[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Warmband aus unlegiertem
oder niedriglegiertem Stahl mit Kohlenstoffgehalten im Bereich von 0,3 - 0,9 % mit
den Schritten
- Austenitisieren einer Bramme,
- Warmwalzen der erwärmten Bramme,
- Abkühlen des Bandes und
-Aufhaspeln des Bandes zu einem Coil.
[0002] Warmband aus diesen Stählen wird zur direkten Weiterverarbeitung durch Umformen oder
zur Herstellung von kaltgewalztem Band eingesetzt. An Fertigteilen aus diesen Stählen
wird üblicherweise eine Wärmebehandlung durch Härten und Anlassen zur Einstellung
der geforderten Festigkeits- und Härtewerte vorgenommen.
[0003] Die Zugfestigkeit von Warmband aus diesen Stählen ist aufgrund der Kohlenstoffgehalte
hoch. Sie hängt von dem Perlitanteil im Gefüge und von der Ausbildung des Perlits
ab. Bei Stählen mit Kohlenstoffgehalten zwischen 0,4 und 0,7 % bewirkt eine Erhöhung
des Perlitanteils im Gefüge von 50 - 100 % einen Anstieg der Zugfestigkeit von 600
bis 1100 N/mm² (Journal of the Iron and Steel Institute, 205, 1967, Seite 653/664).
Eine Erhöhung des Perlitanteils im Gefüge bei einer Verringerung der Ferritmenge ergibt
sich, wenn die Abkühlgeschwindigkeit des Bandes im Bereich der γ/α-Umwandlung hoch
ist. Ferner beeinflußt die Abkühlungsgeschwindigkeit im Bereich der γ/α-Umwandlung
den Lamellenabstand des perlitischen Gefüges und dadurch ebenfalls die Festigkeit.
Bei einem Stahl mit 0,72 % C und 0,73 % Mn wird durch eine Erhöhung der Abkühlungsgeschwindigkeit
von 5 auf 30 K/s der Lamellenabstand des Perlits verringert und dadurch die Zugfestigkeit
von 950 auf 1300 N/mm² angehoben (Atlas zur Wärmebehandlung der Stähle, Verlag Stahl-Eisen,
Düsseldorf, 1961, Tafel II - 101 E und Mem. Sci. Revue de Metallurgie 75, 1978, Seiten
149/159).
[0004] Bei der Herstellung von Warmband aus Stählen mit höheren Kohlenstoffgehalten wird
in der Praxis eine starke Wasserkühlung des Warmbandes auf dem Auslaufrollgang der
Warmbandstraße vorgenommen. Durch diese Verfahrensweise soll eine Vergleichmäßigung
der mechanischen Eigenschaften und der Gefügeausbildung über die Länge des Warmbandes
sichergestellt werden (Stahl und Eisen, 89, 1969, Seite 815/824). Die hohe Abkühlgeschwindigkeit
aufgrund der starken Wasserkühlung führt, wie bereits beschrieben, zu einer Erhöhung
des Perlitanteiles bzw. zu einer Verringerung des Ferritanteils und zu einer Verringerung
des Lamellenabstandes des Perlits. Beide Veränderungen bewirken, wie erläutert, eine
Erhöhung der Festigkeit des Warmbandes.
[0005] Bei diesem Erzeugungsweg ergeben sich für zwei Stähle nach DIN 17200 und DIN 17220
folgende typische Eigenschaften des Warmbandes:
Stahl |
Zugfestigkeit |
Härte |
C 45 |
≧800 N/mm² |
≧95 HRB |
C 75 |
≧1000 N/mm² |
≧25 HRC |
Der mittlere Lamellenabstand des Perlits liegt zwischen 0,1 und 0,2 µm.
[0006] Für die Direktweiterverarbeitung von so hergestelltem Warmband durch Biegen, Richten,
Wickeln, Stanzen oder zur Herstellung von kaltgewalztem Band bedeuten die hohen Festigkeiten
aufgrund der daraus resultierenden hohen Umformkräfte eine hohe Belastung der Anlagen.
Damit verbunden ist sowohl ein erhöhter Energieaufwand als auch eine Verkürzung der
Lebensdauer der Anlagen.
