[0001] Die Erfindung betrifft eine Drahteinziehvorrichtung insbesondere für eine Drahtlackiermaschine,
in der zu beschichtender, kontinuierlich von einer Abwickelvorrichtung abgezogener
Draht mehrfach um mindestens zwei voneinander beabstandete, achsparallele Rollenblöcke
gewickelt ist, beim Umlauf um diese Rollenblöcke die Bearbeitungsstationen der Drahtlacktiermaschine
mehrfach durchläuft und abschließend von der Rollenblockanordnung abgeführt wird.
[0002] Eine Drahtlackiermaschine der vorstehend genannten Art ist beispielsweise aus der
DE-PS 31 18 830 bekannt. Hierbei sind in Transportrichtung des Drahtes gesehen hintereinander
eine Lackauftragsvorrichtung zum Auftragen von Lack auf den Draht, ein Ofen zum Einbrennen
des Lackes auf den Draht sowie eine Trocknungs- bzw. Aushärtvorrichtung zum Trocknen
und anschließenden Aushärten des Lackes vorgesehen. Der mit Lack zu überziehende Draht
wird mittels einer Drahtziehvorrichtung von Drahtspulen abgezogen, mehrmals um zwei
voneinander beabstandete, sich gegenüberliegende Umlenkwalzen gewickelt, so daß der
Draht jede der Bearbeitungsstationen mehrfach durchläuft, so daß die geforderte Lackschichtdicke
nach und nach aufgebaut wird, wobei der mit einer Lackschicht der erforderlichen Dicke
versehene, fertige Lackdraht schließlich von den Umlenkwalzen abgeführt und auf einer
Lackdraht-Aufwickelvorrichtung aufgewickelt wird.
[0003] In der Drahtlackiermaschine kann entweder ein einziger Draht oder aber in alternativer
Weise auch eine Mehrzahl von Drähten parallel mit Lack beschichtet werden, wobei im
letzteren Fall zwei oder mehr Drähte parallel nebeneinanderliegend geführt und um
die Umlenkwalzen gewickelt sind.
[0004] Bei den bekannten Drahtlackiermaschinen muß zu Beginn des Beschichtungsvorgangs das
Drahtende oder die Drahtenden von Hand durch die Bearbeitungsstationen hindurchgeführt
und um die Rollenblöcke herumgewickelt werden. Dies stellt eine umständliche und zeitaufwendige
Prozedur dar, insbesondere, wenn man berücksichtigt, daß der Abstand der Rollenblöcke
in der Regel zwischen etwa 10 und 15 m liegt und das Einlegen des Drahtes von einer
einzigen Person nicht durchgeführt werden kann, insbesondere dann nicht, wenn die
Drahtlackiermaschine eine vertikal ausgerichtete Bauweise aufweist, d. h. die Rollenblöcke
vertikal übereinanderliegend angeordnet sind. Weiterhin ist das Einziehen der Drähte
von Hand mit zahlreichen Fehlerquellen behaftet. So besteht insbesondere die Gefahr,
daß versehentlich nicht die der jeweiligen Wicklung zugeordnete Rille des Rollenblockes
gewählt wird. Weiterhin kann sich der Draht beim Einführen auch in unerwünschter Weise
verdrillen. Zusätzliche Probleme ergeben sich dadurch, daß in bestimmten Bearbeitungsstationen
wie beispielsweise im Ofen und in der Drahtkühleinrichtung die Drahtführung nicht
sichtbar ist, was das ordnungsgemäße Einfädeln des Drahtes zusätzlich erschwert.
[0005] Es ist klar, daß sich die vorgenannten Schwierigkeiten dann noch erhöhen und die
möglichen Gefahrenquellen dann noch zunehmen, wenn anstelle eines einzelnen Drahtes
eine Mehrzahl von Drähten parallel eingezogen werden muß, wobei in diesem Falle insbesondere
auch das gelegentliche Verwechseln der dem jeweiligen Draht zugeordneten Führungsrillen
der Rollenblöcke in der Praxis nicht zu vermeiden ist.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Einziehen der Drähte in die
Drahtlackiermaschine zu vereinfachen und mögliche Fehlerquellen hierbei möglichst
vollständig auszuschließen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß eine automatisch
arbeitende Drahteinziehvorrichtung vorgesehen ist, wobei die Drahteinziehvorrichtung
einen um die Rollenblöcke umlaufenden, zur Achse der Rollenblöcke parallelen Verlegebalken
aufweist, am Verlegebalken ein in Achsrichtung verschieblicher Schlitten angeordnet
ist, der Schlitten eine Einrichtung zum Befestigen mindestens eines Drahtendes aufweist,
der Schlitten ein sich quer zu dessen Bewegungsebene erstreckendes Führungselement
trägt, und wobei im Bewegungsweg des Führungselements eine stationäre Weichenanordnung
angeordnet ist, die das Führungselement bei jedem Umlauf um die Rollenblockanordnung
in axialer Richtung um eine Strecke versetzt, die der axialen Versetzung zweier benachbarter
Wicklungen des Drahtes auf der Rollenblockanaordnung entspricht.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen, automatisch arbeitenden Drahteinziehvorrichtung wird
das Drahtende am Schlitten befestigt, wobei sich der Schlitten in der Ausgangssituation
in axialer Richtung gesehen an einem Ende seines Verschiebeweges befindet, dessen
Position der axialen Position der ersten, mit dem Draht zu belegenden Führungsrille,
der Rollenblöcke entspricht. Nach Befestigung des Drahtendes am Schlitten wird der
Verlegebalken in Umlauf versetzt, wodurch er, den Draht hinter sich herziehend, diesen
in die jeweils erste Rille der Rollenblöcke einlegt. Sobald der Verlegebalken einen
vollen Umlauf durchgeführt hat, erreicht er die Weichenanordnung, so daß das Führungselement
des Schlittens mit dieser Weichenanordnung in Eingriff kommt. Hierdurch wird der Schlitten
über die schräg zur Drahtrichtung verlaufende Führungsfläche der Weichenanordnung
in axialer Richtung relativ zum Verlegebalken um einen Betrag verschoben, der dem
Abstand zweier Führungsrillen der Rollenblöcke entspricht. Beim nächsten Umlauf des
Verlegebalkens wird daher der Draht in die den ersten Rillen benachbarten zweiten
Rillen der Rollenblöcke einge legt. Der vorstehend beschriebene Vorgang wiederholt
sich, bis der Draht vollständig und ordnungsgemäß auf die Rollenblöcke aufgewickelt
ist. Abschließend wird der Umlauf des Verlegebalkens angehalten, das Drahtende vom
Schlitten gelöst und der Lackdraht-Aufwickelvorrichtung zugeführt.
[0009] Die vorstehenden Ausführungen beziehen sich auf das Einziehen eines einzigen Drahtes.
Sollen mehrere Drähte gleichzeitig harfenförmig eingezogen werden, so wird in entsprechender
Weise vorgegangen. Die Enden der mehreren Drähte werden im vorgegebenen Abstand am
Schlitten befestigt und die Weichenanordnung ist in diesem Fall so ausgelegt, daß
der Schlitten bei jedem Durchgang um ein der Anzahl der gleichzeitig einzuziehenden
Drähte entsprechendes Vielfaches des Abstandes benachbarter Führungsrillen versetzt
wird.
[0010] Die erfindungsgemäße, automatisch arbeitende Drahteinziehvorrichtung gewährleistet
somit ein rasches, einfaches, zuverlässiges und fehlerfreies Einziehen sowohl eines
einzelnen Drahtes als auch mehrerer Drähte gleichzeitig.
[0011] Zur Bewegung des Verlegebalkens sind in bevorzugter Weiterbildung der Erfindung
zwei um die Rollenblöcke umlaufende, zu beiden Seiten des Wicklungsbereiches des Drahtes
bzw. der Drähte angeordnete, endlose Träger vorgesehen, an denen die Enden des Verlegebalkens
getragen sind. Diese Träger können beispielsweise von Ketten, Seilen oder dergleichen
gebildet sein, vorzugsweise bestehen die Träger jedoch aus hitzebeständigem Lochband
geeigneten Materials.
[0012] Nachdem die Träger um die Rollenblöcke umlaufen, sind sie mittels des gleichen Antriebs
wie die Rollenblöcke antreibbar, so daß sich ein separater Antrieb erübrigt.
[0013] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung laufen die Träger auf Rollen um, die mit
den Rollenblöcken koaxial sind und nut diesen koppelbar sind, so daß Rollenblock bzw.
die die Träger tragenden Rollen getrennt voneinander antreibbar sind.
[0014] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung weisen die bandförmigen
Träger Perforationen auf, die mit an den Rollenblöcken ausgebildeten Vorsprüngen antriebsmäßig
zusammenwirken, wodurch sich ein besonders sicherer, formschlüssiger Eingriff der
Bandträger mit ihren Transportmitteln und somit ein besonders sicheres und zuverlässiges
Vorwärtsbewegen des den einzuziehenden Draht ziehenden Verlegebalkens ergibt.
[0015] Der Verlegebalken kann am Träger zweckmäßigerweise lösbar befestigt sein, so daß
nach dem Einziehen des Drahts der Verlegebalken von den Tragbändern entfernt werden
kann und die Tragbänder während des Betriebs der Drahtlackiermaschine gemeinsam mit
dem Draht umlaufen können, ohne von den Rollenblöcken abgekoppelt werden zu müssen.
[0016] Weiterhin kann es zweckmäßig sein, den Schlitten am Verlegebalken lösbar zu befestigen,
damit dieser beispielsweise dann einfach ausgetauscht werden kann, wenn anstelle eines
einzigen Drahtes eine Mehrzahl von Drähten gleichzeitig eingezogen werden soll und
daher der Schlitten mehrere Befestigungseinrichtungen für die Drahtenden aufweisen
muß.
[0017] Zum gleichen Zweck ist die stationäre Weichenanordnung ebenfalls austauschbar angeordnet,
nachdem die Weichenanordnung in Abhängigkeit von der Anzahl der gleichzeitig einzuziehenden
Drähte ein unterschiedliches Maß an Versetzung erzeugen muß. Es wäre allerdings auch
denkbar, die Weichenanordnung in diesem Falle nicht auszutauschen, sondern lediglich
die Führungsflächen der Weichenanordnung beweglich, insbesondere verschwenkbar, auszubilden.
[0018] Die Weichenanordnung weist in zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung eine der Anzahl
der Wicklungen des Drahtes auf der Rollenblockanordnung entsprechende Anzahl von mit
dem Führungselement des Schlittens in Eingriff kommende Führungsflächen auf, die in
axialer Richtung nebeneinanderliegend angeordnet sind und gegenüber der die Rollenblöcke
verbindenden Mittelebene geneigt sind. Die Führungsflächen definieren hierbei in Bewegungsrichtung
des Führungselements gesehen einen sich trichterförmig erweiternden Eingangsbereich
für das Führungselement und einen Ausgangsbereich, dessen Breite der Breite des Führungselements
entspricht. Hierdurch ist einerseits ein sicheres Eintreten des Führungselements in
die Weiche gewährleistet, ohne daß mit Verklemmungen oder dergleichen gerechnet werden
müßte, und andererseits ist sichergestellt, daß das Führungselement und somit das
Drahtende die Weiche in einer genau definierten axialen Ausgangsposition verläßt und
sich somit nach jedem Durchgang mit großer Zuverlässigkeit genau in Höhe der ihr zugeordneten
Führungsrille befindet.
[0019] Zweckmäßigerweise kann im Bewegungsweg des Führungselements oder des Schlittens ein
Endschalter angeordnet sein, der nach Beendigung des Aufwickelvorgangs den Umlauf
des Verlegebalkens abschaltet, so daß ein unsachgemäßes Aufwickeln aufgrund zusätzlicher,
nicht gewünschter Wicklungen mit Sicherheit vermieden wird.
[0020] Um zu vermeiden, daß dann, wenn nach vollständigem Einziehen des Drahtes das Drahtende
vom Schlitten gelöst wird, aufgrund der auf den Draht einwirkenden Zugspannung das
Drahtende wieder in die Drahtlackiermaschine hineingezogen wird bzw. sich teilweise
wieder abwickelt, ist in bevorzugter Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß
eine Anpreßrolle mit einem Endbereich eines Rollenblocks in Eingriff steht, die bei
aufgewickeltem Draht das Ende der letzten Wicklung am Rollenblock fixiert.
[0021] Es sei angemerkt, daß eine funktionsfähige Drahteinziehvorrichtung der erfindungsgemäßen
Art auch so ausgebildet sein kann, daß die Weichenanordnung am Schlitten des Verlegebalkens
und das Führungselement ortsfest angeordnet sind. Allerdings ist insbesondere auch
aus Platzgründen die Anordnung mit stationärer Weiche und beweglichem Führungselement
in der Regel zu bevorzugen.
[0022] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben
wird. In der Zeichnung zeigen in halbschematischer Darstellung:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Drahtlackiermaschine mit der erfindungsgemäßen Drahteinziehvorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Drahtlackiermaschine gemäß Fig. 1, und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Drahteinziehvorrichtung gemäß Fig. 1 und
2.
[0023] Die in den Fig. 1 und 2 nur teilweise und sehr schematisch dargestellte Drahtlackiermaschine
umfaßt zwei sich gegenüberliegende, koaxiale Rollenblöcke 10, 12, um die der zu lackierende
Draht 14 in mehreren Lagen bzw. Wicklungen 16 herumgeführt ist. Die Rollenblöcke 10,
12 weisen in Axialrichtung gleichmäßig beabstandete Führungsrillen 18 für den Draht
14 auf. Der Abstand der einzelnen Wicklungen 16 zueinander entspricht demnach dem
Abstand der einzelnen Führungsrillen 18 der Rollenblöcke 10, 12. Der Rollenblock 10
ist in Richtung der Verbindungsebene der beiden Rollenblöcke 10, 12 vom Rollenblock
12 weg vorgespannt, damit auf den auf die Rollenblöcke aufgewickelten Draht 14 der
erforderliche Zug ausgeübt wird, um den Draht 14 gespannt zu halten. Über einen Antriebsmotor
20 ist der Rollenblock 12 in Pfeilrichtung A antreibbar.
[0024] Der zu lackierende Draht 14 wird von einer nicht dargestellten Drahtspule mittels
einer ebenfalls nicht dargestellten Drahtziehvorrichtung abgezogen und über eine
Umlenkrolle 22 der äußersten Führungsrille 18a des Rollenblocks 10 zugeführt. Der
in den Bearbeitungsstationen der Drahtlackiermaschine fertiggestellte Lackdraht wird,
wie bei B dargestellt, über geeignete, nicht näher dargestellte Umlenkrollen abgeführt
und auf eine ebenfalls nicht näher dargestellte Lackdraht-Aufwickelvorrichtung aufgewickelt.
[0025] Der in mehreren Wicklungen 16 auf die Rollenblöcke 10, 12 aufgewickelte Draht 14
durchläuft in mehreren Durchgängen entsprechend der Anzahl der Wicklungen die verschiedenen
Bearbeitungsstationen der Drahtlackiermaschine, nämlich insbesondere die Lackauftragsvorrichtung
24, den Ofen 26 und die Trocknungs- und Aushärtvorrichtung 28, bis die geforderte
Lackschichtstärke erreicht ist.
[0026] Falls in nicht näher dargestellter Weise mehrere Drähte 14 gleichzeitig bearbeitet
werden sollen, so werden dementsprechend über mehrere, nebeneinander gestaffelt angeordnete
Umlenkrollen 22 gleichzeitig mehrere Drähte parallel benachbarten Rillen 18 zugeführt.
Die Anzahl der Durchgänge der mehreren Drähte durch die einzelnen Bearbeitungsstationen
entspricht hierbei dem Verhältnis der Anzahl der Rillen zur Anzahl der Drähte.
[0027] Es sei darauf hingewiesen, daß in der Darstellung gemäß Fig. 3 anstelle des Rollenblocks
10 mit großen Durchmesser zwei getrennte, übereinander angeordnete Rollenblöcke 10a,
10b jeweils kleineren Durchmessers dargestellt sind, wobei die beiden Anordnungen
jedoch als vollkommen gleichwertig anzusehen sind.
[0028] Die in Fig. 3 insgesamt mit der Bezugsziffer 30 bezeichnete Drahteinziehvorrichtung
umfaßt zwei Tragbänder 32, 34 aus geeignetem hitzebeständigem Material, die über die
axialen Endbereiche der Rollenblöcke 10a, 10b, 12 umlaufend geführt sind und Perforationen
36 aufweisen, die mit entsprechenden, stiftförmigen Vorsprüngen 38, die am Umfang
der beiden Enden des Rollenblocks 12 radial nach außen vorstehen, antriebsmäßig zusammenwirken,
so daß beim Antrieb des Rollenblocks 10 mittels des Antriebsmotors 20 die Tragbänder
32, 34 zuverlässig gemeinsam angetrieben werden.
[0029] An der Außenseite der Tragbänder 32, 34 ist ein quer zur Laufrichtung der Tragbänder,
also parallel zu den Drehachsen der Rollenblöcke verlaufender Verlegebalken 40 lösbar
befestigt, welcher einen in Längsrichtung des Verlegebalkens 40, also parallel zu
den Rotationsachsen der Rollenblöcke beweglichen Schlitten 42 trägt. Der Schlitten
42 weist eine nicht näher dargestellte Einrichtung zum Befestigen des Endes des Drahts
14 auf, mit der das Drahtende am Schlitten beispielsweise festgeklemmt wird. Falls
am Schlitten 42 die Enden mehrerer Drähte gleichzeitig befestigt werden sollen, so
weist dieser Schlitten mehrere Befestigungsvorrichtungen auf, die untereinander in
Verschieberichtung des Schlittens 42 um den vorgegebenen Abstand der einzelnen Drahtwicklungen
beabstandet sind. Einer Verschiebung des Schlittens 42 innerhalb des Verlegebalkens
40 wirkt zumindest eine solche Reibungskraft entgegen, daß ein unbeabsichtigtes bzw.
ungewolltes Verschieben des Schlittens 42 relativ zum Verlegebalken 40 vermieden wird.
[0030] An der in der Darstellung gemäß Fig. 1 und 3 unteren Seite des Schlittens 42 ist
ein nach unten ragender Führungszapfen 44 befestigt, der beim Umlauf des Verlegebalkens
40 mit einer Weichenanordnung 46 in Eingriff kommt.
[0031] Die Weichenanordnung 46 ist bezüglich der Drahteinziehvorrichtung 30 stationär angeordnet
und weist eine der Anzahl der Führungsrillen 18 eines jeden Rollenblocks 10a, 10b,
12 entsprechende Anzahl von Führungsnuten 48 auf, die sich in etwa in Drahtrichtung
erstrecken, jedoch gegenüber dieser etwas schräg verlaufen, so daß der in eine der
Führungsnuten 48 einlaufende Führungszapfen 44 beim Durchlauf durch eine jede Führungsnut
48 eine axiale Versetzung in Richtung der Achse der Rollenblöcke erfährt. Das axiale
Maß dieser Versetzung entspricht hierbei dem Abstand der einzelnen Führungsrillen
18 auf den Rollenblöcken 10a, 10b, 12. Eine jede Führungsnut 48 weist einen sich trichterförmig
erweiternden Eingangsbereich 50 und einen gegenüber dem Eingangsbereich 50 schmäleren
Ausgangsbereich 52 auf, wobei die Breite der Führungsnuten 48 im Ausgangsbereich 52
nur geringfügig größer ist als der Durchmesser des Führungszapfens 44. Die Ausgangsbereiche
52 der Führungsnuten 48 befinden sich in axialer Richtung gesehen genau auf der Höhe
der ihnen zugeordneten Führungsrillen 18 des Rollenblocks 10 bzw. 10b, während sich
die Eingangsbereiche 50 in axialer Richtung gesehen genau auf der Höhe der ihnen zugeordneten
Führungsrillen 18 des Rollenblocks 12 befinden. Die vorstehend beschriebene Konfiguration
stellt sicher, daß sich der aus der Weichenanordnung 46 auslaufende Führungszapfen
44 mit dem hieran befestigten Drahtende genau auf der Höhe der jeweils zugeordneten
Führungsrille 18 befindet und daß selbst dann, wenn sich die Position des Schlittens
42 relativ zum Verlegebalken 40 während eines Umlaufes geringfügig verstellen sollte,
aufgrund der trichterförmigen Aufweitung der Eingangsbereiche 50 der Führungszapfen
44 zuverlässig in die entsprechende, nächste Führungsnut 48 eingeführt wird.
