[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung von Hydroxyalkylpolyethylenglykolethern in
Klarspülmitteln für die maschinelle Geschirreinigung.
[0002] Beim maschinellen Geschirrspülen werden im allgemeinen zwei meist durch Zwischenspülgänge
mit reinem Wasser getrennte Spülgänge vorgesehen, in denen unterschiedliche Reinigungsmittel
zum Einsatz kommen. Im eigentlichen Reinigungsgang werden alkalische Reinigungsmittel
eingesetzt, um auf dem Geschirr verbliebene Speisereste abzulösen und zu emulgieren.
Im sogenannten Nach- oder auch Klarspülgang werden dagegen spezielle Klasrpülmittel
angewendet. Diese sind keine Reinigungsmittel, sondern sollen ein gutes Netzvermögen
besitzen und die Oberflächenspannung des Nachspülwassers so weit herabsetzen, daß
dieses filmartig vom Geschirr abläuft und keine sichtbaren Rückstände hinterläßt,
die zu Kalkflecken oder anderen Vrschmutzungen führen könnten.
[0003] Wegen der starken Flottenbewegung in Geschirrspülmaschinen sowohl im Haushalt als
auch im gewerblichen Bereich müssen die Klarspülmittel möglichst schaumarm sein. Übliche
anionaktive Netzmittel, wie höhermole kulare Alkylsulfate bzw. Alkyl- oder Alkylarylsulfonate
neigen stark zur Schaumbildung und sind daher als Klarspülmittel nicht geeignet. In
der Praxis finden inzwischen Mittel auf der Basis nichtionogener Tenside, beispielsweise
von Ethylenoxidaddukten an Fettalkohole, Alkylphenole oder Polypropylenglykole höherer
Molekulargewichte, verbreitete Anwendung.
[0004] Es hat sich jedoch gezeigt, daß auch derartige nichtionische Tenside enthaltende
Klarspülmittel in den für eine ausreichende Netzwirkung erforderlichen Konzentrationsbereichen
meist noch nicht ausreichend schaumarm sind. Sie führen leicht zu Störungen der Maschinen
durch übermäßige und stabile Schaumbildung. Dies ist - insbesondere in gewerblichen
Spülmaschinen mit sehr hoher Wasserumwälzung - deswegen gegeben weil üblicherweise
die etwa 80 °C heiße Klarspülflotte in den Hauptreinigungsgang zurückgeführt wird
und dort bei 50 bis 70 °C mit den alkalischen Reinigungsmitteln in Kontakt kommt.
Die Schaumbildung wird in diesen Zonen der Spülmaschinen noch durch in der Reinigungsflotte
vorhandene Nahrungsmittelrückstände gefördert. In Haushalts-Geschirrspülmaschinen
, treten derartige Schwierigkeiten zwar nur in vermindertem Umfang, prinzipiell jedoch
in gleichem Maße auf.
[0005] Daher ist es notwendig, auch bei Verwendung relativ schaumarmer Ethylenoxidaddukte
dem Klarspülmittel Schaumdrücker zuzusetzen. Als solche kommen nichtionogene Alkoxylierungsprodukte,
die bei Klarspültemperaturen wenig wasserlöslich sind, in Betracht. Darunter fallen
Ethylenoxidaddukte an höhere Alkohole, Alkylphenole oder Amine mit niedrigem Ethoxylierungs
grad oder entsprechende Addukte von Ethylenoxid und Propylenoxid oder Propylenoxid
und Ethylenoxid in beliebiger Reihenfolge und in beliebigem Verhältnis. Derartige
Verbindungen besitzen jedoch bei Anwendungstemperaturen keinerlei Netzwirkung und
stellen daher eine Belastung des Klarspülmittels dar.
[0006] Aus der DE-PS 21 06 819 sind aber auch schon extrem schaumarme und biologisch abbaubare
Klarspülmittel bekannt, die ausschließlich als Netzmittel wirksame Bestandteile enthalten
und den Zusatz schaumdrückender Ballast-Tenside oder anderer Schaumdämpfer unnötig
machen. Es handelt sich dabei um Klarspülmittel für die maschinelle Geschirreinigung
auf der Basis von nichtionogenen, schaumarmen Tensiden mit einem Gehalt an Addukten
von 5 bis 20 Mol Ethylenoxid und 1 bis 10 Mol Propylenoxid an sekundäre aliphatische
Alkohole mit linearer Alkylkette mit 10 bis 20 C-Atomen. Gegenüber dem üblichen Spülgut
(Porzellanteller, Besteckteile) aber auch an Gläsern, deren Spülung im Nachspülgang
besonders schwierig ist, zeigen die genannten Addukte einen hervoragenden Ablauf-
und Klartrockeneffekt. Die seinerzeitigen Anforderungen an die biologische Abbaubarkeit
werden erfüllt. Heutigen gesetzlichen Erfordernissen zur Abbaubarkeit von Verbindungen,
die ins Abwasser gelangen, entsprechen die genannten Verbindungen jedoch nicht.
