[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehverschluß für einen im wesentlichen vertikalen Abstich
flüssiger Metallschmelze aus einem metallurgischen Gefäß mit einem rotationssymmetrischen,
als Verschlußkörper dienenden feuerfesten Rotor, welcher um eine im wesentlichen horizontale
Achse drehbar in einem, einen Ausflußkanal aufweisenden feuerfesten Stator angeordnet
ist, wobei der Rotor einen durch Drehung des Rotors gegenüber dem Stator zu öffnenden
und zu schließenden Durchflußkanal aufweist, dessen Auslauföffnung in der Mantelfläche
des Rotors angeordnet ist.
[0002] Ein solcher Drehverschluß ist beispielsweise aus Fig. 1 der DE-PS 33 42 836 bekannt.
Der bekannte Drehverschluß ist teilweise in einem Hohlraum der feuerfesten Auskleidung
des Behälterbodens eingebaut. Dieser Hohlraum ist von einem aus feuerfesten Formsteinen
und einer Lochplatte gebildeten feuerfesten Gehäuse ausgekleidet, in welches der
Drehverschluß eingeschoben und damit teilweise vermörtelt wird. Abgesehen davon, daß
bei einer Reparatur des Drehverschlusses auch dieses feuerfeste Gehäuse umständlich
repariert werden muß, bildet das Gehäuse einerseits eine wärmeisolierende Abschirmung
zur Metallschmelze und andererseits ist der Drehverschluß einer gewissen Luftkühlung
ausgesetzt, was die Gefahr des Einfrierens des Drehverschlusses erhöht. Diese Gefahr
des Einfrierens ist bei dem Drehhverschluß gemäß Fig. 3 der DE-PS 33 42 836 noch
größer, da dort der Drehverschluß zum Abschluß einer Rohrleitung dient. Ferner ist
der Rotor nicht ohne den Stator austauschbar.
[0003] Bei dem aus der DE-PS 33 06 670 bekannten Drehverschluß erfolgt der Abstich horizontal,
so daß der Rotor als verhältnismäßig lange, mit einer Durchgangsborung mit stirnseitiger
Auslauföffnung versehener, seitlich horizontal aus dem Gefäßboden herausragender
Verschlußkörper ausgebildet sein muß.
[0004] Daher können kurze Gießwege nicht erreicht werden können. Da auch der Verschlußkörper
mit axialer Durchgangsbohrung aus feuerfestem Material bestehen muß, ist die Übertragung
von Drehmomenten bei einer hinreichend dichten Passung und unterschiedlichen Wärmeausdehnungen
der Teile im Sitz des Stators kaum möglich. Die durch die Durchflußkanalführung des
Rotors erforderliche Dünnwandigkeit des Rotors führt ferner zu einem schnellen Verschleiß.
[0005] Bei dem aus der DE-OS 26 08 472 bekannten Drehverschluß besteht das Problem, daß
die einander zugekehrten konischen Flächen von Rotor und Stator hohe Paßgenauigkeit
haben müssen, damit einerseits eine gute Drehbarkeit des Rotors an dem Stator und
andererseits eine gute Fugenabdichtung zwischen Rotor und Stator gewährleistet ist.
Der Rotor wird ferner in nachteiliger Weise auf Zug beansprucht. Außerdem kann der
Rotor nicht ohne den Stator durch den Gefäßboden bzw. die Gefäßwand ausgetauscht werden.
Der Rotor unterliegt jedoch im Betrieb in der Regel einem höheren Verschleiß als der
Stator, so daß er öfter als der Stator ausgetauscht werden muß. Die Geometrie von
Stator und Rotor setzen außerdem eine Anordnung des Drehverschlusses und damit auch
dessen Betätigung in unmittelbarer Nachbarschaft des Gießstrahls, also in einem Bereich
sehr hoher Temperaturen voraus. Die Tatsache, daß die Einlauföffnung des Durchflußkanals
in der Stirnfläche des kegeligen Rotors angeordnet ist, führt zu einem schnellen Verschleiß
des Rotors insbesondere in dem einen Eckbereich in unmittelbarer Nachbarschaft des
Durchflußkanals.
[0006] Der Drehverschluß nach der AT-PS 357 283 ist im Gefäßboden angeordnet, und zwar so,
daß der Rotor nicht ohne den Stator durch den Gefäßboden ausgetauscht werden kann.
Auch hier wird der Rotor in nachteiliger Weise auf Zug beansprucht und ist nur vom
Boden aus betätigbar.
[0007] Der Drehverschluß nach der AT-PS 165 292 liegt zum größten Teil außerhalb des Gefäßinneren,
und zwar unterhalb des Gefäßbodens. Dadurch ist die Gefahr des Einfrierens verhältnismäßig
groß und das Betätigungsaggregat liegt in verhältnismäßig enger Nachbarschaft zum
Gießstrahl. Aufgrund der Konstruktions ist der Rotor nur zusammen mit dem Stator
austauschbar und nur von unten betätigbar, da die Drehachse vertikal steht.
[0008] Bei dem Auslaßventil nach der GB-OS 2 174 069 sitzt ein Stator in der Auskleidung
des Behälterbodens, während der obere Abschnitt des Ventilkörpers durch das gesamte
Metallschmelzebad hindurch bis zu einem Haltearm oberhalb des metallurgischen Gefäßes
ragt. Hierdurch ist ein erheblicher konstruktiver Aufwand erforderlich. Außerdem
müssen Rotor und Stator aufeinander eingeläppt werden. Ferner ist der Anpreßdruck
für den Tragarm einzustellen. Abgesehen von diesen Nachteilen grenzen Rotor und Stator
lediglich mit Stirnflächen aneinander was zu Führungs- und Dichtungsproblemen führen
kann.
[0009] Der Drehverschluß nach der GB-PS 1 177 262 befindet sich nicht in oder an der Gefäßwandauskleidung,
sondern wird vielmehr von unten unterhalb des Gefäßbodens aus betätigt. Der Rotor,
dessen Durchflußkanal als bloße Rinne ausgebildet ist, hat eine verhältnismäßig komplizierte
Gestalt, welche zu schnellem Verschleiß führt. Außerdem ist der Rotor nicht ohne den
Stator durch den Behälterboden austauschbar, sondern beide nur vom Behälterinnenraum
aus.
[0010] Der Drehverschluß nach der US-PS 36 51 998 besteht im wesentlichen aus zwei zylindrischen,
ineinander passenden Rohrkörpern mit vertikaler Achse, welche den Gefäßboden durchsetzen.
Die Rohrkörper sind mit einer besonderen Dichtanordnung versehen. Die Betätigung
muß auch hier aus unmittelbarer Nachbarschaft des Gießstrahles erfolgen. Die Ausbildung
als Rohrkörper mit verhältnismäßig dünner Wandung führt zu einem schnellen Verschleiß.
[0011] Bei dem Zuflußstellglied für eine Kokillenfüllstandsregelung einer Stranggießanlage
nach der DE-PS 35 40 202 werden, um ein Zusetzen einer Ausflußöffnung des Schmelzvorratsgefäßes
zu vermeiden, wenigstens zwei konzentrisch zueinander angeordnete, vertikal stehende,
ins Vorratsgefäß hineinragende und gegeneinander bewegbare Rohren mit Durchbrüchen
für den Schmelzendurchtritt verwendet. Durch Verstellen wenigstens eines Rohres von
oberhalb der Metallschmelze aus werden die Durchbrüche mehr oder weniger zur Deckung
gebracht, wodurch sich eine mehr oder weniger große Ausflußöffnung für die Schmelze
ergibt. Das eine Rohr ist vertikal feststehend im Behälterboden angeordnet, während
das andere Rohr demgegenüber drehbar und axial verstellbar ist. Auch hierfür ist eine
verhältnismäßig aufwendige Betätigungsanordnung erforderlich, welche von oberhalb
der Metallschmelze angreifen muß. Ferner ist das Auswechseln der Teile umständlich,
was bei dem hohen Verschleiß, welchem derartige Verschleißteile unterliegen, nachteilig
ist.
