(19)
(11) EP 0 301 217 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.02.1989  Patentblatt  1989/05

(21) Anmeldenummer: 88109550.9

(22) Anmeldetag:  15.06.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B07B 7/02, B07B 7/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 29.07.1987 DE 3725148

(71) Anmelder: B.A.T. Cigarettenfabriken GmbH
D-20354 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Hirsch,Werner, Dipl. Ing.
    D 2000 Hamburg 54 (DE)
  • Weiss, Arno, DIpl. Ing.
    D 2000 Norderstedt (DE)

(74) Vertreter: Schwabe - Sandmair - Marx 
Stuntzstrasse 16
81677 München
81677 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Ein Antrag gemäss Regel 88 EPÜ auf Berichtigung der Seite 11 der ursprünglich eingereichten Beschreibung liegt vor. Über diesen Antrag wird im Laufe des Verfahrens vor der Prüfungsabteilung eine Entscheidung getroffen werden (Richtlinien für die Prüfung im EPA, A-V, 2.2).
     


    (54) Abscheider zur Trennung von Tabak-Teilchen aus einem Tabak/Gas-Gemisch


    (57) Ein Abscheider (10) zur Trennung von Tabak-Teilchen aus einem Tabak/Gas-Gemisch weist eine Haube (12), einen in der Haube (12) angeordneten, runden Umlenkraum (20), einen tangential in den runden Umlenkraum (20) mündenden Einlaß für das zu trennende Tabak/Gas-Gemisch, einen nach unten gerichteten Auslaß in dem Umlenkraum (20) für die nach unten geförderten Tabak-Teilchen, einen Auslaß für die Tabak-Teilchen am unteren Ende der Haube (12), und einen Auslaß für das Gas über dem Umlenkraum (20) auf. Der Umlenkraum (20) wird durch einen nach oben geschlossenen und nach unten offenen Zylinder gebildet; das Gas wird aus der Haube (12) oberhalb des Umlenkraumes (20) abgesaugt; das Größenverhältnis der Fläche des Umlenkraums (20) zu der Fläche des Einlasses liegt zwischen 5 und 30; und das Größenverhältnis der Fläche der Haube (12) zur Fläche des Einlasses ist größer als 50.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Abscheider zur Trennung von Tabak-Teilchen aus einem Tabak/Gas-Gemisch der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angege­benen Gattung.

    [0002] Im Verlaufe der Tabak-Vorbereitung, aber insbesondere bei der Behand­lung von expandierten Tabak, dessen Herstellung bspw. aus der älteren Patentanmeldung P 37 10 677.5-23 hervorgeht, müssen die Tabak-Teilchen aus dem vorliegenden Tabak/Gasgemisch abgetrennt werden. Insbesondere bei der Expansion von Tabak wird manchmal auch Dampf eingesetzt, so daß im folgenden der Begriff "Gas" auch dampfförmige Medien umfassen soll.

    [0003] Die Grundprinzipien der Teilchenabscheidung durch Massenkräfte gehen bspw. aus Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie, 4. Auflage, Band 2, Verfahrenstechnik I hervor. Solche "Abscheider" sind auch bereits in der Tabakindustrie eingesetzt worden. So geht aus der DE-OS 36 19 816 eine Vorrichtung zum Expandieren von Tabak hervor, die neben einem Zyklonstaubabscheider einen Abscheider mit einem Maschensieb enthält. Das Maschensieb ermöglicht den Durchlaß des Dampf/Luft-Gemisches zu einem Auslaßrohr, das es wieder dem Kreislauf zuführt, während die Tabak-Teilchen nach unten zu einer Luftschleuse geführt werden.

    [0004] Aus der EP-OS 29 588 geht ein Verfahren zur Erwärmung von Tabak, der mit einem Expansionsmittel imprägniert ist, hervor, bei dem das expan­dierten Tabak enthaltende Gas mittels eines Tangentialseparators von den Tabak-Teilchen getrennt wird.

