[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Obergabe von Bogen an ein mindestens
einen Plattenzylinder und einen Druckzylinder aufweisendes Druckwerk einer Bogen-Rotationsdruckmaschine.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung dieser Gattung zu schaffen,
die bei einfachem Aufbau mit wenigen bewegten Bogenförderelementen, dem Druckwerk
pro Zeiteinheit eine große Zahl von Bogen passerhaltig zuführen kann, also den Betrieb
der Druckmaschine mit sehr hohen Geschwindigkeiten ermöglicht.
[0003] Erfindungsgemäß wird dies durch Anwendung der Maßnahmen des Kennzeichens des Anspruchs
1 oder des Anspruchs 2 errreicht.
[0004] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung zweier
[0005] Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des ersten Druckwerkes einer Bogen-Rotationsdruckmaschine,
Fig. 2 eine Ansicht des Anlegetisches von oben,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht eines ungleichförmig übersetzenden Getriebes.
Fig. 4 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung der wesentlichen Teile eines zweiten
Ausführungsbeispiels,
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht des Getriebes der Anordnung nach Fig. 4 und
Fig. 6 eine Ansicht des Getriebes nach Fig. 5 von vorn, wobei die Achse der Zylinder
und Trommeln in eine Ebene gelegt sind.
[0006] Das in Fig. 1 dargestellte, insgesamt mit 1 bezeichnete Druckwerk umfaßt einen Plattenzylinder
2, einen Gummituchzylinder 3 und einen Druckzylinder 4. Der Druckzylinder 4 weist
den doppelten Durchmesser der Zylinder 2, 3 auf und trägt zwei Greifersysteme 51,
52. Es handelt sich also um ein Offsetdruckwerk. Die Erfindung ist jedoch nicht auf
die Anwendung bei Offsetdruckwerken beschränkt, sie kann vielmehr auch bei jeder anderen
Druckwerksart, also Hochdruck- oder Tiefdruckwerken Anwendung finden.
[0007] Die Druckmaschine umfaßt weiterhin einen Anlegetisch 5, dem die Bogen einzeln in
an sich bekannter nicht näher dargestellter Weise in Richtung des Pfeiles a zugeführt
werden. Im Anlegetisch 5 sind mehrere Transportbänder 6, 7, 8, 9 vorgesehen, die über
je zwei Umlenkrollen 10, 11 sowie Spannrollen 12, 13 laufen, Mindestens eine der Umlenkrollen
10, 11 ist angetrieben, und zwar derart, daß das obere Trum der Transportbänder in
Richtung des Pfeiles b läuft. Die Transportbänder 6 bis 9 laufen somit unter einem
spitzen Winkel zur Zuführ- und Förderrichtung der Bogen, die mit dem Pfeil a bezeichnet
ist. Zweckmäßig sind die Umlenkrollen 10, 11 mit den Spannrollen 12, 13 an einem Träger
14 befestigt, der um eine Achse 15 drehbar gelagert ist, um den spitzen Winkel zwischen
der Förderrichtung der Bogen, Pfeil a, und der Transportrichtung der Transportbänder
6 bis 9, Pfeil b, einstellen zu können.
[0008] An dem dem Druckwerk 1 zugewandten Ende des Anlegetisches 5 sind beiderseits je eine
Seitenmarke 16, 17 fest angebracht. Bei der Einstellung gemäß Fig. 2 führen die Transportbänder
6 bis 9 jeden Bogen mit einer quer zur Förderrichtung a gerichteten Bewegungskomponente
gegen die Seitenmarke 16 und bewirken hierdurch eine Seitenausrichtung des Bogens
während seines Transportes. Durch die drehbare Anordnung des Trägers 14 besteht weiterhin
die Möglichkeit, die Bogen auch gegen die Seitenmarke 17 zu führen und dort seitlich
auszurichten. Eine quer zur Förderrichtung gerichtete Bewegungskomponente kann dem
Bogen auch dadurch erteilt werden, daß zusätzlich zu in Förderrichtung umlaufenden
Förderbändern oder Förderrollen schräg dazu blasende Luftdüsen oder ein schräg bzw.
quer dazu umlaufendes zusätzliches Förderband vorgesehen ist.