[0012] Aus der JP-OS 61-182 857 ist eine Vorrichtung zum Steuern der Ausflußrate eines Tundish
für das kontinuierliche Gießen bekannt, welche zum Zwecke der Verringerung der Oxydation
der Stahlschmelze und der Verbesserung der Stahlqualität der im Behälterboden festliegende
Stator einen vertikalen Ausflußkanal aufweist, in welchen in geringem Abstand oberhalb
des Behälterbodens seitliche Ausflußöffnungen münden. Die Ausflußrate wird mit Hilfe
eines vertikal in dem Ausflußkanal des Stators geführten Stössels vorgenommen, welcher
von oberhalb der Metallschmelze zur vertikalen Verstellung betätigbar ist. Statt des
Stössels kann auch ein rohrförmiger Verschlußkörper ähnlich der Lösung nach der DE-PS
35 40 202 verwendet werden.
[0013] Diese Verschlußvorrichtung kommt daher nicht ohne eine Betätigung von oberhalb der
Metallschmelze in dem Gefäß aus. Die Verschleißteile Rotor und Stator sind ferner
nur von oberhalb des Metallschmelzegefäßes aus austauschbar.
[0014] Bei der Vorrichtung zur Steuerung des Ausflusses einer Metallschmelze aus einem
Behälter nach der CH-PS 571 373 ist ein von unterhalb des Behälterbodens aus betätigbarer
Verschlußkörper in einem Stator des Behälterbodens vertikal verstellbar geführt. Der
Verschlußkörper hat einen senkrechten Durchflußkanal, welcher sich nach oben in zwei
Querbohrungen aufteilt. In Öffnungsstellung befinden sich die Einlaßöffnungen dieser
Querbohrungen oberhalb der Oberfläche des Behhälterbodens in der Metallschmelze,
in der Schließstellung des Verschlußkörpers dagegen innerhalb des Rotors. Die Betätigung
muß hier von unterhalb des Behälterbodens aus erfolgen, also in unmittelbarer Nachbarschaft
des Gießstrahles.
[0015] Bei dem Drehverschluß nach der GB-PS 183 241 sind Stator und Rotor weitgehend unterhalb
des Behälterbodens angeordnet, so daß eine erhebliche Gefahr des Einfrierens der Metallschmelze
besteht. Auch die Betätigung des Rotors, dessen Drehachse senkrecht zum vertikalen
Ausflußkanal des Stators steht und dessen Durchflußkanal senkrecht zu dieser Drehachse
verläuft, muß unterhalb des Behälterbodens in unmittelbarer Nachbarschaft des Gießstrahls
erfolgen.
[0016] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes
der Technik zu vermeiden und einen Drehverschluß der gattungsgemäßen Art vorzuschlagen,
bei welchem mit geringem konstruktivem Aufwand einerseits eine gute Zugänglichkeit
des Drehverschlusses für eine einfache und den Gießprozeß wenig störende Betätigung
und leichte Reparaturmöglichkeit gewährleistet und andererseits das Problem des Einfrierens
vermindert ist.
[0017] Diese Aufgabe wird mit der Erfindung im wesentlichen dadurch gelöst, daß der Stator
und der Rotor im Gefäßinneren in und/oder an der feuerfesten Gefäßboden- und/oder
Gefäßwandauskleidung und ggf. der Gefäßbodenauskleidung im Bereich der Metallschmelze
angeordnet sind.
[0018] Mit dem erfindungsgemäßen Drehverschluß kann die Metallschmelze nach sehr kurzem
Strömungsweg mit Hilfe des Stators senkrecht nach unten aus dem Gefäßinneren abgefünrt
werden. Der Rotor selbst kann verhältnismäßig kompakt sein, so daß sein Durchflußkanal
ebenfalls entsprechend kurz ist. Da die funktionellen, die Metallschmelze führenden
Teile des Drehverschlusses sämtlich im Gefäßinneren in der Metallschmelze oder in
unmittelbarer Angrenzung an die Metallschmelze angeordnet sind, werden diese von
der Metallschmelze auf der erforderlichen hohen Temperatur gehalten, so daß die Gefahr
von Einfrierungen verringert ist. Ein Luftzutritt ist ausgeschlossen. Da die Gefäßauskleidung
bereichsweise durch die funktionellen Teile des Drehverschlusses selbst ersetzt werden
können, ist der bauliche Aufwand gegenüber bekannten metallurgischen Gefäßen mit
Drehverschluß verringert. Durch die Anordnung von Stator und Rotor in und/oder an
der feuerfesten Gefäßwandauskleidung und ggf. der Gefäßbodenauskleidung ist der Drehverschluß
von der Seite her betätigbar, so daß das vertikale Abgießen nicht behindert wird.
Aus dem gleichen Grunde ist der Weg für die Krafteinleitung und der Kraftaufwand
für die Betätigung des Rotors verhältnismäßig gering, so daß die Betriebsaggregate
entsprechend schwach und kompakt ausgelegt sein können. Dies fördert die wirtschaftliche
und funktionssichere Betriebsweise des erfindungsgemäßen Drehverschlusses. Auch der
Austausch von Rotor und Stator ist aufgrund der besonderen Anordnung dieser Teile
zur Seite hin leicht möglich.
[0019] Wenn gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung der Rotor von außen mit einem
konischen Abschnitt in einen entsprechend konischen Sitz des Stators gedrückt ist,
ist ein schneller Austausch des Rotors mit der Möglichkeit, die Dichtigkeit zwischen
Stator und Rotor durch von außen aufgebrachte Kräfte zu erzielen, gegeben.
[0020] Wenn gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung die Mantelfläche des Rotors
kreiszylindrisch ausgebildet und in einem entsprechend kreiszylindrischen Sitz des
Stators aufgenommen ist, sind derartige Andruckkräfte nicht erforderlich, jedoch
bleiben der angestrebte geringe konstruktive Aufwand und die gute Zugänglichkeit der
Verschleißteile des Drehverschlusses erhalten.
[0021] Bei entsprechender Passung der Mantelfläche des Rotors in den Sitz des Stators hat
die letztgenannte Weiterbildung den Vorteil, daß der Rotor in dem Stator - neben der
Drehbarkeit - auch axial verschiebbar sein kann. Hierdurch ist es möglich, die Öffnungs-
und Schließfunktion bzw. Steuerfunktion des Drehverschlusses wahlweise durch Drehung
oder Axialverschiebung des Rotors oder beide Bewegungen zu erzielen. Wenn beide Bewegungsmöglichkeiten
bestehen, wird man die Steuerung des Gießstrahles vorzugsweise durch Drehung des Rotors
und das vollständige Schließen und Öffnen durch axiales Verschieben des Rotors herbeiführen.
Hierbei werden unterschiedliche Verschleißkanten beansprucht, so daß der Rotor eine
größere Standzeit hat, als wenn er nur drehbar oder nur axial verschiebbar wäre.
[0022] Gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal ist - neben der Auslauföffnung - auch die
Einlauföffnung des Durchflußkanals des Rotors in dessen konischer oder zylindrischer
Mantelfläche angeordnet. Dabei verläuft der Durchflußkanal des Rotors vorzugsweise
im wesentlichen senkrecht zur Drehachse, wodurch eine einfache Herstellbarkeit des
Rotors gewährleistet ist. Bei besonderen räumlichen oder gießtechnischen Verhältnissen
kann es aber auch zweckmäßig sein, den Durchflußkanal des Rotors abgewinkelt verlaufen
zu lassen.
[0023] In weiterer Ausgestaltung dessen kann dabei vorgesehen sein, daß die Einlauföffnung
des Durchflußkanals des Rotors in einer dem Gefäßinneren zugekehrten Stirnfläche des
Rotors angeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, daß der größte Teil des Rotors, nämlich
derjenige Teil, welcher den horizontalen Abschnitt des Durchflußkanals aufweist, oberhalb
der Oberseite der Gefäßbodenauskleidung, d.h. thermisch günstig in Beziehung zur
Metallschmelze angeordnet sein und dennoch die gesamte Metallschmelze praktisch unbeschränkt
aus dem Gefäßinneren ausfließen kann.
