(19)
(11) EP 0 302 022 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.02.1989  Patentblatt  1989/05

(21) Anmeldenummer: 88810509.5

(22) Anmeldetag:  25.07.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A41B 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 30.07.1987 CH 2924/87

(71) Anmelder: HABELLA AG
CH-8500 Frauenfeld (CH)

(72) Erfinder:
  • Hasler, Hans
    CH-8500 Frauenfeld (CH)

(74) Vertreter: White, William et al
PATENTANWALTS-BUREAU ISLER AG Postfach 6940
CH-8023 Zürich
CH-8023 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Damen- oder Herrenslip


    (57) Die Slip-Form für Damen oder Herren unterscheidet sich von bisherigen Formen der Unterwäsche durch eine Gesäss­naht zur Verbindung der beiden Rückenschnitteile (5,6), die bis zur Schrittnaht reicht. Die Rückenschnitteile (5,6), die nach Oberbekleidungsschnitt angefertigt sind, erhalten dadurch eine anatomisch eng anliegende Passform und damit liegt der Slip am Körper an wie eine zweite Haut.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Slip gemäss Ober­begriff des unabhängigen Patentanspruchs 1.

    [0002] Bisher wurden Slips und Schlüpferhosen aus zusammengesetz­ten Vorderteilen zur Bildung anatomisch bedingter Form, aber mit ein- oder zweiteiligem, durch eine Teilungsnaht verbundenem Rückenteil gemacht. Ein solches Rückenteil spannt sich von den Gesässbacken über die Gesässfurche hinweg und bildet eine Art Brücke, die sich bei eng an­liegenden Oberbekleidungsstücken störend bemerkbar machen kann.

    [0003] Eine Schlüpferhose, die sich gürtel- oder korsettartig eng an den Leib und die Oberschenkel anpassen soll, ist in der CH-A-355 417 beschrieben. Wie jedoch in dieser Patent­schrift auch zeichnerisch dargestellt ist, bezieht sich dieses eng Anpassen nicht auf den Hosenspickel oder auf die durch eine Teilungsnaht verbundenen Hinterteile. Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, einen Slip für Damen oder Herren zu schaffen, der als sogenannte zweite Haut sich der Gesässform anpasst.

    [0004] Erfindungsgemäss wird dies durch die Merkmale des kenn­zeichnenden Teils des unabhängigen Patentanspruchs 1 er­füllt.

    [0005] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an­hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 und 2 eine Vorder- bzw. Rückenansicht eines Herrenslips,

    Fig. 3 und 4 eine Vorder- bzw. Rückenansicht eines Damenslips, und

    Fi.g 5 eine Draufsicht auf ein Schnittmuster­teil einer Slip-Rückenteilhälfte.



    [0006] Beim Herrenslip nach Fig. 1 ist das Vorderteil zur Bildung eines Körbchens aus zwei Scnitteilen 1,2 zusammengesetzt, während beim Damenslip nach Fig. 3 das Vorderteil 10 ein­stückig ausgebildet sein kann.

    [0007] In der Rückenansicht nach Fig. 2 und 4 sind die beiden Formen kaum unterscheidbar, ausser in der Gesässform und in der Grösse. Das Rückenteil des Slips besteht in beiden Fällen, also für Damen oder Herren, aus zwei Rückenschnitt­teilen 5,6 bzw. 15,16, die zum Beispiel je eine Form, wie in Fig. 5 gezeigt ist, haben.

    [0008] Durch Bildung einer Gesässnaht 7,17 zur Verbindung der beiden Rückenschnitteile schmiegt sich das Rückenteil 3,4 eng an die Gesässbacken der Trägerin oder des Trägers an und die Gesässnaht kommt auf den Grund der Gesässfurche zu liegen, wie sich aus Fig. 1 bis 4 an der unteren Ein­buchtung deutlich zeigt.

