[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Eintreiben von Rammteilen unter Wasser,
bei welchem man ein an einem Tragelement hängendes Rammgerät und eine tauchfähige
elektrohydraulische Antriebseinheit unter Wasser absenkt und durch das von der getauchten
Antriebseinheit angetriebene Rammgerät ein Rammteil eintreibt, sowie eine zur Ausführung
dieses Verfahrens geeignete Antriebseinheit.
[0002] Da die zur Ausbeutung von auf oder unter dem Meeresboden befindlichen Rohstoffvorkommen
dienenden Arbeiten und die dafür unter Wasser zu installierenden Vorrichtungen und
Konstruktionen in immer tieferes Wasser vordringen und somit häufig Rammgeräte in
großer Wassertiefe zum Eintreiben von mehreren in gewissen Abständen nebeneinander
angeordneten Rammpfählen eingesetzt werden müssen, wird es immer schwieriger, das
Rammgerät mit tragbarem Zeit- und Arbeitsaufwand auf die einzutreibenden Rammteile
aufzubringen und ein möglichst zeit- und arbeitssparendes Eintreiben ohne Beschädigung
der Rammteile zu bewirken. Da es zum Verankern von Offshore- Bohrplattformen und
ähnlichen Bauwerken erforderlich ist, an deren Tragbeinen zahlreiche Rammpfähle großen
Durchmessers durch ein entsprechend schweres Rammgerät mit sehr hoher Schlagenergie
sehr tief in einen mit zunehmender Tiefe immer härter werdenden Meeresboden einzurammen,
müssen die dazu verwendeten Rammpfähle oft stärker und schwerer dimensioniert werden,
als dies für die eigentliche Verankerung des Bauwerks erforderlich ist, damit der
insbesondere in der ersten Phase des Einrammens in sehr großer Länge frei aufragende
und daher gegen Biegungskräfte empfindliche Rammpfahl nicht unter dem hohen Gewicht
des mehrere hundert Tonnen schweren Rammgeräts und dessen hoher Schlagenergie Biegungsschäden
erleidet oder von der vorgesehenen Eintreibrichtung abweicht. Solche in der Praxis
oft über hundert Meter langen, starkwandigen Stahlrohr-Pfähle sind nicht nur sehr
teuer, sondern auch schwierig und gefahrvoll zu handhaben, zumal dazu Werkstattschiffe
mit entsprechend groß und stark bemessenen Auslegerkranen benötigt werden.
[0003] Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten hat man bei Rammungen in relativ geringen Wassertiefen
kürzere Rammpfähle verwendet und diese jeweils nach entsprechendem Eintreiben in den
Meeresboden durch über Wasser erfolgendes Anschweißen zusätzlicher Pfahlabschnitte
verlängert. Dies läßt sich jedoch bei Rammungen in großer Wassertiefe nicht mehr
durchführen.
[0004] Bei Verwendung von schlankeren und dünnwandigeren und damit auch leichteren Rammpfählen
für Rammungen in großer Wassertiefe kann der zunächst mit großer Länge aus dem Meeresboden
frei herausragende Rammpfahl nur mit einem leichten Rammgerät relativ geringer Schlagenergie
vorgerammt werden, bis keine Schwierigkeiten mit seiner Biegsamkeit mehr zu erwarten
sind. Dann muß das leichte Rammgerät aufgeholt und ein schwereres Rammgerät auf den
Rammpfahl abgesenkt werden, um diesen auf die vorgesehene Eindringtiefe einzurammen.
