[0001] Die Erfindung betrifft eine Faßfüllvorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches
1 genannten Art.
[0002] Faßfüllvorrichtungen mit Waage sind beispielsweise aus Prospekten der Anmelderin
bekannt. Sie erlauben das genaue Füllen von Fässern (Blech- oder Kunststoffässer von
üblicherweise 200 l Inhalt), wobei der Füllablauf von Hand gesteuert oder von einer
automatischen Steuereinrichtung überwacht werden kann, die die Leerwägung, das Füllen
und das Abschalten des Füllventiles nach Erreichen des vorgegebenen Füllwertes überwacht.
[0003] Faßfüllvorrichtungen dieser Art sind mit einem Füllrohr ausgerüstet, das entweder
zur Überspiegelabfüllung nur wenig in das Spundloch eintaucht oder zur Unterspiegelabfüllung
tief eintaucht und von einer entsprechenden Hubeinrichtung während des Füllens langsam
angehoben wird.
[0004] Werden schädliche Gase oder Dämpfe abgebende Flüssigkeiten gefüllt, so sind zur
Erfüllung von Arbeitsschutz- und Umweltschutzbestimmungen Faßfüllvorrich tungen
der eingangs genannten Art erforderlich, die mit Absaugeinrichtungen während des Füllens
die aus dem Faß austretenden Gase absaugen. Solche Absaugeinrichtungen sind beispielsweise
aus der Druckschrift:
"Programm zur Verhütung von Gesundheitsschädigungen durch Arbeitsstoffe"
der Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie bekannt. Diese Absaugeinrichtungen
schaffen einen das Füllrohr in Füllstellung der Faßfüllvorrichtung im Höhenbereich
des Spundloches umgreifenden Raum, der seitlich und nach oben gegen das Füllrohr abgedichtet
ist und unten mit einer Öffnung das Spundloch übergreift. Die zitierte Druckschrift
beschreibt zwei Konstruktionen.
[0005] Bei einer dieser bekannten Konstruktionen weist die Absaugeinrichtung eine Öffnung
an einem sich nach unten erweiternden Trichter auf, der auf das Faß aufgelegt wird.
Bei einer zweiten dort dargestellten Konstruktion liegt die Absaugeinrichtung zur
Verringerung des Auflagegewichtes mit einem elastischen Balg auf der Faßoberfläche
auf.
[0006] Beiden genannten bekannten Konstruktionen ist gemeinsam, daß während des Absaugens,
also während des gesamten Füllbetriebes das Faß gewichtsbelastet wird. Dies führt
aber zu einer Beeinflussung des Wägevorganges, so daß derartige Konstruktionen nach
deutschen Eichvorschriften nicht zulässig sind.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine Faßfüllvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei Gewährleistung ausreichender Absaugung
einen eichfähigen Wägebetrieb erlaubt.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteiles des
Anspruches 1 gelöst.
[0009] Die erfindungsgemäße Faßfüllvorrichtung weist eine Absaugeinrichtung auf, die in
Füllstellung der Vorrichtung mit ihrem die Absaugöffnung umgebenden unteren Rand
in allseitigem Abstand zur Faßoberfläche und zur Spundlochwand steht. Dadurch wird
jede Belastung des Fasses beim Wägen vermieden. Da der Rand der Saugöffnung in geringem
Abstand zur Faßoberfläche und zur Spundlochwand angeordnet ist, ergibt sich aber in
diesem Bereich eine labyrinthartig drosselnde Dichtwirkung, die das Ansaugen von
Luft weitgehend begrenzt. Damit werden - im Gegensatz zu der bekannten Konstruktion
mit Absaugtrichter, bei der beträchtliche Mengen Luft angesaugt werden - Luftbeimischungen
zum abgesaugten Gas weitmöglichst vermieden, so daß die der Absaugeinrichtung nachgeschaltete
Beseitigungseinrichtung nicht von zu großen Gasmengen überlastet wird.
[0010] Vorteilhaft sind dabei die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen. Ein solcher vorteilhaft
unmittelbar an der Absaugeinrichtung angeordneter Sensor bestimmt den Höhenabstand
der Absaugeinrichtung über der Faßoberfläche und erlaubt die Einhaltung eines geringen,
wenig Fremdluft ansaugenden Spaltes zwischen dem Rand der Saugöffnung und der Faßoberfläche.