    [0005] Ein Abscheider der angegebenen Gattung zur Abtrennung von Staubteilchen aus einem Gas geht aus der DE-PS 639 871 hervor. Dabei ist an den Ein­laß ein Ringkanal angeschlossen, von dessen Unterseite mehrere, kranz­artig angeordnete Kanäle in schraubenförmigen Windungen im gleichen Drehsinn wie die Rohgaszuleitung nach unten führen und in eine unter­halb des Ringkanals liegende Kammer in stetigem Übergang an die Kammer­wandung münden; der Krümmungshalbmesser dieser Kanäle ist kleiner als der halbe Durchmesser der Haube.

    [0006] Es handelt sich also um eine Ausführungsform eines Fliehkraftabschei­ders, bei dem die Gemischströme mit relativ großer Geschwindigkeit transportiert werden müssen, um aufgrund der Bewegungsänderung beim Durchlaufen der gekrümmten Kanäle die gewünschte Abscheidung hervorzu­rufen.

    [0007] Nachteilig ist hierbei der relativ große apparative Aufwand für die er­forderliche hohe Transportgeschwindigkeit sowohl im Einlaß als auch in dem Umlenkraum und schließlich in der Haube; außerdem ist für die ein­wandfreie Funktion dieses Abscheiders unbedingt erforderlich, daß alle mit dem Staub/Gasgemisch in Berührung kommenden Räume, insbesondere die schraubenförmig gekrümmten Kanale, sorgfältig saubergehalten werden, da Ablagerungen an deren Wänden, insbesondere verkrustete Teilchen, sofort zu einer Beeinträchtigung des Abscheidungs-Wirkungsgrades füh­ ren. Und schließlich muß das untere Ende der Haube, bspw. durch eine Zellradschleuse, geschlossen gehalten werden, um die erforderlichen, hohen Fördergeschwindigkeiten zu gewährleisten. Es gibt jedoch viele Anwendungsfälle, bei denen mit offenem Auslaß gearbeitet werden kann oder muß.

    [0008] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Abscheider der angegebenen Gattung zu schaffen, bei dem die oben erwähnten Nachteile nicht auftreten.

    [0009] Insbesondere soll ein Abscheider vorgeschlagen werden, der auf kon­struktiv einfache Weise mit relativ geringen Fördergeschwindigkeiten die einwandfreie Trennung Gas/Tabak-Teilchen ermöglicht.

    [0010] Dies wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des An­spruchs 1 angegebenen Merkmale erreicht.

    [0011] Zweckmäßige Ausführungsformen gehen aus den Merkmale der Unteransprüche hervor.

    [0012] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen auf der speziellen Ausgestaltung eines Fliehkraftabscheiders, dessen Umlenkraum durch einen einfachen, nach oben geschlossenen und nach unten offenen Zy­linder gebildet wird, der sich in einem weiteren, im folgenden als "Haube" bezeichneten Behälter befindet, so daß die nach unten aus dem Umlenkraum austretende Gasphase nach oben über den gesamten, wirksa­men Strömungsdurchschnitt der Haube abgezogen wird, während die Ta­bak-Teilchen aus dem Umlenkraum frei nach unten aus der Haube heraus­fallen.

    [0013] Der horizontale Strömungsquerschnitt der Haube muß so groß gewählt werden, daß die vertikale Strömungsgeschwindigkeit der Gasphase immer geringer ist als die Sinkgeschwindigkeit der abzuscheidenden Ta­bak-Teilchen, d.h. das Gesamtsystem muß unter Berücksichtigung des höchsten, zu erwartenden Gasstroms einerseits und der geringsten, zu erwartenden Sinkgeschwindigkeit der Tabak-Teilchen andererseits ausgelegt werden.

    [0014] Um diese Bedingungen zu gewährleisten, muß das Größenverhältnis der Fläche des Umlenkraums zu der Fläche des Einlasses im Bereich von 5 bis 30 liegen; gleichzeitig muß das Größenverhältnis der Fläche der Haube zu der Fläche des Einlasses größer als 50, insbesondere größer als 100 sein.

    [0015] Am Einlaß dieses Abscheiders treten die üblichen, für den pneumatischen Transport des Gemisches Tabak/Gas erforderlichen Geschwindigkeiten im Bereich von etwa 20 m/s auf, während die Gas-Austrittsgeschwindig­keiten am oberen Ende der Haube im Bereich von etwa 0,1 bis 0,2 m/s liegen.

    [0016] Der erforderliche pneumatische Transport des Gemisches endet praktisch an der Wand des Umlenkraumes, da dort die Tabak-Teilchen aufgrund der Schwerkraft frei nach unten fallen, während das Gas durch eine über dem Umlenkraum befindliche Absaugvorrichtung aus der Haube nach oben abge­zogen wird.

    [0017] Wird der Abscheider so betrieben, daß an dem unteren Auslaß der Haube ungefähr Umgebungsdruck herrscht, so kann die Haube nach unten geöffnet sein, d.h. der Abscheider kann ohne störungsanfälliges, insbesondere verschmutzungsanfälliges Austragsorgan betrieben werden.

    [0018] Schwankende Durchsatzleistungen der Gas- und/oder der Tabakphase haben im Gegensatz zu den herkömmlichen Abscheidern, nämlich Zyklonen oder Tangential-Separatoren, keinen nennenswerten Einfluß auf den Abscheide­grad, da bei dem hier beschriebenen, offenen Abscheider bei einer Ände­rung der Durchsatzleistung nur mehr oder weniger Falschluft angesaugt wird, also die vertikale Strömungsgeschwindigkeit der Gasphase nähe­rungsweise konstant bleibt.

    [0019] Damit wird eine Trennung der Tabak-Teilchen aus dem Tabak/Gas-Gemisch auch ohne Einsatz einer Zellenradschleuse möglich, was auf der erläu­terten Unempfindlichkeit des Abscheiders gegen Falschluft beruht. Da - im Gegensatz zu Zyklonen oder anderen, herkömmlichen Tangential-Ab­scheidern - die Gasphase im größten Querschnitt der Haube abgesaugt werden kann, ergibt sich eine Vergleichmäßigung der Strömung und damit eine relativ hohe Unempfindlichkeit des Abscheidegrades von den Be­triebsparametern.

    [0020] Herrscht jedoch im Gesamtsystem ein innerer Überdruck, so muß die Haube nach unten durch ein Austragsorgan abgeschlossen werden, im allgemeinen eine Zellenradschleuse oder eine Austrags­schnecke.

    [0021] Beim geschlossenen Abscheider verbessert sich der Abscheidegrad mit abnehmender Gasphase, da in diesem Fall die Differenz zwischen der vertikalen Strömungsgeschwindigkeit der Gasphase und der Sinkge­schwindigkeit der Tabak-Teilchen größer wird.

    [0022] Selbst wenn Tabak/Gas-Gemische, die erhebliche Verschmutzungen verursa­chen behandelt werden müssen, verschlechtert sich der Abscheidegrad nur unwesentlich, so daß an die entsprechende Tabakvorbereitung keine gro­ßen Anforderungen gestellt werden müssen.

    [0023] Auch die nicht zu vermeidenden Verkrustungen an den Innenflächen von Einlaß, Umlenkraum und Haube beeinflussen den Abscheide-Wirkungsgrad nur unwesentlich, so daß die bisher übliche, sehr sorgfältige Reini­gung nur in größeren Zeitabständen vorgenommen werden muß.

    [0024] Weiterhin können nun auch mehrere Tabak/Gas-Gemische in einem Abschei­der einfach getrennt werden, indem die verschiedenen, zu trennenden Zweiphasen-Strömungen zusammengeschaltet werden.

    [0025] Aufgrund der niedrigen, in dem Abscheider auftretenden Strömungsge­schwindigkeiten ergibt sich nur ein geringer Druckverlust, so daß auch in soweit die Verfahrensführung bei vermindertem Energieaufwand einfach wird.

    [0026] Um eine gleichmäßige Strömungsgeschwindigkeit über den Haubenquer­schnitt zu erreichen, wie es für die homogene Trennung der Tabak-Teil­chen erforderlich ist, wird im oberen Bereich der Haube ein Strömungs­widerstand angeordnet, der in der Regel aus einem Lochblech mit gleich­mäßig über die Lochblechfläche verteilten Löchern besteht.

