[0001] Die Erfindung betrifft ein Rippenrohr nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es sind Rippenrohre mit dem angegebenen Bereich der Teilung t
R von 1,60 bis 3,90 mm (6,5 bis 16 Rippen/Zoll) bekannt. Rippenrohre dieser Art mit
einer Rippenhöhe h
R von etwa über 10 mm werden insbesondere in luftgekühlten Wärmeaustauschern eingesetzt.
Eine Verwendung dieser Rippenrohre bei korrosiven, erosiven und verunreinigten Medien,
wie sie beispielsweise im Bereich der Chemie und Petrochemie auftreten, ist bereits
deshalb ausgeschlossen, weil die Nuten zwischen den Rippen leicht mit Ablagerungen
angefüllt würden und damit die Leistung des Rippenrohres als Wärmeübertragungselement
wesentlich beeinträchtigt würde.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Rippenrohr anzugeben, das auch
bei der Verwendung in korrosiven, erosiven und verunreinigten Medien gute Wärmeübertragungseigenschaften
behält.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die drei kennzeichnenden Merkmale a) bis c)
des Anspruchs 1 gelöst. (Die Rippenquerschnittsfläche A
R wird dabei in Rohrlängsrichtung gemessen).
Damit wird einerseits eine offene Rippenstruktur vorgeschlagen, die einer Verschmutzung
der Nuten zwischen den Rippen entgegenwirkt, und andererseits wird eine relativ massive
Rippe zur Verfügung gestellt, die widerstandsfähig ist gegen die Angriffe der korroviven
und erosiven Medien.
[0002] Die Rippenhöhe h
R liegt vorzugsweise im Bereich 0,8 mm < h
R < 1,7 mm, insbesondere im Bereich 1,0 mm < h
R < 1,5 mm. Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung liegen die Werte für
das Verhältnis t
R / h
R im Bereich 1,2 < t
R / h
R < 5, insbesondere im Bereich 1,3 < t
R / h
R < 3,2. Es empfiehlt sich, die Werte für die Rippenquerschnittsfläche A
R als Funktion der Rippenhöhe h
R zwischen den Werten der Gleichungen A
R = 0,5 mm · h
R und A
R = 0,7 mm² + 1 mm · h
R zu wählen (vgl. das Diagramm in Fig. 1).
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung liegen die Werte für das Oberflächenverhältnis
der berippten Außen-Oberfläche A₀/ glatter Außen-Oberfläche A
0, glatt als Funktion der Rippenteilung t
R zwischen den Werten der Gleichungen. A₀ / A
0, glatt = 1,05 und A₀ / A
0, glatt = 1,49 + 0,214 · (t
R - 3,97)², vgl. Fig. 2 mit t
R in mm. Bei diesem Vergleich hat das Glattrohr einen Außendurchmesser, der dem Rippendurchmesser
des Rippenrohres entspricht.
[0003] Für die Herstellung mittels des üblichen Rippenrohr-Walzverfahrens empfiehlt es
sich, daß die Rippen zur Rippenspitze hin konisch zulaufen. Eine Rippenbreite B >
0,3 mm an der Rippenspitze ist dabei bevorzugt.
[0004] Für die Verwendung in Rohrbündelwärmeaustauschern empfiehlt es sich, wenn das Rippenrohr
glatte Enden aufweist, deren Durchmesser in etwa dem Rippendurchmesser entspricht.
[0005] Für die Verwendung des Rippenrohres in korrosiven bzw. erosiven Medien besteht es
vorzugsweise aus einem korrosionsbeständigen metallischen Werkstoff, wie etwa Stahl,
hochlegiertem Stahl oder Titan.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen Rippenrohres als Wärmeaustauscher sowohl für
Kondensation und Verdampfung als auch Wärmeübertragung ohne Phasenwechsel (auf der
Rohraußenseite) von korrosiven und erosiven Stoffen, die einen kritischen Druck p
krit < 200 bar haben, ist bevorzugt. Wegen des günstigen Oberflächenverhältnisses
sind diese Rippenrohre ebenfalls ausgezeichnet für den Einsatz in verunreinigten
Prozeßströmen geeignet.
Als Stoffe dieser Art kommen insbesondere Kohlenwasserstoffgemische aus der Chemie
oder Petrochemie in Frage, beispielsweise Äthylen / Propylen, n-Pentan/Para-Xylol.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Rippenrohr,
Fig. 4 in vergößertem Maßstab einen Teillängsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Rippenrohr,
Fig. 5 ein Foto eines Längsschliffes eines erfindungsgemäßen Rippenrohres,
Fig. 6 den Einsatz erfindungsgemäßer Rippenrohre in einem Rohrbündel.
[0006] Die Fig. 3 zeigt ein Rippenrohr 1 mit integralen Rippen 2, die auf der Rohraußenseite
schraubenlinienförmig umlaufen. Die Herstellung der Rippenrohre 1 erfolgt in an sich
bekannter Weise nach dem Rippenrohrwalzverfahren (vgl. beispielsweise US-PS 3.327.512).
Wie Fig. 4 deutlich zeigt, laufen die Rippen 2 konisch zur Rippenspitze zu, der Nutengrund
zwischen den Rippen 2 ist ausgerundet.
An Hand der Fig. 3/4 sind die Rippenrohrgrößen erläutert: Rippenteilung t
R (Abstand von Rippenmitte zur Rippenmitte), Rippenhöhe h
R, Rippenquerschnittfläche A
R (in Fig. 4 schraffiert), Rippenbreite B an der Rippenspitze, Radius R im Nutengrund,
Rippendurchmesser d
R, Innendurchmesser des Rohres (im berippten Teil) d
i.
Aus Fig. 3 geht deutlich hervor, daß das Rippenrohr 1 ein glattes Ende 1ʹ aufweist,
dessen Durchmesser dem Rippendurchmesser d
R entspricht.
Beispiel:
[0007] Es wurden Rippenrohre 1 aus Edelstahl 1,4571 mit 11,2 Rippen/Zoll (t
R = 2,27 mm) mit den Abmessungen nach folgender Tabelle hergestellt: Tabelle:
Rippenteilung t
R 2,27 mm
Rippenhöhe h
R 1,39 mm
Rippenquerschnittsfläche A
R 0,86 mm²
Rippenbreite (an der Rippenspitze) B 0,34 mm
Radius R im Nutengrund 0,92 mm
Rippendurchmesser d
R 18,80 mm
Innendurchmesser d
i
(berippter Teil) 14,30 mm
[0008] Damit ist t
R/h
R = 1,63; A
R/h
R = 0,62 mm.
Ein Längsschliff durch die so hergestellten Rohre ist mit dem Foto nach Fig. 5 gezeigt
die Rohrinnenseite ist glatt. Erfindungsgemäße Rippenrohre und Vergleichsrippenrohre
(Standardrippenrohre mit 19 Rippen/Zoll und demselben Rippendurchmesser d
R) wurden jeweils in einem Rohrbündel-Kondensator 3 nach Fig. 6 eingesetzt (also Wasser
im Rohr, kondensierendes Kohlenwasserstoffgemisch - C
nH
m-Gemisch - außen).
[0009] Es zeigte sich, daß die Kondensationsleistung des mit erfindungsgemäßen Rippenrohren
bestückten Kondensators mindestens um den Faktor 2 höher lag als die Kondensationsleistung
des mit Standard-Rippenrohren versehenen Kondensators.
1. Rippenrohr (1), insbesondere für Wärmeaustauscher oder dgl., mit auf der Rohraußenseite
schraubenlinienförmig oder ringförmig umlaufenden, integralen Rippen (2), die durch
die Größen Teilung t
R, Rippenhöhe h
R und Rippenquerschnittsfläche A
R beschrieben werden und die eine Teilung t
R von 1,60 bis 3,90 mm (6,5 bis 16 Rippen/Zoll) aufweisen, gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
a) die Rippenhöhe hR liegt in folgendem Bereich:
0,2 mm < hR < 2,0 mm;
b) das Verhältnis Rippenteilung tR / Rippenhöhe hR liegt in folgendem Bereich:
1 < tR/hR < 15;
c) das Verhältnis Rippenquerschnittsfläche AR / Rippenhöhe hR beträgt:
AR / hR > 0,5 mm.
2. Rippenrohr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rippenhöhe hR im Bereich 0,8 mm < hR < 1,7 mm liegt.
3. Rippenrohr nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rippenhöhe hR im Bereich 1,0 mm < hR < 1,5 mm liegt.
4. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis tR / hR im Bereich 1,2 < tR / hR < 5 liegt.
5. Rippenrohr nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis tR / hR im Bereich 1,3 < tR / hR < 3,2 liegt.
6. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werte für die Rippenquerschnittsfläche AR als Funktion der Rippenhöhe hR zwischen den Werten der Gleichungen AR = 0,5 mm · hR und AR = 0,7 mm² + 1 mm · hR liegen (Fig. 1)
7. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werte für das Oberflächenverhältnis der berippten Außenoberfläche A₀ / glatte
Außenoberfläche A₀,glatt als Funktion der Rippenteilung tR zwischen den Werten der Gleichungen
A₀ / A₀, glatt = 1,05 und A₀ / A0, glatt = 1,49 + 0,214. (tR - 3,97)² liegen (Fig. 2 mit tR in mm).
8. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rippen (2) zur Rippenspitze hin konisch zulaufen.
9. Rippenrohr nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an der Rippenspitze gemessene Rippenbreite B > 0,3 mm beträgt.
10. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß es glatte Enden (1ʹ) aufweist, deren Durchmesser in etwa dem Rippendurchmesser
dR entspricht.
11. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß es aus einem korrosionsbeständigen, metallischen Werkstoff, wie etwa Stahl, hochlegiertem
Stahl oder Titan, besteht.
12. Verwendung eines Rippenrohres nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11
als Wärmeaustauscher für Kondensation, Verdampfung oder Wärmeübergang ohne Phasenwechsel
von korrosiven und erosiven Stoffen, die einen kritischen Druck pkrit. < 200 bar haben.
13. Verwendung eines Rippenrohres als Wärmeaustauscher für Kohlenwasserstoffgemische
für den Zweck nach Anspruch 12.