[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Torblatt aus einer Reihe aufeinanderfolgend angeordneter,
aneinander angelenkter Lamellen, wie sie grundsätzlich zur Bildung von unterteilten
Torblättern, auch Falttorblättern, insbesondere aber von über Kopf bewegbaren Sektionaltorblättern
Verwendung finden können.
[0002] Bei solchen Torblättern wurde dem Bedürfnis nach Durchblickmöglichkeiten bisher dadurch
genügt, daß man in Lamellen aus lichtundurchlässigem Werkstoff, beispielsweise Stahlblech
mit und ohne Isolierfülung, fensterartige Öffnungen eingeschnitten und mit einem
eine Kunstglasfensterscheibe enthaltenden Rahmen versehen hat, oder es wurden aneinander
angelenkte Lamellen in Form von Rahmenkonstruktionen verwendet, in deren Rahmenfelder
durchsichtige oder lediglich lichtdurchlässige, also milchglasähnliche oder durch
sonstige Konfiguration bzw. Beigaben "halbdurchsichtige" transparente Scheibengebilde
eingesetzt wurden. Solche Ausführungen sind teuer und teilweise aufwendig herstellbar.
Auch ist es bekannt, ein Torblatt mit Kunststofflamellen aus solchem lediglich lichtdurchscheinfähigen,
halbdurchsichtigen Werkstoff auszubilden; klarglasartige Fenster wurden bei Bedarf
gesondert vorgesehen, wie dies eingangs im Zusammenhang mit Torblättern aus lichtundurchläs
sigen Werkstoffen ausgeführt wurde.
[0003] Bei all diesen bekannten Ausführungen werden in ihrer Grundstruktur jeweils gleichstoffige
Lamellen zu einem Torblatt zusammengesetzt, solche also, die sich hinsichtlich ihrer
thermischen Ausdehnung nicht unterscheiden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Torblatt der eingangs genannten Art
zu schaffen, das eine freiere Gestaltung der gesamten Torblattausbildung und vor
allem eine einfache Möglichkeit der Anordnung lichtdurchlässiger Torblattzonen ermöglicht.
[0005] Ausgehend von einem Torblatt mit den eingangs genannten, dem Oberbegriff des Anspruches
1 zugrunde liegenden Merkmalen wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch dessen kennzeichnende
Merkmale gelöst.
[0006] Das Torblatt besteht erfindungsgemäß aus Lamellen unterschiedlichen Schalenwerkstoffes,
derart, daß wenigstens eine der Lamellen im Gegensatz zu den verbleibenden aus transpartentem
Schalenwerkstoff hergestellt ist und insbesondere wenigstens bereichsweise klarglasartige
Fenster aufweist. Es wird somit ein nachgträglicher Fenstereinbau in eine Lamelle
aus sonst lichtundurchlässigem Werkstoff vermieden, Herstellung und Montage gestalten
sich einfach, insbesondere bei Herstellung als extrodiertes Kunststoffprofil.
[0007] Bei Verwendung von unterschiedlichen Schalenwerkstoffen, so insbesondere lichtundurchlässige,
metallische Schalenwerkstoffe einerseits und transparente Kunststoffe andererseits,
wird vielfach ein so verschiedenes Wärmeausdehnungsverhalten auftreten, daß sich über
die jahreszeitlichen Temperaturänderungen hin gesehen Probleme im Anlenkungsbereich
der Lamellen unterschiedlicher Schalenwerkstoffe ergeben. In besonders bevorzugter
Ausführung werden daher die Scharniere mit einem entsprechend dem unterschiedlichen
Temperaturausdehnungsverhalten der Schalenwerkstoffe zwischen zwei Lamellen bemessenen
axialen Spiel zwischen den Scharnierlappen ausgebildet, so daß sich die Befestigungsstellen
der Scharnierlappen an der einen Lamelle einerseits und der anderen Lamelle andererseits
gegeneinander in Scharnierachsrichtung verschieben können. Um eine solche Verschiebung
nicht unnötig durch die Führung bzw. Laufrollen der einzelnen Lamellen begrenzen zu
müssen, ist eines der Scharniere, insbesondere im in Scharnierachsrichtung gesehenen
Mittelbereich der Lamelle, in Axialrichtung spielarm ausgebildet, so daß eine Lageausrichtung
der Lamellen insbesondere in deren Mittelbereich über dieses Scharnier erfolgt.
[0008] Eine derartige in Axialrichtung spielbehaftete und damit eine Verschiebung der an
den zu verbindenden Lamellen jeweils anzulegenden Scharnierlappen zulassende Ausbildung
wenigstens aller Scharniere bis auf eines ist immer dann von Bedeutung, wenn mittels
ei ner solchen Scharnierverbindung Lamellen aus Schalenwerkstoffen unterschiedlicher
Temperaturausdehnung aneinander angelenkt werden sollen; insoweit ist diese Scharnierausbildung
nicht an die Verwendung einer oder mehrerer Lamellen aus transparentem Werkstoff gebunden,
sondern von selbständiger Bedeutung. Beispielsweise könnte man eine ausgeschäumte
Stahlblechlamelle mit einer solchen axial spielbehaftete Scharnierverbindung an eine
Lamelle anschließen, die aus Aluminium gebildet ist, ein Aluminiumprofil aufweist
oder aus einem Aluminiumrahmen mit transparenten scheibenförmigen Gebilden besteht.
Des weiteren ist es möglich, eine aus transparentem Schalenwerkstoff bestehende Lamelle
mit einer Metallkörpereinlage, insbesondere einer Schiene, beispielsweise aus Aluminium,
zu versehen, an der die zugehörigen Scharnierlappen festgelegt werden. Für diesen
Fall hat man es mit drei unterschiedlichen Temperaturausdehnungen zu tun, nämlich
einmal diejenige der lichtundurchlässigen Lamelle, beispielsweise Stahlblechlamelle,
diejenige der Aluminiumstange und diejenige des transparenten Werkstoffes der an die
vorerwähnte Lamelle angeschlossenen transparenten Lamelle. In einem solchen Fall
kann es erforderlich sein, sowohl eine axial spielbehaftete Scharnierverbindung der
vorstehend genannten Art als auch eine Zuordnung zwischen dem transparenten Schalenwerkstoff
und der eingelegten Metallstange vorzusehen, die eine in Scharnierachsrichtung gesehene
Versetzbarkeit zwi schen dem transparenten Schalenprofil und der Metallstange erlaubt.
Natürlich wäre es auch möglich, die Metallstange aus demselben Werkstoff bzw. einem
Werkstoff mit annähernd demselben Temperaturausdehnungskoeffizienten zu wählen,
wie die angeschlossene Lamelle aus lichtundurchlässigem Werkstoff, beispielsweise
also in beiden Fällen Stahl. Dann könnte man auf das axiale Scharnierspiel verzichten
und lediglich dasjenige zwischen dem transparenten Lamellenprofil und der in dieses
eingelegten Metallstange vorsehen. Auch hier ist es wie bei der spielbehafteten Scharnierverbindung
von Vorteil, insbesondere im Mittelbereich eine insoweit spielfreie Anpassung zwischen
dem Scharnierlappen und der diesen aufnahmenden Öffnung des transparenten Schalenprofiles
vorzusehen. Dieser Mittelbereich arbeitet dann als axiales Festlager, während die
übrigen Durchtrittsöffnungen gegenüber den in ihnen aufgenommenen Scharnierlappen
ein axiales Spiel aufweisen, das man als Loslager bezeichnen könnte.
[0009] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen in
bezug auf die in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiele, deren nachfolgende
Beschreibung die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematisierte Teilseitenansicht eines Sektional- bzw. Deckengliedertores
als Einsatzbeispiel der Ausführungsformen des Torblattes;
Figur 2 eine Stirnschmalseitenansicht eines Zwei-Schalen-Profils als Ausführungsbeispiel
einer transparenten Lamelle bei abgenommener Seitenabdeckung;
Figuren 3 bis 5 verkürzt wiedergegebene Innenansichten auf die dem Rauminneren zugewandte
Torblattfläche zwischen zwei Lamellen unterschiedlicher Schalenwerkstoffe, wobei
die jeweils untere Lamelle in verschiedenen Ausführungen wiedergegeben ist.
[0010] Figur 1 zeigt ein insgesamt mit 1 bezeichnetes Torblatt, das in der Schließstellung
2 mit durchgezogenen Strichen wiedergegeben ist, während die gestrichelte Wiedergabe
des Torblattes bzw. der Lamellen annähernd die Öffnungsstellung 3 des Torblattes
erkennen läßt. Die in der Schließstellung etwa in Augenhöhe gelegene, aus transparentem
Kunststoff gebildete Lamelle ist mit 4, die übrigen, darüber und darunter gelegenen
Lamellen, die lichtundurchlässig aus zwei Stahlblechschalen mit einer Iso lierschaumfüllung
ausgebildet sind, tragen die Bezeichnung 4′. Im Scharnierbereich zwischen den Paneelen
sind an diesen Rollen 5 vorgesehen, die in Führungsschienen 6 eingreifen, wie dies
bei den Toren dieser Art allgemein bekannt ist. Die Führungsschienen setzen sich
aus einem vertikal verlaufenden geradlinigen Abschnitt für die Einnahme der Schließstellung
des Torblattes, einem bogenförmigen Übergangsabschnitt und einem etwa horizontal
geradlinig verlaufenden Abschnitt für die Aufnahme des Torblattes in der Öffnungstellung
zusammen. Für die obere Rolle der in der Schließstellung obersten Lamelle ist eine
gesonderte horizontale Führung mit schräg verlaufendem Übergangsstück 6′ vorgesehen,
um die oberste Lamelle bei geringer Sturzhöhe in die Schließlage zu überführen,
wie dies Figur 1 erkennen läßt. In der Schließlage bildet das Torblatt eine nach außen
gerichtete Außenseite und eine ins Innere des zu verschliessenden Raumes gerichtete
Innenseite.
[0011] Das in Stirnseitenansicht wiedergegebene extrodierte Schalenprofil 8 einer Ausführungsform
einer aus durchscheinendem oder hier entsprechend der Anordung in Augenhöhe als Fenster
aus klarglasartigem Kunststoff hergestellten Lamelle 4 ist mit einer Außenschale
9 und einer dieser abgewandt und dem Inneren des mit dem Torblatt 1 zu verschließenden
Raumes zugewandten Innenschale 10 versehen. Diese beiden Schalenteile 9 und 10 sind
mit Hilfe von senkrecht dazu und sich in horizontaler Richtung erstrecken den Zwischenstegen
11 einstückig miteinander verbunden und begrenzen zwischen sich und den Stegen 11
Profil-Kammern 12, die mit Hilfe von an den schmalen Stirnseiten des Profiles 8 anzubringenden
Abdeckungen 29 -Figuren 3 und 4- verschließbar sind. Die Außenschale 9 ist mit in
Profilrichtung, also im Gebrauchszustand horizontal, verlaufenden Sicken 13 unterbrochen,
die bei aneinander angelenkten Lamellen auch zwischen diesen in ähnlicher Form in
Erscheinung treten. Die Seitenwandungen der Sicken 13 gehen in entsprechend angeordnete
Zwischenstege 11 über bzw. werden durch diese gebildet. Am Bereich der oberen Stirnbreitseite
15 ist oberhalb des die oberste Kammer 12 nach oben hin begrenzenden Zwischensteges
11 eine Halterung 17 gebildet, die nach Art einer sich in Profillängsrichtung erstreckenden
hinterschnittenen Nut ausgeformt ist. Diese Halterung 17 für einen nach oben hin
abragenden Dichtungswulst schließt sich an die Außenschale 9 an und ist neben einem
Profilhohlraum 26 ausgebildet, dessen nach innen gerichtete Abschlußwandung mit der
Innenschale 10 fluchtet. In diesem Profilhohlraum 26 im Bereich der oberen Stirnbreitseite
15 ist eine Aluminiumstange 25 eingesetzt, die sich über die gesamte horizontale
Breite des Profiles erstreckt und der Halterung der Scharniere 19 dient, wie dies
durch den inneren Scharnierlappen 21 angedeutet wurde.
[0012] An der in der Schließstellung 2 des Torblattes 1 nach unten gerichteten Stirnbreitseite
16 ist eine an die Außenschale 9 senkrecht anschließende und vorstehend ausgebildete
Dichtfläche 18 ausgeformt, die sich wie die Halterung 17 im oberen Stirnbreitseitenbereich
15 über die Breite der Lamelle hinweg erstreckt und der Anlage des in die Halterung
17 der nächstfolgenden benachbarten Lamelle eingesetzten Dichtungswulstes dient.
[0013] In gleicher Weise wie im oberen Stirnbreitseitenbereich 15 ist auch im unteren Stirnbreitseitenbereich
16 bzw. fluchtend anschließend an die Innenschale 10 ein weiterer Profilhohlraum 26
ausgebildet, der in gleicher Weise der Aufnahme einer Aluminiumstange 25 dient, so
daß die Befestigung der Scharnierlappen im oberen und unteren Breitseitenbereich der
Lamelle dieselbe ist. Lediglich zu Demonstrationszwecken wurde in Figur 2 eine andere
Befestigungsalternative dargestellt, und zwar mit Hilfe einer Hülsenschraube 24,
die durch die Profildicke hinweg geführt ist und deren den Schraubweg begrenzende
Hülsenlänge so gewählt ist, daß bei Festziehen der Schraube nur ein verhältnismäßig
geringer Druck auf die Schalen 9 und 10 ausgeübt wird. Auf diese Weise erreicht man
eine Festlegung der Scharnierlappen unmittelbar an dem Profil, ohne Gefahr zu laufen,
daß durch entsprechendes Anziehen der Schrauben das Profil zerstört wird.
[0014] Das Profil kann aus einem klarglasartigen Kunststoff wie Polycarbonat, Plexiglas
oder ähnlichem mit glatter oder strukturierter Oberfläche hergestellt sein, es kann
aber auch lediglich durchscheinend weiß oder in diversen Farben zur Verfügung gestellt
werden, wenn eine fensterartige Durchblickmöglichkeit nicht vorgesehen sein soll.
Darüber hinaus können insbesondere durch mechanische Oberflächenbehandlung der Schalenteile
glasklare Fensterbereiche verbleiben, während die um diese herumliegenden Schalenflächen
lediglich noch milchglasartig durchscheinend sind; dies kann man beispielsweise durch
Herstellung der Lamelle aus glasklarem Kunststoff, anschließendem Abdecken bzw. Abkleben
der Fensterbereiche und daran anschließendes Sandstrahlen oder dgl. erreichen.
[0015] Figur 3 ist eine Breitenansicht auf den Scharnierbereich zwischen zwei Lamellen,
deren in der Darstellung obere 4′ als zweischalige Blechlamelle mit Isolierfüllung
ausgebildet ist, während die in der Darstellung untere Lamelle 4 aus transparentem
bzw. klarglasartigem Kunststoff besteht und hinsichtlich der Scharnierlappenbefestigung
mit den vorerwähnten Hülsenschrauben arbeitet.