[0007] Es sind Verfahren bekannt (EP-PSen 0 019 193 und 0 099 520), bei denen durch den
Einbau einer zusätzlichen Einrichtung auf dem Auslaufrollgang der Warmbandstraße eine
partielle Verringerung der Abkühlgeschwindigkeit im γ/α-Gebiet erreicht wird, und
zwar durch Aufwickeln des Bandes in einem Inkubator. Bei beiden bekannten Verfahren
ist die Verweilzeit des aufgewickelten Bandes im Inkubator kleiner als 2 min. Dann
erfolgt das Abwickeln und die Kühlung sowie das Aufwickeln des Bandes in einer üblichen
Haspelanlage. Ziel der Verringerung der Abkühlgeschwindigkeit durch das Aufwickeln
im Inkubator ist es, die Ferritbildung zu fördern und dadurch den Ferritanteil im
Gefüge anzuheben. Die in beiden Schriften genannten Stähle weisen jedoch niedrige
Kohlenstoffgehalte auf, und das Gefüge dieser Stähle besteht überwiegend aus Ferrit.
Im Gegensatz dazu ist beim erfindungsgemäßen Verfahren das vorrangige Ziel, den Lamellenabstand
des Perlits, d.h. des Gefügebestandteiles, der bei den in Frage stehenden perlitisch-ferritischen
Stählen mehr als die Hälfte der Gefügeausbildung ausmacht, zu erhöhen und dadurch
die Zugfestigkeit abzusenken.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zugfestigkeit von Warmband aus unlegiertem
oder niedriglegiertem Stahl mit 0,3 bis 0,9 % C abzusenken, ohne die Gleichmäßigkeit
der Eigenschaften und der Gefügeausbildung über die Länge und Breite des Warmbandes
zu beeinträchtigen.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß das Warmwalzen und das Abkühlen des Warmbandes auf dem Auslaufrollgang so
gesteuert werden, daß die γ/α- Umwandlung im Warmband erst im gehaspelten Coil beginnt
und im Coil beendet wird.
[0010] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird davon Gebrauch gemacht, daß perlitisch-ferritische
Stähle eine niedrige Temperatur des Beginns der γ/α-Umwandlung bei der Abkühlung aufweisen
und daß während der Umwandlung in die Perlitstufe eine Temperaturerhöhung eintritt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird so geführt, daß die γ/α-Umwandlung im Warmband
die bisher auf dem Auslaufrollgang der Warmbandstraße stattfand, in das Coil verlagert
wird. Im Hinblick auf die Gefügeausbildung bedeutet diese Lösung eine Vergröberung
des perlitischen Gefüges. Der Lamellenabstand des Perlits liegt mit 0,3 µm und höher
etwa doppelt so hoch, wie beim Gefüge mit feinlamellarem Perlit. Gleichzeitig wird
der Ferritanteil im Gefüge erhöht und damit der Perlitanteil abgesenkt. Beide Gefügeänderungen
tragen zu einer Absenkung der Festigkeit des Warmbandes bei.
[0011] So werden beispielsweise die Zugfestigkeitswerte von Warmband aus den eingangs beschriebenen
Stählen C 45 und C 75 bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf maximal Rm
= 650 bzw. Rm = 750 N/mm² herabgesetzt. Dies ergibt eine Festigkeitserniedrigung gegenüber
Stählen, die nach bisherigen Verfahren hergestellt wurden, von 150 bzw. 250 N/mm²
oder mehr.
[0012] Zu einer guten Gleichmäßigkeit der Eigenschaften und der Gefügeausbildung nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren trägt die bereits genannte Erscheinung bei, nach welcher
Stähle mit höherem Kohlenstoffgehalt eine starke Wärmeentwicklung im Verlauf der Umwandlung
in der Perlitstufe aufweisen. So beträgt die Erwärmung bei einem Stahl mit etwa 0,35
% C 20 bis 30 K und bei einem Stahl mit etwa 0,8 % C 40 bis 60 K. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren werden die Erzeugungsschritte so geführt, daß die γ/α-Umwandlung im Warmband
erst im gehaspelten Coil beginnt und im Coil beendet wird. Die Wärmeentwicklung im
Coil führt zu einer Vergleichmäßigung der Temperatur des aufgewickelten Bandes bis
in die Außen- und Innenwindungen des Coils und gleichzeitig zu einer Absenkung der
Abkühlungsgeschwindigkeit im Bereich der γ/α-Umwandlung mit den beschriebenen Folgen
für die herabgesetzte Festigkeit des Warmbandes.