[0009] In Förderrichtung a hinter den Seitenmarken 16, 17 ist im Anlegetisch eine Förderwalze
18 angeordnet, die sich über die gesamte Breite des Anlegetisches 5 erstreckt, oder
es sind einzelne nebeneinander befindliche Förderrollen eingebaut. Um die Achse 19
der Förderwalze 18 ist eine Spiralfeder gewickelt, deren eines Ende an einem festen
Teil des Anlegetisches 5 angeschlossen ist, während das andere Ende an der Förderwalze
18 befestigt ist. Die Spiralfeder hat die Tendenz, die Förderwalze 18 entgegen Richtung
des Pfeiles c zu drehen. An beiden Enden der Förderwalze 18 ist je eine Scheibe 21
befestigt, an der das eines Ende eines Seiles 22 angeschlossen ist und auf die ein
Teil des Seiles aufgewickelt werden kann. Das andere Ende des Seiles 22 ist an je
einem Hebel 23 befestigt, der um eine Achse 24 schwenkbar ist. Jeder Hebel 23 trägt
eine Rolle 25, die mittels einer an einer festen Platine 26 abgestützten, mit dem
anderen Ende am Hebel 23 angreifenden Druckfeder 27 in Anlage an einer Steuerscheibe
28 gehalten ist. Die beiden Steuerscheiben 28 sitzen fest auf einer synchron mit der
Maschinendrehzahl angetriebenen Welle 29. Anstelle dieses Antriebs kann auch ein anderer
die Förderwalze abwechselnd beschleunigender und verzögernder Antrieb Verwendung finden.
[0010] Oberhalb des Anlegetisches 5 sind an einer durchlaufenden Achse 30 mehrere Schwenkhebel
31 befestigt, an derem freien Ende je frei drehbar eine Andruckrolle 32 gelagert ist.
Die Achse 30 ist wiederum synchron zur Maschinengeschwindigkeit so gesteuert, daß
die Andruckrollen 32 zeitweilig gegen die Förderwalze 18 angedrückt und zeitweise
von dieser abgehoben sind. Hinter der Förderwalze 18 is am Anlegetisch in bekannter
Weise schwenkbar eine Vorausrichtungs-Vordermarke 33 gelagert, die aus mehreren sich
über die Breite des Anlegetisches verteilt angeordneten Anschlägen besteht.
[0011] Oberhalb des Endes des Anlegetisches 5 ist eine Oberführtrommel 34 mit einem Greifersystem
49 und einer Vordermarke 50 angeordnet. Der Durchmesser der Oberführtrommel 34 ist
kleiner als der Durchmesser des Plattenzylinders 2, da die Oberführtrommel wegen der
Verzögerung auf die Zuführgeschwindigkeit der Bogen eine kleinere mittlere Umfangsgeschwindigkeit
als der Plattenzylinder 2 bzw. der mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit umlaufende
Druckzylinder 4 hat, aber nach jeweils einer halben Umdrehung des Druckzylinders 4
bzw. einer Umdrehung des Plattenzylinders 2 und einer Umdrehung der Oberführtrommel
34 deren Greifersystem 49 einem der Greifersysteme 50, 51 zur Bogenübergabe gegenüberstehen
muß. Die Oberführtrommel kann jedoch auch mit zwei Greifersystemen ausgeführt werden.
Dann vergrößert sich ihr Durchmesser entsprechend.
[0012] Die Oberführtrommel 34 sitzt fest auf einer Welle 35, auf die weiterhin ein Ritzel
36 aufgesetzt ist. Das Ritzel 36 kämmt mit einem Zahnrad 37, das gemeinsam mit einer
Tragscheibe 38 auf eine zur Welle 35 parallelen Welle 39 aufgesetzt ist. Die Tragscheibe
38 trägt vier Mitnehmerrollen 40 bis 43. Die Mitnehmerrollen wirken paarweise mit
den beiden Seitenflanken einer erhabenen räumlichen Steuerkurve 46 zusammen. Die Teile
38 bis 46 bilden ein ungleichförmig übersetzendes Getriebe, das die Überführtrommel
34 laufend von einer niedrigen auf eine hohe Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt,
kurzfristig auf dieser hohen Umfangsgeschwindigkeit bleibt, dann verzögert und anschließend
kurzfristig auf der niedrigen Umfangsgeschwindigkeit bleibt.
