(19)
(11) EP 0 303 026 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.02.1989  Patentblatt  1989/07

(21) Anmeldenummer: 88109725.7

(22) Anmeldetag:  18.06.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63C 9/085
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR LI

(30) Priorität: 11.08.1987 AT 2026/87
11.08.1987 AT 2027/87

(71) Anmelder: HTM Sport- und Freizeitgeräte Gesellschaft m.b.H.
A-2320 Schwechat (AT)

(72) Erfinder:
  • Himmetsberger, Alois
    A-1110 Wien (AT)
  • Wladar, Helmut
    A-1110 Wien (AT)

(74) Vertreter: Szász, Tibor, Dipl.-Ing. 
HTM Sport- und Freizeitgeräte AG Tyroliaplatz 1
A-2320 Schwechat
A-2320 Schwechat (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorderbacken für Sicherheitsskibindungen


    (57) Dieser Vorderbacken (102) besitzt zwei die Schuhsohle seitlich umfassende Winkelhebel (109),wel­che mit Ansätzen (118), die Steuerkurven (118a) tra­gen, versehen sind und gegen die Kraft einer Auslöse­feder (111) um senkrecht auf die Skioberseite verlau­fende Achsen (108) verschwenkbar sind, und einen Soh­lenhalter (107), der in der Fahrtstellung durch die Steuerkurven festgehalten, mittels einer Stellschraube (106) vertikal verstellbar und in einer Querebene verschwenkbar ist, so daß er bei einem Rückwärtsdreh­sturz auf der auslösenden Seite frei angehoben wer­den kann.
    Um nach einem Drehsturz des Skiläufers eine kontinuierliche Rückführung der Stellschraube (106) und des Sohlenhalters (107) in die Einsteiglage zu ermöglichen, sieht die Erfindung vor, daß an den die Stellschraube (106) in der Fahrtstellung festhalten­den Abstützabschnitt (118a₁) der Steuerkurve (118a) ein stetig verlaufender Rückführabschnitt (118a₂) angeschlossen ist, welcher das freigegebene untere Ende der Stellschraube (106) in seine Mittellage im Langloch (102a) drängt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Vorderbak­ken gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Derartige Vorderbacken sind in der AT-PS 361 347 bereits beschrieben. Bei diesen Vorderbacken wird die Stellschraube, auf der der Sohlenhalter höhenver­stellbar angeordnet ist, in der Fahrtstellung durch die beiden die Schuhsohle seitlich umfassenden Winkel­hebel festgehalten, so daß eine Bewegung des unteren Endes der Stellschraube im Langloch nicht möglich ist. Erfolgt jedoch ein Rückwärtsdrehsturz des Skiläufers, so wird vom auslösenden Winkelhebel das untere Ende der Stellschraube freigegeben, und der Sohlenhalter kann sich nach dieser Seite in einer Normalebene zur Skilängsachse gegen ein federndes Element verschwenken.

    [0003] Einer dieser Vorderbacken hat den Nachteil, daß nach einem Rückwärtsdrehsturz der ausgelenkte Winkel­hebel das Ende der Stellschraube u. U. durch Reibung festhält, so daß eine Rückkehr des Winkelhebels und des Sohlenhalters in die Einsteigstellung nicht mög­licht ist (s. Fig. 8). Bei einem anderen dieser Vor­derbacken ist die Stellschraube durch ein gesonder­tes Federelement in ihrer Mittellage gehalten (s. Fig. 1 - 6).

    [0004] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, diesen Nachteil zu beseitigen und einen Vorderbacken zu schaffen, der eine zuverlässige Rückkehr des Winkel­hebels bzw. des Sohlenhalters in die Einsteigstellung ermöglicht. Außerdem soll der Haltemechanismus für die Stellschraube vereinfacht werden.

    [0005] Ausgehend von einem Vorderbacken gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 wird diese Aufgabe er­findungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles dieses Anspruches gelöst. Dadurch, daß die Steuerung der Schwenkbewegung des Sohlenhalters durch einen Schieber und durch ein Gehäuse bzw. ei­nen Tragkörper erfolgt, hat der Konstrukteur die Mög­lichkeit, in diesem Schieber und in dem Gehäuse bzw. im Tragkörper die Übergänge zwischen der Sperrlage der Stellschraube und der freigegebenen Lage so auszubil­den, daß ein Hängenbleiben des ausgelenkten Winkelhe­bels bzw. des Sohlenhalters nicht zu befürchten ist.

