[0001] Die Erfindung betrifft einen Falzapparat zur Herstellung von mindest einmal quergefalzten,
parallel zum Querfalz beschnittenen Produkten, mit einer Querschneideinrichtung, wenigstens
einer Querfalzeinrichtung und wenigstens einer Glattschnitteinrichtung, die aus auf
einem mit Falzklappen, welche mit Falzmessern eine Sammelzylinders zusammenwirken,
versehenen Falzzylinder im Bereich zwischen den Falzklappen angeordneten Scherenschnittmessern
und wenigstens einem hiermit zusammenwirkenden, auf einem an den vom Sammelzylinder
ablaufenden Umfangsbereich des Falzzylinders angestellten Messer zylinder aufgenommenen
Gegenscherenschnittmesser besteht.
[0002] Ein Falzapparat dieser Art ist aus der DE- A 30 30 705 bekannt. Bei dieser bekannten
Anordnung sind die Scherenschnittmesser in einem festen Abstand von den Falzklappen
angeordnet und können daher nicht verstellt werden. Der Eingriff der Scherenschnittmesser
erfolgt daher stets im selben Abstand von den Falzklappen. Vielfach ist es jedoch
erwünscht, diesen Abstand zu verändern, beispielsweise um eine Regulierung vornehmen
zu können. Also weitere Forderung kommt hinzu, daß Produktionsausfälle infolge von
Maschinenstillstandszeiten möglichst vermieden werden sollen.
[0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Falzapparat
eingangs erwähnter Art unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Anordnungen so
zu verbessern, daß der Abstand des Scherenschnittmessereingriffs von den Falzklappen
während des Betriebs verstellbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Falzzylinder aus wenigstens
zwei koaxialen, gegeneinander verdrehbaren, mit gleicher Geschwindigkeit antreibbaren
Armaturenträgern besteht, die mit Falzklappen bzw. Scherenschnittmessern besetzt und
mit koaxialen Antriebsrädern versehen sind, welche mittels eines verstellbaren Überbrückungsgetriebes
antriebsmäßig miteinander gekuppelt sind, wobei das Antriebsrad des die Scherenschnittmesser
tragenden Armaturenträgers mit einem Antriebsrad des Messerzylinders und das Antriebsrad
des die Falzklappen tragenden Armaturenträgers mit einem den Falzmessern zugeordneten,
sammelzylinderseitigen Antriebsrad im Eingriff sind.
[0005] Das hier vorgesehene Überbrückungsgetriebe gewährleistet eine formschlüssige antriebsmäßige
Kupplung des den Armaturenträgern für die Falzklappen bzw. Scherenschnittmesser
zugeordneten Antriebsräderpaars, so daß sich bei normalem Betrieb praktisch eine quasistarre
Verbindung und damit ein exakter Gleichlauf der den Falzzylinder bildenden Armaturenträger
ergibt. Gleichzeitig ist sichergestellt, daß durch entsprechende Verstellung der
Elemente des Überbrückungsgetriebes eine hiermit korrespondierende, gegenseitige
Verstellung der jeweils zugeordneten Armaturenträger erreicht werden kann. Eine entsprechende
Betätigung des Überbrückungsgetriebes kann bei laufendem Falzapparat erfolgen, so
daß Stillegungen und die damit verbundenen Nachteile hinsichtlich Makulaturanfall
etc. vermieden werden. Hinzu kommt, daß eine während des Betriebs durchführbare Glattschnittregulierung
gleichzeitig auch eine einfache Kontrolle ermöglicht. Die mit der Erfindung erzielbaren
Vorteile sind damit insbesondere in einer hohen Wirtschaftlichkeit sowie einer ausgezeichneten
Bedienungsfreundlichkeit zu sehen.
[0006] Das Überbrückungsgetriebe kann dabei in einer einfachen Ausführung zwei fest miteinander
verbundene, in axialer Richtung verstellbar angeordnete, schräg verzahnte Ritzel
aufweisen, die mit den zugeordneten, ebenfalls schräg verzahnten Antriebsrädern kämmen.
In einer anderen Ausführung können die beiden Ritzel mittels eines Differentialgetriebes
miteinander verbunden sein, was eine Verstellung in Umfangsrichtung ermöglicht, so
daß ein gros ser Einstellweg zur Verfügung steht. Hierbei ist est daher in vorteilhafter
Weise möglich, nicht, nur eine Regulierung des Glattschnitts vorzunehmen, sondern
auch eine Passivierung, indem die Scherenschnittmesser so weit von den Falzklappen
weggestellt werden, daß der gegenseitige Eingriff von Scherenschnittmesser und Gegenscherenschnittmesser
außerhalb des hinteren Bogenendes der gefalzten Produkte erfolgt.
[0007] Vorteilhaft kann das Überbrückungsgetriebe eine zu den Wellen der zugeordneten Antriebsrädern
parallele Achse aufweisen, auf der die mit den zugeordneten Antriebsrädern kämmenden
Ritzel drehbar gelagert sind, die durch ein Harmonic-Drive-Getriebe antriebsmäßig
miteinander verbunden sind, das zwei jeweils mit einem Ritzel verbundene, innen verzahnte,
steife Ringe aufweist, die im Eingriff mit einem gemeinsamen, außen verzahnten, elastischen
Ring sind, in den ein auf der die Ritzel aufnehmenden Achse, die mittels einer Stelleinrichtung
in Drehrichtung verstellbar ist, befestigter, eliptischer Bund eingreift. Diese Maßnahmen
ergeben ersichtlich eine besonders einfache und kompakte Bauweise. Gleichzeitig ist
hierbei infolge der hohen Untersetzung des Harmonic-Drive-Getriebes eine äußerst
feinfühlige Einstellung möglich.
[0008] Zum Ausgleich der Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den beiden innenverzahnten Ringen
des Harmonic-Drive-Getriebes kann dabei einfach eines der Antriebsräder zwei Zahnkränze
mit unterschiedlichem Durchmesser aufweisen, von denen einer mit dem zugeordneten
Ritzel und der andere mit dem zugeordneten Antriebsrad eines be nachbarten Zylinders
im Eingriff ist.
[0009] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß die der Achse des Überbrückungsgetriebes
zugeordnete Stelleinrichtung einen Stellmotor aufweist. Diese Maßnahme ermöglicht
in vorteilhafter Weise eine Fernbedienung. In weiterer Fortbildung der übergeordnten
Maßnahmen kann die Stelleinrichtung gleichzeitig mit einer Anzeigeeinrichtung versehen
sein, was die Bedienungsfreundlichkeit weiter erhöht.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen der übergeordneten
Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
[0011] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Falzapparats,
Figur 2 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines den Zylindern des der Figure 1 zugrundeliegenden
Falzapparats zugeordneten Antriebsräderzugs und
Figur 3 einen Schnitt durch das den Antriebsrädern des mit Falzklappen und Scherenschnittmessern
besetzten Falzzylinders zugeordneten Überbrückungsgetriebes.
[0012] Der Aufbau und die Funktionsweise eines Falzapparats sind an sich bekannt und bedürfen
daher im vorliegenden Zusammenhang keiner detaillierteren Erläuterung mehr. Der der
Figur 1 zugrundeliegende Falzapparat besteht aus zwischen zwei Seitenwänden 1 angeordneten
Zylindern in Form eines Schneidzylinders 2, eines an diesen angestellten Sammelzylinders
3, eines mit letzterem zusammenwirkenden Falzzylinders 4 und eines mit diesem zusammenwirkenden
Messerzylinders 5. Der Schneidzylinder 2 ist mit einem Messerbalken 6 versehen. Der
Sammelzylinder 3 besitzt dem Messerbalken 6 zugeordnete Schneidnuten 7. Der Messerbalken
6 und die Schneidnuten 7 wirken in Form einer Querschneideinrichtung 8 zusammen,
durch die ein durch Zugwalzen 9 in den Falzapparat eingezogener Papierstrang 10 in
bogenförmige Produkte aufgeteilt wird. Den Schneidnuten 7 des Sammelzylinders 3 sind
Punkturen 11 zugeordnet, welche den bei jedem Querschnitt neu hergestellten Bahnanfang
erfassen. Im Bereich zwischen den Punkturen 11 is der Sammelzylinder 3 mit Falzmessern
12 bestückt. Der Falzzylinder 4 besitzt den Falzmessern 12 zugeordnete Falzklappen
13, welche mit den Falzmessern 12 in Form einer Querfalzeinrichtung 14 zusammenwirken.
Im Bereich zwischen den Falzklappen 13 ist der Falzzylinder 4 mit Scherenschnittmessern
15 bestückt. Der Messerzylinder 5 besitzt ein Gegenscherenschnittmesser 16, das mit
den Scherenschnittmessern 15 des Falzzylinders 4 zur Bildung einer Glattschnitteinrichtung
17 zusammenwirkt, durch die der hintere Rand der in den Falzklappen 13 aufgenommenen
Produkte in Form eines Glatt- bzw. Scherenschnitts abgetrennt werden kann. Hierdurch
ist es möglich, den die Einstiche der Punkturen 11 enthaltenden Rand abzutrennen.
Die mittels der Glattschnitteinrichtung 17 abgetrennten Papierstreifen werden mittels
einer dem Messerzylinder 5 zugeordneten Absaugeinrichtung 18 abgesaugt.
[0013] Mit Hilfe des dargestellten Falzapparats lassen sich somit einmal quergefalzte und
am hinteren Rand mit einem Glattschnitt versehene Produkte herstellen. Die fertigen
Produkte werden in ein unterhalb des Falzzylinders 4 angeordnetes Schaufelrad 19
abgeworfen und von diesem auf ein es untergreifendes Auslegeband 20 abgelegt.
[0014] Um den Abstand des durch die Glattschnitteinrichtung 17 ausgeführten Glattschnitt
von der jeweils vorauslaufenden Falzklappe 13 einregulieren zu können, besteht der
Falzzylinder 4, wie Figur 1 weiter erkennen läßt, aus zwei koaxialen, gegeneinander
verdrehbaren Armaturenträgern 21 bzw. 22, von denen der Armaturenträger 21 die Falzklappen
13 und der Armaturenträger 22 die Scherenschnittmesser 15 trägt. Die Armaturenträger
21, 22 sind gleichförmig antreibbar, so daß sich eine einheitliche Rotation des ganzen
Falzzylinders 4 ergibt. Im Falle einer Verstellung des die Scherenschnittmesser 15
tragenden Armaturenträgers 22 wird der Messerzylinder 5 in gleicher Weise verstellt.
[0015] Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht auch der Sammelzylinder 3 aus zwei koaxialen,
gegeneinander verdrehbaren Armaturenträgern 23 bzw. 24, von denen der Armaturenträger
23 die Schneidnuten 7 und Punkturen 11 aufweist und der Armaturenträger 24 die Falzmesser
12 trägt. Durch entsprechende gegenseitige Verstellung der Armaturenträger 23, 24
ist es möglich, die Lage des mittels der Querfalzeinrichtung 14 herstellbaren Querfalzes
zu regulieren. Dementsprechend wird zusammen mit dem die Falzmesser 12 aufweisenden
Armaturenträger 24 des Sammelzylinders 3 gleichzeitig der die Falzklappen 13 aufweisende
Armaturenträger 21 der Falzzylinders 4 entsprechend verstellt und umgekehrt. Mit
dem die Schneidnuten 7 enthaltenden Armaturenträger 23 wird der Schneidzylinder 2
verstellt.
[0016] Die Zylinder bzw. die diese bildenden Armaturenträger sind mit seitlichen Lagerzapfen
auf den Seitenwänden 1 gelagert, wie am besten aus Figur 2 erkennbar ist. Die Lagerzapfen
des Falzzylinders 4 bestehen dabei aus an Stirnplatten des die Falzklappen 13 aufnehmenden
Armaturenträgers 21 befestigten Hohlwellen 25, in die am Armaturenträger 22 der Scherenschnittmesser
15 befestigte Innenwellen 26 eingreifen. Die Innenwellen 26 sind auf den Hohlwellen
25 und diese auf der Seitenwand 1 gelagert. Im Bereich des Sammelzylinders 3 ist der
die Punkturen 7 aufnehmende Armaturenträger 23 in entsprechender Weise mit seitlichen
Hohlwellen 27 versehen, in die am Armaturenträger 24 der Falzmesser 12 befestigte
Innenwellen 28 eingreifen. Die Lagerstutzen 29 und 30 des Schneidzylinders 2 bzw.
Messerzylinders 5 sind als einfache, in den Seitenwänden 1 gelagerte Zapfen ausgebildet.
[0017] Der Antrieb der Zylinder erfolgt über einen im Bereich einer Seitenwand angeordneten
Antriebsräderzug. Dieser ist in einem an der der Figur 2 zugrundeliegenden Seiten
wand 1 befestigten Getriebekasten 31 aufgenommen, und besteht aus auf die in den Getriebekasten
21 hineinragenden Enden der Lagerzapfen bzw. der diese bildenden Wellen aufgekeilten
bzw. aufgeschraubten Antriebsrädern. Dem durch die beiden Armaturenträger 23 u. 24
gebildeten Sammelzylinder 3 sind dementsprechend zwei koaxial nebeneinander angeordnete
Antriebsräder 32. 33 zugeordnet, von denen das innere, d. h. das der Seitenwand 1
benachbarte Antriebsrad 32 auf das in den Getriebekasten 31 hineinragende Ende der
Hohlwelle 27 und das äußere Antriebsrad 33 auf das aus der Hohlwelle 27 herausragende
Ende der Innenwelle 28 aufgekeilt sind. Ebenso sind dem zweiteiligen Falzzylinder
4 zwei koaxial nebeneinander angeordnete Antriebsräder 34 bzw. 35 zugeordnet, von
denen das innere Antriebsrad 34 auf die Hohlwelle 25 des den Falzklappen 13 zugeordneten
Armaturenträgers 21 und das Antriebsrad 35 auf das aus der Hohlwelle 25 herausragende
Ende der Innenwelle 26 des die Scherenschnittmesser 15 tragenden Armaturenträgers
22 aufgesetzt sind. Dem Schneidzylinder 2 und dem Messerzylinder 5 ist jeweils ein
Antriebsrad 36 bzw. 37 zugeordnet. Das Antriebsmoment wird dabei über ein bei 38
angedeutetes Antriebselement in das dem Schneidzylinder 2 zugeordnete Antriebsrad
36 eingeleitet und infolge des Zahneingriffs der den benachbarten Zylindern zugeordneten
Antriebsräder in Form eines Räderzugs bis zum Antriebsrad 37 des Messerzylinders
5 durchgeleitet. Das Antriebsrad 36 des Schneidzylinders 2 ist dabei im Eingriff
mit dem den Schneidnuten 7 und Punkturen 11 zugeordneten Antriebsrad 32. Von diesem
wird das Drehmoment auf das benachbarte, den Falzmessern 12 zugeordnete Antriebsrad
33 übertragen, das im Eingriff mit dem den Falzklappen 13 zugeordneten Antriebsrad
34 ist. Von diesem wird das Drehmoment auf das benachbarte, den Scherenschnittmessern
15 zugeordnete Antriebsrad 35 übertragen, das im Eingriff mit dem Antriebsrad 37 des
Messerzylinders 5 ist. Hierdurch ist sichergestellt, daß bei Verstellung der Schneid-
bzw. Falzorgane eines Zylinders die hiermit jeweils zusammenwirkenden Schneid- bzw.
Falzorgane eines anderen Zylinders automatisch mit verstellt werden.
[0018] Die koaxial nebeneinander angeordneten Antriebsräder 32, 33 bzw. 34, 35 der Armaturenträger
des Sammelzylinders 3 bzw. des Falzzylinders 4 sind während des normalen Betriebs
durch ein je-weils zugeordnetes Überbrückungsgetriebe 39 bzw. 40 antriebsmäßig so
miteinander gekuppelt, daß sich praktisch eine quasi starre Verbindung und damit
ein vollständiger Gleichlauf ergibt. Das die Antriebsräder 32 und 33 des Sammelzylinders
3 antriebsmäßig miteinanderverbindene Überbrückungsgetriebe 39 enthält, wie Figur
2 weiter zeigt, zwei auf einer parallel zur Achse der zugeordneten Antriebsräder 32,
33 im Gestell gelagerten Achse 41 drehbar gelagerte, fest miteinander verbundene,
hier aus einem Stück bestehende Ritzel 42 bzw. 43, die mit jeweils einem Antriebsrad
32 bzw. 33 kämmen, so daß sich eine Übertragung des Drehmoments ergibt. Die Ritzel
42 ergibt. Die Ritzel 42 und 43 sowie die zugeordneten Antriebsräder 32 u. 33 sind
schräg verzahnt, so daß bei einer axialen Verschiebung der Ritzel 42, 43 eine Drehbewegung
der Antriebsräder 32, 33 erreicht wird. Die Ritzel 42, 43 sind dementsprechend um
den axialen Stellweg breiter als die Antriebsräder 32, 33, so daß sich auch in den
Endlagen ein ausreichend breiter Zahneingriff ergibt. Die nebeneinander angeordneten
Ritzel 42 und 43 sind im dargestellten Ausführungs beispiel ebenso wie die zugeordneten
Antriebsräder 32 und 33 gegenläufig schräg verzahnt, so daß sich eine Verdopplung
des erzielbaren Drehwinkels ergibt.Zur Bewerkstelligung der axialen Verstellung der
Ritzel 42, 43 wird die Achse 41 verstellt. Im Dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt
die Achse 41 hierzu eine die Ritzel 42, 43 aufnehmende, auf einem gehäuseseitig fest
angeordneten Zapfen aufgenommene Büchse, die mit einem den Getriebekasten durchgreifenden
Antriebsstutzen 44 versehen ist, der in seinem rückwärtigen Bereich als in eine gehäuseseitig
vorgesehene Gewindemuffe eingreifender Gewindestutzen ausgebildet ist und an seinem
Ende ein Handrad 45 trägt. Zur Fixierung einer gewünschten Einstellung ist eine mit
dem Antriebsstutzen 44 zusammenwirkende, in eine Radialbohrung der Gewindemuffe einschraubbare
Knebelschraube 46 vorgesehen.
[0019] Das zur antriebsmäßigen Kopplung der Antriebsräder 34, 35 des Falzzylinders 4 vorgesehene
Überbrückungsgetriebe 40 kann in derselben Weise wie das oben geschilderte Überbrückungsgetriebe
39 ausgebildet sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel enthält das Überbrückungsgetriebe
40, wie Figur 2 weiter erkennen läßt, ebenfalls zwei auf einer parallel zur Achse
der zugeordneten Antriebsräder 34, 35 angeordneten Achse 41 drehbar gelagerte Ritzel
42, 43, die hier mittels eines Differentialgetriebes in Form eines HD-Getriebes 47
antriebsmäßig miteinander verbunden sind. Diese Verwendung eines Differentialgetriebes
ermöglicht die Bewerkstelligung einer praktisch unbegrenzten gegenseitigen Verdrehung
der Ritzel 42, 43. Hierbei ist es daher möglich, den Abstand der Scherenschnittmesser
15 von den Falzklappen 13 so zu vergrößern, daß die Scherenschnittmesser 15 und die
infolge des Zahneingriffs zwischen den Antriebsrädern 35 und 37 automatisch mitverstellten
Gegenscherenschnittmesser 16 erst hinterhalb der Hinterkante des in den vorauslaufenden
Falzklappen 13 aufgenommenen Falzprodukts in gegenseitigen Eingriff kommen, was praktisch
einer Passivierung der Glattschnitteinrichtung 17 entspricht. Ein Ausbau von Messern
bzw. eine Stillsetzung des Messerzylinders 5 zur Passivierung der Glattschnitteinrichtung
17 kann daher entfallen.
[0020] Zur Erzielung einer kompakten Bauweise ist das Differentialgetriebe 47, wie oben
schon angedeutet wurde, als HD-Getriebe ausgebildet, das am besten aus Figur 3 erkennbar
ist. Zur Bildung des HD-Getriebes ist die die Ritzel 42, 43 aufnehmende Achse 41 im
Bereich zwischen den beiden Ritzeln mit einem eliptischen Bund 48 versehen, auf dem
ein elastischer, außen verzahnter Ring 49 gelagert ist, der mit zwei nebeneinander
angeordneten, innen verzahnten, steifen Ringen 50 bzw. 51 im Eingriff ist, die an
den einander zugewandten Stirnseiten der nebeneinander angeordneten Ritzel 42 bzw.