[0007] Hydroxyalkylpolyethylenglykolether der allgemeinen Formel (I)

in der
R¹ für einen geradkettigen Alkylrest mit 6 bis 16 C-Atomen,
R² für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 4 bis 8 C-Atomen,
R³ für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen und
n für eine Zahl von 7 bis 12
stehen, sind aus der DE-OS 33 45 349 bekannt. Beschrieben in der gleichen Druckschrift
ist auch die Verwendung der genannten Verbindungen als schaumdrückende Zusätze in
schaumarmen Reinigungsmitteln. Wesentlicher Vorteil der beschriebenen Verbindungen
(I) ist nicht nur ihre ausgeprägte Schaumarmut, sondern auch ihre gute Säure- und
insbesondere Alkalistabilität, wie sie für Reinigungsmittel wegen der in solchen Mitteln
regelmäßig vorhandenen hohen Alkalikonzentrationen zwingend erforderlich ist. Außerdem
weisen die beschriebenen Verbindungen (I) eine ausgesprochen gute biologische Abbaubarkeit
auf, die auch aktuellen gesetzlichen Erfordernissen noch zu entsprechen vermag.
[0008] Überraschend wurde nun gefunden, daß die genannten Verbindungen eine ausgeprägt gute
Eignung als alleinige Tensidkomponente in Klarspülmitteln für die maschinelle Geschirreinigung
besitzen, da sie - wie im Stand der Technik beschrieben - nicht nur säure- und alkalistabil,
sondern auch biologisch gut abbaubar sind und sich durch ihre ausgeprägte Schaumarmut
auszeichnen, sondern auch - und dieses Faktum ist dem Stand der Technik zu entnehmen
- einen hervorragenden Klartrockeneffekt aufgrund ihrer guten Netzwirkung zeigen.
[0009] Die Erfindung betrifft daher die Verwendung von Hydroxyalkylpolyethylenglykolethern
der allgemeinen Formel (I)

in der
R¹ für Wasserstoff oder einen geradkettigen Alkylrest mit 1 bis 16 C-Atomen,
R² für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 4 bis 8 C-Atomen,
R³ für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 16 C-Atomen und
n für eine Zahl von 7 bis 30
stehen, mit der Maßgabe, daß die Gesamtzahl der in R¹ und R³ enthaltenen C-Atome 6
bis 16 beträgt, in Klarspülmitteln für die maschinelle Geschirreinigung neben weiteren,
üblicherweise in derartigen Mitteln verwendeten Zusätzen.
[0010] Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen entsprechen der allgemeinen Formel
(I). In dieser allgemeinen Formel (I) steht R¹ für einen geradkettigen Alkylrest mit
1 bis 16 C-Atomen. Als solche Alkylreste kommen damit die Reste Methyl, Ethyl, n-Propyl,
n-Butyl, n-Pentyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl, n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Tridecyl, n-Tetradecyl,
n-Pentadecyl und n-Hexadecyl in Frage. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung werden Hydroxyalkylpolyethylenglykolether der allgemeinen Formel (I) verwendet,
in der R¹ für einen linearen Alkylrest mit 12 bis 16 C-Atomen steht. Derartige Hydroxyalkylpolyethylenglykolether
der allgemeinen Formel (I) ergeben bei ihrer Verwendung in Klarspülmitteen ein besonders
gutes Ablaufverhalten des Spülwassers.
[0011] In der oben genannten allgemeinen Formel (I) der erfindungsgemäß verwendbaren Verbindungen
steht R² für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 4 bis 8 C-Atomen.
