[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Festsetzen von Befestigungselementen
gemäß der Gattung des Hauptanspruchs.
[0002] Für den Einsatz in hinterschnittenen Bohrlöchern werden Befestigungselemente verwendet,
die an ihrem in das Bohrloch eingesetzten Ende ein Spreizelement besitzen, welches
von einem Spreizkörper im Bereich der Hinterschneidung des Bohrlochs aufgespreizt
wird. Der Spreizkörper kann dabei als Spreizkonus ausgebildet sein, der in das hülsenförmige
Spreizelement beim Spreizvorgang durch Drehung am Schaft des Befestigungselementes
einziehbar ist. Zu diesem Zweck kann der Spreizkörper über einen Gewindestab mit
dem Schaft des Befestigungselementes verbunden sein und eine am Bohrlochgrund angreifende
Drehsicherung besitzen, so daß bei Drehung des Schaftes sich der Spreizkörper nicht
mitdreht und in die Spreizhülse eingezogen wird. Die Spreizhülse weitet sich dadurch
auf und greift in die Hinterschneidung des Bohrloches ein. Ein derartiges Befestigungselement
ist in der deutschen Patentanmeldung P 37 19 798.3 näher beschrieben.
[0003] Um ein derartiges Befestigungselement in einem Bohrloch festzusetzen, mußte bisher
zunächst das Befestigungselement in das Bohrloch eingetrieben werden und dann durch
Drehung des Schaftes mit einem geeigneten Werkzeug der Spreizkonus in die Spreizhülse
eingezogen werden. Es waren somit unterschiedliche Werkzeuge für die Erstellung des
Bohrlochs, für das Einsetzen und für das Verankern des Befestigungselementes erforderlich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Festsetzen von Befestigungselementen,
die in hinterschnittene Bohrlöcher einsetzbar sind, zu schaffen, die unter Verwendung
einer Bohrvorrichtung ein schnelles Festsetzen der Befestigungselemente ermöglicht.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Gattung
durch die im Hauptanspruch angegebenen Merkmale erhalten. Die als Zwischenstück ausgebildete
Vorrichtung stellt eine drehfeste Verbindung zwischen Schaft des Befestigungselementes
und dem in eine Bohrmaschine eingesetzten Bohrer dar, so daß das vom Bohrer ausgehende
Drehmoment über das Zwischenstück am Schaft des Befestigungselementes angreift. Als
Bohrmaschine wird vorzugsweise eine Maschine mit Schlagwerk verwendet, so daß die
vom Schlagwerk auf das Zwischenstück übertragenen Schläge auch auf das Schaftende
des Befestigungselementes wirken und dieses bei gleichzeitiger Drehung in das Bohrloch
bis zum Bohrlochgrund schnell eintreiben. Bei Anlage des Befestigungselementes am
Bohrlochgrund wird nun infolge des am Schaft des Befestigungselementes angreifenden
Drehmoments der Spreizkonus in das Spreizelement eingezogen, so daß dieses im Bereich
der Hinterschneidung aufspreizt. Das Befestigungselement ist damit im Bohrloch formschlüssig
festgesetzt.
[0006] Um die vom Schlagwerk der Bohrmaschine ausgeübten Schläge gut vom Bohrer auf das
Zwischenstück übertragen zu können, sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, daß
die Bohrerspitze eine wenigstens teilweise abgeflachte Stirnseite bildet, die an einem
entsprechend abgeflachten Anschlag in dem Zwischenstück anliegt.
[0007] Das Zwischenstück kann als Hülse ausgebildet sein, welche den Bohrerschaft teilweise
umschließt, so daß dadurch der Schaft des Bohrers eine Führung für das Zwischenstück
bildet.
[0008] Wird als Bohrvorrichtung eine Bohrmaschine mit Bohrglocke verwendet, so kann das
an der Bohrglocke vorhandene Zentrierrohr, welches den Bohrerschaft weitgehend umschließt,
in eine entsprechende Innenbohrung des Zwischenstücks eingreifen und somit als Führung
für das Zwischenstück dienen.
[0009] Um die erforderliche Drehmomentübertragung zwischen Bohrer und Zwischen stück zu
ermöglichen, ist es besonders vorteilhaft, das Zwischenstück im Bereich der für den
Bohrer vorgesehenen Aufnahme mit Schlitzen oder Nuten zu versehen, in die die Schneide
der Bohrerspitze seitlich eingreift. Bei Verwendung einer Bohrglocke mit Absaugvorrichtung
kann der Bohrerschaft glatt sein und die Bohrspitze von einem am Ende des Bohrers
eingesetzten Hartmetallschneidling, der seitlich am Schaft übersteht, gebildet werden.
