[0001] Die Erfindung betrifft eine Blendschutzeinrichtung für eine in einen Raum führende
Lichteintrittsöffnung, insbesondere für ein Fenster, welche zumindest für Teilbereiche
des Raumes, beispielsweise den Arbeitsplatz, die von unter einer vorbestimmten Raumhöhe
aus wahrnehmbare Leuchtdichte der Lichteintrittsöffnung reduziert, wobei das von außen
aus verschiedenen Richtungen auf die Lichteintrittsöffnung auffallende Licht durch
die Blendschutzeinrichtung zum Großteil in einen im wesentlichen oberhalb der Horizontalen
liegenden Winkelbereich gelangt.
[0002] Die insbesondere am Arbeitsplatz vor allem bei Verwendung von Bildschirmen störenden
hohen Fensterleuchtdichten bzw. die daraus resultierenden Blendungen rühren im allgemeinen
einerseits von der hohen Himmelsleuchtdichte her, die auch bei verdeckter Sonne auftreten
kann, und andererseits von Reflexionen der Himmelsstrahlung, zu der natürlich auch
das direkte Sonnenlicht zählt, an anderen Gebäuden oder am beispielsweise schneebedeckten
Boden. Jedenfalls ist das in der Praxis auf eine Fensteröffnung auftreffende Licht
diffus (d.h. es trifft von allen möglichen Richtungen auf), wobei klarerweise aus
bestimmten Richtungen (etwa der Sonne oder der einer weißen Wand gegenüber) höhere
Leuchtdichten zu erwarten sind als aus anderen.
[0003] Zugezogene Vorhänge und übliche Lamellenstores mit geschlossenen Lamellen bringen
zwar eine zufriedenstellende Reduzierung der Fensterleuchtdichte; dies jedoch nur
auf Kosten einer wesentlichen Reduzierung der in den Raum Lichtmenge, sodaß oft auch
am Tag künstliche Beleuchtungen nötig sind.
[0004] Gute Blendschutzeinrichtungen zeichnen sich dadurch aus, daß sie einerseits unterhalb
eines Grenzwinkels, im all gemeinen der Horizontalen, nur wenig Licht in den Raum
eintreten lassen und damit Blendungen etwa am Arbeitsplatz verhindern (Abblendbedingung),
anderseits aber möglichst viel Lichtmenge durchlassen, um am Tag ohne künstliche Beleuchtungen
auszukommen. Beispielsweise ist ein prismatisches, ähnlich einer Fresnellinse strukturiertes
Acrylglas bekannt, welches fix hinter einer Fensterglasscheibe montiert ist. Der Hauptnachteil
einer solchen Blendschutzeinrichtung besteht darin, daß sie nicht einfach entfernt
werden kann, wenn sie nicht benötigt wird, Z.B. wenn es draußen schon dunkel ist.
Damit ist nie eine Sicht nach außen möglich. Außerdem ist die Reinigung des eigentlichen
Fensterglases erschwert. Praktisch dieselben Nachteile weist ein anderer bekannter
Blendschutz auf, der aus körperhaften Lamellenprofilen aus Aluminium besteht, an
denen das auftreffende Licht gezielt reflektiert wird. Die Lamellenprofile sind zwar
aufziehbar. Aufgrund ihrer großen Dicke, nämlich der Hälfte des freien Zwischenraums
zwischen den Lamellen, hat man im zusammengeschobenen Zustand immer noch ein Paket,
das die halbe Fensterhöhe einnimmt und das im aufgezogenen Zustand völlig lichtundurchlässig
ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Blendschutzeinrichtung der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, die bei Einhaltung der Abblendbedingungen für bestimmte
Raumbereiche insgesamt eine hohe Lichtmenge in den Raum bringt und die, falls kein
Blendschutz erforderlich ist, rasch und einfach in eine Stellung bringbar ist, in
der sie zumindest einen Großteil der Lichteintrittsöffnung freigibt. Weiters soll
der Blendschutz in der Betriebsstellung vom Raum aus, insbesondere auch vom abgeblendeten
Raumbereich (Arbeitsplatz) aus, einen hellen, optisch ansprechenden Eindruck erwecken.
