[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Streifenleitungskoppler für integrierte Hochfrequenzschaltkreise,
bei dem auf einem dielektrischen Substrat mehrere gekoppelte Streifenleitungen mit
eng benachbartem Verlauf zueinander in Spiralform aufgebracht sind. Ein solcher Koppler
ist durch die DE-0S 28 39 874 bekannt.
[0002] Eine derartige Kopplerstruktur mit seitengekoppelten mehrfachen Streifenleitungen
besitzt jedoch eine unzureichende Isolation, bedingt durch die unterschiedliche Länge
der spiralförmig angeordneten Leiterbahnen. Dabei kann bei entsprechend großer Wicklungszahl
der äußere Streifenleiter erheblich länger sein als der innere Streifenleiter. Durch
die unterschiedlichen Streifenleiterlängen entstehen an den Koppler-Ein/Ausgängen
unerwünschte Reflexionen, welche die Isolation insbesondere im hohen Frequenzbereich
stark herabsetzen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen in seinem Aufbau einfachen Streifenleitungskoppler
mit guter Isolation zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einem Streifenleitungskoppler der eingangs
beschriebenen Art in der Weise gelöst, daß die Leiterbahnen des Kopplers in zwei Kopplerhälften
aufgeteilt und ihre innenliegenden Leitungsenden derart miteinander verbunden sind,
daß die Leitungsenden der einen Kopplerhälfte in der Reihenfolge von der äußeren zur
inneren Leiterbahn mit den Leitungsenden der anderen Kopplerhälfte in der Reihenfolge
von der inneren zur äußeren Leiterbahn zusammengeführt sind.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind
in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Nachstehend wird die Erfindung anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0007] Es zeigen
Fig. 1 die Leiterbahnstruktur einer Kopplerhälfte,
Fig. 2 einen Streifenleitungskoppler in perspektifischer Darstellung der Einzelelemente
und
Fig. 3 eine Leiterbahnstruktur in planarer Anordnung.
[0008] Fig. 1 zeigt in einer Draufsicht eine Hälfte eines Kopplers mit 4-facher Streifenleiterstruktur.
Dabei sind auf einem dielektrischen Substrat S1, beispielsweise Al O -Keramik auf
der Vorderseite die vier Leiterbahnen L1, L2, L3 und L4 in Streifenleitungstechnik
in eng benachbartem Verlauf zueinander in rechteckförmiger Spiralform aufgebracht.
Die Rückseite des Substrats S1 ist ganzflächig metallisiert. Entlang der Längsseite
des Substrats S1 sind metallisierte Kontaktierungsflächen 1 bis 7 zur Kontaktierung
mit Anschlußelementen (in der Fig. nicht dargestellt) aufgebracht, die mit ihrem
beispielsweise zangenförmig ausgebildeten Endbereich das Substrat an der Längsseite
umschließen und kontaktierend auf den Metallisierungsflächen aufliegen. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel sind die Leiterbahnen L1 und L3 an die Kontaktierungsfläche 1,
die Leiterbahnen L2 und L4 über eine Anschlußleitung 10 an die Kontaktierungsfläche
3 geführt. Die Verbindung der Leitungsenden der Leiterbahnen L2 und L4 erfolgt dabei
über die Durchkontaktierungen 8 und 9 und eine an der Rückseite des Substrats innerhalb
einer Aussparung 17 der Metallisierung aufgebrachten Verbindungsleitung 15.
[0009] Die im Innenbereich der Spirale liegenden Leitungsenden sind über Durchkontaktierungen
11, 12, 13 und 14 zur Rückseite des Substrats S1 durchkontaktiert, wobei im Bereich
dieser Durchkontaktierungen die ganzflächige Metallisierung der Rückseite eine entsprechende
Aussparung 16 aufweist.
[0010] Die zweite Kopplerhälfte ist entsprechend der in Fig. 1 gezeigten Leiterstruktur
aufgebaut. In einer um 180° um die parallel zur Schmalseite des Substrats verlaufende
Mittelachse M gedrehten Lage wird das die zweite Kopplerhälfte tragende Substrat
S2 mit seiner metallisierten Seite auf die metallisierte des ersten Substrats S1 aufgelegt
und kontaktierend verbunden (vgl. hierzu die Darstellung in Fig. 2). Bei dem in der
Figur unten liegenden Substrat S2 befinden sich die äußeren Leitungsenden der Leiterbahnen
an der rechten Seite und sind in entsprechender Weise wie bei der ersten Kopplerhälfte
an die Kontaktierungsflächen 5 und 7 geführt. Durch die Drehung des zweiten Substrats
S2 um 180° gegenüber dem ersten Substrat S1 ergibt sich für die im Innenbereich der
Spirale liegenden Leitungsenden eine solche Lage, daß die den Leitungsenden zugehörigen
Durchkontaktierungen 11 bis 14 beider Kopplerhälften einander in umgekehrter Reihenfolge
gegenüberliegen. Das bedeutet also, daß die Leiterbahn L1 der ersten Kopplerhälfte
mit der Leiterbahn L4 der zweiten Kopplerhälfte verbunden ist und in entsprechender
Weise die Leiterbahnen L2, L3 und L4 der ersten Kopplerhälfte mit den Leiterbahnen
L3, L2 und L1 der zweiten Kopplerhälfte verbunden sind. Durch die derart vorgenommene
Verbindung der Leiterbahnen der beiden Kopplerhälften wird erreicht, daß insgesamt
jede der vier spiralförmig aufgewickelten Leiterbahnen gleich lang ist, wodurch sich
eine hohe Isolation ergibt.
