[0001] Die Erfindung betrifft ein Schmiermittel und ein Verfahren zur Kaltumformung metallischer
Werkstoffe mit einem derartigen Schmiermittel. Die Erfindung ist beispielsweise anwendbar
für das Kaltwalzen, Kaltstauchen, Gewindewalzen, Ziehen von Blechteilen, Kalibrieren
von Sinterteilen, Verseilen und Biegen, insbesondere für das Ziehen von strangförmigem
Umformgut wie Draht, Profilen und Rohren.
[0002] Beim Kaltumformen von Draht, Profilen, Rohren und anderem Umformgut muß vor dem
Umformwerkzeug auf das Umformgut ein Schmiermittel aufgetragen werden, welches den
unmittelbaren Kontakt zwischen den Arbeitsflächen des Werkzeuges und der Oberfläche
des Umformgutes verhindern soll. Dabei ist die Verwendung von bei Raumtemperatur flüssigen
Schmiermitteln bekannt.
[0003] Als flüssige Schmiermittel werden unter anderem Alkali-, Erdalkali-, Ammonium- und
Zinksalze oder artverwandte Metall- bzw. Nichtmetallsalze von Säuren mit mehr als
10 C-Atomen im Molekül, vorzugsweise Calciumstearat, in organischen Lösungsmitteln,
beispielsweise Benzol oder Trichlorethylen, verwendet (DE-OS 29 20 857).
[0004] Ein ähnliches System, das aus Calcium- oder Zinkstearat in einem organischen Lösungsmittel,
insbesondere Benzol, Trichlorethylen, Chlor-Fluor-, Fluor-Brom-, Chlor-Brom-Fluor-Kohlenwasserstoff,
Trifluoraceton oder deren Mischungen, besteht, beschreibt die DD-PS 148 012. Diese
Schmiermittel ersparen zwar eine Schmiermittelträgerschicht, die durch Kalken, Phosphatieren,
Oxalatieren, Boraxen, Verkupfern oder Verzinnen aufgebracht wird, nachteilig ist
jedoch die Entsorgung physiologisch bedenklicher Lösungsmittel, die zum Beispiel
durch Absaugen erfolgen muß und wofür spezielle Vorrichtungen erforderlich sind. Die
erzielbare Oberflächenqualität des Umformgutes ist außerdem mit hohem Werkzeugverschleiß
verbunden. Bei mehreren Umformstufen können wiederholte Beschichtungen erforderlich
sein, so daß diese Schmiermittel nicht für Mehrfachumformungen geeignet sind.
[0005] Aus der DE-OS 34 38 525 ist auch ein Verfahren zur Kaltumformung von Metallen bekannt,
bei dem zunächst auf die Metalloberfläche eine wäßrige Lösung oder Dispersion aus
einem wasserlöslichen thermoplastischen Harz (Polyacrylsäure, Copolymere von Acrylsäure
oder Maleinsäure mit Vinylverbindungen, Polyacrylamid, Polyvinylpyrrolidon oder Verseifungsprodukte
von Polyvinylacetat) und einem Melamin/Cyanursäure-bzw. Isocyanursäure-Addukt bei
einem Gewichtsverhältnis von Harz zu Addukt = 1 : 0,3 bis 1,2 aufgebracht, mindestens
30 Minuten bei Raumtemperatur und anschließend in der Wärme getrocknet und danach
eine Metallseife (Ca-, Ba-, Zn-, Na- oder Li-Stearat, eventuell mit einem Zusatz von
Calciumcarbonat, Talk, Graphit und/oder Molybdändisulfid) und/oder ein Schmieröl (handelsübliche
Öle und Fette bzw. Mineralöle) aufgebracht wird.
