
cm beträgt. Ein Durchmesser im Bereich von etwa 15 bis 25 cm hat sich als besonders
vorteilhaft erwiesen. Die weichelastische, anschmiegsame Oberfläche (26) besteht zweckmäßig
aus sogenanntem Zellkautschuk (geschlossenzellig geblähtem Zellgummi). Die Dicke dieser
Oberfläche (26) liegt zweckmäßig im Bereich von etwa 5 mm bis etwa 50 mm. Die Mindestdicke
beträgt zweckmäßig etwa 10 mm, während die obere Grenze zweckmäßig bei etwa 40 mm,
vorzugsweise etwa 30 mm und besonders bevorzugt etwa 25 mm liegt. Der am stärksten
bevorzugte Bereich liegt bei etwa 15 bis 20 mm Dicke.
[0033] Gemäß der Erfindung können sehr hohe Wickel- und damit Umfangsgeschwindigkeiten der
weichelastisch, anschmiegsamen Oberfläche (26) erzielt werden, und zwar bis zu etwa
250 m/Min. Zweckmäßig sollte jedoch diese Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalze (10)
unter 200 m/Min und vorteilhaft unter etwa 150 m/Min, liegen. Die Mindest-Umfanggeschwindigkeit
liegt bei etwa 50 m/Min, vorzugsweise etwa 100 m/Min.
[0034] Folgende physikalische Eigenschaften haben sich für die weichelastisch, anschmiegsame
Oberfläche (26) als zweckmäßig erwiesen:
Härtegrad nach ASTM : RE etwa 41 bis 43, vorteilhaft etwa 42.
Stauchhärte nach ASTM : etwa 20 bis 80, vorzugsweise etwa 30 bis 70 kPa.
Druckverformungsrest : etwa 12 bis 20, vorzugsweise etwa 15 bis 19, besonders bevorzugt
etwa 16 bis 18 %.
[0035] Da die aufgespulten Folienbänder ganz außerordentlich dünn sein können, ist es zweckmäßig,
daß die Längs- bzw. Zugspannung beim Aufwickeln außerordentlich niedrig ist. Es hat
sich als besonders zweckmäßig erwiesen, daß das Aufwickeln fast zugspannungslos erfolgt.
[0036] Der örtliche Andruck beim Bewickeln soll ebenfalls möglichst niedrig sein, zweckmäßig
unter 5 bar, vorzugsweise unter 3 bar und besonders bevorzugt unter 1 bar. Überraschenderweise
genügt dieser äußerst geringe Andruck, um Lufteinschlüsse zwischen den einzelnen wendelförmigen
Lagen des aufgewickelten Folienbandes (18) auszuschließen.
[0037] Zum Bewickeln werden Hülsen eingesetzt, die zweckmäßig einen Durchmesser von etwa
5 bis 30 cm aufweisen, vorzugsweise von etwa 10 bis 25 cm und besonders bevorzugt
von etwa 15 bis 20 cm.
1. Verfahren zum Aufspulen elastisch dehnbarer, dünner Folienbänder, beispielsweise
aus Polyurethan, bei dem Bandmaterial fortlaufend jeweils einer sich drehenden Spule
zugeführt und auf diese unter einer gewissen Längsspannung aufgewickelt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die Spule beim Bewickeln derselben auf deren gesamter Länge örtlich ein Andruck
ausgeübt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandmaterial über die
Länge der Spule hin- und herlaufend bzw. changierend dieser zugeführt wird und die
einzelnen Lagen des wendelförmig überlappend erzeugten Bandwickels fortlaufend kürzer
werden, so daß der Bandwickel ein konisches Ende unter einem Winkel von etwa 20° bis
45° erhält.
3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 und zum Aufwickeln
von elastischem dünnen Folienband od.dgl. auf Spulen, mit einer Führung für das zulaufende
Folienband, einer drehbar gelagerten, antreibbaren Wickelwalze und einem relativ zur
Wickelwalze verstellbaren Schlitten, auf dem die zu bewickelnde Spule frei drehbar
und auswechselbar anzuordnen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (13) radial zur Wickelwalze (10) verschiebbar und gegen diese andrückbar
gelagert ist und daß die Wickelwalze (10) im Kontaktbereich mit der Spule (16) bzw.
der auf dieser befindlichen Wicklung (27) eine weichelastische anschmiegsame Oberfläche
(26) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die weichelastische Oberfläche
(26) der Wickelwalze (10) aus kompressiblem Moosgummi besteht und eine abriebarme
Oberfläche aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelwalze
(10) in deren Stirnbereichen eine feste Oberfläche (25) und im mittleren Bereich eine
Beschichtung (26) aus Moosgummi aufweist.