    [0009] Die Verbindungsnaht zwischen den beiden Rückenschnitt­teilen 5,6,15,16 und dem anschliessenden Vorderteil 10 nach Fig. 3 oder den anschliessenden Vorderteilen 1,2 nach Fig. 1 ist vom Vorderteil aus betrachtet eine Kreuz­naht 8,18 und vom Rückenteil 3,4 aus betrachtet eine Schrittnaht und nicht eine Spickelnaht, wie es bei norma­ler Unterwäsche üblich ist.

    [0010] Das Schnittmusterteil gemäss Fig. 5 für beispielsweise das rechte Rückenschnitteil zeigt die besondere Schnitt­form, die notwendig ist, damit eine Gesässnaht gebildet wird, die in die Gesässfurche eindringt. Das Rückenschnitt­teil ist oben durch die Bundnahtlinie B, rechts im Bild durch die Bundabschlusslinie A, links durch die Gesäss­nahtlinie G und unten an diese Gesässnahtlinie G anschlies­send durch die Schrittnahtlinie K begrenzt. Die Masse er­geben sich daraus, dass einmal der Abstand von Bundab­schlusslinie B zur Spitze S zwischen Gesässnahtlinie G und Schrittnahtlinie K der gekürzten Leibhöhe entspricht. Fer­ner ist die Breite entlang der Bundabschlusslinie minde­stens 1/4 der Bundweite und der Abstand zwischen der Spitze S und der Projektion der rechten äusseren Ecke der Bund­abschlusslinie B auf die Grundlinie GL ist mindestens 1/3 der Gesässweite und der Abstand von der Spitze S bis zur Projektion des Schnittpunktes BS auf die Grundnahtlinie GL ist normalerweise 1/10 der Hälfte der Gesässweite. Damit sind die wichtigsten Masse gegeben und es müssen nun nur noch die den Körperformen nachgebildeten geschweiften Linien gezogen werden, um die korrekte Form eines Rückenschnitt­teils zu erhalten.

    [0011] Beim Zusammennähen zweier derartiger Rückenschnitteile 5,6, 15,16 mittels Gesäss- und Schrittnaht bilden sich Wöl­bungen aus, die anatomisch der Rundung der Gesässbacken nachgebildet sind und führen somit zu einer Passform. Die Gesässfurche wird mit einem derartigen Slip nicht in brückenähnlicher Weise überspannt, sondern sie wird durch die zwischen die Gesässbacken in die Gesässfurche ein­dringende Gesässnaht betont.

    [0012] In bekannter Weise können die ganzen Vorderteile oder nur Partien davon oder auch Partien der Rückenteile verziert sein oder aus Stickerei oder Spitzen bestehen.


    Ansprüche

    1. Damen- oder Herrenslip, gekennzeichnet durch ein Vorderteil (1,2,10) nach Wäscheschnitt und ein Rücken­teil (3,4) nach Oberbekleidungsschnitt, die seitlich und im Schritt zusammengenäht sind.
     
    2. Slip nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich­net,dass das Rückenteil (3,4) aus mindestens zwei Schnitt­teilen (5,6,15,16) besteht, die zwischen dem Bund (9) und dem Schritt mittels einer Gesässnaht (7,17) verbunden sind.
     
    3. Slip nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeich­net, dass im Schritt eine einzige Naht (8,18) zur Verbin­dung von Vorderteil (1,2,10) und Rückenteil (3,4) vorhan­den ist, die für das Vorderteil (1,2,10) eine Kreuznaht und für das Rückenteil (3,4) eine Schrittnaht darstellt.
     
    4. Slip nach Patentanspruch 2 oder 3, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die Schnitteile (5,6,15,16) des Rücken­teils (3,4) mittels einer Gesässnaht (7,17) miteinander verbunden sind, derart, dass eine anatomisch der Gesäss­furche und den Gesässbacken entsprechende Form der Rücken­teile gebildet wird.
     
    5. Slip nach einem der Patentansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einzelne Schnitt­teile von Vorder- und/oder Rückenteil (1,2,3,4,10) ver­ziert sind.
     
    6. Slip nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeich­net, dass die Verzierung als Ziernaht, Formnaht, Stickerei und/oder Spitze ausgebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht