(19)
(11) EP 0 302 044 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.02.1989  Patentblatt  1989/05

(21) Anmeldenummer: 88890148.5

(22) Anmeldetag:  13.06.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B60J 5/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR IT SE

(30) Priorität: 31.07.1987 AT 1942/87

(71) Anmelder: Austria Metall Aktiengesellschaft
A-5282 Braunau am Inn (AT)

(72) Erfinder:
  • Garnweidner, Peter
    A-5020 Salzburg (AT)

(74) Vertreter: Hain, Leonhard (DE) 
Eduard-Schmid-Strasse 2
D-81541 München
D-81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Türverstärkung an Kraftfahrzeugen zum Schutz bei seitlichen Kollisionen


    (57) Türverstärkung zum Schutz bei seitlichen Kollisionen an Kraftfahrzeugen, bei der zumindest ein Zugverband (1) in der Türkonstruktion an vorzugsweise parallelen Trägern (2) ange­bracht ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Türverstärkung an Kraft­fahrzeugen zum Schutz bei seitlichen Kollisionen.

    [0002] Übliche Türverstärkungen an Kraftfahrzeugen bestehen aus horizontalen Trägern, die an den vertikalen Türholmen an­gebracht sind. Der Schutzeffekt solcher Türverstärkungen ist auf eine bestimmte Höhe des eindringenden Körpers be­schränkt. Die damit ausgestatteten Türen sind schwer, da die Kräfte in die vertikalen Holme des Türrahmens einge­leitet werden und dieser sehr kräftig dimensioniert wer­den muß. Dadurch ist eine solche Tür teuer in der Herstel­lung. Die Integration des Wagentürschwellers sowie des übri­gen Wagenbaues in die Verformung erfolgt nur sehr mangelhaft.

    [0003] Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch behoben, daß zumindest ein Zugverband in der Türkonstruktion an vorzugs­weise parallelen Trägern angebracht ist.

    [0004] Eine so gebaute Tür ist leichter als eine mit üblichen Tür­verstärkungen und der Schutz vor einem eindringenden Körper weitestgehendst von der Eindringhöhe unabhängig. Der Zugver­band ist in die Gesamtkonstruktion der Tür integriert und ermöglicht eine gute Einbeziehung des Wagenbaues in die Ver­formung, sowie sehr kostengünstige Herstellung.

    [0005] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der erste Tür­verband hinter der Türaußenverkleidung an horizontalen Trä­gern angeordnet sein. Der obere der beiden Träger bildet die äußere Abschlußkante zum Fenster, ein weiterer horizon­taler Träger die innere Abschlußkante der Fensterunterkante, wobei die zueinander benachbarten Längsseiten der beiden Trä­ger so geformt sind, daß sie formschlüssig ineinander passen.

    [0006] Somit greifen sie bei Verformungen durch seitliche Kolli­sionen ineinander und ergeben einen festen Querträgerver­band in der Türkonstruktion, auf den sich der Zugverband stützen kann. Der untere horizontale Träger bildet den Rahmenträger der Türkonstruktion und ist so geformt, daß die Türschwellenkonstruktion ihn der Länge nach formschlüs­sig umgreift. Dadurch verhaken der Träger und die Tür­schwellenkonstruktion im Falle einer seitlichen Kollision ineinander, leiten die Belastung in den Wagenbau weiter und ergeben ein festes Stützwerk für den Zugverband.

    [0007] Der Zugverband kann durch Schrauben, Kleben oder durch Keilspanneinrichtungen an den Trägern angebracht werden. Vorteilhaft an einer Verbindung durch Keile ist, daß sie ermöglicht, den Zugverband so zu befestigen, daß er unter Belastung immer stärker in die Keilaufnahmen gezogen wird. Durch Ändern der Vorspannung der Keile in ihren Aufnahmen ist der Zugverband verschieden stark einspannbar, was eine Beeinflussung der Eigenfrequenz der Tür bewirkt und der Klang beim Türschluß einstellbar wird.