[0013] Bei der bisherigen Herstellungsweise wurde die bei der γ/α-Umwandlung entstehende
Wärme durch eine Zuschaltung weiterer Wasserkühlsysteme auf dem Auslaufrollgang abgeführt.
Der Regelkreis der Kühlung reagiert jedoch mit einer zeitlichen Verzögerung auf die
jeweils gemessene Haspeltemperatur. Dies bedeutet, daß die Wärmeentwicklung bei der
Umwandlung Schwankungen in der Abkühlgeschwindikeit des Warmbandes verursacht, die
je nach der Geschwindigkeit der Kühlwasserregelung zu lokalen Schwankungen der Gefügeausbildung
und der Eigenschaften über die Bandlänge führten. Die Herstellung von Warmband mit
niedriger Festigkeit nach dem erfindungsgemäßen Verfahren schließt aufgrund der Tatsache,
daß die Umwandlung erst im aufgewickelten Coil abläuft, solche Schwankungen aus. Daher
ist es für das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich, daß ein vollständiger Ablauf
der Umwandlung im Coil sichergestellt wird. Läuft hingegen die Umwandlung zum Teil
auf dem Auslaufrollgang und zum Teil im Coil ab, so wird die Gleichmäßigkeit der Eigenschaften
und der Gefügeausbildung beeinträchtigt. Weiterhin wird durch einen über die Länge
des Bandes undefinierten Ablauf der Umwandlung der Wickelzustand des Bandes negativ
beeinflußt.
[0014] Eine niedrige Zugfestigkeit von 500 bis 780 N/mm² und eine groblamellare Perlitausbildung
(mittlerer Lamellenabstand des Perlits größer als 0,3 µm) des Warmbandes wird erfindungsgemäß
dann erreicht, wenn die Abkühlungsgeschwindigkeit im Bereich der γ/α-Umwandlung von
bisher rund 4 - 40 K/s auf 0,05 K/s oder geringer herabgesetzt wird.
[0015] Zur Einstellung einer derart niedrigen Abkühlungsgeschwindigkeit wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, in Abhängigkeit vom Kohlenstoffgehalt folgende Bedingungen einzuhalten:
- daß die Endwalztemperatur beim Warmwalzen bei 860 °C oder höher liegt, eine Walzgeschwindigkeit
im letzten Fertiggerüst von mindestens 7 m/s eingestellt wird und die Haspeltemperatur
durch eine geringe Wasserkühlung auf 640 °C oder höher gehalten wird,
-daß bei einem Kohlenstoffgehalt des Warmbandes im Bereich von 0,33 bis 0,49 % zur
Einstellung einer Zugfestigkeit von höchstens 650 N/mm² die Endwalztemperatur beim
Warmwalzen 860 °C oder höher liegt, eine Walzgeschwindigkeit im letzten Fertiggerüst
mindestens 8 m/s eingestellt und die Haspeltemperatur bei 680 °C oder höher gehalten
wird,
-daß bei einem Kohlenstoffgehalt des Warmbandes im Bereich von 0,50 bis 0,65 % zur
Einstellung einer Zugfestigkeit von höchstens 730 N/mm² die Endwalztemperatur beim
Warmwalzen 860 °C oder höher liegt, eine Walzgeschwindigkeit im letzten Fertiggerüst
mindestens 7,5 m/s eingestellt und die Haspeltemperatur bei 660 °C oder höher gehalten
wird,
-daß bei einem Kohlenstoffgehalt des Warmbandes im Bereich von 0,66 bis 0,90 % zur
Einstellung einer Zugfestigkeit von höchstens 780 N/mm² die Entwalztemperatur beim
Warmwalzen 860 °C oder höher liegt, eine Walzgeschwindigkeit im letzten Fertiggerüst
von mindestens 7 m/s eingestellt und die Haspeltemperatur bei 640 °C oder höher gehalten
wird.
[0016] Die angegebenen Parameter eignen sich besonders für Warmbanddicken von 2 - 3 mm und
Auslaufrollgangslängen zwischen 100 und 150 m, um den vollständigen Ablauf der γ/α-Umwandlung
im gehaspelten Coil sicherzustellen.
[0017] Das Verfahren ist für Stähle anwendbar, die aus
0,32 - 0,9 % C
0,20 - 1,5 % Mn
bis 2,0 % Si
bis 0,05 % P
bis 0,05 % S
bis 0,02 % N
bis 0,15 % Al
Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen hergestellt werden. Der Stahl kann
zusätzlich legiert sein mit
bis 3,5 % Cr
bis 3,5 % Ni
bis 0,5 % Mo
bis 0,20 % V
bis 0,03 % Ti
bis 0,15 % Zr
bis 0,005 % Te
bis 0,01 % B .
