[0001] Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm u. a. für Arbeit oder Sport, mit einer Gabelkinnberiemung,
die auf zwei beidseits am Helm jeweils im Bereich des Helmrandes etwa in der hinteren
Helmmitte einerseits und etwa im Schläfenbereich andererseits angeschlossenen Gabelriemen
und einem Kinnriemen besteht, der beide Gabelriemen verbindet und dazu an jeden Gabelriemen
mittels eines längs des Gabelriemens verschiebbaren Beschlags angeschlossen ist, der
mehrere zueinander geneigte Schlitze aufweist, die von dem am Beschlag einstückig
zusammenhängenden Gabelriemen durchlaufen sind und in denen sich der Gabelriemen unter
vom Kinnriemen auf den Beschlag ausgeübtem Zug verklemmt.
[0002] Schutzhelme dieser Art sind aus dem DE-GM 83 06 006 bekannt und bieten die Möglichkeit,
den Schutzhelm auch bei wechselnden Krafteinwirkungen rutschfrei auf dem Kopf zu halten,
wenn die Gabelkinnberiemung richtig eingestellt ist, d.h. der die Verbindung zwischen
den Gabelriemen und dem Kinnriemen bewirkende Beschlag längs jedes Gabelriemens so
verschoben ist, daß die Kraftverteilung zwischen dem Kinnriemen und den Gabelriementeilen
beidseits des Beschlags eine möglichst gleichmäßige Beanspruchung beider Gabelriementeile
ergibt. Im unbelasteten Zustand lassen sich die Beschläge längs der an ihnen durchlaufenden
Gabelriemen leicht verschieben, um die günstigste Stellung für die Beschläge zu finden,
unter Belastung dagegen verklemmen sich die Beschläge an ihrem jeweiligen Gabelriemen,
so daß die einmal erzielte optimale Einstellung auch tatsächlich beibehalten bleibt.
- Bei der beschriebenen Einstellung der Beschläge an den Gabelriemen bleibt die Gesamtlänge
jedes Gabelriemens zwischen seinen nacken- und schläfenseitigen Helmanschlußpunkten
unverändert. Um auch diese Gesamtlänge noch individuell einstellen zu können, sind
bei den bekannten Schutzhelmen beide Gabelriemen am schläfenseitigen Ende jeweils
lösbar am Schutzhelm so angeschlossen, daß sie mehrere Befestigungen mit jeweils anderer
Riemengesamtlänge ermöglichen, beispielsweise in Riemenlängsrichtung hintereinander
mehrere Löcher aufweisen und wahlweise mit einem dieser Löcher am Schutzhelm angeknüpft
werden können. Dies hat sich zwar bewährt, ist aber umständlich, weil beide Gabelriemen
getrennt voneinander in ihrer Gesamtlänge eingestellt werden müssen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schutzhelm der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß beide Gabelriemen bezüglich ihrer zwischen den nacken- und
schläfenseitigen Helmanschlußpunkten wirksamen Gesamtlänge leicht und einfach gemeinsam
und gleichzeitig eingestellt werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die beiden Gabelriemen
an dem vom jeweiligen Beschlag abgewandten Ende ihrer nackenseitigen Riementeile miteinander
und gemeinsam mit einem Mittelriemen verbunden sind, der im wesentlichen in der Scheitelebene
des Helms verläuft und längenverstellbar an den Helm angeschlossen ist.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Schutzhelm bleibt zwar die Länge der Gabelriemen zwischen
ihrem schläfenseitigen Helmanschluß einerseits und dem gemeinsamen Anschluß am Mittelriemen
unverändert, jedoch kann ihre für die richtige Einstellung der Gabelkinnberiemung
insgesamt maßgebliche wirksame Länge zwischen den schläfen- und nackenbseitigen Helmanschlüssen
durch Verstellen des Mittelriemens in einfacher Weise und gemeinsam bzw. gleichzeitig
für beide Gabelriemen geändert werden. nie Länge des Mittelriemens ist ebenso leicht
verstellbar wie die Beschläge längs der Gabelriemen verschiebbar sind, also beispielsweise
auch bei aufgesetztem Schutzhelm, was die individuelle Anpassung der Gabelkinnberiemung
an den Helmträger außerordentlich erleichtert, vereinfacht und beschleunigt.
[0006] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Gabelriemen an den miteinander und mit dem Mittelriemen verbundenen Enden der nackenseitigen
Riementeile einstückig zusammenhängen. Eine insoweit besonders zweckmäßige Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, daß die beiden nackenseitigen Riementeile am Mittelriemen
in einer quer zum Mittelriemen verlaufenden Falte unter Einschluß eines Winkels übereinander
gelegt und miteinander und mit dem Mittelriemen vernäht sind. Der Vorteil dieser Anordnung
besteht vor allem darin, daß beide Gabelriemen nur noch von einem einzigen durchlaufenden
Riemenstück gebildet sind, wobei der Winkel, unter dem die beiden Gabelriemen am Mittelriemen
zusammenlaufen, nach Wunsch gewählt und somit der jeweiligen Helmart und -ausbildung
unschwer angepaßt werden kann. Gleichzeitig wird eine zuverlässige Verbindung beider
Gabelriemen mit dem Mittelriemen erhalten, die jeder Belastung Stand hält.
[0007] Der längenverstellbare Anschluß des Mittelriemens am Helm kann auf verschiedene Weise
verwirklicht werden. So kann der Mittelriemen in seiner Längsrichtung mehrere aufeinander
folgende Löcher aufweisen und je nach gewünschter Länge wahlweise mit einem dieser
Löcher am Helm angeknöpft werden. Eine bessere und daher im Rahmen der Erfindung bevorzugte
Ausführungform aber ist dadurch gekennzeichnet, daß zum Anschluß des Mittelriemens
am Helm drei zueinander parallel und quer zur Scheitelebene verlaufende Schlitze vorgesehen
sind, die vom Mittelriemen nacheinander unter Bildung einer Schlaufe durchlaufen sind,
die sich unter Zug auf den Mittelriemen selbsttätig in den Schlitzen festzieht. Ein
solcher Anschluß ermöglicht die kontinuierliche Verstellung der Länge des Mittelsriemens
und erfordert am Helm keine weiteren Befestigungsteile für den Anschluß des Mittelriemens.
Insgesamt wird daher eine quer zur Helmschale, also in Richtung ihrer Dicke, nur sehr
wenig auftragende Anschlußmöglichkeit für den Mittelriemen geschaffen. Selbstverständlich
ist im übrigen die Länge der Schlitze jeweils nur gleich der Breite des Mittelriemens,
so daß der Mittelriemen in den Schlitzen nicht quer zu seiner Längsrichtung verrutschen
kann.
[0008] Beide Gabelriemen besitzen im allgemeinen jeweils vom Mittelriemenanschluß bis zum
schläfenseitigen Helmanschluß gleiche Länge und sind im Schläfenbereich bezüglich
dieser Länge unverstellbar an den Helm angeschlossen. Sollte aber aus dem einen oder
anderen Grunde auch eine Verstellung der Gabelriemenlänge jeweils zwischen den schläfenseitigen
Helmanschlußpunkten und dem Gabelriemenanschluß am Mittelriemen gewünscht oder gefordert
werden, so kann dem unschwer dadurch Rechnung getragen werden, daß die Gabelriemen
im Schläfenbereich längenverstellbar an den Helm angeschlossen sind, wozu wiederum
der Helm für jeden Gabelriemen drei zueinander und zur Riemenlängsrichtung quer verlaufende
Schlitze aufweist, die vom Gabelriemen nacheinander unter Bildung einer Schlaufe durchlaufen
sind, die sich unter Zug auf den Gabelriemen selbsttätig in den Schlitzen festzieht.
Die Gabelriemen sind dann im Ergebnis mit ihrem schläfenseitigen Ende in gleicher
Weise kontinuierlich längenverstellbar am Helm befestigt wie der Mittelriemen.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 einen Schutzhelm nach der Erfindung in einer Schrägansicht,
Fig. 2 eine Ansicht auf den hinteren Teil des Schutzhelms nach Fig. 1 in allerdings
nur teilweiser Darstellung,
Fig. 3 die Gabelkinnberiemung des Schutzhelms nach Fig. 1 in einem vom Schutzhelm
gelösten und flach ausbreiteten Zustand.
[0010] Der in der Zeichnung dargestellte Schutzhelm ist speziell für Radsportler bestimmt
und besitzt eine dreiteilige Helmschale, bestehend aus zwei sich beidseits der Scheitelebene
1-1 des Helms gegenüber liegenden Seitenteilen 2 und einem die Seitenteile 2 längs
des Scheitels überwölbenden Mittelteil 3. Zwischen dem Mittelteil 3 und den Seitenteilen
2 sind jeweils freie Fugen 4 vorgesehen, die das Mittelteil 3 und die Seitenteile
2 über die gesamte Länge des Mittelteils 3 voneinander trennen und es dadurch ermöglichen,
das in der Scheitelebene 1-1 elastisch biegbare Mittelteil 3 im Sinne einer Änderung
seiner Wölbung in der Scheitelebene zu verformen. Das bedeutet elastische Verformungen
des Mittelteils 3 derart, daß sich seine beiden Endbereiche einander nähern oder voneinander
entfernen, wobei im ersten Fall sich die Helmgröße verringert, im zweiten Fall vergrößert.
Die seitenteile 2 und das Mittelteil 3 sind miteinander durch ein Band 5 verbunden,
das ringartig in einer zur Scheitelebene 1-1 etwa senkrechten Querebene verläuft,
welche durch die beiden Endbereiche des Mittelsteils 3 und durch die beiden Seitenteile
2 geht. Das Band 5 ist bezüglich seines Ringumfangs einstellbar und im jeweils gewünschten
Ringumfang feststellbar. Derartige Helme sind beispielsweise aus dem DE-GM 87 02 777
bekannt und bedürfen daher hier keiner weiteren Beschreibung.
[0011] Der Schutzhelm, der selbstverständlich auch in anderer Weise ausgebildet und für
andere Zwecke verwendbar sein kann, ist mit einer Gabelkinnberiemung ausgerüstet,
die zwei beidseits am Schutzhelm jeweils im Bereich des Helmrandes etwa in der hinteren
Helmmitte bei 6 einerseits und etwa im Schläfenbereich bei 7 andererseits angeschlossene
Gabelriemen 8, 8′ umfaßt, von denen in Fig. 1 nur einer, nämlich der in der Schrägansicht
vordere, vollständig dargestellt ist. Zur Gabelkinnberiemung behört weiter ein Kinnriemen
9, der beide Gabelriemen 8, 8′ verbindet und dazu an jeden Gabelriemen 8, 8′ mittels
eines längs des Gabelriemens verschiebbaren Beschlages 10 angeschlossen ist. Dieser
Beschlag 10 besteht aus einer Beschlagplatte mit drei Schlitzen 11, welche mit ihrer
Längsrichtung so gegeneinander geneigt sind, daß der jeweils durch alle drei Schlitze
11 des Beschlags 10 laufende Gabelriemen 8, 8′ mit seinen beiden nacken- bzw. schläfenseitigen
Riementeilen den für die jeweilige Gabelkinnberiemung bzw. die jeweilige Art des Schutzhelmes
günstigsten Winkel 12, zumeist einen im wesentlichen rechten Winkel, einschließt.
Der Kinnriemen 9 ist mit einer Schlaufe 9′ in den mittleren Schlitz jedes Beschlags
10 eingehängt, kann aber auch unmittelbar am Beschlag angenietet oder in anderer Weise
angeschlossen sein. Der Kinnriemen 9 kann ein Kinnpolster 12 und ein Steckschloß 13
aufweisen, dessen beide Schloßteile in der Zeichnung offen dargestellt sind, und das
es in einfacher Weise ermöglicht, den Kinnriemen 9 zu schließen bzw. zu öffnen. Schutzhelme
mit Gabelkinnberiemungen dieser Art sind aus dem DE-GM 83 06 006 bekannt und bedürfen
daher ebenfalls hier keiner weiteren Beschreibung.
[0012] Für die Erfindung wesentlich ist, daß die beiden Gabelriemen 8, 8′ an dem vom jeweiligen
Beschlag 10 abgewandten Ende ihrer nackenseitigen Riementeile miteinander und gemeinsam
mit einem Mittelriemen 14 verbunden sind, der im wesentlichen in der Scheitelebene
1-1 des Helms verläuft und längenverstellbar an den Helm angeschlossen ist. Im einzelnen
hängen die Gabelriemen 8, 8′ an den miteinander und mit dem Mittelriemen 14 verbundenen
Enden der nackenseitigen Riementeile einstückig zusammen, wobei die beiden nackenseitigen
Riementeile am Mittelriemen 14 in einer quer zum Mittelriemen 14 verlaufenden Falte
15 unter Einschluß eines Winkels 16 übereinander umgeschlagen und miteinander und
mit dem Mittelriemen 14 durch Nähte 17 verbunden sind. Auch hier kann der Winkel 16
zwischen den am Mittelriemen 14 zusammentreffenden nackenseitigen Riementeile den
jeweiligen Erfordernissen des Schutzhelms, seiner Art und Größe nach, optimal angepaßt
gewählt werden.