Der Schneidling greift dann vorzugsweise in am Zwischenstück vorgesehene Schlitze
ein und überträgt somit das vom Bohrer ausgehende Drehmoment auf das Zwischenstück.
[0010] Die zweite Aufnahme am Zwischenstück, in die das Ende des Schaftes des Befestigungselementes
eingreift, bildet ebenfalls eine drehfeste Verbindung zwischen Befestigungselement
und Zwischenstück. Hierfür kann vorgesehen sein, daß am Zwischenstück beispielsweise
ein Innensechskant vorgesehen ist, in den ein entsprechender am Schaftende des Befestigungselementes
vorspringender Sechskant formschlüssig eingreift. Die bevorzugte Ausführungsform sieht
jedoch vor, daß die zweite Aufnahme eine Nut mit nach innen gewölbtem Nutengrund
ist, in die ein am Schaft des Befestigungselementes ausgebildeter Vierkant mit nach
außen gewölbter Stirnfläche eingreift. Das Aufsetzen des Zwischenstücks wird durch
diese Maßnahme besonders erleichtert und durch die gewölbten Anlageflächen wird eine
selbsttätige Zentrierung zwischen Befestigungselement und Zwischenstück erreicht.
[0011] Die formschlüssige Verbindung zwischen Schaft des Befestigungselementes und dem
Zwischenstück kann durch entsprechend gewählte Tiefe dieser Aufnahme oder durch geeignete
Formgebung sicherstellen, daß am Ende des Spreizvorganges und dem damit verbundenen
plötzlichen Drehmomentanstieg die Verbindung im Bereich der zweiten Aufnahme gelöst
wird. Um bei Beendigung des Spreizvorganges eine Dämpfung des Drehmomentanstieges
zu erreichen, kann zwischen dem Spreizelement und dem Schaft des Befestigungselements
ein verformbarer Zwischenring angeordnet werden, der bei Überschreiten eines bestimmten
Drehmoment wertes sich verformt. Je nach Anwendungsfall kann dieser Zwischenring
aus einem mehr oder weniger harten Kunststoffmaterial bestehen und eine den jeweiligen
Anforderungen entsprechende Breite haben.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0013] Es zeigen:
Figur 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung im Schnitt, die auf eine Bohrglocke aufgesetzt
ist,
Figur 2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die als
Zwischenstück zwischen Bohrer und einem festzusetzenden Befestigungselement eingesetzt
ist und
Figur 3 das in Figur 2 dargestellte Zwischenstück im Schnitt.
[0014] In Figur 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die als Zwischenstück 1 auf ein
Zentrierrohr 2 einer Bohrglocke 3 aufgesetzt ist, dargestellt. Aus dem Zentrierrohr
2 ragt die Bohrerspitze 4 heraus und greift mit einer seitlich überstehenden Schneide
5 in seitliche Schlitze 6 des Zwischenstücks 1 ein. Eine erweiterte Bohrung 7, in
die das Zentrierrohr 2 eingesetzt ist, und die Schlitze 6 bilden eine erste Aufnahme
8 für den Bohrer 9.
[0015] Eine zweite Aufnahme 10 befindet sich auf der anderen Seite des Zwischenstücks 1
und bildet die Verbindung zu einem Befestigungselement, wie es in Figur 2 dargestellt
ist. Die Aufnahme 10 ist als Nut 11 mit einem nach innen gewölbten Nutengrund 12 ausgebildet.
Diese Wölbung hat den Zweck, daß das an ihr anliegende Schaftende des Befestigungselementes
selbsttätig zentriert wird.
[0016] In Figur 1 ist oberhalb der Bohrglocke 3 ein mit dem Bohrer 9 verbun dener Schaft
13 ersichtlich, der in das Spannfutter einer Bohrmaschine einsetzbar ist. Ein seitlich
von der Bohrglocke 3 abgehender Schlauch 14 dient zum Absaugen des Bohrmehls bei der
Erstellung eines Bohrlochs in einem Mauerwerk. Beim Festsetzen des Befestigungselementes
in einem bereits bestehenden Bohrloch mit Hinterschneidung ist eine Absaugvorrichtung
nicht erforderlich, jedoch kann durch das in Figur 1 dargestellte Zwischenstück die
Bohrmaschine mit Absaugvorrichtung ohne Umbaumaßnahmen zum Festsetzen des Befestigungselementes
verwendet werden.