[0024] Dabei steht die die Einlauföffnung des Durchflußkanals des Rotors aufweisende Stirnfläche
des Rotors vorzugsweise im wesentlichen senkrecht zur Drehachse des Rotors, so daß
sich die Lage der Einlauföffnung bei Steuerung des Gießstrahles durch Verdrehen der
Auslaßöffnung des Durchflußkanals des Rotors relativ zur Auslauföffnung des Ausflußkanals
des Stators nicht verändert.
[0025] Montage und Demontage des Rotors, welcher besonderen Beanspruchungen ausgesetzt
ist und welcher daher dem stärksten Verschleiß unterliegen, wird bei dem erfundenen
Drehverschuß dadurch gewährleistet, daß der Rotor unabhängig von dem Stator durch
die Gefäßwand hindurch austauschbar ist.
[0026] Desgleichen kann vorgesehen sein, daß der Stator insgesamt oder wenigstens ein Teil
von ihm durch den Gefäßboden und/oder die Gefäßwand hindurch austauschbar ist.
[0027] Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Stator zusammen mit dem in ihm aufgenommenen
Rotor durch den Gefäßboden und/oder die Gefäßwand hindurch austauschbar ist, so daß
bei Verschleiß diese beiden ineinandergepaßten Teile gemeinsam und daher schnell gegen
eine neue Stator/Rotor-Einheit ausgetauscht werden können.
[0028] Da aus Gründen einer raumsparenden Bauweise es bei dem erfindungsgemäßen Drehverschluß
von besonderem Vorteil ist, wenn der Stator in dem Übergangsbereich zwischen Gefäßwandauskleidung
und Gefäßbodenauskleidung angeordnet ist und die Aussparungen in dem Gefäßboden für
den vertikalen Abstich der Metallschmelze und die Aussparung in der seitlichen Gefäßwand
für die Betätigung des Rotors möglichst dicht beeinanderliegen, kann der Rotor bei
einfacher Konstruktion von der Gefäßwand aus durch die Gefäßwandauskleidung hindurch
antreibbar sein.
[0029] Eine konstruktiv einfache Betätigung des Rotors ist dann möglich, wenn er mittels
eines Betätigungskopfes in dem Sitz des Stators gehalten ist, wobei der Betätigungskopf
formschlüssig mit dem antriebsseitigen Ende des Rotors zusammenwirkt, um auch als
Mitnahmevorrichtung zu dienen. Ferner soll der Rotor nur gedreht, jedoch nicht axial
verschoben werden, greift der Betätigungskopf vorzugsweise nur lose antriebsseitig
in den Rotor ein, so daß er auch axial leicht und einfach wieder abgezogen werden
kann, um die gute Zugänglichkeit des Rotors zu gewährleisten.
[0030] Um Toleranzen bei der Montage und aufgrund von Wärmeverschiebungen zu vermeiden,
ist gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal der Rotor vorzugsweise über ein Kardangelenk
mit dem Antrieb verbunden.
[0031] Stattdessen oder zusätzlich kann der Rotor über eine elastische Kupplung mit dem
Antrieb verbunden sein, um vorhandene Achsverschiebungen bzw. Versetzungen auszugleichen.
[0032] Wenn der Antrieb und die auf den Rotor einwirkenden Antriebsübertragungsmittel an
einer von der Gefäßwand abschwenkbaren Trägervorrichtung gehalten sind, ist eine besonders
leichte Zugänglichkeit des Rotors und ggf. auch des Stators gewährleistet. Da insbesondere
der Rotor, welcher auch zur Drosselung des Gießstrahles verwendet wird, einem Verschleiß
unterliegt, ist die leichte Austauschbarkeit trotz des seitlichen Antriebes des Rotors
von besonderem Vorteil.
[0033] Der erfundene Drehverschluß kann hinsichtlich zuverlässiger Funktion und eines einfachen
und schnellen Austauschs der Verschleißteile weiterhin dadurch verbessert werden,
daß der Stator mit seinen beiden Enden durch zwei einander gegenüberliegende Gefäßseitenwände
hindurchgeführt und dadurch der Rotor im Durchschub auswechselbar ist. Dabei wirkt
die Mantelfläche des Rotors mit seiner kreiszylindrischen, als Dichtsitz dienenden
kreiszylindrischen Innenfläche des Stators zusammen. Der Rotor ist also in dem Stator
sowohl drehbar als auch axial verschiebbar. Die Drehbewegung dient dem Öffnen und
Schließen des Durchlaufkanals des Rotors, die Axialverschiebung in erster Linie dem
Auswechseln des Rotors im Durchschub von dem Statorenden aus. Mittels Axialverschiebung
kann aber auch ein Öffnen und Schließen des Durchflußkanals des Rotors erfolgen. Für
die Abdichtung zwischen Rotor und Stator sind auch hier keine Anpreßkräfte erforderlich.
[0034] Der Rotor kann von einem seitlichen, in einer Gefäßseitenwand liegenden und daher
gut zugänglichen Ende des Stators bis in seine Position verschoben werden, in welcher
Durchflußkanal und Ausflußkanal durch Drehung, aber auch durch Axialverschiebung
mehr oder weniger zur Deckung gebracht werden können. Der Antrieb zur Drehung und/oder
Axialverschiebung setzt an einem Ende des Rotors an, welches zu diesem Zweck auch
seitlich aus dem Stator herausragen kann. Die gesamte Verschlußanordnung von Stator
und Rotor liegt auch hier unmittelbar in der Metallschmelze oder in unmittelbarer
Angrenzung derselben, so daß die Gefahr des Einfrierens gering ist.
[0035] Im Rahmen des Erfindungsgedankens ist es zur Lösung der gestellten Aufgabe von besonderem
Vorteil, wenn der Rotor insgesamt bzw. Teile des Rotors, wenn er mehrteilig ausgebildet
ist, auch bei gefülltem Gefäß im Durchschub durch einen neuen Rotor bzw. neue Teile
des Rotors auswechselbar ist, bzw. sind.
[0036] Von besonderem Vorteil ist es ferner, wenn der Stator zylinderrohrförmig ausgebildet
ist, da sich dann wegen gleichmäßiger Wandstärke des Stators gleichmäßige thermische
Verhältnisse im Drehverschluß einstellen, was zu einer geringstmöglichen Beanspruchung
der feuerfesten Verschleißteile des Drehverschlusses bei weiter verringerter Gefahr
des Einfrierens führt.
[0037] Während normalerweise der Ausflußkanal und der Durchflußkanal den Stator bzw. den
Rotor gerade durchqueren, können im Rahmen der Erfindung die beiden Kanäle in besonderen
Fällen auch abgewinkelt sein, z.B. wenn die Metallschmelze aus dem Übergangsbereich
zwischen Gefäßboden und Gefäßseitenwand abgeleitet werden soll.
[0038] Sowohl für die Herstellung als auch für den Austausch der Teile kann es zweckmäßig
sein, wenn in dem Stator mehrere stirnseitig aneinandergrenzende, z.B. mit Nut-Feder-Anordnung,
formschlüssig ineinandergreifende Rotorteile mit mindestens je einem Durchflußkanal
angeordnet sind. Die Rotorteile können im Verhältnis zum Gesamtrotor verhältnismäßig
kurz und daher ein fach herzustellen, zu transportieren, zu montieren und auszu-
tauschen sein. Durch das stirnseitige Ineinandergreifen mittels Nut-Feder-Anordnungen
braucht nur das jeweilige axial äußerste Rotorteil vom einen Ende des Stators an der
Gefäßseitenwandung aus angetrieben zu werden, so daß sich die anderen Rotorelemente
synchron mitdrehen oder mitverschieben. Die Nut-Feder-Anordnungen stellen außerdem
die richtige Drehlage der Rotorelemente zueinander sicher.
