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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE |
(30) |
Priorität: |
22.07.1987 DE 3724628
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Anmelder: MANNESMANN Aktiengesellschaft |
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D-40027 Düsseldorf (DE) |
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Erfinder: |
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- Pleschiutschnigg, Fritz-Peter, Dr. Ing.
D-4100 Duisburg 29 (DE)
- Möllers, Gerd, Dipl.-Ing.
D-4200 Oberhausen 11 (DE)
- Eberhardt, Hans-Georg
D-4100 Duisburg (DE)
- Rahmfeld, Werner, Dr. Ing.
D-4330 Mühlheim/Ruhr (DE)
- Parschat, Lothar, Dipl.-Ing.
D-4030 Ratingen 5 (DE)
- Ehrenberg, Hans-Jürgen
D-4000 Düsseldorf 31 (DE)
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Vertreter: Presting, Hans-Joachim, Dipl.-Ing. et al |
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Meissner & Meissner,
Patentanwaltsbüro,
Postfach 330130 14171 Berlin 14171 Berlin (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Stranggießkokille zur Erzeugung dünner Stränge im Brammenformat,
mit aus zwei gegenüberliegenden, zumindest auf einem Teil der Kokillenhöhe den längeren
Querschnittsseiten des zu gießenden Stranges entsprechenden Längswänden und zwei zueinander
etwa parallelen Querwänden.
[0002] Zur Erzeugung von Strängen im Brammenformat sind verschiedene Kokillenkonstruktionen
bekannt, wie z.B. gerade oder gebogene Kokillen, mit im wesentlichen parallel verlaufenden
Wänden. Bei der Herstellung von dünneren Brammen unter Verwendung eines Tauchausgusses
bereitet das Einbringen der Schmelze in die Kokille Schwierigkeiten, insbesondere
bei Bogenkokillen, da diese auf einem Kreisbogen schwingen und den Raum für den ortsfesten
Tauchausguß einengen. Zur Behebung dieser Schwierigkeiten ist es bekannt (Stahl und
Eisen 106/1986, Seite 1255 bis 1256), den Eingießbereich selbst bei einer insgesamt
geraden Kokille beidseitig trichterförmig zu erweitern und den Tauchausguß durch seitliche
Abplattungen dem Eingießquerschnitt anzupassen.
[0003] Diese beidseitige Erweiterung in den Kokillenlängswänden zu einem Trichter führt
jedoch zu unerwünschten Strangschalendeformationen, die man jedoch bewußt in Kauf
genommen hat, um das Problem der Schmelzenzufuhr zur Stranggießkokille einigermaßen
zu beherrschen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stranggießkokille zur Herstellung
dünner Stränge im Brammenformat, insbesondere im Abmessungsbereich von 40 bis 90 mm
x 400 bis 200 mm zu schaffen, die eine minimale Verformung der Strangschale innerhalb
der Stranggießkokille gewährleistet, gleichwohl den Einsatz eines Tauchausgusses erlaubt
und dem Tauchausguß einen maximalen Raum im Eingießbereich der Stranggießkokille zur
Verfügung stellt.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einer Stranggießkokille gemäß dem Gattungsbegriff
des Anspruches 1 mit den Merkmalen, wie sie im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 angegeben sind. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Stranggießkokille im Rahmen vorliegender
Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Anhand der Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele enthalten, soll die Erfindung näher
beschrieben werden.
[0007] Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Stranggießanlage mit einer Kokille gemäß der Erfindung
im Schnitt
Fig. 2 eine Stranggießkokille gemäß der Erfindung in perspektivischer Sicht
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der Stranggießkokille gemäß der Erfindung in perspektivischer
Sicht im Längsschnitt
Fig. 4 eine weitere Ausgestaltung der Stranggießkokille gemäß der Erfindung ebenfalls
in perspektivischer Sicht und im Längschnitt.
[0008] In den Zeichnungen sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern versehen.
[0009] Gemäß Fig. 1 folgt der Strangießkokille 1 in Gießrichtung das von Rollen gebildete
Führungsgerüst 2, an das sich die Transportrollen 3 und ein Rollgang 7 anschließt.
Die Stranggießkokille 1 wird aus einem Verteiler 4 über einen Tauchausguß 5 gespeist.
Ein Stopfen 6 dient zur Regulierung des Schmelzenzuflusses zur Kokille.
[0010] Fig. 2 zeigt eine Stranggießkokille 1 gemäß der Erfindung. Von der Stranggießkokille
1 sind der Übersichtlichkeit wegen nur die die Brammenbreitseiten begrenzenden Längswände
8, 9 dargestellt. Ein unterer Bereich 8′, 9′ der Kokille 1 unterhalb der Horizontalen
R1 ist bogenförmig ausgebildet, wobei R1 gleichzeitig den Krümmungsradius dieses unteren
Kokillenabschnittes darstellt. Die auf der Bogenaußenseite gelegene Kokillenlängswand
8 geht von dem gebogenen Wandabschnit 8′ tangential in einen den Querschnitt auf der
Eingießseite erweiternden geraden Abschnitt 8˝ über. Der Übergangspunkt 10 vom gebogenen
Wandabschnitt 8′ zum geraden Wandabschnitt 8˝ liegt unterhalb der Horizontalen R1.
