[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Ansteuersignales
für die gleisbogenabhängige Drehung eines um seine Längsachse drehbar am Fahrgestell
eines Schienenfahrzeuges angebrachten Wagenkastens, gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche
1 bzw. 6.
[0002] Beim Durchfahren von Gleisbögen wird die maximal zulässige Fahrgeschwindigkeit von
Personen befördernden Schienenfahrzeugen im wesentlichen von zwei Einflußfaktoren
bestimmt, nämlich der freien Seitenbeschleunigung, die aus Fahrkomfortgründen für
den Passagier zugelassen ist, sowie der zugelassenen Überhöhung der kurvenäußeren
Schiene. Eine Erhöhung der zulässigen Geschwindigkeit ohne Verletzung der o.g. Grenzwerte
ist durch eine Drehung des Wagenkastens gegenüber dem Fahrgestell um seine in Fahrtrichtung
orientierte Längsachse möglich. Diese Drehung des Wagenkastens kann entweder passiv
durch eine entsprechende Hochlage der Drehachse gegenüber dem Wagenkastenschwerpunkt
herbeigeführt oder durch ein aktives Stellglied erzwungen werden. Als Bezugssignal
für dieses Stellglied wird allgemein ein Meßsignal für die Querbeschleunigung b verwendet,
welche senkrecht zur jeweiligen Fahrtrichtung sowie parallel zur Gleisebene gerichtet
ist.
[0003] Das Meßsignal für die Querbeschleunigung b enthält neben den trassierungsbedingten,
niederfrequenten Anteilen auch höherfrequente Anteile, die aus der Eigendynamik des
Fahrzeuges herrühren. Wird der letztgenannte Signalanteil durch Filterung entfernt,
so ergibt sich dadurch für den niederfrequenten, trassierungsbedingten Anteil eine
unerwünschte Zeitverzögerung Um diese zu kompensieren, ist es bekannt, ein Korrektursignal
zu verwenden, das aus dem Überhöhungsaufbau im Übergangsbogen, d.h. aus dem orts-
bzw. beim Durchfahren zeitveränder lichen Verlauf der Überhöhung der äußeren gegenüber
der inneren Schiene, abgeleitet wird. Dieser Überhöhungsaufbau kann über einen Kreisel
in dem zu regelnden Wagen erfaßt werden.
[0004] Ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der deutschen
Patentschrift 22 05 858 bekannt. Gemäß der dortigen Figur 8 sind Meßwertgeber für
die Querbeschleunigung b, die Fahrtgeschwindigkeit v sowie die Winkelgeschwindigkeit
ω um die Wagenlängsachse vorhanden. Das Meßsignal für die Querbeschleunigung b wird
zur Unterdrückung höherfrequenter Signalanteile einem Tiefpaßfilter zugeführt. Dies
führt zu einer unerwünschten Signalverzögerung. Bei der Erzeugung des gewünschten
Ansteuersignales zur Einleitung der Wagenkastenkippung werden daher zwei Arbeitsphasen
unterschieden. In einer ersten Phase wird das Ansteuersignal im wesentlichen von dem
Meßsignal für die Fahrzeuggeschwindigkeit abgeleitet. Letzteres wird dazu einer Impulsformerschaltung
zugeführt, welche ein mit der Fahrzeuggeschwindigkeit treppenförmig ansteigendes Ausgangssignal
abgibt. Während dieser ersten Phase, welche etwa eine Sekunde lang andauert, wird
das Ansteuersignal demnach nicht in Abhängigkeit von den realen Gegebenheiten der
Trasse, d.h. dem real vorhandenen Verlauf der Schienenüberhöhung im Eingangsbogen
der Kurve bestimmt. Diese auf etwas schematische Weise erfolgende Signalbildung ist
demnach noch verbesserungsbedürftig.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit deren Hilfe das gewünschte Ansteuersignal
auf einfache und effektive Weise erzeugt werden kann, wobei die realen Gegebenheiten
des Schienenverlaufs möglichst weitgehend zu berücksichtigen sind.
[0006] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die in den kennzeichnenden Teilen der
Patentansprüche 1 bzw. 6 beschriebenen Verfahrens- bzw. Vorrichtungsmerkmale gelöst.