    [0006] Der Gegenstand des Anspruches 2 ermöglicht eine einwandfreie Führung des zur Steuerung der Stellschrau­be dienenden Endes des Schiebers.

    [0007] Durch die Maßnahme des Anspruches 3 wird es mög­lich, den Schieber gleichzeitig zur Anzeige der Vor­spannung der Auslösefeder heranzuziehen.

    [0008] Die konstruktive Lösung nach Anspruch 4, bei der die Verschwenkung der Stellschraube in einer Nor­malebene auf die Skilängsachse stattfindet, hat den Vorteil, daß die Führung für das untere Ende der Stellschraube in relativ großem Abstand vom Kopf der­selben erfolgt, zumal das Langloch im Gehäuse bzw. Tragkörper ausgespart ist.

    [0009] Im Gegensatz dazu findet bei der Konstruktion nach Anspruch 5 die Führung des unteren Stellschrau­benendes in Querrichtung in einem Langloch des Schie­bers statt, die einen etwas geringeren Abstand vom Kopf des Stellschraube hat. Allerdings kann bei die­ser Konstruktion bei einem Drehsturz das untere Ende der Stellschraube auch gegen die Schuhspritze hin verschoben werden, so daß das zum Öffnen erforderli­che Verschwenken des Sohlenhalters zusätzlich auch in der vertikalen Längsmittelebene stattfinden kann, was den Ausstieg des Skischuhs aus der Bindung er­leichtert.

    [0010] Die Maßnahmen nach einem der Ansprüche 1 - 5 können auch bei einem Vorderbacken Verwendung finden, der die Merkmale des Anspruches 6 aufweist. Das erste Teilmerkmal eines solchen Vorderbackens ist in der AT-PS 368 396 geoffenbart, bei der die Stellschraube allerdings nur in Richtung ihrer Längsachse verstell­bar ist. Durch das zweite Teilmerkmal des Anspruches 6 wird ein Verschwenken des Sohlenhalters in der Längssymmetrieebene des Vorderbackens zusätzlich er­möglicht.

    [0011] Schließlich machen es die Maßnahmen der Ansprü­che 7 - 10 möglich, bei gleichen Abmessungen der Steu­ervorrichtung die in Richtung der Längsachse des Vorderbackens gesehene, bei einem Drehsturz des Ski­läufers auftretende Schräglage des Sohlenhalters in­nerhalb gewisser Grenzen zu variieren.

    [0012] In der Zeichnung sind beispielsweise Ausfüh­rungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. 1 ist ein vertikaler Längsmittelschnitt durch einen in der Fahrtstellung befindlichen Vorderbacken gemäß einer ersten Ausführungsform und Fig. 2 ein dazugehöriges Detail im Schnitt nach der Linie II - II in Fig. 1. Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie III - III in Fig. 1. Die Fig. 4 und 5 entsprechen den Fig. 2 bzw. 3, wobei jedoch die verschwenkte La­ge des Sohlenhalters wiedergegeben ist. Die Fig. 6a - c zeigen ein Detail des Vorderbackens im Schnitt ähn­lich der Fig. 3 in verschiedenen Varianten. In Fig. 7 ist eine zweite Ausführungsform des Vorderbackens im vertikalen Längsmittelschnitt in der Fahrstellung dargestellt. Fig. 8 ist eine analoge Darstellung, wo­bei jedoch der Sohlenhalter angehoben ist. In Fig. 9 ist eine dritte Ausführungsform im vertikalen Längs­ mittelschnitt in der Fahrtstellung wiedergegeben. Fig. 10 zeigt in einem Schnitt nach der Linie X - X in Fig. 9 ein Detail, Fig. 11 einen Längsmittel - schnitt durch die hochgeschwenkte Lage des Vorderbak­kens und Fig. 12 das Detail gemäß Fig. 10, wobei je­doch ein Winkelhebel ausgeschwenkt ist.

