[0001] Die Erfindung betrifft eine Zentrifuge zum Entölen und/oder Trocknen von Kleinteilen,
mit einer rotierenden Trommel und in deren Innerem angeordneten Halterungen für den
Einsatz von rechteckigen oder quadratischen Kästen mit gelochten Wänden, sowie mit
einem an der axialen Einsatz- und Entnahme-Öffnung der Trommel mitdrehenden, in Schließstellung
verriegelbaren Klappdeckel, wobei das Zentrifugengehäuse der Einsatzöffnung der Trommel
benachbart einen nicht mitdrehenden, zum Öffnen und Schließen klappbaren Gehäusedeckel
hat.
[0002] Eine derartige Zentrifuge ist aus der Praxis schon lange Zeit bekannt. In den rechteckigen
oder quadratischen Kästen mit gelochten Wänden werden dabei Kleinteile entölt und
getrocknet, die zuvor beispielsweise auf Drehautomaten hergestellt wurden und während
des Zentrifugierens möglichst nicht durcheinanderfallen sollen.
[0003] Bei der bisher bekannten Zentrifuge erfolgt die Beschickung der Trommel mit diesen
Kästen jeweils von Hand. Dabei wird auf einfache Weie zunächst der Gehäusedeckel geöffnet
und danach der an der Trommel befindliche Klappdeckel entriegelt und geöffnet, um
einen Kasten einzusetzen oder zu entnehmen. Nach dem Einsetzen des Kastens wird der
Deckel wieder von Hand geschlossen und verriegelt. Somit ist die Beschickung einer
solchen Zentrifuge relativ arbeitsintensiv.
[0004] Aus der EP-OS 0 178 559 ist ein Vorschlag bekannt, wie die Beschickung einer Zentrifuge
anderer Gattung automatisiert werden kann. Dabei ist eine komplizierte und aufwendige
Lösung für das Verschließen des in die Trommel eingesetzten Kastens erforderlich,
wobei der dazu dienende Deckel nicht der Trommel zugehört, sondern separat von einer
eigenen Greifvorrichtung zugeführt und eingesetzt und vor dem Entnehmen des bearbeiteten
Kastens entriegelt und entfernt werden muß.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zentrifuge der eingangs genannten
Gattung zu schaffen bei welcher die Vorteile eines unmittelbar an der Trommel befindlichen
Verschluß- oder Klappdeckels erhalten bleiben, dennoch aber eine automatisierte Beschickung
der Trommel mit den Kästen und eine automatisierte Entnahme der Kästen aus der Trommel
möglich ist.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß in dem Zentrifugengehäuse eine fernbedienbare
Entriegelungsvorrichtung für den Klappdeckel der Trommel vorgesehen ist, daß der
Gehäusdeckel und der Klappdeckel eine während des Öffnens der Deckel verbundene und
in Schließstellung lösbare Kupplung haben und daß ein zu dieser Kupplung für die beiden
Deckel gehörendes Kupplungsstück des Klappdeckels durch die Entriegelungsvorrichtung
in den Bereich einer ebenfalls zur Kupplung gehörenden Gegenkupplung des Gehäusedeckels
verschiebbar und beim Verriegeln des Klappdeckels wieder auskuppelbar ist.
[0007] Dadurch wird erreicht, daß bei einem mechanisierten Öffnen des Gehäusedeckels auch
der Klappdeckel der Trommel automatisch mitgeöffnet wird. Ebenso kann umgekehrt das
Verschließen des Klappdeckels selbsttätig mit dem Zuklappen des Verschlußdeckels erfolgen.
Somit ist ein Öffnen des an der Trommel befindlichen Klappdeckels von Hand vor dem
Einsetzen oder Entnehmen eines Kastens nicht mehr erforderlich, so daß diese Vorgänge
automatisiert werden können.