[0017] Das in Figur 2 dargestellte Zwischenstück 15 besitzt im Bereich seiner ersten Aufnahme
16 eine Bohrung mit einem Innendurchmesser, der an den Schaftdurchmesser des Bohrers
17 angepaßt ist. Der Bohrer 17 kann ebenfalls wie der in Figur 1 dargestellte Bohrer
9 seitlich überstehende Schneiden 5 haben, die in entsprechende Schlitze 18 am Zwischenstück
15 eingreifen. Um eine gute Anlagefläche zur Übertragung der von einer Schlagbohrmaschine
ausgehenden Schläge zu gewährleisten, besitzt der Bohrer 17 eine teilweise abgeflachte
Stirnseite 19, die an einem entsprechenden Anschlag 20 des Zwischenstücks 15 anliegt.
[0018] Die zweite Aufnahme 21 ist bei diesem Zwischenstück 15 wie bei dem in Figur 1 dargestellten
Zwischenstück 1 ausgebildet. Am aus dem Bohrloch 22 herausragenden Schaftende eines
Befestigungselementes 23 ist ein Vierkant 24 angeformt, der in die Aufnahme 21 eingreift.
Die Stirnfläche des Vierkantes 24 besitzt eine an die Wölbung des Nutengrundes 12
(Figur 1) angepaßte Wölbung.
[0019] Das Befestigungselement 23 besitzt einen Spreizkörper 25, ein als Spreizhülse ausgebildetes
Spreizelement 26, einen Schaft 27 und einen zwischen Schaft 27 und Spreizelement 26
angeordneten Zwischenring 28. Der Spreizkonus 25 ist über ein Gewinde 29 mit dem Schaft
27 verbunden. Sobald der Spreizkonus 25 mit seiner stirnseitigen Drehsicherung 30
am Bohrlochgrund 31 zur Anlage kommt, bewirkt ein Weiterdrehen des Schaftes 27, daß
der Spreizkonus 25 in das Spreizelement 26 eingezogen wird und dieses dadurch aufspreizt.
Ist die maximale Spreizwirkung erreicht, erhöht sich der Druck auf den Zwischenring
28, der bei entsprechend großem Druck sich verformt und dadurch eine Begrenzung bzw.
eine Dämpfung des Drehmomentanstiegs bewirkt.
[0020] In Figur 3 ist die durch die Schlitze 18 verlaufende Schnittebene des Zwischenstücks
15 dargestellt.
1. Vorrichtung zum Festsetzen von Befestigungselementen, die in hinterschnittene
Bohrlöcher einsetzbar sind und ein durch Drehung ihres Schaftes in der Bohrlochhinterschneidung
aufspreizbares Spreizelement haben, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ein Zwischenstück (1,15) ist, welches einerseits eine erste
Aufnahme (8, 16) für die Bohrerspitze (4) eines von einer Bohrmaschine angetriebenen
Bohrers (9, 17) und andererseits eine zweite Aufnahme (10, 21) für das Schaftende
des Befestigungselements (23) hat, und daß über das Zwischenstück (1, 15) eine drehfeste
Verbindung zwischen Bohrer (9, 17) und Schaft (27) des Befestigungselementes (23)
besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrerspitze (4) eine wenigstens teilweise abgeflachte Stirnseite (19)
bildet, die an einem entsprechend abgeflachten Anschlag (20) in dem Zwischenstück
(15) anliegt.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (1, 15) als eine den Bohrer (9, 17) teilweise umschließende
Hülse ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (1) im Bereich der ersten Aufnahme (8) eine Innenbohrung (7)
hat, in die ein zur Bohrvorrichtung gehörendes, den Bohrer (9) umschließendes Zentrierrohr
(2) einsetzbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der ersten Aufnahme (8, 16) das Zwischenstück (1, 15) Schlitze (6,
18) oder Nuten hat, in die die Schneide (5) der Bohrerspitze (4) eingreift.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Aufnahme (10, 21) eine Nut (11) mit nach innen gewölbtem Nutengrund
(12) ist, in die ein am Schaft (27) des Befestigungselementes (23) ausgebildeter Vierkant
(24) mit nach außen gewölbter Stirnfläche eingreift.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Befestigungselement (23) zwischen Spreizelement (26) und Schaft (27) ein
verformbarer Zwischenring (28) zur Drehmomentbegrenzung und/oder zur Dämpfung bei
maximaler Spreizung des Spreizelements (26) eingesetzt ist.