[0039] Auch bei dem Stator kann der Vorteil kleinerer Baueinheiten dadurch verwirklicht
werden, daß er aus mehreren stirnseitig aneinandergrenzenden, z.B. mit Nut-Feder-Anordnungen
formschlüssig ineinandergreifenden Statorteilen zusammengesetzt ist. Hier dienen
die Nut-Feder-Anordnungen zur gegenseitigen Arretierung der Statorteile.
[0040] Gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal kann der Stator oder ein Teil oder eine Verlängerung
desselben als Eintauchausguß mit Ausgußrohr ausgebildet sein.
[0041] Da zumindest der Rotor einfach auswechselbar ist, kann eine gute Abdichtung des Rotors
gegenüber dem Stator dadurch erzielt werden, daß der Rotor aus verhältnismäßig weichem,
verschleißfähigem und der Stator aus verhältnismäßig hartem, verschleißfestem Feuerfestmaterial
besteht. Insbesondere wenn auch der Stator durch die seitliche Gefäßwand oder den
unteren Gefäßboden hindurch austauschbar ist, können die Verhältnisse auch umgekehrt
sein.
[0042] Da der erfindungsgemäße Drehverschluß im Betrieb von Metallschmelze umgeben ist,
d.h. kein Sauerstoff Zutritt hat, kann das Feuerfestmaterial des Rotors und/oder des
Stators an zumindest der dem Stator und/oder dem Rotor zugekehrten Oberfläche(n)
Kohlenstoff oder Graphit o.dgl. Dauerschmier mittel enthalten. Stattdessen oder zusätzlich
kann auch eine zwischen diesen beiden Drehverschlußteilen angeordnete Gleithülse
aus solchem die Dauerschmierung gewährleistenden Material bestehen.
[0043] Ferner ist es möglich, daß das Feuerfestmaterial des Rotors und/oder des Stators
keramische Fasern oder keramische Fasern und Fasern aus Kohlenstoffe oder Graphit
enthält.
[0044] Die Erfindung bezieht sich auch auf einen feuerfesten Rotor insbesondere für einen
Drehverschluß der zuvor näher erläuterten Art. Er zeichnet sich erfindungsgemäß im
wesentlichen dadurch aus, daß er beispielsweise einen konischen oder zylindrischen
Abschnitt aufweist, der einem konischen oder zylindrischen Sitz eines feuerfesten
Stators entspricht und daß er - bezogen auf das feuerfeste Material des Stators -
aus verhältsnimäßig weichem, verschleißfähigem feuerfestem Material besteht.
[0045] Ein weiteres bevorzugtes Merkmal des erfindungsgemäßen Rotors besteht darin, daß
er an seinem antriebsseitigen Ende eine z.B. als Querschlitz ausgebildete Aussparung
für den Eingriff eines von einem Antrieb betätigbaren Betätigungskopf aufweist. Dies
erlaubt eine schnelle Herstellung der Antriebsverbindung beim Auswechseln des Rotors
und/oder des Stators.
[0046] Von besonderem Vorteil ist es, wenn der Rotor wenigstens einen Durchflußkanal aufweist,
dessen Einlauföffnung und Auslauföffnung in einer konischen oder kreiszylindrischen
Mantelfläche liegen.
[0047] Die Einlauföffnung des wenigstens einen Durchflußkanals kann aber auch in einer zur
Drehachse im wesentlichen senkrecht stehenden Stirnfläche angeordnet sein.
[0048] Die Erfindung bezieht sich auch auf einen feuerfesten Stator, insbesondere für einen
Drehverschluß der zuvor erörterten Art. Dieser Stator zeichnet sich erfindungsgemäß
im wesentlichen dadurch aus, daß er einen konischen oder kreiszylindrischen Sitz aufweist,
der einem konischen oder kreiszylindrischen Abschnitt eines feuerfesten Rotors entspricht
und daß er - bezogen auf das feuerfeste Material des Rotors - aus verhältsnimäßig
hartem, verschleißfestem feuerfesten Material besteht.
[0049] Der Stator weist vorzugsweise wenigstens einen Ausflußkanal auf, welcher eine kreiszylindrische
Aussparung für die Aufnahme eines Rotors durchquert.
[0050] Das feuerfeste Material des Rotors und/oder des Stators enthält vorzugsweise zumindest
an deren dem Stator bzw. dem Rotor zugekehrten Oberfläche(n) Kohlenstoff, Graphit
od. dgl. Dauerschmiermittel.
[0051] Das feuerfeste Material des Rotors und/oder des Stators kann auch keramische Fasern
oder keramische Fasern und Fasern aus Kohlenstoff oder Graphit enthalten.
[0052] Rotor und/oder Stator können auch aus Kohlenstoff oder Graphit oder aus Kohlenstoff
enthaltendem feuerfesten Beton bestehen.
[0053] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren
Rückbeziehung.
[0054] Es zeigen:
Fig. 1 teilweise im Vertikalschnitt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Drehverschlusses,
Fig. 1a in gleicher Darstellung wie in Fig. 1 den antriebsseitigen Abschnitt des
Rotors mit Betätigungskopf, um 90° gegenüber der Stellung von Fig. 1 gedreht,
Fig. 2 im Vertikalschnitt eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Drehverschlusses,
Fig. 3 eine noch weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Drehverschlusses,
Fig. 4 eine noch weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Drehverschlusses,
Fig. 5 teilweise im Vertikalschnitt eine noch weitere Ausführungsform eines die Erfindung
aufweisenden Drehverschlusses,
Fig. 6 eine noch weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Drehverschlusses
in gleicher Darstellung wie in Fig. 5,
Fig. 7a im Vertikalschnitt eine noch weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Drehverschlusses,
Fig. 7b einen Schnitt durch den Drehverschluß nach Fig. 7a entlang der Linie Ib-Ib
von Fig. 7a,
Fig. 8 eine Schnittdarstellung einer anderen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Drehverschlusses, welcher im Übergangsbereich zwischen Gefäßseiten wandung und Gefäßboden
angeordnet ist,
Fig. 9a schematisch in Schrägansicht einen rohrförmigen Stator gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung für einen Drehverschluß nach den Fig. 7a und 7b oder 8,
Fig. 9b schematisch in Schrägansicht einen zu dem in Fig. 9a dargestellten Stator
passenden Rotor nach einer Ausführungsform der Erfindung und
Fig. 10 schematisch einen Gesamtschnitt durch ein metallurgisches Gefäß mit einem
die Erfindung aufweisenden Drehverschluß besonderer Ausgestaltung.
[0055] Der Drehverschluß 1 gemäß Fig. 1 ist im Winkelbereich zwischen einer feuerfesten
Gefäßbodenauskleidung 2 und einer feuerfesten Gefäßwandauskleidung 3 als Bestand
der feuerfesten Auskleidung eines metallurgischen Gefäßes im Bereich der Metallschmelze
angeordnet. Die Gefäßbodenauskleidung 2 schützt einen metallenen Gefäßboden 33 und
die Gefäßwandauskleidung 3 eine Gefäßwand 34. Der Gefäßboden 33 hat eine Aussparung
20 für den Abstich der Metallschmelze nach unten, während die metallene seitliche
Gefäßwand 34 eine Aussparung 25 für die seitliche Zugänglichkeit und Antriebbarkeit
des Drehverschlusses 1 hat. Die feuerfeste Boden- und Seitenwandauskleidung 2, 3 ist
also im Bereich des Drehverschlusses 1 durch dessen Teile ersetzt. Der Drehverschluß
1 hat bei diesem Ausführungsbeispiel einen mit einem kegeligen Abschnitt ausgestatteten
als Verschlußkörper dienenden Rotor 4, mit welcher er in einen entsprechend konischen
Sitz 17 eines Stators 6 gedrückt wird. Der Stator 6 besteht aus zwei Teilen, der eine
Teil des Stators 6 hat einen im wesentlichen vertikalen Ausflußkanal 5; seine Verlängerung
nach unten ist durch den metallenen Gefäßboden 2 als Ausgußrohr 10 einstückig hindurchgeführt.