Hierzu müssen jedoch jeweils zwei verschiedene Rammgeräte nacheinander auf den Rammpfahl
abgesenkt und wieder über Wasser aufgeholt werden, was unter den nicht immer günstigen
Witterungsbedingungen bei Offshore-Arbeiten sehr viel Zeit und damit wegen der enormen
Kosten moderner Werkstattschiffe einen entsprechend hohen Aufwand erfordert. Dies
gilt insbesondere, wenn die Rammungen in solchen Wassertiefen erfolgen müssen, in
denen ein Antrieb des Rammgeräts durch von einer Basis über Wasser zugeführte Druckflüssigkeit
wegen der hohen Druckverluste langer Schlauchleitungen und/oder zu starker Viskositätserhöhung
der Druckflüssigkeit im kalten Meerwasser nicht mehr durchführbar ist. In solchen
Fällen muß mit jedem Rammgerät eine passend ausgelegte, tauchfähige elektrohydraulische
Antriebseinheit auf die Arbeitstiefe abgesenkt werden, so daß nicht nur zwei verschiedene
Rammgeräte, sondern zusätzlich noch zwei diesen angepaßte Antriebseinheiten vorrätig
gehalten und gehandhabt werden müssen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Verfahren zum Eintreiben von Rammteilen unter
Wasser der eingangs genannten Art sowie eine hierzu geeignete Antriebseinheit zu schaffen,
die auf einfache Weise ein zeit- und arbeitssparenderes, wirtschaftlicheres Eintreiben
von Rammteilen ermöglicht.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
durch die im Patentanspruch 1 genannten Merkmale ausgezeichnet.
[0007] Mit diesem Verfahren können den eigentlichen Gründungsanforderungen entsprechende,
dünnwandigere und leichtere Rammpfähle mit zwei vorzugsweise verschieden schweren
Rammgeräten ohne Beschädigungsgefahr wesentlich rascher und rationeller eingerammt
werden. Die Vorteile sind besonders ausgeprägt, wenn eine Mehrzahl von benachbarten
Rammpfählen eingetrieben werden sollen. Da beide Rammgeräte mit ein und derselben
Antriebseinheit jeweils entsprechend deren Energiebedarf angetrieben werden können,
braucht man nur noch eine Antriebseinheit zur flexiblen Durchführung der Rammarbeit.
[0008] Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2
bis 14 beschrieben.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist ferner eine zur Ausführung des Verfahrens geeignete
tauchfähige elektrohydraulische Antriebseinheit für Unterwasser-Rammgeräte mit den
Merkmalen des Patentanspruches 15.
[0010] Weitere Ausgestaltungen dieser Antriebseinheit sind in den Unteransprüchen 16 bis
18 beschrieben.
[0011] Diese Antriebseinheit kann weiterhin in der in der parallelen europäischen Patentanmeldung
vom gleichen Anmeldetage beschriebenen Weise ausgestaltet sein.
[0012] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens und der Antriebseinheit
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen weiter erläutert.
[0013] Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung des Absenkens eines mit einer tauchfähigen Antriebseinheit
ausgestatteten, herkömmlichen Unterwasser-Rammgeräts,
Figur 2 das Rammgerät gemäß Figur 1 in auf einem Rammpfahl aufgesetzter Stellung,
Figur 3 das erfindungsgemäß Absenken eines Rammgeräts mit einem an diesem hängendem,
mit einer tauchfähigen Antriebseinheit verbundenen leichteren Rammgerät,
Figur 4 die Rammgeräte gemäß Figur 3 in auf einen Rammpfahl aufgesetzter Stellung
des leichteren Rammgeräts,
Figur 5 die Rammgeräte gemäß Figur 3 und 4 in auf benachbarte Rammpfähle aufgesetzter
Stellung,
Figur 6 die Rammgeräte gemäß der Figuren 3 bis 5 mit anderer Anordnung der Antriebseinheit
in auf weiter eingetriebene Rammpfähle aufgesetzter Stellung,
Figur 7 das Absenken von zwei Rammgeräten an getrennten Tragelementen,
Figur 8 die Rammgeräte gemäß Figur 7 mit auf einem Rammpfahl aufsitzenden Vibrations-Rammgerät,
Figur 9 die Rammgeräte gemäß der Figuren 7 und 8 in jeweils auf einem Rammpfahl aufsitzendem
Rammgerät,
Figur 10 einen schematischen Längsschnitt durch ein auf einem Rammpfahl aufsitzendes
Rammgerät mit angebauter Antriebseinheit,
Figur 11 einen schematischen Querschnitt der Antriebseinheit gemäß Figur 10 in etwa
halber Höhe und
Figur 12 einen schematischen Längsschnitt durch ein auf einem Rammpfahl aufsitzendes
Rammgerät mit abgewandelter Anbringung der Antriebseinheit.
[0014] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte, herkömmliche Arbeitsweise zum Eintreiben
von freistehenden Rammpfählen unter Wasser arbeitet mit einem an einem Kranseil 4
vom Kran K eines Arbeitsschiffes 5 herabhängenden Rammhammer 1, der mit einer an
seiner Oberseite angebrachten Antriebseinheit 2 mit einem Druckmittelbehälter 13,
mehreren mit diesem über Schlauchleitungem 12 verbundenen, jeweils durch Elektromotoren
angetriebenen Pumpeneinheiten 11 unter Zwischenschaltung von Stoßdämpfeinrichtungen
fest verbunden ist. Die Pumpeneinheiten 11 sind mit dem nicht dargestellten Hydraulikzylinder
des Rammhammers 1 durch Schlauchleitungen 9 und 10 verbunden. Die Antriebseinheit
wird über ein von einer Winde 6 des Arbeitsschiffes 5 über eine Umlenkrolle 7 geführtes
Umbilical 8 mit elektrischer Energie versorgt. Hierzu enthält das Umbilical 8 eine
hinreichende Anzahl elektrischer Leitungen sowie in üblicher Weise die zur Betätigung
und Steuerung des Rammhammers 1 und der Antriebsvorrichtung 2 erforderlichen Steuerleitungen,
Luftzuleitungen, etc. Da die Teile der Antriebseinrichtung in Längsrichtung übereinander
angeordnet sind, weist die aus einem in der Praxis mindestens etwa 20 m langen Rammhammer
1 und dem mindestens etwa 30 m Gehäuse der Antriebseinheit bestehende Gesamtanordnung
eine erhebliche Länge auf, so daß sie insbesondere beim Aufnehmen und Ablegen an Deck
des Arbeitsschiffes 5 nur schwierig zu handhaben ist. Hinzu kommt, daß die langgestreckte
Gesamtanordnung beim Absenken unter Wasser nur schwer so über den Kopf des Rammpfahles
zu positionieren ist, daß ein einwandfreies Absetzen des Rammhammers 1 auf dem Rammpfahl
14 erreicht wird.
[0015] Bei der in den Figuren 3 bis 5 beispielhaft dargestellten, erfindungsgemäßen Arbeitsweise
wird das am Tragseil 4 des Kranes K des Arbeitsschiffes 5 hängende schwerere Rammgerät
1 mit einem daran über ein weiteres Tragelement 3 angehängten leichteren Rammgerät
15 abgesenkt, das von einer damit verbundenen Antriebseinheit 2 umschlossen ist,
die ihrerseits über ein Umbilical 8 mit Energie versorgt und andererseits nicht nur
mit dem zugehörigen Rammgerät 15, sondern über Schlauchleitungen 9 und 10 und nicht
dargestellte Signalleitungen auch mit dem schwereren Rammgerät 1 verbunden ist. Da
die Pumpeneinheiten der Antriebseinheit 2 jeweils einzeln oder gruppenweise antreibbar
sind und der von diesen gelieferte Druckmittelstrom über eine Umschaltvorrichtung
mit einstellbaren Volumenanteilen den beiden Rammgeräten 1 und 15 zugeführt werden
kann, lassen sich diese auch voneinander unabhängig antreiben.
[0016] Bei der in Figur 4 dargestellten Stellung ist das mit der Antriebseinheit 2 verbundene,
leichtere Rammgerät 15 auf einen am Meeresboden eintreibbereit installierten, aber
noch mit dem größten Teil seiner Länge frei aufragenden Rammpfahl 14 aufgesetzt. Das
leichtere Rammgerät 15 wird nun durch die Antriebseinheit 2 angetrieben, um den Rammpfahl
14 bei relativ geringer Gewichtsbelastung und begrenzter Schlagenergie zunächst so
weit einzutreiben, daß danach das schwerere Rammgerät 1 ohne Gefährdung des Rammpfahles
14 auf diesen aufgesetzt werden kann. Dieser Zustand ist in Figur 5 dargestellt,
in welcher das leichtere Rammgeräte 15 von dem bereits hinreichend voreingetriebenen
Rammpfahl 14 auf einen benachbarten Rammpfahl 14 umgesetzt und das schwerere Rammgerät
1 auf den voreingetriebenen Rammpfahl aufgebracht wurde. In der Folge wird dann gleichzeitig
das leichtere Rammgerät 15 zum Voreintreiben seines Rammpfahles angetrieben, während
gleichzeitig das von der Antriebseinheit 2 über die Schlauchleitungen 9 und 10 angetriebene
schwerere Rammgerät 1 den bereits vorgerammten Rammpfahl 14 auf die vorgesehene Eindringtiefe
einrammt.
[0017] Figur 6 zeigt eine fortgeschrittene Phase einer ähnlichen Arbeitsweise, bei der jedoch
die Antriebseinheit 2 mit dem schwereren Rammgerät 1 verbunden ist. Diese Anordnung
hat den Vorteil, daß das von der Antriebseinheit 2 befreite kleinere Rammgerät 15
beim Aufsetzen auf den Rammpfahl 14 eine noch wesentlich kleinere Gewichtsbelastung
desselben bewirkt, dieser somit besonders schonend vorgerammt werden kann.
[0018] Wenn beide Rammgeräte 1 und 15 in der in den Figuren 5 und 6 dargestellten Weise
nebeneinander auf benachbarten Rammpfählen 14 aufsitzen, kann selbstverständlich
auch zuerst der bereits vorgerammte Rammpfahl 14 mit dem schwereren Rammgerät 1 mit
der vollen Energie der Antriebseinheit 2 auf die vorgesehene Eindringtiefe eingetrieben
werden, worauf dann der nächste Rammpfahl 14 mit dem kleineren Rammgerät 15 vorgerammt
wird. Dies erfordert jedoch längere Schlauchleitungen zwischen der Antriebseinheit
2 und dem von dieser getrennten Rammgerät 1 bzw. 15, da diese sich dabei weiter voneinander
entfernen, als bei der Arbeitsweise mit umgekehrter Rammfolge. Die längeren Schlauchleitungen
führen auch zu einer gewissen Erschwerung in der Handhabung und verursachen zusätzliche
Kosten.
[0019] In der dargestellten Weise können mit zwei Rammgeräten 1 und 15 verschiedenen Gewichts
und unterschiedlicher Schlagenergie mit nur ein und derselben Antriebseinheit 2 bei
nur einmaligem Absenken der Geräte mehrere Rammpfähle zeitsparend und rationell nacheinander
eingerammt werden. Da das bisher zwischen zeitlich erforderliche Aufholen der Geräte
über Wasser und das damit verbundene Handhabungsrisiko entfällt, werden insgesamt
erhebliche Zeit-, Arbeits- und Kostenersparnisse erzielt.
[0020] Wenn mehrere etwas weiter voneinander entfernt angeordnete Rammpfähle eingetrieben
werden sollen, können gemäß den Fig. 7 bis 9 die Rammgeräte 1 und 15 zweckmäßig jeweils
an getrennten Tragseilen 4 bzw. 3 so abgesenkt werden, daß die am einen Rammgerät
15 angebrachte Antriebseinheit 2 sowohl mit diesem, als auch über Schlauchleitungen
9 und 10 und Signalleitungen sowie ein demgegenüber kürzeres Abstandsbegrenzungsseil
47 mit dem jeweils anderen Rammgerät 1 verbunden ist. Bei der dargestellten Ausführungsform
ist das leichtere Rammgerät 15 als Vibrations-Rammgerät mit von den Hydraulikpumpen
der Antriebseinheit 2 über Hydraulikmotoren angetriebenen Unwuchtmotoren ausgebildet.