    [0013] Der in den Fig. 1 - 5 dargestellte Vorderbacken ist in seiner Gesamtheit mit 101 bezeichnet. Er be­sitzt ein Gehäuse 102, das mittels Schrauben an der Oberseite eines Ski 100 in bekannter Weise befestig­bar ist. Das Gehäuse 102 wird von einer Stellschrau­be 106 durchsetzt, deren mittlerer, das Gewinde tra­gender Bereich in die Gewindebohrung eines Sohlen­halters 107 eingeschraubt ist. Dadurch kann die Lage des Sohlenhalters 107 an die Dicke der Schuhsohle angepaßt werden. Die Stellschraube 106 wird von ei­ner Schenkelfeder 119 in ihrer Lage gegenüber dem Gehäuse 102 gesichert. Dabei sind die Enden der Schenkelfeder 119 im Gehäuse 102 verankert. Das unte­re Ende der Stellschraube 106 wird in einem in Quer­richtung verlaufenden Langloch 102a des Gehäuses 102 geführt. Der Kopf 106a der Stellschraube 106 ist im Gehäuse 102 so gelagert, daß eine Verschwenkung der Stellschraube in einer Querebene zum Vorderbacken 101 möglich ist.

    [0014] Im Gehäuse 102 sind weiters zwei vertikale Ach­sen 108 angeordnet, auf denen Winkelhebel 109 gela­gert sind, von denen der eine Schenkel zur seitlichen Halterung der Schuhsohle eines in den Vorderbacken 101 eingesetzten, nicht dargestellten Skischuhs dient.

    [0015] Im Gehäuse 102 ist eine sich in Längsrichtung des Vorderbackens 101 erstreckende Auslösefeder 111 untergebracht. Die Vorspannung dieser Auslösefeder 111 läßt sich mittels einer Hülse 112 mit Innenge­winde einstellen. Die Hülse 112 ist auf den Gewinde­abschnitt einer Zugstange 113 aufgeschraubt, welche die Auslösefeder 111 mittig durchsetzt. An einem Bund der Hülse 112 stützt sich eine weitere Hülse 114 ab, welche die Funktion eines Federtellers ausübt.

    [0016] An ihrem dem Skischuh benachbarten Ende trägt die Zugstange 113 einen, im vertikalen Längsmittel­schnitt durch den Vorderbacken 101 gesehen, etwa Z-förmigen Schieber 115. Die Zugstange 113 ist mit ihrem abgesetzten Ende in eine Bohrung im vertikal verlaufenden mittleren Bereich 115b des Schiebers 115 eingeführt und vernietet. Dadurch wird von der Auslösefeder 111 über die Zugstange 113 auf den Schie­ber 115 ein Zug zur Skispitze hin ausgeübt. Der Schie­ber 115 beaufschlagt jeden der beiden seitlichen Win­kelhebel 109.

    [0017] Der obere, parallel zur Oberseite des Ski 100 verlaufende und zur Skispitze hin gerichtete Schenkel 115a des Schiebers 115 weist eine Skala 116 mit einem Schlitz 117 auf, in dem eine an der Hülse 114 befe­stigte Marke 114a verschiebbar geführt ist. Der unte­re Schenkel 115c des Schiebers 115, welcher an der Basisplatte 102b des Gehäuses 102 aufliegt, ist an seinem Endbereich 115d etwa C-förmig gestaltet, wo­bei das untere Ende der Stellschraube 106 von den Zinken 118a, 118b des C-förmigen Endbereiches 115d festgehalten wird. Der Endbereich 115d des Schiebers 115 wird zwischen zwei Rippen 102c geführt, welche an der Basisplatte 102 des Gehäuses 102 angeordnet sind.

    [0018] Bei einem Drehsturz verschiebt der ausgelenkte Winkelhebel 109 den Schieber 115 nach rechts (s. Fig. 4), so daß das untere Ende der Stellschraube 106 in das Innere des C-förmig ausgebildeten Endes 115d des Schiebers 115 gelangt. Dadurch ist es möglich, daß die Stellschraube 106, die gegenüber dem Gehäuse 102 seitlich verschwenkbar ist, mit ihrem un­teren Ende im Langloch 102a des Gehäuses 102 nach der Seite des ausgelenkten Winkelhebels 109 hin wan­dert und dabei eine Schrägstellung des Sohlenhalters 107 herbeiführt (vgl. Fig. 5). Dadurch wird das Aus­steigen des Skischuhs aus dem Vorderbacken 101 er­leichtert.

    [0019] Die Fig. 6a - c zeigen verschiedene Möglichkei­ten der Lagerung des Kopfes 106a der Stellschraube 106. Fig.6d ist ein Querschnitt zu Fig.6b.