Es kommen somit die Reste n-Butyl, n-Pentyl, n-Hexyl, n-Heptyl und n-Octyl sowie die
jeweiligen verzweigten Isomere der genannten Alkylreste in Frage. Da als Ausgangsstoffe
für die Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) Alkohole herangezogen
werden, deren Alkylrest dem Rest R² in der oben genannten allgemeinen Formel (I) entspricht,
kommen für die Herstellung also bevorzugt die linearen oder verzweigten Alkohole mit
4 bis 8 C-Atomen im Alkylrest in Frage. Darunter sind die Alkohole aus der Gruppe
n-Butanol, i-Butanol, n-Amylalkohol, 9-Amylalkohol, n-Hexanol sowie die restlichen
isomeren Hexanole, n-Heptanol sowie dessen verzweigtkettige Isomere sowie n-Octanol
und dessen verzweigtkettige Isomere, wie z.B. 2-Ethylhexanol, zu verstehen. Für die
Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel (I), die unten näher beschrieben
wird, können die genannten Alkohole einzeln oder im Gemisch eingesetzt werden. Dies
hat zur Folge, daß auch die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) nicht ausschließlich
als Einzelverbindungen, sondern auch als Gemische entstehen. Für die Verwendung der
genannten Verbindungen der allgemeinen Formel (I) in Klarspülmitteln kommen somit
auch Gemische der Verbindungen in Frage; auch diese Ausführungsform wird von der
vorliegenden Erfindung mit umfaßt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verwendung werden Verbindungen der allgemeinen Formel (I) eingesetzt,
in der R² füreinen n-Butylrest steht.
[0012] Entsprechend der erfindungsgemäßen Verwendung werden in Klarspülmitteln Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) eingesetzt, in der R³ für Wasserstoff oder einen geradkettigen
Alkylrest mit 1 bis 16 C-Atomen steht. Neben Wasserstoff kommen also als Substituent
R³ dieselben Alkylreste wie für R¹ in Frage.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verwendung ist der Einsatz
von Hydroxyalkylpolyethylenglykolethern der allgemeinen Formel (I) vorgesehen, in
der R¹ für einen linearen Alkylrest mit 12 bis 16 C-Atomen und R³ für Wasserstoff
steht. Derartige Verbindungen ergeben besonders gute Klarspüleffekte: sie sind außerdem
aus entsprechenden Epoxiden zugänglich, in denen der Oxiranring endständig ist und
die sich demzufolge besonders gut zu Verbindungen der allgemeinen Formel (I) umsetzen
lassen.
[0014] In der allgemeinen Formel (I) der erfindungsgemäß verwendbaren Hydroxyalkylpolyethylenglykolether
steht n für eine Zahl im Bereich von 7 bis 30. Dies bedeutet nichts anderes, als daß
- bei der Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) - der Ausgangsalkohol
aus der oben genannten Gruppe im Molverhältnis 1 : 7 bis 1 : 30 mit Ethylenoxid ethoxyliert
wird. Die entsprechende Zahl von wiederkehrenden Ethoxy-Einheiten ergibt sich dann
auch für die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen der allgemeinen Formel (I).
Bevorzugt verwendet werden Verbindungen (I), in deren allgemeiner Formel n für eine
Zahl im Bereich von 8 bis 16 steht. Besonders gute Klarspüleffekte werden - aufgrund
des guten Netzverhaltens - mit solchen Verbindungen (I) erzielt, in deren allgemeiner
Formel n für eine Zahl im Bereich von 9 bis 14 steht.
[0015] Wie oben beschrieben, werden als Ausgangsmaterial für die Herstellung der Hydroxalkylpolyethylenglykolether
der allgemeinen Formel (I) lineare oder verzweigte Alkohole mit 4 bis 8 C-Atomen eingesetzt,
wobei es möglich ist, die Alkohole sowohl einzeln als auch im Gemisch, beispielsweise
im Gemisch mehrerer Isomerer, einzusetzen. Umsetzungspartner der genannten Alkohole
ist dann Ethylenoxid, wobei das Molverhältnis der Reaktionspartner der Ethoxylierungsreaktion
(Alkohol : Ethylenoxid) im Bereich von 1 : 7 bis 1 : 30 liegt. Entsprechend ist n
in den Ausgangsstoffen für die Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) eine Zahl im Bereich von 7 bis 30.
[0016] Die erhaltenen Alkoholethoxylate werden zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten
Verbindungen (I) mit Epoxiden mit 10 bis 18 C-Atomen umgesetzt. Für diese Umsetzung
kommen sowohl 1.2-Epoxide als auch Verbindungen mit innenständigem Oxiranring in Frage.
