| (19) |
 |
|
(11) |
EP 0 301 052 B1 |
| (12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
| (45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
06.11.1991 Patentblatt 1991/45 |
| (22) |
Anmeldetag: 11.02.1988 |
|
| (51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)5: A62C 37/14 |
| (86) |
Internationale Anmeldenummer: |
|
PCT/CH8800/033 |
| (87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
|
WO 8806/046 (25.08.1988 Gazette 1988/19) |
|
| (54) |
AUSLÖSEELEMENT FÜR EINEN SPRINKLER
RELEASE DEVICE FOR A SPRINKLER
DISPOSITIF DE DECLENCHEMENT POUR UN ARROSEUR
|
| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
CH DE GB LI |
| (30) |
Priorität: |
13.02.1987 CH 535/87
|
| (43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
01.02.1989 Patentblatt 1989/05 |
| (73) |
Patentinhaber: Mohler, Johann Georg |
|
CH-4133 Pratteln (CH) |
|
| (72) |
Erfinder: |
|
- MOHLER, Johann Georg
CH-4133 Pratteln (CH)
- BOHAC, Petr
CH-5405 Baden (CH)
|
| (74) |
Vertreter: Becher, Pauline et al |
|
A. Braun Braun Héritier Eschmann AG
Patentanwälte VSP
Holbeinstrasse 36-38
Postfach 160 CH-4003 Basel CH-4003 Basel (CH) |
| (56) |
Entgegenhaltungen: :
FR-A-71 368 3 US-A-17 718 26
|
US-A- 2 125 510
|
|
| |
|
|
|
|
| |
|
| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Im Bereich der ortsfesten Feuerlöschanlagen stellen die mit dem Wasserohrnetz verschraubten,
thermisch auslösenden Sprinkleranlagen des am meisten verbreitete Löschsystem dar.
Bei den Glasfass-Sprinklern ist die Wasseraustrittsdüse durch ein mit einer geeigneten
Flüssigkeit gefülltes Glasfässchen verschlossen. Im Brandfall bewirken die heissen
Rauchgase eine Erwärmung der Sprengflüssigkeit; diese dehnt sich aus und sprengt beim
Erreichen einer durch die Füllmenge vorgegebenen Auslösetemperatur das Glasfässchen.
Dadurch wird die Düse automatisch freigegeben und besprüht den Brandherd mit einem
zu Tröpfchen aufgerissenem Löschstrahl.
[0002] Obwohl die ersten automatischen Sprinkler-Löschsysteme bereits im letzten Jahrhundert
installiert worden sind, ist deren Entwicklung bis heute nicht abgeschlossen. Um einen
Brand gleich nach seinem Ausbruch bekämpfen zu können, muss in erster Linie die Ansprechzeit
von Glasfass-Sprinklern - das heisst die zur Erwärmung der Sprengflüssigkeit auf die
Auslösetemperatur erforderliche Zeitspanne - noch verkürzt werden. Schnellauslösende
(fast response) Sprinkleranlagen bedeuten einen erhöhten Schutz der Sachwerte und
vor allem auch der im gefährdeten Raum befindlichen Personen. Zugleich ermöglicht
die erzielte Wirkflächen-verminderung eine Reduktion des Löschwasserbedarfes.
[0003] Die Nennöffnungstemperaturen der GlasfassSprinkler sind durch die Farbe der Sprengflüssigkeit,
die durch Zusatz geeigneter Farbstoffe erzielt wird, leicht erkennbar. Die Farbkennzeichnungen
sind in der folgenden Tabelle I angegeben:

[0004] Für die Ansprechzeit der Glasfass-Sprinkler spielt nicht nur die Wärmekapazität der
Sprengflüssigkeit, sondern auch ihre thermische Leitfähigkeit und Viskosität eine
wichtige Rolle. Damit die Streuung der Auslösetemperatur im Rahmen möglichst enger
Toleranzen von ca. 5% liegt, soll die Sprengflüssigkeit zudem beim Erwärmen einen
möglichst steilen Druckanstieg hervorrufen, das heisst, sie soll einen hohen Wert
des für den Druckanstieg mit der Temperatur (dP/dT) massgeblichen Verhältnisses von
thermischen Ausdehnungskoeffizienten zu Kompressibilität (> 10 bar/K) aufweisen. Die
Ansprechzeit lässt sich einerseits durch die massgebenden Stoffeigenschaften, andererseits
durch konstruktive Massnahmen beeinflussen. Eine Ansprechzeitverkürzung resultiert
z.B. bei einer Verminderung der Wandstärke des Glasfässchens, bei einer Erhöhung der
Wärmeleitfähigkeit des Glasmateriales und/oder der Sprengflüssigkeit, genauso wie
bei einer Volumenreduktion des Glasfässchens. Die am l. Dezember 1983 offengelegte
deutsche Offenlegungsschrift DE 32 20 124 A1 beschreibt zu diesem Zweck eine Verringerung
des Füllflüssigkeitsvolumens mittels eines eingelegten Verdrängekörpers. Zur Zeit
werden als Sprengflüssigkeiten für Glasfass-Sprinkler vorwiegend Alkohole, namentlich
n-Butanol, Isopropanol und Glycerin, seltener auch Paraffinöl oder neuerdings Ethylacetat
verwendet.
