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EP 0 302 388 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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08.02.1989 Patentblatt 1989/06 |
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Anmeldetag: 28.07.1988 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B22D 31/00 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
04.08.1987 AT 1974/87
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Anmelder: ISAB Industrieanlagenbau Gesellschaft m.b.H. & Co. KG |
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A-1040 WIEN (AT) |
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Erfinder: |
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- Sandurkov, Ivan, Dipl.-Ing.
A-1030 Wien (AT)
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Vertreter: Puchberger, Rolf, Dipl. Ing. et al |
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Patentanwälte, Dipl. Ing. Georg Puchberger
Dipl. Ing. Rolf Puchberger
Dipl. Ing. Peter Puchberger
Singerstrasse 13
Postfach 55 1010 Wien 1010 Wien (AT) |
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Entgegenhaltungen: :
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Vorrichtung zum Entfernen von Speisern und Angüssen von einem Gussstück |
(57) Bei einer Vorrichtung zum Entfernen von Speisern und Angüssen von einem Gußstück
wird ein Keil 4 mit einem verschiebbaren Kolben 7 verbunden und die Seitenflächen
des Keiles 4 werden von relativ zueinander bewegbaren Körpern 2 überdeckt. Die Verbindung
der Körper 2 mit einem stationären Körper 10 erfolgt an einem ihrer Enden über Bolzen
6 und Längsöffnungen 5 und zusätzlich sind die Körper 2 noch durch Druck- und/oder
Zugeinrichtungen 3 an den Seitenflächen des Keiles 4 in Anlage gehalten.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von Speisern und Angüssen von
einem Gußstück, wobei ein Keil mit einem verschiebbaren Kolben verbunden ist und
die Seitenflächen des Keiles von relativ zueinander bewegbaren Körpern überdeckt
sind.
[0002] Derartige Vorrichtungen finden insbesondere bei Geißereibetrieben Anwendung, wo
eine energiesparende Abtrennung von Speisern und Steigern vom Gußstück erwünscht ist.
Diese Trennung ist ein gebräuchlicher Arbeitsgang im Zuge der Gußstückfertigung.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer tragbaren Einrichtung,
die einfach herzustellen ist, wirkungsvoll arbeitet und auch im rauhen Betrieb zuverlässig
ist. Erfindungsgemäß wird jetzt bei der eingangs erwähnten Vorrichtung vorgeschalgen,
daß die Körper über in Längsöffnungen geführte Bolzen mit einem Linearmotor verbunden
sind, dem der Kolben zugeordnet ist, und durch Druck- und/oder Zugeinrichtungen mit
den Seitenflächen des Keiles in Anlage gehalten sind.
[0004] Durch die erfinderischen Maßnahmen ist eine sehr einfache Vorrichtung geschaffen,
deren Einzelteile leicht voneinander gelöst und ausgetauscht werden können, bei der
aber troztdem eine hohe Betriebssicherheit gegeben ist. Durch die Führung von Bolzen
in Längsöffnungen ist gewährleistet, daß die die Seitenflächen des Keiles abdeckenden
Körper sich in einer einfachen Bewegung bei Bewegen des Keiles nach außen verschieben
und somit die gesamte Kraft zum Abbrechen der Speiser und Angüsse verwendet wird.
Bildet man die Körper U-förmig aus, so ergibt sich eine leichte Herstellbarkeit und
trotzdem erhält man eine hohe Biegesteifigkeit, was wiederum der Betriebssicherheit
zu gute kommt. Auch die Verwendung von Federn, deren Länge unter Umständen einstellbar
sein kann, gestattet es, auf einfache Weise die Anlagekraft der Körper an den Seitenflächen
des Keiles einzustellen.
[0005] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher dargestellt. Fig.1 zeigt die
erfindungsgemäße Vorrichtung im Ruhezustand, Fig.2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung
im Einsatz und Fig.3 ist ein Schnitt A-A der Fig.2.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem Linearmotor 1, in der ein Kolben
7 verschieblich angeordnet ist. Der Kolben 7 trägt einen Stößel 8, der beweglich mit
einem Keil 4 verbunden ist. Bei Betätigung des Linearmotors 1 kann also der Keil 4
in eine Betriebsstellung gemäß Fig.2 gebracht werden. Die Seitenflächen des Keiles
4 werden zumindest teilweise von Körpern 2 abgedeckt. Wie man aus Fig.3 erkannen kann,
sind diese Körper 2 U-förmig ausgebildet und umgreifen somit den Keil 4. An ihren
Enden sind die Körper 2 über Bolzen 6 an einem Flansch 9 des Linearmotors angelenkt.