[0007] Demnach wird auch das Meßsignal für die Winkelgeschwindigkeit ω einem Tiefpaßfilter
zugeführt, welches analog zu demjenigen ausgebildet ist, in dem die höherfrequenten
Anteile des Meßsignals für die Querbeschleunigung ausgefiltert werden. Aus dem Meßsignal
v für die Fahrzeuggeschwindigkeit wird ein im wesentlichen quadratisch davon abhängiges
Geschwindigkeitssignal gebildet und mit dem Ausgangssignal des das Meßsignal für
die Winkelgeschwindigkeit ω aufnehmenden Tiefpaßfilters einem Multiplizierglied zugeführt.
Das dort gebildete Produktsignal wird zusammen mit dem gefilterten Meßsignal für
die Querbeschleunigung einem Summationsglied zugeführt, welches ausgangsseitig das
gewünschte Ansteuersignal abgibt.
[0008] Zwar weist auch hier das dem Tiefpaßfilter für das Meßsignal der Querbeschleunigung
b entnommene Ausgangssignal eine Zeitverzögerung auf, jedoch wird in das Summationsglied
noch das Produktsignal des Multiplikationsgliedes eingeführt, welches auf dem im Übergangsbogen
einsetzenden Überhöhungsaufbau mit einer wesentlich größeren Anstiegsgeschwindigkeit
reagiert. Dieses Signal ist gleich zu Beginn von den realen Gegebenheiten der gerade
durchfahrenen Gleisanlage, repräsentiert durch das die beim Einfahren zunehmende
Gleisüberhöhung wiedergebende Meßsignal für die Winkelgeschwindigkeit ω , unter Einbeziehung
der jeweils vorhandenen Fahrtgeschwindigkeit abhängig. Damit wird ein den realen
Gegebenheiten sehr gut angepaßtes, vom hochfrequenten Rauschen befreites sowie die
Zeitverzögerung kompensierendes Ansteuersignal b gewonnen.
[0009] Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind den Verfahrensunteransprüchen
zu entnehmen.
[0010] Bei einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6 ist die o.g. Aufgabe
dadurch gelöst, daß dem Meßwertgeber für die Winkelgeschwindigkeit ω ein zweites,
zum ersten analoges Tiefpaßfilter nachgeschaltet, ein eingangsseitig mit einem Multiplizierglied
und mit dem Ausgang des ersten Tiefpaßfilters verbundenes, ausgangsseitig das Ansteuersignal
b abgebendes Summationsglied vorhanden ist und das Multiplizierglied eingangsseitig
mit dem Ausgang des zweiten Tiefpaßfilters sowie dem Ausgang einer Rechenvorrichtung
zur Erzeugung eines im wesentlichen vom Quadrat der Fahrzeuggeschwindigkeit v abhängigen
Geschwindigkeitssignals verbunden ist.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind den Vorrichtungsunteransprüchen
zu entnehmen.
[0012] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Abbildung näher
erläutert. Diese zeigt in schematischer Weise ein Blockschaltbild, welches sowohl
das erfindungsgemäße Verfahren als auch die zugehörige Vorrichtung repräsentiert.
[0013] Ein Meßwertgeber 1 gibt an seinem Ausgang ein die Querbeschleunigung b repräsentierendes
Signal ab. Der Meßwertgeber 1 ist zweckmäßig am Fahrgestell des Schienenfahrzeuges
montiert und mißt die senkrecht zur Fahrtgeschwindigkeit und parallel zur Gleisebene
gerichtete Querbeschleunigung b. Das Ausgangssignal des Meßwertgebers 1 gelangt zu
einem Tiefpaßfilter 4, welches erster Ordnung ist, und welches durch in der Regelungstechnik
hierfür übliche Komponenten verwirklicht sein kann. Das Ausgangssignal des Tiefpaßfilters
4 wird schließlich einem Summationsglied 7 zugeführt.
[0014] Ein weiterer Meßwertgeber 2, beispielsweise ein Kreisel, mißt die um die Fahrzeugachse
auftretende Winkelgeschwindigkeit ω . Das entsprechende Ausgangssignal wird einem
zweiten Tiefpaßfilter 5 zugeführt, welches zweckmäßig dieselbe Eckfrequenz 2π/T aufweist.
Das Ausgangssignal dieses Tiefpaßfilters 5 gelangt an den einen Eingang eines Multipliziergliedes
6, dessen Ausgangssignal ebenfalls dem Summationsglied 7 zugeführt wird.
[0015] Ein dritter Meßwertgeber 3 schließlich erzeugt ein die Fahrzeuggeschwindigkeit v
repräsentierendes Ausgangssignal, welches einmal den beiden Eingängen eines zweiten
Multipliziergliedes 8 und zum anderen einem Kennlinienglied 10 zugeführt wird. Das
zweite Multiplizierglied 8 erzeugt ein dem Quadrat der Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechendes
Ausgangssignal, welches einem dritten Multiplizierglied 9 zugeführt wird. Das Kennlinienglied
10 erzeugt ein von der Fahrzeuggeschwindigkeit v abhängiges, einen reziproken Proportionalitätsfaktor
1/c repräsentierendes Ausgangssignale welches an den anderen Eingang des dritten
Multipliziergliedes 9 gelangt. Wie in dem Block für das Kennlinienglied 10 dargestellt,
hat dessen Ausgangssignal für die Fahrzeuggeschwindigkeit v=0 einen bestimmten, vorgebbaren
Wert und nimmt hier mit absolut zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit v kontinuierlich
ab. Das Ausgangssignal des dritten Multipliziergliedes 9 wird einem zweiten Summationsglied
18 zugeführt, wo ein die Erdbeschleunigung g repräsentierendes Signal subtrahiert
wird. Das sich so ergebende Differenzsignal gelangt schließlich an den anderen Eingang
des Multipliziergliedes 6. Dieses Differenzsignal repräsentiert den Ausdruck(v²/c
- g).
[0016] Die Struktur dieses Blockschaltbildes basiert auf den folgenden Überlegungen. Die
Querbeschleunigung b kann nach der Beziehung zerlegt werden:

Der erste Term dieser Formel enthält bereits die erwünschte Filterung für den Meßwert
der Querbeschleunigung. Hierbei bedeutet T die Filterzeitkonstante und p den Differentialoperator.
Der zweite Term läßt sich folgendermaßen umformen:

Hierbei bedeuten v die Fahrzeuggeschwindigkeit, r den Kurvenradius, g die Erdbeschleunigung
sowie φ den Querneigungswinkel bzw. Überhöhungswinkel der Gleisebene (Überhöhung
der in der Kurve äußeren gegenüber der inneren Schiene). Für die trassierungsüblichen
Querneigungswinkel ( φ ≦ 0,1 rad) ist die folgende Näherung zulässig:

Mit einer festen Beziehung zwischen Kurvenradius und Querneigungswinkel mit dem
Proportionalitätsfaktor c gilt:

Hier ist ω die Winkelgeschwindigkeit des Schienenfahrzeugs um seine Längsachse bzw.
die zeitliche Änderung des Querneigungswinkels der Gleisebene. Durch Einsetzen von
(6) in (1) ergibt sich:

[0017] Die Struktur dieser Formel für das Ansteuersignal b wird durch das Blockschaltbild
wiedergegeben. Dort ist das Ansteuersignal b gleich dem Ausgangssignal des Summationsgliedes
7. Eine Auswertung der Trassierung bereits bestehender Strecken ergibt, daß die vorstehend
angesetzte Beziehung (4) mit c = const nur unzureichend erfüllt wird und mit 1/c
= f(v), wie in dem Block des Kennliniengliedes 10 graphisch beispielhaft wiedergegeben,
eine wesentlich bessere Annäherung erzielt werden kann.
[0018] Beim Einfahren in einen Gleisbogen gelangt das Schienenfahrzeug im allgemeinen zunächst
auf einen Übergangsbogen, in welchem die Krümmung beispielsweise linear von 0 auf
einen bestimmten Endwert zunimmt, welcher dann innerhalb des Bogens über eine gewisse
Länge konstant gehalten wird, um dann schließlich in einem weiteren Übergangsbogen
wieder auf Null abzufallen. Fährt ein Schienenfahrzeug in den Übergangsbogen ein,
so erfolgt dort gleich zu Beginn wegen der einsetzenden Querneigung eine Drehung
des Fahrgestells um seine Längsachse. Die dabei auftretende Winkelgeschwindigkeit
ω wird umso höher sein, je größer die momentane Fahrzeuggeschwindigkeit v ist. Während
der Querneigungswinkel φ nur allmählich ansteigt, wird die Winkelgeschwindigkeit ω
gleich zu Beginn steil ansteigen, bei einem klotoidenförmigen Übergangsbogen etwa
einer Sprungfunktion entsprechend. Bei einem bestimmten Verlauf der Fahrzeuggeschwindigkeit
v, welche vom Überhöhungsverlauf abhängt, wird keine Querbeschleunigung b auftreten.
Dann wird die Zentrifugalkomponente die durch die Erdbeschleunigung bedingte Komponente
gerade kompensieren, und das dem Multiplizierglied 6 vom Summationsglied 18 her zufließende
Eingangssignal wird demzufolge gleich Null sein. Das Summationsglied 7 wird dann
an keinem seiner beiden Eingänge ein von Null verschiedenes Eingangssignal empfangen,
und das an seinem Ausgang zu entnehmende Ansteuersignal b wird demnach ebenfalls gleich
Null sein.
[0019] Fährt das Schienenfahrzeug nun mit einer von dem oben geschilderten Idealfall abweichenden,
insbesondere höheren Fahrzeuggeschwindigkeit v in den Übergangsbogen ein, so erhält
das Tiefpaßfilter 5 sofort ein steil ansteigendes Eingangssignal beträchtlicher Höhe.
So wird am Ausgang des Tiefpaßfilters 5 sofort ein erheblich schneller ansteigendes
Signal zur Verfügung stehen als am Ausgang des Tiefpaßfilters 4. In einer ersten Phase
wird demnach das Ansteuersignal b am Ausgang des Summationsgliedes 7 vorwiegend durch
diesen vom Meßwertgeber 2 für die Winkelgeschwindigkeit ω stammenden Anteil bestimmt
sein.
[0020] Da es nicht erwünscht ist, daß die gleisbogenabhängige Wagenkastensteuerung beim
Durchfahren von Weichenfeldern in Bahnhofsein- und -ausfahrten in Aktion tritt, sind
noch Maßnahmen vorgesehen, um die Steuerung erst beim Überschreiten gewisser Grenzwerte
zu aktivieren. Hierzu liegen am Ausgang des Summationsgliedes 7 in paralleler Anordnung
zwei Schwellwertschalter 13, 14, deren Ausgänge anschließend wieder zusammengeführt
sind. Der Schwellwertschalter 13 ist geöffnet, solange die vom Meßwertgeber 2 gemessene
Winkelgeschwindigkeit ω unterhalb eines vorwählbaren Grenzwertes ε₁ liegt. Ebenso
ist der Schwellwertschalter 14 geöffnet, solange der Querneigungswinkel φ unterhalb
eines vorbestimmbaren Grenzwertes ε₂ liegt. Der aktuelle Wert für den Querneigungswinkel
φ wird einem Integrator 15 entnommen, welchem an seinem Eingang das vom Meßwertgeber
2 abgegebene Signal für die Winkelgeschwindigkeit ω zugeführt wird. Das Ansteuersignal
b gelangt also dann zur Weiterverarbeitung, wenn entweder ω oder φ ihre jeweiligen
Grenzwerte überschreiten, was im allgemeinen nicht gleichzeitig der Fall sein wird.
Abgeschaltet wird die Wagen kastensteuerung hingegen erst dann, wenn beide Grenzwerte
unterschritten sind. Durch diese Schaltbedingungen werden neben der Abschaltung in
Weichen aufgrund der fehlenden Überhöhung im abzweigenden Ast noch zwei weitere erwünschte
Effekte erreicht. Einmal ist die gleisbogenabhängige Wagenkastensteuerung bei Fahrt
in der Geraden abgeschaltet, sodaß eine Einkoppelung niederfrequenter Anteile der
Laufdynamik in die Wagenkastensteuerung verhindert wird. Zum anderen bleibt die gleisbogenabhängige
Wagenkastensteuerung auch bei niedriger Geschwindigkeit in überhöhten Kurven funktionsfähig,
wobei im Falle eines signalbedingten Haltes in einer Kurve die dann unerwünschte Überhöhung
durch das System kompensiert wird.
1. Verfahren zur Erzeugung eines Ansteuersignales b für für die gleisbogenabhängige
Drehung eines um seine Längsachse drehbar am Fahrgestell eines Schienenfahrzeuges
angebrachten Wagenkastens, unter Verwendung von Meßsignalen für die Fahrzeuggeschwindigkeit
v, die Winkelgeschwindigkeit ω des Fahrgestells um seine in Fahrtrichtung orientierte
Längsachse und die senkrecht zur Fahrtrichtung sowie parallel zur Gleisebene gerichtete
Querbeschleunigung b, wobei letzteres Meßsignal einem ersten Tiefpaßfilter zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßsignal für die Winkelgeschwindigkeit ω einem
zweiten, dem ersten (4) analogen Tiefpaßfilter (5) zugeführt, dessen Ausgangssignal
in einem Multiplizierglied (6) mit einem im wesentlichen dem Quadrat der momentanen
Fahrzeuggeschwindigkeit v proportionalen Geschwindigkeitssignal multipliziert und
das Ansteuersignal b einem Summationsglied (7) entnommen wird, dessen Eingängen die
Ausgangssignale des ersten Tiefpaßfilters (4) sowie des Multipliziergliedes (6) zugeführt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Tiefpaßfilter (4, 5) erster
Ordnung mit gleich Eckfrequenzen 2π/T verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Geschwindigkeitssignal
gemäß der Vorschrift (v²/c-g) gebildet wird, wobei c die Proportionalitätskonstante
in der Beziehung r = c/φ zwischen dem Gleisbogenradius r und dem Winkel φ der Gleisüberhöhung
und g die Erdbeschleunigung bedeuten.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit der Fahrzeuggeschwindigkeit
v veränderliche Proportionalitätskonstante c = c (v) gewählt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ansteuersignal b zwei parallel angeordneten Schaltern (13, 14) zugeführt wird,
welche jeweils öffnen oder schließen, sobald einmal der Meßwert für die Winkelgeschwindigkeit
ω, zum anderen dessen Zeitintegral (15) vorgebbare Grenzwerte (12, 16) über- bzw.
unterschreiten.
6. Vorrichtung zur Erzeugung eines Ansteuersignales b für die gleisbogenabhängige
Drehung eines um seine Längsachse drehbar am Fahrgestell eines Schienenfahrzeuges
angebrachten Wagenkastens mit Meßwertgebern für die Fahrzeuggeschwindigkeit v, die
Winkelgeschwindigkeit ω des Fahrgestells um seine in Fahrtrichtung orientierte Längsachse
und die senkrecht zur Fahrtrichtung sowie parallel zur Gleisebene gerichtete Querbeschleunigung
b, sowie einem dem letzteren Meßwertgeber nachgeschalteten, ersten Tiefpaßfilter,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Meßwertgeber (2) für die Winkelgeschwindigkeit ω ein
zweites, zum ersten (4) analoges Tiefpaßfilter (5) nachgeschaltet, ein eingangsseitig
mit einem Multiplizierglied (6) und mit dem Ausgang des ersten Tiefpaßfilters (4)
verbundenes, ausgangsseitig das Ansteuersignal b abgebendes Summationsglied (7) vorhanden
ist und das Multiplizierglied (6) eingangsseitig mit dem Ausgang des zweiten Tiefpaßfilters
(5) sowie dem Ausgang einer Rechenvorrichtung (8, 9, 10, 11, 18) zur Erzeugung eines
im wesentlichen vom Quadrat der Fahrzeuggeschwindigkeit v abhängigen Geschwindigkeitssignales
verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rechenvorrichtung
aus einem mit seinen beiden Eingängen mit dem Meßwertgeber (3) für die Fahrzeuggeschwindigkeit
v verbundenen, zweiten Multiplizierglied (8), einem diesem parallel geschalteten
Kennlinienglied (10) zur Erzeugung eines Signales für die reziproke Proportionalitätskonstante
1/c(v), einem eingangsseitig die Ausgangssignale des zweiten Multipliziergliedes
(8) sowie des Kennliniengliedes (10) aufnehmenden, dritten Multiplizierglied (9) sowie
einem ein der Erdbeschleunigung g (11) entsprechendes Signal vom Ausgangssignal des
zweiten Mulitpliziergliedes (9) subtrahierenden, zweiten Summationsglied (18) besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem ausgangsseitig das
Ansteuersignal b abgebenden Summationsglied (7) in paralleler Anordnung zwei Schwellwertschalter
(12, 13; 14, 16) nachgeschaltet sind, welche außerdem einmal direkt und zum anderen
über einen Integrator (15) mit dem Ausgang des Meßwertgebers (2) für die Winkelgeschwindigkeit
verbunden sind.