Epxoide mit endständigem Oxiranring und 12 bis 16 C-Atomen im Alkylrest R haben sich
als besonders geeignet erwiesen. Auch Gemische von Epoxiden unterschiedlicher Kettenlänge
können in die Umsetzung zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen
(I) eingesetzt werden. Die Umsetzung findet üblicherweise in Gegenwart geeigneter,
meist alkalischer Katalysatoren statt. Diese werden dem Reaktionsgemisch in einer
Menge von 0,1 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die eingesetzte Epoxidmenge, zugesetzt. Das
Molverhältnis Alkoholalkoxylat : Epoxid liegt für die Umsetzung zweckmäßigerweise
annähernd im Bereich von 1 : 1. Während der Umsetzung, die üblicherweise meherere
Stunden in Anspruch nimmt, wird das Reaktionsgemisch auf Temperaturen im Bereich von
100 bis 200 °C, vorzugsweise im Bereich von 120 bis 180 °C erhitzt. Der Grad der Umsetzung
läßt sich leicht durch eine Bestimmung des Epoxidgehaltes des Gemischs ermitteln.
Im allgemeinen genügt eine Reaktionszeit von 4 bis 8 h bei einer Temperatur im Bereich
von 150 bis 170 °C.
[0017] Erfindungsgemäß werden die Verbindungen der oben genannten allgemeinen Formel (I)
in Klarspülmitteln als alleinige Tensidkomponente verwendet. Klarspülmittel, die Hydroxyalkylpolyethylenglykolether
der allgemeinen Formel (I) als alleinige Tensidkomponente enthalten, weisen gegenüber
dem Stand der Technik nicht nur den Vorteil einer ausgeprägten Schaumarmut auf, sondern
gewährleisten auch, daß hinsichtlich dieser Tensidkomponente keine Probleme mit den
Erfordernissen der biologischen Abbaubarkeit zu befürchten sind. Darüber hinaus zeigen
derartige Klarspülmittel ein hervorragendes Netzverhalten; selbst Gläser, deren Klarspülung
nach dem Stand der Technik immer als problematisch angesehen wurde, werden einwandfrei
klargespült und lassen sich so selbst mit in Gewerbebetrieben üblicherweise eingesetzten
Geschirrspülern mit gutem Ergebnis, d.h. ohne Flecken und Schlieren spülen.
[0018] Es ist natürlich auch möglich und fällt unter die erfindungsgemäße Verwendung, die
Hydroxyalkylpolyethylenglykolether der allgemeinen Formel (I) mit geringen Mengen
anderer, nichtionischer Tenside zu verschneiden. Dies kann beispielsweise zum Zwecke
der Verbilligung der Rezeptur geschehen. Geeignete andere, nichtionische Tenside
sind beispielsweise ausreichend ab baubare Ethylenoxidaddukte an Fettalkohole oder
Anlagerungsprodukte von Propylenoxid oder Butylenoxid an Fettalkoholethoxylate. Die
Qualität der Klarspülmittel unter Verwendung der erfindungsgemäß einzusetzenden Hydroxyalkylpolyethylenglykolether
der algemeinen Formel (I) erfährt dadurch keine wesentliche Änderung, insbesondere
keine Verschlechterung. Wie oben betont, ist es jedoch bevorzugt, einen Hydroxyalkylpolyethylenglykolether
der allgemeinen Formel (I) oder aber Gemische zweier oder mehrerer derartiger Verbindungen
ohne den Zusatz anderer nichtionischer Tenside in Klarspülmitteln zu verwenden.
[0019] Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen (I) werden in den Klarspülmitteln in
einer Konzentration von 5 bis 65 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Klarspülmittel,
eingesetzt. Dabei werden - dem wäßrigen Spülvorgang entsprechend - vorzugsweise wäßrige
Lösungen eingesetzt, die eine schnelle Verteilung bzw. Lösung der Verbindungen (I)
in der Spülflüssigkeit ermöglichen. Der bevorzugte Konzentrationsbereich für die Verwendung
der Verbindungen (I) liegt bei 15 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Klarspülmittel.
[0020] Der erfindungsgemäßen Verwendung der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) entspricht
es auch, den Klarspülmitteln weitere Substanzen zuzusetzen, die üblicherweise in
derartigen Klarspülmitteln verwendet werden. So kann es zur Erzielung einer ausreichenden
Temperaturstabilität sinnvoll sein, lösungsvermittelnde Substanzen in die Rezepturen
einzuarbeiten. Als solche sind ein- oder mehrwertige Alkohole zu nennen, von denen
Ethanol, n-Propanol, i-Propanol, Ethylenglykol und Propylenglykol bevorzugt sind.