[0005] Die vorliegende Erfindung verkürzt die Ansprechzeit durch Verwendung von speziellen
Sprengflüssigkeiten, bei denen die Wärmeaufnahme besonders schnell erfolgt, als Innenfüllung
der Sprinkler-Glasfässchen. Experimentell wurde festgestellt, dass die Ansprechzeit
der als Auslöseelemente dienenden Glasfässchen einerseits vom Produkt der mittleren
Wärmekapazität der Sprengflüssigkeit mit ihrer Dichte und dem Glasfassvolumen (Wärmekapazität
der Innenfüllung), andererseits jedoch ebenfalls von der Wärmeleitfähigkeit der Sprengflüssigkeit
und ihrer Viskosität abhängt. Auch der Wärmeausdehnungskoeffizient, die Giftigkeit
und die chemische Beständigkeit einer Flüssigkeit im Laufe der Zeit spielen eine Rolle
bei ihrer Verwendung als Sprengflüssigkeit.
[0006] Die experimentell ermittelten relativen Ansprechzeiten einiger Sprengflüssigkeiten
sind aus Tabelle II ersichtlich.

[0007] Insbesondere bei Toluol und einigen Halogenderivaten der Kohlenwasserstoffe erhält
man tiefe Werte für die Ansprechzeiten. Durch die Verwendung dieser Stoffe als Sprengflüssigkeiten
lässt sich die Ansprechzeit der Glasfass-Sprinkler gegenüber den bisher verwendeten
Sprengflüssigkeiten, wie z.B. Isopropanol, bis auf die Hälfte reduzieren. Ihr Einsatz
bedeutet daher einen wesentlichen Schritt bei der Entwicklung schnellauslösender Glasfass-Sprinkleranlagen,
die durch ihr schnelles Reagieren einen Brand in einem früheren Stadium löschen.
[0008] In der folgenden Tabelle II sind die volumenbezogenen Wärmekapazitäten (das heisst,
die Produkte aus der Wärmekapazität und der Dichte), die Viskositäten, die Wärmeleitfähigkeiten
und die berechneten Werte des Druckanstiegs mit der Temperatur (die dem Verhältnis
von thermischen Ausdehnungskoeffizienten zu Kompressibilität entsprechen) einiger
Sprengflüssigkeiten angegeben.

[0009] Im allgemeinen ist es vorteilhaft, wenn die volumenbezogene Wärmekapazität C′ einen
Wert < 1,5 J/ml hat, die Viskosität einen Wert < 0,8 mPa·s hat, die Wärmeleitfähigkeit
einen Wert > 0,025 W/cm·K hat und der Druckanstieg mit der Temperatur dP/dT, wie oben
erwähnt, einen Wert > 10 bar/K hat. Jedoch können schlechtere Werte für eine oder
mehrere Eigenschaften und bessere Werte für andere Eigenschaften sich in einem gewissen
Grade ausgleichen.
[0010] Die Erfindung bezieht sich nun auf ein Auslöseelement fur einen Sprinkler, wobei
das aus einem Glasfässchen bestehende und mit einer Sprengflüssigkeit gefüllte Auslöseelement
die Wasseraustrittsdüse des Sprinklers geschlossen hält, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass die Sprengflüssigkeit aus Niederalkylhomologen des Benzols, mittleren aliphatischen
Kohlenwasserstoffen, niederen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffen, Halogenkohlenwasserstoffen
und deren Mischungen miteinander oder mt anderen damit mischbaren Flüssigkeiten gewählt
ist.