[0006] Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß 2 Stufen mit langen Trocknungszeiten
zur Aufbringung des Schmiermittels erforderlich sind. Die Verwendung von Hochdruckzusätzen,
wie CaCO₃, Talk, Graphit und Molybdändisulfid, erfordert zur Vermeidung von Absetzerscheinungen
ein ständiges Umrühren. Es entstehen außerdem starke Umweltbelastungen, da bei den
Zwischenglühungen an der Luft im Falle des Zusatzes von Molybdändisulfid schwefelsaure
Gase korrosiver Art entstehen. Graphit führt auch zur direkten Verschmutzung der
Anlagenteile, die dem Verfahren ausgesetzt sind. Bei Zwischenglühungen kann die Anwesenheit
von Graphit zur Aufkohlung der umgeformten Werkstoffe in den Fällen führen, wo der
Schmiermittelrestfilm nicht durch entsprechende Reinigungsverfahren entfernt wird,
die jedoch technologisch aufwendig und deshalb wirtschaftlich ungünstig sind.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Voraussetzungen für eine hochleistungsfähige
und wirtschaftlich günstige ein- oder mehrstufige Kaltumformung zu schaffen, bei der
mit möglichst geringem schmierungstechnischem Aufwand ein hoher Schmiereffekt erreicht
und damit auch bei schwerumformbaren Werkstoffen hohe Umformgrade und -geschwindigkeiten
realisiert werden können, und die darüber hinaus eine technologisch einfache und sichere
Reinigung der Oberfläche des Umformgutes von Schmiermittelresten ermöglicht, und
ein dafür geeignetes Schmiermittel anzugeben.
[0008] Diese Aufgabe wird gemäß den Hauptansprüchen gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen
vorteilhafte Weiterbildungen.
[0009] Das erfindungsgemäße Schmiermittel, das Fett- oder Naphthensäuren und/oder deren
Salze als Schmierstoff und ggf. anor organische und/oder organische Verbindungen
als Zusätze enthält, die als Dispergiermittel, Haftvermittler, Filmbildner, Hochdruckzusätze
bzw. unter dynamischen Bedingungen als Viskositätsstabilisatoren dienen, ist dadurch
gekennzeichnet, daß es zusätzlich Salze von Oligo-alpha-methylstyroldicarbonsäuren
in einer Konzentration von 0,01 bis 30 Masse-% als Hochdruckzusatz sowie 0 bis 90
Masse-% Polyphosphat enthält.
[0010] Die Oligo-alpha-methylstyroldicarbonsäuren weisen vorzugsweise endständige Carboxylgruppen
auf. Geeignet sind z.B. Oligo-alpha-methylstyroldicarbonsäuren der Formel (I)

wobei die Einheiten des Alpha-methylstyrols jeweils 1,1-, 1,2- oder 2,2-verknüpft
sind und n so gewählt ist, daß Oligomere mit einer mittleren Molekularmasse von vorzugsweise
500 bis 800 vorliegen, insbesondere ist n 3 bis 6.
[0011] Jede Einheit der Formel (I) kann bekannterweise Kopf/Kopf, Kopf/Schwanz oder Schwanz/Schwanz
mit der benachbarten Einheit verknüpft sein (vgl. Elias, Makromoleküle, S. 43, Hüthig
u. Wepf 1975).
[0012] Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung werden als Salze der Oligo-alpha-methylstyrol-dicarbonsäuren
Alkali- und/oder Erdalkalisalze verwendet. Vorteilhaft sind für das Schmiermittel
Salze solcher Oligo-alpha-methylstyrol-dicarbonsäuren, die eine mittlere Molekularmasse
von 500 bis 800 und eine Carboxylfunktionalität von 1,5 bis 2 aufweisen. Die Konzentration
der Salze der Oligo-alpha-methylstyrol-dicarbonsäuren beträgt vorzugsweise 2 bis
10 Masse-%. Im Falle eines Polyphosphat-Zusatzes beträgt dessen Konzentration vorzugsweise
30 bis 70 %.
[0013] Das erfindungsgemäße Schmiermittel kann entweder in trockener Form oder vorteilhaft
mit einem Flüssigkeitsgehalt von 50 bis 98 Masse-%, vorzugsweise Wasser, in pastenförmigem
bis flüssigem Zustand vorliegen, wobei im Falle eines pastenförmigen oder flüssigen
Zustandes die Konzentration der Salze von Oligo-alpha-methylstyrol-dicarbonsäuren
0,005 bis 15 Masse-%, vorzugsweise 0,1 bis 2,5 Masse-%, und die des Polyphosphats
0 bis 45 Masse-% beträgt. Sofern ein in diesem Zustand befindliches Schmiermittel
Polyphosphat enthält, beträgt dessen Konzentration vorzugsweise 1,5 bis 15 Masse-%.