    [0027] Um das Mitreißen von Tabak-Teilchen in die Absaugleitung für das Gas zu verhindern, kann unterhalb des Strömungswiderstandes ein Sieb oder Filter angeordnet sein; als Alternative hierzu ist es auch möglich, den Strömungswiderstand selbst als Sieb oder Filter auszubilden.

    [0028] Um die Reinigung des Abscheiders zu vereinfachen, kann in der Haube und/oder dem Umlenkraum eine durch eine Tür verschließbare Öffnung vorgesehen sein, die den Zugang zum Innern der Haube bzw. des Umlenk­raumes ermöglicht.

    [0029] Enthält die Gasphase Dampf oder andere, kondensierende Anteile, so wird nach einer bevorzugten Ausführungsform die Wand der Haube mit einer Heizung versehen, um eine Betauung und daraus resultierende Verschmut­zungen der Wände zu verhindern.

    [0030] Schließlich ist es noch möglich, mehrere Umlenkräume nebeneinander in einer Haube anzuordnen und dadurch mehrere, zu trennende Tabak/Gas-Ge­mische zusammenzuschalten, wobei jeweils ein Gas- und ein Tabak-Teil­chen-Strom erzeugt werden.

    [0031] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher er­läutert. Es zeigen

    Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch eine erste Ausführungsform eines Abscheiders,

    Fig. 2 einen horizontalen Schnitt durch den Abscheider nach Figur 1,

    Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch eine andere Ausführungsform eines Abscheiders,

    Fig. 4 einen vertikalen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Abscheiders,

    Fig. 5a einen vertikalen Schnitt bzw. eine Draufsicht einer Modi­fikation des Umlenkraumes,

    Fig. 5b einen vertikalen Schnitt bzw. eine Draufsicht einer weiteren Modifikation des Umlenkraumes,

    Fig. 5c einen vertikalen Schnitt bzw. eine Draufsicht einer weiteren Modifikation des Umlenkraumes,

    Fig. 6 einen vertikalen Schnitt durch einen Abscheider mit zwei zueinander parallelen Umlenkräumen,

    Fig. 7 einen horizontalen Schnitt durch den Abscheider nach Figur 6, und

    Fig. 8 einen vertikalen Schnitt durch eine Ausführungsform des Abscheiders mit Dimensionsangaben.



    [0032] Der aus den Figuren 1 und 2 ersichtliche, allgemein durch das Bezugs­zeichen 10 angedeutete Abscheider weist eine vertikal angeordnete, nach unten offene Haube 12 auf, die einen regelmäßigen Querschnitt hat; wie man aus Figur 2 erkennt, hat dieser Querschnitt im allgemeinen Rech­teck-, insbesondere Quadrat-Form oder aber Kreisform, wie durch die strichpunktierten Linien angedeutet ist. Die Tür 24 dient zur leichten Inspektion und Reinigung des Abscheiders 10.

    [0033] An ihrem oberen Ende ist die Haube des Abscheiders 10 mit einem Auslaß­trichter 14 mit einer Auslaßöffnung 16 versehen, die einen kleineren Querschnitt als die Haube 12 hat. An die Auslaßöffnung 16 ist ein Ventilator (nicht dargestellt) angeschlossen.

    [0034] In der Haube 12 befindet sich ein vertikal angeordneter, nach unten offener, runder Umlenkraum 20, dem über eine Transportleitung 22, im allgemeinen ein Transportrohr, das zu trennende Zweiphasengemisch zuge­führt wird, also das Gemisch Tabak/Gas. Die Transportrichtung ist durch den großen Pfeil angegeben, während die Strömungen der beiden Phasen des Gemisches Tabak/Gas in der Leitung 12 durch die beiden unterschied­lichen Pfeile angedeutet sind.

    [0035] Die Transportleitung 22 mündet tangential in den Umlenkraum 20, der einen kreisförmigen Querschnitt hat und in der Regel als vertikal ange­ordneter, oben geschlossener und unten offener Zylinder ausgebildet ist.

    [0036] Das von der Leitung 22 ankommende Gemisch Tabak/Gas legt sich tangen­tial an die Innenwand des Umlenkraumes 20 an und wird auf einer spiral­förmigen Bahn längs der Innenwand des Umlenkraumes 20 bei gleichzeiti­ger Abbremsung der unteren Öffnung des Umlenkraumes 20 zugeführt.