[0011] Die Niederalkylhomologen des Benzols, die mittleren aliphatischen Kohlenwasserstoffe,
das heisst z.B. aliphatische Kohlenwasserstoffe mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, die
niederen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffe, das heisst z.B. cycloaliphatische
Kohlenwasserstoffe mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen, und die Halogenkohlenwasserstoffe
können miteinander und mit anderen Flüssigkeiten, in der Regel mit als Sprengflüssigkeiten
bekannten organischen Verbindungen, wie niederen ein- oder mehrwertigen aliphatischen
Alkoholen und Niederalkylestern von niederen Alkancarbonsäuren, in beliebigen Verhältnissen,
in denen sie miteinander mischbar sind, gemischt werden.
[0012] Beispielsweise kann die Sprengflüssigkeit aus Toluol, Xylol, n-Decan, Cyclohexan,
Trichlorethylen, Tetrachlorethylen oder deren Mischungen bestehen. Je nach ihrem Siedepunkt
können die Sprengflüssigkeiten für verschiedene Nennöffnungstemperaturen verwendet
werden. Z.B. eignet sich n-Decan trotz seiner verhältnismässig langen Ansprechzeit
für Nennöffnungstemperaturen bis 182 °C.
[0013] Die Sprengflüssigkeit kann ausser den oben genannten spezifischen Verbindungen als
niederen ein- oder mehrwertigen aliphatischen Alkohol oder Niederalkylester einer
niederen Alkancarbonsäure oder Mischung davon z.B. Methanol, Ethanol, Isopropanol,
Glycerin oder Ethylacetat oder deren Mischungen enthalten, doch können dadurch in
der Regel keine besonderen Vorteile erzielt werden.
1. Auslöseelement für einen Sprinkler, wobei das aus einem Glasfässchen bestehende
und mit einer Sprengflüssigkeit gefüllte Auslöseelement die Wasseraustrittsdüse des
Sprinklers geschlossen hält, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprengflüssigkeit aus
Niederalkylhomologen des Benzols, mittleren aliphatischen Kohlenwasserstoffen, niederen
cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffen, Halogenkohlenwasserstoffen und deren Mischungen
miteinander oder mit anderen damit mischbaren Flüssigkeiten gewählt ist.
2. Auslöseelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprengflüssigkeit
Toluol oder ein Xylol ist oder enthält.
3. Auslöseelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprengflüssigkeit
n-Decan ist oder enthält.
4. Auslöseelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprengflüssigkeit
Cyclohexan ist oder enthält.
5. Auslöseelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprengflüssigkeit
Trichlorethylen oder Tetrachlorethylen ist oder enthält.
1. A trigger element for a sprinkler, the water outlet nozzle of the sprinkler being
kept closed by the trigger element consisting of a small glass barrel and is filled
with an expanding liquid, wherein the expanding liquid is selected from the group
comprising lower alkyl homologs of benzene, aliphatic hydrocarbons of medium chain
length, lower cycloaliphatic hydrocarbons, halogenated hydrocarbons, and mixtures
of these with one another or with other liquids miscible with these.
2. A trigger element as claimed in claim 1 wherein the expanding liquid is or contains
toluene or a xylene.
3. A trigger element as claimed in claim 1 wherein the expanding liquid is or contains
n-decane.
4. A trigger element as claimed in claim 1 wherein the expanding liquid is or contains
cyclohexane.
5. A trigger element as claimed in claim 1 wherein the expanding liquid is or contains
trichloroethylene or tetrachloroethylene.
1. Dispositif de déclenchement pour un arroseur dans lequel le dispositif de déclenchement,
consistant en un barillet en verre et rempli d'un liquide d'arrosage, maintient fermée
la buse de sortie de l'eau de l'arroseur, caractérisé en ce que le liquide d'arrosage
est choisi parmi les homologues alcoyle inférieur du benzène, les hydrocarbures aliphatiques
moyens, les hydrocarbures cycloaliphatiques inférieurs, les hydrocarbures halogénés
et leurs mélanges entre eux ou avec d'autres liquides miscibles avec eux.
2. Dispositif de déclenchement selon la revendication 1, caractérisé en ce que le
liquide d'arrosage est ou contient du toluène ou un xylène.
3. Dispositif de déclenchement selon la revendication 1, caractérisé en ce que le
liquide d'arrosage est ou contient du n-décane.
4. Dispositif de déclenchement selon la revendication 1, caractérisé en ce que le
liquide d'arrosage est ou contient du cyclohexane.
5. Dispositif de déclenchement selon la revendication 1, caractérisé en ce que le
liquide d'arrosage est ou contient du trichloréthylène ou du tétrachloréthylène.