[0021] Ebenfalls geeignet sind hierfür die Alkalisalze niedermolekularer Alkylbenzolsulfonsäuren
wie Natriumcumolsulfonat, Natriumxylolsulfonat oder Natriumtoluolsulfonat, die aus
dem Stand der Technik bekannt sind.
[0022] Die Einsatzmengen der genannten lösungsvermittelnden Substanzen können im Bereich
zwischen 0 und 40 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Klarspülmittel, liegen. Die genaue
Menge richtet sich - neben anderen Parametern - nach dem Trübungspunkt des verwendeten
Tensids sowie der gewünschten Lagerstabilität und kann in den genannten Grenzen beliebig
variiert werden, ohne die durch die Verwendung der Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) erzielten ausgezeichneten Klarspüleffekte in irgendeiner Weise zu beeinflussen.
[0023] Zusätzlich können neben der Verwendung der Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
den Klarspülmitteln noch weitere, in derartigen Mitteln üblicherweise verwendete
Substanzen zugesetzt werden. In diesem Zusammenhang sind insbesondere Komplexbildner
zu nennen, die eine Ablagerung von Kalkrückständen auf dem Geschirr bei Benutzung
von nichtenthärtetem Wasser im Klarspülgang verhindern sollen. Derartige Komplexbildener
können in Mengen von 0 bis 40 Gew.%, bezogen auf das gesamte Klarspülmittel, bevorzugt
in Mengen von 10 bis 35 Gew.-%, zugesetzt werden. Komplexbildner, die sich in diesem
Zusammenhang bwährt haben, sind beispielsweise Zitronensäure, Weinsäure, Glykolsäure,
Nitrilotriessigsäure oder handelsübliche technische Gemische aus Bernsteinsäure,
Glutarsäure und Adipinsäure (erhältlich unter dem Namen "Sokalan DCS"® von der Firma
BASF). Ebenfalls einsetzbar sind Komplexbildner, die Threshold-wirksame Eigenschaften
besitzen, sofern diese physiologisch unbedenklich und damit im Bereich der maschinellen
Spülung von Gegenständen einsetzbar sind, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen.
Als derartige Komplexbildner sind beispielsweise 2-Phosphonobutan-1.2.4-tricarbonsäure
und vergleichbare Verbindungen zu nennen. Erstere ist beispielsweise unter dem Namen
"Bayhibit AM"® erhältlich. Hierbei können die Einsatzkonzentrationen geringer als
die für die oben genannten Komplexbildner sein und bei 0 bis 10 Gew.-%, bevorzugt
2 bis 7 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Klarspülmittel, liegen.
[0024] Weiterhin ist es möglich, den Klarspülmitteln in Ergänzung zu den erfindungsgemäß
verwendeten Hydroxyalkylpolyethylenglykolethern (I) und/oder den oben genannten
Substanzen auch in üblicher Weise für den Einsatz in Klarspülmitteln übliche Farbstoffe,
Duftstoffe und Konservierungsmittel zuzugeben. Diese verändern das Klarspülverhalten
der Verbindungen (I) in keiner Weise.
[0025] Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
Herstellung einer Verbindung der allgemeinen Formel (I) (R¹ = n-Dodecyl, R² = n-Butyl,
R³ = H, n = 10)
[0026] 484 g (1 Mol) Anlagerungsprodukt von 10 Mol Ethylenoxid an 1 Mol n-Butanol, 227,5
g (1 Mol) lineares 1,2-Epoxytetradecan und 1,3 g Natriummethanolat (30 %ige Lösung
in Methanol) wurden im Vakuum zwecks Entfernung des mit dem Katalysator eingebrachten
Methanols auf 100 °C erwärmt und dann unter Rühren unter einer Inertgasatmosphare
6 h auf 160 °C erhitzt. Das Reaktionsprodukt wurde nach dem Abkühlen mit der äquivalenten
Menge Essigsäure neutralisiert und filtriert.
[0027] Die analytisch bestimmte Hydroxyzahl des Produktes betrug 80. Der Trübungspunkt in
Wasser, bestimmt nach DIN 53 917, lag bei 28 °C.
