(19)
(11) EP 0 300 441 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.01.1989  Patentblatt  1989/04

(21) Anmeldenummer: 88111651.1

(22) Anmeldetag:  20.07.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04D 13/00, A01M 29/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE FR IT NL

(30) Priorität: 23.07.1987 AT 1863/87

(71) Anmelder: Reichholf, Johann
5621 St. Veit/Pongau (AT)

(72) Erfinder:
  • Obersberger, Franz
    A-5270 Mauerkirchen (AT)

(74) Vertreter: Haft, von Puttkamer, Berngruber, Czybulka 
Patentanwälte Franziskanerstrasse 38
81669 München
81669 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vogelabschreckvorrichtung für den Gebäudeschutz


    (57) Eine einfache, aber wirkungsvolle Vogelabschreckvorrichtung besteht aus einem leistenförmigen Schutzrechen (1), der einen Fußansatz (2) zur Befestigung entlang als Vogellandeplatz dienender Dach- und Fassadenteile, wie Regenrinnen (6), Gesime (7) od. dgl. aufweist und eine Reihe aus biegeelastischen Zinken (3) bildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vogelabschreckvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Eine derartige Vorrichtung ist bereits bekannt (DE-GM 84 12 524). Sie weist zwei Ständer auf, die mit ihrem als Klipsprofil ausgebildeten Fußansatz im Abstand voneinander z. B. auf die Regenrinne gesteckt werden, wobei zwischen den oberen Enden der Ständer eine Schnur oder dergleichen gespannt wird. Eine solche Schnur ist jedoch nicht sehr widerstandsfähig. Auch führt ein leicht montierbares und damit lockeres Klipsprofil mit der Zeit zum Durchhängen der Schnur und damit zur Unwirksamkeit der Vorrichtung.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vogelabschreckvorrichtung zu schaffen, die sich bei rationel­ler Herstellung und Montage durch ihre Langlebigkeit, durch ihr unauffälliges Aussehen und nicht zuletzt durch ihre hohe Schutzwirkung auszeichnet.

    [0004] Dies wird erfindungsgemäß mit der im Anspruch 1 gekennzeich­neten Vogelabschreckvorrichtung erreicht. In den Unteransprü­chen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angege­ben.

    [0005] Die erfindungsgemäß eingesetzten aus Metall oder Kunststoff leicht und kostengünstig herstellbaren Schutzrechen gewähren den anfliegenden Vögeln beim Landen auf Grund der nachgiebi­gen Zinken keinen sicheren Halt, so daß die Vögel zurück­schrecken und den Bereich um den Schutzrechen meiden. Die Schutzrechen werden zweckmäßigerweise im Rand- oder Kantenbe­reich von Dachrinnen, Schneefanggittern, Gesimsen, Mauervor­sprüngen u. dgl. befestigt, was durch den entsprechend vorbereiteten Fußansatz vergleichsweise schnell und sauber möglich ist, und verhindern dadurch auf überraschend wirkungsvolle Weise ein Niederlassen der Vögel auf den so geschützten Gebäudeteilen. Da die Zinken, um ihre Funktion erfüllen zu können, weder sehr lang noch dick zu sein brauchen, es genügen beispielsweise Zinken von etwa 50 mm Länge und wenigen mm Breite, werden die an einem Gebäude montierten Schutzrechen von einem Betrachter kaum wahrgenommen und beeinträchtigen keinesfalls das Erscheinungsbild des zu schützenden Gebäudes.

    [0006] Die Zinken sollen so biegeelastisch sein, daß sie durch das Gewicht eines landenden Vogels durchgebogen werden, was den Vogel erschreckt, verunsichert und zum Weiterfliegen veranlaßt. Diese biegeweichen Zinken müssen aber auch witterungsbeständig sein und Schneebelastungen überstehen können, so daß die Zinken vorteilhafterweise eine sich zur Spitze hin verjüngende Zungenform und vorzugsweise einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen. Dadurch gibt es eine entsprechend feste Verankerung der einzelnen Zinken am Fußansatz bei gleichzeitig zur Spitze hin zunehmender Biegeweichheit, so daß die Zinken die an sie gestellten Anforderungen sowohl hinsichtlich ihrer Nachgiebigkeit als auch ihrer Belastung s fähigkeit erfüllen. Ein trapezförmiger Querschnitt bietet zusätzlich bei verhältnismäßig großer Querschnittsfläche nur eine schmale Oberseite zur Ablagerung von Auflasten, wie Schnee u. dgl.

    [0007] Zur Befestigung des Schutzrechens kann der Fußansatz an sich auf jede geeignete Weise, etwa als vorgelochter Befestigungsschenkel oder -lappen, hergestellt sein, doch besonders günstig ist es, wann erfindungsgemäß der Fußansatz ein Klipsprofil bildet, wodurch sich der Schutzrechen einfach und mit wenigen Handgriffen auf Rändern von Regenrinnen, Schneegittern, Abdeckblechen oder anderen entsprechenden Gebäudeteilen aufsetzen läßt.