Der Stator 6 bildet damit gleichzeitig einen Eintauchausguß. Ein seitlich angeordneter
Teil 6′ des Stators 6 ist hohlkegelig ausgebildet zur Aufnahme des antriebsseitigen
Endes des Rotors 4. Der Rotor 4 hat bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
einen geraden Durchflußkanal 7, welcher in der in Fig. 1 dargestellten Drehstellung
(Öffnungsstellung) mit dem Ausflußkanal 5 des Stators 6 fluchtet. Dargestellt ist
also die volle Öffnungsstellung des Rotors 4. Einlauföffnung 14 und Auslauföffnung
15 des Durchflußkanals 7 des Rotors 4 liegen in der Mantelfläche des Rotors 4. Auslauföffnung
13 und Einlauföffnung 16 des Stators 6 liegen bei diesem Ausführungsbeispiel im wesentlichen
senkrecht übereinander, so daß in Öffnungsstellung des Rotors 4 ein durchgehender,
im wesentlichen vertikaler und gerader Metallschmelzefluß für einen vertikalen Abstich
gewährleistet ist.
[0056] Antriebsseitig greift an dem Rotor 4 zu dessen Drehantrieb um eine im wesentlichen
horizontale Achse A ein Betätigungskopf 18 an, welcher mit einem leistenförmigen Vorsprung
23 in eine als Querschlitz 24 ausgebildete Aussparung des Verschlußkörpers 4 eingreift.
Hierdurch ist eine Drehmomentübertragung möglich. Am äußeren Rand übergreift der Betätigungskopf
18 das antriebsseitige Ende des Rotors 4 mit einem Ringflansch 25. An den Betätigungskopf
18 schließt sich nach außen über ein Kardangelenk 19 die Antriebswelle 11 eines Antriebs
20 an. Mittels eines Federpaketes 12 und über ein an der Antriebswelle 11 angreifendes
Axiallager wird der Betätigungskopf 18 in Richtung des Stators 6 und damit der Rotor
4 mit seinem konischen Abschnitt in den entsprechenden konischen Sitz 17 des Stators
6 gedrückt. Zwischen dem Axiallager und dem Antrieb 20 befindet sich in der Antriebswelle
11 noch eine elastische Kupplung 21. Antriebswelle 11, Federpaket 12, Betätigungskopf
18, Kardangelenk 19, elastische Kupplung 21 und Antrieb 20 sind gemeinsam an einer
Trägervorrichtung 22 gehalten, welche über ein an der Außenseite des metallurgischen
Gefäßes angebrachtes Gelenk 26 nach unten abschwenkbar ist, nachdem ein Schnellverschluß
27 gelöst worden ist. Damit wird der Rotor 4 einfach und schnell für ein Auswechseln
zugänglich. Nach Wegklappen der Trägervorrichtung 22 läßt sich auch der eine Teil
6′ des Stators 6 seitlich aus der Auskleidung 2, 3 herausziehen. Der andere Teil
des Stators 6 mit dem Ausgußrohr 10 läßt sich nach dem Entfernen des Rotors 4 vom
Gefäßinneren 8 aus herausnehmen.
[0057] Während bei der Ausführungsform von Fig. 1 der Stator 6 mit dem einstückig ausgebildeten
Ausgußrohr 10 von dem für die Aufnahme der Metallschmelze bestimmten Gefäßinneren
8 aus in die Gefäßbodenauskleidung 2 und der seitliche Teil 6′ des Stators 6 durch
die Gefäßwand 34 hindurch in die Gefäßwandauskleidung 3 einsetzbar ist, besteht der
Stator 6 bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 aus einem insgesamt durch die Gefäßwand
34 einsetzbaren Block mit einer Aussparung für die Aufnahme des antriebsseitigen
Endes des Rotors 4, des Betätigungskopfes 18, des Kardangelenks 19 und des ersten
Teils der Antriebswelle 11. Das Ausgußrohr 10, welches bspw. aus den beiden Teilen
10a und 10b zweiteilig ausgebildet sein kann, wird jedoch von unten durch eine Aussparung
des metallenen Gefäßbodens 2 an die Auslauföffnung 13 des Ausflußkanals 5 des Stators
6 angesetzt und dort mittels einer Spannvorrichtung 28 gehalten. Eine Abdichtung der
Fuge 29 zwischen dem Stator 6 und dem selbständigen Ausgußrohr 10 erfolgt durch Einpressen
einer Abdichtmasse über eine Anschlußleitung 30 in einem die Fuge 29 umgebenden Freiraum,
in welchem der konische Kopfteil des Ausgußrohres 10 liegt. Wie aus Fig. 2 zu erkennen,
ist auch der Stator 6 leicht keilförmig ausgebildet, um das Auswechseln durch die
seitliche Gefäßwand 34 hindurch zu erleichtern.
[0058] Die Ausführungsform des Drehverschlusses 1 nach Fig. 3 unterscheidet sich von derjenigen
gemäß Fig. 2 im wesentlichen dadurch, daß der Durchflußkanal 7 des Rotors 4 nicht
gerade, sondern übereck verläuft, so daß die Einlauföffnung 14′ des Rotors 4 in der
metallschmelzeseitigen Stirnfläche des Rotors 4 liegt, während die Auslauföffnung
15 des Rotors 4 nach wie vor in seiner Mantelfläche liegt. Demzufolge wird der Ausflußkanal
5 des Stators 6 praktisch nur durch einen Abschnitt gebildet, welcher in die Auslauföffnung
13 mündet. Ferner ist hier zwischen dem kegelig ausgebildeten Abschnitt des Rotors
4 und dem entsprechend kegeligen Sitz 17 des Stators 6 eine Gleit- bzw. Verschleißhülse
9 eingefügt. Der Stator 6 hat ferner einen äußeren Flanschabschnitt 32, welcher auf
der Außenseite der metallenen Gefäßwand 34 anliegt, und auf welchen von außen der
plattenförmige Teil der Trägervorrichtung 22 in Verschlußstellung einwirkt, um den
Stator 6 an Ort und Stelle gesichert zu halten.
[0059] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist der Rotor 4 an seinem dem Antrieb 20
abgewandten Ende ballig ausgebildet und der Sitz 17 des Stators 6 entsprechend angepaßt.
Einlauföffnung 14 und Auslauföffnung 15 des Rotors 4 sind zwar in der Mantelfläche
des Rotors 4 angeordnet. Der Durchflußkanal 7 des Rotors 4 ist in diesem Falle jedoch
leicht abgewinkelt, so daß die Auslauföffnung 13 des Ausflußkanals 5 des Stators 6
zwar im wesentlichen nach unten, die Einlauföffnung 16 des Ausflußkanals 5 des Stators
6 aber nahezu horizontal zur Seite weist. Stator 6 und Ausgußrohr 10 sind auch hier
gesonderte Teile. Der Stator 6 ist wiederum leicht keilförmig ausgebildet und trägt
an seinem äußeren Ende einen Flanschabschnitt 32 wie bei der Ausgestaltung nach Fig.
3
[0060] Ersichtlich können einzelne Merkmale, mit welchen sich die Ausführungsformen gemäß
Fig. 1 bis 4 voneinander unterscheiden, auch miteinander kombiniert werden.
[0061] Der Drehverschluß 1 gemäß Fig. 5 ist im Winkelbereich zwischen einer feuerfesten
Gefäßbodenauskleidung 2 und einer feuerfesten Wandauskleidung 3 als Bestandteil der
Gefäßauskleidung eines metallurgischen Gefäßes im Bereich der Metallschmelze angeordnet.