43 befestigt sind. Durch Drehen der Achse und damit des eliptischen Bunds 48 ergibt
sich eine gegenseitige Verdrehung der steifen Ringe 50, 51 und damit der fest hiermit
verbundenen Ritzel 42, 43 und der mit diesen kämmenden Antriebsräder 34, 35. Die
Achse 41 ist zur Bewerkstelligung einer derartigen Drehbewegung drehbar in der Seitenwand
1 bzw. der hierzu parallelen Kastenwand gelagert und mit einem aus dem Getriebekasten
31 herausgeführten Antriebsstutzen 44 versehen, der, wie in Figur 2 angedeutet ist,
mit einem Handrad 45 versehen sein kann, wobei zur Bewerkstelligung einer Fixierung
ebenfalls eine Knebelschraube 46 vorgesehen sein kann. Bei dem der Figur 3 zugrundeliegenden
Ausführungsbeispiel ist dagegen zur Bewerkstelligung einer Verdrehung der Achse 41
ein Stellmotor 52 vorgesehen. Dieser ist zur Erzielung einer kompakten Anordnung mit
zur Mittellängsachse der Achse 41 lotrechter Mittellängsachse angeordnet. Auf den
Antriebsstutzen 44 ist dementsprechend ein Kegelrad aufgekeilt, das mit einem auf
die Motorwelle aufgekeilten Kegelrad im Eingriff ist. Der Stellmotor 52 kann von einem
Bedienungspult aus fernbedient werden. Zur weiteren Bedienungsvereinfachung ist bei
dem der Figur 3 zugrundeliegenden Beispiel eine Anzeigeeinrichtung 53 vorgesehen,
die den eingestellten Abstand der Scherenschnittmesser 15 von der jeweils vorauslaufenden
Falzklappe 13 anzeigt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die Anzeigeeinrichtung
53 ein mit einem auf dem Antriebsstutzen 44 angeordneten Ritzel kämmendes Antriebsrad,
durch das sich entweder ein einer Skala zugeordneter Zeiger oder etwa ein elektrischer
Meßwertaufnehmer in Form eines Drehkondensators etc. verstellen läßt.
[0021] Der außenverzahnte, elastische Ring 49 und die innenverzahnten, steifen Ringe 50,
51 des HD-Getriebes besitzen unterschiedliche Zähnezahlen. Hierdurch ergeben sich
bei der Übertragung des Drehmoments von einem Ritzel 42 auf das benachbarte Ritzel
43 unterschiedliche Drehwinkel der Ritzel 42, 43. Dies ließe sich durch unterschiedliche
Ritzeldurchmesser ausgleichen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besitzen die Ritzel
42, 43 zur Vereinfachung der Bauweise gleiche Durchmesser. Der Ausgleich erfolgt
dementsprechend durch unterschiedliche wirksame Durchmesser der Antriebsräder 34,
35. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Antriebsrad 34 hierzu mit zwei nebeneinander
angeordnten Zahnkränzen 34a und 34b unterschiedlichen Durchmessers versehen. Der
dem Antriebsrad 35 benachbarte, den größeren Durchmesser aufweisende Zahnkranz 34a,
der im Bereich des Überbrückungsgetriebes mit Spiel zwischen die entsprechenden Abstand
aufweisenden Ritzel 42, 43 eingreift, kämmt dabei mit dem Antriebsrad 33 des Falzmesser-Armaturenträgers
des Sammelzylinders 3. Der als auf der Innenseite angesetzter Ring ausgebildete, den
kleineren Durchmesser aufweisende Zahnkranz 34b kämmt dabei mit dem zugeordneten Ritzel
42. Der Durchmesser des Zahnkranzes 34b entspricht dementsprechend dem Durchmesser
des mit dem anderen Ritzel 43 kämmenden Antriebsrads 35. Der Unterschied der Zähnezahl
zwischen den Zahnkränzen 34a und 34b entspricht dem doppelten Unterschied zwischen
den Zähnezahlen des elastischen Rings 49 und der steifen Ringe 50, 51, womit sich
ein voller Ausgleich ergibt, d. h. womit eine synchrone Drehbewegung der Armaturenträger
21 und 22 des Falzzylinders gewährleistet ist.