Gegenüber einer insgesamt bogenförmigen Kokille wird der Raum 11 und je nach Lage
der Tangente 12 ein zusätzlicher Raum 13 geschaffen. Die Kokillenwand 9 ist in beiden
Teilabschnitten 9′, 9˝ gewölbt ausgebildet, so daß sie insgesamt bogenförmig verläuft.
Sofern es die Dickenabmessung und der zur Anwendung gelangende Tauchausguß erlaubt,
kann der obere Seitenwandabschnitt 9˝ als gerader Wandabschnitt ausgebildet sein,
wobei die gerade Begrenzungsfläche in der Ebene der Tangente 12 liegt, die senkrecht
auf der Horizontalen R1 steht.
[0011] In Fig. 3 ist die Stranggießkokille 1 in der Mitte vertikal geschnitten dargestellt,
so daß also nur die hintere Hälfte der Stranggießkokille 1 dargestellt ist. Die auf
der Bogenaußenseite gelegene Längswand 8 der Stranggießkokille 1 geht von dem gebogenen
Wandabschnitt 8′ tangential nur im Mittenbereich der Längswand 8 in einen geradwandigen
Abschnitt 8˝ über. Hierdurch ist der zusätzliche Raum 13 in der Breitenerstreckung
der Kokille zur Aufnahme eines Tauchausgusses begrenzt. Bei Brammendicken im oberen
Maßbereich kann es dabei genügen, den Übergangspunkt 10 vom gebogenen Kokillenabschnitt
9′ der Bogeninnenlängswand 9 in die Ebene der Horizontalen R1 zu legen, so daß der
gerade Wandteil 9˝ sich vertikal erstreckt.
[0012] Fig. 4 zeigt ebenfalls eine Kokille im Längsschnitt. Gegenüber Fig. 3 ist hier die
nur mittige Erweiterung in die Seitenwand 9 auf der Bogeninnenseite der Stranggießkokille
1 verlegt. Der tangentiale Übergangspunkt 10 vom gebogenen Wandabschnitt 9′ zum geraden
Wandabschnitt 9˝ liegt oberhalb der Horizontalen R1 mit dem Raumgewinn bei 13 für
den Tauchausguß. Bei dieser Ausführung ist es zweckmäßig, den Überganspunkt 10 der
Seitenwand 8 auf der Bogenaußenseite in die Horizontale R1 zu legen, so daß der gerade
Wandabschnitt 8˝ senkrecht auf der Horizontalen R1 steht.
[0013] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Stranggießkokille liegen in der geringen absoluten
Deformation der Strangschale innerhalb der Kokille, der kleineren Deformationsdichte,
im optimierten Raumangebot für den Tauchausguß und in der niedrigen Bauhöhe der Anlage.
Ferner ist bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung keine Änderung des Wasserkastens
nötig, der die Kokillenwandplatten umgibt, da notwendige Gestaltungsmaßnahmen nur
im Bereich der Kupferwandplatten erfolgen. Nicht zuletzt sorgt die Geometrie der Kokille
für eine gute Strangführung während des Gießens, so daß die Gefahr von Strangaufhängungen
und Druchbrüchen vermindert ist.
1. Stranggießkokille zur Erzeugung dünner Stränge im Brammenformat, mit aus zwei gegenüberliegenden,
zumindestens auf einem Teil der Kokillenhöhe den längeren Querschnittsseiten des zu
gießenden Stranges entsprechenden Längswänden und zwei zueinander etwa parallelen
Querwänden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längswände (8, 9) im unteren Bereich der Stranggießkokille (1) im wesentlichen
parallel gebogen sind und einen Kokillenabschnitt (8′,9′) bilden und im oberen Bereich
zumindest eine der Längswände tangential in einen den Eingießquerschnitt erweiternden
geraden Abschnitt (8˝, 9˝) übergeht.
2. Stranggießkokille nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Übergangspunkt (10) vom gebogenen Kokillenabschnitt (8′) in den geraden Wandteil
in der Bogenaußenseite der Stranggießkokille unterhalb einer durch die Stranggießkokille
in etwa in der halben Kokillenhöhe gelegten Horizontalen (R1) liegt.
3. Stranggießkokille nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Überganspunkt (10) vom gebogenen Kokillenabschnitt (9′) in den geraden Wandteil
in der Bogeninnenseite der Stranggießkokille (1) oberhalb einer durch die Stranggießkokille
in etwa in der halben Kokillenhöhe gelegten Horizontalen (R1) liegt.
4. Stranggießkokille nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der tangentiale Übergang sich nur über einen in der Mitte der Längswände gelegenen
Teil erstreckt.