    [0020] Bei der Lagerung des Kopfes 106a der Stell - schraube 106 gemäß Fig. 6a ist letzterer in einer Freistellung 102f mit konvexem Boden in der oberen Gehäusewand 102d untergebracht. Diese Freistellung 102f ermöglicht ein Verschwenken der Stellschraube 106. Auf der Stellschraube 106 ist ein konvexer, bei­spielsweise ein sphärischer Lagerkörper 120, ange­ordnet, der in eine entsprechende Mulde 102e an der Unterseite der oberen Gehäusewand 102d eingreift. Die ideelle Schwenkachse 120a des Lagerkörpers 120 befin­det sich im Abstand von der Unterseite der oberen Ge­häusewand 102d u. zw. im Bereich einer als Sicherungs­scheibe gestalteten Beilagscheibe 121.

    [0021] Eine ähnliche Ausführung der Lagerung des Kopfes 106a der Stellschraube 106 ist in Fig. 6b und 6d wiedergege­ben. Auch hier ist der Kopf 106a der Stellschraube 106 in einer Freistellung 102f′ der oberen Gehäuse­wand 102d gelagert. Die obere Gehäusewand 102d ist mit einer konvexen Auflagefläche versehen, deren Breite zumindest dem Durchmesser des Kopfes 106a der Stellschraube 106 entspricht. Auf der Stellschraube 106 sind eine Beilag­scheibe 124 mit Noppen 124a und eine Stützscheibe 123 ange­ordnet. Bei dieser Ausführung liegt die eine ideelle Schwenk­achse 122 der Stellschraube 106 in deren ebenen Oberseite der Beilagscheibe 124, welch' letztere die konvexe Unter­seite der oberen Gehäusewand 102d berührt,und die andere ideelle Schwenkachse 125 in der ebenen Oberseite der Stütz­scheibe 123, wodurch eine Art kardanische Lagerung gegeben ist.

    [0022] Eine weitere Ausführungsform der Lagerung des Kopfes 106a der Stellschraube 106 ist in Fig. 6c dar­gestellt. Auch bei dieser Ausführungsform ist der Kopf 106a der Stellschraube 106 in einer Freistellung 102f˝ der oberen Gehäusewand 102d gelagert, und die Freistellung ist mit einer konvexen Auflagefläche versehen, deren Breite zumindest dem Durchmesser des Kopfes 106a der Stellschraube 106 entspricht. Die Bohrung 125 in der oberen Gehäusewand 102d, die zur Aufnahme der Stellschraube 106 bestimmt ist, ist nach beiden Enden hin aufgeweitet. Auf der Stellschraube 106 ist eine Beilagscheibe 124 angeordnet, welche an der konvexen Unterseite der oberen Gehäusewand 102d anliegt. Die ideelle Schwenkachse 122 für die Stell­schraube 106 befindet sich in der Mitte der Bohrung 125. Die ideelle Schwenkachse 122 ist daher sowohl gegenüber der Ausführungsform nach Fig. 6a als auch nach der gemäß Fig. 6b etwas nach oben gerückt.

    [0023] Der in den Fig. 7 und 8 dargestellte Vorderbak­ken 201 unterscheidet sich von dem zuerst beschriebe­nen 101 dadurch, daß im Gehäuse 202 ein im vertikalen Längsmittelschnitt etwa winkelförmiger Tragkörper 203 angeordnet ist. Von diesem ist der eine Schenkel 203a, der ein in der Querrichtung verlaufendes Langloch 203c aufweist, etwa parallel zur Skioberseite ange­ordnet. Der andere Schenkel 203b verläuft vertikal zur Skioberseite und trägt an seinem oberen Ende ei­ne Achse 204, welche in Skiquerrichtung und parallel zur Skioberseite verläuft. Auf dieser Achse 204 ist ein Winkelhebel 205 gelagert. Im parallel zum Schen­kel 203a des Tragkörpers 203 verlaufenden Schenkel 205a des Winkelhebels 205 ist eine vertikal verlau­fende Bohrung 205c ausgespart, welche von der Stell­schraube 206 durchsetzt wird. Der Kopf 206a der Stellschraube 206 liegt am horizontalen Schenkel 205a des Winkelhebels 205 auf und läßt die Stellschraube 206 durch eine La­gerung nach Art eines Kugelgelenkes nach allen Seiten verschwenken. Die Stellschraube 206 wird durch eine Schenkelfeder 219 gegen Verdrehen in ihrer eingestellten Lage gesi­chert.