[0014] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Kaltumformung metallischer Werkstoffe
unter Anwendung eines gattungsgemäßen Schmiermittels, bei dem erfindungsgemäß in
einer Flüssigkeit bis zu 50 Masse-% Schmierstoff sowie als Zusätze 0,005 bis 15 Masse-%
Salze von Oligo-alpha-methylstyrol-dicarbonsäuren und 0 bis 45 Masse-% Polyphosphat
enthalten sind, wobei der Umformprozeß entweder unmittelbar innerhalb eines mit diesem
Schmiermittel hergerichteten Bades oder unter Ausnutzung einer auf das Umformgut aufgebrachten,
vorzugsweise getrockneten Schmiermittelschicht durchgeführt wird.
[0015] Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Schmiermittels besteht darin, daß sich die Salze
der Oligo-alpha-methylstyrol-dicarbonsäuren mit den übrigen Schmiermittelbestandteilen
nach erfolgter Umformung einfach von der Umformgutoberfläche entfernen lassen. Dadurch
entfallen teure Reinigungsverfahren, galvanische Nachbehandlungsverfahren können
wirtschaftlich günstig durchgeführt werden; die Haftfestigkeit von danach galvanisch
aufgetragenen Schichten ist ausgezeichnet. Schmiermitteltechnisch günstige Varianten
der Umformverfahren ergeben sich besonders dann, wenn nach dem Kontaktieren des
umzuformenden Werkstoffes mit einer Schmiermittelflüssigkeit ein Trocknungsprozeß
durchgeführt und damit auf dem Umformgut eine feste Schmierstoffschicht ausgebildet
wird. Derartige Schichten besitzen eine sehr hohe dynamische Viskosität, so daß auch
bei schwer umformbaren Werkstoffen hohe Umformgeschwindigkeiten und -grade realisiert
werden können und mehrere Umformstufen mit nur einem Schmiermittelauftrag möglich
sind. Dabei sind je nach Material, Schwere des Umformgutes und Art des Umformverfahrens
3 bis 25 Umformstufen möglich.
[0016] Die Erfindung ist nachstehend an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Beispiel 1
[0017] Ein durch mehrstufiges Ziehen umzuformender Stahldraht der Werkstoffqualität M 45
wird vor dem 1. Ziehstein durch ein Schmiermittelpulver gezogen, welches folgende
Zusammensetzung aufweist:
44,0 Masse-% technisches Calciumstearat
27,0 Masse-% Dinatriumtetraborat
16,3 Masse-% Polyvinylalkohol
12,7 Masse-% Natriumsalz einer Oligo-alpha-methyl-styrol-dicarbonsäure (M
n: 680; Funktionalität: 1,85).
[0018] Der mit diesem Schmiermittel behaftete Draht wird in 6 Ziehstufen von 5,5 mm an 2,0
mm Durchmesser gezogen.
Beispiel 2
[0019] Ein pastenförmiges Schmiermittelkonzentrat folgender Zusammensetzung
10,5 Masse-% Kalkseife
4,8 Masse-% Natriumtetraborat
4,8 Masse-% Calciumcarbonat
2,5 Masse-% Polyvinylalkohol
1,4 Masse-% Natriumsalz einer Oligo-alpha-methyl-styrol-dicarbonsäure (M
n: 680; Funktionalität: 1,85)
Rest Wasser
wird auf 85°C erwärmt und unter mechanischer Einwirkung, beispielsweise hochtourigem
Rühren, im Verhältnis 1 : 1 mit Wasser verdünnt. Mit dem erhaltenen Produkt wird Stahldraht
der Werkstoffqualität X5 CrNi 18.10 im Durchlaufverfahren beschichtet und getrocknet
und danach in 4 Ziehstufen von 4,0 mm and 2,0 mm Durchmesser gezogen.
Beispiel 3
[0020] Auf einen umzuformenden Stahldraht der Werkstoffqualität 10 MnSi 6 wird ein Schmiermittel,
das aus
8,2 Masse-% technischem Calciumstearat
4,1 Masse-% Dinatriumtetraborat
2,5 Masse-% Polyvinylalkohol
0,4 Masse-% Natriumsalz einer Oligo-alpha-methyl-styrol-dicarbonsäure (M
n: 680; Funktionalität: 1,85)
Rest Wasser
besteht, durch Kontaktieren mittels Tauchen und nachfolgendem Trocknen aufgebracht.
