[0001] Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem Möbel, insbesondere einem Büromöbel,
das Tragelemente aus Holz umfasst sowie Verkleidungselemente aus einem von Holz verschiedenen
Material, wobei Trag- und Verkleidungselemente an vorgegebenen Teilbereichen verbunden
sind, sowie mit Verfahren zu dessen Herstellung.
[0002] Möbel, insbesondere Büromöbel, werden heute entweder aus Holz, wie beispielsweise
fournierten oder kunstharzbeschichteten Spanplatten, hergestellt oder aber aus Metall,
gefertigt aus Stahlblech, verstärkt mit Stahlblechrippen.
[0003] Büromöbel aus Holz haben den Nachteil, dass sie relativ teuer in der Herstellung
sind und verschleissanfällig im Gebrauch. Weiter erschwerend kommt hinzu, dass, insbesondere
für die Ausgestaltung moderner Grossraumbüros in Banken und Versicherungen und anderen
Dienstleistungsbetrieben, dem Design und der Farbgebung des Möbels Grenzen gesetzt
sind. Aus diesem Grunde besteht mehr und mehr die Tendenz zu Stahlmöbeln, welche dem
modernen Trend zu mehr "High Tech" und zu differenzierter Farbgebung neben den Farbtönen
Weiss, Schwarz und Braun, Rechnung getragen wird. Allerdings ist auch die Herstellung
der Stahlmöbel relativ aufwendig, müssen sie doch geschweisst und/oder gelötet werden.
Hinzu kommt bei der Fertigung das benötigte grosse Lagervolumen, da nur die ganzen
zusammengeschweissten Möbelstücke und nicht Einzelteile aus Stahl auf Lager liegen.
Ein weiterer Nachteil besteht in der Lackierung der Möbelstücke, da das heute mehrheitlich
aus wirtschaftlichen Gründen verwendete Pulverbeschichtungsverfahren für grössere
Möbelstücke praktisch nicht in Frage kommt. Aus diesem Grunde werden heute nach wie
vor grössere Möbelstücke nasslackiert. Schlussendlich sind Stahlmöbel im Betrieb,
z.B. beim Oeffnen und Schliessen von Schränken oder beim Herausziehen von Schubladen,
sehr geräuschvoll, was sich insbesondere bei Grossraumbüros sehr negativ auswirkt.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Möbel, insbesondere Büromöbel,
zu erzeugen, das ein gemäss dem optischen Eindruck von einem Holzmöbel unterschiedliches
Möbel ist, wie beispielsweise ein Metallmöbel, das die oben erwähnten Nachteile eines
Metallmöbels nicht aufweist.
[0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch ein Möbel gemäss dem Wortlaut nach mindestens
einem der Ansprüche, insbesondere nachAnspruch 1, 2 oder 3, sowie einem Verfahren
zur Herstellung dieses Möbels gemäss dem Wortlaut nach einem der Ansprüche, insbesondere
nach Anspruch 6 oder 7, gelöst.
[0006] Erfindungsgemäss wird vorgeschlagen, dass ein Möbel Tragelemente umfasst, wobei diese
Tragelemente an vorgegebenen Teilbereichen mit Verkleidungselementen ver bunden
sind, die die Tragelemente mindestens teilweise verkleiden.
[0007] Weiter wird vorgeschlagen, dass das Möbel eine diesem Möbel die form gebende Tragkonstruktion,
gebildet aus Tragelementen aus Holz, umfasst sowie Verkleidungselemente, welche auf
der Tragkonstruktion aufgebracht sind und diese mindestens teilweise verkleiden. Die
Verkleidung ist dabei derart, dass das Möbelstück rein äusserlich den Eindruck ergibt,
dass es gänzlich aus dem Material, aus welchem die Verkleidungselemente bestehen,
hergestellt worden ist.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung wird ein Möbel vorgeschlagen,
dessen Tragelemente mindestens teilweise durch Verkleidungselemente aus Metall verkleidet
sind, und zwar derart, dass das Möbelstück rein äusserlich den Eindruck erweckt, ein
Metall- resp. Stahlmöbel zu sein.
[0009] In einer weiteren Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass die Verkleidungselemente
wieder lösbar, wie z.B. durch Aufschrauben oder Aufstecken, mit den Tragelementen
resp. der Tragkonstruktion verbunden sind. Diese Ausführungsvariante hat den Vorteil,
dass einzelne Verkleidungselemente ausgewechselt, resp. ersetzt werden können.
[0010] Beim Verwenden von Verkleidungselementen aus Metall wird bevorzugt vorgeschlagen,
diese durch Pulverbeschichten zu lackieren.
[0011] Für die Herstellung der erfindungsgemässen Möbel wird in einer Variante vorgeschlagen,
dass zuerst aus den einzelnen Tragelementen aus Holz eine Tragkonstruktion hergestellt
wird, die für die Formgebung des Möbels verantwortlich ist. Anschliessend werden Verkleidungselemente
aus einem von Holz verschiedenen Material auf die Tragkonstruktion aufgebracht, und
zwar derart, dass die Tragkonstruktion mindestens teilweise verkleidet wird. Die Verkleidung
wird bevorzugt derart gewählt, dass rein äusserlich das Möbel den Eindruck ergibt,
dass es aus dem Material der Verkleidungselemente hergestellt worden ist.
[0012] In einer anderen Variante zur Herstellung des erfindungsgemässen Möbels wird vorgeschlagen,
zuerst die Verkleidungselemente auf die einzelnen Tragelemente aus Holz aufzubringen.
Anschliessend werden dann die mindestens teilweise verkleideten Tragelemente zum Möbel
zusammengesetzt.
[0013] Die erfindungsgemässen Möbel eignen sich insbesondere zur Herstellung von Büromöbeln,
wie Schränke, Korpusse, Schreibtische usw.
[0014] Allerdings ist die Verwendung derartiger Möbel durchaus auch denkbar in Bereichen
wie Küche resp. Haushalt, Freizeit sowie Innenarchitekturbereich, wo spezielle Designeffekte
erreicht werden sollen.
[0015] Ein erfindungsgemässes Möbel wird nun anschliessend beispielsweise anhand der Herstellung
von einem Korpus mit Bezug auf Figuren dargestellt.
[0016] Es zeigen:
Fig. 1 die für die Herstellung eines erfindungsgemässen Korpus verwendeten Einzelelemente,
Fig. 2 die Herstellung der Tragkonstruktion für den erfindungsgemässen Korpus von
Fig. 1 und
Fig. 3 einen Horizontalschnitt durch den erfindungsgemässen Korpus nach Fig. 1.
[0017] In Fig. 1 sind die Einzelelemente dargestellt, die zur Herstellung eines erfindungsgemässen
Korpus benötigt werden.
[0018] Die Tragelemente aus Holz umfassen dabei die folgenden vier Teile: die Seitenteile
1 und 2 sowie einen Deckel 3 und einen Boden 4. Die Metallverkleidungen umfassen die
beiden Seitenelemente 11 und 12, die Frontverkleidung 13 für den Deckel 3 sowie die
Frontverkleidung 14 für den Boden 4 und eine Rückwand 15. Die Metallverkleidungen
11 bis 15 können beispielsweise aus dünnem Stahlblech hergestellt sein, haben sie
doch keine tragende Funktion zu erfüllen. Sollten sie jedoch zur Verstärkung der Holzelemente
dienen, sind sie natürlich entsprechend dicker zu wählen. Bevorzugt sind die Metallverkleidungselemente
mittels Pulverbeschichtung lackiert, ist doch dieses Lackierungsverfahren kostengünstiger
und zudem umweltfreundlicher als Nasslackierung. Statt Metallverkleidungselemente
können aber auch beispielsweise Kunststoffverkleidungselemente, beispielsweise aus
einem Thermoplasten wie PVC oder ABS, hergestellt werden. Dies vor allem dann, wenn
spezielle Designeffekte erzielt werden müssen. Letztendlich können aber irgendwelche
Materialien zur Herstellung der Verkleidungselemente verwendet werden, je nachdem,
welchen Eindruck man dem Korpus verleihen will.
[0019] In Fig. 2 nun wird dargestellt, wie die Holztragkonstruktion für den Korpus durch
die Tragelemente aus Holz hergestellt wird. Die vier Holzelemente 1 bis 4 können beispielsweise
durch Dübel 5 zusammengesteckt und verleimt werden. Selbstverständlich aber ist auch
ein Zusammenschrauben der vier Holzelemente möglich.
[0020] In Fig. 3 wird mittels eines Horizontalschnittes durch den erfindungsgemässen Korpus
dargestellt, wie die Holztragkonstruktion gemäss Fig. 2 durch die Metallverkleidungselemente
11 bis 15 verkleidet wird. Zuerst wird die Rückwand 15 aus Stahl von hinten über die
Tragkonstruktion gemäss Fig. 2 achssymmetrisch in bezug auf die Längsachse aufgesteckt
und mit Schrauben 6 am Deckel 3 und am Boden 4 fixiert.