[0013] Die Steuerkurve 46 ist auf eine Hauptantriebswelle 47 der Druckmaschine aufgesetzt.
Die Hauptantriebswelle 47 trägt weiterhin pro Druckwerk ein Kegelrad 48, mit dem über
nachgeschaltete Zahnräder die Zylinder 2 bis 4 in an sich bekannter, nicht dargestellter
Weise angetrieben werden.
[0014] Wird ein Bogen in Richtung des Pfeiles a auf den Anlegetisch 5 geführt, so wird er
nach einer kurzen Wegstrecke von den Transportbändern 6 bis 9 erfaßt und nunmehr in
Richtung des Pfeiles b gegen die Seitenmarke 16 geführt. Dadurch erfolgt die Seitenausrichtung
bereits während der Zufuhr jedes Bogens. Es wird also hierfür keine zusätzliche Zeit
benötigt, während der sich der zur Seite hin auszurichtende Bogen nicht in Förderrichtung
bewegt. Infolgedessen kann die Schuppung, mit der die Bogen über den Anlegetisch 5
laufen, sehr dicht sein. Liegt die Vorderkante des Bogens an der Vorausrichtungs-Vordermarke
33 an, so beginnen die Steuerscheiben 28, die Hebel 23 über die Rollen 25 entgegen
der Wirkung der Druckfedern 27 auszulenken. Die Seile 22 beginnen daher sich von den
Scheiben 21 abzuwickeln und die Förderwalze 18 in Richtung des Pfeiles c zu beschleunigen.
Gleichzeitig schwenkt die Steuerwelle 30 den Hebel 31 und bringt dadurch die Andruckrolle
32 zur Anlage am Bogen. Die Steuerscheiben 28 sind nun so exzentrisch gelagert, daß
sie bei einer weiteren Drehung der Welle 29 die Hebel 23 um wachsende Wege auslenken
und damit die Förderwalze 18 und infolgedessen auch den Bogen beschleunigen. Dabei
stellt die Klemmung des Bogens zwischen der Förderwalze 18 und den Andruckrollen 32
sicher, daß, unabhängig von seiner Stärke und Welligkeit, seine an der Vorausrichtungs-Vordermarke
33 ausgerichtete Vorderkante ohne die Gefahr einer Schiefstellung zur Überführtrommel
34 bewegt wird.
[0015] Erreicht der Bogen das Ende des Anlegetisches 5 mit einer Geschwindigkeit, die etwas
höher als die Umfangsgeschwindigkeit der Überführtrommel 34 in diesen Augenblick ist,
so läuft der Bogen in das geöffnete Greifersystem 49 ein und kommt dabei zur Anlage
an der Vordermarke 50. Anschließend schließen die Greifer des Greifersystems 49. Der
Bogen läuft somit an die Vordermarke 50 mit einer Geschwindigkeit an, die unter der
Geschwindigkeit des Bogens beim Druck liegt. Ein Rückprallen der Perforierung des
Bogens läßt sich daher trotz einer sehr großen Maschinengeschwindigkeit vermeiden.
Weiterhin ist auch bei seiner Abnahme vom Anlegetisch 5 nicht zu befürchten, daß er
den nachfolgenden Bogen mitreißt.
[0016] Nach Übernahme des Bogens wird die Überführtrommel 34 mittels des ungleichförmig
übersetzenden Getriebes 38 bis 46 beschleunigt, bis die Umfangsgeschwindigkeit der
Überführtrommel 34 etwa gleich der Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders 4 ist.
Zweckmäßig ist das ungleichförmig übersetzende Getriebe 38 bis 46 so ausgelegt, daß
die Überführtrommel 34 noch geringfügig beschleunigt wird, wenn die Bogenübergabe
beginnt. Hierdurch wird erreicht, daß ein die exakte Übergabe des Bogens störender
Zahnflankenwechsel im Antrieb der Überführtrommel 34 vermieden wird. Nunmehr übergeben
die Greifer des Greifersystems 49 der Überführtrommel 34 den Bogen an die Greifer
z.B. des Greifersystems 52 des Druckzylinders 4, der mit konstanter hoher Geschwindigkeit
umläuft. Dabei ergibt sich durch den größeren Durchmesser des Druckzylinders 4 der
Vorteil, daß der Weg, der für die Bogenübergabe vom Greifersystem 49 auf das Greifersystem
51 oder 52 zur Verfügung steht, länger als bei Übergabe an einem Druckzylinder kleineren
Durchmessers und nur einem Greifersystem ist. Ein noch längerer Übergabeweg kann erreicht
werden, wenn auch die Überführtrommel mit zwei Greifersystemen am Umfang und einem
entsprechend größeren Durchmesser ausgeführt wird.
[0017] Unmittelbar nach Übergabe des Bogens an das Greifersystem 51 verzögert das ungleichförmig
übersetzende Getriebe 38 bis 46 die Drehung der Überführtrommel 34 bis diese wiederum
eine Umfangsgeschwindigkeit erreicht, die etwas unter der Geschwindigkeit liegt, mit
der der nächste Bogen vom Anlegetisch 5 zugeführt wird.
[0018] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 bis 6 kann wiederum der gleiche Anlegetisch
5 mit der Förderwalze 18, den Andruckrollen 32 und der Vorausrichtungs-Vordermarke
33 Verwendung finden, der auch beim ersten Ausführungsbeispiel vorgesehen ist. Unmittelbar
hinter dem Ende des Anlegetisches 5 ist ein Druckzylinder 60 mit einer Vordermarke
59 und einem den Bogen an dieser Marke festlegendem Greifersystem 61 vorgesehen. Der
auf einer Welle 62 sitzende Druckzylinder 60 wirkt mit einem Gummituchzylinder 63
zusammen, der auf einer Welle 64 sitzt. Der Gummituchzylinder 63 ist seinerseits an
einen Plattenzylinder 65 auf einer Welle 66 angestellt.
[0019] Wie sich aus den Fig. 5 und 6 ergibt, erfolgt der Antrieb der Zylinder 60, 63 und
65 von einer Hauptantriebswelle 67. Auf diese ist ein Kegelrad 68 aufgesetzt, das
mit einem weiteren Kegelrad 69 kämmt. Fest mit dem Kegelrad 69 ist ein Ritzel 70 verbunden,
das in ein Zahnrad 71 eingreift. Das Zahnrad 71 sitzt auf einer Welle 72 auf die fest
eine Transporttrommel 73 aufgesetzt ist. Die mit Greifern versehene Transporttrommel
73 dient der Abnahme der Bogen vom Druckzylinder 60. Das Zahnrad 71 kämmt seinerseits
mit einem Zahnrad 74, das lose drehbar auf die Welle 62 des Druckzylinders 60 aufgesetzt
ist. Das Zahnrad 74 steht mit einem weiteren breiteren Zahnrad 75 in Eingriff, das
fest auf die Welle 64 des Gummituchtuchzylinders 63 aufgesetzt ist. Das Zahnrad 75
steht weiterhin sowohl in Eingriff mit einem Zahnrad 76, das fest auf der Welle 66
des Plattenzylinders 65 sitzt, und einem Zahnrad 77, das fest auf die Welle 62 aufgesetzt
ist und in einem Bereich 78 keine Zähne aufweist. Auf die Welle 62 ist weiterhin eine
Tragscheibe 79 aufgesetzt, die eine Mitnehmerrolle 80 trägt.