    [0008] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vom Klipsprofil durch eine Sollbruchstelle ein die Zinkenreihe tragender Randschenkel abtrennbar, so daß der Schutzrechen nach einer solchen Abtrennung wie mit einem normalen Befestigungsschenkel an einem Gesims oder anderen flächigen Gebäudebereichen durch Nageln, Schrauben od. dgl. fixierbar ist. Der Schutzrechen kann je nach Bedarf aufgeklipst, angestiftet oder angeschraubt, in ein Mörtelbett eingesetzt od. dgl. werden, so daß diese Vogelabschreckvorrichtung sofort im Zuge eines Neubaues, eines Neuverputzes oder auch nachträglich bei Altbauten problemlos und sauber anzubringen ist.

    [0009] Ist erfindungsgemäß der Fußansatz zur Zinkenreihe quergerichtet, kommt es bei der Befestigung des Schutzrechens gleich zur gewünschten Orientierung der Zinken, die vorzugsweise aufwärts und vorwärts gegen die Vogelanflugrichtung vorragen sollen.

    [0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an Hand eines Ausführungsbeispieles rein schematisch veranschaulicht, und zwar zeigen

    Fig. 1 und 2 eine erfindungsgemäße Vogelabschreckvor­richtung in Draufsicht und Stirnansicht sowie

    Fig. 3 und 4 zwei Anwendungsmöglichkeiten dieser Vorrichtung im Schnitt kleineren Maßstabes.



    [0011] Um auf einfache, aber wirkungsvolle Weise eine Landen und ein Niederlassen von Vögeln auf Gebäuden od. dgl. zu verhindern und dadurch einen Schutz vor Verschmutzungen und Beschädigungen zu erreichen, gibt es einen leistenförmigen Schutzrechen 1, der einen Fußansatz 2 zur Befestigung an entsprechenden Gebäudeteilen aufweist und eine Reihe biegeelastischer Zinken 3 bildet. Die Zinken 3 verjüngen sich leicht zur Spitze hin und besitzen einen etwa trapezförmigen Querschnitt, wobei sie bereits einer dem durchschnittlichen Vogelgewicht entsprechenden Belastung nachgeben und durch landende Vögel niedergebogen werden. Der Fußansatz 2 ist als Klipsprofil 4 ausgestaltet, wobei eine Sollbruchstelle 5 das Abtrennen eines die Zinkenreihe 3 tragenden Randschenkels 4a erlaubt.

    [0012] Der Fußansatz 2 ist zur Zinkenreihe 3 quergerichtet, so daß sich bei einfacher Montage die Zinken 3 in einer aufwärts geneigten Lage befinden, wie in Fig. 3 und 4 angedeutet. Der Schutzrechen 1 läßt sich dabei gemäß Fig. 3 mit dem Klipsprofil 4 auf den Rand einer Regenrinne 6 aufklemmen oder gemäß Fig. 4 entlang einem Mauergesims 7 od. dgl. unter Verwendung des abgetrennten Randschenkels 4a als Befestigungsschenkel andübeln od. dgl.

    [0013] Anfliegende Vögel versuchen auf den im Randbereich der Landeplätze angeordneten Schutzrechen 1 aufzusetzen, wobei allerdings die Zinken 3, auf die sich die Vögel niederlassen, nachgeben und den Vögeln keinerlei fasten Halt bieten. Die Vögel werden verunsichert und von einer Landung abgehalten, so daß sich auf rationelle Weise ein sehr wirkungsvoller Gebäudeschutz erreichen läßt.

    [0014] Um die gewünschte Biegeweichheit zu erhalten, können sich die Zinken 3 entweder in ihrer Breite oder in ihrer Dicke oder sowohl in ihrer Breite als auch in ihrer Dicke zur Spitze hin verjüngen. Die Länge der Zinken 3 kann 25 bis 100 mm betragen, beispielsweise etwa 50 mm. Die Breite der Zinken 3 und ihr Abstand voneinander kann 2 bis 10 mm betragen, beispielsweise etwa 4 mm und ihre Dicke 0,1 bis 3 mm, beispielsweise etwa 1 mm. Bei sich zur Spitze hin verjüngenden Zinken 3 gelten diese Abmes­sungen der Breite, der Dicke und des Abstandes für die Mitte der Länge der Zinken 3.

    [0015] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Kunststoff hat nicht nur fertigungstechnische Vorteile, vielmehr wird dadurch auch sichergestellt, daß durch Blitzschläge oder sonstige Stromführungen keine Schäden hervorgerufen werden und das Material nicht verrottet.


    Ansprüche

    1. Vogelabschreckvorrichtung für den Gebäudeschutz mit einem Fußansatz zur Befestigung entlang als Vogellande­platz dienender Dach- und Fassadenteile, wie Regenrinnen, Gesimse oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß sie als leistenförmiger Schutzrechen (1) ausgebildet ist, der eine Zinkenreihe aus biegeelastischen Zinken (3) aufweist.
     
    2. Vogelabschreckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Zinken (3) eine sich zur Spitze hin verjüngende Zungenform und vorzugsweise einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen
     
    3. Vogelabschreckvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fußansatz (2) ein Klipsprofil (4) bildet.
     
    4. Vogelabschreckvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß vom Klipsprofil (4) durch eine Sollbruchstelle (5) ein die Zinkenreihe (3) tragender Randschenkel (4a) abtrennbar ist.
     
    5. Vogelabschreckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Fußansatz (2) zur Zinkenreihe (3) quergerichtet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht