(19)
(11) EP 0 301 385 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.02.1989  Patentblatt  1989/05

(21) Anmeldenummer: 88111622.2

(22) Anmeldetag:  19.07.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 13/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 30.07.1987 DE 3725305

(71) Anmelder: Siemens Nixdorf Informationssysteme Aktiengesellschaft
D-33102 Paderborn (DE)

(72) Erfinder:
  • Gut, Bernhard, Dipl.-Ing. (FH)
    D-8890 Aichach (DE)
  • Dubois, Dieter, Dipl.-Ing. (FH)
    D-8900 Augsburg 21 (DE)
  • Wandinger, Franz, Dipl.-Ing. (FH)
    D-8000 München 82 (DE)

(74) Vertreter: Fuchs, Franz-Josef, Dr.-Ing. et al
Postfach 22 13 17
80503 München
80503 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einzeltaste


    (57) Der Stößel (S) der Tastenkappe (TK) ist als gerader Hohlzylin­der mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet, an seiner Außen­seite sind zwei diametral gegenüberliegende axiale Führungs­stege (FST) angeformt und an seinem Ende (SE) sind zwei diame­tral gegenüberliegende Wandungszungen (WZ) von jeweils zwei axialen Wandungseinschnitten (WE) freigelegt. An ihren freien Enden sind die Wandungszungen (WZ) mit jeweils einem radial nach außen abstehenden Schnapphaken (HK) versehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einzeltaste nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Ein solche Einzeltaste ist aus der EP-O 01 22 128 bekannt. Die dort gezeigte Tastenkappe weist einen zylinderförmigen Stößel auf, an den zwei axiale Führungsstege angeformt sind, die je­weils am Stößelende einen radial abstehenden Hakenansatz auf­weisen. Zum Halten der Tastenkappe ist eine den Stößel aufneh­mende schachtartige Führungsöffnung in einem Gehäuse vorgese­hen, die zum Fixieren der Führungsstege und ihrer Hakenansätze entsprechende Längsnuten aufweist. Der Stößel selbst ist durch einen Spalt längsgeteilt, wobei jedem Stößelteil ein Führungs­steg zugeordnet ist. Mit Hilfe des Spaltes, der ein federndes Zusammendrücken der beiden Stößelteile erlaubt, erfüllen die Hakenansätze die Funktion von Schnapphaken, die sich an in den Längsnuten befindlichen Rampenkörpern verhaken und ein Heraus­fallen der Tastenkappe aus dem Gehäuse verhindern.

    [0003] Um eine Tastenkappe mit einem derartig ausgebildeten Stößel gut zu führen, muß auch die Innenwand der Führungsöffnung zur Stös­selführung verwendet werden, da die Hakenansätze nur ein seit­liches Führen der Führungsstege in den Längsnuten zulassen und die Tastenkappe deshalb leicht zur Stirnseite eines Führungs­stegs kippen könnte. Durch die somit vorhandenen Reibungsflä­chen können sich beim Betätigen einer derartigen Taste stören­de Reibungskräfte einstellen.

    [0004] Aus der EP-O 01 44 916 ist eine Taste bekannt, bei der die schachtartige Führungsöffnung eines Gehäuses Längsnuten mit Rampenkörpen zeigt.

    [0005] Die Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, eine Taste der ein­gangs genannten Art so weiterzubilden, daß eine gute und leichtgängige Tastenkappenführung erreicht wird.

    [0006] Erfindungsgemäß ergibt sich die Lösung dieser Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale.

    [0007] Bei einem derartig ausgebildeten Stößel wird die Tastenkappe in jeder horizontalen Richtung allein an den Führungsstegen gehal­ten, die dazu jeweils formschlüssig dem Querschnitt der Längs­nuten angepaßt sind und die, da sie keine Hakenansätze aufwei­sen, auch an ihrer Stirnseite von den Längsnuten geführt werden können. Die somit an der Tastenkappenführung beteiligten Flä­chen können klein gehalten werden, weshalb beim Betätigen der Taste nur geringe Reibungskräfte überwunden werden müssen. Aus­serdem erhöhen sich diese Reibungskräfte bei einer außermit­tigen Betätigung der Taste nur unwesentlich, und ein Verklemmen der Taste durch Kippen der Tastenkappe kann nicht auftreten.

    [0008] Mit der Ausgestaltung des Stößels als Hohlzylinder läßt sich eine sehr leichte Tastenkappe realisieren, die mit geringen Rückstellkräften im Federelement ein schnelles Betätigen er­laubt. Auch das Gesamtgewicht einer Tastatur kann dadurch ge­ring gehalten werden.

    [0009] Der Aufbau des Stößels als Hohlzylinder ist zudem materialspa­rend und ermöglicht eine unkomplizierte Herstellung der Tasten­kappe aus Kunststoff, da insbesondere mit durchgehend gleichen Wanddicken sogenannte Einfallstellen verhindert werden können, die beim unterschiedlich schnellen Abkühlen benachbarten Mate­rials entstehen.

    [0010] Mit einer derartigen Anordnung der Schnapphaken wird die Ta­stenkappe sicher im Gehäuse gehalten, sie ist aber auch mit nicht allzu großem Kraftaufwand auswechselbar. Durch Verändern der Wandstärke des Stößels, der Breite der Wandungszungen sowie insbesondere der Länge der Wandungseinschnitte läßt sich dieser Kraftaufwand den jeweiligen Erfordernissen problemlos anpassen.

    [0011] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Führungsstege und die Wandungszungen mit ihren jeweiligen diametralen Ebenen einen Winkel von etwa 45° einneh­men.

    [0012] Gegenüber einer Anordnung , bei der ein derartiger Winkel von 90° vorgesehen ist, kann ein versehentliches um 90° horizontal verdrehtes Einsetzen des Stößels in die Führungsöffnung verhin­dert werden, wodurch die Funktion der Taste möglicherweise ge­stört sein könnte.

    [0013] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die schachtartige Führungsöffnung vier axiale Längsnuten aufweist, die sich paarweise diametral gegenüber stehen und deren diametrale Ebenen zueinander einen rechten Winkel einnehmen.

    [0014] Eine derartige Ausführung ist dafür geeignet, eine Tastenkappe auch horizontal um 90° drehen zu können, und insbesondere eine beschriftete Tastenkappe in ein Gehäuse einzusetzen, das um 90° gedreht eingebaut ist.

    [0015] Es wäre auch denkbar, für ein derartig ausgestaltetes Gehäuse einen Stößel mit vier Führungsstegen zu verwenden, jedoch würde sich dadurch erstens die Tastenkappenführung nicht wesentlich verbessern und zweitens könnten erhöhte Reibungskräfte beim Betätigen der Taste auftreten, die aufgrund fertigungstechnisch bedingter Toleranzschwankungen an Führungsstegen und Längsnuten entstehen.

    [0016] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.

    [0017] Dabei zeigen

    FIG 1 eine vergrößerte perspektivische Ansicht einer Tastenkap­pe mit einem dem Betrachter zugewandten Stößel.

    FIG. 2 einen vergrößerten Längsschnitt eines Gehäuses für eine Tastenkappe nach FIG. 1.



    [0018] In der FIG 1 ist eine aus einem formstabilen Kunststoff beste­hende Tastenkappe TK dargestellt, die sich aus einem Deckel­teil DT und einem Stößel S zusammensetzt. Der Deckelteil DT besteht üblicherweise aus einer quadratischen Tastenhaube BP, auf die an einer Seite ein kegelstumpfähnlicher Tastenkopf KO aufgesetzt ist, dessen Deckfläche DF als Griffmulde ausgebildet ist.

    [0019] An der dem Tastenkopf KO gegenüberliegenden Seite der Tasten­haube BP ist der zur Tastenhaube BP in senkrechter Richtung abstehende zylindrische Stößel S angebracht. Der Stößel S ist als gerader Hohlzylinder mit kreisförmigem Querschnitt ausge­bildet. An seiner Außenseite sind diametral gegenüberliegend zwei axiale Führungsstege FST angeformt, die jeweils ein recht­eckiges Profil aufweisen. Die Führungsstege FST sind am Stößel S so angeordnet, daß eine gedachte, durch die beiden Führungsste­ge FST verlaufende diametrale Ebene rechtwinklig zu zwei gegen­überliegenden Seitenkanten der Tastenhaube BP verläuft.

    [0020] Weiterhin weist der Stößel S am offenen Stößelende SE zwei dia­metral gegenüberliegende, jeweils von zwei axialen Wandungsein­ schnitten WE freigelegte Wandungszungen WZ auf. Am freien Ende der Wandungszungen WZ ist jeweils ein radial nach außen absteh­ender Schnapphaken HK angesetzt, der die Wandungszungen WZ als Schnapparme SA ausbildet. Gegenüber der Länge des Stößels S sind die Wandungszungen WZ kürzer ausgeführt.

    [0021] Eine gedachte, durch die beiden Schnapparme SA verlaufende dia­metrale Ebene nimmt zu der durch die Führungsstege FST verlau­fenden Ebene einen Winkel von 45° ein.

    [0022] Zum Fixieren der Tastenkappe TK dient ein in FIG 2 dargestell­tes Gehäuse G, mit einer schachtartigen zylindrischen Führungs­öffnung ZF, die auf ein Federelement FE im Innern des Gehäuses G gerichtet ist.

    [0023] An ihrer Innenseite ist die Führungsöffnung ZF mit vier axialen Längsnuten LN versehen (nur zwei davon sind dargestellt), die sich paarweise diametral gegenüberstehen und deren diametrale Ebenen zueinander einen rechten Winkel einnehmen.

    [0024] Außerdem sind an der Innenseite der Führungsöffnung ZF noch vier paarweise diametral gegenüberliegende, zur Tastenkappe TK hin durch Rampenkörper RK geschlossene Haltenuten HN vorhanden (nur drei davon sind dargestellt), die mit ihren diametralen Ebenen zu den diametralen Ebenen der Längsnuten LN einen Winkel von 45° einnehmen.

    [0025] Der Stößel S der Tastenkappe TK wird bei der Montage der Taste in die Führungsöffnung ZF eingeführt, wobei die Längsnuten LN zur Aufnahme der Führungsstege FST und die Haltenuten HN zur Aufnahme der an der Schnapparmen SA befindlichen Schnapphaken HK vorgesehen sind.

    [0026] Beim Aufstecken der Tastenkappe TK können die zur Stößelmitte federnd zurückweichenden Schnapphaken HK der Schnapparme SA die Rampenkörper RK leicht übergleiten. Beim weiteren Eindrücken der Tastenkappe TK berührt diese mit dem Stößelende SE das Fe­derelement FE und bringt dieses zum Ein- bzw. Zusammenbrechen. Wird die Tastenkappe TK losgelassen, so wird sie durch das Fe­derelement FE in die Ruhelage gebracht. Ein Herausfallen der Tastenkappe TK aus dem Gehäuse G wird durch die Schnapphaken HK an den Schnapparmen SA verhindert, die von den Rampenkörpern RK in den Haltenuten HN zurückgehalten werden.

    [0027] Aufgrund der verkürzten Wandungszungen WK wird in Ruhelage der Tastenkappe TK ein längerer Teil des Stößels S in der Führungs­öffnung ZF gehalten, wodurch ein stabileres Verhalten der Ta­stenkappe TK erzielt wird.


    Ansprüche

    1. Einzeltaste mit einem Gehäuse (G), das eine an ihrer Innen­seite mit Längsnuten (LN) und Rampenkörpern (RK) versehene schachtartige Führungsöffnung (ZF) aufweist, in der ein mit einem Ende (SE) gegen ein Federelement (FE) wirkender und mit Führungsstegen (FST) und Schnapphaken (HK) versehener zylinder­förmiger Stößel (S) einer Tastenkappe (TK) axial verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (S) als gerader Hohlzylinder mit kreisförmigem Quer­schnitt ausgebildet ist,
    daß an seiner Außenseite zwei diametral gegenüberliegende ach­siale Führungsstege (FST) angeordnet sind, die den Längsnuten (LN) an der Innenseite der schachtartigen Führungsöffnung (ZF) zugeordnet sind,
    daß der Stößel (S) am Ende (SE) zwei diametral gegenüberliegen­de, jeweils von zwei axialen Wandungseinschnitten (WE) freige­legte Wandungszungen (WZ) aufweist und
    daß die Wandungszungen (WZ) an ihren freien Enden mit jeweils einem radial nach außen abstehenden Schnapphaken (HK) versehen sind, denen jeweils eine mit einem Rampenkörper (RK) versehene axiale Haltenut (HN) an der Innenseite der schachtartigen Füh­rungsöffnung (ZF) zugeordnet ist.
     
    2. Einzeltaste nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Führungsstege (FST) und die Wan­dungszungen (WZ) mit ihren jeweiligen diametralen Ebenen einen Winkel von 45° einnehmen.
     
    3. Einzeltaste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die schachtarti­ge Führungsöffnung (ZF) vier axiale Längsnuten (LN) aufweist, die sich paarweise diametral gegenüberstehen und deren diame­trale Ebenen zueinander einen rechten Winkel einnehmen.
     
    4. Einzeltaste nach einem der vorhergenenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die schachtar­tige Führungsöffnung (ZF) vier axiale, mit Rampenkörpern (RK) versehene Haltenuten (HN) aufweist, die sich paarweise diame­tral gegenüberstehen, und deren diametrale Ebenen zueinander einen rechten Winkel einnehmen.
     
    5. Einzeltaste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wan­dungszungen (WZ) gegenüber der Länge des Stößels (S) verkürzt ausgebildet sind.
     




    Zeichnung