[0032] Zum Einziehen eines Drahtes wird zunächst der Schlitten 42 in seine durch einen nicht
näher dargestellten Anschlag definierte Ausgangsposition gebracht und das Drahtende
wird an der Befestigungseinrichtung des Schlittens 42 befestigt. Anschließend wird
über den Antriebsmotor 20 der Rollenblock 12 und somit die mit diesem antriebsmäßig
gekoppelten Tragbänder 32, 34 in Rotation versetzt, wodurch der Verlegebalken 40
in Umlauf versetzt wird. Hierdurch wird der Draht 14 nach und nach in benachbarte
Führungsrillen 18 der Rollenblöcke eingelegt, wobei bei jedem Umlauf des Verlegebalkens
40 der Führungszapfen 44 in Eingriff mit der Weichenanordnung 46 kommt und hierbei
jeweils um den Abstand zweier benachbarter Führungsrillen verschoben wird, bis der
Draht vollständig auf die Rollenblöcke aufgezogen bzw. aufgewickelt ist. Wie aus
Fig. 1 und 2 ersichtlich, wird die letzte Lage des eingezogenen Drahtes auf den seitlichen
Flansch 54 des Rollenblocks 12 geführt, wobei eine beweglich gelagerte, auf diesen
Flansch 54 zu vorgespannte Anpreßrolle 56 den Endbereich des aufgespannten Drahtes
zwischen sich und dem Flansch 54 einklemmt, um beim anschließenden Lösen des Drahtendes
vom Schlitten 42 zu verhindern, daß das Drahtende aufgrund der auf den Draht einwirkenden
Spannung wieder zurück in die Drahtlackiermaschine gezogen wird.
[0033] Sobald der Schlitten 42 seine seiner Anfangsposition gegenüberliegende Endstellung
erreicht hat und somit der Draht vollständig über die Rollenblöcke aufgewickelt wurde
und mit seinem Endbereich über den Flansch 54 gespannt ist und hier mittels der Anpreßrolle
56 gesichert ist, läuft der Führungszapfen 44 des Schlittens 42 gegen einen Betätigungsarm
58 eines im übrigen nicht näher dargestellten Endschalters, wodurch der Antrieb des
Verlegebalkens 40 unterbrochen wird und dieser samt Schlitten 42 und Drahtende zum
Stillstand kommt, so daß nunmehr das Drahtende vom Schlitten 42 gelöst werden kann.
Abschließend wird vor Inbetriebnahme der Drahtlackiermaschine das Drahtende der nicht
dargestellten Lackdraht-Aufwickelvorrichtung zugeführt und der Verlegebalken 40 von
den Tragbändern 32, 34 entfernt.
[0034] Es versteht sich, daß beim Verwendung der erfindungsgemäßen, automatisch arbeitenden
Drahteinziehvorrichtung die einzelnen Bearbeitungsstationen der Drahtlackiermaschine
so ausgebildet sein müssen, daß ein Durchgang des Verlegebalkens 40 samt Schlitten
42 ermöglicht wird, was jedoch in der Regel keinerlei Schwierigkeiten mit sich bringt.
Insbesondere können die düsenförmig oder aus getränkten Filzteilen aufgebauten Lackauftragsvorrichtungen
24 in der Drahtebene teilbar ausgebildet sein und es kann zum Zwecke des Drahteinziehens
ein Teil dieser Lackauftragsvorrichtungen abgehoben oder entfernt werden.
[0035] Anstatt nach dem Drahteinziehvorgang den Verlegebalken 40 von den Tragbändern 32,
34 zu entfernen, kann in alternativer Weise auch vorgesehen sein, daß die die Tragbänder
32, 34 tragenden, äußeren Rollenteile 60 bis 70 unabhängig von den zugehörigen Rollenblöcken
10a, 10b, 12 drehbar sind und die Rollenteile 60, 62 des antreibbaren Rollenblocks
12 zum Zwecke des Antriebs des Verlegebalkens 40 mit dem Rollenblock 12 antriebsmäßig
koppelbar sind. In diesem Falle wird nach dem Einziehen des Drahtes der Verlegebalken
40 in einer nicht störenden Position außerhalb der Bearbeitungsstationen der Drahtlackiermaschine
belassen und die Rollenteile 60, 62 werden vom Rollenblock 12 abgekoppelt.
