[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine schraubenlose Anschluß- und/oder Verbindungsklemme
mit einer Stromschiene und mit mindestens einer aus einem federnden Flachmaterial
geformten Klemmfeder, deren eines Schenkelende auf der Stromschiene gehaltert ist
und deren anderes Klemmschenkelende eine Klemmausnehmung aufweist, durch die sich
ein Ende der Stromschiene erstreckt, wobei die untere Kante der Klemmausnehmung an
der Unterseite der Stromschiene ein Widerlager findet und einen in den Klemmraum
zwischen der unteren Kante der Klemmausnehmung und der Stromschiene eingeführten elektrischen
Leiter gegen die Unterseite der Stromschiene drückt.
[0002] Derartige, beispielsweise aus dem DE-GM 68 02 185 bekannte Klemmen haben zum einen
den Vorteil, daß die Stromschiene einerseits und die Klemmschiene andererseits als
separate Bauteile unabhängig voneinander zu fertigen sind und deshalb hinsichtlich
ihrer Materialeigenschaften besser auf ihre jeweiligen Funktionen abzustellen sind.
Darüber hinaus lassen sich derartige Anschlußklemmen relativ einfach und preisgünstig
fertigen, und darüber hinaus auch an Isolierstoffgehäuse integrieren.
[0003] Eine Schwierigkeit bei allen schraublosen Anschluß- und/oder Verbindungsklemmen,
auch denen der eingangs beschriebenen Art, besteht darin, daß zur Festlegung eines
Leiters der normalerweise geschlossene Klemmenraum erst durch Drücken auf die Wölbung
der Klemmfeder geöffnet werden muß. Wegen der angestrebten hohen Klemmkräfte und der
Notwendigkeit, daß diese auch über einen langen Zeitraum dauerhaft erhalten bleiben,
sind die hierfür eingesetzten Klemmfedern außerordentlich schwergängig, so daß das
Öffnen des Klemmenraums - insbesondere wenn die Klemmen unter beengten Raumverhältnissen
in Schaltschränke od.dgl. eingesetzt sind, außerordentlich mühsam ist. Grundsätzlich
gilt diese Schwierigkeit aber auch für die normale Serienmontage von Geräten bei
denen Leiter mit Hilfe solcher Klemmen angeschlossen werden sollen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine schraublose Anschluß- und/oder
Verbindungsklemme der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß sie mit offenem
Klemmenraum geliefert werden kann und somit die Fertigungsmontage, d. h. das Anschließen
eines Leiters erheblich vereinfacht ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß zwischen einem nach
oben abgewinkelten Ende der Stromschiene und den Klemmschenkelende eine die Klemmfeder
in der Öffnungsstellung des Klemmraums lösbar halternde Rasteinrichtung aus einer
Nase am einen und einer Gegenschulter am anderen Teil vorgesehen ist.
[0006] Die Rasteinrichtung kann dabei in einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung
in der Weise realisiert sein, daß über der Klemmausnehmung des Klemmschenkelendes
der Klemmfeder eine Nase, vorzugsweise in Form einer U-förmig ausgestanzten Zunge
vorgesehen ist, die sich auf einer Gegenschulter des abgewinkelten Endes der Stromschiene
abstützt.
[0007] Darüber hinaus hat es sich bei umfangreichen der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden
Versuchen auch als besonders günstige Lösungsvariante erwiesen, daß über der Klemmausnehmung
des Klemmschenkelendes eine die Gegenschulter bildende Halteausnehmung für eine durch
Anstauchen gebildete kantige Nase des nach oben abgewinkelten Endes der Stromschiene
angeordnet ist.
[0008] Unabhängig davon an welchem Teil (Stromschiene bzw. Klemmschenkel) die Nase und
an welchem die Gegenschulter angeordnet ist, läßt sich eine erfindungsgemäße Klemme
sehr einfach mit geöffnetem Klemmraum bereit halten, indem durch Drücken auf die
Wölbung, das normalerweise bei jedem Einzelmontagevorgang zur Öffnung des Klemmraums
notwendig ist, die Rasteinrichtung in Funktion gebracht wird, die die Klemmfeder in
der Stellung bei geöffnetem Klemmraum hält, so daß es bei der eigentlichen späteren
Montage, d. h. dem Anklemmen eines Leiters nurmehr eines Auslösens der Klemmfeder
bedarf. Dieses Auslösen kann in einfachster Weise durch ein Auslösewerkzeug, beispielsweise
einen Schraubendreher erfolgen, der bei einer Montage der Klemme innerhalb eines Isoliergehäuses
über eine oberhalb der Wölbung der Klemmfeder angeordnete Ausnehmung eingeführt werden
kann.
[0009] Weiterhin hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, das Klemmschenkeln (12) entlang
zweier Anlageschultern (26) der Stromschiene (1) beidseitig derart zu führen, daß
das Klemmschenkelende (12) beim Spannen der Klemmfeder (7) nicht in Richtung Stromschiene
ausweichen kann, wodurch eine sichere Verrastung von Nase und Gegenschulter gegeben
ist. Andererseits wird eine hohe Elastizität der Klemmfeder im Bereich der Rasteinrichtung
benötigt, um die Reibungskräfte zwischen Nase und Gegenschulter beim Betätigen der
Klemme so zu reduzieren, daß ein Verschleiß von Nase und Gegenschulter und damit eine
Zerstörung der Rasteinrichtung nach mehrmaliger Betätigung der Klemmfeder verhindert
wird. Dies wird dadurch erreicht, daß die durch Ausstanzungen (28) der beiden Außenschenkel
(2, 3) der Stromschiene gebildeten Anlageschultern (26) erst am äußersten Rand des
Klemmschenkelendes anliegen, so daß ein möglichst langer Federweg zwischen Rasteinrichtung
und Anlagepunkt des Federendes entsteht, wodurch die hohe Elastizität im Bereich der
Rasteinrichtung bewirkt wird.
[0010] Bei Verwendung einer mit einem Isoliergehäuse versehenen Klemme hat es sich in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung als besonders bedienerfreundlich erwiesen, wenn in der
Ausnehmung des Isoliergehäuses ein verschiebbar gelagerter Spann- und Anzeigebolzen
angeordnet ist. Durch einen solchen Bolzen, der bei geschlossenem Klemmraum von der
Klemmfederwölbung nach oben aus dem Gehäuse herausgedrückt wird, womit er gleichzeitig
signali siert, daß der Klemmraum nicht geöffnet ist, kann ohne besondere Werkzeuge
die Klemmfeder unter Öffnung des Klemmraums vorgespannt werden, wobei das Verschwinden
des Spann- und Anzeigebolzens in der Ausnehmung des Gehäuses mit einem Blick erkennen
läßt, daß der Klemmraum der entsprechenden Klemme offen ist.
[0011] Zum Auslösen kann entweder ein bereits angesprochenes Auslösewerkzeug, also beispielsweise
ein Schraubendreher verwendet werden, der beispielsweise durch eine äußere Längsnut
des Spannbolzens eingeführt werden kann.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann aber in einer solchen äußeren Längsnut
auch ein separater Auslösestift längsverschieblich gelagert sein, so daß ohne zusätzliches
Werkzeug die Klemme sowohl gespannt als auch wieder ausgelöst werden kann.
[0013] Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung den Spannbolzen durch einen
in eine zumindest noch oben geschlossene Nut der Ausnehmung des Isoliergehäuses eingreifende
Nase unverlierbar und unverdrehbar im Isoliergehäuse zu führen.
[0014] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anschluß-
und/oder Verbindungsklemme,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht, wobei teilweise auch ein die Klemme
aufnehmendes Isoliergehäuse miteingezeichnet ist und
Fig. 3 eine Teilaufsicht auf die Anordnung nach Fig. 2.
[0015] Die gezeigte Klemm umfaßt eine U-förmige Stromschiene 1, deren beide Außenschenkel
2 und 3 gemeinsam mit dem oberen Basisschenkel 4 einen Klemmenraum 5 für einen anzuschließenden
Leiter 6 bilden. Auf dem Basisschenkel 4 ist eine aus einem federnden Flachmaterial
geformte Klemmenfeder 7 angeordnet, wobei das eine Schenkelende 8 eine Ausnehmung
9 aufweist, in die ein ausgeformter Zapfen 10 der Stromschiene 1 eingreift. Das über
einen gewölbten Federabschnitt 11 mit dem Schenkelende 8 verbundene Klemmschenkelende
12 ist mit einer Klemmausnehmung 13 versehen, durch welche das Ende der Stromschiene
- im vorliegenden Fall nur dessen Basisschenkel 4 - sich hindurch erstreckt. Dieses
Ende 14 der Stromschiene ist nach oben abgewinkelt und mit einer durch Anstauchen
gebildeten kantigen Nase 15 versehen, die in eine zweite oberhalb der Klemmausnehmung
13 angeordnete Ausnehmung 16 eingreifen kann und durch Anlage an der Gegenschulter
17 dieser Ausnehmung 16 die Klemme in der in Fig. 1 gezeigten geöffneten Stellung,
bei der der Klemmraum 5 zum Einschieben eines Leiters 6 offen ist, arretiert. Beim
Auslösen der Klemmfeder durch Einsetzen beispielsweise eines Schraubendrehers zwischen
das nach oben abgewinkelte Ende 14 der Stromschiene und das an ihr anliegende, durch
die Rastvorrichtung gehalterten Klemmschenkelende 12 schnappt die Wölbung 11 der Feder
mit dem daran hängenden Klemmschenkelende 12 nach oben, so daß die untere Kante 27
der Klemmausnehmung 13 den Leiter 6 gegen die Unterseite 18 der Stromschiene drückt
(Fig. 2).
[0016] In Fig. 2 ist bei geschlossener Klemmenstellung ein Isoliergehäuse 19 angedeutet,
welches die Klemme umgibt (selbstverständlich auch auf der Unterseite (was aber der
besseren Übersichtlichkeit halber in Fig. 2 nicht gezeigt ist), wobei eine Ausnehmung
20 oberhalb des gewölbten Abschnitts 11 der Klemmfeder den Zugang zur Klemmfeder freigibt
um diese einerseits in die Stellung mit geöffnetem Klemmenraum vorspannen zu können
und andererseits mit Hilfe eines Lösewerkzeugs auch wieder auslösen zu können, damit
ein Leiter im Klemmenraum verklemmt wird. Zu diesem Zweck ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
in der als runde Bohrung ausgebildeten Ausnehmung 20 ein Spann- und Anzeigebolzen
21 verschiebbar gelagert, wobei durch Eingreifen einer Nase 22 in eine nach oben und
unten geschlossene Nut 23 des Isoliergehäuses eine unverlierbare und unverdrehbare
Führung gegebenen ist.
[0017] In der in Fig. 2 gezeigten Stellung, in der der Klemmenraum der Klemme nicht offen
ist, so daß kein Leiter eingesteckt werden kann, steht der gewölbte Abschnitt 11 der
Klemmfeder nach oben und drückt damit auch den Spann- und Anzeigebolzen 21 aus dem
Gehäuse heraus, so daß man durch diesen Überstand die Stellung der Klemme erkennen
kann. Durch Drücken auf den Spann- und Anzeigebolzen 21 wird das Klemmschenkelende
12 nach unten bewegt bis die Nase 15 in die Ausnehmung 16 einrastet und damit ein
Wieder-nach-oben-Zurückfedern der Klemmenfeder verhindert. Bei diesem Spannvorgang
wird das Klemmschenkelende 12 entlang zweier Anlageschulter 26 der beiden Außenschenkel
2 und 3 der Stromschiene 1 beidseitig geführt, so daß das Klemmschenkelende 12 nicht
in Richtung Stromschiene ausweichen kann, wodurch eine sichere Verrastung zwischen
Nase und Gegenschulter gegeben ist. Eine die beiden Anlageschultern bildende Ausstanzung
28 der beiden Außenschenkel 2 und 3 der Stromschiene 1 sorgen für einen ausreichend
großen Abstand zwischen Rasteinrichtung und Anlagepunkt der Anlageschultern 26 am
Klemmschenkelende 12, der die notwendige Elastizität der Klemmfeder 7 im Bereich der
Rasteinrichtung gewährleistet. Der Klemmenraum bleibt also, da die Kante 27 in Abstand
von der Unterseite 18 der Stromschiene liegt, offen. Dies ist von außen dadurch erkennbar,
daß der Bolzen 21 nicht mehr über das Isoliergehäuse übersteht. Zum Betätigen der
Klemme, d. h. zum Auslösen der Feder unter Einklemmung eines Leiters 6 kann wiederum
ein Schraubendreher verwendet werden, der beispielsweise in eine äußere Längsnut 24
des Spann- und Anzeigebolzens eingesetzt werden kann, um das Klemmschenkelende etwas
nach rechts zu drücken und damit die Rasteinrichtung auszulösen. Anstelle eines Schraubendrehers
könnte aber auch ein gesonderter Auslösestift 25 in der Längsnut 24 des Spann- und
Anzeigebolzens 21 angeordnet sein um die Klemmfeder in die in Fig. 2 gezeigte Klemmstellung
verschwenken zu lassen.
[0018] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So
wäre es beispielsweise auch möglich am Klemmschenkelende 12 oberhalb der Klemmausnehmung
13 eine Nase, beispielsweise auch eine U-förmig ausgestanzte Zunge auszubie gen,
die sich auf einer Gegenschulter des nach oben abgewinkelten Endes 14 der Stromschiene.
1. Schraublose Anschluß- und/oder Verbindungsklemme mit einer Stromschiene und mit
mindestens einer aus einem federnden Flachmaterial geformten Klemmfeder, deren eines
Schenkel-Ende auf der Stromschiene gehaltert ist und deren anderes Klemmschenkel-Ende
eine Klemm-Ausnehmung aufweist, durch die sich ein Ende der Stromschiene erstreckt,
wobei die untere Kante der Klemm-Ausnehmung an der Unterseite der Stromschiene ein
Widerlager findet und einen in den Klemmraum zwischen der unteren Kante der Klemm-Ausnehmung
und der Stromschiene eingeführten elektrischen Leiter gegen die Unterseite der Stromschiene
drückt, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem nach oben abgewinkelten Ende (14)
der Stromschiene (1, 4) und dem Klemmschenkel-Ende (12) eine die Klemm-Feder (7)
in der Öffnungsstellung des Klemmraums (5) lösbar halternde Rasteinrichtung aus einer
Nase (15) am einen und einer Gegenschulter (17) am anderen Teil vorgesehen ist.
2. Schraubenlose Anschluß- und/oder Verbindungsklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß über der Klemm-Ausnehmung (13) des Klemm-Schenkels (12) eine die Gegenschulter
bildende Halteausnehmung (16) für eine durch Anstauchen gebildete kantige Nase (15)
des nach oben abgewinkelten Endes (14) der Stromschiene (1, 4) angeordnet ist.
3. Schraubenlose Anschluß- und/oder Verbindungsklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß über der Klemm-Ausnehmung des Klemmschenkel-Endes eine Nase, vorzugsweise in
Form einer U-förmig ausgestanzten Zunge vorgesehen ist, die sich auf einer Gegenschulter
des abgewinkelten Endes der Stromschiene abstützt.
4. Schraubenlose Anschluß- und/oder Verbindungsklemme nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das untere Klemmschenkelende (12) beim Betätigen der Klemmfeder
entlang zweier Anlageschultern (26), die durch Ausstanzungen (28) der beiden Außenschenkel
(2, 3) der Stromschiene (1) gebildet werden, beidseitig geführt wird.
5. Schraubenlose Anschluß- und/oder Verbindungsklemme nach einem der Ansprüche 1 bis
4 mit einem sie aufnehmenden Isoliergehäuse (19), dadurch gekennzeichnet, daß das
Isoliergehäuse (19) über der Wölbung (11) der Feder (7) zwischen ihren Schenkelenden
(8, 12) mit einer Ausnehmung (20) für ein Auslösewerkzeug, insbesondere einen Schraubendreher
versehen ist.
6. Schraubenlose Anschluß- und/oder Verbindungsklemme nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Ausnehmung (20) des Isoliergehäuses (19) ein verschiebbar gelagerter Spann-
und Anzeigebolzen (21) angeordnet ist.
7. Schraubenlose Anschluß- und/oder Verbindungsklemme nach Anspruch 6, gekennzeichnet
durch einen gegenüber dem Spannbolzen (21) längsverschieblich gelagerten Auslösestift
(25).
8. Schraubenlose Anschluß- und/oder Verbindungsklemme, nach einem der Ansprüche 5
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannbolzen (21) durch einen in eine zumindest
nach oben geschlossene Nut (23) der Ausnehmung (20) des Isoliergehäuses (19) eingreifende
Nase (22) unverlierbar und unverdrehbar im Isoliergehäuse (19) geführt ist.
9. Schraubenlose Anschluß- und/oder Verbindungsklemme nach einem der Ansprüche 5 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannbolzen (21) mit einer äußeren Längsnut (24)
für das Lösewerkzeug bzw. den Auslösestift (25) versehen ist.