[0001] Die Erfindung betrifft ein druckmittelbetriebenes Rammbohrgerät für Erdbohrungen
mit einer von einem im Gerätegehäuse hin- und herbewegten Schlagkolben beaufschlagten
Schlagspitze.
[0002] Ein gattungsgemäßes Rammbohrgerät ist aus der deutschen Patentschrift 21 57 295 bekannt;
es dient in erster Linie dazu, Versorgungsleitungen, wie beispielsweise Wasserleitungen
oder Kabel unter Straßen oder Dämmen oder sonstigen Gebäuden und Hindernissen zu verlegen,
ohne daß gleichzeitig die Straßendecke bzw. die Erd-Oberfläche aufgerissen werden
muß. Dies geschieht in der Weise, daß das sich im Erdreich vorwärtsbewegende Rammbohrgerät
das Erdreich nach der Seite verdrängt und einen Kanal hinterläßt, in dem gleichzeitig
oder später die Versorgungsleitung eingezogen wird. Die Schlagspitze dient dazu, während
der Vorwärtsbewegung des Rammbohrgerätes Steine oder andere Hindernisse zu zertrümmern
und zur Seite zu drücken, d.h. den Weg für das nachrückende Gehäuse freizuschlagen.
Jedoch läßt es sich nicht immer vermeiden, daß das Rammbohrgerät beim Treffen auf
ein Hindernis nicht aus der gewollten Richtung läuft.
[0003] Ein Rammbohrgerät mit gezielter Laufrichtung ist aus der DE-OS 22 42 605 bekannt
und weist an seinem rückwärtigen Ende eine rohrförmig gebogene Verlängerung auf, die
ebenfalls mit gebogenen Leitflächen versehen ist, um auf diese Weise einen bogenförmigen
Verlauf der Erdbohrung zu erreichen. Derartige bogenförmig verlaufende Erdbohrungen
herzustellen ist beispielsweise dann erforderlich, wenn in engen Straßen mit schmalen
Bürgersteigen keine Möglichkeit besteht, Start- und Zielgruben auszuheben, die wenigstens
so tief sein müssen, daß das Rammbohrgerät in der Startgrube waagerecht angesetzt
werden kann und dabei noch sämtliche, unterhalb der Straßendecke liegende Leitungen
unterfährt. Die starren Leitflächen dienen folglich dazu, einen bereits vor dem Ansetzen
des Gerätes beabsichtigten bogenförmigen Verlauf der Erdbohrung zu ermöglichen, während
des Betriebes läßt sich die Richtung nicht beeinflussen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rammbohrgerät zu schaffen, mit dem
sich gezielte Richtungsänderungen durchführen lassen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schlagspitze radial verstellbar
im Gehäuse angeordnet ist. Bedingt durch die radiale Verstellbarkeit läßt sich die
Schlagspitze, die entweder längsbeweglich im Gehäuse angeordnet oder starr mit dem
Gehäuse verbunden sein kann, bei von der geraden Vortriebsrichtung entweder in horizontaler
oder vertikaler Ebene abweichendem Verlauf aus ihrer üblicherweise zentrischen Lage
im Gehäuse beliebig verstellen und damit der Richtungsabweichung entsprechend entgegenwirken.
Richtungsabweichungen lassen sich beispielsweise durch einen am Rammbohrgerät angeordneten
Meßaufnehmer registrieren und auf einem entfernten Schaltpult von einer Bedie nungsperson
ablesen. Bei Richtungsänderungen kann die Bedienungsperson die entsprechende Korrektur
vom Schaltpult aus veranlassen, beispielsweise über hydraulische oder pneumatische,
an die Schlagspitze angeschlossene Druckleitungen.
[0006] Die Schlagspitze lagert vorteilhaft in einem bevorzugt aus zwei radial ineinandergebauten,
gegeneinander verschwenkbaren Exzenterringen gebildeten Verstellexzenter. Die Exzenterringe
lassen sich wegen der damit aufbringbaren größeren Kräfte vorteilhaft hydraulisch
um den Zapfen der Schlagspitze herum verschwenken; die Schlagspitze kann somit in
eine von der Mittellage beliebig abweichende Position eingestellt werden. Mit zwei
und mehr Exzenterringen läßt sich im Gegensatz zu einem Exzenterring ein feinfühligeres,
d.h. genaueres Einstellen in einem größeren Einstellbereich erreichen. Vorzugsweise
führen im Gehäuse angeordnete, mit Versorgungsanschlüssen verbundene Druckleitungen
zu den Exzenterringen. Über die am rückwärtigen Ende des Rammbohrgerätes angeschlossenen
Versorgungsleitungen lassen sich bei Zufuhr von Hydraulikflüssigkeit die Exzenterringe
verstellen.
[0007] Zum Verstellen der Schlagspitze aus ihrer Mittellage lassen sich gemäß einer anderen
Ausführung mehrere in einer Radialebene um den Zapfen der Schlagspitze herum angeordnete
Stellkolben vorsehen. Hierbei lassen sich vorteilhaft drei unabhängig voneinander
beaufschlagbare Kolben umfangsverteilt anordnen und über im Gehäuse des Rammbohrgerätes
angeordnete Druckleitungen mit Versorgungsanschlüssen verbinden. Während der Kolben
der einen Pumpe beaufschlagt wird, dabei Z.B. mit einer Schale gegen den Zapfen drückt
und die Spitze aus ihrer Mittellage bewegt, fahren die Kolben der anderen Pumpen entsprechend
in das Pumpengehäuse bzw. in den Zylinderraum hinein, d.h. der Zapfen bzw. die Schlagspitze
wird mittels koordinierter Stellbewegungen der Kolbenpumpen positioniert.
[0008] Bei einer vorteilhaft mit einer Druckfeder zusammenwirkenden entriegelbaren Arretierhülse,
die in der Mittellage der Schlagspitze einen Zentrierring des Zapfens der Schlagspitze
umschließt, läßt sich ein Geradeauslauf des Rammbohrgerätes im drucklosen Zustand
der Kolben gewährleisten, d.h. die Schlagspitze liegt während des normalen Betriebes
in ihrer Mittellage fest, aus der sie sich nur bei gewünschten Richtungsänderungen
verstellen läßt, was das vorherige Entriegeln der Arretierhülse gegen die Kraft der
Druckfeder voraussetzt. Die Arretierhülse läßt sich von ihren den Zentrierring umschließenden
Sitz durch Zuführen eines Druckmittels, wie insbesondere Hydraulikflüssigkeit, in
einen die Arretierhülse aufnehmenden Zylinderraum entfernen.
[0009] Die Arretierhülse läßt sich vorteilhaft als axial beweglicher Steuerschieber ausbilden,
der in einem mittels eines Druckmittels beaufschlagbaren Verlängerungszapfen eine
axiale Zentralbohrung und entsprechend der Anzahl der zu versorgenden Kolben radiale
Verteilerbohrungen aufweist, die an Steuerleitungen der Kolben anschließbar sind.
In diesem Fall lassen sich sämtliche Kolben mittels lediglich einer vom rückwärtigen
Ende durch das Gehäuse des Rammbohrgerätes geführten Druckleitung mit Hydraulikflüssigkeit
speisen; denn der Steuerschieber wird abhängig von dem einstellbaren, auf dem als
Kolben wirkenden Verlängerungszapfen anstehenden Druck axial soweit vorgeschoben,
bis eine Strömungsverbindung hergestellt ist, die die Zentralbohrung mit der radialen
Verteilerbohrung und der Steuerleitung des angesteuerten Kolbens verbindet. Die radialen
Verteilerbohrungen sind axial mit Abstand voneinander umfangsverteilt im Verlängerungszapfen
angeordnet.
[0010] Bei einer anderen Lösung können axial verschiebbare Stellkolben mit schrägen Kolbenflächen
an korrespondierenden, entgegengesetzt geneigten Schrägflächen am Ende des Zapfens
der Schlagspitze anliegen. Das radiale Verstellen der Schlagspitze wird hierbei durch
Verschieben mindestens eines Kolbens in die der Verschieberichtung der anderen Kolben
entgegengesetzte Richtung erreicht, d.h. alle Kolben werden aus ihrer durch die Mittellage
der Schlagspitze definierten Ausgangsposition bewegt, jedoch zumindest ein Kolben
in anderer Richtung als die anderen Kolben. Mittels der von den korrespondierenden
Schrägflächen definierten schiefen Ebene lassen sich beliebige radiale Verstellungen
durchführen.
[0011] Die Stellkolben können sich gegen Druckfedern abstützen, die vorteilhaft in Ausnehmungen
einer einer kugelförmigen Verdickung des Zapfens formschlüssig anliegenden Zentrierschale
angeordnet sind. Während des Normalbetriebs des Rammbohrgerätes, d.h. solange keine
Richtungsänderungen erforderlich sind, halten die Druckfedern die Schlagspitze in
ihrer Mittellage, wobei die Federkraft dem auf die Kolben den Druck entspricht, d.h.
die Kolben sind zwischen der Federsäule und der Flüssigkeitssäule eingespannt. Beim
Verstellen der Schlagspitze aus der Mittellage wird der eine Kolben mit einem die
Federkraft übersteigenden Druck belastetet, während die anderen Stellkolben drucklos
sind. Die drucklosen Stellkolben werden von den sich entspannen den Druckfedern entgegen
der Richtung des mit höherem Druck beaufschlagten Stellkolbens aus ihrer Ausgangslage
bewegt. Nach der Richtungskorrektur werden sämtliche Kolben mit demselben, der Federkraft
entsprechenden Druck belastet. Die zusammengepreßte Feder entspannt sich dann, während
die entspannten Federn bis zur Ausgangslage der Kolben zusammengedrückt werden; die
Federn führen die Kolben in ihre Ausgangslage zurück.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausführung können in einer Radialebene um den Zapfen der Schlagspitze
herum vorzugsweise pneumatisch aufblasbare Gummibälge angeordnet sein. Die beim Aufblasen
der sich in dem Gehäuse des Rammbohrgerätes abstützenden Gummibälge bewirkte Reaktionskraft
übt eine die Schlagspitze aus ihrer Mittellage verstellende Bewegung aus.
[0013] Bei einem nicht mit integrierten Steuerelementen versehenen Rammbohrgerät werden
gezielte Richtungsänderungen erfindungsgemäß durch ein das Gerätegehäuse vorzugsweise
mit radialem Abstand umhüllendes Mantelrohr und zwischen der Gehäuseoberfläche und
dem Mantelrohr wirksame bzw. angeordnete Verstellelemente gelöst. Da sich bereits
im Betrieb befindliche, nicht richtungssteuerbare Rammbohrgeräte nachträglich nur
äußerst aufwendig in richtungssteuerbare Geräte umbauen lassen, ermöglicht es die
Erfindung somit auch, eine Steuerung solcher Geräte dadurch zu erreichen, daß das
gesamte Gerät radial verstellt wird. Die Verstellelemente, wie vorzugsweise zumindest
ein das Gerätegehäuse aufnehmender Verstellexzenter, oder mehrere in einer Radialebene
um das Gerätegehäuse herum angeordnete, unabhängig voneinander beaufschlagbare Stellkolben
oder aufblasbare Gummibälge, werden dem Gerätegehäuse dabei von außen zugeordnet.
Das Geräteinnere bleibt dabei völlig unbeeinflußt. d.h. die Verstellelemente und das
Gerätegehäuse werden von dem Mantelrohr eingeschlossen.
[0014] Es lassen sich somit bisher nicht richtungssteuerbare Rammbohrgeräte während ihrer
Vorwärtsbewegung gezielt beeinflussen. Außerdem lassen sich gleichermaßen steuerbare
Rammbohrgeräte mit einem umhüllenden Mantelrohr und außen, d.h. in dem Freiraum zwischen
der Gehäuseoberfläche und dem Mantelrohr angeordneten Verstellelementen versehen
und damit im Durchmesser größere Erdbohrungen erreichen. Es braucht dann nämlich lediglich
ein dem größeren Durchmesser des Mantelrohres angepaßter, die Schlagspitze aufnehmender,
entsprechend größerer Kopf an dem Gerät befestigt sowie die am Gerätegehäuse angeschlossenen
Versorgungsanschlüsse mit den im Mantelrohr angeordneten, die Verstellelemente versorgenden
Druckleitungen verbunden zu werden.
[0015] Vorzugsweise lagert das Gerätegehäuse in zwei mit axialem Abstand voneinander angeordneten.
vorteilhaft aus zwei radial ineinandergebauten, gegeneinander verdrehbaren Exzenterringen
bestehenden Verstellexzentern, wobei jeweils die inneren und äußeren Exzenterringe
miteinander verbunden sind. Aufgrund der beiden Verstellexzenter ergibt sich eine
Zweipunkt-Lagerung bzw. -abstützung des Rammbohrgerätes; außerdem ist der beim Beaufschlagen
der Verstellexzenter, d. h. beim Verdrehen der Exzenterringe zu überwindende Reibungswiderstand
geringer als bei lediglich einem Verstellexzenter, der entsprechend breiter bemessen
sein müßte.
[0016] Die jeweils inneren und äußeren Exzenterringe der beiden Verstellexzenter lassen
sich vorteilhaft durch Rohre mitein ander verbinden. Die die Entfernung zwischen
den beiden Verstellexzentern überbrückenden Verbindungsrohre gewährleisten beim Verschwenken
des Rammbohrgerätes um seine Mittellage herum einen Gleichlauf der Exzenterringe
der beiden Verstellexzenter.
[0017] Bei einem in zwei mit Abstand voneinander angeordneten Verstellexzentern gelagerten
Rammbohrgerät sind die Verstellexzenter vorzugsweise gegenläufig verdrehbar angeordnet.
Indem der eine Verstellexzenter in eine von der Exzentrizität des anderen Verstellexzenters
gegenläufige Exzentrizität verstellt wird, so daß der eine Verstellexzenter beispielsweise
die größte Exzentrizität nach unten und der andere Verstellexzenter die größte Exzentrizität
nach oben aufweist, läßt sich das Rammbohrgerät in dem Mantelrohr in eine beliebige
Schräglage bringen und damit die gewünschten Richtungsänderungen erzielen. Gegenüber
dem Verschwenken des Rammbohrgerätes um die Mittelachse herum erlaubt das Schrägstellen
des Rammbohrgerätes größere Richtungsänderungen bzw. -korrekturen.
[0018] Bei gegenläufig verdrehbaren Verstellexzentern liegen die inneren Exzenterringe der
Verstellexzenter vorzugsweise an sphärischen Gehäuseschalen des Gerätes an. Die beispielsweise
auf das Gerätegehäuse aufgeschrumpften Gehäuseschalen liegen mit konvexer Außenkontur
entsprechend konkaven Flächen der inneren Exzenterringe an, wobei die gekrümmten
Anlageflächen Verstellungen des Rammbohrgerätes in beliebige Schräglagen ermöglichen.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer in den Zeichnungen dargestellter
Ausführungsbeispiele des näheren erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 im Längsschnitt das vordere Ende eines Rammbohrgerätes mit einer erfindungsgemäß
in einem Verstellexzenter gelagerten, längsbeweglichen Schlagspitze,
Fig. 2a bis 2d verschiedene Stellungen zweier radial ineinander gebauter Exzenterringe,
Fig. 3 im Längsschnitt das rückwärtige Ende eines Rammbohrgerätes mit Anschlüssen sowie
Druckleitungen zum Zuführen des die Verstellbewegungen der Schlagspitze bewirkenden
Druckmediums,
Fig. 4 im Längsschnitt das vordere Ende eines Rammbohrgerätes mit einer starren, in einem
mit dem Gehäuse einstückigen Stufenkopf angeordneten, in Verstellexzentern gelagerten
Schlagspitze,
Fig. 5 die Schlagspitze gemäß Fig. 4 in einer aus ihrer Mittellage verstellten Position,
Fig. 6 im Längsschnitt das vordere Ende eines eine längsbewegliche Schlagspitze mit Stufenkopf
aufweisenden Rammbohrgerätes und erfindungsgemäß radial um einen Zapfen der Schlagspitze
herum angeordnete Stellkolben, entlang der Linie VI-VI von Fig. 7 geschnitten,
Fig. 7 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 6 entlang der Linie VII-VII von Fig. 6 geschnitten,
Fig. 8 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 6 mit aus der Mittellage verstellter Schlagspitze,
Fig. 9 im Längsschnitt das vordere Ende eines Rammbohr gerätes mit einem starren, d.h. mit
dem Gehäuse einstückigen Stufenkopf und darin angeordneter Schlagspitze, die am Ende
eines in das Gehäuse ragenden Zapfens einen von einer als Steuerschieber ausgebildeten
Arretierhülse umschlossenen Zentrierring aufweist,
Fig. 10 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 9 entlang der Linie X-X von Fig. 9 geschnitten,
Fig. 11 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 9 mit aus der Mittellage verstellter Schlagspitze.
Fig. 12 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 11 entlang der Linie XII-XII von Fig. 11 geschnitten,
Fig. 13 das vordere Ende eines Rammbohrgerätes mit starrem Stufenkopf und darin angeordneter
Schlagspitze, die am Ende eines in das Gehäuse ragenden Zapfens schräge Flächen besitzt,
die mit Schrägflächen axial beweglicher Stellkolben korrespon dieren, entlang der
Linie XIII-XIII von Fig. 14 geschnitten.
Fig. 14 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 13 entlang der Linie XIV-XIV von Fig. 13 geschnitten,
Fig. 15 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 13 mit aus der Mittellage verstellter Schlagspitze,
Fig. 16 im Längsschnitt ein Mantelrohr mit zwei im Gleichlauf verstellbaren, ein Rammbohrgerät
in der Mittellage aufnehmenden Verstellexzentern,
Fig. 17 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 16 in einer um die Mittelachse herum aus seiner Mittellage
verstellten Position,
Fig. 18 im Längsschnitt ein Mantelrohr mit zwei gegenläufig verstellbaren, ein Rammbohrgerät
in der Mittellage aufnehmenden Verstellexzentern,
Fig. 19 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 18 in einer aus seiner Mittellage verstellten Schräglage,
Fig. 20 im Längsschnitt das rückwärtige Ende eines ein Rammbohrgerät aufnehmenden Mantelrohres
mit Anschlüssen sowie Druckleitungen zum Zuführen des die Verstellbewegungen des
nicht dargestellten Rammbohrgerätes bewirkenden Druckmediums, und
Fig. 21 im Querschnitt mehrere erfindungsgemäß radial um ein Rammbohrgerät herum zwischen
der Gehäuseoberfläche und dem Mantelrohr angeordnete Stellkolben als Verstellelemente,
schematisch dargestellt.
[0020] Das in Fig. 1 dargestellte vordere Ende eines Rammbohrgerätes 1 weist eine in dem
rohrförmigen Gehäuse 2 des Rammbohrgerätes 1 axial verschiebbar gelagerte, mit ihrem
aus dem Gehäuse 2 vorragenden Teil als Stufenkopf 3 ausgebildete Schlagspitze 4 auf.
Die Schlagspitze 4 erstreckt sich mit einem Zapfen 5 in das Innere des Gehäuses 2;
an seinem dem Stufenkopf 3 abgewandten Ende besitzt der Zapfen 5 einen Bund 6. Die
Schlagspitze 4 steht unter der Wirkung einer Feder 7, die sich einerseits an dem Bund
6 und andererseits an einem Innenkragen 8 einer Büchse 9 abstützt. Die Schlagspitze
4 wird unter der Wirkung eines axial in dem Gehäuse 2 geführten Schlagkolbens 10 gegen
die Kraft der sich zusammenpressenden Feder nach vorne gestoßen und arbeitet sich
dabei im Erdreich voran. Der mit einem Meißel bestückbare Stufenkopf 3 zerschlägt
dabei Steine bzw. andere Hindernisse und verdrängt das Erdreich; erst danach wird
das Gehäuse 2 nachgezogen. Zum Beaufschlagen des Schlagkolbens 10 mit Druckluft befindet
sich an dem nicht dargestellten hinteren Ende des Rammbohrgerätes 1 ein von einem
Kompressor gespeister, umsteuerbarer Druckmittelanschluß. Beim axialen Vorwärtsbeschleunigen
trifft der Schlagkolben 10 auf den Bund 6 und gibt dabei seine Schlagenergie an die
Schlagspitze 4 ab.
[0021] Der Zapfen 5 lagert in radial ineinandergebauten Exzenterringen 11, 12. d.h. ein
äußerer Exzenterring 12 umschließt einen inneren Exzenterring 11. Zur Unterstützung
der kantungsfreien Führung des Zapfens 5 liegen an dem Zapfen 5 auf einem Teil seiner
Mantelfläche kugelige Schalen 13 flächig an, die von einer entsprechend angepaßten
Ausnehmung des inneren Exzenterringes 11 aufgenommen werden. Die Exzenterringe 11,
12 liegen stirnseitig einerseits an der Büchse 9 und andererseits an einer in das
vordere Ende des Gehäuses eingesetzten, beispielsweise eingeschraubten Kopfbüchse
14 an, und sind auf diese Weise gegen Axialbewegungen gesichert. Hingegen lassen
sich die Exzenterringe 11, 12 radial gegeneinander verdrehen und die Schlagspitze
4 dabei aus ihrer in Fig. 1 dargestellten Mittellage in eine beliebige außermittige
Lage verstellen.
[0022] Die mit den Exzenterringen 11, 12 einstellbaren Lagen der Schlagspitze 4 sind schematisch
in den Fig. 2a bis 2d dargestellt, wobei die Lage der Exzenterringe 11, 12 gemäß
Fig. 2a gleichbedeutend mit der Null-Stellung, d.h. der Mittellage, in Fig. 2b gleichbedeutend
mit der größten Exzentrizität 15 nach unten und in Fig. 2d gleichbedeutend mit der
größten Exzentrizität 15 nach oben ist; in Fig. 2c ist die Exzentrizität 15 in einer
beliebigen Stellung der Exzenterringe 11, 12 dargestellt.
[0023] Abweichend von dem in Fig. 1 dargestellten Rammbohrgerät 1, das eine längsbewegliche
Schlagspitze 4 besitzt, wodurch sich ein Zwei-Takt-Arbeitsrhythmus ergibt, bei dem
im ersten Takt der Schlagkolben 10 die Schlagspitze 4 mit dem Stufenkopf 3 nach vorne
schlägt, so daß im Erdreich eine Pilotbohrung entsteht, und im zweiten Takt dann das
Gesamte Rammbohrgerät 1 in diese Pilotbohrung nachstößt, handelt es sich bei den in
den Fig. 4, 5 sowie 9 bis 15 dargestellten Rammbohrgeräten 101, 301 und 401 um Geräte,
bei denen Gehäuse und Stufenkopf 102, 103 bzw. 302, 303 bzw. 402, 403 einstückig sind.
Bei diesen einen starren, d.h. nicht längsbeweglichen Kopf aufweisenden Rammbohrgeräten
101, 301, 401 treibt der Schlagkolben 110, 310, 410 den gesamten Maschinenkörper
mit einem Schlag nach vorn.
[0024] Wie in den Fig. 4 und 5 dargestellt ist, weist die Schlagspitze 104 eine kugelförmige
Verdickung 116 auf, mit der die Schlagspitze 104 im Gehäuseinneren lagert. Der sich
in das Gehäuse 102 erstreckende Zapfen 105 der Schlagspitze 104 ist in radial ineinandergebauten
Exzenterringen 111, 112 angeordnet und wird zur kantungsfreien Führung auf einem Teil
seiner Mantelfläche von kugeligen Schalen 113 flächig abgestützt, die von einer entsprechend
angepaßten Ausnehmung des inneren Exzenterrings 111 aufgenommen werden. Zum Verstellen
der Schlagspitze 104 aus ihrer Mittellage in die in Fig. 5 dargestellte außermittige
Lage, werden die Exzenterringe 111, 112 mittels eines Druckmediums, wie insbesondere
Hydraulikflüssigkeit, gegeneinander verstellt. Die Hydraulikflüssigkeit wird gemäß
Fig. 3 über Druckleitungen 17 zugeführt, die in einer der Anzahl der auf die Exzenterringe
11, 12 bzw. 111, 112 gerichteten, nicht dargestellten Steuerdüsen entsprechenden Anzahl
im Gehäuse 2, 102 angeordnet sind. Die Druckleitungen erstrecken sich vom rückwärtigen
Ende des Rammbohrgerätes 1, 101 bis nach vorne; sie sind am rückwärtigen Ende des
Rammbohrgerätes 1, 101 mit von einem nicht dargestellten Hydrauliktank gespeisten
Versorgungsleitungen l8 verbunden. Die über die Versorgungsanschlüsse 18 zuströmende
Hydraulikflüssigkeit wird mittels jeder Druckleitung 17 zugeordneten Nuten 18 verteilt.
[0025] In den Fig. bis 6 ist ein Rammbohrgerät 201 mit einer längsbeweglichen, mit einem
Stufenkopf 203 versehenen Schlagspitze 204 dargestellt. Die Schlagspitze 204 des Rammbohrgerätes
201 wird während des Normalbetriebs, d.h. während des Geradeauslaufs des Rammbohrgerätes
201 von einer Arretierhülse 20 in der Mittellage gehalten. Dazu schiebt eine Druckfeder
21 die in einem Zylinderraum 22 axial verschiebliche Arretierhülse 20 über einen an
dem dem Bund 206 abgewandten Ende des Zapfens 5 der Schlagspitze 204 angeordneten
Zentrierring 23. Um den Zapfen 205 herum sind in einer Radialebene drei Stellkolben
24, 25, 26 angeordnet (Fig. 7), deren Zylinderräume 27 über Druckleitungen 17 mit
den am rückwärtigen Ende des Rammbohrgerätes 201 angeordneten Versorgungsanschlüssen
18 (vgl. Fig. 3) verbunden sind.
[0026] Zum radialen Verstellen der Schlagspitze 204 aus ihrer Mittellage gemäß Fig. 6 in
die in Fig. 8 dargestellte außermittige Position wird der Zylinderraum 22 mit über
eine nicht dargestellte Hydraulikleitung zugeführte Hydraulikflussißkeit beaufschlagt
und die Arretierhulse 20 gegen die Kraft der Druckfeder 21 von dem Zentrierring 23
geschoben. Durch anschließendes Beaufschlagen einer der Stellkolben 24 bis 26 verstellt
sich die Schlagspitze 204 in die gewünschte außermittige Lage; entsprechend der in
Fig. 8 dargestellten außermittigen Position der Schlagspitze 204 wirkt der Stellkolben
24 mit einer größeren Kraft als die Stellkolben 25, 26 auf den Zapfen 205 und damit
die Schlagspitze 204 ein. Die Stellkolben 25, 26 können ggf. völlig drucklos sein,
wobei die Hydraulikflüssigkeit aus den Zylinderräumen 27 über nicht dargestellte
Rückleitungen abläuft. Nach der Richtungskorrektur wird der Zylinderraum 22 der Arretierhülse
20 entlastet, so daß die sich daraufhin entspannende Druckfeder 21 die Arretierhülse
20 auf den Zentrierring 23 schiebt und die Mittellage der Schlagspitze 204 festlegt.
Sowohl der Zentrierring 23 als auch die Arretierhülse 20 besitzen das Aufschieben
der Arretierhülse 20 unterstützende schräge Führungsflächen 28 bzw. 29. Die die Schlagspitze
204 in der Mittellage festlegende Arretierhülse 20 erlaubt es, daß die Stellkolben
24 bis 26 während der Arretierung drucklos sein können, d.h. auf die Stellkolben wirkt
ein Druck lediglich bei Richtungsänderungen ein.
[0027] Das Rammbohrgerät 301 mit starrer, d.h. nicht längsbeweglicher Schlagspitze 304
gemäß den Fig. 9 bis 12 besitzt in einer Radialebene um einen Zapfen 305 der Schlagspitze
304 herum angeordnete Stellkolben 324, 325, 326 sowie eine als Steuerschieber 30 ausgebildete
Arretierhülse 320. Die Arretierhülse 320 des Steuerschiebers 30 nimmt in einem Hohlraum
31 eine Druckfeder 321 auf, die in der in Fig. 9 dargestellten Mittellage eine außerdem
in dem Hohlraum 31 angeordnete, freibewegliche Begrenzungsscheibe 32 in Anlage an
ein sich verjüngendes Mundstück 33 der Arretierhülse 320 hält. Das Mundstück 33 umgreift
in dieser Position einen Zentrierring 323, der sich an dem der kugelförmigen Verdickung
316 abgewandten Ende des Zapfens 305 der Schlagspitze 304 befindet. Die Arretierhülse
320 setzt sich an der dem Mundstück 33 abgewandten Seite als Verlängerungszapfen
34 fort, der in einen über eine Druckleitung 35 mit einer nicht dargestellten Druckmittelquelle
verbundenen Zylinderraum 36 ragt. Der Verlängerungszapfen 34 ist mit einer axialen
Zentralbohrung 37 sowie radialen, umfangsverteilten, axial einen Abstand voneinander
aufweisenden Verteilerbohrungen 38 versehen. Von jedem Zylinderraum 327 der Stellkolben
324, 325, 326 führt eine Steuerleitung 39 zu dem Verlängerungszapfen 34 des Steuerschiebers
30. Die Steuerleitungen 39 von denen in den Längsschnitten gemäß den Fig. 9 und 11
lediglich die den Stellkolben 324 und 326 zugehorigen Steuerleitungen 39 dargestellt
sind, lassen sich wahlweise mit den radialen Verteilerbohrungen 38 des Verlängerungszapfens
34 verbinden.