Beispiele 2 bis 8
[0028] Entsprechend der in Beispiel 1 beschriebenen Vorgehensweise wurden weitere Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) hergestellt. Die für die Struktur charakteristischen
Angaben sowie die Trübungspunkte der erhaltenen Verbindungen, bestimmt nach DIN 53
917 in Wasser, sind der nachfolgenden Tabelle 1 zu entnehmen.
Tabelle 1
Verbindungen der allgemeinen Formel (I) nach Beispielen 2 bis 8 (R³ = H) |
Beispiel |
R¹ |
R² |
n |
Trübungspunkt in Wasser (°C) |
2 |
n-Octyl |
n-Butyl |
9 |
31 |
3 |
n-Tetradecyl |
n-Butyl |
9 |
24 |
4 |
n-Dodecyl |
n-Hexyl |
10 |
25 |
5 |
n-Decyl |
n-Butyl |
11 |
31 |
6 |
n-Dodecyl |
n-Butyl |
14 |
42 |
7 |
n-Dodecyl |
n-Butyl |
19 |
54 |
8 |
n-Decyl |
n-Butyl |
29 |
66 |
Beispiel 9
Bestimmung des Schaumverhaltens
[0029] In einem Schaumstampftest (Handstampfmethode nach DIN 53 902) wurde das Schaumverhalten
der Klarspülertenside (0,2 g/l) in 200 ml einer wäßrigen, alkalischen Reinigerflotte
aus Alkalitriphosphaten, Alkalisilikaten, Kaliumhydroxid und Chlorbleichlauge (3
g/l Perclin intensiv Flüssigreiniger® der Henkel KGaA) bestimmt. Das Wasser war enthärtet,
die Temperatur betrug 65 °C. Es wurde 20 mal in einem Meßzylinder gestampft und die
Schaumhöhe nach 10, 30 und 60 sec abgelesen.
[0030] Alkalität und Temperatur entsprechen den Bedingungen in einer gewerblichen Geschirrspülmaschine.
[0031] Zusätzlich wurde diesen Gemischen noch 2 g/l frisch geschlagenes Frischei zugegeben,
um die nahrungsmittelschaumdämpfende Wirkung zu prüfen. Die Ergebnisse des Tests
sind der folgenden Tabelle 2 zu entnehmen.
Tabelle 2
Schaumverhalten der Verbindungen der Beispiele 1 bis 8 |
Verb. aus Bsp. |
Schaumhöhe in ml ohne Frischei |
Schaumhöhe in ml mit Frischei |
|
nach 10 sec |
nach 30 sec |
nach 60 sec |
nach 10 sec |
nach 30 sec |
nach 60 sec |
1 |
10 |
10 |
10 |
15-20 |
15 |
15 |
2 |
5 |
5 |
0-5 |
20 |
15 |
15 |
3 |
0-5 |
0-5 |
0-5 |
10 |
5-10 |
5-10 |
4 |
10 |
10 |
10 |
15 |
15 |
15 |
5 |
10 |
5 |
5 |
10 |
5-10 |
5-10 |
6 |
7 |
7 |
5 |
15 |
10 |
8 |
7 |
10 |
9 |
7 |
22 |
18 |
15 |
8 |
43 |
40 |
35 |
60 |
50 |
45 |
ohne Tensid |
0 |
0 |
0 |
160 |
160 |
160 |
Ergebnis:
[0032] Diese Verbindungen waren also äußerst schaumarm und drückten den Nahrungsmittelschaum
ohne weitere Zusätze schaumdämpfender Verbindungen gut.
Beispiel 10
Prüfung der biologischen Abbaubarkeit
[0033] Die biologische Abbaubarkeit der beannspruchten Addukte wurde in OECD-Screening Test
(RVO zum Waschmittelgesetz) überprüft und in der BiAS-Abnahme nach 19 Tagen angegeben.
[0034] Ebenfalls gemessen wurde die Abbaubarkeit gemäß der im Chemikaliengesetz ausgewiesenen
GF-Prüfmethode auf "ready biodegradability" nach der GF/BSB-Test-Vorschrift (COD/Chemical
Oxygen Demand).
[0035] Die Werte wurden für die Verbindung aus Beispiel 1 sowie für zwei Vergleichsprodukte
bestimmt. Sie sind der nachfolgenden Tabelle 3 zu entnehmen.