[0006] Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Blendschutzeinrichtung aus
einer aufziehbaren Lamellenjalousie besteht, deren Lamellen über ihre gesamte Länge
im Querschnitt konkav nach oben gewölbt und zumindest teilweise verspiegelt sind,
und daß die dem Raum zugewandte, obere innere Längskante jeder Lamelle in Be triebsstelleung
höhenmäßig im Bereich der dem Raum abgewandten, dazu parallelen, oberen äußeren Längskante
oder höher als diese liegt, und daß die Unterseiten der Lamellen zumindest in einem
raumseitig liegenden Bereich retroreflektierend sind.
[0007] Wie die bisher üblichen im allgemeinen verschwenkbaren Verdunklungsjalousien ist
die erfindungsgemäße Jalousie je nach Bedarf beispielsweise über Aufzugschnüre rasch
und einfach heb- und senkbar. Unter Lamellen werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung
die eigentlichen dünnen langgestreckten blattförmigen Lamellen verstanden, deren Ober-
und Unterseiten im wesentlichen äquidistant und gleich profiliert sind. Bei solchen
Lamellen ist das hochgefahrene Lamellenpaket nur relativ klein und kann in einem üblichen
Jalousiekasten verschwinden.
[0008] Es ist zwar bereits bekannt, Lamellen zu verspiegeln. Jedoch dienen diese Lamellenanordnungen
nicht als Blendschutz, sondern dazu, aus einem relativ eng begrenzten Winkelbereich
auftreffende, parallele Sonnenstrahlen weit nach hinten in Räume zu bringen. Zu diesem
Zweck sind die Lamellen nach innen, zum Raum hin abfallend gestellt und weisen den
bei verschwenkbaren normalen Lamellenjalousien im gesenkten Zustand relativ großen
Lamellenabstand auf. Als Blendschutz sind solche Lamellenanordnungen nicht geeignet,
da sie nur für einen relativ eng begrenzten Einfallswinkelbereich, nämlich den der
direkten Sonnenstrahlen, ausgelegt sind.
[0009] Etwas flachere Lichtstrahlen können z.B. ohne Reflexion zwischen den Lamellen hindurch
eintreten und blenden gerade jene unteren Raumbereiche, die üblicherweise als Arbeitsplätze
verwendet sind.
[0010] Durch das erfindungsgemäße Merkmal, daß die dem Raum zugewandte obere innere Längskante
jeder Lamelle höhenmäßig im Bereich der dem Raum abgewandten, dazu parallelen, oberen
äußeren Längskante oder höher als diese liegt, erreicht man durch eine geeignete Wahl
des Lamellenabstandes, daß zwischen den Lamellen ohne Reflexion in den Raum eintretendes
Licht jedenfalls in etwa horizontal oder schräg nach oben eintritt und somit bei üblichen
Fenstern zu keiner Blendung von Arbeitsplätzen im Raum führt. Der winkelmäßig am
tiefsten nach unten durch den Blendschutz eintretende direkte Lichtstrahl verläuft
im allgemeinen tangential an die außen und innen nach oben gekrümmte Unterseite einer
Lamelle und tritt an der inneren Oberkante der darunterliegenden Lamelle vorbei in
den Raum ein. Ein solcher Lichtstrahl definiert einen Grenzwinkel zur Horizontalen,
unter dem jedenfalls keine direkten (ohne Reflexion am Blendschutz) von außen durch
die Lichteintrittsöffnung und den Blendschutz eintreten. Dieser Grenzwinkel läßt
sich z.B. erhöhen (d.h. die direkten Lichtstrahlen treten weniger steil nach unten
in den Raum ein), indem der Lamellenabstand verringert wird. Allerdings bringt eine
Verringerung des Lamellenabstandes auch Probleme mit sich: Durch unweigerliche Mehrfachreflexionen
zwischen je zwei vorzugsweise jeweils oben und unten verspiegelten Lamellen verringert
sich die insgesamt durch den Blendschutz eintretende Lichtmenge. Außerdem sind bei
verringertem Lamellenabstand mehr Lamellen nötig, was einerseits die Kosten erhöht
und andererseits zu unerwünscht hohen Lamellenpaketen führt, wenn die Lamellenjalousie
aufgezogen ist.