[0018] Diese Legierungselemente dienen der Erhöhung der Härtbarkeit (Cr, Ni, Mo, V, B) bzw.
der Stickstoffabbindung (Ti, Zr) oder Sulfidformbeeinflußung (Zr, Te).
[0019] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Ferner wird das erfindungsgemäße Verfahren mit nicht unter die Erfindung fallenden
Herstellungsbedingungen verglichen.
[0020] Die in Tafel 1 aufgeführten Stähle A bis Z wurden nach dem Sauerstoffaufblasverfahren
erschmolzen. Es handelt sich dabei um unlegierte und niedriglegierte Vergütungsstähle
nach DIN 17200 und 17222. In Tafel 2 sind die Herstellungsparameter, die Werte der
mechanischen Eigenschaften und der Perlitausbildung aufgeführt.
[0021] Die Stähle A, B, D, E, J, M, Q, R, X, Y fallen unter die Erfindung. Die Stähle C,
H, I, O, P, T, U, V und Z, die eine Umwandlung auf dem Auslaufrollgang erfahren haben,
sowie die Stähle F, G, K, L, N, und S, bei denen die Umwandlung teils auf dem Auslaufrollgang
und teils im aufgewickelten Coil erfolgte, fallen nicht unter die Erfindung.
[0022] Aus den Werten von Tafel 2 wird deutlich, daß die unter die Erfindung fallenden Stähle
wesentlich niedrigere Werte der Zugfestigkeit und der Härte aufweisen. Die Festigkeitsunterschiede
zwischen Stählen, die nach dem bisherigen und dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
wurden, werden mit steigendem Kohlenstoffgehalt größer.
[0023] Ein weiteres wichtiges Kriterium des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der Lamellenabstand
des perlitischen Gefüges. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Stähle
weisen einen mittleren Lamellenabstand größer als 0,3 µm auf, während die Stähle mit
feinlamellarem Perlit einen mittleren Lamellanabstand kleiner als 0,2 µm haben.
[0024] Am Beispiel der Stähle R und S wird besonders deutlich, daß die vollständige γ/α-Umwandlung
im aufgewickelten Coil wichtig ist. Obwohl die Haspeltemperatur des Stahles S, der
nicht unter die Erfindung fällt, mit 680 °C höher ist, als die des erfindungsgemäßen
Stahles R mit 665 °C, liegt die Zugfestigkeit des Stahles S deutlich höher als die
des Stahles R. Bei dem Stahl S lief die γ/α-Umwandlung infolge der höheren Abkühlungsgeschwindigkeit
von 15 K/s zum Teil schon auf dem Auslaufrollgang ab, wobei die bei der Umwandlung
entstandene Wärme zur Erhöhung der Haspeltemperatur führte. Hingegen erfolgte beim
erfindungsgemäßen Stahl R die γ/α-Umwandlung vollständig im gehaspelten Coil. Die
bei der Perlitumwandlung auftretende Temperaturerhöhung führte zu einer Vergleichmäßigung
der Temperatur bis in die Außen- und Innenwindungen des Coils und gleichzeitig zu
einer Absenkung der Abkühlungsgeschwindigkeit auf 0,01 K/s, was zu einer Herabsetzung
der Festigkeit des Bandes führte.
[0025] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Warmbänder können aufgrund
der herabgesetzten Festigkeit und gleichmäßigen Eigenschaften mit geringeren Kosten
durch Umformen, wie Biegen, Richten, Umwickeln usw. direkt weiterverarbeitet oder
zu Kaltbändern ausgewalzt werden. Gleichzeitig zeichnen sich die Warmbänder durch
Gleichmäßigkeit der Eigenschaften und der Gefügeausbildung über die Länge und Breite
aus.