    [0024] Das untere Ende der Stellschraube 206 ist in dem Langloch 203c des Schenkels 203a geführt und mit einer Verstärkung 206b versehen, welche den vertikal verlaufenden Verschiebeweg der Stellschraube 206 und damit den Schwenkwinkel des Winkelhebels 205 begrenzt. Die Stellschraube 206 durchsetzt mit ihrem Gewinde die Gewindebohrung des Sohlenhalters 207.

    [0025] Der Schenkel 203a des Tragkörpers 203 trägt in seitlichem Abstand von der vertikalen Längsmittelebe­ne des Vorderbackens 201 zwei vertikale Achsen 208, auf denen Winkelhebel 209 gelagert sind, von denen der eine Schenkel zur seitlichen Halterung der Schuh­sohle eines in den Vorderbacken 201 eingesetzten, nicht dargestellten Skischuhs dient. Der andere Schenkel wirkt mit einem noch näher zu beschrei­benden Schieber 215 zusammen.

    [0026] Die Anordnung der Auslösefeder 211 und des Schiebers 215 entspricht der des ersten Ausführungs­beispieles. Allerdings beaufschlagt der Schieber 215 über die beiden seitlichen Winkelhebel 209 auch den Winkelhebel 205. Ein weiterer Unterschied gegenüber der ersten Ausführung ist darin gelegen, daß der End­bereich 215d des Schiebers 215 auf einem erhöhten Be­reich 203d des Tragkörpers 203 zwischen zwei Aufbie­gungen 203e geführt wird.

    [0027] Die Funktion des Vorderbackens 201 entspricht im wesentlichen der des Vorderbackens 101.Die Unter­schiede sind darin gelegen, daß beim Vorderbacken 201 bei einem Rückwärtsdrehsturz des Skiläufers der Win­kelhebel 205 nach oben verschwenkt wird, und daß der Kopf 206a der Stellschraube 206 nach allen Seiten ver­schwenkbar ist. Weiters ist das untere Ende 206b der Stellschraube 206 im Langloch 203c des Tragkörpers 203 geführt. Bei einem Rückwärtsdrehsturz wandert dieses Ende nach der Seite des ausgelenkten Winkel­hebels 209 hin und ermöglicht eine Schrägstellung des Sohlenhalters 207. Gleichzeitig wird der Sohlen­halter 207 axial angehoben.

    [0028] In den Fig. 9 bis 12 ist eine dritte Ausfüh­rungsform eines Vorderbackens 301 dargestellt. Er unterscheidet sich von dem zuvor beschriebenen Vor­derbacken 201 dadurch, daß in dem Endbereich 315d des Schwenkels 315c des Schiebers 315, der wiederum auf dem Schenkel 303a des Tragkörpers 303 aufliegt, ein in Querrichtung verlaufendes Langloch 315e aus­gespart ist, und daß im Schenkel 303a eine schlüs­ sellochartige Ausnehmung 303c vorgesehen ist, welche sich unterhalb des Langloches 315e befindet. Ebenso wie beim vorhergehenden Ausführungsbeispiel wird auch hier der Endbereich 315d des Schiebers 315 auf einem erhöhten Bereich 303d des Tragkörpers 303 zwischen zwei Aufbiegungen 303e geführt. Die Ausnehmung 303c erstreckt sich in Längsrichtung des Vorderbackens 301, wobei der kreisförmige Abschnitt der Ausnehmung 303c dem Skischuh benachbart ist.

    [0029] In der Fahrtstellung des Vorderbackens 301 ist das untere Ende der Stellschraube 306 durch den schma­len Abschnitt der schlüssellochartigen Ausnehmung 303c und durch das Langloch 315e im Ende 315d des Schie­bers 315 in der vertikalen Stellung festgehalten (s. Fig. 10). Erfolgt jedoch ein Drehsturz des Skiläufers, so wird der eine der beiden Winkelhebel 309 nach außen verschwenkt, was eine Verschiebung des Schiebers 315 nach rechts in Fig. 12 zur Folge hat. Dadurch gelangt das untere Ende der Stellschraube 306 in den kreisför­migen Abschnitt der schlüssellochartigen Ausnehmung 303c. Die Stellschraube 306 und mit ihr der Sohlenhal­ter 307 werden daher unter dem Einfluß der auf die Schuhsohle wirkenden Kraft nicht nur in einer Quer­ebene, sondern auch in einer Längsebene verschwenkt (s. Fig. 11). Das Aussteigen des Skischuhs aus der Bindung wird daher bei dieser Ausführung eines Vorder­backens 301 besonders erleichtert.

