[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Installationsschaltgerät, insbesondere einen
Leitungsschutzschalter, mit zwei eine Kontaktstelle bildenden Kontaktstücken, mit
einem thermischen und/oder elektromagnetischen Auslöser, die auf die Kontaktstelle
zu deren Öffnung einwirken.
[0002] Ein Schaltgerät, bei dem die Kontaktstücke der Kontaktstelle an bewegbaren Kontakthebeln
angeformt sind, ist aus der DE-AS 1 040 647 bekannt geworden. Die Kontakthebel sind
dabei in einer Öffnung im Gehäuse geführt und werden zur Trennung der Kontaktstücke
linear verschoben.
[0003] Aus der DE-AS 1 413 972 ist ein Selbsschalter bekannt geworden, der ein bewegliches
Kontaktstück, das an einem drehbar aufgelagerten Kontakthebel angeformt ist und ein
weiteres Kontaktstück, welch letzteres als sog. Lamellenkontakt bezeichnet ist, aufweist.
Die Konstruktion hier ist recht aufwendig, so daß sie sich im Prinzip für Leitungsschutzschalter
nicht durchgesetzt hat.
[0004] Bei allen diesen bekannten Einrichtungen ist es nicht oder nur unvollkommen möglich,
die Kontaktstücke bei Kurzschluß aufzuschlagen und damit beschleunigt zu öffnen.
[0005] Ein weiteres Problem der bekannten Schaltgeräte liegt darin, daß das oft nicht vermeidbare
"Verkleben" der Kontaktstücke dazu führt, daß die Kontaktstücke bei einem Kurzschluß-
oder Überlastungsstrom-Fall nicht mehr geöffnet werden können. Die Folgen sind bekannt.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schalter der eingangs genannten Art zu
schaffen, dessen Kontaktstücke auch bei Verkleben leicht geöffnet werden können. Ferner
ist es Aufgabe der Erfindung, das Abkommutieren der Lichtbogenfußpunkte von den unmittelbaren
Kontaktstellen zu beschleunigen und damit ein schnelles Einlaufen des Lichtbogens
in das Lichtbogenlöschsystem zur Erhöhung der Kurzschlußstrombegrenzung und des Schaltvermögens
zu erreichen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst dadurch, daß beide Kontaktstücke an je
einem drehbar gelagerten Kontakthebel befestigt sind, daß die Längen der Kontakthebel
einander gleich sind und ihre Drehachsen parallel zueinander angeordnet sind.
[0008] Demgemäß bewegen sich die Kontaktstücke beim Öffnen infolge Beaufschlagung durch
den Auslöser bzw. durch dessen Schlaganker jeweils auf Kreisbahnen auseinander. Hieraus
resultiert bezogen auf die Kontaktstellen eine wesentlich höhere Öffnungsgeschwindigkeit.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Zuordnung von Auslösespule bzw. der Spule des Schlagankersystems
zu den beweglichen Kontakthebeln wird zum einen eine optimale magnetische Beblasung
des Lichtbogens erreicht, weil die Spule senkrecht zum Lichtbogen angeordnet ist.
Durch Verwendung einer luftgeschlossenen Spule im Kontaktbereich läßt sich dort die
magnetische Beblasung des Lichtbogens weiter optimieren. Daneben erfolgt in bekannter
Weise bei einem Kurzschluß eine Aktivierung des Auslösers des Selbstschalters, welcher
das Schaltwerk entklinkt und so indirekt die Kontaktstücke betätigt; vielmehr wird
bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung die Kontaktstelle unmittelbar durch den Schlaganker
aufgeschlagen und so gleichzeitig die strombegrenzende Wirkung der erfindungsgemäßen
Anordnung unterstützt.
[0010] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist darin zu sehen, daß
beim Öffnen der Kontaktstelle die Kontaktstücke sich synchron voneinander entfernen
um in die Schaltposition "offen" zu gelangen. Hierdurch verringert sich der Zeitbedarf
für den Öffnungsvorgang erheblich. Ferner hat man so die Möglichkeit, die Kontaktanordnung
wesentlich kompakter zu gestalten, wobei die Abstände der Drehachsen der beiden Kontakthebel
praktisch nur dem Kriterium "ausreichende Luftstrecke" zur Vermeidung von Entladungserscheinungen
zwischen den Kontakten unterliegen.