[0020] Die Mitnehmerrolle 80 kann mit einer räumlichen Steuerkurve 81 zusammenwirken, die
über eine Welle 82 fest mit einem Kegelrad 83 verbunden ist. Das Kegelrad 83 kämmt
mit einem auf die Hauptantriebswelle 67 aufgesetzten weiteren Kegelrad 84. Die Steuerkurve
81 des ungleichförmig übersetzenden Getriebes 79 bis 81 ist so ausgelegt, daß sie
die Mitnehmerrolle 80 formschlüssig mitnimmt, wenn der Bereicht 78 des Zahnrades 77
am Zahnrades 75 vorbeiläuft. Die Form der Steuerkurve 81 ist weiterhin so gewählt,
daß in diesem Bereich die Tragscheibe 79 zunächst verzögert und dann wiederum beschleunigt
wird bis die Tragscheibe 79 und damit das Zahnrad 77 wieder die gleiche Umfangsgeschwindigkeit
wie das Zahnrad 75 haben. Die Verzögerung erfolgt dabei bis auf einen Wert, bei dem
auf die Welle 62 aufgesetzte Druckzylinder 60 eine Umfangsgeschwindigkeit hat, die
geringfügig unter der Zufuhrgeschwindigkeit des Bogens vom Anlegetisch 5 liegt.
[0021] Wird dem Druckzylinder 60 vom Anlegetisch 5 mittels der Förderwalze 18 ein Bogen
zugeführt, so schließen im Augenblick des Anlaufs des Bogens an der Vordermarke 59
die Greifer des Greifersystems 61. Unmittelbar danach beginnt die Steuerkkurve 81
die Welle 62 des Druckzylinders 60 zu beschleunigen. Hat der Druckzylinder 60 die
Umfangsgeschwindigkei des Gummituchzylinders 63 erreicht, so greift die Verzahnung
des Zahnrades 77 in das Zahnrad 75 ein. Nunmehr wird der Druckzylinder 60 über das
Zahnrad 75 angetrieben. In diesem Bereich ist die Rolle 80 mit der Steuerkurve 81
nicht im Eingriff so daß sie den Antrieb vom Zahnrad 75 nicht beeinträchtigt. Nunmehr
erfolgt der Druck des am Druckzylinder 60 geführten Bogens. Dieser Bogen wird dann
in bekannter, nicht näher dargestellter Weise über die Transporttrommel 73 abgeführt.
[0022] Nach Beendigung des Drucks steht der Beginn des zahnfreien Bereichs 78 des Zahnrades
77 dem Zahnrad 75 erneut gegenüber, so daß das Zahnrad 75 die Welle 62 und damit den
Druckzylinder 60 nicht weiter antreibt. In diesem Augenblick gelangt die Mitnehmerrolle
80 wiederum in den Bereich der Steuerkurve 81, in dem sie spielfrei geführt ist, so
daß der Antrieb des Druckzylinders über die Steuerkurve 81 erfolgt. Deren wirksamer
Bereich verzögert nunmehr den Druckzylinder 60 wiederum auf eine Umfangsgeschwindigkeit
in der der nächste Bogen übernommen werden kann. Der Plattenzylinder 65 und der Gummituchzylinder
63 sind auch während der Beschleunigung und Verzögerung des Druckzylinders über die
Zahnräder 71, 74, 75 und 76 mit Maschinengeschwindigkeit angetrieben.
[0023] Da, bezogen auf eine Umdrehung die durchschnittliche Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders
60 niedriger ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Gummituchzylinders 63 oder des
Plattenzylinders 65, die beide gleich groß sind, ist der Durchmesser des Druckzylinders
entsprechend kleiner bemessen.
[0024] Wie die vorstehenden Ausführungen zeigen, ist die Erfindung nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt. Beispielsweise könnten auch andere ungleichförmig
übersetzende Getriebe ihre Anwendung finden.
1. Vorrichtung zur Übergabe von Bogen an ein mindestens einen Platten- und einen Druckzylinder
aufweisendes Druckwerk einer Bogen-Rotationsdruckmaschine gekennzeichnet durch die
Kombination folgender Merkmale
im Anlegetisch (5) sind jeden Bogen mit einer zusätzlichen, quer zur Förderrichtung
zum Druckwerk gerichteten Bewegungskomponente bewegende Transportmittel (6 bis 9)
vorgesehen, mit denen der Bogen gegen eine feste Seitenmarke (16, 17) und eine Vorausrichtungs-Vordermarke
(33) führbar ist,
in dem dem Druckwerk (1) zugewandten Ende des Anlegetisches (5) ist eine mit taktend
an- und abgestellten Andruckrollen (32) zusammenwirkende Förderwalze (18) vorgesehen,
die mittels eines abwechselnd beschleunigenden und verzögernden Antriebs (21 bis 29)
angetrieben ist und den Bogen während ihrer Beschleunigungsphase reibungsschlüssig
mitnimmt und dabei in Förderrichtung beschleunigt,
oberhalb des Endes des Anlegetisches (5) ist eine Überführtrommel (34) mit mindestens
einer Vordermarke (50) und einem die Bogen an der Vordermarke festlegenden Greifersystem
(49) angeordnet, das mit dem Greifer tragenden Druckzylinder (4) zusammenwirkt,
die Überführtrommel (34) ist mittels eines ungleichförmig übersetzenden Getriebes
(38 bis 46) derart angetrieben, daß sie bei Übernahme eines Bogens mit einer unter
dessen Geschwindigkeit liegenden Geschwindigkeit umläuft, anschließend beschleunigt
und bei Abgabe des Bogens etwa die gleiche Umfangsgeschwindigkeit wie der Druckzylinder
(4) hat.
2. Vorrichtung zur Übergabe von Bogen an ein mindestens einen Platten- und einen Druckzylinder
aufweisendes Druckwerk einer Bogen-Rotationsdruckmaschine gekennzeichnet durch die
Kombination folgender Merkmale:
im Anlegetisch (5) sind jeden Bogen mit einer zusätzlichen, quer zur Förderrichtung
zum Druckwerk gerichteten Bewegungskomponente bewegende Transportmittel (6 bis 9)
vorgesehen, mit denen der Bogen gegen eine feste Seitenmarke (16, 17) und eine Vorausrichtungs-Vordermarke
(33) führbar ist,
in dem dem Druckwerk zugewandten Ende des Anlegetisches (5) ist eine mit taktend an-
und abgestellten Andruckrollen (32) zusammenwirkende Förderwalze (18) vorgesehen,
die mittels eines abwechselnd beschleunigenden und verzögernden Antriebs (21 bis 29)
angetrieben ist und den Bogen während ihrer Beschleunigungsphase reibungsschlüssig
mitnimmt und dabei in Förderrichtung beschleunigt,
hinter dem Anlegetisch (5) ist der Druckzylinder (60) angeordnet, der mindestens eine
Vordermarke (59) und ein die Bogen an der Vordermarke festlegendes Greifersystem (61)
aufweist,
der Druckzylinder (60) ist unter Verwendung eines ungleichförmig übersetzenden Getriebes
(79 bis 81) derart angetrieben, daß er bei Übernahme eines Bogens mit einer unter
dessen Geschwindigkeit liegenden Umfangsgeschwindigkeit umläuft, anschließend beschleunigt
und während des Druckens mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit wie der Plattenzylinder
(65) umläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportmittel
(6 bis 9) schräg zur Förderrichtung der Bogen umlaufende Transportbänder umfassen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckzylinder
(4) zwei Greifersysteme (51, 52) am Umfang aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überführtrommel zwei
Greifersysteme am Umfang aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das ungleichförmig
übersetzende Getriebe (38 bis 46, 79 bis 81) ein räumliches Kurvengetriebe ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das ungleichförmig übersetzende
Getriebe (38 bis 46) derart ausgelegt ist, daß die Bogenübergabe zum Druckzylinder
(4) am Ende der Beschleunigungsphase der Überführtrommel (34) erfolgt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckzylinder (60)
in der Beschleunigungs- und Verzögerungsphase sowie während der Übernahme des Bogens
vom Anlegetisch (5) mittels des ungleichförmig übersetzenden Getriebes (79 bis 81),
dagegen in der Druckphase mittels des Antriebs (68 bis 71, 74 bis 77) des Plattenzylinders
(65) angetrieben ist.