[0008] Eine konstruktiv besonders einfache Lösung ergibt sich, wenn die Klapp- oder Schwenkachesen
des Gehäusedeckels und des Klappdeckels bei Stillstand der Trommel zumindest während
der Betätigung der Deckel parallel sind. Dabei kann die Gegenkupplung eine rechtwinklig
zur Schwenkachse des Gehäusedeckels verlaufende, entgegen der Klapprichtung eine
Hinterschneidung od.dgl. aufweisende Führung und das Kupplungsstück des Klapp- oder
Verschlußdeckels ein formschlüssig in diese Führung passendes Gleitelement oder eine
Rolle sein. Da die beiden Schwenkachsen der beiden Deckel mit Abstand zueinander
angeordnet sein müssen, wird beim Aufklappen des Gehäusedeckels das Gleitelement
oder die Rolle innerhalb der Führung verschoben, gleichzeitig aber auch der damit
verbundene Deckel mitverschwenkt. Dies geschieht sowohl beim Öffnen als auch bei der
umgekehrten Bewegung durch das Zuklappen des Gehäusedeckels. In Fällen, in denen
die beiden Schwenkachsen relativ nah beieinander liegen, wäre auch eine umgekehrte
Anordnung möglich, bei welcher eine Führung am Klappdeckel und ein Vorsprung mit Gleitelement
oder Rolle am Verschlußdeckel vorgesehen ist, der zum gemeinsamen Verschwenken in
diese Führung vor dem Öffnen einzuführen wäre.
[0009] Die Entriegelungsvorrichtung für den Klappriegel bzw. dessen Verschlußriegel kann
an der diesem zugewandten Unterseite des Gehäusedeckels mit diesem mitschwenkbar befestigt
sein. Dadurch wird erreicht, daß diese Entriegelungsvorrichtung bei geschlossenen
Deckeln dem Klappdeckel und dessen Riegel so nahe ist, daß sie ihre Aufgabe sicher
und schnell erfüllen kann.
[0010] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Entriegelungsvorrichtung ein Führungsstück
als Fortsetzung der Führung des Gehäusedeckels als Zwischenkupplung für das Kupplungsstück
des Klappdeckels beim Entriegeln und Verriegeln aufweist, welches Führungsstück bei
verriegeltem Klappdeckel aus dem Bereich des Kupplungsstückes des Klappdeckels verschiebbar
ist. Somit kann die Verriegelungsbewegung dazu verwendet werden, das Kupplungsstück
des Klappdeckels bereits in das Führungsstück aufzunehmen, welches dann die Fortsetzung
der Führung des Gehäusedeckels bildet und somit für eine ununterbrochene Führung
des Kupplungsstückes des Klappdeckels beim Öffnen sorgt.
[0011] Als Entriegelungsvorrichtung kann ein Arbeitszylinder vorgesehen sein, dessen verschiebbarer
Teil in Richtung der Führung des Gehäusedeckels und rechtwinklig zu den Schwenkachsen
der Deckel bewegbar ist und ein Entriegelungselement sowie die Fortsetzung der Führung
trägt. Die zum Verschieben des Riegels notwendige Bewegung kann somit gleichzeitig
als erste Kupplungsbewegung ausgenutzt werden.
[0012] Der durch die Entriegelungsvorrichtung vorzugsweise in Orientierungsrichtung der
Führung verschiebbare Riegel des Klappdeckels kann durch Federkraft in seine Schließstellung
in einer Riegelöffnung an der Trommel drückbar und fest mit einem das Kupplungsstück
tragenden Vorsprung verbunden sein, der zum Öffnen von der rückziehbaren Entriegelungsvorrichtung
nach dem Umgreifen des Kupplungsstückes entgegen der Verriegelungsrichtung verschiebbar
ist. Praktisch kann das als Fortsetzung der Führung dienende Führungsstück also als
Teil der Entriegelungsvorrichtung das Kupplungsstück des Klappdeckels erfassen und
bei der weiteren Rückzugsbewegung dann den dieses Kupplungsstück tragenden Vorsprung
und damit den Riegel aus der Riegelöffnung zurückziehen. Wird danach der Gehäusedeckel
hochgeklappt, folgt der nun entriegelte Klappedeckel dieser Bewegung, wobei aufgrund
der Abstände der Schwenkachsen die schon erwähnte Relativbewegung zwischen dem Kupplungsstück
und der Führung an dem Gehäusedeckel erfolgt.