[0036] Falls anstelle eines einzelnen Drahtes 14 eine Mehrzahl von Drähten gleichzeitig
harfenförmig eingezogen werden soll, so wird, wie bereits weiter oben erwähnt, ein
mit einer entsprechenden Anzahl von Befestigungseinrichtungen versehener Schlitten
42 und eine entsprechend veränderte Weichenanordnung 46 verwendet, bei der die axiale
Versetzung des Schlittens pro Umlauf ein der Anzahl der Drähte entsprechendes Vielfaches
des Drahtabstandes bzw. des Abstandes benachbarter Führungsrillen 18 beträgt.
1. Drahteinziehvorrichtung für eine Drahtlackiermaschine, in der zu lackierender,
kontinuierlich von einer Abwickelvorrichtung abgezogener Draht mehrfach um mindestens
zwei voneinander beabstandete, achsparallele Rollenblöcke gewickelt ist, beim Umlauf
um diese Rollenblöcke die Bearbeitungsstationen der Drahtlackiermaschine mehrfach
durchläuft und abschließend von der Rollenblockanordnung abgeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Drahteinziehvorrichtung (30) einen um die Rollenblöcke (10, 12) umlaufenden,
zu den Achsen der Rollenblöcke parallelen Verlegebalken (40) aufweist,
-daß am Verlegebalken (40) ein in Achsrichtung verschieblicher Schlitten (42) angeordnet
ist,
- daß der Schlitten (42) eine Einrichtung zum Befestigen mindestens eines Drahtendes
aufweist,
- daß der Schlitten (42) ein sich quer zu dessen Bewegungsebene erstreckendes Führungselement
(44) trägt, und
- daß im Bewegungsweg des Führungselements (44) eine stationäre Weichenanordnung (46)
angeordnet ist, die das Führungselement (44) bei jedem Umlauf um die Rollenblockanordnung
(10, 12) in axialer Richtung um eine Strecke versetzt, die der gewünschten axialen
Versetzung zweier benachbarter Wicklungen (16) des Drahtes (14) auf der Rollenblockanordnung
(10, 12) entspricht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei um die Rollenblöcke
(10, 12) umlaufende, zu beiden Seiten des Wicklungsbereiches des Drahtes (14) angeordnete,
endlose Träger (32, 34) vorgesehen sind, an denen die Enden des Verlegebalkens (40)
getragen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger (32, 34) von
zumindest einem der Rollenblöcke (12) antreibbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger (32, 34) auf
Rollen (60 bis 70) umlaufen, die mit den Rollenblöcken (10a, 10b, 12) koaxial sind
und von denen zumindest eine (60, 62) mit zumindest einem der Rollenblöcke (12) antriebsmäßig
koppelbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger
(32, 34) bandförmig ausgebildet sind und Perforationen (36) aufweisen, die mit an
zumindest einem der Rollenblöcke (12) ausgebildeten Vorsprüngen (38) antriebsmäßig
zusammenwirken.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlegebalken
(40) an den Trägern (32, 34) lösbar befestigt ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlitten (42) am Verlegebalken (40) lösbar befestigt ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Weichenanordnung (46) austauschbar angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Weichenanordnung (46) eine der Anzahl der Wicklungen (16) eines Drahtes (14) auf
der Rollenblockanaordnung (10a, 10b, 12) entsprechende Anzahl von mit dem Führungselement
(44) des Schlittens (42) in Eingriff kommenden Führungsflächen aufweist, die in axialer
Richtung nebeneinanderliegend angeordnet sidn und gegenüber der die Rollenblöcke verbindenden
Mittelebene geneigt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsflächen der
Weichenanordnung (46) in Bewegungsrichtung des Führungselements (44) gesehen einen
sich trichterförmig verengenden Eingangsbereich (50) für das Führungselement (44)
und einen Ausgangsbereich (52), dessen Breite der Breite des Führungselements (44)
entspricht, definieren.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bewegungsweg des Führungselements (44) oder des Schlittens (42) ein Betätigungselement
(58) eines Endschalters angeordnet ist, der nach Beendigung des Aufwickelvorgangs
den Umlauf des Verlegebalkens (40) beendet.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Anpreßrolle (56) mit einem Endbereich (54) eines Rollenblocks (12) in Eingriff
steht, die bei vollständig auf die Rollenblockanordnung (10, 12) aufgewickeltem Draht
(14) das Ende der letzten Wicklung am Rollenblock (12) fixiert.