[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruches
1.
[0002] Das sogenannte Prallzerkleinerungsverfahren an sich ist allgemein bekannter und angewendeter
Stand der Technik. Bei ihm werden Feststoffpartikel, die in eine Mehrzahl entsprechend
kleinere Partikel zerlegt werden sollen, mit großer Energie zum Aufprallen auf eine
im wesentlichen feste bzw. starre Platte gebracht; im Aufprallen erfolgt die Zerlegung
der relativ größeren Partikel in die relativ kleineren Partikel, die gesammelt werden
und, gegebenenfalls nach entsprechender Aufbereitung, zur Weiterverwendung zur Verfügung
stehen. An die Stelle dieser Verfahrensversion kann auch eine Verfahrensversion treten,
bei der mindestens zwei durchsetzte Gasstrahlen gegeneinander gerichtet werden, so
daß beim Auftreffen der beiden Gas-Feststoffpartikel-Strahlen Feststoffpartikel beider
Strahlen aufeinandertreffen und dabei zerlegt werden.
[0003] Es ist nun zu erwarten, daß das Prallzerkleinerungsverfahren in beiden Versionen
nur dann für die Zerkleinerung von Partikeln mit Erfolg angewendet werden kann, wenn
die Masse der zu zerlegenden Partikel einen bestimmten Grenzwert nicht unterschreitet.
Angesichts der Realitäten bei der Prallzerkleinerung kann der Grenzwert, unterhalb
dem infolge zu kleiner Masse der zu zerkleinernden Partikel die Anwendung des herkömmlichen
Verfahrens nicht mehr möglich ist, mit der Partikelgröße definiert werden und diese
wieder durch die Größe des Durchmessers mit etwa 1-5 µm, je nach dem zu zerkleinernden
Stoff bzw. dessen spezifischem Gewicht. Das herkömmliche Prallzerkleinerungsverfahren
wird nur dann mit Erfolg anwendbar sein, wenn die zu zerkleinernden Partikel einen
Durchmesser von über etwa 1-5 µm haben und eine Zerlegung der Partikel unter diesen
Bereich nicht erwartet wird.
[0004] Haben die zu zerkleinernden Partikel einen Durchmesser von etwa 1-5 µm oder weniger,
so wird die Gefahr gesehen, daß die in einem gegen die Prallfläche gerichteten Gasstrom
mitgeführten Partikel nicht oder zumindest nicht mit ausreichender Energie auf die
Prallfläche bzw. die Partikel des Gegenstromes treffen. Der Gasstrom hat zunächst
eine zur Prallfläche senkrechte Strömungsrichtung, ist also gegen die Prallfläche
gerichtet, um an der Prallfläche beziehungsweise unmittelbar vor dieser in eine zur
Prallfläche parallele Richtung umgelenkt zu werden. Die Prallfläche ist bei der ersten
Verfahrensversion die im wesentlichen starre Fläche, bei der zweiten Verfahrensversion
ein Teil der Oberfläche eines Feststoffpartikels des Gegenstromes. Ist der Durchmesser
der Partikel größer als etwa 1-5 µm und ihre Masse entsprechend groß, so behalten
die Partikel die ursprüngliche Strömungsrichtung senkrecht zur Prallfläche bei, schlagen
auf diese auf und werden in kleinere Partikel zerlegt. Ist die Masse der Partikel
jedoch zu klein, liegt also im wesentlichen ihr Durchmesser unter etwa 1-5 µm, so
werden die Partikel mit der Gasströmung umgelenkt, sie gelangen im äußersten Fall
garnicht, allenfalls aber mit geringer und für eine Zerkleinerung der Partikel zu
kleiner Energie auf die Prallfläche. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis
alle Partikel die gewünschte Feinheit aufweisen.
[0005] Soll nun ein Feststoff vollständig auf eine Korngröße kleiner als 1-5 µm zerkleinert
werden, so muß sichergestellt werden, daß auch Teilchen, die nur wenig größer als
das gewünschte Korn sind (z.B. 1,5 µm), noch auf die Prallplatte gelangen.
[0006] Entsprechendes gilt, wenn in der Ebene, in der sich bei der zweiten Verfahrensversion
mindestens zwei gegeneinander gerichtete Gasstrahlen treffen, die zu zerkleinernden
Partikel gegeneinander geschossen werden. Auch hier werden durch die Strahlumlenkung
zu kleine Teilchen von der ursprünglich gegeneinander gerichteten Bewegungsrichtung
in eine zueinander parallele Bewegungsrichtung umgelenkt. Dadurch treffen sie einander
nicht mehr oder mit zu geringer Energie.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, diesem Mangel abzuhelfen und das bekannte Prallzerkleinerungsverfahren
so auszubilden bzw. weiter zu entwickeln, daß auch die Zerkleinerung bzw. Zerlegung
der Partikel dann zuverlässig erwartet werden kann, wenn die zu zerkleinernden Partikel
eine so geringe Masse haben, daß dies durch einen Partikeldurchmesser von etwa 1-5
µm oder darunter gekennzeichnet ist.
[0008] Der Lösung der Aufgabe dienen die Merkmale der Patentansprüche.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert, und zwar anhand der
Figuren 1 und 2 für jede der beiden Versionen der Prallzerkleinerung.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist bei der ersten Verfahrensversion in üblicher
Weise eine im wesentlichen starre und feste, vorzugsweise ebene Prallplatte 1 vorgesehen
(Fig.1). In einem vorgegebenen Abstand ist vor der Prallplatte 1 ein Suspensionsbehälter
2 angeordnet, in dem in Wasser oder eine andere geeignete Flüssigkeit die zu zerkleinernden
Feststoffpartikel eingebracht werden und durch Wahl der Einbringungstechnik dafür
gesorgt wird, daß Flüssigkeit und Feststoffe eine homogene Suspension bilden. Die
Feststoffpartikel haben zumindest teilweise eine Partikelgröße von etwa 1-5 µm oder
weniger, wobei es gleichgültig ist, ob Partikel über dieser Größe vorhanden sind
oder nicht, da sich die Erfindung nur mit den Feststoffpartikeln befaßt, deren Größe
im Bereich etwa 1-5 µm oder darunter liegt. Die Suspension kann dem Gehäuse am unteren,
konisch zulaufenden Ende entnommen werden. Die Suspension wird in einem vorgegebenen
Abstand vor der Prallplatte 1 mittels einer Zerstäubungsdüse 3 zerstäubt. Nach dem
Gesetz der Wahrscheinlichkeit wird ein Zerstäubungsteil ein Flüssigkeitstropfen sein,
in dem mehrere, je für sich extrem kleine Feststoffpartikel inkorporiert sind. Jeder
Tropfen wird eine Masse haben, die ihm in Verbindung mit der Beschleunigung, die ihm
während des Zerstäubungsvorganges vermittelt wird, mit einer Energie auf der Vorderseite
der Prallplatte 1 auftreffen läßt, daß jeder Feststoffpartikel trotz seiner geringen
Masse in mehrere noch kleinere Partikel zerlegt wird. Aufgespritzte Flüssigkeit und
zerkleinerte Partikel werden dann in geeigneter Weise voneinander getrennt, worauf
die Flüssigkeit der Wiederverwendung, die auf Größen deutlich unter 1-5 µm zerkleinerten
Partikel ihrem Bestimmungszweck zugeführt werden.
[0011] Die zweite Version des Prallzerkleinerungsverfahrens (Fig.2) sieht in der erfindungsgemäßen
Ausbildung mindestens zwei gegeneinander gerichtete Gasdüsen 4,5 vor, aus denen schnelle
Gasstrahlen 6,7 in einen mit einer Suspension 8 aus Flüssigkeit und zu zerkleinernden
Feststoffpartikeln gefüllten Behälter 9 eingeleitet werden. Die schnellen Gasstrahlen
nehmen dabei aus der sie umgebenden Suspension Tröpfchen auf, in denen wiederum nach
dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit mehrere Feststoffpartikel enthalten sind. Die Zerkleinerung
vollzieht sich dabei in der Ebene des Brennpunktes der gegeneinander gerichteten Gasstrahlen
durch gegenseitiges Zusammenprallen der Suspensionstropfen bzw. der darin befindlichen
Feststoffteilchen.
[0012] Gegebenenfalls werden bei jeder Verfahrensversion die beschriebenen Vorgänge mehrfach
wiederholt, insbesondere wenn die Suspension am Beginn einen hohen Anteil großer
Feststoffpartikel hat, die alle in Größen unter etwa 1-5 µm zerlegt werden sollen.
1. Verfahren zum Erzielen extrem kleiner Partikel bis zu unter 1 µm durch Prallzerkleinerung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Partikel zur Erhöhung ihrer Masse in einer Flüssigkeit suspendiert werden
und eine der Suspension entnommene tröpfenförmige Suspensionsteilmenge zum Aufprallen
gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zusammensetzung jedes Tropfens aus einer bestimmten Flüssigkeitsmenge angestrebt
wird, die ein einziges Feststoffpartikel umschließt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine bestimmte Suspensionsteilmenge der Suspension entnommen wird, wobei es bei
der Tropfenbildung den Entnahmebedingungen überlassen bleibt, wie viele Feststoffpartikel
der Flüssigkeitsmenge eines Tropfens zugeordnet werden.
4. Anwendung des Verfahrens nach zumindest einem der Ansprüche 1-3 bei der Prallzerkleinerung
mittels einer weitgehend starren Platte, auf der Partikel eines Partikelstromes zum
Aufprallen gebracht werden.
5. Anwendung des Verfahrens nach zumindest einem der Ansprüche 1-3 bei der Prallzerkleinerung
mittels mindestens zweier Partikelströme, die zusammengeführt werden, um Feststoffpartikel
beider Partikelströme zum Aufprallen aufeinander zu bringen.