Nach einer abgewandelten, in Figur 7 strichpunktiert angedeuteten Arbeitsweise kann
eines der Rammgeräte, vorzugsweise das leichtere Vibrations-Rammgerät 15 auch direkt
an dem zur Versorgung der Antriebseinheit 2 ohnehin benötigten Umbilical 8 aufgehängt
sein, das von einer Winde 6 auf dem Arbeitsschiff über eine Umlenkrolle 7 am Kran
k herabhängt. Dies ist möglich, weil das für die rauhe Handhabung bei Offshore-Arbeiten
ausgelegte Umbilical 8 normalerweise ohnehin besonders robust ausgebildet ist und
auch eine relativ große Zugbelastung aushält. Diese Anordnung ermöglicht auch, das
sehr teure Umbilical 8 kürzer zu halten, da es nicht erst von der Winde 6 bis zu einer
Umlenkrolle 7 am oberen Ende des Kranauslegers geführt werden muß, was bei Arbeitskranen
mit Auslegerlängen über 100 m erheblich zu Buch schlägt.
[0021] Bei dieser Arbeitsweise kann frei gewählt werden, ob das leichtere Rammgerät 15 zunächst
einen oder mehrere Rammpfähle 14 vorrammen und/oder das schwerere Rammgerät 1 gleichzeitig
einen anderen, gegebenenfalls belastbareren Rammpfahl 14 eintreiben und dann auf bereits
vorgerammte Rammpfähle 14 umgesetzt werden soll oder aber beide Rammgeräte 1 und 15
jeweils nebeneinander zugeordnete Rammpfähle 14 eintreiben sollen. Für derartige Fälle
kann es auch sinnvoll sein, zwei Rammgeräte gleicher Schlagleistung bzw. gleichen
Gewichts nebeneinander durch die gleiche Antriebseinheit 2 anzutreiben. Bei Verwendung
einer entsprechenden Anzahl von Unterwasserkameras kann der Fortschritt der einzelnen
Rammvorgänge auch nebeneinander beobachtet und bei Bedarf die volumenmäßige Aufteilung
des von der Antriebseinheit geförderten Druckmittelstroms in die den einzelnen Rammgeräten
1 und 15 zugeführten Teilströme zweckentsprechend angepaßt werden.
[0022] Bei der in Figur 8 dargestellten Anordnung ist der linke Rammpfahl 14 mit dem leichteren
Rammgerät 15 bereits um eine hinreichende Strecke vorgerammt worden, während das schwerere
Rammgerät 1 entweder über dem rechten Rammpfahl 14 gehalten oder in der strichpunktiert
dargestellten Weise auf diesem abgesetzt wird. Er kann dort entweder stillgesetzt
bleiben oder bei ausreichender Antriebskapazität der Antriebseinheit und bedarfsgerecht
geteilter Fördermenge gleichzeitig mit dem leichteren Rammgerät 15 arbeiten.
[0023] Bei der in Figur 9 dargestellten Stellung hat das schwerere Rammgerät 1 den rechten
Rammpfahl 14 bereits weiter eingetrieben, während das leichtere Rammgerät 15 entweder
auf dem linken Pfahl 14 stillgesetzt ist oder diesen noch weiter eintreibt.
[0024] In Figur 10 ist das als Rammhammer ausgebildete leichtere Rammgerät 15 mit der angebauten
Antriebseinheit 2 auf einen mit einer Schlagplatte 28 versehenen Rammpfahl 14 aufgesetzt.