Dabei ergibt sich eine Schmiermittelauflage von 15 g/m².
[0021] Der umzuformende Werkstoff wird mittels Ziehdüsen mehrstufig mit einer Gesamtquerschnittsabnahme
von 82 % gezogen. Ohne den Zusatz des Salzes der Oligo-alpha-methylstyrol-dicarbonsäure
kann der gleiche Werkstoff in derselben Weise mit einer Gesamtquerschnittsabnahme
von nur 59 % gezogen werden.
Beispiel 4
[0022] Dieses Beispiel bezieht sich auf das Naßziehen eines Stahldrahtes mit einem Schmiermittel
folgender Zusammensetzung:
5,0 Masse-% Kalkseife
0,5 Masse-% Natriumtetraborat
0,25 Masse-% Natriumsalz einer Oligo-alpha-methylstyrol-dicarbonsäure (M
n: 680; Funktionalität: 1,85)
5,0 Masse-% Natriumpolyphosphat
Rest Wasser
[0023] Mit diesem Schmiermittel wird Stahldraht der Werkstoffqualität M 10 in einem 2stufigen
Schlußnaßzug von 0,6 mm an 0,5 mm Durchmesser gezogen. Der so hergestellte Draht wird
ohne eine anschließende Reinigung für die Herstellung von Drahtglas verwendet.
Beispiel 5
[0024] Zur Vorbereitung der Umformung wird Umformgut in ein flüssiges Schmiermittel folgender
Zusammensetzung getaucht:
5,0 Masse-% technisches Calciumstearat
2,5 Masse-% Natriumtetraborat
1,5 Masse-% Polyvinylalkohol
0,1 Masse-% Natriumsalz einer Oligo-alpha-methylstyrol-dicabonsäure (M
n: 560; Funktionalität: 1,92)
Rest Wasser.
[0025] Nach dem vor der Umformung vorgenommenen Trocknen liegt auf dem Draht eine Schmiermittelauflage
von 8,3 g/m² vor. Sofern größere oder kleinere Schmiermittelauflagen eingestellt
werden sollen, kann dies in einfacher Weise über einen veränderten Gehalt an Natriumsalz
der Oligo-alpha-methylstyrol-dicarbonsäure im flüssigen Schmiermittel erreicht werden.
Dabei gelten folgende Zusammenhänge:
Gehalt an Natriumsalz der Oligo-alpha-methylstyrol-dicarbonsäure (Masse-%) |
Schmiermittelauflage (g/m²) |
0,01 |
11,3 |
0,05 |
9,7 |
0,4 |
6,0 |
0,7 |
4,5 |
1,0 |
3,6 |
1,4 |
2,9 |
2,0 |
4,4 |
2,5 |
6,7 |
3,5 |
12,0. |
[0026] Das Schmiermittel kann vorteilhaft beispielsweise beim Ziehen von Draht und Rohren
oder beim Kaltstauchen von Normteilen, wie Schrauben und Muttern, eingesetzt werden.
Beispiel 6
[0027] Ein auf seine Endabmessung gezogener Stahldraht der Werkstoffqualität C 15 Q wird
im Durchlaufverfahren mit einem flüssigen Schmiermittel folgender Zusammensetzung
beschichtet:
4 Masse-% technisches Calciumstearat
0,5 Masse-% Natriumsalz einer Oligo-alpha-methylstyrol-dicarbonsäure (M
n: 560; Funktionalität: 1,92)
12 Masse-% Natriumpolyphosphat
Rest Wasser.
[0028] Anschließend wird der erzeugte Schmiermittelüberzug getrocknet. Auf dem Draht verbleibt
ein aus den im flüssigen Schmiermittel enthaltenen Substanzen bestehender fester Überzug,
der einen unter normalen Lagerbedingungen ausreichenden mittelfristigen Korrosionsschutz
bietet und der gleichzeitig einen Schmiermittelüberzug für das Weiterverarbeiten
des Drahtes, beispielsweise für einen Kaltstauchvorgang oder ein Gewinderollen, darstellt.
[0029] Bei den Salzen der Oligo-alpha-methylstyrol-dicarbonsäuren handelt es sich um Salze
verschiedener oligomerer Säuren, zu denen beispielsweise folgende tetramere alpha-Methylstyrol-dicarbonsäure
mit einer Molekularmasse M = 562 gehört:

[0030] Synonyme Bezeichnungen dieser Verbindung sind:
- Tetra-alpha-methylstyrol-dicarbonsäure
- alpha-Methylstyroltetramer-dicarbonsäure
- 2,4,7,9-Tetramethyl-2,4,7,9-tetraphenyldekandisäure-(1,10)
1. Schmiermittel für die Kaltumformung metallischer Werkstoffe, enthaltend Fett-
oder Naphthensäuren und/oder deren Salze als Schmierstoff und ggf. anorganische und/oder
organische Verbindungen als Zusätze, die als Dispergiermittel, Haftvermittler, Filmbildner,
Hochdruckzusätze bzw. unter dynamischen Bedingungen als Viskositätsstabilisatoren
dienen,
dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich Salze von Oligo-alpha-methylstyroldicarbonsäuren in einer Konzentration
von 0,01 bis 30 Masse-% als Hochdruckzusatz sowie 0 bis 90 Masse-% Polyphosphat enthält.
2. Schmiermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Salze von Oligo-alpha-methylstyroldicarbonsäuren
mit einer mittleren Molekularmasse von 500 bis 800 enthält.
3. Schmiermittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es Salze von
Oligo-alpha-methylstyrol-dicarbonsäuren der Formel I enthält,

wobei die Einheiten des Alpha-methylstyrols jeweils 1,1-, 1,2- oder 2,2-verknüpft
sind und n so gewählt ist, daß die mittlere Molekularmasse vorzugsweise 500 bis 800
beträgt.
4. Schmiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es
Salze der Tetra-alpha-methylstyrol-dicarbonsäure der Formel II enthält
5. Schmiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Salze der Oligo-alpha-methyl-styroldicarbonsäuren Alkali- und/oder Erdalkalisalze
sind.
6. Schmiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es
Salze von Oligo-alpha-methylstyrol-dicarbonsäuren enthält, die eine Carboxylfunktionalität
von 1,5 bis 2 aufweisen.
7. Schmiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Konzentration der Salze der Oligo-alpha-methylstyroldicarbonsäuren vorzugsweise 2
bis 10 Masse-% beträgt.
8. Schmiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Konzentration des Polyphosphats 30 bis 70 Masse-% beträgt.
9. Schmiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß dieses
entweder in trockener Form oder mit einem Flüssigkeitsgehalt von 50 bis 98 Masse-%,
der vorzugsweise aus Wasser besteht, im pastenförmigen bis flüssigen Zustand vorliegt.
10. Schmiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im
Falle eines pastenförmigen oder flüssigen Zustandes des Schmiermittels die Konzentration
der Salze der Oligo-alpha-methylstyroldicarbonsäuren 0,005 bis 15 Masse-% beträgt.
11. Schmiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß dieses
im Falle eines pastenförmigen oder flüssigen Zustandes vorzugsweise 0,1 bis 2,5 Masse-%
Salze der Oligo-alpha-methylstyrol-dicarbonsäuren enthält.
12. Schmiermittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß dieses im Falle eines
pastenförmigen oder flüssigen Zustandes und des Vorhandenseins von Polyphosphat vorzugsweise
1,5 bis 15 Masse-% Polyphosphat enthält.
13. Verfahren zur Kaltumformung metallischer Werkstoffe unter Anwendung eines flüssigen
Schmiermittels, das Fett- und Naphthensäuren und/oder deren Salze als Schmierstoff
und ggf. anorganische und/oder organische Verbindungen als Zusätze enthält, die als
Dispergiermittel, Haftvermittler, Filmbildner, Hochdruckzusätze bzw. unter dynamischen
Bedingungen als Viskositätsstabilisatoren dienen, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Schmiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 12 verwendet wird und der Umformprozeß
entweder unmittelbar innerhalb eines mit diesem Schmiermittel hergerichteten Bades
oder unter Ausnutzung einer auf das Umformgut aufgebrachten, vorzugsweise getrockneten
Schmiermittelschicht durchgeführt wird.