[0028] Zum Verstellen der Schlagspitze 304 in die in Fig. 11 dargestellte außermittige
Position wird die gemäß Fig. 9 drucklose Leitung 35 zunächst mit einem Druck P₀ beaufschlagt,
worauf die Druckfeder 321 zusammengepreßt und der Steuerschieber 30 in Pfeilrichtung
40 verschoben wird. Das Mundstück 33 der Arretierhülse 320 schiebt sich dabei über
den Zentrierring 323 des Zapfens 305 der Schlagspitze 304 hinweg, d.h. der Zentrierring
323 dringt zusammen mit der Begrenzungsscheibe 32 relativ weiter in den Hohlraum 31
der Arretierhülse 320 ein; der ein Verstellen der Schlagspitze 304 aus der Mittellage
verhindernde Sitz von Arretierhülse 320 und Zentrierring 323 wird aufgehoben. Durch
Erhöhen des Druckes in der Leitung 35 auf den Betrag P₁ rückt der Steuerschieber 30
in Pfeilrichtung 40 weiter vor, bis die Steuerleitung 39 des Stellkolbens 324 mit
der dem Kolben 324 zugeordneten radialen Bohrung 38 verbunden ist. Die Druckflüssigkeit
strömt dann aus der Zentralbohrung 37 des Verlängerungszapfens 34 über die Verteilerbohrung
38 und die Steuerleitung 39 in den Druckraum 327 des Stellkolbens 324. Durch Erhöhen
des Druckes der über die Leitung 35 zugeführten Druckflüssigkeit auf den Betrag P₂,
P₃, .. P
n lassen sich durch entsprechende Lageänderungen des Steuerschiebers 30 Steuerleitungen
39 beliebiger Stellkolben an den Druckflüssigkeitsstrom anschließen und damit ein
Verstellen der Schlagspitze 304 erreichen.
[0029] Bei der in Fig. 11 dargestellten außermittigen Lage der Schlagspitze 304 herrscht
in dem Zylinderraum 36 der Druck P₁, d.h. es besteht über die dem Stellkolben 324
zugeordnete Verteilerbohrung 38 und Steuerleitung 39 eine Strömungsverbindung zwischen
der Druckleitung 35 und dem Zylinderraum 327 des Stellkolbens 324. Der druckbeaufschlagte
Stellkolben 324 stellt die Schlagspitze 304 in ihrem durch die kugelförmige Verdickung
316 definierten Kugelgelenk in die gewünschte außermittige Position. Nach der Richtungskorrektur
wird die Druckleitung 35 drucklos geschaltet; die sich daraufhin entspannende Druckfeder
321 bewegt den Steuerschieber 30 entgegen der Pfeilrichtung 40 in seine in Fig. 9
dargestellte Ausgangsposition zurück, in der das Mundstück 33 der Arretierhülse 320
den Zentrierring 323 umschließt und radiale Verstellungen der Schlagspitze 304 verhindert.
Bei dem mit dem Steuerschieber 30 ausgerüsteten Rammbohrgerät 301 können beliebig
viele Stellkolben über lediglich eine von dem rückwärtigen Ende des Rammbohrgerätes
301 durch das Gehäuse 302 bis zu dem Zylinderraum 36 des Steuerschiebers 30 geführte
Druckleitung 35 versorgt werden; außerdem bedarf es lediglich einer Rückleitung.
[0030] Bei der in den Fig. 13 bis 15 dargestellten Ausführung des Rammbohrgerätes 401 mit
nicht längsbeweglicher Schlagspitze 404 sind drei axial verstellbare Stellkolben 41,
42, 43 in einer Radialebene um das im Inneren des Rammbohrgerätes 401 liegende Ende
des Zapfens 405 der Schlagspitze 404 angeordnet. Die Stellkolben 41, 42, 43 liegen
mit schrägen Kolbenflächen 44 radialer Kolbenvorsprünge 45 an korrespondierenden,
entgegengesetzt geneigten Schrägflächen 46 des innenliegenden Endes 47 des Zapfens
405 an. Die Stellkolben 41, 42, 43 werden in der in Fig. 13 dargestellten verriegelten
Mittellage der Schlagspitze 404 von der über die Druckleitungen 17 (vgl. Fig. 3)
in die Zylinderräume 48 zugeführten Druckflüssigkeit und von Druckfedern 49 in der
neutralen Stellung gehalten. Die Druckfedern 49 sind in Ausnehmungen 50 einer Zentrierschale
51 angeordnet, die etwa die Hälfte der Mantelfläche der kugelförmigen Verdickung 416
der Schlagspitze 404 umschließt; das Kugelgelenklager wird durch entsprechend geformte
Innenflächen des Stufenkopfes 403 vervollständigt, der mit innenliegenden Schalenflächen
die andere Hälfte der kugelförmigen Verdickung 416 umschließt.
[0031] Zum Verstellen der Schlagspitze 404 in die in Fig. 15 dargestellte außermittige
Lage wird der Zylinderraum 48 des Stellkolbens 41 mit einem die Kraft der Druckfeder
49 überwindenden Druck beaufschlagt, so daß sich die an dem Stellkolben 41 abstützende
Druckfeder 49 zusammenpreßt. Der Druck in den Zylinderräumen 49 der Stellkolben 42,
43 wird gleichzeitig bis auf einen unter der Kraft der den Stellkolben 42, 43 zugeordneten
Druckfedern 49 liegenden Wert verringert. Der Stellkolben 41 verstellt sich in Pfeilrichtung
52 und die Stellkolben 42, 43 gemäß Pfeil 53 in entgegengesetzter Richtung. Bedingt
durch die von den schrägen Flächen 44 der Stellkolben 41, 42, 43 und den entgegengesetzt
geneigten Schrägflächen 46 der Schlagspitze 405 definierte schiefe Ebene wird die
Schlagspitze 404 in die außermittige Position gemäß Fig. 15 verstellt. Zum Einstellen
der Mittellage nach der Richtungskorrektur wird der Druck im Zylinderraum 48 des
Stellkolbens 41 verringert und der Druck in den Zylinderräumen 48 der Stellkolben
42, 43 erhöht. Der Stellkolben 41 wird von der sich entspannenden Druckfeder 49 entgegen
der Pfeilrichtung 52 vorgeschoben und gleichzeitig werden die den Stellkolben 42,
43 zugeordneten Druckfedern 49 von den sich vorwärtsbewegenden Stellkolben 42, 43
entgegen der Pfeilrichtung 53 zusammengepreßt, bis die neutrale Ausgangsstellung
gemäß Fig. 13 erreicht ist.