Tabelle 3
Ergebnisse der Prüfung der biologischen Abbaubarkeit |
|
% BiAS Abnahme nach 19 Tagen |
% BSB/COD nach 30 Tagen |
Verbindung aus Bsp. 1 |
92 |
58 |
|
Vergleichsprodukt I (sek.-C₁₁₋₁₅-Fettalkohol + 8 EO + 5 PO; Trübungspunkt: 33 °C) |
77 |
20 |
|
Vergleichsprodukt II (C₁₂₋₁₄-Fettalkohol + 5 EO + 4 PO; Trübungspunkt: 28 °C) |
96 |
40-50 |
Ergebnis:
[0036] Die Abbaubarkeitsforderung nach EG-Richtlinie wird somit voll erfüllt.
Beispiele 11 bis 15
Prüfung verschiedener Klarspülmittel, die Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
enthielten, im Praxistest
Beispiel 11
[0038] Ein Klarspülmittel folgender Zusammensetzung wurde in einer Haushaltsgeschirrspülmashine
geprüft.
15 % Verbindung aus Beispiel 5
8 % Na-Cumolsulfonat
10 % Citronensäure (wasserfrei)
0,3 % Zitronenparfumöl
66,7 % Wasser (vollentsalzt)
[0039] Bei Anwendung im 65 °C heißen Klarspülgang ergab sich insbesondere an Gläsern ein
ausgezeichneter Klartrockeneffekt im geprüften Dosierungsbereich von 0,1 bis 0,8
g/l Klarspüler.
Beispiel 12
[0040] 33 % Verbindung aus Beispiel 1
3 % Na-Toluolsulfonat
64 % Wasser (vollentsalzt)
[0041] Diese Rezeptur bewirkte in einer gewerblichen Mehrtankanlage in allen Zonen (65
°C Reinigerzone, 43 °C Vorabräumzone mit starker Schmutzbelastung) keine störende
Schaumentwicklung. Der Klartrockeneffekt war im gesamten Dosierungsbereich 0,1 bis
1,3 g/l gut.
Beispiel 13
[0042] 8 % Verbindung aus Beispiel 8
17 % Verbindung aus Beispiel 1
10 % Isopropanol
65 % Wasser
[0043] In diesem Beispiel wurde die oberhalb 40 °C stärker schäumende, dafür jedoch besser
netzende Verbindung aus Beispiel 8 mit der ab 30 °C schaumarmen Verbindung aus Beispiel
1 kombiniert, wodurch ein ab 40 °C schaumarmer, Kunststoffteile gut netzender Klarspüler
entstand.
[0044] Die Prüfung erfolgte mit 0,8 g/l in einer gewerblichen Mehrtankgeschirrspülmaschine,
mit gutem Klarspülergebnis.
Beispiel 14
[0045] Es wurde ein Hydroxyalkylpolyethylenglykolether (I) mit einem Fettalkoholethylenglykolpropylenglkyolether
verschnitten und in einer gewerblichen Eintankmaschine überprüft.
15 % Verbindung aus Beispiel 3
10 % Fettalkohol (C₁₂₋₁₄) + 5 EO + 4 PO
4 % Na-Cumolsulfonat
10 % Zitronensäure
5 % Sokalan DCS® (Dicarbonsäuregemisch, vgl. Seite 11, Zeile 34)
56 % Wasser
[0046] Der Klarspüler war ab 30 °C schaumarm und bewirkte mit 0,1 bis 1,0 g/l einen guten
Klartrockeneffekt ohne störende Schaumentwicklung bei der Reinigung von angeschmutztem
Mittagsgeschirr.
Beispiel 15
[0047] 25 % Verbindung aus Beispiel 6
1 % Na-Cumolsulfonat
1 % 2-Phosphonobutan-1.2.4-tricarbonsäure (Bayhibit AM®)
0,4 % Na-Benzoat
72,6 % Wasser
[0048] Der Klarspüler war ab 43 °C schaumarm in der Anwendungsflotte. Sowohl in einer Haushalts-
als auch in einer gewerblichen Geschirrspülmaschine wurde mit 0,1 bis 1,0 g/l ein
guter Klartrockeneffekt bewirkt.