[0022] Das dem Falzmesser-Armaturenträger 24 des Sammelzylinders 3 zugeordnete Antriebsrad
33 ist außerhalb des benachbarten Antriebsrads 32 angeordnet. Innerhalb des mit diesem
Antriebsrad 33 kämmenden Zahnkranzes 34a des Antriebsrads 34 ist daher genügend Platz
für den zweiten Zahnkranz 34b vorhanden, der, wie schon erwähnt wurde, einfach als
seitlich angesetzter Ring ausgebildet sein kann. Gleichzeitig ergibt sich hierdurch
auch so viel Distanz zwischen den Ritzeln 42 und 43, daß das zwischengeschaltete
HD-Getriebe 47 untergebracht werden kann. die steifen Ringe 50,51 des HD-Getriebes
sind durch achsparallele Schrauben mit dem jeweils zugeordneten Ritzel 42 bzw. 43
verschraubt. Zur Vereinfachung dieser Schraubverbindung sind die Ritzel 42, 43 zweiteilig
ausgebildet, wobei sich ein mit einer Nabe versehenes, fest mit dem zugeordneten Ring
50 bzw. 51 verbundenes Grundelement und ein an dieses auf der dem Ring 50 bzw. 51
gegenüberliegenden Seite angesetztes, von der Nabe durchgriffenes Ansatzelement ergeben.
Hierdurch lassen sich auch bei Verwendung vorgefertigter Elemente die gewünschten
Gesamtzahnbreiten auf einfache Weise erreichen.
[0023] Das mit dem außenliegenden, dem Scherenschnittmesser-Armaturenträger 22 zugeordneten
Antriebsrad 35 zusammenwirkende Antriebsrad 37 des Messerzylinders 5 ist um denselben
Betrag, wie das das Antriebsrad 34 hintergreifende Antriebsrad 35 von der Seitenwand
1 entfernt. Innerhalb des Antriebsrads 37 ist daher, wie Figur 2 weiter zeigt, genügend
Platz für ein Zwischenrad 54, das frei drehbar auf der Nabe des Antriebsrads 37 gelagert
sein kann und im dargestellten Ausführungsbeispiel mit dem größeren Zahnkranz 34a
des Antriebsrads 34 kämmt. Von diesem Zwischenrad 54 kann auf einfache Weise der Antrieb
nachgeordneter Elemente, beispielsweise einer dem Falzzylinder 4 zugeordneten Bandführung
etc., abgenommen werden.
1. Falzapparat zur Herstellung von zumindest einmal quergefalzten parallel zum Querfalz
beschnittenen Produkten, mit einer Querschneideinrichtung (8), wenigstens einer Querfalzeinrichtung
(14) und wenigstens einer Glattschnitteinrichtung (17) , die aus auf einem mit Falzklappen
(13), die mit Falzmessern (12) eines Sammelzylinders (3) zusammenwirken, versehenen
Falzzylinder (4) im Bereich zwischen den Falzklappen (13) angeordneten Scherenschnittmessern
(15) und wenigstens einem hiermit zusammenwirkenden, auf einem an den vom Sammelzylinder
(3) ablaufenden Umfangsabschnitt des Falzzylinders (4) angestellten Messerzylinder
(5) aufgenommenen Gegenschnittscherenmesser (16) besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Falzzylinder (4) aus wenigstens zwei koaxialen, gegeneinander verdrehbaren,
mit gleicher Geschwindigkeit antreibbaren Armaturenträgern (21, 22) besteht, die mit
Falzklappen (13) bzw. Scherenschnittmessern (15) besetzt und mit koaxialen Antriebsrädern
(34, 35) versehen sind, die mittels eines verstellbaren Überbrückungsgetriebes (40)
antriebsmäßig miteinander gekuppelt sind, wobei das Antriebsrad (35) des die Scherenschnittmesser
(15) tragenden Armaturenträgers (22) mit einem Antriebsrad (37) des Messerzylinders
(5) und das Antriebsrad (34) des die Falzklappen (13) tragenden Armaturenträgers
(21) mit einem den Falzmessern (12) des Sammelzylinders (3) zugeordneten Antriebsrad
(33) im Eingriff sind.
2. Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch das Überbrückungsgetriebe (40), das vorzugsweise ein Differentialgetriebe
(47) enthält, antriebsmäßig miteinander gekuppelten Antriebsräder (34, 35) nebeneinander
angeordnet und mit jeweils einer Welle (25, 26) verbunden sind, von denen die eine
Welle (25) als von der anderen Welle (26) durchgriffene Hohlwelle ausgebildet ist,
und daß das Überbrückungsgetriebe (40) eine zu den Wellen (25, 26) der Antriebsräder
(34, 35) parallele, verstellbare Achse (41) aufweist, auf der zwei antriebsmäßig miteinander
verbundene, mit den Antriebsrädern (34, 35) kämmende Ritzel (42, 43) drehbar gelagert
sind.
3. Falzapparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ritzel (42, 43) separat voneinander auf der Achse (41) gelagert und durch ein
als Differentialge triebe ausgebildetes Harmonic-Drive-Getriebe (47) antriebsmäßig
miteinander verbunden sind, das zwei jeweils mit einem Ritzel (42 bzw. 43) verbundene,
innenverzahnte Ringe (50, 51) aufweist, die im Eingriff mit einem gemeinsamen, außenverzahnten,
elastischen Ring (49) sind, in den ein auf der die Ritzel (42, 43) aufnehmenden Achse,
die mittels einer Stelleinrichtung in Drehrichtung verstellbar ist, befestigter, eliptischer
Bund (48) eingreift.
4. Falzapparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Antriebsräder, vorzugsweise das den mit Falzklappen (13) besetzten Armaturenträger
(21) antreibende Antriebsrad (34) zwei Zahnkränze (34a, 34b) aufweist, die unterschiedliche
Durchmesser besitzen und von denen einer mit dem zugeordneten, sammelzylinderseitigen
Antriebsrad (32) und der andere mit einem Ritzel (42) des Überbrückungsgetriebes (40)
im Eingriff ist, wobei die durch den Unterschied der Durchmesser der Zahnkränze (41a,
41b) bewirkte Geschwindigkeitsdifferenz der Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den
beiden innenverzahnten Ringen (50, 51) des HD-Getriebes entspricht.
5. Falzapparat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der den kleineren Durchmesser, welcher dem Durchmesser des anderen Antriebsrads
(35) entspricht, aufweisende, vorzugsweise als seitlich angesetzter Ring ausgebildete
Zahnkranz (34b) im Eingriff mit dem Ritzel (42) und der den größeren Durchmesser
aufweisende Zahnkranz (34a) im Eingriff mit dem sammelzylinderseitigen Antriebsrad
(33) ist.
6. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die Ritzel (42, 43) aufnehmende Achse (41) auf einer Maschinenseitenwand (1)
und einer hierzu parallelen Kastenwand eines aufgesetzten Getriebekasten (31) gelagert
und mit einem die Kastenwand durchsetzenden Antriebsstutzen (44) versehen ist, auf
den ein vorzugsweise mittels eines Stellmotors (52) antreibbares, als Kegelrad, das
mit einem auf der Welle des lotrecht zur Achse (41) angeordneten Stellmotors (52)
befestigten Kegelrad zusammenwirkt, ausgebildetes Stellrad (45 bzw.55) der Stelleinrichtung
aufgesetzt ist.
7. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Überbrückungsgetriebe (40) eine synchron hiermit verstellbare Anzeigeneinrichtung
(53) zugeordnet ist.
8. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennezeichnet, daß der Sammerzylinder (3) ebenfalls aus wenigstens zwei koaxialen, gegeneinander verdrehbaren,
mit gleicher geschwindigkeit antreibbaren Armaturenträgern (23, 24) besteht, die
mit den Falzmessern (12) bzw. mit Punkturen (11) oder Greifern und Messerleisten
(7) besetzt und mit koaxialen Antriebsrädern (32, 33) versehen sind, die mittels eines
verstellbaren Überbrückungsgetriebes (39) antriebsmäßig miteinander verbunden sind,
wobei das Antriebsrad (33) des die Falzmesser (12) tragenden Armaturenträgers (24)
mit dem den größeren Durchmesser aufweisenden Zahnkranz (34a) des den Falzklappen
(13) zugeordneten Armaturenträgers (21) und das andere Antriebsrad (32) mit einem
angetriebenen Antriebsrad (36) eines an den Sammelzylinder (3) angestellten Schneidzylinders
(2) zusammenwirkt.
9. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Überbrückungsgetriebe (39 bzw. 40) zwei fest miteinander verbundene, vorzugsweise
gegenläufig schräg verzahnte Ritzel (42, 43) aufweist, die mittels der sie aufnehmenden
Achse (41) in axialer Richtung gegenüber den hiermit in Zahneingriff stehenden, ebenfalls
vorzugsweise gegenläufig schräg verzahnten Antriebsrädern (32, 33) verstellbar sind.
10. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die die Ritzel (42,43) aufnehmende Achse (41) vorzugsweise mittels einer Klemmeinrichtung
(46) blockiert ist.