[0011] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Schlaganker des Kurzschlußauslösers unmittelbar
die Kontaktstelle beaufschlagt und auf diese Weise eine möglicherweise erfolgte Verschweißung
direkt mechanisch aufbricht; auch dies führt zu einer Reduzierung der anderenfalls
erforderlichen Schaltzeit, da so die Übertragung der Auslösekraft über entsprechende
Schaltglieder, die ggf. zunächst elastische Verformungen erfahren, bevor die Kraftübertragung
stattfindet, vermieden wird.
[0012] Das der Erfindung zugrundeliegende Prinzip, die Kontaktstücke jeweils auf divergierenden
Kreisbahnen anzuordnen, führt zu einem zusätzlichen Vorteil, der darin besteht,
daß sich die Öffnungsgeschwindigkeit, das ist die Geschwindigkeit, mit der sich die
Kontakte auseinander bewegen, während des Öffnungsvorgangs erhöht. Dies resultiert
daraus, daß sich die Kontakttrennung zunächst quasi linear auf einer Tangente an die
Kreisbahnen vollzieht, daß jedoch sehr bald die Richtungsdivergenz der Kreisbahnen
dominiert, und die Kontaktstücke auseinander streben.
[0013] Die vorbeschriebenen Merkmale und Bewegungsabläufe sind kennzeichnend für ein sehr
verschweißsicheres elektrisches Schaltgerät, das durch zuverlässige und sehr rasche
Kontaktöffnung eine erheblich verbesserte Strombegrenzung erzielt und dadurch sehr
kurzschlußsicher ist, was zu einer deutlichen Entlastung der übrigen Betriebsmittel
beiträgt.
[0014] Es ist dabei günstig, die Lichtbogenhörner, die an den Enden der Kontaktstücke angeformt
sind, so nach außen abzubiegen, daß sie in einer Ebene liegen, die parallel zu der
Ebene, die durch die beiden Drehachsen verläuft, angeordnet ist. Dadurch wird auch
ein verbesserter Ablauf des Lichtbogens bewirkt.
[0015] Eine weitere Verbesserung der Erfindung besteht darin, in den beiden von den zwei
Lichtbogenhörnern gebildeten Ecken jeweils einen Permanentmagnet anzuordnen, deren
Pole bezogen auf die gleiche Seite jeweils verschieden sind.
[0016] Hierdurch wird ein gleichstromlöschendes Kontaktsystem geschaffen, das polaritätsunabhängig
arbeitet. Mit anderen Worten, unabhängig von der jeweiligen Polung des Schaltgerätes
können Gleichströme auch bei Spannungen > 80 V dc zur Löschung gebracht werden. indem
das Magnetfeld der Permanentmagnete den Lichtbogen beaufschlagt und wenigstens einen
Fußpunkt nach außen verlagert.
[0017] Zu diesem Zweck sind die Permanentmagnete antiparallel zueinander bezogen auf ihre
Pole angeordnet, so daß nach jeweils einer Seite der eine Permanentmagnet mit einem
anderen Pol weist als der andere Magnet. Dadurch ist gewährleistet, daß bei Gleichstrom
jeweils ein Lichtbogenfußpunkt infolge der Beblasung durch den zugeordneten Dauermagneten
nach außen an das freie Ende des Lichtbogenhorns beaufschlagt wird.
[0018] Ein besonderer Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, daß das Magnetfeld der
Permanentmagneten auch bei Öffnen der Kontaktstelle, d. h. beim Schwenken der Kontakthebel
und Abwandern des Bogens, seine Stärke beibehält, da die Magnete am Kontakthebel
befestigt sind und die Schwenkbewegung mitmachen, so daß sein Abstand zu dem zu beblasenden
Lichtbogen durch die Schwenkbewegung nicht vergrößert wird.
[0019] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung besteht darüberhinaus die Möglichkeit, die
Magnetspule für das Schlagankersystem oder den elektromagnetischen Auslöser unmittelbar
neben der Kontaktstelle anzuordnen. Dadurch wird das Blasfeld der Magnetspule viel
besser ausgenutzt werden können, indem auch schon bei relativ niedrigen Überströmen
die Beblasung der Permamentmagnete unterstützt wird, wodurch sich die Kommutierung
des Lichtbogens auf die vorgesehenen Lichtbogenleitbleche erheblich verbessert.