[0011] Weiterhin vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen. Auf diese Weise
wird erreicht, daß der Balg während des größeren Teiles des Füllvorganges vollständig
abdichtend auf die Faßoberfläche gelegt werden kann, wobei er das Faß aber nur geringfügig
belastet, so daß der Füllendwert wenigstens annähernd ermittelbar ist. Kurz vor Erreichen
dieses Endwertes wird der Balg geringfügig angehoben, um nun mit seinem unteren Rand
in erfindungsgemäßer Stellung belastungs frei über dem Faß zu stehen, wobei nur noch
über kurze Zeit geringe Fremdluftmengen angesaugt werden.
[0012] Bei größeren Füllanlagen werden häufig Faßfüllvorrichtungen verwendet, die zum Abfüllen
unterschiedlicher Flüssigkeiten ausgerüstet sind. Dann werden vorteilhaft auswechselbare
Füllrohre vorgesehen, die ständig an entsprechende Vorratstanks angeschlossen neben
der Vorrichtung bereitgehalten werden und zur Abfüllung der entsprechenden Flüssigkeit
an einer Kupplungseinrichtung der Faßfüllvorrichtung zu befestigen sind. Bei solchen
Vorrichtungen sind vorteilhaft die Merkmale des Anspruches 4 vorgesehen. Die Absaugeinrichtung
kann hier zum Wechseln des Füllrohres an ihrer Längsteilung geöffnet und nach Einsetzen
des neuen Füllrohres verschlossen werden, was den Wechselvorgang stark erleichtert.
[0013] Schließlich sind vorteilhaft die Merkmale des Anspruches 5 vorgesehen. Die bei Faßfüllvorrichtungen
für gefährliche Flüssigkeiten regelmäßig vorgesehene Tropfenschale zum Auffangen
abtropfender Flüssigkeit während des Faßwechsels ist hier derart angeordnet, daß
sie während des Faßwechsels in geringem Spaltabstand unter der Saugöffnung der Absaugeinrichtung
steht. Damit wird ereicht, daß die Absaugeinrichtung auch während des Faßwechsels
angeschaltet bleiben kann, ohne zu große Luftmengen anzusaugen.
[0014] In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Faßfüllvorrichtung zur Überspiegelabfüllung,
Fig. 2 einen Achsschnitt durch die Absaugeinrichtung der Faßfüllvorrichtung gemäß
Fig. 1,
Fig. 3 einen Ausschnitt in Darstellungsweise gemäß Fig. 1 einer Faßfüllvorrichtung
für Unterspiegelabfüllung,
Fig. 4 eine Ansicht in Achsrichtung auf die Kupplungseinrichtung für das Füllrohr,
Fig. 5 eine Ansicht in Achsrichtung auf die Absaugeinrichtung gemäß Fig. 2 und
Fig. 6 die Seitenansicht einer Absaugeinrichtung in Ausführungsvariante mit Balg.
[0015] Fig 1 zeigt in Seitenansicht eine komplette Faßfüllvorrichtung mit einem Faß 1.
Dieses steht auf dem Tisch 2 einer Waage 3, auf den es zuvor von Hand oder mit nicht
dargestellten Einrichtungen gebracht und in korrekter Füllstellung ausgerichtet wurde.
[0016] An der Waage 3 ist eine Tragsäule 4 vorgesehen, die in vorgewählter Grundhöheneinstellung
mit einem Arm 5 eine Hubeinrichtung 6 trägt. Die Hubeinrichtung 6 weist einen in Pfeilrichtung
höhenverstellbaren Mitnehmer 7 auf, der eine Kupplungseinrichtung 8 trägt, von welcher
das obere Ende eines Füllrohres 9 auswechselbar festgehalten ist.
[0017] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist das Füllrohr 9 zur Überspiegelabfüllung ausgebildet.
Es wird daher in das mit seiner Spundlochwand 10 dargestellte Spundloch des Fasses
1 nur geringfügig eingesenkt in die in Fig. 2 dargestellte Höhenstellung, um dann
von oben in das Faß zu füllen. Nach beendeter Füllung wird es mit der Hubeinrichtung
6 nach oben außer Eingriff mit dem Faß 1 gebracht. Fig. 1 zeigt ein Füllrohr 9 üblicher
Ausbildung, das an seinem unteren Ende 11 ein nicht dar gestelltes Fußventil aufweist,
welches von einer Ventilsteuerung 12, die am oberen Ende des Füllrohres 9 angeordnet
ist, geschaltet wird. Seitlich mündet in das Füllrohr 9 ein Anschlußstutzen 13 für
einen Füllschlauch 14, durch den in Pfeilrichtung abzufüllende Flüssigkeit von einem
nicht dargestellten Vorratstank zugeführt wird.