[0011] Bei den im allgemeinen auch unten reflektierenden Lamellen besteht, wenn sie einen
relativ großen Lamellenabstand aufweisen, die Gefahr einer Blendung durch Lichtstrahlen,
die vom Boden im Freien her (z.B. bei Schnee) durch einmalige Reflexion an der Lamellenunterseite
auf den an sich abzublendenden Arbeitsplatz gelangen Um dies zu vermeiden, ist es
prinzipiell möglich, die Lamellenunterseiten in an sich bekannter Weise zu schwärzen.
Dies ist jedoch notwendigerweise mit einem größeren Lichtverlust verbunden Außerdem
erschiene ein solcher "geschwärzter" Blendschutz vom Arbeitsplatz aus dunkel, was
ebenso unerwünscht ist, wie das Verschlucken von sonstigem Raumlicht durch solche
geschwärzten Lamellenunterseiten. Die erfindungsgemäß vorgesehenen retroreflektierenden
(unter "retroreflektierend" wird dabei eine Oberfläche verstanden, die bevorzugt in
die Einfallsrichtung zurückreflektiert, während "verspiegelt" eine übliche gerichtete
Reflexion nach dem bekannten Reflexionsgesetz bedeutet) raumseitigen Bereiche der
Lamellenunterseiten erlauben ebenfalls die Einhaltung der Abblendbedingung, weisen
aber zusätzlich den Vorteil auf, daß vom Raum diffus auf sie auftreffendes Licht nicht
verschluckt, sondern leicht zerstreut in den Raum zurückgeworfen wird. Gleichzeitig
erwecken die retroreflektierenden Lamellenunterseiten vom Arbeitsplatz aus einen nicht
blendenden und dennoch hellen, optisch ansprechenden Eindruck. Wie bereits erwähnt,
reflektieren retroreflektierende Flächen den einfallenden Lichtstrahl bevorzugt in
diese Einfallsrichtung zurück, d.h. diese Rückreflexion ist nicht vollständig exakt.
Vielmehr wird das reflektierte Licht mit typischerweise ein paar Grad Streuwinkel
um die Einfallsrichtung zurückgeworfen. Damit kann es auch durch etwaige Lichtquellen
im Raum zu keinen Blendungen über den Blendschutz kommen. Anders als bei geschwärzten
Lamellenunterseiten bringt man mit retroreflektierenden Lamellenunterseiten außerdem
noch einen zwischen den Lamellen vorhandenen Streulichtanteil in den Raum, was einen
Gewinn an insgesamt in den Raum gebrachter Lichtmenge darstellt. Retroreflektierende
Schichten sind beispielsweise aufspritzbar oder aber als Folien, wie sie bereits
für Verkehrsschilder in Verwendung stehen, aufklebbar. Zur Abblendung von Bodenstrahlung
reicht es im allgemeinen aus, wenn sich der retroreflektierende Bereich jeweils
and er Unterseite der Lamelle von der unteren inneren Längskante zum Bereich der am
tiefsten liegenden Stelle der Lamelle erstreckt. Aus herstellungstechnischen Gründen
kann es allerdings von Vorteil sein, wenn sich der retroreflektierende Bereich über
die gesamte Lamellenunterseite erstreckt.
[0012] Trotz der Erfüllung der Abblendbedingungen soll die durch den Blendschutz eintretende
Lichtmenge des von außen diffus auffallenden Lichtes möglichst wenig reduziert werden,
also über möglichst wenige Reflexionen, günstigerweise nur eine in den Raum gelangen.
Dies läßt sich zumindest für die im wesentlichen von oben kommende Himmelsstrahlung
gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung dadurch erreichen, daß zumindest ein
Teil der Lamellen - im Querschnitt gesehen - im wesentlichen elliptisch profiliert
ist, wobei ein Brennpunkt des Ellipsenteiles jeweils im Bereich der äußeren Längskante
der darüberliegenden Lamelle, vorzugsweise auf dieser Längskante liegt und der zweite
Brennpunkt im Bereich der inneren Längskante der darüber liegenden Lamelle liegt.
Durch den äußeren Brennpunkt bzw. im darunterliegenden Zwischenraum auf die Oberseite
einer Lamelle auftretenden Lichtstrahlen treten nach nur einmaliger Reflexion durch
den zweiten Brennpunkt bzw. darunter unter Einhaltung der Abblendbedingung in den
Raum ein, bis auf jenen Anteil der Lichtstrahlen, die nach der Reflexion an der Oberseite
einer Lamelle noch auf die Unterseite der darüberliegenden Lamelle gelangen. Liegt
der zweite Brennpunkt genau bei der inneren Längskante, so ist dieser letztgenannte
Anteil der Lichtstrahlen sehr gering. Falls der zweite Brennpunkt zwar im Bereich
der inneren Längskante liegt, jedoch nicht mit diesem zusammenfällt, treten unter
Umständen doch einige Lichtstrahlen nach Reflexion an der Lamellenoberseite und darauffolgender
zweiter Reflexion an der Unterseite der darüberliegenden Lamelle vom Blendschutz zum
an sich abzublendenden Arbeitsplatz hin aus. Um dies zu vermeiden, kann die Lamellenunterseite
an den entsprechenden Stellen geschwärzt werden oder, was hinsichtlich Lichtausbeute
und optischem Eindruck des Blendschutzes wesentlich günstiger ist, retroreflektierend
ausgebildet sein.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform, bei der die Hauptachse des Ellipsenteiles zum abzublendenden
Raum hin gegenüber der Horizontalen mit einem Anstiegwinkel ansteigt, erlaubt größere
Lamellenabstände. Durch Verlängerung der nach oben gekrümmten Lamellen zum Raum hin,
wobei eine die innere obere Längskante einer Lamelle enthaltende Horizontalebene gerade
eine Tangentialebene an die Unterseite der darüberliegenden Lamelle bildet, kann auf
einfache Weise erreicht werden, daß direkte Lichtstrahlen nur einen Winkel über der
Horizontalen durch den Blendschutz durchtreten können.
[0014] Durch ein weiteres bevorzugtes Merkmal der Erfindung, daß nämlich zumindest ein Teil
der elliptisch profilierten Lamellen im zwischen äußerer Längskante und der tiefsten
Stelle der Lamelle liegenden Bereich gegenüber der elliptischen Querschnittsform leicht
angehoben ist, kann die Lichtausbeute, d.h. die gesamte durchtretende Lichtmenge optimiert
werden, indem man berücksichtigt, daß die einfallende Strahlung im allgemeinen doch
großteils von oben kommt. Das optimale Ausmaß der genannten Anhebung läßt sich z.B.
rechnerisch ermitteln, wobei die Koeffizienten und Exponenten eines Polynomansatzes
für die Lamellenform in diesem Bereich optimiert werden.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist daher vorgesehen, daß die
die beiden oberen Längskanten einer Lamelle enthaltende Ebene mit über 10°, vorzugsweise
mit etwa 20° zum Raum hin ansteigt.
[0016] Eine derartige Lamellenanordnung erlaubt günstigerweise größere Lamellenabstände
und höhere Lichtausbeute bei gleichem Grenzwinkel für direkt eintretende Lichtstrahlen.
Es ist klar, daß durch die Abblendung umgekehrt die Sicht vom Arbeitsplatz aus nach
außen durch den Blendschutz behindert bzw. gar nicht möglich ist. Bei der zuletzt
genannten bevorzugten Anordnung mit nach innen schräg oben gestellten Lamellen, die
einen vergrößerten Lamellenabstand erlauben, ist aber vorteilhafterweise ein Hinaussehen
(nach unten) durch den Blendschutz möglich, wenn man an die Lichteintrittsöffnung
herangeht.
[0017] Um auch bei hohen Fensterflächen einen optimalen Blendschutz zu haben, sieht ein
bevorzugtes Merkmal der Erfindung vor, daß der Strahlungsgrenzwinkel zur Horizontalen,
unterhalb dem bei diffuser Einstrahlung auf die Außenseite des Blendschutzes kaum
Licht vom Blendschutz in den Raum eintritt, für verschiedene Höhenbereiche der Lamellenjalousie
verschieden ist. Dies kann durch eine Lamellenjalousie mit mindestens zwei übereinanderliegenden
Bereichen erreicht werden, die unterschiedliche Lamellenstellungen - und/oder -formen
aufweisen.
[0018] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen durch die Zeichnung
näher erläutert.
[0019] Es zeigen die Fig. 1 einen Raum mit einem vor Blendungen durch ein Fenster zu schützenden
Arbeitsplatz, wobei eine von vielen möglichen Anordnungen der erfindungsgemäßen Blendschutzeinrichtung
schematisch gezeigt ist, die Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Blendschutzeinrichtung, die Fig. 3 einen schematischen Querschnitt
durch zwei Lamellen eines weiteren Ausführungsbeispiels, die Fig. 4 das mit einer
mit Lamellen der Fig. 3 ausgestatteten Blendschutzeinrichtung erzielte Ausblendverhalten
(Transmission bei diffuser Einstrahlung in Abhängigkeit von dem zur Horizontalen gemessenen
Eintrittswinkel in den Raum), die Fig. 5 dieselbe Darstellung wie Fig. 3 für ein anderes
Ausführungsbeispiel, die Fig. 6 das zugehörige Ausblendverhalten und die Fig. 7 die
geometrischen Verhältnisse bei der Blendschutzeinrichtung gemäß Fig. 5 und 6.
[0020] In Fig. 1 ist ein in einem Teilbereich des Raumes 1 angeordneter Arbeitsplatz 2 gezeigt.
Über eine als Fenster 3 ausgebildete Lichteintrittöffnung gelangt diffuses Licht von
außen in den Raum 1. Der innerhalb des Fensters 3 angeordnete Blendschutz 4 verhindert,
daß die vom Arbeitsplatz aus wahrnehmbare Leuchtdichte des Fensters zu hoch ist und
damit Blendungen hervorruft. Der Blendschutzbereich 4a lenkt dabei von außen diffus
auftreffendes Licht in einen im wesentlichen über dem horizontalen Grenzstrahl h liegenden
Winkelbereich, während der untere Blendschutzbereich sogar im wesentlichen Lichtstrahlen
eintreten läßt, die über dem unteren Strahlungsgrenzwinkel α liegen. Ein typischer
Lichtstrahlenverlauf ist mit l bezeichnet.
[0021] Erfindungsgemäß besteht der Blendschutz aus einer in Fig. 2 näher dargestellten Lamellenjalousie
4, deren Lamellen 5 über ihre gesamte Länge konkav nach oben gewölbt sind und zumindest
teilweise verspiegelt sind. Außerdem liegt die dem Raum 1 zugewandte innere Längskante
5a gleich hoch (vgl. Fig. 2 und 3) oder höher (vgl. Fig. 5 und 7) als die äußere Längskante
5b. Ist kein Blendschutz nötig, so kann die Jalousie in die in Fig. 2 mit 4′ bezeichnete
Stellung hochgezogen werden.
[0022] In Fig. 3 sind zwei Lamellen 5 eines Ausführungsbeispiels schematisch im Querschnitt
dargestellt. Die Lamellenbreite beträgt im konkret vorliegenden Fall 80 mm und der
Lamellenabstand 11 mm. Die äußere Längskante 5b liegt gleich hoch wie die innere
Längskante 5a. Der am tiefsten unter der Horizontalen ohne Reflexion eintretende direkte
Lichtstrahl l₁ schließt einen nur kleinen negativen Winkel β mit der Horizontalen
X ein. Die Lamellen sind - im Querschnitt gesehen - Teile von Ellipsen der Brennpunkte
F₁, F₂ auf den Längskanten 5a,b der jeweils darüberliegenden Lamelle. Damit treten
nahezu alle von außen auf die Lamellenoberseite auftreffenden Strahlen mit nur einer
Reflexion unter Einhaltung der Abblendbedingung in den Raum 1 ein.
[0023] Das Ausblendverhalten eines Blendschutzes mit Lamellen 5, wie sie in Fig. 3 gezeigt
sind, ist in Fig. 4 als Funktion des Eintrittwinkels in den Raum gezeigt, wobei eine
diffuse Beleuchtung von außen vorliegt. Unter der Horizontalen ( y = 0) liegt praktisch
keine Strahlung vor. Ist die Unterseite der Lamellen hochglanz-verspiegelt, so ergeben
sich die durch bloße Kreuze angedeuteten Werte. Durch Aufkleben einer retroreflektierenden
Folie 6 auf die Lamellenunterseiten (nur bei der oberen Lamelle in Fig. 3 dargestellt)
kann man die Leuchtdichte in Richtungen unter der Horizontalen noch weiter verringern
(vgl. eingekreiste Kreuze in Fig. 4) ohne die Lichtmenge im oberen Bereich (positive
y) wesentlich zu verändern.
[0024] Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 5,6 und 7 sind die Lamellen 5 ebenfalls elliptisch
gekrümmt, jedoch liegen die Brennpunkte F₁, F₂ auf einer unter β = 20° nach oben ansteigenden
Geraden g und die die beiden oberen Längskanten 5a, 5b einer Lamelle enthaltende Ebene
ε steigt ebenfalls zum Raum 1 hin an. Der am tiefsten direkt in den Raum 1 eintretende
Lichtstrahl ist mit l₁ bezeichnet und liegt horizontal.
[0025] Der Lamellenabstand d ist wesentlich größer als beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
3 oder 4, was Material spart und beim Aufziehen kleinere Lamellenpakete verursacht.
Außerdem kann man bei den Lamellen nach Fig. 5 oder 7 beim Herangehen an die Jalousie
nach unten ins Freie blicken.
[0026] Der innere Brennpunkt F₂ liegt jeweils nicht ganz bei der inneren Längskante 5a der
darüberliegenden Längskante 5a sondern noch weiter darüber (Fig. 7). Dies hat zur
Folge, daß z.B. Brennstrahlen, wie beispielsweise l₂, nach einer Reflexion nicht
austreten, sondern auf die Unterseite der darüberliegenden Lamelle gelangen und von
dort auf den an sich abzublendenden Arbeitsplatz. Dies gilt falls die Unterseiten
der Lamellen verspiegelt sind und äußert sich in Fig. 6 (bloße Kreuze) darin, daß
die Transmission auch in Richtungen unter der Horizontalen (negative y) doch recht
bedeutend ist. Abhilfe schafft hier eine retroreflektierende Schicht oder Folie 6,
die, wie es in Fig. 5 für eine Lamelle 5 gezeigt ist, auf allen Lamellenunterseiten
angeordnet ist. Ohne die Verhältnisse für positive wesentlich zu verändern, erzielt
man eine nahezu vollständige Ausblendung für Winkel unter der Horizontalen (eingekreiste
Kreuze sind Werte mit retroreflektierender Schicht). Die retroreflektierende Folie
6 erstreckt sich jeweils bis zum tiefsten Punkt P einer Lamelle 5.
[0027] Um die Lichtausbeute zu optimieren, ist die Lamelle im Bereich A gegenüber der Ellipse
(strichliert) gemäß einem Polynom der Gestalt ax
b+c leicht angehoben, wobei die Koeffizienten a, c und der Exponent b auf einem Computer
rechnerisch optimiert werden.
[0028] Prinzipiell könnten die Lamellen zur Veränderung der Lichtverteilung wie herkömmliche
Verdunklungslamellen verschwenkt werden. Dies geht jedoch sicherlich auf Kosten der
Lichtausbeute und der sonstigen optischen Eigenschaften. Vorzugsweise behalten die
Lamellen also immer ein und dieselbe optimierte Stellung bei. Durch teilweises Aufziehen
der Lamellenjalousie kann jedoch das Ausblendverhalten auf einfache Weise verändert
werden und beispielsweise Tageszeit- und Witterungssituationen angepaßt werden.
1. Blendschutzeinrichtung für eine in einen Raum führende Lichteintrittsöffnung, insbesondere
für ein Fenster, welche zumindest für Teilbereiche des Raumes, beispielsweise den
Arbeitsplatz, die von unter einer vorbestimmten Raumhöhe aus wahrnehmbare Leuchtdichte
der Lichteintrittsöffnung reduziert, wobei das von außen aus verschiedenen Richtungen
auf die Lichteintrittsöffnung auffallende Licht durch die Blendschutzeinrichtung
zum Großteil in einen im wesentlichen oberhalb der Horizontalen liegenden Winkelbereich
gelangt, dadurch gekennzeichnet, daß die Blendschutzeinrichtung aus einer aufziehbaren
Lamellenjalousie (4) besteht, deren Lamellen (5) über ihre gesamte Länge im Querschnitt
konkav nach oben gewölbt und zumindest teilweise verspiegelt sind, daß die dem Raum
(1) zugewandte,obere innere Längskante (5a) jeder Lamelle (5) in Betriebsstellung
höhenmäßig im Bereich der dem Raum (1) abgewandten, dazu parallelen, oberen äußeren
Längskante (5b) oder höher als diese liegt und daß die Unterseiten der Lamellen (5)
zumindest in einem raumseitig liegenden Bereich retroreflektierend sind.
2. Blendschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der retroreflektierende
Bereich (6) jeweils an der Unterseite der Lamelle (5) von der unteren inneren Längskante
(5a) zum Bereich der am tiefsten liegenden Stelle (P) der Lamelle (5) erstreckt.
3. Blendschutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf
den Unterseiten der Lamellen (5) eine retroreflektierende Folie (6) aufgeklebt ist.
4. Blendschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lamellen (5) bis auf die retroreflektierenden Bereiche verspiegelt sind.
5. Blendschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lamellen in einer unverschwenkbaren, fixen Lage aufgehängt sind, die sie
bei herabgelassener Lamellenjalousie einnehmen.
6. Blendschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die die beiden oberen Längskanten (5a,5b) einer Lamelle (5) enthaltende Ebene
( ε ) mit über 10°, vorzugsweise mit etwa 20°, zum Raum (1) hin ansteigt.
7. Blendschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Lamellen (5) -im Querschnitt gesehen - im wesentlichen
elliptisch profiliert ist, wobei ein Brennpunkt (F₁) des Ellipsenteiles jeweils im
Bereich der äußeren Längskante (5b) der darüberliegenden Lamelle, vorzugsweise auf
dieser Längskante (5b) liegt und der zweite Brennpunkt (F₂) im Bereich der inneren
Längskante (5a) der darüber liegenden Lamelle liegt.
8. Blendschutzeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptachse
(g) des Ellipsenteiles zum abzublendenden Raum (1) hin gegenüber der Horizontalen
(x) mit einem Anstiegwinkel (β) ansteigt.
9. Blendschutzeinrichtung nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß sich jede Lamelle (5) so weit zum Innenraum (1) hin erstreckt, daß eine die innere
obere Längskante (5a) einer Lamelle (5) enthaltende Horizontalebene gerade eine Tangentialebene
an die Unterseite der darüberliegenden Lamelle (5) bildet.
10. Blendschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 7 - 9, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der elliptisch profilierten Lamellen im zwischen äußerer Längskante
(5b) und der tiefsten Stelle (P) der Lamelle (5) liegenden Bereich gegenüber der elliptischen
Querschnittsform leicht angehoben ist.
11. Blendschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Strahlungsgrenzwinkel zur Horizontalen, unterhalb der bei diffuser Einstrahlung
auf die Außenseite des Blendschutzes (4) kaum Licht vom Blendschutz (4) in den Raum
eintritt (1), für verschiedene Höhenbereiche der Lamellenjalousie (4) verschieden
ist.
12. Blendschutzeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellenjalousie
(4) in mindestens zwei übereinanderliegende Bereiche (4a,4b) mit unterschiedlichen
Lamellenstellungen und/oder -formen eingeteilt ist, deren Strahlungsgrenzwinkel (α)
verschieden ist.