Tafel 1
Chemische Zusammensetzung der Stähle |
Stahl |
Angaben in Gew.-% |
Bez. |
Typ |
C |
Mn |
Si |
P |
S |
N |
Al |
Cr |
Ni |
Mo |
V |
Te |
Ti |
Zr |
A-C |
ähnlich C 35 |
0,33 |
0,94 |
0,35 |
0,018 |
0,006 |
0,0038 |
0,022 |
0,35 |
0,042 |
0,002 |
-- |
-- |
-- |
0,07 |
D-I |
ähnlich C 45 |
0,44 |
0,68 |
0,25 |
0,016 |
0,005 |
0,0042 |
0,012 |
1,05 |
0,014 |
0,003 |
-- |
0,002 |
-- |
-- |
J-L |
50 Cr V4 |
0,53 |
0,92 |
0,34 |
0,010 |
0,008 |
0,0040 |
0,015 |
0,95 |
0,017 |
0,001 |
0,10 |
-- |
-- |
-- |
M-P |
55 Si 7 |
0,56 |
0,80 |
1,68 |
0,012 |
0,004 |
0,0050 |
0,030 |
0,012 |
0,016 |
0,001 |
-- |
-- |
-- |
-- |
Q-V |
ähnlich C 75 |
0,74 |
0,61 |
0,34 |
0,016 |
0,005 |
0,0036 |
0,024 |
0,015 |
0,012 |
0,006 |
-- |
-- |
-- |
-- |
X-Z |
ähnlich C 85 |
0,85 |
0,79 |
0,27 |
0,015 |
0,009 |
0,0043 |
0,010 |
0,37 |
0,02 |
0,001 |
-- |
-- |
0,02 |
-- |

1. Verfahren zur Herstellung von Warmband mit Zugfestigkeitswerten von Rm = 500 bis
780 N/mm² aus unlegiertem oder niedriglegiertem Stahl mit 0,3 bis 0,9 % C, bei dem
eine Stahlbramme austenitisiert und zu einem Warmband warmgewalzt wird, nach dem Abkühlen
des Warmbandes auf einem Auslaufrollgang wird es zu einem Coil gehaspelt,
dadurch gekennzeichnet , (wherein) daß das Warmwalzen und das Abkühlen des Warmbandes auf dem Auslaufrollgang
so gesteuert werden, daß die γ/α-Umwandlung im Warmband erst im gehaspelten Coil
beginnt und im Coil beendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß die Endwalztemperatur beim Warmwalzen bei 860 °C oder höher liegt, eine Walzgeschwindigkeit
im letzten Fertiggerüst von mindestens 7 m/s eingestellt wird und die Haspeltemperatur
durch eine geringe Wasserkühlung auf 640 °C oder höher gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß bei einem Kohlenstoffgehalt des Warmbandes im Bereich von 0,33 bis 0,49 % zur
Einstellung einer Zugfestigkeit von höchstens 650 N/mm² die Endwalztemperatur beim
Warmwalzen 860 °C oder höher liegt, eine Walzgeschwindigkeit im letzten Fertiggerüst
mindestens 8 m/s eingestellt und die Haspeltemperatur bei 680 °C oder höher gehalten
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß bei einem Kohlenstoffgehalt des Warmbandes im Bereich von 0,50 bis 0,65 % zur
Einstellung einer Zugfestigkeit von höchstens 730 N/mm² die Endwalztemperatur beim
Warmwalzen 860 °C oder höher liegt, eine Walzgeschwindigkeit im letzten Fertiggerüst
mindestens 7,5 m/s eingestellt und die Haspeltemperatur bei 660 °C oder höher gehalten
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß bei einem Kohlenstoffgehalt des Warmbandes im Bereich von 0,66 bis 0,90 % zur
Einstellung einer Zugfestigkeit von höchstens 780 N/mm² die Entwalztemperatur beim
Warmwalzen 860 °C oder höher liegt, eine Walzgeschwindigkeit im letzten Fertiggerüst
von mindestens 7 m/s eingestellt und die Haspeltemperatur bei 640 °C oder höher gehalten
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß die Abkühlungsgeschwindigkeit im Coil auf 0,05 K/s oder kleiner eingestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß das Warmband aus einem Stahl bestehend aus
0,32 - 0,9 % C
0,20 - 1,5 % Mn
bis 2,0 % Si
bis 0,05 % P
bis 0,05 % S
bis 0,02 % N
bis 0,15 % Al
Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen hergestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet , daß der Stahl zusätzlich noch mit
bis 3,5 % Cr
bis 3,5 % Ni
bis 0,5 % Mo
bis 0,20 % V
bis 0,03 % Ti
bis 0,15 % Zr
bis 0,005 % Te
bis 0,01 % B
einzeln oder zu mehreren legiert wird.