Die Antriebseinheit 2 besitzt ein Mantelgehäuse mit einem durchgehenden zentralen
Aufnahmeschacht A, einer ringförmigen oberen Tragplatte 17, einer mit einem Einführkonus
19 versehenen, ringförmigen unteren Tragplatte 18, einer die Tragplatten verbindenden
äußeren Mantelwand 16 und einer der Aufnahmeschacht A umschließenden, zylindrischen
Innenwand 20. In dem zwischen der zylindrischen Mantelwand 16 und der Innenwand 20
liegenden Ringraum ist eine Mehrzahl von über dessen Umfang verteilt angeordneten
Pumpeneinheiten 11 angeordnet, die jeweils einen Elektromotor 21 und eine mit diesem
verbundene Hydraulikpumpe 24 umfassen und parallel zur Längsachse des Aufnahmeschachts
A ausgerichtet sind. Jeder Pumpeneinheit ist ein im wesentlichen zylindrischer Druckmittelbehälter
22 zugeordnet, der mit der Hydraulikpumpe 24 über eine Schlauchleitung 46 verbunden
ist. Die Elektromotoren 21 werden über getrennte elektrische Leitungen 43 und einen
an der oberen Tragplatte 17 angeordneten, wasserdichten Anschlußkasten mit entsprechenden
elektrischen Leitungen im Umbilical 8 verbunden. Die Pumpeneinheiten 11 sind jeweils
über nicht dargestellte elastische Stützelemente an der Innenwand 20 angebracht, die
ihrerseits gegenüber der unteren Tragplatte 18 und der oberen Tragplatte 17 durch
mehrere über den Umfang verteilte, vorgespannte Federzylinder 29 mit Kolben 30 elastisch
abgefedert ist und vorteilhaft zusätzlich durch entsprechende Federzylinder auch radial
einwärts gegen den Rammpfahl 14 oder das Hammergehäuse des Rammgerätes 15 federnd
abgestützt sein kann.
[0025] Das von den Hydraulikpumpen 24 geförderte Druckmittel strömt über eine Schlauchleitung
44 zu einer an der oberen Tragplatte 17 angeordneten, über eine Signalleitung 42 mit
dem Umbilical 8 verbundenen Umschaltvorrichtung 37 und über einen nachgeschalteten
Sammelanschluß 31 und eine Schlauchleitung 33 zu dem Hydraulikzylinder des Rammgeräts
15 sowie gegebenenfalls über eine Schlauchleitung 9 zum Rammgerät 1. Das zurückströmende
Druckmittel läuft über eine Schlauchleitung 34 bzw. 10, den Sammelanschluß 31 und
eine Rückleitung 45 zum Druckmittelbehälter 22. Nähere Einzelheiten in der Anordnung,
Ausbildung und Abfederung der Elektromotoren 21, der Hydraulikpumpen 24 und der Druckmittelbehälter
22, sowie der diese miteinander und mit dem Rammgerät 15 verbindenden Leitungen sind
in der parallelen europäischen Patentanmeldung der Anmelderin vom gleichen
Anmeldetag weiter erläutert.
[0026] Um die beim Aufsetzen des Rammgerätes 15 auf den noch nicht vorgerammten Rammpfahl
14 einwirkende Gewichtsbelastung zu vermindern, ist im Ringraum zwischen der Mantelwand
16 und der Innenwand 20 ferner mindestens ein Auftriebsbehälter 23 angebracht, der
entweder eine der vorgesehenen Tauchtiefe standhaltende Wandung aufweist oder über
eine im Umbilical 8 integrierte Versorgungsleitung unter Austreiben von Wasser mit
Gas gefüllt werden kann. Wie Figur 11 zeigt, sind bei der dargestellten Ausführungsform
zwei über im wesentlichen die gesamte Höhe der Mantelwand durchgehende Auftriebsbehälter
23 vorgesehen. Jeder Auftriebsbehälter 23 weist zweckmäßig eine absperrbare unterseitige
Öffnung zum Einlassen und Auslassen von Wasser sowie eine absperrbare oberseitige
Einlaßöffnung für Gas auf, so daß durch entsprechende Steuerung sowohl das Ausmaß
der Gasfüllung im Auftriebsbehälter 23, als auch der Gasdruck einstellbar sind.
[0027] Bei der in Figur 12 dargestellten, abgewandelten Ausführungsform ist das Rammgerät
15 über einen im unteren Abschnitt des Hammergehäuses angeordneten Befestigungsflansch
mit der unteren Tragplatte 18 der Antriebseinheit 2 lösbar verbunden. Die untere
Tragplatte 18 trägt in diesem Falle zusätzlich eine zylindrisch abwärts vorstehende
Pfahlführung 25, deren Innenraum ebenfalls als Auftriebsbehälter 26 ausgebildet ist.