[0032] Bei der Ausführung gemäß den Fig. 16 und 17 weist ein Rammbohrgerät 501 eine in dem
rohrförmigen Gehäuse 502 des Rammbohrgerätes 501 axial verschiebbar gelagerte, mit
ihrem aus dem Gehause 502 vorragenden Teil als Stufenkopf 503 ausgebildete Schlagspitze
504 auf. Die Schlagspitze 504 erstreckt sich mit einem nicht dargestellten Zapfen
in das Innere des Gehäuses 502 und wird unter der Wirkung eines axial in dem Gehäuse
502 geführten Schlagkolbens nach vorne gestoßen und arbeitet sich dabei im Erdreich
voran. Zum Beaufschlagen des nicht dargestellten Schlagkolbens mit Druckluft befindet
sich am hinteren Ende des Rammbohrgerätes 501 ein von einem Kompressor gespeister,
umsteuerbarer Druckmittelanschluß 54. Beim axialen Vorwärtsbeschleunigen trifft
der Schlagkolben auf den Zapfen der Schlagspitze 504 und gibt dabei seine Schlagenergie
an die Spitze 504 ab.
[0033] Das Rammbohrgerät 501 lagert in zwei axial voneinander entfernten Verstellexzentern,
die aus radial ineinander gebauten Exzenterringen 511, 512 bestehen, d.h. ein äußerer
Exzenterring 512 umschließt einen inneren Exzenterring 511. Die der Lagerung und dem
radialen Verstellen des Rammbohrgerätes 501 aus seiner Mittellage heraus dienenden
Verstellexzenter werden von einem Mantelrohr 55 eingeschlossen, das das Gerätegehäuse
502 mit radialem Abstand von der Gehäuseoberfläche umhüllt, d.h. in der in Fig. l6
dargestellten Mittellage des Rammbohrgerätes 501 konzentrisch zum Gerät 501 angeordnet
ist. Bei der Ausführung der Verstellexzenter gemäß den Fig. l6 und 17 sind jeweils
die inneren Exzenterringe 511 und die äußeren Exzenterringe 512 durch ein Rohr 56
bzw. 57 miteinander verbunden. Die Verbindungsrohre 56, 57 gewährleisten beim Verstellen
des Rammbohrgerätes 501 aus seiner Mittellage um die Mittelachse 58 herum, zum Beispiel
in die in Fig. 17 mit der Exzentrizität 59 dargestellte außermittige Lage des Rammbohrgerätes
501, einen Gleichlauf der beiden inneren bzw. äußeren Exzenterringe 511 bzw. 512.
[0034] Bei der in den Fig. 18 und 19 dargestellten Lagerung des Rammbohrgerätes 501 in zwei
axial voneinander entfernten, zwischen dem Gehäuse 502 des Rammbohrgerätes 501 und
dem Mantelrohr 55 angeordneten, jeweils aus radial ineinandergebauten Exzenterringen
511, 512 bestehenden Verstellexzentern, werden Richtungskorrekturen durch beliebiges
Auslenken des Rammbohrgerätes 501 in vertikaler und/oder horizontaler Ebene erreicht,
wie in Fig. 19 für das in vertikaler Ebene mit einem Neigungswinkel 60 gegenüber der
Mittelachse 58 verstellte Rammbohrgerät 501 dargestellt. Zum horizontalen und/oder
vertikalen Auslenken des Rammbohrgerätes 501 gegenüber der Mittelachse 58 werden die
Verstellexzenter gegenläufig verdreht, d.h. während beispielsweise die Exzenterringe
511, 512 des dem Stufenkopf 504 nächsten Verstellexzenters so gegeneinander verdreht
werden, daß die Exzentrizität - ausgehend von der Null-Stellung, d.h. der Mittellage,
wie in Fig. 18 dargestellt - nach unten am größten ist, ist die Exzentrizität des
anderen Verstellexzenters demgegenüber nach oben am größten, so daß sich die in Fig.
19 dargestellte Schräglage des Rammbohrgerätes 501 ergibt. Das Verstellen des Rammbohrgerätes
501 in eine gegenüber der Mittelachse 58 horizontal und/oder vertikal ausgelenkte
Schräglage, wobei sich das Gerät 501 stets um einen Drehpunkt 61 in der Mitte zwischen
den beiden Verstellexzentern auf der Mittelachse 58 bewegt, wird durch sphärische
Gehäuseschalen 62 unterstützt, die mit ihren konvexen Außenflächen 63 an formangepaßte,
d.h. konkave Gleitflächen der inneren Exzenterringe 511 anliegen.
[0035] Zum radialen Verstellen des Rammbohrgerätes 501 sind gemäß Fig. 21 in dem Freiraum
zwischen dem Mantelrohr 55 und der Oberfläche des Gerätegehäuses 502 in einer Radialebene
um das Gehäuse 502 herum anstelle von Verstellexzentern drei Stellkolben 524, 525,
526 angeordnet, deren Zylinderräume 527 über Druckleitungen 517 mit am rückwärtigen
Ende des Mantelrohres 55 angeordneten Versorgungsanschlüssen 518 (vgl. Fig. 20) verbunden
sind.
[0036] Zum Verstellen des Rammbohrgerätes 501 aus seiner Mittellage in die in den Fig.
17 oder 19 dargestellte außermittige Lage werden die Exzenterringe 511, 512 mittels
eines Druckmediums, wie insbesondere Hydraulikflüssigkeit, gegeneinander verstellt.
Die Hydraulikflüssigkeit wird über die in Fig. 20 dargestellten Druckleitungen 517
zugeführt, die in einer der Anzahl der auf die Exzenterringe 511, 512 gerichteten,
nicht dargestellten Steuerdüsen entsprechenden Anzahl im Mantelrohr 55 angeordnet
sind. Die Druckleitungen erstrecken sich vom rückwärtigen Ende des Mantelrohres 55
bis zu den Verstellexzentern 511, 512, bzw. bei der Ausführung gemäß Fig. 21 bis
zu den Zylinderräumen 527 der Stellkolben 524, 525, 526.