[0018] Insoweit entspricht die dargestellte Konstruktion dem Stand der Technik, der auch
bereits Gasabsaugeinrichtungen aufweist, die im Bereich des Spundloches beim Füllen
austretende Gase absaugen.
[0019] Bei der dargestellten erfindungsgemäßen Konstruktion ist eine Absaugeinrichtung 15
vorgesehen, die näher an Hand von Fig. 2 in einem Achsschnitt erläutert wird. Die
Absaugeinrichtung 15 ist als rohrförmiges Gehäuse ausgebildet, das im dargestellten
Ausführungsfalle konzentrisch das Füllrohr 9 umgibt. Am oberen Ende der Absaugeinrichtung
15 ist eine gegenüber dem Füllrohr 9 abdichtende Dichtung 16 vorgesehen. Das Innere
der Absaugeinrichtung 15 wird über einen Rohrstutzen 17 und einen Absaugschlauch
18 entlüftet, durch welchen in Pfeilrichtung die abgesaugten Gase zu nicht dargestellten
Saugeinrichtungen sowie nachgeschalteten Behandlungseinrichtungen für die abgesaugten
Gase führen, wie beispielsweise Einrichtungen zur Rückförderung in den Flüssigkeitsvorratstank,
Verbrennungseinrichtungen oder sonstige Beseitigungseinrichtungen.
[0020] Die Unterseite der Absaugeinrichtung 15 ist offen und bildet die von unten Gas ansaugende
Saugöffnung mit dem Rand 19. Der Rand 19 ist, wie Fig. 2 zeigt, mit einem Durchmesser
ausgebildet, der etwas größer ist als der Außendurchmesser der Spundlochwand 10. In
der in Fig. 2 dargestellten Stellung der Absaugeinrichtung 15 ist der Rand 19 in geringer
Höhe über der Oberflä che des Fasses 1 angeordnet. In dieser Stellung wird aus dem
Faß in Richtung des Pfeiles 20 austretendes Gas angesaugt. Außerdem wird in Richtung
des Pfeiles 21 Nebenluft aus der Atmosphäre angesaugt. Die angesaugte Nebenluft (Pfeil
21) wird dabei beim Durchtritt durch den engen Spalt zwischen dem Rand 19 und der
Oberfläche des Fasses einerseits sowie durch den Ringkanal zwischen der Innenseite
der Absaugeinrichtung 15 und der Außenseite der Spundlochwand 10 stark gedrosselt.
Dadurch wird erreicht, daß nur relativ wenig Nebenluft angesaugt wird, so daß die
nachfolgenden Gasbehandlungseinrichtungen kostensparend für geringe Durchsätze ausgelegt
sein können.
[0021] Fig. 2 zeigt die Absaugeinrichtung 15 in der Höhenstellung über dem Faß 1, die während
des gesamten Füllvorganges einzuhalten ist. Dabei ist dafür Sorge zu tragen, daß diese
Stellung genau eingehalten wird, da eine Berührung des Fasses die Wägung stören würde
und da andererseits Vergrößerungen des Spaltes mit sich daraus ergebender Vergrößerung
der angesaugten Nebenluftmengen vermieden werden sollen.
[0022] Daher ist an der Absaugeinrichtung 15 ein Sensor 22 angeordnet, der derart ausgebildet
ist, daß er auf beispielsweise induktivem Wege den Abstand zur Faßoberfläche bestimmt.
In Abhängigkeit davon kann die Hubeinrichtung 6 entsprechend eingeregelt werden.
[0023] Die Absaugeinrichtung 15 könnte in einfacher Ausführungsform unmittelbar auf dem
Füllrohr 9 höhenfest in der dargestellten Höhenlage befestigt sein. In den Figuren
ist aber eine Ausführungsform dargestellt, die für Faßfüllvorrichtungen mit auswechselbaren
Füllrohren geeignet ist. Mit solchen Vorrichtungen können unterschiedliche Flüssigkeiten,
insbesondere chemisch miteinander unverträgliche Flüssigkeiten abwechselnd auf derselben
Vorrichtung gefüllt werden. Mehrere Füllrohre bleiben dann ständig mit den zugehörigen
Tanks verbunden und werden zum Füllen an der Vorrichtung ausgewechselt.