    [0008] Als zusätzliche Schutzmaßnahme kann zwischen dem Zugverband und der Außenverkleidung ein Füllstoff zur Erhöhung des An­fangswiderstandes bei der Verformung angeordnet sein, oder ein zweiter an den vertikalen Holmen der Tür angebrachter Zugverband hinter dem Ersten eingebaut sein, wobei die ver­tikalen Holme der Türkonstruktion in die angrenzenden ver­tikalen Holme des Wagenbaues formschlüssig eingreifen. Wird bei einer seitlichen Kollision die Tür soweit eingedrückt, daß dieser zweite Zugverband erreicht und ebenfalls verformt wird, so leitet er diese von ihm aufgenommenen Kräfte an die vertikalen Holme der Türkonstruktion weiter, die durch ihre formschlüssige Ausbildung mit den vertikalen Holmen des Wa­genbaues die Kräfte in diesen einleiten. Dadurch ist eine noch bessere und gleichmäßigere Kraftaufnahme durch den Wa­ genbau gegeben, was die Gesamtfestigkeit der Wagenkonstruk­tion erhöht. Der hintere Zugverband ist auch als Aggregate­träger verwendbar.

    [0009] Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Zeichnungen beschrieben.

    [0010] Es zeigen:

    Fig. 1 einen Aufriß der erfindungsgemäßen Tür.

    Fig. 2 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Tür.

    Fig. 3 ein Detail, das die Trägerkonstruktion an der Unter­kante der Türscheibe zeigt.

    Fig. 4 eine Variante davon.

    Fig. 5 eine weitere Variante davon.

    Fig. 6 ein Detail, das eine mögliche Ausbildung des unteren Trägers und des Türschwellers zeigt.

    Fig. 7 eine Variante dieses Details.

    Fig. 8 eine andere Variante dieses Details.

    Fig. 9 eine Befestigungsmöglichkeit des zweiten Zugverbundes an den vertikalen Holmen.

    Fig.10 ein Detail, das die Lage des Zugverbandes in der Tür­konstruktion zeigt.



    [0011] Der Zugverband 1 ist zwischen den horizontalen Trägern 2, 3 eingebaut und befindet sich nahe hinter der Türaußenhaut 4. Die Träger 2, 3 sind mit den vertikalen Trägern 5, 6 fest verbunden. Der von der Türaußenhaut 4 weiter entfernte zwei­te Zugverband 7 ist direkt an den vertikalen Trägern 5, 6 an­gebracht. Der Träger 2 bildet die äußere Abschlußkante zum Fenster 8 und ein weiterer Träger 9, der mit den Trägern 5, 6 fest verbunden ist, bildet die innere Abschlußkante zum Fenster. Die angrenzenden Längsseiten der Träger 2, 9 sind so ausgebildet, daß sie bei Deformation von außen ineinander verhaken und ein festes Tragwerk ergeben.

    [0012] Der Träger 3 ist so geformt, daß er der Länge nach vom Türschweller 10 aufgenommen wird und bei einer seitlichen Kollision mit diesem verhakt.

    [0013] Fig. 3 zeigt eine Befestigung des Zugverbandes 1 am Trä­ger 2 durch eine nach unten offene und sich verengende Längsausnehmung 11, in der Keile 12 eingelegt sind, die in die umgebogenen, in der Längsausnehmung 11 liegenden oberen Enden 13 des Zugverbandes 1 eingeschoben sind und diesen am Träger 2 fixieren.

    [0014] In Fig. 4 ist eine Variante dargestellt, bei der sich im Träger 2 ein Profilstück 14 befindet, in dem die vorher beschriebene Befestigungsart ausgeführt ist. Mittels Schrauben 15, die von der Oberseite des Trägers 2 in das Profilstück 14 geschraubt sind, ist dieses verschiebbar. Auf diese Art wird die Vorspannung des Zugverbandes 1 ein­gestellt.

    [0015] In Fig. 5 ist eine andere Variante der Verbindung des Trä­gers 2 mit dem Zugverband 1 gezeigt, bei der der Träger 2 an seiner Oberseite eine sich nach oben öffnende Längsnut 16 aufweist und im Bereich der Befestigung des Zugverban­des einen vertikalen Längsschlitz 17 besitzt. Durch diesen Längsschlitz 17 ist der Zugverband 1 gesteckt und durch Klemmteile 18, die in der Längsnut 16 liegen, festgehalten. Zusätzlich halten die Klemmteile 18 die Türaußenhaut 4 fest.