[0013] Für die ebenfalls schon erwähnte ununterbrochene Halterung der Gegenkupplung bei
dem Öffnung ist es zweckmäßig, wenn das Führungsstück der Entriegelungsvorrichtung
durch die Entriegelungsbewegung mit seiner Öffnung in Deckung mit der Eintrittsöffnung
der als Gegenkupplung dienenden Führung des Gehäusedeckels gelangt. Somit kann die
Gegenkupplung bzw. die zu ihr gehörende Rolle oder das Gleitstück aus dem Führungsstück
unmittelbar in die Führung des Gehäusedeckels eintreten.
[0014] Um die Relativbewegung des die Rolle oder das Gleitstück tragenden Vorsprunges zu
der Führung zu erlauben und dennoch die beim Aufschwenken des Gehäusedeckels auf den
Klappdeckel auszuübende Kraft sicher übertragen zu können, ist es vorteilhaft, wenn
der Querschnitt oder Führung und des an der Entriegelungsvorrichtung befindlichen
Führungsstückes etwa C-förmig ist und der Durchtrittsschlitz dieser Führung den das
Gleitelement oder die Rolle des Kupplungsstückes tragenden Vorsprung umgreift.
[0015] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung kann darin bestehen, daß die
Führung innerhalb des Verschlußdeckels in ihrem der Schwenkachse fernen Austritts-
und Eintrittsbereich gegen die Öffnung der Trommel und deren Klappdeckel geneigt ist
und zu dem näher bei der Trommel befindlichen Führungsstück führt. Dadurch wird im
ersten Augenblick des Öffnens des Gehäusedeckels die Öffnungsbewegung des Klappdeckels
vergrößert und umgekehrt im letzten Augenblick des Schließens ein zusätzlicher Schließdruck
bewirkt. Dabei ist der Neigungswinkel gegenüber der übrigen Führung natürlich sehr
spitz, um sanfte Übergänge zu erhalten.
[0016] das Betätigungselement zu Auf- und Zuklappen des Gehäusedeckels kann ebenfalls -
wie die Entriegelungsvorrichtung - ein Arbeitszylinder, vorzugsweise ein Pneumatikzylinder
sein.
[0017] Die Schwenkachse des Gehäusedeckels liegt zweckmäßigerweise bei vertikal angeordneter
Trommel höher und auf einem größeren Radius als die des Klappdeckels und der Klappdeckel
kann um seine Schwenkachse oder sein Schwenscharnier um mehr als 90° aufschwenkbar
sein. Wird der Gehäusedeckel um etwa 90° geöffnet, kann also der Klappdeckel diesem
relativ großen Öffnungswinkel folgen, obwohl seine Schwenkachse auf einem kleineren
Radius als die des Gehäusedeckels liegt. Darüber hinaus hat dieser größere Öffnungswinkel
des Klappdeckels den Vorteil, daß das Entnehemen und Einsetzten der Kästen begünstigt
wird.
[0018] Die Automatisierung des Beschickens und Entleerens der Zentrifuge kann dadurch verbessert
werden, daß die Trommel eine Postioniervorrichtung hat, mit welcher sie bei Stillstand
in eine Lage bringbar ist, in welcher die Schwenkachsen der Deckel parallel sind und
Kupplungsstück und Gegenkupplung miteinander fluchten. Dabei kann diese Positioniervorrichtung
einer Motorbremse des Antriebsmotors der Trommel, eine Ansteuerung des Motors mit
verminderter Spannung oder über einen Taktgeber sowie Näherungsschalter und einen
Arretierstift für die Festlegung in der genauen Position aufweisen. Dies ergibt eine
schnelle und präzise Postionierung, ohne daß ein Riegelstift od.dgl. einen Teil der
Umfangskräfte beim Positionieren auffangen muß und unter Umständen bei noch zu schneller
Drehung der Trommel an seiner Gegenöffnung vorbeibewegt wird.