[0024] Zu diesem Zweck ist die das Füllrohr 9 haltende Kupplungseinrichtung 8 längsgeteilt
ausgebildet, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist. Auf der einen Seite weist sie ein
Scharnier 23 auf und auf der anderen Seite Klemmeinrichtungen 24, die in geschlossenem
Zustand mit Schrauben od. dgl. gesichert werden. Wenn die Kupplungseinrichtung 8,
wie dies Fig. 4 zeigt, geöffnet ist, so kann das Füllrohr 9 einfach herausgenommen
und gegen ein anderes ausgetauscht werden. Die Kupplungseinrichtung 8 kann auch auf
andere Weise ausgebildet werden, beispielsweise in Form einer Schraubverbindung
od. dgl. .
[0025] Dieser Austausch könnte zusammen mit der am Füllrohr befestigten Absaugeinrichtung
15 erfolgen, die dann ebenfalls für jede Flüssigkeit zu einer entsprechenden Entsorgungseinrichtung
führen könnte. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Absaugeinrichtung 15 jedoch
derart ausgebildet, daß sie an der Füllvorrichtung verbleibt. Zur Erleichterung des
Auswechselns des Füllrohres ist sie in ähnlicher Weise wie die Kupplungseinrichtung
8 in Längsrichtung geteilt ausgebildet, weist also auf der dem Betrachter zu liegenden
Seite zwei Scharniere 25 auf und kann somit zum Entnehmen des Füllrohres 9 aufgeklappt
werden. Die Absaugeinrichtung kann auch auf andere Weise zum Auswechseln des Füllrohres
aufklappbar gestaltet sein, wobei z.B. die Scharniere 25 entfallen. Die beiden trennbaren
Gehäuseteile der Absaugeinrichtung können z.B. aneinandersteckbar oder mittels Schrauben
befestigt sein. Die dargestellte Absaugeinrichtung 15 verbleibt an der Füllvorrichtung
und ist mit einem Arm 26 am Mitnehmer 7 befestigt.
[0026] Bei Füllpausen, insbesondere beim Faßwechsel, können von dem hochgezogenen Füllrohr
9 Tropfen nach unten fallen, die bei hochgiftigen Flüssigkeiten unangenehme Folgen
hätten. Est ist üblich, zu diesem Zweck unter das hochgezogene Füllrohr eine Tropfenschale
anzuordnen.
[0027] In der dargestellten Ausführungsform ist eine solche Tropfenschale 27 an einer Seitenbewegungseinrichtung
28 vorgesehen, die über einen Arm 29 an der Hubeinrichtung 6 befestigt ist. Die Höhenlage
der Tropfenschale 27, in der diese in Pfeilrichtung seitlich verschiebbar angeordnet
ist, ist derart gewählt, daß nach Hochziehen der Absaugeinrichtung 15 in die obere
Endlage die Tropfenschale 27 mit möglichst geringem Höhenabstand unter den Rand 19
der Absaugeinrichtung faßt. Dann kann die Absaugeinrichtung auch während des Faßwechsels
weiterlaufen und die von am Füllrohr hängenden Tropfen abgasenden Dämpfe weiter absaugen.
Der enge Spalt zwischen dem Rand 19 der Absaugeinrichtung 15 und der Tropfenschale
27 begrenzt dabei die angesaugte Nebenluft.
[0028] Die bei der vorstehenden Beschreibung der dargestellten Faßfülleinrichtung beschriebenen
Bewegungsabläufe können in einfachstem Falle von Hand gesteuert werden. Vorzuziehen
ist aber eine automatische Steuerung. Zu diesem Zweck ist ein Steuergerät 30 vorgesehen.