[0011] Durch die Aufteilung der Leiterbahnen in zwei Kopplerhälften, die masseseitig zusammengefügt
sind, ergibt sich auch ein sehr platzsparender Aufbau des Kopplers. Dieser Vorteil
wird zusätzlich noch verbessert durch den geringen gegenseitigen Abstand zwischen
zwei benachbarten Leiterbahnbündeln. Ein Bündel ist dabei definiert als Anzahl der
Leiterbahnen des Kopplers. Dies sind im dargestellten Ausführungsbeispiel vier Leiterbahnen,
jedoch ist auch eine beliebig andere Anzahl möglich. Dieser Abstand s zwischen benachbarten
Leiterbahnbündeln ist gleich dem Abstand der Leiterbahnen innerhalb eines Leiterbahnbündels.
[0012] Fig. 3 zeigt in einer schematischen Darstellung einen Koppler mit 2-facher Streifenleiterstruktur
in planarer Anordnung. Dabei sind die beiden spiralförmig aufgewickelten Kopplerhälften
statt Rückseite an Rückseite planar angeordnet, d. h. benachbart auf der selben Seite
eines Substrats S3, dessen Rückseite ganzflächig metallisiert ist. Die in rechteckförmiger
Spiralform aufgebrachten Leiterbahnen L5, L6 und L7, L8 der beiden Kopplerhälften
sind in derselben Richtung aufgewickelt, im Ausführungsbeispiel entgegen dem Uhrzeigersinn.
Die im Innenbereich der Spirale liegenden Leitungsenden sind über Bondverbindungen
18, 19 miteinander verbunden, wobei dies wiederum in der Weise erfolgt, daß der äußere
Streifenleiter L5 bzw. L7 der einen Kopplerhälfte mit dem inneren Streifenleiter
L6 bzw. L8 der anderen Kopplerhälfte verbunden ist. Damit sind die Gesamtlängen beider
Streifenleiter des Kopplers gleich. Der Abstand s zwischen den beiden Kopplerhälften
ist gleich dem Abstand der Leiterbahnen innerhalb eines Leiterbahnbündels.
1. Streifenleitungskoppler für integrierte Hochfrequenzschaltkreise, bei dem auf
einem dielektrischen Substrat mehrere gekoppelte Streifenleitungen mit eng benachbartem
Verlauf zueinander in Spiralform aufgebracht sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterbahnen des Kopplers in zwei Kopplerhälften aufgeteilt und ihre innenliegenden
Leitungsenden derart miteinander verbunden sind, daß die Leitungsenden der einen Kopplerhälfte
in der Reihenfolge von der äußeren zur inneren Leiterbahn mit den Leitungsenden der
anderen Kopplerhälfte in der Reihenfolge von der inneren zur äußeren Leiterbahn zusammengeführt
sind.
2. Streifenleitungskoppler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kopplerhälften auf zwei getrennten, einseitig metallisierten Substraten
aufgebracht sind und daß die innen liegenden Leitungsenden der Leiterbahnen beider
Kopplerhälften über Durchkontaktierungen in den mit ihrer metallisierten Seite aufeinanderliegenden
Substraten miteinander verbunden sind.
3. Streifenleitungskoppler nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Metallisierung der metallisierten Substratseite im Bereich der Durchkontaktierungen
Aussparungen aufweist.
4. Streifenleitungskoppler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß beide Kopplerhälften auf der selben Seite eines einseitig metallisierten Substrats
unter einem geringen gegenseitigen Abstand zueiander angeordnet sind und ihre innen
liegenden Leitungsenden über Bondelemente miteinander verbunden sind.
5. Streifenleitungskoppler nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Leiterbahnen benachbarter Leiterbahnbündel gleich ist
dem Abstand der Leiterbahnen innerhalb eines Leiterbahnbündels.