[0016] Zwischen beide Lamellen 4′ und 4 ist eine ungerade Anzahl von Scharnieren angeordnet,
von denen nur das im Breitenmittelbereich der Lamellen angeordnete Scharnier 19′ und
die beiden randseitigen Scharniere 19 wiedergegeben sind. Die an der oberen, lichtundurchlässigen
Blechlamelle 4′ angeordneten Scharnierlappen 20 dieser Scharniere sind in herkömmlicher
Weise an der Lamelle festgelegt, während die der un teren, klar durchsichtigen Lamelle
4 zugeordneten Scharnierlappen 21 der Scharniere 19 und 19′ mit Hilfe der vorerwähnten
Hülsenschrauben unmittelbar an dem doppelschaligen Paneeleprofil befestigt sind. Bei
Temperaturunterschieden, wie sie über den Jahresablauf hinweg gesehen auftreten,
ergeben sich hinsichtlich der Blechlamelle 4′ und der Kunststofflamelle 4 je nach
Material mehr oder weniger große Temperaturausdehnungsunterschiede, was bei Verwendung
normaler Scharniere zu Spannungen, Verwerfungen bzw. Zerstörungen führen würde. Aus
diesem Grunde sind die Scharniere 19 als "Loslager" derart ausgebildet, daß zwischen
den Scharnierlappen 20 und 21 in Richtung der Scharnierachse 22 gesehen eine Verschiebemöglichkeit
gegeben ist. Dies läßt sich aus der Zeichnung deutlich entnehmen. Hier sind mittlere
Temperaturen angenommen, es kann sich also in Richtung niedrigerer Temperatur eine
Verschiebung in der einen und in Richtung höherer Temperatur eine Verschiebung in
der anderen Richtung der Scharnierachse vollziehen. Im vorliegenden Beispiel ist dies
dadurch erreicht, daß die Scharnierlappen 20 gabelförmig mit entsprechend weitem Gabelabstand
ausgebildet sind, während der Verschwenkteil des Scharnierlappens 21, der in die Gabel
des Scharnierlapens 20 eingreift, wesentlich schmaler als diese ausgebildet ist.
[0017] Um zu vermeiden, daß die benachbarten aneinander angelenkten Lamellen sich über
das gesamte Loslagerspiel willkürlich in der einen oder in der anderen Richtung bewegen
können, so daß nur die Rollen in den Rollenführungen die Lageposition bestimmen müssen,
was zu entsprechenden Reibungsverlusten führt, ist das in Scharnierachsrichtung gesehen
im Breitenmittelbereich der Lamellen angeordnete Scharnier 19′ als "Festlager" ausgebildet,
d.h. das im Zusammenhang mit den anderen Scharnieren 19 geschilderte Loslagerspiel
ist dort nicht vorhanden bzw. durch Abstandshülsen 12 unterbunden, die beidseitig
des Gelenkteils des Scharnierlappens 21 zwischen diesem und den Gabelausbildungen
der Scharnierlappen 20 angeordnet sind, wie dies die Figuren 3 bis 5 zeigen. Durch
den Einsatz dieser Abstandshülsen 23 wird eine identische Ausbildung sämtlicher Scharnierlappen
ermöglicht, was von herstellungstechnischem Vorteil ist. Selbstverständlich könnte
man auch hinsichtlich des Scharnieres 19′ ein solches verwenden, das in bekannter
Weise von Hause aus in axialer Richtung zwischen den Scharnierlappen praktisch spielfrei
arbeitet.
[0018] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 4 ist die klarglasartige Lamelle 4 so ausgebildet,
wie dies die Profildarstellung gemäß Figur 2 zeigt. Um eine bessere Lastverteilung
hinsichtlich der Scharnieranschlüsse zu erreichen, sind Aluminiumstangen 25 vorgesehen,
die in Profilhohlräume 26 eingeschoben sind, wie dies Figur 2 zeigt. Dabei könnte
man grundsätzlich die Scharnierlappen von außen auf die Innenschale 10 aufsetzen
und durch den Kunststoff in die Metallschiene 25 einschrauben. Das wäre insbesondere
für den Fall möglich, daß Kunststoff- und Metallschiene einen etwa gleichen Temperaturausdehnungskoeffizienten
haben, was jedoch grundsätzlich nicht der Fall sein dürfte. Dann müßte man in dem
Kunststoff im Bereich der Befestigungsschrauben Langlöcher einbringen. Eine andere
Lösung zeigt Figur 4 dergestalt, daß im Bereich der an die Lamelle 4 anzuschließenden
Scharnierlappen 21 Aussparungen in der an die Innenschale 10 anschließenden Wandung
des Profilhohlraumes 26 eingebracht sind.Dabei werden mit Ausnahme der Aussparung,
die den Scharnierlappen 21 des im Mittelbereich des Paneeles angeordneten Scharnieres
19′ aufnimmt, die Aussparungen der übrigen Scharniere in Achsrichtung des Scharniers
gesehen größer ausgebildet, es werden somit Öffnungen 27 freigelassen, die eine unterschiedliche
Temperaturausdehnung zwischen dem Scharnierlappen 21 bzw. der Stange 25 und dem Schalenprofil
8 der Lamelle 4 ermöglichen. Da die Temperaturausdehnung zwischen der Stahlblechlamelle
4′ und der Aluminiumstange 25 ebenfalls unterschiedlich ist, werden Scharniere 19
bzw. 19′ verwendet, wie sie im Zusammenhang mit Figur 3 beschrieben und hinsichtlich
ihrer Funktion erläutert worden sind.
[0019] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 ist die untere Lamelle 4˝ nicht wie die
übrigen als Schalenprofil ausgebildet, sondern weist einen - beispielsweise aus
Aluminium bestehenden - Rahmen 30 auf, welcher - gegebenenfalls mit einer Reihe von
Unterteilungen - klarglasartige oder halbdurchsichtige, in grundsätzlicher Möglichkeit
aber auch lichtundurchlässige Scheiben aufnimmt. Der Aluminiumrahmen ist mit Hilfe
der Scharniere 19 und 19′ unmittelbar an die Stahlblechlamelle 4′ angeschlossen, so
daß sich ähnliche Verhältnisse wie im Zusammenhang der Verbindung zwischen der Stahlblechlamelle
4′ und der Aluminiumstange 25 der Lamelle 4 in Figur 4 ergeben. Mit Ausnahme des
im Mittelbereich angeordneten Scharnieres 19′ sind die übrigen Scharniere 19 - hier
wiederum nur die beiden außenseitigen dargestellt - mit einem axialen Spiel zwischen
den Scharnierlappen 20 und 21 ausgeführt, so daß die unterschiedliche Temperaturausdehnung
zwischen Stahl und Aluminium sich entsprechend in einer axialen Verschiebung zwischen
den Scharnierlappen 20 und 21 der Scharniere 19 auswirken kann und somit keine temperaturbedingten
Spannungen und Zerstörungsgefahren auftreten.
1. Torblatt, insbesondere eines Überkopf-Sektionaltores, aus einer Reihe aufeinanderfolgend
angeordneter, aneinander angelenkter Lamellen, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine ein- oder doppelschalige Lamelle (4) aus transparentem Schalenwerkstoff
besteht und in die Reihe der anderen, aus lichtundurchlässigem Schalenwerkstoff bestehenden
Lamellen (4′) eingesetzt ist.
2. Torblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. eine der transparenten Lamellen (4) etwa in Augenhöhe des in der Schließstellung
befindlichen Torblattes (1) angeordnet ist und insbesondere aus klarglasartig durchsichtigem
Schalenwerkstoff besteht.
3. Torblatt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. wenigstens eine der transparenten Lamellen (4) außerhalb fensterförmiger,
klarglasartig belassener Bereiche durch chemische und/oder mechanische Behandlung
wenigstens einer der Schalenoberflächen milchglasartig undurchsichtig oder lichtundurchlässig
ausgebildet ist.
4. Torblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Lamelle (4) aus transparentem Schalenwerkstoff ein durch
Extrudieren hergestelltes Schalenprofil (8) aufweist.
5. Torblatt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schalenprofil (8) zwischen zwei die Profilaußenseiten bildenden Schalenteilen
(9, 10) durch Zwischenstege (11) unterteilte Kammern (12) aufweist.
6. Torblatt nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der zur Außenseite des zu verschliessenden Raumes gewandten Torblattseite
in der entsprechenden Lamellenschale (9) senkrecht zur Bewegungsrichtung verlaufende
Sicken (13) ausgebildet sind, deren Seitenwände im Anschluß an entsprechend angeordnete
Zwischenstege (11) ausgebildet sind.