Dieser kann über eine Gaszuleitung 38, ein Ventil 39 und eine Durchlaßöffnung 40
mit Gas befüllt werden. An der äußeren Mantelwand 16 sind auswärts vorstehende Konsolen
35 angeordnet, an denen jeweils ein durch einen nicht dargestellten Hydraulikmotor
und zugehörige Verbindungsleitungen von den Hydraulikpumpen 24 angetriebene Propellervorrichtung
27 angebracht ist. Mittels dieser Positioniervorrichtungen kann das am Tragseil 3
hängende Rammgerät 15 zum Aufsetzen auf den Rammpfahl 14 im wesentlichen horizontal
verlagert und/oder um seine Mittelachse verdreht werden. Selbstverständlich können
auch die Rammgeräte 1 und 15 mit derartigen Positioniervorrichtungen ausgerüstet sein.
[0028] Das vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsformen beschriebene Verfahren und die
zugehörige Antriebseinheit können vom Fachmann je nach den Anforderungen des Einzelfalls
in verschiedener Weise zweckentsprechend abgewandelt werden, sofern dabei das wesentliche
Merkmal der Absenkung zweier Rammgeräte mit einer gemeinsamen Antriebseinheit erhalten
bleibt.
1. Verfahren zum Eintreiben von Rammteilen unter Wasser, bei welchem man ein an einem
Tragelement hängendes Rammgerät und eine tauchfähige elektrohydraulische Antriebseinheit
unter Wasser absenkt und durch das von der getauchten Antriebseinheit angetriebene
Rammgerät ein Rammteil eintreibt, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) außer einem ersten Rammgerät (1) ein an diesem oder an einem weiteren Tragelement
(3) hängendes zweites Rammgerät (15) so absenkt, daß mindestens ein Rammgerät (15
bzw. 1) eine auf einem Rammteil (14) aufsitzende Stellung einnimmt,
b) dabei die Antriebseinheit (2) seitlich neben einem Rammgerät (15 bzw. 1) oder
an dessen Unterseite anordnet und durch Schlauchleitungen (9,10) mit beiden Rammgeräten
(1,15) verbindet,
c) nach Eintreiben eines Rammteils (14) um eine vorbestimmte Strecke das aufsitzende
Rammgerät (15 bzw.1) direkt auf ein anderes Rammteil (14) umsetzt und mit dem anderen
Rammgerät (1 bzw. 15) ein weiteres Rammteil (14) oder das erste Rammteil (14) weiter
eintreibt und
d) beide Rammgeräte (1,15) nacheinander oder gleichzeitig durch dieselbe Antriebseinheit
(2) antreibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein im Vergleich zum
ersten Rammgerät (1) leichteres und mit geringerer Eintreibwirkung ausgestattes zweites
Rammgerät (15) verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das zweite Rammgerät
(15) über mindestens ein flexibles Tragelement (3) am ersten Rammgerät (1) anhängt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Antriebseinheit (2) seitlich neben oder unter dem leichteren Rammgerät (15) anordnet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Antriebseinheit (2) seitlich neben oder unter dem ersten Rammgerät (1) anordnet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das
eine Rammgerät (15) an einem Umbilical (8) für die daran angeordnete Antriebseinheit
(2) aufhängt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zum Eintreiben mehrerer Rammteile, dadurch
gekennzeichnet, daß man zunächst das erste Rammteil (14) mit dem leichteren Rammgerät
(15) soweit eintreibt, bis es die Eintreibkräfte des schwereren Rammgeräts (1) gefahrlos
aufnehmen kann, dann das leichtere Rammgerät (15) auf ein weiteres Rammteil (14) umsetzt
und das erste Rammteil (14) durch das schwerere Rammgerät auf die vorgesehene Eindringtiefe
eintreibt und danach die Rammgeräte (15,1) nacheinander schrittweise so auf weitere
Rammteile (14) umsetzt, daß jedes Rammteil (14) zunächst um eine hinreichende Strecke
vom leichteren Rammgerät (15) und dann vom schwereren Rammgerät (1) weiter eingetrieben