[0019] Insgesamt ergibt sich eine Zentrifuge, bei welcher das Öffnen und Schließen der Deckel
und somit die Beschickung und Entnahme automatisiert sein können, ohne daß aufwendige
Zuführungen und Entnahmen eines Deckels und externe Vorrichtungen dafür erforderlich
sind. Entsprechend einfach kann der Greifer zum Entnehmen und Einsetzen der Kästen
ausgebildet sein. Ferner kann das Innere der Trommel schneller zugänglich gemacht
werden, weil schon mit dem Aufklappen des Gehäusedeckels auch der Klappdeckel der
Trommel geöffnet und umgekehrt gleichzeitig damit wieder geschlossen wird, also nicht
erst der Gehäusedeckel geöffnet, danach der Verschlußdeckel entriegelt und schließlich
entnommen werden muß, bevor der Kasten im Inneren der Trommel zugänglich ist.
[0020] Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden Einzelheiten
anhand der Zeichnung noch näher beschrieben.
[0021] Es zeigt in schematisierter Darstellung:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Zentrifuge mit am Gehäusedeckel befindlicher
Entriegeungsvorrichtung für den Klappdeckel der Trommel, wobei sich die Deckel in
Schließstellung befinden und ihre Öffnungsposition strichpunktiert dargestellt ist,
in vergrößertem Maßstab
Fig. 2 die Verriegelung des Klappdeckels und die Entriegelungsvorrichtung mit einem
Führungsstück und dem Eintritt in die zum Gehäusedeckel gehörende Führung, sowie
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Führung des Gehäusedeckels mit dem darin eingreifenden
Kupplungsstück des Klappdeckels und dessen Riegel.
[0022] Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Zentrifuge dient zum Entölen und/oder Trocknen von
Kleinteilen,hat eine rotierende Trommel 2 und ein diese Trommel 2 und den Antriebsmotor
3 enthaltendes Gehäuse 4. Um die Kleinteile in der Trommel 2 festlegen zu können,
ohne daß sie durcheinanderfallen und sich beschädigen können, sind dabei im Inneren
der Trommel 2 Halterungen 2a
für den Einsatz von rechteckigen oder quadratischen Kästen 5 mit gelochten Wänden
vorgesehen.
[0023] An der axialen Einsatz- und Entnahmeöffnung 6 der Trommel 2 ist ein mitdrehender,
in Schließstellung verriegelbarer Klappdeckel 7 mit Hilfe einer Schwenkachse 8 befestigt.
Das Zentrifugengehäuse 4 hat dieser Einsatzöffnung 6 der Trommel 2 benachbart einen
nicht mitdrehenden, zum Öffnen und Schließen um eine Schwenkachse 9 klappbaren Gehäusedeckel
10.
[0024] Um das Öffnen der Deckel 7 und 10 automatisieren zu können, ist in dem Zentrifugengehäuse
4 eine im ganzen mit 11 bezeichnete fernbedienbare Entriegelungvorrichtung für den
Klappdeckel 7 der Trommel 2 vorgesehen. Ferner haben der Gehäusedeckel 10 und der
Klappdeckel 7 eine während des Öffnens der Deckel 7 und 10 verbundene, in Schließstellung
lösbare, im folgenden noch näher zu beschreibende, in Fig. 3 besonders deutlich dargestellte
Kupplung, wobei ein zu dieser Kupplung für die beiden Deckel 7 und 10 gehörendes Kupplungsstück
12 des Klappdeckels 7 durch die Entriegelungsvorrichtung 11 in den Bereich einer ebenfalls
zur Kupplung gehörenden Gegenkupplung des Gehäusedeckels 10 verschiebbar und beim
Verriegeln des Klappdeckels 7 wieder auskuppelbar ist. Dadurch wird erreicht, daß
beim Verschwenken des Gehäusedeckels 10 aus der in Fig. 1 mit durchgezogenen Striche
dargestellten Schließstellung in die mit strichpunktierten Linien dargestellte Öffnungsstellung
auch der Klappdeckel 7 automatisch mitgeöffnet wird.