Dieser Flansch 10 trägt bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel Längsöffnungen
5, in denen die Bolzen 6 gleiten können. Um die Bewegung der Bolzen 6 in den Längsöffnungen
5 zu verbessern, können die Bolzen an ihrem oberen Ende mit Rollen versehen sein,
oder aber man verwendet einen Gleitstein. Die Achsen der Längsöffnungen stehen unter
einem Winkel α, der der Hälfte des Scheitelwinkels des Keiles 4 entspricht, oder
unter einem größeren Winkel zur Normalebene N der Längsachse der Vorrichtung. Zusätzlich
sind an den Körpern 2 Haltebolzen vorgesehen, an denen die Enden einer Feder 3 angreifen.
Diese Feder bewirkt, daß die Körper 2 stets an den Seitenflächen des Keiles 4 anliegen
und daß bei einer Rückbewegung des Kolbens 7 in seine Ausgangslage auch die Körper
2 in ihre Ausgangslage zurückkehren. In den Ausführungsbeispielen ist nur eine einzige
Feder dargestellt, es ist jedoch möglich, auch mehrere Federn anzuordnen. Desgleichen
können die Federn 3 durch andere geeignete Mittel, wie Hydraulik oder Pneumatikzylinder
und dgl. ersetzt werden.
[0007] Bei Betätigung des Linearmotors 1 wird der Keil 4 verschoben und die schalenförmig
ausgebildeten Körper 2 werden von der Achse des Keiles und relativ zueinander wegbewegt.
Es ergibt sich eine Verstärkung der Linearmotorkraft nach dem Prinzip der schiefen
Ebene quer zur Achse des Keiles 4. Es können somit große Speiserquerschnitte mit geringem
menschlichen Kraftaufwand abgebrochen werden. Durch besondere Wahl von Gußkanalprofilen
ist eine Optimierung der Bruchlage und ein guter Schutz der Gußstücke möglich. Die
Körper 2 können leicht ausge tauscht werden und man kann über Adapterstücke eine
Anpassung der Vorrichtung an beliebige Abstände zwischen dem Gußstück und dem Speiser
vornehmen. Durch die besondere Anordung der Längsöffnungen 5 erreicht man eine Neutralisation
der Biegekräfte an den Körpern 2 und die Federn 3 gewährleisten, daß die Körper 2
stets an den Seitenflächen des Keiles 4 anliegen, trotzdem aber eine sofortige Reaktion
auf eine Bewegung des Keiles durch eine Bewegung der Körper 2 nach außen gegeben ist.
Dadurch daß die Körper 2 U-förmig ausgebildet sind, lassen sie sich leicht herstellen
und gleichzeitig erhöht man die Biegesteifigkeit der Arbeitskörper 2.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich sehr leicht herstellen, da nur einfache
Körper und Flächen eingesetzt werden. Auch die Verbindung der einzelnen Teile ist
einfach und kann leicht gelöst werden, so daß ein Austausch der einzelnen Teile rasch
möglich ist. Trotzdem ist aber eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet, was insbesondere
bei dem rauhen Betrieb, wie er in Gießereibetrieben herrscht, von großem Vorteil
ist. Durch die einfache Verbindung der einzelnen Teile ist es auch möglich, diese
rasche und einfach zur reinigen und so eventuell zwischen den einzelnen Teilen eingedrungene
Stäube und Partikelchen zu entfernen.
[0009] In vielen Fällen ist es günstig, im Ruhezustand der vorrichtung den Keil über den
Flansch zu ziehen, damit auch im Betriebszustand, also dann wenn der Keil sich in
der Stellung gemäß Fig.2 befindet, für die Schalen 2 eine Gegenfläche vorhanden ist.
1. Vorrichtung zum Entfernen von Speisern und Angüssen von einem Gußstück, wobei
ein Keil mit einem verschiebbaren Kolben verbunden ist und die Seitenflächen des Keiles
von relativ zueinander bewegbaren Körpern überdeckt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Körper (2) über in Längsöffnungen (5) geführte Bolzen (6) mit einem Linearmotor
(1) verbunden sind, dem der Kolben (7) zugeordnet ist, und durch Druck- und/oder Zugeinrichtungen
(3) mit den Seitenflächen des Keiles (4) in Anlage gehalten sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Längsöffnungen
(5) geführten Bolzen (6) mit einem Gleitstein versehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Längsöffnungen
(5) geführten Bolzen (6) mit Rollen versehen sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Achse der Längsöffnungen (5) im wesentlichen normal zu den Seitenflächen des
Keiles (4) steht.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druck- und/oder Zugeinrichtungen durch mindestens eine mit ihren Enden an den
Körpern (2) verankerte Zugfeder (1) gegeben sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadruch gekennzeichnet, daß
die Körper schalenförmig ausgebildet sind und den Keil (4) umgreifen.
