[0001] Die Erfindung betrifft einen Fersenkeil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Geschlossenes Schuhwerk ohne oder mit gebrochenen Versteifungskappen im Fersenbereich
verliert nach kurzer Zeit der Benutzung seine ursprüngliche Form und beult aus. Die
Folge ist, daß das Oberleder des Fersenbereichs über die Absatzkontur ragt und nach
unten getreten wird. Schlechtes Aussehen, vorzeitiger Verschleiß dieses Oberlederbereichs
durch Straßenkontakt, sowie mangelhafte Fußführung sind unvermeidbar.
[0003] Aus der AT-PS 375 248 ist ein solcher Fersenkeil bekannt geworden, der einerseits
dem Fuß einen festen Halt verleihen und andererseits die vorgegebene Gestalt des Schuhes
auf lange Sicht fixieren soll. Dieser Fersenkeil ist jedoch nicht als Ersatzteil,
sondern als bei der Herstellung des Schuhes einzusetzende Hinterkappe vorgesehen.
Diese ist aus einer thermoplastischen Kunststoff-Folie mit einer aufkaschierten Schaumstoffschicht
aus einer geschlossenzellig geschäumten, vernetzten Polyolefinschicht hergestellt.
dieses Material hoher Eigenstabilität wird in einem Stanz/Preßwerkzeug hufeisenförmig
tiefgezogen, wobei im selben Arbeitsgang die Dicke der Schaumstoffschicht durch eine
Verdichtung der Porenstruktur in Richtung der oberen Randzonen keilförmig verjüngt
wird. Als thermoplastische Kunststoff-Folie kann hochverdichtetes Polyäthylen, aber
auch eine Folie aus ABS oder PVC zur Anwendung kommen.
[0004] Ein ähnlicher Fersenkeil, ebenfalls nicht als Ersatzteil,sondern als bei der Herstellung
des Schuhes einzusetzende Hinterkappe konzipiert, ist aus FR-A-2 448 310 bekannt.
Er besteht aus einem steifen oder halbsteifen Material und ist zur Bodenpartie hin
verdickt, um der Ferse einen besseren Halt zugeben. Die Verdickung kann durch Aufkaschierung
eines gleichen oder anderen Materials, aber auch bei einstückiger Ausbildung des Fersenkeils
hervorgerufen werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein preiswertes, den Laufvorgang nicht
behinderndes, einfaches Ersatzteil zu entwickeln, das sich ohne großen Aufwand nachträglich
im Schuhwerk einbauen läßt und einen Versteifungskappenersatz bildet, durch den die
vorher beschriebenen Mängel rückgängig gemacht werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Fersenkeil gelöst, wie er durch den
Anspruch 1 gekennzeichnet ist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0007] Der erfindungsgemäße Fersenkeil zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß er durch
ertsprechende Materialwahl elastisch/plastisch verformbar ist, wodurch der Fersenkeil
der jeweiligen Größe des Schuhwerks anpaßbar ist. Es ist also nur ein Fersenkeil-Ersatzteil
für alle Schuhgrößen auf Lager zu halten. Der verwendete Kunststoff ist zweckmäßig
transparent, wodurch die Grundeinfärbung des Schuhes den Fersenkeil nach dem Einbau
optisch einfärbt und damit ein ästhetisch befriedigendes Ergebnis erhalten wird. Zum
schnellen, einfachen und kostengünstigen Einbau durch Klebung haben die Außenflächen
des Fersenkeils eine aufgerauhte Oberflächenstruktur mit einer Rauhtiefe von zweckmäßig
60 bis 100 µm.
[0008] Der erfindungsgemäße Fersenkeil läßt sich bei hinterschneidungsfreier Ausformung
vorteilhaft als Kunststoff-Spritzgußteil herstellen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 eine Schnittdarstellung des in einen Schuh eingebauten Fersenkeils, und
Fig. 2 eine Draufsicht des Fersenkeils von Fig. 1.
[0010] Mit der Erfindung wird ein hufeisenförmiger Fersenkeil 1 mit hochgezogenen Außenkonturen
13 vorgeschlagen, der den Hohlraum zwischen der Ferse 3 des Fußes 4 und der eckigen
Ferseninnenkontur 5 des Schuhwerks 6 ausfüllt. Die Ausbildung der gewölbten Innenform
7 und der eckigen, halbrunden Außenform 8 des Fersenkeiles 1 entsprechen einerseits
der anatomischen Form der menschlichen Ferse 3 sowie andererseits der durch das Schuhwerk
6 ursprünglich vorgegebenen Ferseninnenkontur 5.
[0011] Als Material für den Fersenkeil 1 wird ein amorpher Thermoplast mit einem Weichmacherzusatz
verwendet, vorzugsweise Polyvinylchlorid mit einem Weichmacherzusatz von 27 ± 2%
Typ DOP oder DI-2-Ethylphtalat. Die bevorzugte Shore-A-Härte ist 90 ± 5 nach DIN 53305.
Der Fersenkeil 1 ist dadurch elastisch/plastisch verformbar und er kann der jeweiligen
Größe des Schuhwerks angepaßt werden.
[0012] Die Außenflächen 8 des Fersenkeils 1 haben eine aufgerauhte Oberflächenstruktur 14
mit einer Rauhtiefe von vorzugsweise 60 bis 100 µm, wodurch eine bessere und inintensivere
Verbindung des Fersenkeiles 1 durch Klebung mit der Brandsohle 9 einerseits und dem
Fersenfutter oder Fersenoberleder 10 erzeugt wird.
[0013] Der hufeisenförmige Innenbereich 11 des Fersenkeils 1 kann von einer dünnwandigen,
durchgehenden Grundplatte 12 überbrückt sein. Um die Größenanpassung an das jeweilige
Schuhwerk 6 nicht zu behindern, sollte diese Grundplatte 12 von einer keilförmigen
oder halbrunden Aussparung 15 unterbrochen sein.
1. Fersenkeil als Ersatzteil für gebrochene oder fehlende Versteifungskappen im Fersenbereich
von Schuhwerk, der die Wiederherstellung der ursprünglichen Schuhwerkform und Fußführung
im Fersenbereich ermöglicht und hufeisen- und keilförmig so ausgebildet ist, daß
er den vorhandenen Hohlraum (2) zwischen der Außenkontur (3) der menschlichen Ferse
und der Ferseninnenform (5) des Schuhwerks (6) ausfüllt, dadurch gekennzeichnet, daß als Material ein elastischer Kunststoff verwendet ist, wodurch der Fersenkeil
(1) der jeweiligen Größe des Schuhwerks anpaßbar ist.
2. Fersenkeil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Material ein amorpher Thermoplast mit einem Weichmacherzusatz verwendet
ist.
3. Fersenkeil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Material Polyvinylchlorid mit einem Weichmacherzusatz von 27 ± 2% Typ DOP
oder DI-2-Ethylphtalat, Shore-A-Härte 90 ± 5 (DIN 53305), verwendet ist.
4. Fersenkeil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen (8) eine aufgerauhte Oberflächenstruktur (14) mit einer Rauhtiefe
von 60 bis 100 µm für eine Klebstoffbefestigung aufweist.
5. Fersenkeil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der hufeisenförmige Innenbereich (11) von einer dünnwandigen, durchgehenden
Grundplatte (12) mit einer keilförmigen oder halbrunden Aussparung (15) überbrückt
ist.
6. Fersenkeil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Form hinterschneidungsfrei für die Herstellung als Kunststoff-Spritzteil
ausgebildet ist.