[0025] Dabei erkennt man in Fig. 1, daß die Klapp- und Schwenkachsen 8 und 9 Klappdeckels
7 und des Gehäusedeckels 10 bei Stillstand der Trommel 2 zumindest während der Betätigung
der Deckel 7 und 10 parallel sind.
[0026] Da die Schwenkachsen 8 und 9 einen Abstand und Höhenunterschied haben, muß die Kupplung
dem Rechnung tragen. Deshalb ist vorgesehen, daß die Gegenkupplung eine rechtwinklig
zur Schwenkachse 9 des Gehäusedeckels 10 verlaufende, entgegen der Klapprichtung eine
Hinterschneidung 13 aufweisende Führung 14 für das Kupplungsstück 12 des Klapp-
oder Verschlußdeckels 7 ist und dieses Kupplungsstück 12 ein formschlüssig in diese
Führung 14 passendes Gleitelement oder eine Doppel-Rolle 15 aufweist. Dieses Zusammenwirken
des Kupplungsstückes 12 mit der als Gegenkupplung dienenden Führung 14 ist besonders
deutlich in Fig. 3 erkennbar, vor allem, wenn sie gemeinsam mit Fig. 2 und 1 betrachtet
wird.
[0027] Die Entriegelungsvorrichtung 11 für den Klappdeckel 7 und zur Betätigung eines diesem
zugehörenden Riegels 16 ist an der dem Klappdeckel 7 zugewandten Unterseite des Gehäusedeckels
10 mit diesem mitverschwenkbar befestigt. Diese Entriegelungsvorrichtung 11 weist
ein Führungsstück 17 als Fortsetzung der Führung 14 des Gehäusedeckels 10 als Zwischenkupplung
für das Kupplungsstück 12 des Klappdeckels 7 beim Entriegeln und Verriegeln auf, welches
Führungsstück 17 gemäß Fig. 2 bei verriegeltem Klappdeckel 7 aus dem Bereich des
Kupplungsstückes 12 des Klappdeckels 7 verschoben ist. Als Entriegelungsvorrichtung
11 ist dabei ein Arbeitzylinder vorgesehen, dessen verschiebbarer Teil, im Ausführungsbeispiel
die Kolbenstange 18, in Richtung der Führung 14 des Gehäusedeckels 10 und rechtwinklig
zu den Schwenkachsen 8 und 9 der Deckel bewegbar ist und ein Entriegelungselement
19 sowie das die Führung 14 fortsetztende Führungsstück 17 an einem Hebelarm 20 trägt,
welcher Hebelarm 20 den Abstand zwischend er Kolbenstange 18 und dem Kupplungsstück
12 überbrückt.
[0028] Der durch die Entriegelungsvorrichtung 11 in Orientierungsrichtung der Führung 14
verschiebbare Riegel 16 kann z.B. durch die Kraft einer in dem Riegelgehäuse 16a befindlichen
Feder in seine Schließstellung in einer Riegelöffnung 21 an der Trommel 2 drückbar
und einrückbar sein und ist im Ausführungsbeispiel fest mit einem zu dem Kupplungsstück
12 gehörenden Vorsprung 22 verbunden, der zum Öffnen von der rückziehbaren Entriegelungsvorrichtung
11 nach dem Umgreifen des Kupplungsstückes 12 bzw. der Rollen 15 mit Hilfe der Fortsetzung
17 entgegen der Verriegelungsrichtung verschiebbar ist. Dabei ist das Führungsstück
17 der Entriegelungsvorrichtung 11 durch die Entriegelungsbewegung aus der in Fig.
2 mit durchgezogenen Strichen gezeichneten Lage in die mit gestrichelten Linien angedeutete
Postion und dadurch mit seiner Mündung oder Öffnung 23 in Deckung mit der Eintrittsöffnung
24 der als Gegenkupplung dienenden Führung 14 des Gehäusedeckels 10 bringbar. Da
auch in dieser Position noch ein gewisser Abstand zwischen der Fortsetzung 17 und
der Führung 14 verbleibt, hat diese an ihrer Unterseite einen diesen Abstand überbrückenden
Übergang 25, auf welchem die Rollen 15 sicher aus der Fortsetzung 17 in die Führung
14 gelangen.
[0029] Gemäß Fig. 3 ist der Querschnitt der Führung 14 und des von der Entriegelungsvorrichtung
11 getragenen Führungsstückes 17 etwa C-förmig und der Durchtrittsschlitz 26 der
Führung 14 umgreift den die Rollen 15 des Kupplungsstückes 12 tragenden Vorsprung
22. Somit ist die gewünschte Relativbewegung zwischen den Rollen 15 und der Führung
14 beim Auf- und Zuklappen des Gehäusedeckels 10 ohne Behinderungen und ohne Verkantungen
möglich.
[0030] In Fig. 1 und vor allem Fig. 2 erkennt man außerdem, daß die Führung 14 innerhalb
des Verschlußdeckels 10 in ihrem der Schwenkachse 9 fernen Austritts- und Eintrittsbereich
gegen die Öffnung der Trommel 2 und deren Klappdeckel 7 under einem spitzen Winkel
geneigt ist und somit zu dem näher bei der Trommel 2 befindlichen Führungsstück 17
führt. Dadurch wird beim Schließen des Gehäusedeckels 10 der Klappdeckel 7 kurz vor
dem Erreichen seiner endgültigen Schließlage überproportional verschwenkt und in
seinen Sitz gedrückt, so daß der Riegel 16 gut in die Riegelöffnung 21 eintreten
kann.
[0031] Das Betätigungselement zum Auf- und Zuklappen des Gehäusedeckels 10 ist dabei ebenfalls
ein Arbeitszylinder, vorzugsweise ein Pneumatikzylinder 27.
[0032] Die Schwenkachse 9 des Gehäusedeckels 10 liegt höher und auf einem größeren Radius
als die des Klappdeckels 7. Damit trotzdem der Gehäusedeckel in die strichpunktiert
dargestellte Lage um etwa 90° aufgeschwenkt werden kann, ist der Klappdeckel 7 um
seine Schwenkachse 8 oder sein Schwenkscharnier um mehr als90° aufschwenkbar. Somit
wird er durch diese Öffnungsbewegung von selbst bestmöglich aus de Bereich der Trommelöffnung
6 verschwenkt, so daß er das automatische Einsetzen und Entnehmen der Kästen 5 nicht
behindert.
[0033] Die Trommel 2 hat eine Positioniervorrichtung, mit welcher sie bei Stillstand in
die Lage bringbar ist, in welcher die Schwenkachsen 8 und 9 der Deckel 7 und 10 parallel
sind und Kupplungsstück und Gegenkupplung miteinander fluchten, also ohne weiteres
ineinander einrückbar sind. Zu dieser Positioniervorrichtung gehört eine nicht näher
dargestellte Motorbremse des Antriebsmotors 3 der Trommel 2, eine ebenfalls nicht
näher dargestellte Ansteuerung dieses Motors 3 mit verminderter Spannung oder über
einen Taktgeber sowie ein Näherungsschalter und ein Arretierbolzen 28 für die Festlegung
der genauen Position, wenn diese erreicht ist.
[0034] Es sei noch erwähnt, daß das Führungsstück 17 bei geschlossenen Deckeln 7 und 10
von dem Kupplungsstück 12 des Deckels 7 einen relativ großen Sicherheitsabstand hat,
so daß die Trommel und ihr Motor elastisch gelagert sein und ausschwingen können,
ohne daß es zu unerwünschten Berührungen dieser Teile während des Betriebes kommt.