    [0016] Die Fig. 6 und 7 zeigen Ausbildungsmöglichkeiten einer Keil­verbindung des Zugverbandes mit dem Träger 3. Die Türaußen­haut 4 und der Zugverband 1 werden um den unteren horizonta­len Träger 3 gebogen und mit einem Keilprofil 19 in eine im Träger 3 befindliche Längsnut 20 geklemmt.

    [0017] Durch die zweifache Hinterhakung, wie sie in Fig. 7 darge­ gestellt ist, wird die Torsionssteifigkeit im Vergleich zur Variante Fig. 6 noch erhöht.

    [0018] In Fig. 8 ist eine Befestigung des Zugverbandes 1 am Trä­ger 3 gezeigt, bei der die Befestigung des Zugverbandes 1 in einem Profil 21 mit einer Längsausnehmung 22, in die das untere umgebogene Ende des Zugverbandes 1 eingeschoben und durch einen Keil 24 fixiert ist. Dieses Profil 21 ist am Träger 3 verschraubt. Eine Sollbiegestelle 25 ist an der unteren Innenkante zum Türschweller vorgesehen. Die strich­punktierten Linien zeigen den Träger 3, wie er sich bei De­formation um das Profil 21 biegt und dieses zusätzlich fest­hält. Der zweite Zugverband 7 ist in den vertikalen Trägern 5, 6, die so ausgebildet sind, daß sie in ihrer Längserstrek­kung von den vertikalen Trägern des Wagenbaues aufgenommen werden und im Falle einer Kollision mit ihnen verhaken, be­festigt. Die Befestigung des zweiten Zugverbandes 7 erfolgt auf die, wie in der Fig. 8 beschriebenen Weise. Durch die Verschraubung 26 ist der Zugverband 7 einstellbar und gleich­zeitig als Aggregateträger verwendbar.

    [0019] Im Raum zwischen Türaußenhaut 4 und dem Zugverband 1 ist Füllmaterial 27 angeordnet.


    Ansprüche

    1. Türverstärkung zum Schutz bei seitlichen Kollisionen an Kraftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß zumin­dest ein Zugverband (1) in der Türkonstruktion an vor­zugsweise parallelen Trägern angebracht ist.
     
    2. Türverstärkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste hinter der Türaußenverkleidung befindli­che Zugverband (1) an horizontalen Trägern (2, 3) ange­ordnet ist.
     
    3. Türverstärkung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der obere der beiden horizontalen Träger (2) die äußere Abschlußkante zum Fenster bildet, ein weiterer horizontaler Träger (8) die innere Abschlußkante der Fensterunterkante bildet und die zueinander benachbar­ten Längsseiten der beiden Träger so geformt sind, daß sie formschlüssig ineinander passen un der untere hori­zontale Träger (3) den Rahmenträger der Türkonstruktion bildet, wobei er so gestaltet ist, daß die Türschwellen­konstruktion (9) des Wagenbaues ihn der Länge nach form­schlüssig aufnimmt.
     
    4. Türverstärkung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugverband (1) durch sich bei Belastung fest­ziehende Keilverbindungen (10, 13) an den Trägern be­festigt ist.
     
    5. Türverstärkung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Zugverband (1) und Türaußenhaut (4) ein Füll­material (27) angeordnet ist.
     
    6. Türverstärkung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikalen Türholme (5, 6) oder Teil von diesen formschlüssig in den angrenzenden vertikalen Holmen des Wagenbaues eingreifen.
     
    7. Türverstärkung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Zugverband (7) hinter dem ersten ange­ordnet ist, der an den vertikalen Türholmen (5, 6) be­festigt ist und die Türholme (5, 6) formschlüssig in die angrenzenden vertikalen Holme des Wagenbaues formschlüs­sig eingreifen.
     




    Zeichnung