[0013] Zum Anschluß des Mittelsriemens 14 sind am Helm in seiner Scheitelebene 1-1 übereinander
drei zueinander parallel und quer zur Scheitelebene verlaufende Schlitze 18 vorgesehen.
Diese Schlitze 18 werden vom Mittelriemen 14 nacheinander unter Bildung einer Schlaufe
19 durchlaufen, wie dies insbesondere aus Fig. 1 erkennbar ist. Die Schlaufe 19 hat
zur Folge, daß sich der Mittelriemen 14 unter Zug selbsttätig in den Schlitzen 18
verklemmt, also sich die eingestellte Länge des Mittelriemens 14 zwischen seinem Anschluß
an die Gabelriemen 8, 8′ einerseits und an den Helm andererseits nicht ändern kann.
Im übrigen besitzen beide Gabelriemen 8, 8′ jeweils vom Mittelriemenanschluß bis zum
schläfenseitigen Helmanschluß 7 gleiche Länge. Im Schläfenbereich sind sie bezüglich
dieser Länge unverstellbar an den Helm angeschlossen, wozu sie mit Löchern 7' oder
Ösen an passenden Befestigungszapfen gehalten sind, die an der Helmschale 3 innenseitig
vorgesehen sind.
1. Schutzhelm u. a. für Arbeit oder Sport, mit einer Gabelkinnberiemung, die aus zwei
beidseits am Helm jeweils im Bereich des Helmrandes etwa in der hinteren Helmmitte
einerseits und etwa im Schläfenbereich andererseits angeschlossenen Gabelriemen und
einem Kinnriemen besteht, der beide Gabelriemen verbindet und dazu an jeden Gabelriemen
mittels eines längs des Gabelriemens verschiebbaren Beschlags angeschlossen ist, der
mehrere zueinander geneigte Schlitze aufweist, die von dem am Beschlag einstückig
zusammenhängenden Gabelriemen durchlaufen sind und in denen sich der Gabelriemen unter
vom Kinnriemen auf den Beschlag ausgeübten Zug verklemmt, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Gabelriemen (8,8′) an dem vom jeweiligen Beschlag (10) abgewandten
Ende ihrer nackenseitigen Riementeile miteinander und gemeinsam mit einem Mittelriemen
(14) verbunden sind, der im wesentlichen in der Scheitelebene (1-1) des Helms verläuft
und längenverstellbar an den Helm angeschlossen ist.
2. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelriemen (8, 8′)
an den miteinander und mit dem Mittelriemen (14) verbundenen Enden der nackenseitigen
Riementeile einstückig zusammenhängen.
3. Schutzhelm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden nackenseitigen
Riementeile am Mittelriemen (14) in einer quer zum Mittelriemen verlaufenden Falte
(15) unter Einschluß eines Winkels (16) übereinander gelegt und miteinander und mit
dem Mittelriemen (14) vernäht sind.
3. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anschluß
des Mittelriemens (14) am Helm drei zueinander parallel und quer zur Scheitelebene
(1-1) verlaufende Schlitze (18) vorgesehen sind, die vom Mittelriemen (14) nacheinander
unter Bildung einer Schlaufe (19) durchlaufen sind, die sich unter Zug auf den Mittelriemen
(14) selbsttätig in den Schlitzen (18) festzieht.
4. Schutzhelm nach einem der Ansprüche bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beide Gabelriemen
(8, 8′) jeweils vom Mittelriemenanschluß bis zum schläfenseitigen Helmanschluß (7)
gleiche Länge aufweisen und im Schläfenbereich bezüglich dieser Länge unverstellbar
an den Helm angeschlossen sind.
5. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelriemen
(8, 8′) im Schläfenbereich längenverstellbar an den Helm angeschlossen sind, wozu
der Helm für jeden Gabelriemen (8, 8′) drei zueinander und zur Riemenlängsrichtung
quer verlaufende Schlitze aufweist, die vom Gabelriemen nacheinander unter Bildung
einer Schlaufe durchlaufen sind, die sich unter Zug auf den Gabelriemen selbsttätig
in den Schlitzen festzieht.