    [0030] Die Erfindung ist nicht an die in der Zeichnung dargestellten und im vorstehenden beschriebenen Aus­führungsbeispiele gebunden. Vielmehr sind verschiedene Abänderungen derselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise könnte bei der ersten Ausführung der der Skala abgewandte Endbereich des Schiebers geschlossen und mit einer etwa trapez­förmigen Ausnehmung versehen sein. Weiters kann die in den Fig. 6a - c dargestellte Lagerung des Kopfes der Stellschraube auch anstelle der in den Fig. 7 bis 9 und 11 dargestellten Lagerung verwendet werden.


    Ansprüche

    1. Vorderbacken für Sicherheitsskibindungen, mit zwei die Schuhsohle seitlich umfassenden Winkelhebeln, welche ge­gen die Kraft einer Auslösefeder um je eine senkrecht auf die Skioberseite verlaufende Achse verschwenkbar sind, und mit einem Sohlenhalter, der mittels einer Stellschraube in einer senkrecht zur Skioberseite verlaufenden Richtung verstell­bar ist, wobei die Stellschraube mit ihrem unteren Ende in einem in Skiquerrichtung verlaufenden Langloch in der Fahrt­stellung durch beidseits der Stellschraube vorgesehene Halte­bereiche festgehalten, bei einem Drehsturz des Skiläufers hingegen von diesen Haltebereichen freigegeben wird, so daß bei einem Rückwärtsdrehsturz des Skiläufers der Sohlenhalter auf der auslösenden Seite anhebbar ist, dadurch ge­kennzeichnet, daß im Vorderbacken (101, 201, 301) ein abgewinkelter, in Längsrichtung verstellbarer Schieber (115, 215, 315) angeordnet ist, welcher mit dem bewegbaren Widerlager der Auslösefeder (111, 211, 311) verbunden ist, wobei der der Stellschraube (106, 206, 306) zugewandte End­bereich (115d, 215d, 315d) des einen Schenkels (115c, 215c, 315c) des Schiebers (115, 215, 315) Teil einer zweiteiligen Steuereinrichtung ist, deren anderer Teil von einem Gehäuse (102) oder von einem Tragkörper (203, 303), der mit dem Gehäuse (202, 302) verbunden ist, gebildet ist und je ein Teil dieser Steuereinrichtung entweder das Langloch (102a, 203c, 315e) oder die Haltebereiche aufweist.
     
    2. Vorderbacken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Endbereich (115d, 215d, 315d) des Schenkels (115c, 215c, 315c) des Schiebers (115, 215, 315) zwischen Rippen (102c) des Gehäuses (102) bzw. zwischen Aufbiegungen (202c, 302c) des Tragkörpers (203, 303) geführt ist.
     
    3. Vorderbacken nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Schieber (115, 215, 315) im vertikalen Längsmittelschnitt durch den Vorderbacken (101, 201, 301) gesehen, etwa Z-förmig ist, wobei der von der Stellschraube (106, 206, 306) entfernte Schenkel (115a, 215a, 315a) eine Skala (116, 216, 316) trägt, an der, wie an sich bekannt, die Vorspannung der Auslösefeder (111, 211, 311) ablesbar ist.
     
    4. Vorderbacken nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß der der Skala (116, 216, 316) abgewandte Endbereich (115d, 215d) des Schiebers (115, 215) zwei Zinken (118a, 118b) aufweist, die in Draufsicht etwa C-förmig aus­gebildet oder mit einer etwa trapezförmigen Ausnehmung ver­sehen sind, und daß durch die beiden, die Haltebereiche auf­weisenden Zinken (118a, 118b) die Stellschraube (106, 206) in der Fahrtstellung im Langloch (102a, 203c) festgehalten wird, wogegen in der verstellten Lage des Schiebers (115, 215) das Innere des C bzw. des Trapezes die Freigabe der Stellschraube (106, 206) im Langloch (102a, 203c) ermög­licht (Fig. 1 - 5, 7 und 8).
     