    [0037] Beim Austritt nach unten aus dem Umlenkraum 20 fallen die Tabak-Teil­chen nach unten, wie durch die Pfeile angedeutet ist, während die leichtere Phase, nämlich Gas, mittels des Ventilators nach oben abge­saugt wird und aus der Auslaßöffnung 16 der Haube 12 austritt.

    [0038] Um eine gleichmäßige Strömungsgeschwindigkeit über den Querschnitt der Haube 12 zu erreichen, ist im oberen Bereich der Haube, also etwas unter dem Trichter 14, jedoch über den Umlenkraum 20 ein Strömungwider­stand 18 angeordnet, der aus einem Lochblech mit gleichmäßig über seine Fläche verteilten Löchern besteht.

    [0039] Wird das Gemisch Tabak/Gas dem Abscheider 10 mit ausreichendem Druck zugeführt, so kann die Haube 12 unten offen sein, wie es aus Figur 1 ersichtlich ist, d.h. in diesem Fall kann der Abscheider 10 ohne stö­rungsanfälliges,insbesondere verschmutzungsanfälliges Austragsorgan für die abgetrennten Tabak-Teilchen betrieben werden.

    [0040] Herrscht jedoch in dem Abscheider bzw. im Gesamtsystem ein innerer Überdruck bzw. Unterdruck, so muß die Haube 12 nach unten durch ein Austragsorgan abgeschlossen werden. Bei der Ausführungsform nach Figur 3 wird dieses Austragsorgan durch eine Zellenradschleuse 28 gebildet, die sich in der Auslaßöffnung im trichterförmigen, unteren Bereich 26 der Haube 12 befindet.

    [0041] Außerdem unterscheidet sich die Ausführungsform nach Figur 3 noch durch ein zusätzlich vorgesehenes Sieb 30 von der Ausführungsform nach den Figuren 1 und 2; dieses Sieb 30 ist in der Haube 12 zwischen dem Umlenkraum 20 und dem Strömungswiderstand 18 angeordnet und verhindert das Mitreißen von Tabak-Teilchen in die an den Auslaß 16 angeschlossene Absaugleitung.

    [0042] Der horizontale Strömungsquerschnitt der Haube 13 muß so groß gewählt werden, daß die vertikale Strömungsgeschwindigkeit der Gas-Phase immer geringer ist als die Sinkgeschwindigkeit der abzuscheidenden Ta­bak-Teilchen, d.h. der Abscheider 10 muß unter Berücksichtigung des höchsten, zu erwartenden Gasstroms einerseits und der geringsten, zu erwartenden Sinkgeschwindigkeit der Tabak-Teilchen andererseits ausge­legt werden.

    [0043] Figur 4 zeigt eine Ausführungsform eines Abscheiders 10, die dann ein­gesetzt werden kann, wenn die Gasphase aus Dampf besteht oder konden­sierende Anteile enthält. In diesem Fall sollten die Wände der Haube 12 mit einer Heizung versehen sein, um eine Betauung und die daraus re­sultierende Verunreinigung der Wände zu verhindern. Die Heizung in der Wand der Haube 12 ist durch die Zick-Zack-Linie angedeutet.

    [0044] Am oberen Ende der Haube 12 wird die aus Dampf bestehende oder kon­densierende Anteile enthaltende Gas-Phase gemäß der Darstellung in Figur 4 nach links abgezogen und einem Auslaufstutzen 32 zugeführt, der in bezug auf die Horizontale in Ausströmrichtung etwas nach unten geneigt ist, so daß sich das dort entstehende Kondensat am Boden des Auslaufstutzens 32 sammelt und über eine Leitung 34 abgeführt werden kann.

    [0045] Am Ende der Leitung 34 erfolgt eine Trennung dieser Phase in das nach unten ausfließende Kondensat einerseits und das Gas andererseits.

    [0046] Im übrigen hat diese Ausführungsform den bereits beschriebenen Aufbau, so daß er nicht nochmals beschrieben werden muß.