Dieses ist durch Leitungen 31 bis 35 mit der Waage 3, der Seitenbewegungseinrichtung
28 für die Tropfenschale 27, mit dem Sensor 22 für die Höhenbestimmung der Absaugeinrichtung
15 über dem Faß 1, mit der Hubeinrichtung 6 und der Ventilsteuerung 12 des Füllrohres
9 elektrisch verbunden. Es steuert die Abläufe wie folgt:
[0029] Zunächst wird bei leerem Faß von der Waage 3 eine Leerwägung durchgeführt. Sodann
wird die Hubeinrichtung 6 angesteuert, um das Füllrohr 9 und die Absaugeinrichtung
15 nach unten bis auf das Faß abzusetzen. Nun wird vom Sensor 22 die Höhenlage über
dem Faß ermittelt und die Hubeinrichtung 6 entsprechend angesteuert, um eine Hubstellung
entsprechend Fig. 2 anzufahren. Anschließend wird die Ventilsteuerung 12 zum Öffnen
des Ventils betätigt.
[0030] Es wird nun gefüllt, bis die Waage 3 das Erreichen des Füllgewichtes meldet. Dann
wird die Ventilsteuerung 12 zum Schließen des Ventiles betätigt, mit der Hubeinrichtung
6 das Füllrohr und die Absaugeinrichtung nach oben gefahren, und zwar bis in eine
auf die Höhenlage der Tropfenschale 27 abgestimmte Position und sodann diese durch
entsprechendes Ansteuern der Seitenbewegungseinrichtung 28 unter den Rand 19 Absaugeinrichtung
15 bewegt. Anschließend kann zu einem neuen Füllzyklus das gefülllte gegen ein leeres
Faß gewechselt werden.
[0031] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsvariante der in Fig. 1 dargestellten Faßfüllvorrichtung,
bei der nur die für die Beschreibung der Ausführungsvariante notwendigen Teile in
einem Ausschnitt dargestellt sind. Übereinstimmende Teile sind mit denselben Bezugszeichen
wie in Fig. 1 und 2 versehen.
[0032] Es handelt sich hier um eine Faßfüllvorrichtung entsprechend Fig. 1 mit dem einzigen
Unterschied, daß sie nicht für Überspiegelabfüllung, sondern für Unterspiegelabfüllung
ausgerüstet ist. Dabei muß das Füllrohr 9′ während des Füllvorganges höhenbewegt werden
und erheblich tiefer in das Faß eintauchen. Während des Füllvorganges soll das untere
Ende 11 des Füllrohres 9′ ständig unter den jeweiligen Füllpegel reichen. Dadurch
wird erreicht, daß ruhiger und ohne zu spritzen gefüllt wird, was insbesondere bei
stark schäumenden Flüssigkeiten erforderlich ist. Das Füllrohr soll während des Füllvorganges
nicht still stehen, sondern mit ansteigendem Füllpegel hochgezogen werden, um seine
äußere Benetzung durch die zu füllende Flüssigkeit auf einen Höhenbereich von wenigen
Zentimetern zu beschränken. Die Absaugeinrichtung 15′ soll während des Füllvorganges
aber höhenfest stehen.
[0033] Dazu ist, wie Fig. 3 zeigt, an dem Mitnehmer 7 der Hubeinrichtung 6, der über den
Arm 26 die Absaugeinrichtung 15 trägt, eine weitere Hubeinrichtung 36 angeordnet,
die wiederum mit einem höhengesteuerten Mitnehmer 37 die Kupplungseinrichtung 8 für
das obere Ende des Füllrohres 9′ trägt, welches in diesem Falle naturgemäß erheblich
länger, ansonsten aber identisch wie das in Fig. 1 dargestellte Füllrohr 9 ausgebildet
ist.
[0034] Die Höhenstellung der Absaugeinrichtung 15 wird also wie bei der Ausführungsform
der Fig. 1 von der Hubeinrichtung 6 gesteuert, während unabhängig davon mit der Hubeinrichtung
36 das Füllrohr 9′ höhenbewegt werden kann.
[0035] Die Absaugeinrichtung 15 ist im wesentlichen unverändert genauso ausgebildet wie
die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Konstruktion mit dem einzigen Unterschied, daß
die Ringdichtung 16 zum Abdichten der Absaugeinrichtung 15 auf dem Füllrohr in diesem
Fall als Schiebedichtung auszubilden ist.
[0036] Das Steuergerät 30′ ist weitgehend mit dem Steuergerät 30 der Ausführungsform der
Fig. 1 identisch. Es weist lediglich eine weitere Steuerleitung 38 für die zu sätzliche
Hubeinrichtung 36 auf.
[0037] Fig. 6 zeigt eine Variante der Absaugeinrichtung, die an einer der Ausführungsformen
der Fig. 1 oder 3 vorgesehen sein kann.