7. Torblatt nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an einer der Stirnbreitseiten (15) der Lamellen eine schienenförmige Halterung
(17) für ein Dichtungsprofil ausgebildet ist, das an einer an der benachbarten Stirnbreitseite
(16) einer entsprechend nachfolgend bzw. vorhergehend angeordneten Lamelle vorgesehenen
Dichtfläche (18) angreift.
8. Torblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierlappen (20, 21) von zwischen jeweils der wenigstens einen Lamelle
(4) aus transparentem Schalenwerkstoff und einer Lamelle (4′) aus lichtundurchlässigem
Schalenwerkstoff, insbesondere unter Verwendung von Blech gefertigt, angeordneten
Scharnieren (19) jeweils direkt an den Lamellenschalen (9, 10) aus diesen unterschiedlichen
Werkstoffen festgelegt sind, insbesondere mit Hilfe von den Schraubweg begrenzenden
Hülsenschrauben.
9. Torblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Scharnierlappen-Befestigungsbereich der Lamellenschale (9) aus transparentem
Werkstoff eine ein- oder mehrteilige Metallkörpereinlage, insbesondere eine ein-
oer mehrteilige Metallstange (25) innerhalb eines Profilhohlraumes (26) des Schalenprofils
(8), eingesetzt ist, in welchen die Befestigungsschrauben für die Scharnierlappen
eingeschraubt sind.
10. Torblatt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallkörpereinlage (25) gegenüber der Lamellenschale (9) in Scharnierachsrichtung
verschiebbar ist und daß die Scharnierlappen (20, 21) unmittelbar an der Metallkörpereinlage
(21) über Öffnungen (27) in der Lamellenschale (9) angreifen, die wenigstens alle
bis auf eine in Scharnierachsrichtung breiter sind als die durchgreifenden Scharnierlappen
(21) in dieser Richtung.
11. Torblatt nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Scharnier (19) ohne axiales Verschiebespiel des die zugehörige Öffnung
(27) durch greifenden Scharnierlappens (21) im Scharnierachs-Mittelbereich der Lamelle
(4) angeordnet ist.
12. Torblatt aus einer Reihe aufeinanderfolgend angeordneter, aneinander angelenkter
Lamellen, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierlappen (20, 21) wenigstens aller Scharniere (19) bis auf eines
(19′), die zwischen zwei Lamellen (4, 4′) hinsichtlich der Temperaturausdehnung unterschiedlicher
Schalenwerkstoffe angeordnet sind, in Scharnierachsrichtung ein die unterschiedlichen
Temperaturausdehnungen berücksichtigendes Verschiebespiel aufweisen.
13. Torblatt nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das eine praktisch ohne axiales Verschiebespiel (Festlager) ausgebildete Scharnier
(19′) im in Scharnierachsrichtung gesehenen Mittelbereich der Lamelle (4, 4′) angeordnet
ist.
14. Torblatt nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß alle zwischen zwei Lamellen (4, 4′) aus hinsichtlich der Temperaturausdehnung
unterschiedlichen Schalenwerkstoffen gelegenen Scharniere (19, 19′) mit einem nach
Maßgabe der größten temperaturbedingten Versetzbewegungsstrecke zwischen den Lamellen
bemessenen axialen Verschiebespiel ausgebildet sind und daß wenigstens das eine Scharnier
(19′) dadurch praktisch ohne axiales Verschiebespiel ausgebildet ist, daß auf die
Scharnierachse (22) zwischen den Scharnierlappen (20, 21) ein oder mehrere Abstandshülsen
(23) und/oder Abstandscheiben eingesetzt sind.
15. Torblatt nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die extrudierten Lamellen (4) im Bereich ihrer Stirnschmalseiten mit
Abdeckungen (29) versehen sind.
16. Torblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine oder anderen Lamellen (4) aus farbigem Transparentwerkstoff
gebildet ist bzw. sind.