Beispiel 16
Vergleichende Prüfung des Klartrockeneffekts
[0049] Als Vergleich wurde der Klartrockeneffekt von zwei der erfindungsgemäß verwendeten
Tenside dem eines weniger gut abbaubaren Tensids (sek.-C₁₁₋₁₅-Alkohol + 8 EO + 5 PO)
gegenübergestellt. Die Versuche erfolgten in einer Haushaltsgeschirrspülmaschine (enthärtetes
Wasser; 300 mg Salzbelastung) mit einem Reinigungs- und einem Klarspülgang, wobei
Noten von 1 (sehr schlecht) bis 10 (optimale Klarspülung; höchste mögliche Note) vergeben
wurden. Die Dosierung der Tenside im Klarspülgang lag bei 0,02 bis 0,1 g/l. Als Spülgut
dienten Trinkgläser, da diese in bezug auf Flecken, Schlieren und Streifen am empfindlichsten
sind. Daß die Note 10 hierbei nicht erreicht wurde, liegt an der sehr kritischen Benotung
sowie an dem Umstand, daß des verwendete Wasser enthärter, jedoch nicht entsalzt
war. Note 10 ist nur bei Verwendung von vollentsalztem Wasser möglich.
Tabelle 4
Bewertung des Klartrockeneffekts |
Klarspülmittel |
Klartrockeneffektnote bei einer Tensiddosierung (g/l) von |
|
0,02 |
0,06 |
0,1 |
Verbindung aus Bsp. 5 |
5,8 |
6,0 |
5,7 |
Verbindung aus Bsp. 6 |
6,3 |
6,0 |
6,2 |
|
Vergleichsprodukt (DE-PS 21 06 819; sek.-C₁₁₋₁₅-Fettalkohol + 8 EO + 5 PO; Trübungspunkt:
34 °C |
6,1 |
6,0 |
5,7 |
Ergebnis:
[0050] Es zeigte sich, daß die Klartrockeneffektnote für die erfindungsgemäß verwendeten
sehr gut abbaubaren Hydroxyalkylpolyethylenglykolether (I) vergleichbar bis besser
ist als die des geprüften Vergleichsproduktes mit einer eindeutig weniger guten biologischen
Abbaubarkeit nach dem GF/BSB-Test.
1. Verwendung von Hydroxyalkylpolyethylenglykolethern der allgemeinen Formel (I)

in der
R¹ für Wasserstoff oder einen geradkettigen Alkylrest mit 1 bis 16 C-Atomen,
R² für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 4 bis 8 C-Atomen,
R³ für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 16 C-Atomen und
n für eine Zahl von 7 bis 30
stehen, mit der Maßgabe, daß die Gesamtzahl der in R¹ und R³ enthaltenen C-Atome 6
bis 16 beträgt und von Mischungen mehrerer derartiger Verbindungen in Klarspülmitten
für die maschinelle Geschirreinigung neben weiteren, üblicherweise in derartigen Mitteln
verwendeten Zusätzen.
2. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) nach Anspruch 1, in der
R¹ für einen linearen Alkylrest mit 12 bis 16 C-Atomen und R³ für Wasserstoff steht.
3. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) nach Anspruch 1, in der
R² für einen n-Butylrest steht.
4. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) nach Anspruch 1, in der
n für eine Zahl im Bereich von 8 bis 16, bevorzugt im Bereich von 9 bis 14, steht.
5. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) nach Anspruch 1, in der
R¹ für einen linearen Alkylrest mit 12 bis 16 C-Atomen, R² für einen n-Butylrest,
R³ für H und n für eine Zahl im Bereich von 9 bis 14 stehen.
6. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) nach Ansprüchen 1 bis 5
in wäßriger Lösung in Mengen von 5 bis 65 Gew.-%, bevorzugt von 15 bis 50 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Klarspülmittel.
7. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) nach Ansprüchen 1 bis 6
unter Zusatz von lösungsvermittelnden und/oder hydrotropen Substanzen und/oder Komplexbildnern
und/oder Threshold-wirksamen Komplexbildnern.
8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als Komplexbildner
Zitronensäure, Weinsäure, Glykolsäure und/oder technische Gemische von Bernsteinsäure,
Glutarsäure und Adipinsäure in Mengen von 0 bis 40 Gew.-%, bevorzugt von 10 bis 35
Gew.-%, bezogen auf das gesamte Klarspülmittel, zusetzt.
9. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als Threshold-wirksamen
Komplexbildner 2-Phosphonobutan-1.2.4-tricarbonsäure in einer Menge von 0 bis 10
Gew.-%, vorzugsweise von 2 bis 7 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Klarspülmittel,
zusetzt.