    [0047] Die Figuren 5a bis 5c zeigen verschiedene Ausführungsformen des Umlenk­raumes. Bei der Ausführungsform nach Figur 5a ist der zylindrische Umlenkraum 20 mit einem geschlossenen, spitzen Dach 38 versehen, so daß sich keine Tabak-Teilchen bzw. Verunreinigungen auf dem Umlenkraum ablagern können.

    [0048] Die Figuren 5b und 5c zeigen schließlich Ausführungsformen von Umlenk­räumen 20, die nach oben offen sind. Durch entsprechende Anpassung der Abmessungen, Drücke und Strömungsgeschwindigkeiten läßt sich gewähr­leisten, daß auch in diesem Fall die Gasphase und die Tabak-Teilchen nach unten aus dem Umlenkraum 20 abgezogen werden. Sedimente auf dem Umlenkraum können durch diese Modifikation weitgehend vermieden werden.

    [0049] Figur 5b zeigt eine Ausführungsform, bei der sich an den zylindrischen Umlenkraum 20 nach oben ein trichterförmiger Bereich 4 anschließt, der an seinem oberen Ende mit einer Reinigungsöffnung versehen ist, so daß der Innenraum des Umlenkraumes 20, insbesondere für Reinigungszwecke, frei zugänglich wird.

    [0050] Figur 5c zeigt eine Ausführungsform des Umlenkraumes, der über seine ganze Höhe schräg nach innen verlaufende Seitenwände 42 hat und eben­falls an seinem oberen Ende mit einer Reinigungsöffnung 44 versehen ist. Es ergibt sich eine glatte Innenwand des Umlenkraumes 42, so daß die Ablagerung von Tabak-Teilchen bzw. Verunreinigungen weitgehend ausgeschlossen wird.

    [0051] Die Figuren 6 und 7 zeigen eine Ausführungsform eines Abscheiders, die sich von den bisher besprochenen Ausführungsformen dadurch unterschei­det, daß in der Haube 12 zwei Umlenkräume 20 vertikal nebeneinander angeordnet sind. Jeder Umlenkraum 20 ist mit einer zugehörigen Trans­portleitung 22 für die Zuführung des Gemisches Tabak/Gas versehen.

    [0052] Auf diese Weise können zwei getrennte Gemischströme gleichzeitig verar­beitet werden, wobei ein Gasstrom und ein Tabakstrom erzeugt werden.

    [0053] Durch die Größe der abführenden Transportsysteme kann es zweckmäßig sein, die Haube 12 nach unten zu verjüngen, wie in Fig. 6 dargestellt.

    [0054] Figur 8 zeigt schließlich eine Ausführungsform des Abscheiders 10 entsprechend Figur 1 und 2, jedoch mit einem Umlenkraum 20 entsprechend Figur 5b.

    [0055] In diese Figur sind die Abmessungen bzw. Betriebsbedingungen einge­tragen worden, wie sie bei einer Produktionsanlage realisiert worden sind.

    [0056] Dabei wurden 1 500 kg Tabak pro Stunde mit einem Gas bzw. Dampfmassen­strom von 500 kg/Std. verarbeitet. Die Einlaßgeschwindigkeit des Gemisches Tabak/Gas lag in der für den pneumatischen Transport erfor­derlichen Größenordnung von etwa 20 m/s.

    [0057] Die Geschwindigkeit des nach oben abgezogenen Gases lag zwischen 0,1 und 0,2 m/s, wozu im oberen, trichterförmigen Endbereich der Haube 12 ein Unterdruck von 5 mbar aufrechterhalten wurde.

    [0058] Die Tabak-Teilchen fielen aus dem offenen, unteren, auf Umgebungs­druck pu gehaltenen Ende der Haube 12 heraus.

    [0059] Der Einlaß 22 für das Tabak/Gasgemisch hatte eine Fläche mit der Größe A₁ = 0,008 m²; der durch einen Zylinder gebildete Umlenkraum 20 hatte eine Fläche der Große A₂ = 0,1 m²; schließlich hatte die Haube 12 eine Fläche der Größe A₃ = 1,4 m².