[0020] Das Öffnungssystem und die Anordnung der Lichtbogenleitschienen ermöglichen in besonders
vorteilhafter Weise die Ausführung eines gleichstromlöschenden Systems, das polaritätsunabhängig
arbeitet, d. h. bei allen +/- Anschlußmöglichkeiten können auch kleine Gleichströme
gelöscht werden, wenn die den Lichtbogenfußpunkt beblasenden Permanentmagnete in
den Abbiegungen der Lichtbogenleitbleche angebracht werden.
[0021] Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0022] Anhand der Zeichnung, in der einige Ausführungsbeispiele dargestellt sind, sollen
die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen näher
erläutert und beschrieben werden.
[0023] Es zeigt:
Figur 1 eine Einsicht in ein erfindungsgemäßes Schaltgerät von der Seite
Figur 2 eine Schnittansicht in das Schaltgerät, von oben
Figur 3 und 4 eine weitere Ausgestaltung der Erfindung in ähnlicher Darstellungsweise
wie in den Figuren 1 und 2
Figur 5 ein Ersatzschaltbild des erfindungsgemäßen Schaltgeräts
Figur 6 die Funktionsweise der Kontakthebel
Figur 7 eine Seitenansicht in ein Schaltgerät mit Dauermagneten,
Figur 8 auszugsweise Vergrößerung der Einzelheit "X" in Figur 7.
[0024] Das elektrische Schaltgerät ist ein Sicherungsautomat 10, der ein Gehäuse 11 aufweist,
das in an sich bekannter Weise aus zwei schalenförmig einander zugeordneten Gehäuseteilen
(nicht näher dargestellt) zusammengesetzt ist. Auf der Unterseite des Gehäuses 11
ist eine Ausnehmung 12 vorgesehen, die in an sich bekannter Weise eine feststehende
Nase 13 und eine bewegbare Nase 14 besitzt, mit der das Schaltgerät 10 an einer gestrichelt
eingezeichneten Hutprofilschiene 15 aufgeschnappt werden kann. Der untere Bereich
des Gehäuses 11 ist als Sockel 16 gestaltet, an dem Kontaktklemmen 17 und 18 angeordnet
sind, die zum Anschluß des Leitungsschutzschalters 10 an einen Leitungszug dienen.
Ferner besitzt der Leitungsschutzschalter 10 im Sockel 16 eine Lichtbogenkammer 19,
die aus einzelnen Lichtbogenlöschblechen 20 zusammengesetzt ist. An der Rückseite
der Lichtbogenlöschkammer 19 befindet sich ein Auslaßraum 21, von dem aus die Lichtbogenlöschgase
durch abgewinkelte Kanäle 22 und 23 nach außen strömen können. Der abgewinkelte Verlauf
der Kanäle 22, 23 soll verhindern, daß durch die Kanäle 22, 23 elektrisch leitende
Substanzen ins Innere des Schalters 10 eingeführt werden können.
[0025] Der elektrische Schalter 10 besitzt ferner eine Kontaktstelle 24, die zwei Kontaktstücke
25 und 26 aufweist, welche an Kontakthebeln 27 und 28 befestigt sind, die wiederum
um eine Drehachse 29 und 30 schwenkbar sind. Man erkennt aus der Figur 2, daß die
Kontakthebel 27 und 28 L-förmig gebogen sind, wobei der eine Schenkel 31 bzw. 32 auf
den Achsen 29 bzw. 30 aufgelagert ist, wogegen der andere Schenkel 33, 34 parallel
zu der Ebene verläuft, die durch die beiden Drehachsen 29 und 30 aufgespannt wird.
Bei geschlossenem Kontakt bildet sich dadurch eine U-Form aus, wenn man in Richtung
der Drehachsen 29 bzw. 30 blickt. An den freien Enden im Bereich der Kontaktstücke
29 und 30 setzen sich beide Kontakthebel 27, 28 in Lichtbogenhörnern 35, 36 fort,
die in Richtung der beiden Schenkel 33 und 34 abgebogen sind.
[0026] Zwischen den beiden Drehachsen 29 und 30 befindet sich ein elektrischer Auslöser
37 mit einem zylindrischen Jochkörper 38 mit einem nach innen gebördelten Rand. der
eine Wicklung 39 umgibt, die selbst wiederum auf einem zylindrischen Spulenkörper
40 aufgewickelt ist. Der Spulenkörper 40 und das Joch 38 sind fest miteinander verbunden.
Im Inneren des Spulenkörpers 40 befindet sich ein ortsfester Magnetkern 41, der mit
dem Spulenkörper 40 fest verbunden ist und ein Magnetanker 42, der mittels einer
Druckfeder 43 von dem Magnetanker 41 weggedrückt wird. Mit dem Magnetanker 42 ist
ein Schlagstift 44 verbunden. der beidseitig den Magnetauslöser 37 überragt. Auf
der in der Figur 2 unten liegenden Seite besitzt der Schlagstift 44 eine Verbreiterung
45, mit der der Stift 44 gegen die Kontaktstelle 24 geschlagen wird, wodurch der Kontakthebel
27 entgegen dem Uhrzeigersinn und der Kontakthebel 28 mit dem Uhrzeigersinn um die
Drehachsen 29 bzw. 30 verdreht wird. Die Figur 6 zeigt in dick ausgezogenen Linien
die geschlossene Stellung der Kontaktstücke bzw. der Kontaktstelle 24 und gestrichelt
die geöffnete Stellung der Kontaktanordnung; dabei erkennt man, daß die Kontaktöffnungsbreite
sich gegenüber einer herkömmlichen Kontaktanordnung mit nur einem beweglichen Kontakthebel
verdoppelt, so daß schon deshalb die Kontaktöffnungsgeschwindigkeit erhebelich vergrößert
wird. Darüber hinaus ist auch die Kraft, die in Richtung P auf einen Verschweißungsbatzen
in der Kontaktstelle 24 einwirkt, erheblich vergrößert. Der Schlaganker mit dem Schlagstift
44 bewegt sich zum Öffnen der Kontakte also in Pfeilrichtung P und diese Öffnungsrichtung
ist senkrecht zu der Ebene, in der die beiden Schenkel 33 und 34 bzw. zu der Ebene,
in der die beiden Drehachsen 29 und 30 liegen.
[0027] Oberhalb der Spule und im Frontbereich des Schaltgerätes 10 befindet sich ein nicht
näher gezeigtes Schaltschloß 50. daß so ausgebildet ist, daß es im Falle eines Überlaststroms
gleichzeitig auf die beiden Schenkel 31 und 32 einwirkt, um die Kontaktstelle 24 zu
öffnen.
[0028] Die Figur 3 zeigt eine weitere Variante der Anordnung gemäß der Figur 1 und 2. Die
beiden Kontakthebel bzw. die Schenkel 33 und 34 sind mit Kontaktstücken 51 und 52
versehen und im Bereich der Kontaktstücke sind an die Kontakthebel 33 Litzen 53 und
54 angeschlossen. Weiter gegen die Lichtbogenlöschbleche hin erkennt man zwei Lichtbogenleitbleche
55 und 56, auf die ein zwischen den beiden Kontaktstücken 51 und 52 gezogener Lichtbogen
kommutiert und von dort auf die beiden äußeren Lichtbogenleitbleche des Lichtbogenlöschblechpaketes
19 läuft. Die elektrische Funktionsweise dieser Anordnung ist aus der Figur 5 näher
ersichtlich.
[0029] Die Figur 4 zeigt den Querschnitt durch ein Schaltgerät wie es in Figur 3 im Längsschnitt
gezeigt ist. Dort ist bereits der wesentliche Unterschied gegenüber der in Figur 1
gezeigten Ausgestaltung beschrieben und erläutert worden.
[0030] Da sich dieser Unterschied im wesentlichen auf die Ausgestaltung der Kontaktstücke
51, 52 bezieht, und der übrige Aufbau praktisch identisch mit dem in Figur 1 gezeigten
übereinstimmt, sind für gleiche Teile auch gleiche Bezugsziffern verwendet.
[0031] Die Darstellung in Figur 4 entspricht demgemäß nahezu deckungsgleich der Darstellung
in Figur 2 mit Ausnahme der hammerartig ausgebildeten Kontaktstücke 51, 52, die ihrerseits
jedoch an gleichartig gestalteten drehbeweglichen Kontakthebeln 33, 34 angeformt
sind.
[0032] In Figur 5 schließlich ist ein Ersatzschaltbild für die elektrische Anordnung in
einem erfindungsgemäßen Schaltgerät gezeigt. Der Strom fließt im eingeschalteten
Zustand von der Klemme 18 über ein in den Figuren 1 und 2 nicht mehr dargestelltes
Thermobimetall 57, über die Kontaktstücke 25 und 26 zu der Spule des Auslösers 39
und von dort zur Klemme 17. Parallel zu dem Thermobimetall 57 und der Spule 39 und
den beiden Kontaktstücken 25 ünd 26 sind die Lichtbogenleitstücke 55 und 56 geschaltet,
die eine deutliche Trennstrecke zwischen sich haben. Wenn sich die beiden Kontaktstücke
bzw. Kontakthebel um die beiden Drehachsen 29 und 30 verdrehen, zündet hier ein
Lichtbogen, der problemlos auf die beiden Lichtbogenleitbleche 55 und 56 kommutiert
und von diesen zum Löschblechpaket 19. Hierdurch werden die Auslöser, nämlich das
Thermobimetall 57 und die Spule 39, aus dem Stromkreis herausgeschaltet und so vor
Überlastung geschützt.
[0033] Bei allen erfindungsgemäßen Ausführungsformen befindet sich das Auslösesystem bzw.
das Schlagankersystem in unmittelbarer Nähe der Kontaktstelle 24. Dadurch wird das
magnetische Blasfeld, das durch das Schlagankersystem bzw. durch den elektromagnetischen
Auslöser erzeugt wird, in unmittelbarem Bereich der Kontaktstelle und kann damit voll
auf einen eventuell gezogenen Lichtbogen einwirken. Dadurch wird erreicht, daß der
Lichtbogen schneller in die Lichtbogenlöschkammer hineinwandert, wodurch die Strombegrenzungseigenschaften
des Schalters besonders gut sind.
[0034] Nachzutragen ist, daß jeder der Schalter in seinem oberen Bereich einen Schaltknebel
71 aufweist, mit dem der Schalter manuell aus bzw. nach einer Ausschaltung manuell
eingeschaltet werden kann.
[0035] Figur 6 zeigt die bereits aus Figur 2 bis 4 bekannten Kontakte 27,28, welche jeweils
in den Drehpunkten 29,30 schwenkbar gelagert sind. Die Kontaktstücke 27,28, die in
dieser Darstellung jeweils als rechte Winkel mit ungleicher Schenkellänge erkennbar
sind, besitzen in der gemeinsamen Kontaktstelle 24 je eine weitere Abwicklung, die
hier verdeckt ist und als Lichtbogenhorn 35,36 dient.
[0036] Durch einen Stoß (Pfeilrichtung P) des hier nicht gezeigten Schlagstifts 44 gegen
die Kontaktstelle 24 werden die Kontaktarme 27,28 jeweils um die Drehpunkte 29,30
schwenkend, auseinanderbewegt und nehmen dann die gestrichelt dargestellte Position
ein.
[0037] In Figur 7 ist das Schaltgerät 10 gezeigt, das auch in Figur 1 zu sehen ist, jedoch
im Unterschied an seinen Kontakthebeln 27, 28 im Bereich der Abbiegung der Lichtbogenhörner
35, 36 jeweils mit einem Permanentmagnet 58, 60 versehen ist. Bei der Anordnung der
Permanentmagnete 58, 60, die jeweils in der vom Kontakthebel 27, 28 und dem Lichtbogenhorn
35, 36 gebildeten Ecke eingesetzt sind, ist wichtig, daß ihre Pole - bezogen auf eine
Seite - jeweils voneinander verschieden sind. Dies ist damit gezeigt, daß der aus
in Figur 7 rechterhand gezeigte Kontakthebel 27 mit einem Dauermagnet 58 ausgestattet
ist, der ein Kreuz an seiner sichtbaren Stirnfläche trägt. Dieses Kreuz soll anzeigen,
daß seine Feldlinien in die Blattebene eintauchen, d. h. seine sichtbare Seite ist
der Südpol. Demgegenüber weist der am anderen, linkerhand gezeigten Hebelarm 28 angeordnete
Permanentmagnet 60 mit seinem Nordpol zum Betrachter. Dies ist durch den zentralen
Punkt angezeigt, der besagt, daß hier die Feldlinien aus der Blattebne hervortreten.
[0038] Mit "X" ist eine Einzelheit des Schaltgerätes 10 bezeichnet, die in Figur 8 vergrößert
gezeigt ist. Diese Einzelheit "X" betrifft die Ausgestaltung der Kontaktstelle 24
und ihre Wirkungweise bei eingebauten Permanentmagneten 58, 60.
[0039] Je nachdem, ob bei Betrieb an einen Gleichstromnetz an die mit dem Kontakthebel verbundene
Anschlußklemme 17, 18 der Pluspol oder der Minuspol angeschlossen ist, wird infolge
der magnetischen Beblasung durch einen der Permamentmagneten 58, 60 der an dem ihm
zugeordneten Lichtbogenhorn 35, 36 befindliche Lichtbogenfußpunkt 62, 64 nach außen,
d. h. an das Ende des Lichtbogenhorns 35, 36 gedrängt, wo er problemlos auf die nahe
Löscheinrichtung 20 überwechselt.
[0040] In dem in Figur 8 gezeigten Beispiel fließt der Strom im Lichtbogen L vom Fußpunkt
62 am linken Lichtbogenhorn 36 zum gegenüberliegenden Lichtbogenhorn 35. Infolge des
magnetischen Feldes des dort angeordneten Permanentmagneten 58 wird der Lichtbogenfußpunkt
64 am rechten Lichtbogenhorn 35 nach außen verlagert, aus den zuvor erläuterten Gründen.
1. Elektrisches Schaltgerät (10), insbesondere Leitungsschutzschalter mit zwei eine
Kontaktstelle bildenden Kontaktstücken (25, 26) , mit einem thermischen Auslöser
(57) und/oder elektromagnetischen Auslöser (39), die auf die Kontaktstelle (24) zu
deren Öffnung einwirken, dadurch gekennzeichnet, daß beide Kontaktstücke (25, 26; 51, 52) an je einem drehbar gelagerten Kontakthebel
(27, 28; 33, 34) befestigt sind, daß die Längen der Kontakthebel (27, 28, 33, 34)
einander gleich sind und ihre Drehachsen (29, 30) parallel zueinander angeordnet
sind
2. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 1, mit einem Schlaganker (44), der entweder
Teil des elektromagnetischen Auslösers (39) oder Teil eines eigenen Schlagankersystems
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der elektromagnetische Auslöser (37, 39) oder das
Schlagankersystem (37) im Bereich zwischen den beiden Drehachsen (29, 30) angeordnet
ist, daß der Schlaganker gleichzeitig auf beide Kontaktstücke (25, 26, 51, 52) zur
Öffnung der Kontaktstelle (24) schlägt , und daß die Schlagankerbewegungsrichtung
senkrecht zu den beiden Drehachsen (29, 30) verläuft.
3. Schaltgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
elektromagnetische Auslöser (39) bzw. das Schlagankersystem (37) unmittelbar neben
dem Kontaktstück (25, 26, 51, 52) zwischen den beiden Drehachsen (29, 30) angeordnet
ist.
4. Schaltgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Enden der Kontakthebel (27, 28) Lichtbogenhörner (35, 36) angeformt sind, die
in der Ebene der Kontakthebel (27, 28) parallel zu der Ebene, in der die Drehachsen
(29, 30) liegen, aufgebogen sind.
5. Schalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die freien
Enden der Kontakthebel (33, 34) hammerkopfartig ausgebildet sind, wobei die Hammerkopfformen
Doppel-Lichtbogenhörner (51, 52) bilden.
6. Schaltgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jedem
Lichtbogenhörnersystem (35, 51,52) Lichtbogenlöschblechpakete (19) zugeordnet sind.
7. Schalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtbogenhörner
(51, 52) durch einseitig und unsymmetrisch zu den Kontakthebeln (33, 34) an diesen
befestigte Kontaktstücke (51, 52) gebildet sind und daß den Kontaktstücken (51, 52)
zusätzliche Lichtbogenhörner (55, 56) zugeordnet sind, die die beiden Lichtbogenfußpunkte
bei einer Ausschalthandlung hin zu dem Lichtbogenlöschblechpaket (19) führen.
8. Schalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß durch
das kommutieren des Lichtbogens von den geöffneten Kontakten (25,26,51,52) über die
Lichtbogenhörner (35,36) auf die Lichtbogenleitschienen (55,56) in die Löscheinrichtung
(19) die Auslöser (37,57) stromlos und so vor Überlastung geschützt sind.
9. Schalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur magnetischen
Beblasung des zwischen den Lichtbogenhörnern (35, 36) gezündeten Lichtbogens L Permanentmagnete
(58, 60) vorgesehen sind, die jeweils am beweglichen Kontakthebel 25, 26 befestigt
sind und bezüglich ihrer Pole antiparallel angeordnet sind.
10. Schalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Permanentmagnete (58,
60) jeweils in einer vom Kontakthebel (25, 26) und dem hiervon abgebogenen Lichtbogenhorn
(35, 36) gebildeten Ecke angeordnet sind und zylindrisch oder prismatisch ausgebildet
sind.