[0038] Die Absaugeinrichtung 15˝, die ansonsten identisch ausgebildet ist wie in der zuvor
beschriebenen Ausführungsform, weist an ihrem unteren Ende einen Flansch 41 auf,
auf dem ein nach unten weisender Gummibalg 39 befestigt ist. Dieser ist nach Möglichkeit
hochflexibel ausgebildet und bildet mit seinem unteren Rand 40 die Saugöffnung der
Absaugeinrichtung 15˝.
[0039] Die Höhensteuerung der Absaugeinrichtung 15˝, die von dem Arm 26 gehalten ist, geschieht
in entsprechender Weise wie bei den vorbeschriebenen Ausführungsformen. Bei der Ansteuerung
wird jedoch mit einer Variante gearbeitet. Zunächst wird die Absaugeinrichtung 15˝
bis auf das Faß 1 abgesenkt, so daß während des Füllens der Rand 40 des Balges 39
vollständig dichtend auf der Faßoberfläche aufliegt.
[0040] Diese Stellung wird während des Füllvorganges beibehalten. Die Waage wird dabei
geringfügig durch den elastisch federnden Balg 39 belastet, ohne die Wägung wesentlich
zu stören. Kurz vor Erreichen der Endfüllung wird die Absaugeinrichtung 15˝ geringfügig
angehoben, und zwar in die mit der gestrichelten Linie dargestellte Höhenstellung
II des Randes 40. Nun ist das Faß völlig unbelastet und kann in Feinwägung bis zur
Endfüllung gefüllt werden. Der Rand 40 steht jetzt in bezug zur Oberfläche des Fasses
1 und der Spundlochwand 10 in einer Lage, die der des Randes 19 (siehe Fig. 2) entspricht.
Es wird nun zwar Nebenluft angesaugt, aber in gedrosselter Weise. Anschließend kann
hochgehoben werden wie auch bei den zuvor ge schilderten Ausführungsformen.
[0041] Bei dieser Ausführungsform der Fig. 6 wird also im Zeitbereich der Endfüllung bei
völlig unbelastetem Faß mit leichter Nebenluft abgesaugt, während des größeren Zeitraumes
der Füllung aber mit dem Balg völlig abgedichtet, so daß insgesamt noch weniger Nebenluft
anfällt als bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen. Die Absaugeinrichtung
15˝ kann ebenfalls zum Wechseln des Füllrohres 9 geteilt ausgebildet sein, wozu auch
der Balg 39 entsprechend teilbar oder gegebenenfalls leicht abziehbar ausgebildet
ist.
1. Faßfüllvorrichtung mit einer das Füllgewicht überwachenden Waage und einer im Bereich
des Spundloches angeordneten, das Füllrohr mit ihrer Saugöffnung übergreifenden
Absaugeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugeinrichtung (15, 15′, 15˝) in Füllstellung (Fig. 2) der Vorrichtung
derart angeordnet ist, daß der die Saugöffnung umgebende Rand (19, 40) in geringer
Höhe über der Oberfläche des Fasses (1) dessen Spundlochwand (10) mit geringem Seitenabstand
umfaßt.
2. Faßfüllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugeinrichtung (15, 15′, 15˝) von einer Hubeinrichtung (6) gehalten ist,
die von einem den Höhenabstand der Absaugeinrichtung über der Oberfläche des Fasses
(1) bestimmenden Sensor (22) gesteuert ist.
3. Faßfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugöffnung (Rand 40) an einem die Absaugeinrichtung (15˝) nach unten überragenden
höhenelastischen Balg (39) ausgebildet ist, wobei die Hubeinrichtung (6) in Abhängigkeit
von der Waagensteuerung (30) derart betätigt ist, daß der Balg beim Erreichen des
Endfüllwertes des Fasses (1) leicht abgehoben ist, zuvor aber auf der Faßoberfläche
aufliegt.
4. Faßfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit auswechselbaren
Füllrohren, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugeinrichtung (15, 15′, 15˝) mit verschließbarer Längsteilung (Scharniere
25) versehen ist.
5. Faßfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine bei über das Faß (1) angehobener Höhenstellung der Absaugeinrichtung (15,
15′, 15˝) seitlich unter diese in geringem Spaltabstand zum Rand (19, 40) der Saugöffnung
bewegbare Tropfenschale (27) vorgesehen ist.