[0021] Anschliessend werden die beiden Metallverkleidungen 11 und 12 über die Seitenholzelemente
1 und 2 von vorne her übergeschoben und im hinteren Bereich gegen die Rückwandkanten
16 und 17 angedrückt. Der Vorgang wird in bezug auf das Metallverkleidungselement
11 verdeutlicht, indem das Metallelement 11 in der Ausgangsposition gestrichelt
dargestellt ist und die Bewegungsrichtung beim Ueberschieben über das Seitenholzelement
1 durch die beiden Pfeile A und B. Die Fixierung der Metallverkleidungen 11 und 12
erfolgt über Schrauben 6.
[0022] Zuletzt werden die beiden Frontverkleidungselemente 13 und 14 aufgesteckt und auf
den Deckel 3 und den Boden 4 mittels Schrauben 6 fixiert.
[0023] Je nach Verwendung des Korpus, ob zusammen mit einem Schreibtisch oder freistehend
- kann der Deckel 3 von oben ebenfalls durch eine Metallverkleidung abgedeckt werden.
Hingegen braucht der Innenraum des Korpus nicht durch Metall verkleidet zu werden,
ist er ja von aussen nicht sichtbar. Zur Beschleunigung der Fertigung des Korpus ist
es auch denkbar, dass die Metallverkleidungselemente nicht aufgeschraubt, sondern
mit den Holzelementen wenigstens teilweise verklebt werden. Allerdings ist in diesem
Fall ein nachträgliches Auswechseln oder Ersetzen eines Verkleidungsteils praktisch
unmöglich.
[0024] Das in den Figuren beschriebene Beispiel eines erfindungsgemässen Möbels anhand
eines Korpus lässt sich leicht auf irgendwelche Büromöbel, wie Schränke, Schreibtische
usw. übertragen, wie selbstverständlich auch auf Möbel im Haushaltbereich, Freizeitbereich
oder im Innen architekturbereich, wo spezielle optische Effekte erzielt werden sollen.
Insbesondere im letzten Fall ist auch die Verkleidung durch metallfremde Materialien
denkbar.
1. Möbel, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass es Tragelemente aus Holz (1, 2, 3, 4) umfasst sowie Verkleidungselemente aus
einem von Holz verschiedenen Material (11, 12, 13, 4, 15), wobei Trag- und Verkleidungselemente
an vorgegebenen Teilbereichen verbunden sind.
2. Möbel, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass es eine dem Möbel die Form gebende Tragkonstruktion aus Tragelementen aus Holz
(1, 2, 3, 4) umfasst sowie Verkleidungselemente (11, 12, 13, 14, 15), durch welche
die Tragkonstruktion mindestens teilweise verkleidet ist.
3. Möbel, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass es Tragelemente aus Holz (1, 2, 3, 4) umfasst, die mindestens teilweise durch
Verkleidungselemente aus Metall (11, 12, 13, 14, 15) verkleidet sind.
4. Möbel, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach Anspruch 1,
2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidungselemente (11, 12, 13, 14,
15) wieder lösbar mit den Tragelementen (1, 2, 3, 4) und/oder der Tragkonstruktion
verbunden sind.
5. Möbel, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidungselemente aus Metall (11, 12, 13, 14,
15) pulverbeschichtet sind.
6. Verfahren zur Herstellung eines Möbels, vorzugsweise nach mindestens einem der
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst Tragelemente aus Holz (1, 2, 3, 4)
zu einer Tragkonstruktion für das Möbel zusammengesetzt werden und anschliessend
Verkleidungselemente (11, 12, 13, 14, 15) aus einem von Holz verschiedenen Material
auf die Tragkonstruktion aufgebracht werden, derart, dass die Tragkonstruktion mindestens
teilweise verkleidet wird.
7. Verfahren zur Herstellung eines Möbels, vorzugsweise nach mindestens einem der
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst Verkleidungselemente (11, 12, 13,
14, 15) auf die einzelnen Tragelemente aus Holz (1, 2, 3, 4) aufgebracht werden und
anschliessend die Holzelemente zum Möbel zusammengesetzt werden.
8. Verwendung des Möbels, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, als Büromöbel.