(19)
(11) EP 0 301 121 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.02.1989  Patentblatt  1989/05

(21) Anmeldenummer: 87111019.3

(22) Anmeldetag:  30.07.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F28F 1/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT SE

(71) Anmelder: WIELAND-WERKE AG
89079 Ulm (DE)

(72) Erfinder:
  • Hage, Manfred, Dr.-Ing.
    D-7913 Senden (DE)
  • Knab, Manfred, Dipl.-Ing.
    D-7909 Dornstadt (DE)
  • Noll, Karl, Dipl.-Ing.
    D-7901 Illerrieden (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Volkmar, Dr.-Ing. Dr. jur. 
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rippenrohr


    (57) Die Erfindung betrifft ein Rippenrohr (1), insbesondere für Wärmeaustauscher od. dgl., mit auf der Rohraußenseite schrau­benlinienförmig oder ringförmig umlaufenden, integralen Rip­pen (2), die eine Teilung tR von 1,60 bis 3,90 mm (6,5 bis 16 Rippen/Zoll) aufweisen.
    Damit das Rippenrohr (1) auch bei der Verwendung in korrosiven, erosiven und verunreinigten Medien gute Wärmeübertragungs­eigenschaften behält, werden erfindungsgemäß folgende Merkmale vorgeschlagen:

    a) die Rippenhöhe hR liegt in folgendem Bereich:
    0,2 mm < hR < 2,0 mm;

    b) das Verhältnis Rippenteilung tR/Rippenhöhe hR liegt in fol­gendem Bereich: 1 < tR/hR < 15;

    c) das Verhältnis Rippenquerschnittsfläche AR/Rippenhöhe hR beträgt:
    AR/hR > 0,5 mm.






    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Rippenrohr nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
    Es sind Rippenrohre mit dem angegebenen Bereich der Teilung tR von 1,60 bis 3,90 mm (6,5 bis 16 Rippen/Zoll) bekannt. Rippenrohre dieser Art mit einer Rippenhöhe hR von etwa über 10 mm werden insbesondere in luftgekühlten Wärmeaus­tauschern eingesetzt.
    Eine Verwendung dieser Rippenrohre bei korrosiven, erosiven und verunreinigten Medien, wie sie beispielsweise im Bereich der Chemie und Petrochemie auftreten, ist bereits deshalb ausgeschlossen, weil die Nuten zwischen den Rippen leicht mit Ablagerungen angefüllt würden und damit die Leistung des Rippenrohres als Wärmeübertragungselement wesentlich beein­trächtigt würde.
    Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Rippen­rohr anzugeben, das auch bei der Verwendung in korrosiven, erosiven und verunreinigten Medien gute Wärmeübertragungseigen­schaften behält.
    Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die drei kennzeichnenden Merkmale a) bis c) des Anspruchs 1 gelöst. (Die Rippenquerschnitts­fläche AR wird dabei in Rohrlängsrichtung gemessen).
    Damit wird einerseits eine offene Rippenstruktur vorgeschlagen, die einer Verschmutzung der Nuten zwischen den Rippen entgegen­wirkt, und andererseits wird eine relativ massive Rippe zur Ver­fügung gestellt, die widerstandsfähig ist gegen die Angriffe der korroviven und erosiven Medien.

    [0002] Die Rippenhöhe hR liegt vorzugsweise im Bereich 0,8 mm < hR < 1,7 mm, insbesondere im Bereich 1,0 mm < hR < 1,5 mm. Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung liegen die Werte für das Verhältnis tR / hR im Bereich 1,2 < tR / hR < 5, insbesondere im Bereich 1,3 < tR / hR < 3,2. Es empfiehlt sich, die Werte für die Rippenquerschnittsfläche AR als Funktion der Rippenhöhe hR zwischen den Werten der Gleichungen AR = 0,5 mm · hR und AR = 0,7 mm² + 1 mm · hR zu wählen (vgl. das Diagramm in Fig. 1).
    Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung liegen die Werte für das Oberflächenverhältnis der berippten Außen-­Oberfläche A₀/ glatter Außen-Oberfläche A0, glatt als Funktion der Rippenteilung tR zwischen den Werten der Gleichungen. A₀ / A0, glatt = 1,05 und A₀ / A0, glatt = 1,49 + 0,214 · (tR - 3,97)², vgl. Fig. 2 mit tR in mm. Bei diesem Vergleich hat das Glattrohr einen Außendurchmesser, der dem Rippendurchmesser des Rippenrohres entspricht.

    [0003] Für die Herstellung mittels des üblichen Rippenrohr-Walzver­fahrens empfiehlt es sich, daß die Rippen zur Rippenspitze hin konisch zulaufen. Eine Rippenbreite B > 0,3 mm an der Rippen­spitze ist dabei bevorzugt.

    [0004] Für die Verwendung in Rohrbündelwärmeaustauschern empfiehlt es sich, wenn das Rippenrohr glatte Enden aufweist, deren Durch­messer in etwa dem Rippendurchmesser entspricht.

    [0005] Für die Verwendung des Rippenrohres in korrosiven bzw. erosiven Medien besteht es vorzugsweise aus einem korrosions­beständigen metallischen Werkstoff, wie etwa Stahl, hochlegiertem Stahl oder Titan.
    Die Verwendung des erfindungsgemäßen Rippenrohres als Wärme­austauscher sowohl für Kondensation und Verdampfung als auch Wärmeübertragung ohne Phasenwechsel (auf der Rohraußenseite) von korrosiven und erosiven Stoffen, die einen kritischen Druck p krit < 200 bar haben, ist bevorzugt. Wegen des gün­stigen Oberflächenverhältnisses sind diese Rippenrohre eben­falls ausgezeichnet für den Einsatz in verunreinigten Prozeß­strömen geeignet.
    Als Stoffe dieser Art kommen insbesondere Kohlenwasserstoff­gemische aus der Chemie oder Petrochemie in Frage, beispiels­weise Äthylen / Propylen, n-Pentan/Para-Xylol.
    Die Erfindung wird an Hand der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt

    Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Rippenrohr,

    Fig. 4 in vergößertem Maßstab einen Teillängsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Rippenrohr,

    Fig. 5 ein Foto eines Längsschliffes eines erfindungs­gemäßen Rippenrohres,

    Fig. 6 den Einsatz erfindungsgemäßer Rippenrohre in einem Rohrbündel.



    [0006] Die Fig. 3 zeigt ein Rippenrohr 1 mit integralen Rippen 2, die auf der Rohraußenseite schraubenlinienförmig umlaufen. Die Herstellung der Rippenrohre 1 erfolgt in an sich be­kannter Weise nach dem Rippenrohrwalzverfahren (vgl. bei­spielsweise US-PS 3.327.512). Wie Fig. 4 deutlich zeigt, laufen die Rippen 2 konisch zur Rippenspitze zu, der Nuten­grund zwischen den Rippen 2 ist ausgerundet.
    An Hand der Fig. 3/4 sind die Rippenrohrgrößen erläutert: Rippenteilung tR (Abstand von Rippenmitte zur Rippenmitte), Rippenhöhe hR, Rippenquerschnittfläche AR (in Fig. 4 schraf­fiert), Rippenbreite B an der Rippenspitze, Radius R im Nuten­grund, Rippendurchmesser dR, Innendurchmesser des Rohres (im berippten Teil) di.
    Aus Fig. 3 geht deutlich hervor, daß das Rippenrohr 1 ein glattes Ende 1ʹ aufweist, dessen Durchmesser dem Rippendurch­messer dR entspricht.