[0037] Die Leitungen 517 sind am rückwärtigen Ende des Mantelrohres 55 mit den an einem
nicht dargestellten Hydrauliktank angeschlossenen Versorgungsleitungen 518 verbunden.
Die über die Versorgungsanschlüsse 518 zuströmende Hydraulikflüssigkeit wird mittels
jeder Druckleitung 517 zugeordneten Nuten 19 verteilt.
1. Druckmittelbetriebenes Rammbohrgerät für Erdbohrungen mit einer von einem im Gerätegehäuse
hin- und herbewegten Schlagkolben beaufschlagten Schlagspitze, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlagspitze (4, 104, 204, 304, 404) radial verstellbar im Gehäuse (2, 102,
202, 302, 402) angeordnet ist.
2. Rammbohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlagspitze in einem Verstellexzenter (11, 12; 111, 112) gelagert ist.
3. Rammbohrgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellexzenter aus zwei radial ineinandergebauten, gegeneinander verdrehbaren
Exzenterringen (11, 12; 111, 112) besteht.
4. Rammbohrgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenterringe (11, 12; 111, 112) hydraulisch verdrehbar sind.
5. Rammbohrgerät nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch im Gehäuse (2, 102) angeordnete, zu den Exenterringen (11, 12 bzw. 111, 112) führende
Druckleitungen (17), die mit Versorgungsanschlüssen (18) verbunden sind.
6. Rammbohrgerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mehrere in einer Radialebene um einen Zapfen (205, 305, 405) der Schlagspitze (204,
304, 404) herum angeordnete Stellkolben (24, 25,26; 41, 42, 43).
7. Rammbohrgerät nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch drei umfangsverteilt angeordnete, unabhängig voneinander beaufschlagbare Kolben
(24, 25, 26; 41, 42, 43).
8. Rammbohrgerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben (24, 25, 26, 324, 325, 326; 41, 42, 43) uber im Gehäuse (202, 302,
402) angeordnete Druckleitungen (17) mit Versorgungsanschlüssen (18) verbunden sind.
9. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8, gekennzeichnet durch eine entriegelbare Arretierhülse (20, 320), die in der Mittellage der Schlagspitze
(204, 304) einen Zentrierring (23, 323) des Zapfens (205, 305) der Schlagspitze (304,
204) umschließt.
10. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 6, 7 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierhülse (320) als axial beweglicher Steuerschieber (30) ausgebildet
ist, der in einem mittels eines Druckmittels beaufschlagbaren Verlängerungszapfen
(34) eine axiale Zentralbohrung (37) und entsprechend der Anzahl der Kolben (324,
325, 326) radiale Verteilerbohrungen (38) aufweist, die an Steuerleitungen (39) der
Kolben (324, 325, 326) anschließbar sind.
11. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierhülse (20, 320) mit einer Druckfeder (21, 321) zusammenwirkt.
12. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 und 6 bis 8,dadurch gekennzeichnet, daß axial verschiebbare Stellkolben (41, 42, 43) mit schrägen Kolbenflächen (44)
an korrespondierenden, entgegengesetzt geneigten Schrägflächen (46) am innenliegenden
Ende (47) des Zapfens (405) der Schlagspitze (404) anliegen.
13. Rammbohrgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Stellkolben (41, 42, 43) gegen Druckfedern (49) abstützen.
14. Rammbohrgerät nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfedern (49) in Ausnehmungen (15) einer einer kugelförmigen Verdickung
(416) des Zapfens (405) formschlüssig anliegenden Zentrierschale (51) angeordnet sind.
15. Rammbohrgerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mehrere in einer Radialebene um einen Zapfen (205, 305, 405) der Schlagspitze (204,
304, 404) herum angeordnete, aufblasbare Gummibälge.
16. Rammbohrgerät nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch pneumatisch aufblasbare Gummibälge.
17. Druckmittelbetriebenes Rammbohrgerät für Erdbohrungen mit einem im Gerätegehäuse
hin- und herbewegten Schlagkolben gekennzeichnet durch ein das Gerätegehäuse (502) umhüllendes Mantelrohr (55) und zwischen dem Gerätegehäuse
(502) und dem Mantelrohr (55) angeordnete Verstellelemente (511, 512; 524, 525, 526).
18. Rammbohrgerät nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Mantelrohr (55) das Gehäuse mit radialem Abstand umhüllt.
19. Rammbohrgerät nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerätegehäuse (502) in zumindest einem Verstellexzenter (511, 512) gelagert
ist.
20. Rammbohrgerät nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellexzenter aus zwei radial ineinandergebauten, gegeneinander verdrehbaren
Exzenterringen (511, 512) besteht.
21. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die inneren und die äußeren Exzenterringe (511 bzw. 512) zweier mit
axialem Abstand voneinander angeordneter Verstellexzenter miteinander verbunden sind.
22. Rammbohrgerät nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenterringe (511, 512) Verbindungsrohre (50, 57) aufweisen.
23. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei mit Abstand voneinander angeordnete Verstellexzenter (511, 512) gegenläufig
drehbar gelagert sind.
24. Rammbohrgerät nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren Exzenterringe (511) der Verstellexzenter (511, 512) an sphärischen
Gehäuseschalen (62) des Gerätes (501) anliegen.
25. Rammbohrgerät nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch mehrere in einer Radialebene um das Gerätegehäuse (2) herum angeordnete, unabhängig
voneinander beaufschlagbare Stellkölben (524, 525, 526).
26. Rammbohrgerät nach Anspruch l8 und 25, dadurch gekennzeichnet, daß axial verschiebbare Stellkolben mit schrägen Kolbenflächen an korrespondierenden,
entgegengesetzt geneigten Schrägflächen der Oberfläche des Gerätegehäuses (502)
anliegen.
27. Rammbohrgerät nach Anspruch 17 oder 18, gekennzeichnet durch mehrere in einer Radialebene am Gerätegehäuse (502) angeordnete, aufblasbare Gummibälge.
28. Rammbohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 17 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellelemente (511, 512; 524, 525, 526) über im Mantelrohr (55) oder
Gerätegehäuse (502) angeordnete Druckleitungen (517) mit Versorgungsanschlüssen (518)
verbunden sind.