    5. Vorderbacken nach einem der Ansprüche 1 - 3, da­durch gekennzeichnet, daß der Sohlenhalter (307) um eine Querachse (304) entgegen der Kraft der Auslösefeder (311) hochschwenkbar ist, daß im Endbereich (315d) des der Stell­schraube (306) zugewandten Schenkels (315c) des Schiebers (315) das quer verlaufende Langloch (315e) ausgespart ist, und daß sich im Schenkel (303a) des Gehäuses bzw. des Trag­körpers (303) unterhalb des Langloches (315e) eine schlüs­sellochartige Ausnehmung (303c) befindet, die sich in Längs­richtung des Vorderbackens (301) erstreckt, wobei in der Fahrtstellung die Stellschraube (306) durch den engeren Bereich dieser Ausnehmung (303c) festgehalten ist, wogegen in der verstellten Lage des Schiebers (315) der aufgewei­tete Bereich dieser Ausnehmung (303c) die Freigabe der Stellschrau­be (306) ermöglicht (Fig. 9 - 12).
     
    6. Vorderbacken nach einem der Ansprüche 1 - 5, da­durch gekennzeichnet, daß, wie an sich bekannt, der Kopf (206a, 306a) der Stellschraube (206, 306) in dem horizonta­len Schenkel (205a, 305a) eines um eine Querachse (204, 304) verschwenkbaren Winkelhebels (205, 305) angeordnet ist.
     
    7. Vorderbacken nach einem der Ansprüche 1 - 6, da­durch gekennzeichnet, daß der Kopf (106a) der Stellschraube (106, 206, 306) in einer Freistellung (102f) des Gehäuses (102) oder des Winkelhebels (205, 305) gelagert ist, und daß auf der Stellschraube (106, 206, 306) ein konvexer La­gerkörper (120) angeordnet ist, welcher in einer entspre­chenden Mulde (102e) in der Unterseite der oberen Gehäuse­wand (102d) bzw. des Winkelhebels (205, 305) gelagert ist, so daß sich die ideelle Schwenkachse (120a) bzw. der Schwenk­punkt des Lagerkörpers (120) im Abstand von der Unterseite der Gehäusewand (102d) bzw. des Winkelhebels (205, 305) befindet (Fig. 6a).
     
    8. Vorderbacken nach einem der Ansprüche 1 - 6, da­durch gekennzeichnet, daß der Kopf (106a) der Stellschraube (106, 206, 306) in einer Freistellung (102f′) des Gehäuses (102) oder des Winkelhebels (205, 305) gelagert ist, daß die obere Gehäusewand (102d) bzw. der obere Schenkel (205a, 305a) zumindest im Ausmaß des Durchmessers des Kopfes (106a) der Stellschraube (106, 206, 306) mit einer konvexen Begrenzungsfläche versehen ist und daß auf der Stell­schraube (106, 206, 306) eine Beilagscheibe (124) mit Noppen (124a) und eine Stützscheibe (123) angeordnet sind, wobei die eine ideelle Schwenkachse (122) bzw. der Schwenk­punkt der Stellschraube (106, 206, 306) in der Ebene der Oberseite der Beilagscheibe (126) liegt, welche die konvexe Unterseite der oberen Gehäusewand (102d) bzw. des Winkelhebels (205, 305) berührt (Fig. 6b).
     
    9. Vorderbacken nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf (106a) der Stellschraube (106) in einer Freistellung (102f˝) des Gehäuses (102) oder des Winkelhebels (205, 305) gela­gert ist, daß die obere Gehäusewand (102d) bzw. der obere Schenkel (205a, 305a) zumindest im Ausmaß des Durchmessers des Kopfes (106a) der Stellschraube (106, 206, 306) mit einer konvexen Begrenzungsfläche versehen ist, daß die Bohrung (125) in der oberen Ge­häusewand (102d) bzw. im Winkelhebel (205, 305) für die Stellschraube (106, 206, 306) nach beiden Enden hin aufgeweitet ist, daß auf der Stellschraube (106, 206, 306) eine Beilagscheibe (126) angeordnet ist, an der die obere Gehäusewand (102d) mit ihrer konve­xen Unterseite anliegt, und daß die ideelle Schwenk­achse (122) bzw. der Schwenkpunkt für die Stellschrau­be (106) sich in der Mitte der Bohrung (124) befin­det (Fig. 6c).
     
    10. Vorderbacken nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellschraube (106,206) auch um eine andere ideelle Schwenkachse (125) verschwenkbar ist, welche in der ebenen Oberseite der Stützscheibe (123) liegt, und daß die beiden ideellen Schwenkachsen (122,125) für den Kopf (106,206a) der Stellschraube (106,206) eine Art kardanische Lagerung geben (Fig.6b,6d).
     




    Zeichnung