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens
ein Vibrations-Rammgerät (15) verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man ein leichteres Vibrations-Rammgerät
(15) und ein schwereres Rammgerät (1) mit einem hydraulisch angetriebenen Schlagkörper
verwendet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
Antriebseinheit (2) mit einem zentralen Aufnahmeschacht (A) für das zugeordnete Rammgerät
(1,15) bzw. das Rammteil und einem umschließenden Mantelgehäuse verwendet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man
mindestens einen Auftriebs-Hohlraum (23, 26) der Antriebseinheit (2) und/oder des
Rammgeräts (15 bzw. 1) ganz oder teilweise mit Gas füllt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man die zur Erzeugung
eines Auftriebs bestimmte Gasmenge so bemißt, daß die von dem auf das Rammteil (14)
zuerst aufgesetzten Rammgerät (15) sowie einer etwa an diesem angebrachten Antriebseinheit
(2) auf das Rammteil (14) ausgeübte Gewichtsbelastung einen vorbestimmten Grenzwert
nicht übersteigt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gasdruck
im Auftriebs-Hohlraum (23, 26) zur Vermeidung druckfester Wandungen dem Außendruck
in der vorgesehenen Arbeitstiefe anpaßt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man
zum Positionieren des Rammgeräts (15 bzw. 1) bzw. der daran angeordneten Antriebseinheit
(2) beim Aufsetzen auf das Rammteil (14) mindestens einen im wesentlichen horizontal
gerichteten Schubstrahl erzeugt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß man
mit den Rammgeräten (1,15) mindestens ein mit einem der Rammgeräte (1 bzw. 15) verbundenes
Rammteil (14) absenkt.
16. Tauchfähige elektrohydraulische Antriebseinheit für Unterwasser-Rammgeräte, mit
jeweils durch Elektromotoren anzutreibenden, mit einem Druckmittelbehälter verbundenen
Hydraulikpumpen, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Antriebseinheit (2) ein Mantelgehäuse (16,17,18, 20) mit einem durchgehenden,
zentralen Aufnahmeschacht (A) für ein Rammteil (14) bzw. das Hammergehäuse oder den
Vibratorkopf eines Rammgeräts (1,15), je einer ringförmigen oberen und unteren Tragplatte
(17 bzw.18) zur lösbaren Befestigung an einem Rammgerät (1,15), einer die Tragplatten
(17,18) verbindenden äußeren Mantelwand (16) und einer den Aufnahmeschacht (A) umschließenden
Innenwand (20) aufweist,
b) die Hydraulikpumpen (24) und die zugeordneten Elektromotoren (21) zu zwischen
der Innenwand (20) und der Mantelwand (16) in Umfangsabständen vorzugsweise parallel
zum Aufnahmeschacht (A) angeordneten Pumpeneinheiten (21,24) verbunden sind und
c) Umschaltvorrichtungen (37) zur aufteilbaren Zuführung des von den Hydraulikpumpen
(24) erzeugten Druckmittelstroms über zugeordnete Schlauchleitungen (9,10 bzw. 32,33)
zum ersten und/oder zweiten Rammgerät (1 bzw. 15) vorgesehen sind.
17. Antriebseinheit nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpeneinheiten
(21,24) jeweils einzeln oder gruppenweise antreibbar sind und die Umschaltvorrichtungen
(37) zur Zuführung volumenmäßig einstellbarer Druckmittel-Teilströme zu den beiden
Rammgeräten (1,15) ausgelegt sind.
18. Antriebseinheit nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß im Mantelgehäuse
und/oder einem von der unteren Tragplatte (18) abwärts vorstehenden Führungsmantel
(25) für das Rammteil (14) mindestens ein Auftriebsbehälter (23,26) zur Aufnahme
von Gas angeordnet ist.
19. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 16 bis 18 gekennzeichnet durch mindestens
eine Positioniervorrichtung (27) mit einem antreibbaren Propeller oder einer sonstigen
Vorrichtung zur Erzeugung eines im wesentlichen horizontalen Schubstrahls.