    Beispiel:



    [0007] Es wurden Rippenrohre 1 aus Edelstahl 1,4571 mit 11,2 Rippen/Zoll (tR = 2,27 mm) mit den Abmessungen nach fol­gender Tabelle hergestellt: Tabelle:
    Rippenteilung tR      2,27 mm
    Rippenhöhe hR      1,39 mm
    Rippenquerschnittsfläche AR      0,86 mm²
    Rippenbreite (an der Rippenspitze) B      0,34 mm
    Radius R im Nutengrund      0,92 mm
    Rippendurchmesser dR      18,80 mm
    Innendurchmesser di
    (berippter Teil)      14,30 mm


    [0008] Damit ist tR/hR = 1,63; AR/hR = 0,62 mm.
    Ein Längsschliff durch die so hergestellten Rohre ist mit dem Foto nach Fig. 5 gezeigt die Rohrinnenseite ist glatt. Erfindungsgemäße Rippenrohre und Vergleichsrippenrohre (Standardrippenrohre mit 19 Rippen/Zoll und demselben Rippendurchmesser dR) wurden jeweils in einem Rohrbündel-­Kondensator 3 nach Fig. 6 eingesetzt (also Wasser im Rohr, kondensierendes Kohlenwasserstoffgemisch - CnHm-Gemisch - ­außen).

    [0009] Es zeigte sich, daß die Kondensationsleistung des mit erfindungs­gemäßen Rippenrohren bestückten Kondensators mindestens um den Faktor 2 höher lag als die Kondensationsleistung des mit Standard-­Rippenrohren versehenen Kondensators.


    Ansprüche

    1. Rippenrohr (1), insbesondere für Wärmeaustauscher oder dgl., mit auf der Rohraußenseite schraubenlinienförmig oder ringförmig umlaufenden, integralen Rippen (2), die durch die Größen Teilung tR, Rippenhöhe hR und Rippenquerschnittsfläche AR beschrieben werden und die eine Teilung tR von 1,60 bis 3,90 mm (6,5 bis 16 Rippen/Zoll) aufweisen, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) die Rippenhöhe hR liegt in folgendem Bereich:
    0,2 mm < hR < 2,0 mm;

    b) das Verhältnis Rippenteilung tR / Rippenhöhe hR liegt in folgendem Bereich:
    1 < tR/hR < 15;

    c) das Verhältnis Rippenquerschnittsfläche AR / Rippenhöhe hR beträgt:
    AR / hR > 0,5 mm.


     
    2. Rippenrohr nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Rippenhöhe hR im Bereich 0,8 mm < hR < 1,7 mm liegt.
     
    3. Rippenrohr nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Rippenhöhe hR im Bereich 1,0 mm < hR < 1,5 mm liegt.
     
    4. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Verhältnis tR / hR im Bereich 1,2 < tR / hR < 5 liegt.
     
    5. Rippenrohr nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Verhältnis tR / hR im Bereich 1,3 < tR / hR < 3,2 liegt.
     
    6. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Werte für die Rippenquerschnittsfläche AR als Funk­tion der Rippenhöhe hR zwischen den Werten der Gleichungen AR = 0,5 mm · hR und AR = 0,7 mm² + 1 mm · hR liegen (Fig. 1)
     
    7. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Werte für das Oberflächenverhältnis der berippten Außenoberfläche A₀ / glatte Außenoberfläche A₀,glatt als Funktion der Rippenteilung tR zwischen den Werten der Gleichungen
    A₀ / A₀, glatt = 1,05 und A₀ / A0, glatt = 1,49 + 0,214. (tR - 3,97)² liegen (Fig. 2 mit tR in mm).
     
    8. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Rippen (2) zur Rippenspitze hin konisch zulaufen.
     
    9. Rippenrohr nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die an der Rippenspitze gemessene Rippenbreite B > 0,3 mm beträgt.
     
    10. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß es glatte Enden (1ʹ) aufweist, deren Durchmesser in etwa dem Rippendurchmesser dR entspricht.
     
    11. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß es aus einem korrosionsbeständigen, metallischen Werk­stoff, wie etwa Stahl, hochlegiertem Stahl oder Titan, be­steht.
     
    12. Verwendung eines Rippenrohres nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11 als Wärmeaustauscher für Konden­sation, Verdampfung oder Wärmeübergang ohne Phasenwechsel von korrosiven und erosiven Stoffen, die einen kritischen Druck pkrit. < 200 bar haben.
     
    13. Verwendung eines Rippenrohres als Wärmeaustauscher für Kohlenwasserstoffgemische für den Zweck nach Anspruch 12.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht