[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Spiegelkasten, welcher nicht nur als solcher,
sondern zusätzlich auch zu Werbezwecken dient. Die Erfindung macht sich den Ueberraschungseffekt
für die Werbeeffizienz zunutze, indem die plötzliche Vermittlung einer Werbebotschaft
an unerwarteter Stelle und in einem unerwarteten Augenblick besondere Einprägungskraft
und einen überaus starken Erinnerungswert aufweist.
[0002] Es sind Einrichtungen bekannt, welche das Präsentieren von Gegenständen zu Ausstellungs-
und Werbezwecken hinter teildurchlässigen Spiegeln erlauben.
Ein solcher Vitrinenkasten kann in eines oder mehrere Fächer aufgeteilt sein. Der
Vitrinenkasten ist z. B. auf einer oder mehreren Seiten mit einem teildurchlässigen
Spiegel versehen. Jedes Fach innerhalb des Schrankes ist mit einer separaten Beleuchtung
versehen. Durch das Einschalten der Beleuchtung innerhalb des Vitrinenkastens wird
der Spiegel von der verspiegelten Seite her gesehen durchsichtig und damit der Inhalt
des Faches sichtbar. Dadurch, dass die Trennwände der einzelnen Fächer mit dem Spiegelglas
bündig sind, wird die Spiegelwirkung nur bei jenen Fächern unterbunden, deren Beleuchtung
eingeschaltet ist, die übrige Fläche des Spiegels bleibt spiegelnd.
[0003] Es sind auch Leuchtkästen bekannt, deren Sichtfläche aus einem teildurchlässigen
Spiegelglas besteht. Der teildurchlässige Spiegel ist auf seiner Rückseite mit einer
Filmfolie versehen. Die Folie enthält die Werbebotschaft, einen Text, eine Grafik
oder eine Photographie, welche durch Einschalten einer im Inneren des Leuchtkastens
befindlichen Beleuchtungseinrichtung projiziert wird. Dabei wird der Spiegeleffekt
für den Betrachter aufgehoben und die Werbebotschaft wirkt auf ihn ein. Die Beleuchtungseinrichtungen
herkömmlicher Vitrinen und Leuchtkästen werden durch das Inbetriebsetzen eines einfachen
Intervallschalters regelmässig ein- und dann wieder ausgeschaltet, unabhängig davon,
ob sich überhaupt jemand vor dem Spiegel aufhält oder nicht.
[0004] Ein Hauptnachteil dieser bekannten Einrichtungen besteht deshalb darin, dass sie
nur bedingt einen Ueberraschungseffekt zu erzeugen vermögen.
[0005] Diese eben beschriebenen Vitrinen und Leuchtkästen werden zudem üblicherweise an
Orten aufgestellt, wo man die Verkündigung einer Werbebotschaft im allgemeinen erwartet,
zum Beispiel in Passagen von Einkaufs-Centern, Bahnhofunterführungen, Restaurants,
in Verkaufsläden, an Tankstellen usw. Oft halten sich an diesen Stellen viele Leute
auf. Daher werden die Zeitintervalle zwischen den Einschaltungen relativ kurz gewählt,
um die Botschaft möglichst oft an den Mann zu bringen. Dies bringt natürlich wie
schon erwähnt den Nachteil, dass der Ueberraschungseffekt verlorengeht, ein Effekt,
welcher gerade für die Einprägungskraft und den Erinnerungswert von entscheidender
Bedeutung ist. Herkömmliche Vitrinen und Leuchtkästen können ausserdem keine akustischen
Werbebotschaften vermitteln.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Spiegelkasten für Werbezwecke
zu schaffen, der eine optische wie auch akustische Werbebotschaft nur dann ver kündet,
wenn sich eine Person im Benützungsbereich des Spiegels aufhält.
[0007] Diese Aufgabe löst ein Spiegelkasten mit teildurchlässigem Spiegelglas oder einer
teildurchlässigen Spiegelfolie und einem hinter dem Spiegelglas oder der Spiegelfolie
angeordneten, zwei- oder dreidimensionalen optischen Werbeträger und einer Beleuchtungseinrichtung
im Innern des Spiegelkastens, mittels der das Sujet des Werbeträgers so beleuchtbar
ist, dass der Spiegeleffekt des Spiegelglases oder der Spiegelfolie auf der Vorderseite
aufgehoben wird, der sich dadurch auszeichnet, dass ein akustischer Werbeträger vorhanden
ist, welcher mit der Beleuchtungseinrichtung elektrisch gekoppelt ist, und dass Steuerungsmittel
vorhanden sind, mittels denen die Anwesenheit einer Person im Benützungsbereich des
Spiegels registrierbar ist und mittels denen der optische und akustische Werbeträger
nach je einem einstellbaren Zeitintervall einschaltbar und nach je einem ebenso einstellbaren
Zeitintervall wieder ausschaltbar ist.
[0008] In den Zeichnungen sind beispielsweise Ausführungen der Erfindung dargestellt und
anhand der nachfolgenden Be schreibung erläutert.
Es zeigt:
Figur 1 Einen Spiegelkasten mit Filmfolie in geöffnetem Zustand;
Figur 2 Einen Spiegelkasten mit gegenständlichen Werbeträgern in geöffnetem Zustand.
[0009] In Figur 1 ist eine Gesamtansicht des erfindungsgemässen Spiegelkastens gezeigt.
Der teildurchlässige Spiegel 1 bildet eine schwenkbare Türe am Spiegelkasten 2. Im
dargestellten Beispiel ist die Türe geöffnet. Auf ihrer Rückseite ist eine lichtdurchlässige
Filmfolie 3 aufgebracht. Diese Filmfolie 3 kann mittels der Führungsschienen 4 von
oben eingeschoben werden. Sie enthält in Form einer Photographie 3 eine Werbebotschaft.
Da hier die Rückseite der Filmfolie einsehbar ist, erscheint das photographische Bild
auf dieser Seite spiegelverkehrt, wie dies mit einer beispielsweisen Werbeaufschrift
angedeutet ist. Im Innern des Spiegelkastens 2 befindet sich die Beleuchtungseinrichtung.
Im gezeigten Beispiel besteht diese aus drei Leuchtstoffröhren 5. Werden diese eingeschaltet,
so projizieren sie das Sujet der Filmfolie von hinten auf das teildurchlässige Spiegelglas
oder die teildurchlässige Spiegelfolie. Dadurch wird der Spiegeleffekt aufgehoben.
Der Betrachter sieht sich anstelle seines Spiegelbildes unvermittelt mit der Werbebotschaft
konfrontiert. Im unteren Bereich des Spiegelkastens 2 sind der akustische Werbeträger
6,7 und die Steuerungsmittel 8,9 für das Ein- und Ausschalten der Beleuchtungseinrichtung
5,13 und der akustischen Werbeträger 6,7 eingebaut. Als akustischer Werbeträger ist
ein Sprachprozessor vorhanden, mittels welchem die Tonsignale von einem zuvor bespielten
Tonband, zum Beispiel von einer Tonbandkassette, in digitale Impulse umgewandelt und
in dieser Form in elektronischen Speicherbausteinen (RAM, beziehungsweise EEPROM)
abgelegt werden. Hernach kann die so gespeicherte akustische Werbebotschaft vom Sprachprozessor
mittels der Lautsprecher 7 beliebig oft vom Speicher abgerufen und in die entsprechenden
akustischen Signale umgewandelt werden. Die Güte der Tonwidergabe hängt nebst der
Qualität der Lautsprecher von der Anzahl der digitalen Signale pro Zeit ab, in welche
die Tonsignale zerlegt wurden.
[0010] Der akustische Werbeträger kann aber auch ein übliches Tonbandgerät 6 sein, das mit
einem Endlos-Tonband bzw. einer Tonband-Kassette mit Endlos-Tonband bestückt ist.
Die zwei Lautsprecher 7 sind nach vorne gerichtet und erlauben mit einem entsprechenden
Gerät ein Abspielen der Werbebotschaft in Stereo. Eine elektronische Steuereinheit
8, die hier als Lichtwerbe-Steuerung dient, besorgt das Ein- und Ausschalten der Leuchtstoffröhren
5 und des Sprachprozessors bzw. des Tonbandgerätes 6. Die Steuersignale kommen von
einem Infrarot- oder Ultraschallsensor 9. Dieser Sensor 9 vermag die Anwesenheit
einer Person vor dem Spiegel in dessen Benützungsbereich zu registrieren. Im Falle
eines Infrarotsensors wird die abgestrahlte Körperwärme eines Betrachters erfasst.
Der Infrarotsensor kann damit das Eintreten einer Person in den Betrachterbereich
wie auch dessen dortiges Verweilen feststellen. Dieses Ergebnis lässt sich auch mit
einem Ultraschallsender und zugehörigem Sensor erzielen. Hierbei wird die Person im
Betrachterbereich mit Ultraschall bestrahlt. Die reflektierten Schallwellen werden
dann vom Sensor erfasst, sodass wiederum sowohl das Herzutreten wie das Verbleiben
der Person festgestellt werden kann.
[0011] Sobald eine Person im Betrachter-Bereich registriert wird, wird ein Schaltzyklus
eingeleitet. Zuerst sorgt ein Zeitelement in der elektronischen Steuereinheit 8 für
eine Verzögerung sowohl für den Start der Vermittlung der optischen wie auch der akustischen
Werbebotschaft. Diese Verzögerung kann am Zeitelement für beide Botschaften unabhängig
und beliebig eingestellt werden. Sie wird so gewählt, dass sie einer Person, die sich
im Spiegel beschaut, erst eine gewisse Zeit zum Kämmen, zum Zurechtrücken der Kravatte
oder zum Nachziehen des Lippenstiftes gewährt. Das Zeitintervall wird jedoch so eingestellt,
dass diese Aktivitäten des Betrachters jäh unterbrochen werden von der Werbebotschaft.
Vorteilhaft wird dabei zuerst die Vermittlung der optischen Botschaft gestartet,
um die Aufmerksamkeit für die nachfolgende akustische Botschaft zu erregen und gleichzeitig
ein allzu starkes Erschrecken des Spiegelbetrachters zu vermeiden. Nach einem wiederum
einstellbaren Zeitintervall setzt zusätzlich die Vermittlung der akustischen Werbebotschaft
ein. Bis zum Ende des akustischen Spots bleibt die Beleuchtung an und wird dann abgeschaltet.
Das komplette Gerät kehrt in seine Ausgangslage zurück, die Betrachterfläche zeigt
wieder einen Spiegel. Ist der Betrachter im Bereich der Lichtwerbesteuerung verblieben,
wird kein neuer Spot gestartet. Die Person muss den Betrachterbereich verlas sen.
Erst dann löst der gleiche oder ein anderer Betrachter der in den Erfassungsbereich
des Sensors eintritt, wieder einen Spot aus. Das Zeitelement in der elektronischen
Lichtwerbe-Steuereinheit 8 erlaubt es auch, die Einschaltdauer der optischen und akustischen
Werbebotschaft unabhängig voneinander zu steuern. So können die Vermittlungen der
beiden Botschaften zeitlich genau überlappen, gegeneinander verschoben und von gleicher
oder unterschiedlicher zeitlicher Länge sein. Wenn zuerst mit der Vermittlung der
akustischen Botschaft begonnen wird, so empfiehlt es sich, mit diser langsam anschwellend
einzusetzen, um den Werbeempfänger, der ja beim Betrachten eines gewöhnlich aussehenden
Spiegelkastens nicht im geringsten mit einer ihm plötzlich entgegengeschmetterten
Werbebotschaft rechnet, nicht allzu stark zu erschrecken. Die akustische Werbebotschaft
kann musikalisch untermalt sein. Zum Beispiel kann sie bloss durch anschwellende Musik
beginnen, wonach ein gesprochener oder gesungener Werbetext einsetzt, der vom eingeblendeten
Sujet begleitet wird. Anstelle von photographischen Sujets können auch dreidimensionale
Gegenstände im Innern eines erfindungsgemässen Spiegelkastens aufgestellt werden.
Ein dazu geeigneter Spiegelkasten 10 ist in Figur 2 gezeigt. Das Innere des Spiegelkastens
10 ist hierzu mit Tablaren 11 ausgerüstet. Damit die ausgestellten Gegenstände 12
optimal ausgeleuchtet werden, sind die Leuchtstoffröhren 13 längs den seitlichen Wänden
des Spiegelkastens 10 untergebracht. Spezielle Blenden 14 sorgen dafür, dass die Leuchtstoffröhren
13 niemals von aussen einsehbar sind. Auch oben und unten können weitere Leuchtstoffröhren
angebracht sein. Der erfindungsgemässe Spiegelkasten wird, und das ist seine Besonderheit,
als eigentlicher Spiegelkasten in Toiletten über den Lavabos montiert. Nichts soll
ihn von aussen von herkömmlichen Spiegelkasten unterscheiden. Zum Anbringen solcher
Spiegelkästen mit Werbeeffekt eignen sich vor allem Toiletten in Restaurants, Kongresshallen,
Bahnhöfen, Flughäfen, usw. wo stets neue Passanten vorbeikommen. Die Werbewirksamkeit
dieser Spiegelkästen ist in erster Linie dem Ueberraschungseffekt zu verdanken, welcher
mit der Präsentation der Werbebotschaft verbunden ist. An einem Ort angebracht, wo
sich die Menschen in den meisten Fällen unbeobachtet fühlen, sind sie für Ueberraschungen
besonders zugänglich. Eine solchermassen vermittelte Botschaft hat eine überaus starke
Einprägungskraft und einen sehr hohen Erinnerungswert.
1. Spiegelkasten für Werbezwecke mit einem teildurchlässigen Spiegelglas (1) oder
einer teildurchlässigen Spiegelfolie (1) und einem hinter dem Spiegelglas (1) oder
der Spiegelfolie (1) angeordneten, zwei- (3) oder dreidimensionalen (12) optischen
Werbeträger (3,12) und einer Beleuchtungseinrichtung (5,13) im Innern des Spiegelkastens
(2,10), mittels der das Sujet des Werbeträgers (3,12) so beleuchtbar ist, dass der
Spiegeleffekt des Spiegelglases (1) oder der Spiegelfolie (1) auf der Vorderseite
aufgehoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein akustischer Werbeträger (6,7) vorhanden
ist, welcher mit der Beleuchtungseinrichtung (5,13) elektrisch gekoppelt ist, und
dass Steuerungsmittel (8,9) vorhanden sind, mittels denen das Eintreten einer Person
in den Benützungsbereich oder die Anwesenheit einer Person im Benützungsbereich
des Spiegels (1) registrierbar ist und mittels denen die Beleuchtungseinrichtung (5,13)
und der akustische (6,7) Werbeträger (3,12,6,7) nach je einem einstellbaren Zeitintervall
einschaltbar und nach einem ebenso einstellbaren Zeitintervall wieder ausschaltbar
ist.
2. Spiegelkasten für Werbezwecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Steuerungsmittel (8, 9) einen Infrarotsensor (9) einschliessen, mittels dem die Anwesenheit
einer Person vor dem Spiegelkasten (2,10) im Benützungsbereich des Spiegels (1) durch
Erfassung der Körpertemperatur der Person registrierbar ist, dass die Steuerungsmittel
(8,9) weiter eine elektronische Steuereinheit (8) einschliessen, mittels welcher
die Signale aus dem Infrarotsensor (9) über ein Zeitelement in Schaltströme umsetzbar
sind, sodass die Beleuchtungseinrichtung (5,13) und der akustische Werbeträger (6,7)
nach je einem am Zeitelement einstellbaren Zeitintervall einschaltbar ist und nach
je einem ebenfalls am Zeitelement einstellbaren Zeitintervall wieder abschaltbar ist.
3. Spiegelkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der optische
Werbeträger (3) eine auf die Rückseite des Spiegelglases oder der Spiegelfolie aufgebrachte
lichtdurchlässige Filmfolie (3) oder ein hinter dem Spiegelglas (1) oder der Spiegelfolie
(1) aufgestellter Gegenstand (12) ist.
4. Spiegelkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungsmittel
(8,9) einen Ultraschallsender und Ultraschallsensor einschliessen, mittels dem das
Eintreten einer Person in den Benützungsbereich oder die Anwesenheit einer Person
vor dem Spiegelkasten (2,10) im Benützungsbereich des Spiegels (1) durch Erfassung
der an der Person reflektierten Schallwellen registrierbar ist, dass die Steuerungsmittel
(8,9) weiter eine elektronische Steuereinheit (8) einschliessen, mittels welcher die
Signale aus dem Ultraschallsensor (9) über ein Zeitelement in Schaltströme umsetzbar
sind, sodass die Beleuchtungseinrichtung (5,13) und der akustische Werbeträger (6,7)
nach einem je am Zeitelement einstellbaren Zeitintervall einschaltbar ist und nach
je einem ebenfalls am Zeitelement einstellbaren Zeitintervall wieder abschaltbar
ist.
5. Spiegelkasten nach Anspruch 1,2,3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der akustische
Werbeträger nebst Lautsprechern einen Sprachprozessor einschliesst, mittels dem Tonsignale
einer Tonbandkassette in digitale Impulse umwandelbar und in zugehörigen elektronischen
Speicherbausteinen ablegbar sind und von jenen wieder beliebig oft abrufbar und dann
mittels der Lautsprecher in akustische Signale umwandelbar sind.
6. Spiegelkasten nach Anspruch 1,2,3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der akustische
Werbeträger (6, 7) ein Tonbandgerät (6) mit Tonband-Kassette ist, wobei die Tonband-Kassette
ein endloses Tonband enthält, und dass zwei Lautsprecher (7) für eine Wiedergabe in
Stereo vorhanden sind.
7. Spiegelkasten nach Anspruch 1,2,3,4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung
(5, 13) aus ein oder mehreren, im Innern des Spiegelkastens (2, 10) angeordneten
Leuchtstoffröhren (5, 13) besteht.