[0035] Ist die Trommel 2 stillgesetzt worden und soll ein in ihr befindlicher Kasten 5 entnommen
werden, wird mit Hilfe der Entriegelungsvorrichtung 11 über den Hebelarm 20 das Führungsstück
17 mit seiner Mündung 13 aus der in Fig. 2 dargestellten Ruhelage in die gestrichelt
dargestellte Postion verschoben, bis die hintere Wandung als Entriegelungselement
19 an der Rolle 15 bzw. dem diese tragenden Vorsprung 22 anschlägt. Eine weitere Verschiebung
in Richtung des Pfeiles Pf 1 (Fig. 2) verschiebt nun den Vorsprung 22 und damit den
Riegel 16 aus seiner Riegelöffnung 21. Danach kann der Arbeitszylinder 27 betätigt
werden, um den Deckel 10 aufzuschwenken. Dies bewirkt, daß auch das Führungsstück
17 und die Führung 14 angehoben werden, so daß die Rollen 15 über den Vorsprung 22
auch den Klappdeckel 7 an heben. Bei der weiteren Öffnungsbewegung ergibt sich dabei
aufgrund der Abstände der Schwenkachsen 8 und 9 eine Relativbewegung zwischen den
Rollen 15 und der Führung 14, so daß in Öffnungsposition gemäß Fig. 1 die Rollen 15
und somit also das Kupplungsstück 12 des Klappdeckels 7 relativ nahe zu der Schwenkachse
9 des Deckels 10 gelangt. Dadurch ergibt sich aber auch eine Aufschwenkung des Deckels
7 um mehr als90°, so daß ein Kasten 5 unbehindert entnommen oder eingesetzt werden
kann.
[0036] Das Schließen der Deckel 10 und 7 erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
[0037] In vorteilhafter Weise können also die Deckel 7 und 10 automatisch geöffnet und geschlossen
werden, ohne daß dabei aber der Deckel 7 der Zentrifuge 2 aus dem Gehäuse 4 entnommen
und wieder eingesetzt werden muß.
1. Zentrifuge (1) zum Entölen und/oder Trocknen von Kleinteilen, mit einer rotierenden
Trommel (2) und in deren Innerem angeordneten Halterungen für den Einsatz von rechteckigen
oder quadratischen Kästen (5) mit gelochten Wänden, sowie mit einem an der axialen
Einsatzund Entnahme-Öffnung (6) der Trommel (2) mitdrehenden, in Schließstellung
verriegelbaren Klappdeckel (7), wobei das Zentrifugen-Gehäuse (4) der Einsatzöffnung
(6) der Trommel (2) benachbart einen nicht mitdrehenden, zum Öffnen und Schließen
klappbaren Gehäusedeckel (10) hat, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zentrifugengehäuse (4) eine fernbedienbare Entriegelungsvorrichtung
(11) für den Klappdeckel (7) der Trommel (2) vorgesehen ist, daß der Gehäusedeckel
(10) und der Klappdeckel (7) eine während des Öffnens der Deckel (7, 10) verbundene
und in Schließstellung lösbare Kupplung haben und daß ein zu dieser Kupplung für die
beiden Deckel gehörendes Kupplungsstück (12) des Klappdeckels (7) durch die Entriegelungsvorrichtung
(11) in den Bereich einer ebenfalls zur Kupplung gehörenden Gegenkupplung des Gehäusedeckels
(10) verschiebbar und beim Verriegeln des Klappdeckels (7) wieder auskuppelbar ist.
2. Zentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klapp- oder Schwenkachsen
(8, 9) des Klappdeckels (7) und des Gehäusedeckels (10) bei Stillstand der Trommel
(2) zumindest während der Betätigung der Deckel (7, 10) parallel sind.
3. Zentrifuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenkupplung
eine rechtwinklig zur Schwenkachse (9) des Gehäusedeckels (10) verlaufende, entgegen
der Klapprichtung eine Hinterschneidung (13) od.dgl. aufweisende Führung (14) für
das Kupplungsstück (12) des Klapp- oder Verschlußdeckels (7) ist und das Kupplungsstück
(12) ein formschlüssig in diese Führung (14) pasendes Gleitelement oder eine Rolle
(15) aufweist.
4. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Entriegelungsvorrichtung
(11) für den Klappdeckel (7) an der diesem zugewandten Unterseite des Gehäusedeckels
(10) mit diesem mitschwenkbar befestigt ist.
5. Zentrifuge nach einem nach Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entriegelungsvorrichtung
(11) ein Führungsstück (17) als Fortsetzung der Führung (14) des Gehäusedeckels (10)
als Zwischenkupplung für das Kupplungsstück (12) des Klappdeckels (7) beim Entriegeln
und Verriegeln aufweist, welches Führungsstück (17) bei verriegeltem Klappdeckel
(7) aus dem Bereich des Kupplungsstückes (12) des Klappdeckels (7) verschiebbar ist.
6. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Entriegelungsvorrichtung
(11) ein Arbeitszylinder vorgesehen ist, dessen verschiebbarer Teil in Richtung der
Führung (14) des Gehäusedeckels (10) und rechtwinklig zu den Schwenkachsen (8, 9)
der Deckel bewegbar ist und ein Entriegelungselement (19) sowie die Fortsetzung der
Führung trägt.
7. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der durch
die Entriegelungsvorrichtung (11) vorzugsweise in Orientierungsrichtung der Führung
(14) verschiebbare Riegel (16) des Klappdeckels durch Federkraft in seine Schließstellung
in einer Riegelöffnung (21) an der Trommel drückbar ist und fest mit einem zu dem
Kupplungsstück (12) gehörenden Vorsprung (22) verbunden ist, der zum Öffnen von der
rückziehbaren Entriegelungsvorrichtung (11) nach dem Umgreifen des Kupplungsstückes
(12) entgegen der Verriegelungsrichtung verschiebbar ist.
8. Zentrifuge nach einem der Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsstück
(17) der Entriegelungsvorrichtung (11) durch die Entriegelungsbewegung mit seiner
Öffnung (23) in Deckung mit der Eintrittsöffnung (24) der als Gegenkupplung dienenden
Führung (14) des Gehäusedeckels (10) bringbar ist.
9. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt
der Führung (14) und des von der Entriegelungsvorrichtung (11) getragenen Führungsstückes
(17) etwa C-förmig ist und der Durchtrittsschlitz (26) dieser Führung (14) den das
Gleitelement oder die Rolle (15) des Kupplungsstückes (12) tragenden Vorsprung (22)
umgreift.
10. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung
(14) innerhalb des Verschlußdeckels (10) in ihrem der Schwenkachse (9) fernen Austritts-
und Eintrittsbereich gegen die Öffnung der Trommel (2) und deren Klappdeckel (7) vorzugsweise
unter spitzem Winkel geneigt ist und zu dem näher bei der Trommel (2) befindlichen
Führungsstück (17) führt.
11. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Betätigunselement zum Auf- und Zuklappen des Gehäusedeckels (10) ebenfalls ein Arbeitszylinder,
vorzugsweise ein Pneumatikzylinder ist.
12. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkachse (9) des Gehäusedeckels (10) höher und auf einem größeren Radius als
die des Klappdeckels (7) angeordnet ist und der Klappdeckel (7) um seine Schwenkachse
(8) oder sein Schwenkscharnier um mehr als 90° aufschwenkbar ist.
13. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trommel eine Positioniervorrichtung hat, mit welcher sie bei Stillstand in eine Lage
bringbar ist, in welcher die Schwenkachsen der Deckel parallel sind und Kupplungsstück
und Gegenkupplung miteinander fluchten.
14. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Postioniervorrichtung eine Motorbremse des Antriebsmotors (3) der Trommel (2), eine
Ansteuerung des Motors (3) mit verminderter Spannung oder über einen Taktgeber sowie
Näherungsschalter und einen Arretierbolzen für die Festlegung in der genauen Postion
aufweist.