Die Gefäßbodenauskleidung 2 schützt einen metallenenen Gefäßboden 33 und die Gefäßbodenauskleidung
3 eine metallene Gefäßwand 34. Die feuerfesten Boden- und Seitenwandauskleidungen
2, 3 sind also im Bereich des Drehverschlusses 1 durch dessen Teile ersetzt. Der
untere Gefäßboden 33 hat eine Aussparung 50 für den Abstich der Metallschmelze nach
unten, während die seitliche Gefäßwand 34 eine Aussparung 55 für die seitliche Zugänglichkeit
und Antreibbarkeit des Drehverschlusses 1 hat. Der Drehverschluß 1 hat einen mit einer
zylindrischen Mantelfläche 35 ausgestatteten, als Verschlußkörper dienenden Rotor
4, mit welcher er mit einem entsprechend zylindrischen Sitz 17 eines Stators 6 dichtend
zusammenwirkt. Der Stator 6 verjüngt sich zum Gefäßinneren 8 hin. Er kann sowohl
durch die Aussparung 50 des Gefäßbodens 33 als auch durch die Aussparung 55 der Gefäßwand
34 in die in Fig. 1 dargestellte Arbeitsposition gesetzt werden. Der Stator 6 hat
einen im wesentlichen vertikalen Ausflußkanal 5 mit einer vom Gefäßinneren 8 ausgehenden
Einlauföffnung 16. An die Auslauföffnung 13 des Ausflußkanals 5 des Stators 6 schließt
sich ein in diesem Fall als gesondertes Bauteil ausgebildetes Ausgußrohr 10 mit im
wesentlichen vertikalem Ausflußkanal 36 an. Das Ausgußrohr 10 liegt also im oberen
Bereich in der Aussparung 50 des Gefäßbodens 33. Das Ausgußrohr 10 ist mittels Spannvorrichtungen
28 am Gefäßboden 33 gehalten. Die Fuge 29 zwischen Stator 6 und Ausgußrohr 10 erfolgt
durch Einpressen einer Abdichtmasse über eine Anschlußleitung 30 in einen die Fuge
29 umgebenden Freiraum 31, in welchem der konische Kopfteil des Ausgußrohrs 10 liegt.
[0062] Zur Aussparung 55 der Gefäßwand 34 hin schließt sich an den Stator 6 ein im wesentlichen
hohlzylindrisches Halteteil 62 an, welches ebenfalls aus feuerfestem Material bestehen
kann. Er dient der Aufnahme von Antriebselementen 11, 18, 19 für den in dem zylindrischen
Sitz 17 des Stators 6 aufgenommenen Rotor 4 mit der zylindrischen Mantelfläche 35.
Der Rotor 4 hat bei diesem Ausführungsbeispiel einen geraden, senkrecht zur Drehachse
A des Rotors 4 verlaufenden Durchflußkanal 7, dessen Einlauföffnung 14 und Auslauföffnung
15 jeweils in der zylin drischen Mantelfläche 35 liegen. Der Durchflußkanal 7 fluchtet
in er in Fig. 1 dargestellten Drehstellung (Öffnungsstellung) mit dem Ausflußkanal
5 des Stators 6. Da die Auslauföffnung 13 und die Einlauföffnung 16 des Stators 6
bei diesem Ausführungsbeispiel im wesentlichen senkrecht übereinander liegen, wird
in Öffnungsstellung des Rotors 4 ein durchgehender, im wesentlichen vertikaler und
gerader Metallschmelzefluß für einen vertikalen Abstich gewährleistet. Der zylindrische
Rotor 4 ist ersichtlich, wie der Stator 6 und der außen zumindest leicht konische
Halteteil 62, durch die Aussparung 55 der Gefäßwand 34, aber auch zusammen mit dem
Stator 6 durch die Aussparung 50 des Gefäßbodens 33 austauschbar.
[0063] Antriebsseitig greift an dem Rotor 4 zu dessen Drehantrieb um die im wesentlichen
horizontale Drehachse A ein Betätigungskopf 18 an, welcher mit einem leistenförmigen
Vorsprung 23 in eine als Querschlitz 24 ausgebildete Aussparung des Rotors 4 eingreift.
Hierdurch ist eine Drehmomentübertragung möglich. Falls der Rotor 4 auch axial hin
und herbewegt werden soll, greift der Vorsprung 23 in nicht näher dargestellter Weise
formschlüssig in das antriebsseitige Ende des Rotors 4 oder in ein mit diesem kraft-
oder formschlüssig verbundenes Teil ein. Der Betätigungskopf 18 liegt in Arbeitsstellung
des Rotors 4 mit einer Schulter 37 an der antriebsseitigen Oberfläche des Stators
6 an. An den Betätigungskopf 18 schließt sich nach außen über ein Kardangelenk 19
die Antriebswelle 11 eines (nicht dargestellten) Antriebs an. Soll der Rotor 4 auch
axial verschiebbar sein, kann ein entsprechender Linearantrieb vorgesehen, beispielsweise
die Antriebswelle 11 als Schubkolbenmotor ausgebildet sein. Mittels eines Federpakets
12 und über ein an der Antriebswelle 11 angreifendes Axiallager wird der Betätigungskopf
18 in Richtung des Stators 6 gedrückt, bis die Schulter 37 an dem Stator 6 anliegt
und damit der Durchflußkanal 7 des Rotors 4 sich in der Lage befindet, in welcher
er durch Drehung des Rotors 4 in die volle Öffnungs- oder volle Verschlußstellung
oder Zwischenstellungen verdreht werden kann. Zwischen dem Axiallager und dem Antrieb
befindet sich in der Antriebswelle 11 noch eine elastische Kupplung 21. Antriebswelle
11, Federpaket 12, Betätigungskopf 18, Kardangelenk 19, elastische Kupplung 21 und
der (nicht dargestellte) Antrieb sind gemeinsam an einer Trägervorrichtung 22 gehalten,
welche über ein an der Außenseite des metallurgischen Gefäßes angebrachtes Gelenk
26 einfach nach unten abschwenkbar ist, nachdem ein Schnellverschluß 27 gelöst worden
ist. Damit wird der Rotor 4 und ggf. der Stator 6 einfach und schnell für ein Auswechseln
zugänglich. Denn nach dem Wegklappen der Trägervorrichtung 22 läßt sich auch der
Halteteil 62 seitlich aus der Gefäßboden- und Gefäßwandauskleidung 2, 3 herausziehen.
Wie dargestellt liegt die Trägervorrichtung 22 an der Außenfläche des Halteteils
62 an und drückt diesen gegen die Außenseite des Stators 6. Das Kardangelenk 19 und
die elastische Kupplung 21 dienen dem Ausgleich von Toleranzen der zusammenarbeitenden
Zylinderlfächen von Rotor 4 und Stator 6.
[0064] Die Ausführungsform des Drehverschlusses 1 nach Fig. 6 unterscheidet sich von derjenigen
gemäß Fig. 1 im wesentlichen dadurch, daß der Durchflußkanal 7 des Rotors 4 nicht
gerade, sondern übereck verläuft, so daß die Einlauföffnung 14 des Rotors 4 in der
metallschmelzeseitigen Stirnfläche 39 des Rotors 4 liegt, während die Auslauföffnung
15 des Rotors 4 nach wie vor in seine Mantelfläche 35 mündet. Demzufolge wird der
Ausflußkanal 5 des Stators 6 praktisch nur durch einen Abschnitt gebildet, welcher
in die Auslauföffnung 13 mündet, während die Einlauföffnung 16 einen Teil des zylindrischen
Sitzes 17 bildet. Das Halteteil 62 hat hier einen äußeren Flanschabschnitt, welcher
auf der Außenseite der metallenen Gefäßwand 34 anliegt und auf welchen von außen der
plattenförmige Teil der Trägervorrichtung 22 in Verschlußstellung einwirkt, um den
Stator 6 aufgrund seiner konischen Ausbildung an Ort und Stelle gesichert zu halten.
Man erkennt aus dem Vergleich der Fig. 1 und 2, daß bei letzterer die Stator/Rotor-Einheit
höher sitzt, so daß die Einlauföffnung 14 des Durchflußkanals 7 des Rotors 4 unmittelbar
oberhalb der Oberseite der Gefäßbodenauskleidung 2 im Gefäßinnenraum 8 liegt.