    [0060] Um die gewünschte Schwerkraft-Abscheidung zu erreichen, kann von die­sen Werten abgewichen werden; dabei müssen jedoch bestimmte Grenzwerte für die Flächenverhältnisse eingehalten werden, nämlich

    5 = A₂ / A₁ = 30 und

    A₃ / A₁ = 50

    Besonders gute Ergebnisse werden erreicht, wenn das Verhältnis A₂ / A₁ zwischen 10 und 20 liegt und das Verhältnis A₃ / A₁ größer als 100, jedoch kleiner als 200 ist.


    Ansprüche

    1. Abscheider zur Trennung von Tabak-Teilchen aus einem Tabak/Gas-­Gemisch

    a) mit einer Haube,

    b) mit einem in der Haube angeordneten, runden Umlenkraum,

    c) mit einem tangential in den runden Umlenkraum mündenden Einlaß für das zu trennende Tabak/Gas-Gemisch,

    d) mit einem nach unten gerichteten Auslaß in dem Umlenkraum für die Tabak-Teilchen,

    e) mit einem Auslaß für die Tabak-Teilchen am unteren Ende der Haube, und

    f) mit einem Auslaß für das Gas über dem Umlenkraum, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

    g) der Umlenkraum (20) wird durch einen nach oben geschlossen und nach unten offenen Zylinder (20) gebildet;

    (h) das Gas wird aus der Haube (12) oberhalb des Umlenkraumes (20) abgesaugt;

    i) das Größenverhältnis der Fläche (A₂) des Umlenkraums (20) zu der Fläche (A₁) des Einlasses (22) liegt zwischen 5 und 30; und

    j) das Größenverhältnis der Fläche (A₃) der Haube (12) zur Fläche (A₁) des Einlasses (22) ist größer als 50.


     
    2. Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Grö­ßenverhältnis der Fläche (A₃) der Haube (12) zur Fläche (A₁) des Einlasses (22) größer als 100, jedoch kleiner als 200 ist.
     
    3. Abscheider nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Größenverhältnis der Fläche (A₂) der Umlenk­raums (20) zu der Fläche (A₁) des Einlasses (22) zwischen 10 und 20 liegt.
     
    4. Abscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß in einer Haube (12) mehrere Umlenkräume (20) mit zugehörigen Einlässen (22) angeordnet sind.
     
    5. Abscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß das untere Ende der Haube (12) offen ist.
     
    6. Abscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß in das untere Ende der Haube (12) ein Austragsorgan (28) integriert ist.
     
    7. Abscheider nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Austragsorgan eine Förderschnecke oder eine Zellenradschleuse (28) vorgesehen ist.
     
    8. Abscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß im oberen Bereich der Haube (12) ein Strömungswi­derstand (18) vorgesehen ist.
     
    9. Abscheider nach Anpruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungswiderstand (18) durch ein Lochblech mit gleichmäßig über seine Fläche verteilten Löchern gebildet wird.
     
    10. Abscheider nach einem der Anprüche 1 bis 9, dadurch gekenn­zeichnet, daß im oberen Bereich der Haube (12) ein Sieb (30) ange­ordnet ist.
     
    11. Abscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn­zeichnet, daß in der Wand der Haube (12) eine Heizung angeordnet ist.
     
    12. Abscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Umlenkraum (20) mit einem spitzen Dach (38) versehen ist.
     
    13. Abscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Umlenkraum (29) an seinem oberen Ende mit einem nach oben offenen Konus (40) versehen ist.
     
    14. Abscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn­zeichnet daß der Umlenkraum die Form eines Kegels (42) mit einer Öffnung (44) an seinem oberen Ende hat.
     
    15. Abscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn­zeichnet, daß an das obere Ende der Haube (12) ein Auslaßstutzen (32) angeschlossen ist, der in Bezug auf die Horizontale schräg nach unten verläuft.
     
    16. Abscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Haube (12) einen regelmäßigen Querschnitt hat.
     
    17. Abscheider nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (12) einen kreisförmigen Querschnitt hat.
     
    18. Abscheider nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (12) einen rechteckigen, insbesondere quadratischen Quer­schnitt hat.
     




    Zeichnung