[0065] Während bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 5 und 6 die Stator/Rotor-Einheit in
die Gefäßboden- und Wandauskleidungen 2, 3 voll integriert sind, kann diese Einheit
ersichtlich auch weiter in das Gefäßinnere 8 verlagert werden, also in Fig. 5 gedanklich
zunächst nach oben und dann nach links, so daß sich die Stator/Rotor-Einheit beispielsweise
auf der Innenfläche der Gefäßbodenauskleidung 2 abstützt, oder in Fig. 6 zunächst
nach links und ggf. dann noch nach oben. Hierdurch kommt die Stator/Rotor-Einheit
noch inniger in möglichst allseitige Berührung mit der Metallschmelze, um Einfrierungen
und Sauerstoffzutritt zu vermeiden.
[0066] Gemäß Fig. 7a und 7b weist der Drehverschluß 1 im wesentlichen einen als Verschlußkörper
dienenden feuerfesten Rotor 4 auf, welcher um eine im wesentlichen horizontale Achse
A drehbar und axial verschiebbar in einer Aussparung 55 mit kreiszylindrischer Innenfläche
58 eines rohrförmigen, mit im wesentlichen quadratischem Außenquerschnitt ausgestatteten,
feuerfesten Stators 6 angeordnet ist. Der Rotor 4 grenzt mit einer kreiszylindrischen
Mantelfläche 57 dichtend an die kreiszylindrische Innenfläche 58 des Stators 6. Der
Rotor 4 hat einen Durchflußkanal 7, welcher durch Einschieben des Rotors 4 in den
Stator 6 und Drehen um die Achse A mit dem Ausflußkanal 5 des Stators 6 mehr oder
weniger zur Deckung gebracht werden kann. Ausflußkanal 5 und Durchflußkanal 7 befinden
sich nach der zeichnerischen Darstellung verhältnismäßig nahe der einen Behälterseitenwand
3, 34 bestehend aus der Gefäßwandausklei dung 3 und metallener Gefäßwand 34, sie
können aber auch in der Mitte des Gefäßbodens 2, 33 bestehend aus Gefäßbodenauskleidung
2 und metallenem Gefäßboden 33, angeordnet sein. Der Drehverschluß 1 ist auf der Gefäßbodenauskleidung
2 im Behälterinneren 8 angeordnet und im Betrieb von der Metallschmelze vollständig
umgeben. Es kann aber auch wenigstens teilweise in die Gefäßbodenauskleidung 2 eingelassen
sein. Die Auslauföffnung 13 des Ausflußkanals 5 mündet in ein in der Gefäßbodenauskleidung
2 eingelassenes Ausgußrohr 10. Der Stator 6 ist mit seinen beiden Enden (in Fig. 7a
ist nur das eine Ende zu sehen) bis durch die aus Gefäßwandauskleidung 3 und Gefäßwand
34 gebildeten einander gegenüberliegenden Gefäßseitenwände geführt (vgl. Fig. 10),
ebenso der Rotor 4 innerhalb des Stators 6 wenigstens an einem Statorende. Auf diese
Weise kann der Rotor 4 einfache von außen in Drehrichtung mit einer in Fig. 4 nur
schematisch dargestellten Antriebsanordnung 59 angetrieben werden. Zu diesem Zwecke
kann der Rotor 4 auch aus dem Stator 6 in dem erforderlichen Maß herausragen. An dem
der Antriebsanordnung 59 gegenüberliegenden Statorende ist eine z.B. als Klappe ausgebildete
Verschlußanordnung 60 vorgesehen. Der erfindungsgemäße Drehverschluß 1 hat den Vorteil,
daß Rotor 4 und Stator 6 nach Verschleiß leicht im Durchschubverfahren durch die Seitenwandung
3, 34 ausgetauscht werden können.
[0067] Bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 8 ist der Stator 6 im Übergangsbereich zwischen
Gefäßbodenauskleidung 2 und Gefäßwandauskleidung 3 angeordnet. Der Ausflußkanal 5
des Stators 6 und der Durchflußkanal 7 des Rotors 4 sind so abgewinkelt, daß die Metallschmelze
zunächst schräg und dann vertikal nach unten abgeleitet wird. Der Ausflußkanal 5 ist
zudem einlaufseitig konisch aufgeweitet.
[0068] In den Fig. 9a und 9b ist an einer Stator-Rotor-Kombination durch gestrichelte Linie
angedeutet, daß sich Rotor 4 und Stator 6 aus einzelnen Rotorteilen 4′ bzw. Statorteilen
6′ zusammensetzen können. Ein Austausch des Rotors 4 bzw. von Rotorteilen 4′ kann
einfach dadurch bewerkstelligt werden, daß neue Rotorteile 4′ von einer Seite her
in die zylindrische Aussparung 55 des Stators 6 nachgeschoben werden. Dies kann auch
während des Gießvorganges erfolgen. Nicht dargestellte stirnseitige Nut-Feder-Anordnungen
zwischen den einzelnen Rotorteilen 4′ gewährleisten nicht nur ein gemeinsames Verdrehen
vom äußersten Rotorelement 4′ aus, sondern auch die richtige Drehorientierung der
Rotorteile 4′ untereinander.
[0069] Jedes Rotorteil 4′ hat einen Durchflußkanal 7′, welcher mit dem einen Ausflußkanal
5′ zur Deckung gebracht werden kann. Von den Statorteilen 6′ hat in diesem Fall nur
einer einen Ausflußkanal 5′. Hierauf ist die Erfindung jedoch nicht beschränkt.
[0070] Fig. 10 veranschaulicht schematisch im Querschnitt ein metallurgisches Gefäß mit
einem quer durch das Gefäßinnere 8 oberhalb der Gefäßbodenauskleidung 2 geführten
Drehverschluß 1 und etwa in der Mitte des Gefäßbodens 33 angeordneten Ausflußkanal
5′ eines Statorteils 6′ und Durchflußkanal 7′ eines Rotorteils 4′. Die Rotorteile
4′ lassen sich von rechts nach links auch bei mit Metallschmelze gefültem Gefäß hindurchschieben.
Zu diesem Zweck lassen sich die Antriebsanordnung 59 und die Verschlußanordnung 60
abschwenken. In der Zeichnung links von dem durch Ausflußkanal 5′ und Ausgußrohr 10
bestimmten Ausgußbereich befinden sich dann die verschlissenen Rohrteile 4′, die
nacheinander beim Nachschieben neuer Rohrteile 4′ von - in der Zeichnung - rechts
aus dem linken Statorende herausgeschoben werden. Wie zeichnerisch angedeutet, sind
die Rohrteile 4′ und Statorteile 6′ im Betrieb zweckmäßigerweise im Fugenversatz angeordnet,
um eine zuverlässige Abdichtung zu gewährleisten.
Bezugszeichenliste:
[0071] 1 Drehverschluß
2 Gefäßbodenauskleidung
3 Gefäßwandauskleidung
4 Rotor
5 Ausflußkanal des Stators
6 Stator
7 Durchflußkanal des Rotors
8 Gefäßinnere
9 Gleithülse
10 Ausgußrohr
11 Antriebswelle
12 Federpaket
13 Auslauföffnung des Statorausflußkanals
14 Einlauföffnung des Rotordurchflußkanals
15 Auslauföffnung des Rotordurchflußkanals
16 Einlauföffnung des Statorausflußkanals
17 Sitz
18 Betätigungskopf
19 Kardangelenk
20 Antrieb
21 elastische Kupplung
22 Trägervorrichtung
23 Vorsprung
24 Querschlitz
25 Ringflansch
26 Gelenk
27 Schnellverschluß
28 Spannvorrichtung
29 Fuge
30 Anschlßleitung
31 Freiraum
32 Flanschabschnitt
33 Gefäßboden
34 Gefäßwand
35 Mantelfläche
36 Ausflußkanal
37 Schulter
39 Stirnfläche
50 Aussparung
55 Aussparung
57 kreiszylindrische Innenfläche
58 kreiszylindrische Mantelfläche
59 Antriebsanordnung
60 Verschlußanordnung
62 Halteteil
A Drehachse
1. Drehverschluß für einen im wesentlichen vertikalen Abstich flüssiger Metallschmelze
aus einem metallurgischen Gefäß mit einem rotationssymmetrischen, als Verschlußkörper
dienenden feuerfesten Rotor (4), welcher um eine im wesentlichen horizontale Achse
(A) drehbar in einem, einen Ausflußkanal (5) aufweisenden feuerfesten Stator (6) angeordnet
ist, wobei der Rotor (4) einen durch Drehung des Rotors (4) gegenüber dem Stator (6)
zu öffnenden und zu schließenden Durchflußkanal (7) aufweist, dessen Auslauföffnung
(15) in der Mantelfläche des Rotors (4) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stator (6) und der Rotor (4) im Gefäßinneren in und/oder an der feuerfesten Gefäßwandauskleidung
(3) und ggf. der Gefäßbodenauskleidung (2) im Bereich der Metallschmelze angeordnet
sind.
2. Drehverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (4) von außen
mit einem konischen Abschnitt (3) in einen entsprechend konischen Sitz (17) des Stators
(6) gedrückt ist.
3. Drehverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelfläche des
Rotors (4) kreiszylindrisch ausgebildet und in einem entsprechend kreiszylindrischen
Sitz (17) des Stators (16) aufgenommen ist.
4. Drehverschluß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (4) in dem
Stator (6) axial verschiebbar ist.
5. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenzeichnet, daß die
Einlauföffnung (14) des Durchflußkanals (7) des Rotors (4) in dessen konischer oder
zylindrischer Mantelfläche angeordnet ist.
6. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einlauföffnung (14) des Durchflußkanals (7) des Rotors (4) in einer dem Gefäßinneren
(8) zugekehrten Stirnfläche (9) des Rotors (4) angeordnet ist.
7. Drehverschluß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die die Einlauföffnung
(14) des Durchflußkanals (7) des Rotors (4) aufweisende Stirnfläche (9) des Rotors
(4) im wesentlichen senkrecht zur Drehachse (A) des Rotors (4) steht.
8. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rotor (4) unabhängig von dem Stator (6) durch die Gefäßwand (34) austauschbar ist.
9. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stator (6) insgesamt oder wenigstens ein Teil von ihm durch den Gefäßboden (33) und/oder
die Gefäßwand (34) hindurch austauschbar ist.
10. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stator (6) zusammen mit dem Rotor (4) durch den Gefäßboden (33) und/oder die Gefäßwand
(34) hindurch austauschbar ist.
11. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rotor (4) von der Gefäßwand (34) aus durch die Gefäßwandauskleidung (3) hindurch antreibbar
ist.
12. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rotor (4) mittels eines Betätigungskopfes (18) in dem Sitz (17) des Stators (6) gehalten
ist, wobei der Betätigungskopf (18) von außen formschlüssig mit dem antriebsseitigen
Ende des Rotors (4) zusammenwirkt.
13. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rotor (4) über ein Kardangelenk (19) mit dem Antrieb (20) des Rotors (4) in Verbindung
steht.
14. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rotor (4) über eine elastische Kupplung (21) mit dem Antrieb (20) in Verbindung steht.
15. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Antrieb (20) und die auf den Rotor (4) einwirkenden Antriebsübertragungsmittel (18,
19, 21) an einer von der Gefäßwand (34) abschwenkbaren Trägervorrichtung (22) gehalten
sind.
16. Drehhverschluß nach einem der Ansprüche 3 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stator (6) mit seinen beiden Enden durch zwei einander gegenüberliegende Gefäßseitenwände
(3, 34) hindurchgeführt und dadurch der Rotor (4) im Durchschub auswechselbar ist.
17. Drehverschluß nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (4) bzw.
Teile (4′) des Rotors (4) auch bei gefülltem Gefäß im Durchschub durch einen neuen
Rotor (4) bzw. neue Teile (4′) des Rotors (4) auswechselbar ist bzw. sind.
18. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 3 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stator (6) zylinderrohrförmig ausgebildet ist.
19. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß Ausflußkanal
(7) und Durchflußkanal (5) abgewinkelt sind.
20. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Stator (6) mehrere stirnseitig aneinandergrenzende, z.B. mit Nut-Feder-Anordnung
ineinandergreifende Rotorteile (4′) mit mindestens je einem Durchflußkanal (7′)
angeordnet sind.
21. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stator (6) aus mehreren stirnseitig aneinandergrenzenden, z.B. mit Nut-Feder-Anordnung
ineinandergreifenden Statorteilen (6′) zusammengesetzt ist.
22. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stator (6) oder ein Teil oder eine Verlängerung desselben als Eintauchausguß mit Ausgußrohr
(10) ausgebildet ist.
23. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rotor (4) aus verhältnismäßig weichem, verschleißfähigem und der Stator (6) aus verhältnismäßig
hartem, verschleißfestem Feuerfestmaterial besteht.
24. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß das
Feuerfestmaterial des Rotors (4) und/oder des Stators (6) zumindest an deren dem Stator
(6) und/oder dem Rotor (4) zugekehrten Oberfläche(n) Kohlenstoff, Graphit od. dgl.
Dauerschmiermittel enthält.
25. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß das
Feuerfestmaterial des Rotors (4) und/oder des Stators (6) keramische Fasern oder keramische
Fasern und Fasern aus Kohlenstoff oder Graphit enthält.
26. Feuerfester Rotor für einen Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 25, welcher
bspw. einen konischen oder kreiszylindrischen Abschnitt aufweist, der einem konischen
oder kreiszylindrischen Sitz (17) eines feuerfesten Stators (6) entspricht, dadurch
gekennzeichnet, daß er - bezogen auf das feuerfeste Material des Stators (6) - aus
verhältnismäßig weichem, verschleißfähigem feuerfesten Material besteht.
27. Rotor nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß er an seinem antriebsseitigen
äußeren Ende eine z.B. als Querschlitz (24) ausgebildete Aussparung für den formschlüssigen
Eingriff eines von einem Antrieb (20) betätigbaren Betätigungskopfes (18) aufweist.
28. Rotor nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, daß er wenigstens einen
Durchflußkanal (7) aufweist, dessen Einlauföffnung (14) und Auslauföffnung (15) in
einer konischen oder kreiszylindrischen Mantelfläche (37) liegen.
29. Rotor nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, daß er wenigstens einen
Durchflußkanal (7) aufweist, dessen Einlauföffnung (14) in einer zur Drehachse im
wesentlichen senkrecht stehenden Stirnfläche (9) angeordnet ist.
30. Feuerfester Stator für einen Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 25,
welcher bspw. einen konischen oder kreiszylindrischen Sitz (17) aufweist, der einem
konischen oder kreiszylindrischen Abschnitt eines feuerfesten Rotors (4) entspricht,
dadurch gekennzeichnet, daß er - bezogen auf das feuerfeste Material des Rotors (4)
- aus verhältnismäßig hartem, verschleißfestem feuerfesten Material besteht.
31. Stator nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß er wenigstens einen Ausflußkanal
(5) aufweist, welcher eine kreiszylindrische Aussparung (35) für die Aufnahme eines
Rotors (4) durchquert.
32. Rotor bzw. Stator nach einem der Ansprüche 26 bis 31, dadurch gekennzeichnet,
daß das feuerfeste Material des Rotors (4) und/oder des Stators (6) zumindest an deren
dem Stator (6) bzw. dem Rotor (4) zugekehrten Oberfläche (n) Kohlenstoff, Graphit
od. dgl. Dauerschmierungsmittel enthält.
3. Rotor bzw. Stator nach einem der Ansprüche 26 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß
das feuerfeste Material des Rotors (4) und/oder des Stators (6) keramische Fasern
oder keramische Fasern und Fasern aus Kohlenstoff oder Graphit enthält.
34. Rotor bzw. Stator nach einem der Ansprüche 26 bis 33, dadurch gekennzeichnet,
daß er aus Kohlenstoff oder Graphit besteht.
35. Rotor bzw. Stator nach einem der Ansprüche 26 bis 33, dadurch gekennzeichnet,
daß er aus Kohlenstoff enthaltendem feuerfesten Beton besteht.